[0001] Die Erfindung betrifft ein Flurförderzeug mit einer Hubvorrichtung, die ein an einem
Hubgerüst anhebbar und absenkbar angeordnetes Lastaufnahmemittel aufweist, wobei zum
Heben und Senken des Lastaufnahmemittels eine hydraulische Hubzylindereinrichtung
vorgesehen ist, die mittels einer Steuerventileinrichtung betätigbar ist, wobei die
Steuerventileinrichtung an eine zu der Hubzylindereinrichtung geführte Druckmittelleitung
und an eine zu einem Behälter geführte Behälterleitung angeschlossen ist und wobei
die Steuerventileinrichtung eine Senkenstellung aufweist, in der die Druckmittelleitung
mit der Behälterleitung verbunden ist, wobei in der Behälterleitung ein Ablaufstromregelventil
(Ablaufvolumenstromregelventil) angeordnet ist.
[0002] Flurförderzeuge sind zur Handhabung von Lasten mit einem Lastaufnahmemittel versehen,
das in der Regel von einem am Hubgerüst anhebbaren und absenkbaren Hubschlitten und
einem daran befestigten Anbaugerät gebildet ist. Das Anbaugerät kann beispielsweise
als eine von Gabelzinken bestehende Lastgabel ausgebildet werden, mittels der eine
Last, beispielsweise eine Palette unterfahren werden kann.
[0003] Bei Flurförderzeugen, bei denen das Lastaufnahmemittel mittels einer hydraulischen
Hubzylindereinrichtung anhebbar und absenkbar ist, bestimmt die Auslenkung der Steuerventileinrichtung
im Senkenbetrieb die Senkengeschwindigkeit des Lastaufnahmemittels. Aus Sicherheitsgründen
ist ein gesetzlich vorgeschriebener Grenzwert von 0,6 m/s für eine maximale Senkengeschwindigkeit
des Lastaufnahmemittels bzw. einer Last vorgeschrieben. Um diesen gesetzlich vorgeschriebenen
Grenzwert einzuhalten, wird bei gattungsgemäßen Hubvorrichtungen die Steuerventileinrichtung
derart ausgelegt, dass bei vollständig in eine Senkenstellung betätigter Steuerventileinrichtung
in allen Betriebsbedingungen ein maximaler Druckmittelablaufstrom von der Hubzylindereinrichtung
zu einem Behälter abströmen kann. Um die Einhaltung des gesetzlich vorgeschriebenen
Grenzwertes für die maximale Senkengeschwindigkeit von 0,6 m/s sicherzustellen, ist
bei gattungsgemäßen Flurförderzeugen, in einer Behälterleitung, die von der Steuerventileinrichtung
zu einem Behälter führt und in der in der Senkenstellung der Steuerventileinrichtung
Druckmittel von der Hubzylindereinrichtung zum Behälter abströmt, ein Ablaufstromregelventil
vorgesehen. Das in der Behälterleitung angeordnete Ablaufstromregelventil begrenzt
unabhängig vom Lastdruck einer auf dem Lastaufnahmemittel befindlichen Last den maximalen
Volumenstrom in der Behälterleitung im Senkenbetrieb der Hubvorrichtung und somit
die Senkengeschwindigkeit der Last auf den Grenzwert von 0,6 m/s. Das Ablaufstromregelventil
wird hierbei derart eingestellt, dass es im Senkenbetrieb die am schnellsten senkende
Hubstufe des Hubgerüstes mit seiner maximalen Einstelltoleranz auf den Grenzwert von
0,6m/s beschränkt. Diese Einstellung des Ablaufstromregelventils bedingt, dass weitere
Hubstufen des Hubgerüsts unter Umständen deutlich langsamer eine Last absenken. In
der Praxis ergibt sich bei gattungsgemäßen Flurförderzeugen mit einem Ablaufstromregelventil,
dass im Senkenbetrieb der Hubvorrichtung eine Last mit einer Geschwindigkeit zwischen
0,5 m/s und 0,56 m/s abgesenkt wird.
[0004] Bei Flurförderzeugen, beispielsweise Schubmaststaplern, mit Hubhöhen des Lastaufnahmemittels
von 13-15 m wirkt sich das Nicht-Ausnutzen der maximal zulässigen Senkengeschwindigkeit
von 0,6m/s nachteilig auf die Umschlagsleistung des Flurförderzeugs auf.
[0005] Aus der
DE 10 2012 101 949 A1 ist eine Hubvorrichtung eines Flurförderzeugs bekannt, die ohne Ablaufstromregelventil
auskommt und bei der mit Hilfe einer elektronischen Erfassung der Senkengeschwindigkeit
des Lastaufnahmemittels die Steuerventileinrichtung derart geregelt angesteuert wird,
dass die maximal zulässige Senkengeschwindigkeit von 0,6m/s im Senkenbetrieb des Lastaufnahmemittels
eingehalten wird. Dies erfordert jedoch, dass die Senkengeschwindigkeit des Lastaufnahmemittels
mit einem entsprechenden System, beispielsweise mittels einer Sensoreinrichtung, sehr
zuverlässig erfasst werden muss, da bei einem Ausfall einer oder mehreren Komponenten,
die die Senkengeschwindigkeit des Lastaufnahmemittels erfassen, die Einhaltung des
Grenzwertes von 0,6 m/s für die maximal zulässige Senkengeschwindigkeit nicht mehr
gewährleistet ist und in Folge dessen, das Flurförderzeug bis zu einer Instandhaltung
stillgelegt werden muss. Ein sehr zuverlässiges System für die Erfassung der Senkengeschwindigkeit
des Lastaufnahmemittels führt jedoch zu einem hohen Bauaufwand mit entsprechenden
hohen Kosten für die die Senkengeschwindigkeit des Lastaufnahmemittels erfassenden
Komponenten oder erfordert, dass diese Komponente gegebenenfalls redundant vorgesehen
werden müssen.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Flurförderzeug der eingangs
genannten Gattung zur Verfügung zu stellen, das mit einer geringen Zuverlässigkeit
einer Sensoreinrichtung auskommt und im Fehlerfall der Sensoreinrichtung einen Weiterbetrieb
des Flurförderzeugs unter Einhaltung des Grenzwertes von 0,6 m/s für die maximal zulässige
Senkengeschwindigkeit ermöglicht.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass in der Behälterleitung zwischen
der Steuerventileinrichtung und dem Ablaufstromregelventil ein Schaltventil angeordnet
ist, das in einer ersten Schaltstellung das in der Behälterleitung angeordnete Ablaufstromregelventil
aktiviert, so dass im Senkenbetrieb der Hubzylindereinrichtung der Druckmittelstrom
über das in der Behälterleitung angeordnete Ablaufstromregelventil von der Hubzylindereinrichtung
zum Behälter abströmt, und das in einer zweiten Schaltstellung das in der Behälterleitung
angeordnete Ablaufstromregelventil deaktiviert, so dass im Senkenbetrieb der Hubzylindereinrichtung
der Druckmittelstrom unter Umgehung des in der Behälterleitung angeordneten Ablaufstromregelventils
von der Hubzylindereinrichtung zum Behälter abströmt.
[0008] Erfindungsgemäß ist somit in der Behälterleitung ein Schaltventil vorgesehen, das
es ermöglicht, das in der Behälterleitung angeordnete Ablaufstromregeventil zuzuschalten
und somit zu aktiveren und wegzuschalten und somit zu deaktivieren. Ist das Ablaufstromregeventil
deaktiviert, strömt im Senkenbetrieb der Hubzylindereinrichtung der Druckmittelstrom
unter Umgehung des in der Behälterleitung angeordneten Ablaufstromregelventils von
der Hubzylindereinrichtung zum Behälter ab, so dass eine hohe Senkengeschwindigkeit
auch gegebenenfalls oberhalb des Grenzwertes von 0,6m/s erzielbar ist, wodurch eine
hohe Umschlagsleistung des Flurförderzeugs erzielbar ist. Im Fehlerfall einer Sensoreinrichtung,
beispielsweise der Erfassung der Senkengeschwindigkeit des Lastaufnahmemittels, kann
das Ablaufstromregelventil aktiviert werden, so dass im Senkenbetrieb der Hubzylindereinrichtung
der Druckmittelstrom über das in der Behälterleitung angeordnete Ablaufstromregelventil
von der Hubzylindereinrichtung zum Behälter abströmt und das Ablaufstromregelventil
in der Behälterleitung die Einhaltung der maximalen Senkengeschwindigkeit auf den
Grenzwert von 0,6m/s sicherstellt. Dadurch kann die Sensoreinrichtung, beispielsweise
eine Erfassung der Senkengeschwindigkeit des Lastaufnahmemittels, mit einer verringerten
Zuverlässigkeit ausgeführt werden und im Fehlerfall der Sensoreinrichtung wird ein
Weiterbetrieb des Flurförderzeugs unter Einhaltung des Grenzwertes von 0,6 m/s für
die maximal zulässige Senkengeschwindigkeit des Lastaufnahmemittels ermöglicht, beispielsweise
bis zur Instandsetzung der Sensoreinrichtung.
[0009] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist das Schaltventil als
Dreianschluss-Zweistellungsventil ausgebildet, das mit einem ersten Anschluss an den
mit der Steuerventileinrichtung in Verbindung stehenden Abschnitt der Behälterleitung
angeschlossen ist, an einem zweiten Anschluss an den mit dem Ablaufstromregelventil
in Verbindung stehenden Abschnitt der Behälterleitung angeschlossen ist und an einem
dritten Anschluss an eine zu dem Behälter geführte Ablaufleitung angeschlossen ist,
wobei das Schaltventil in der ersten Schaltstellung den ersten Anschluss mit dem zweiten
Anschluss verbindet und der dritte Anschluss abgesperrt ist und wobei das Schaltventil
in der zweiten Schaltstellung den ersten Anschluss mit dem dritten Anschluss verbindet
und der zweite Anschluss abgesperrt ist. Mit einem derartigen Schaltventil kann auf
einfache Weise und mit geringem Zusatzaufwand das in der Behälterleitung angeordnete
Ablaufstromregelventil in der ersten Schaltstellung des Schaltventils aktiviert und
somit zugeschalten werden und in der zweiten Schaltstellung des Schaltventils deaktiviert
und somit weggeschalten werden.
[0010] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsform der Erfindung ist das Schaltventil mittels
einer elektronischen Steuereinrichtung betätigt. Mit einem elektrisch betätigten Schaltventil,
das zur Betätigung und Ansteuerung mit einer elektronischen Steuereinrichtung in Verbindung
steht, kann auf einfache Weise und mit geringem Zusatzaufwand das in der Behälterleitung
angeordnete Ablaufstromregelventil in der ersten Schaltstellung des Schaltventils
aktiviert und somit zugeschalten und in der zweiten Schaltstellung des Schaltventils
deaktiviert und somit wegeschalten werden.
[0011] Das Schaltventil ist gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung von
einer Federeinrichtung in die erste Schaltstellung betätigbar und mittels einer elektrischen
Betätigungseinrichtung, insbesondere einem Schaltmagnet, die mit der elektronischen
Steuereinrichtung in Wirkverbindung steht, in die zweite Schaltstellung betätigbar.
Hierdurch ergibt sich eine hohe Betriebssicherheit, da bei nicht angesteuertem Schaltventil
das Schaltventil von der Federeinrichtung in die erste Schaltstellung betätigt ist,
in der das in der Behälterleitung angeordnete Ablaufstromregelventil aktiviert und
somit zugeschalten ist und die Einhaltung der maximalen Senkengeschwindigkeit des
Lastaufnahmemittels auf den Grenzwert von 0,6m/s sichergestellt ist.
[0012] Die Steuerventileinrichtung ist zweckmäßigerweise als Proportionalventil ausgebildet,
das von der elektronischen Steuereinrichtung betätigt ist. Dadurch kann auf einfache
Weise die Senkengeschwindigkeit des Lastaufnahmemittels im Senkenbetrieb von der elektronischen
Steuereinrichtung durch entsprechende Ansteuerung des Proportionalventils vorgegeben
werden.
[0013] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung steht die elektronische Steuereinrichtung
mit einer die Senkengeschwindigkeit des Lastaufnahmemittels erfassenden Sensoreinrichtung
in Verbindung, wobei die elektronische Steuereinrichtung derart ausgebildet ist, dass
im Senkenbetrieb des Lastaufnahmemittels die elektronische Steuereinrichtung im Normalbetrieb
bei funktionsfähiger Sensoreinrichtung das Schaltventil in die zweite Schaltstellung
betätigt und im Fehlerfall der Sensoreinrichtung das Schaltventil in die erste Schaltstellung
betätigt. Hierdurch wird auf einfache Weise ermöglicht, dass im Normalbetrieb bei
funktionsfähiger Sensoreinrichtung das Schaltventil in die zweite Schaltstellung betätigt
werden kann und das in der Behälterleitung angeordnete Ablaufstromregelventil deaktiviert
und somit weggeschalten werden kann. Im Senkenbetrieb der Hubzylindereinrichtung strömt
somit der Druckmittelstrom unter Umgehung des in der Behälterleitung angeordneten
Ablaufstromregelventils von der Hubzylindereinrichtung zum Behälter ab. Die Regelung
der Senkengeschwindigkeit des Lastaufnahmemittels erfolgt hierbei mittels der elektronischen
Steuereinrichtung durch entsprechende Ansteuerung der als Proportionalventils ausgebildeten
Steuerventileinrichtung in die Senkenstellung. Als Normalbetrieb bei funktionsfähiger
Sensoreinrichtung ist hierbei ein Zustand zu verstehen, in dem die Erfassung der Senkengeschwindigkeit
des Lastaufnahmemittels verfügbar ist bzw. ein plausibles Signal liefert. Im Fehlerfall
der Sensoreinrichtung, wobei die Erfassung der Senkengeschwindigkeit des Lastaufnahmemittels
ausgefallen ist bzw. ein unplausibles Signal liefert, wird das Schaltventil in die
erste Schaltstellung betätigt werden und das in der Behälterleitung angeordnete Ablaufstromregelventil
aktiviert und somit zugeschalten. Im Senkenbetrieb der Hubzylindereinrichtung strömt
somit der Druckmittelstrom über das in der Behälterleitung angeordneten Ablaufstromregelventils
von der Hubzylindereinrichtung zum Behälter ab, so dass das Ablaufstromregelventil
in der Behälterleitung die Einhaltung des Grenzwertes von 0,6m/s für die maximale
Senkengeschwindigkeit unabhängig von der Last sicherstellt. Das in der Behälterleitung
angeordnete Ablaufstromregelventil ist hierzu vorzugsweise derart eingestellt, dass
in keiner Hubstufe des Hubgerüstes die maximal erlaubte Senkengeschwindigkeit von
0,6m/s überschritten wird. Das Flurförderzeug kann somit im Fehlerfall der Sensoreinrichtung
mit einer auf den Grenzwert von 0,6m/s begrenzten maximalen Senkengeschwindigkeit
sicher bis zur Instandsetzung der Sensoreirichtung weiterbetrieben werden.
[0014] Die die Senkengeschwindigkeit des Lastaufnahmemittels erfassende Sensoreinrichtung
kann beispielsweise als Hubhöhensensor des Lastaufnahmemittels ausgebildet sein, wobei
in der elektronischen Steuereinrichtung aus dem Hubhöhensignal des Hubhöhensensors
die Senkengeschwindigkeit des Lastaufnahmemittels berechnet wird. Mit einem derartigen,
beispielsweise als Längensensor ausgebildeten Hubhöhensensor wird die Entfernung des
Lastaufnahmemittels relativ zur Fahrbahn oder zu dem Flurförderzeug gemessen. In der
elektronischen Steuereinrichtung kann aus dem Längensignal des Hubhöhensensors auf
einfache Weise durch eine zeitliche Ableitung die Senkengeschwindigkeit des Lastaufnahmemittels
berechnet werden.
[0015] Der Hubhöhensensor kann beispielswiese als Seillängensensor ausgebildet sein, der
am Hubgerüst oder dem Fahrzeugkörper des Flurförderzeugs angeordnet ist und ein mit
dem Lastaufnahmemittel verbundenes Seilmittel aufweist. Mit einem derartigen Hubhöhensensor
kann auf einfache Weise die Hubhöhe zum Fahrzeugkörper des Flurförderzeugs gemessen
werden und aus dem Hubhöhensignal in der elektronischen Steuereinrichtung die Senkengeschwindigkeit
des Lastaufnahmemittels berechnet werden.
[0016] Die die Senkengeschwindigkeit des Lastaufnahmemittels erfassende Sensoreinrichtung
kann auch als Durchflussmesser ausgebildet sein. Mit einem derartigen Durchflussmesser
kann auf einfache Weise in der elektronischen Steuereinrichtung die Senkengeschwindigkeit
des Lastaufnahmemittels berechnet werden.
[0017] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist in der Ablaufleitung ein weiteres Ablaufstromregelventil
angeordnet. Dadurch wird es mit dem Schaltventil möglich, zwischen dem in der Behälterleitung
angeordneten Ablaufstromregelventil und dem in der Ablaufleitung angeordneten weiteren
Ablaufstromregelventil umzuschalten. Dadurch wird es ermöglicht, für bestimmte Betriebszustände,
beispielsweise einen Senkenvorgang ohne Last, die maximal zulässige Senkengeschwindigkeit
gegenüber dem Grenzwert von 0,6m/s zu erhöhen, in dem in derartigen Betriebszuständen
das weitere Ablaufstromregelventil in der Ablaufleitung mittels des Umschaltventils
aktiviert wird.
[0018] Das Ablaufstromregelventil in der Behälterleitung ist hierbei gemäß einer vorteilhaften
Ausgestaltungsform der Erfindung auf eine erste maximale Senkengeschwindigkeit eingestellt
und das weitere Ablaufstromregelventil in der Ablaufleitung auf eine zweite maximale
Senkengeschwindigkeit eingestellt, wobei die zweite maximale Senkengeschwindigkeit
höher als die erste maximale Senkengeschwindigkeit ist. Sofern das in der Ablaufleitung
angeordnete Ablaufstromregelventil derart eingestellt ist, dass im Senkenbetrieb der
Grenzwert von 0,6m/s eingehalten wird, kann somit mit dem in der Ablaufleitung angeordneten
weiteren Ablaufstromregelventil eine höhere Senkengeschwindigkeit in bestimmten Betriebszuständen
erzielt werden.
[0019] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung steht hierzu die elektronische
Steuereinrichtung mit einer eine Last auf dem Lastaufnahmemittel erfassenden Sensoreinrichtung
in Verbindung, wobei die elektronische Steuereinrichtung derart ausgebildet ist, dass
im Senkenbetrieb des Lastaufnahmemittels die elektronische Steuereinrichtung bei einer
von der Sensoreinrichtung erfassten Last das Schaltventil in die erste Schaltstellung
betätigt und bei keiner von der Sensorenrichtung erfassten Last das Schaltventil in
die zweite Schaltstellung betätigt. Das in der Behälterleitung angeordnete Ablaufstromregelventil
ist somit auf eine maximale Senkengeschwindigkeit für den Betriebszustand "mit Last"
, beispielsweise den vorgeschriebenen Grenzwert von 0,6m/s, eingestellt und das in
der Ablaufleitung angeordnete weitere Ablaufstromegelventil auf eine höhere maximale
Senkengeschwindigkeit für den Betriebszustand "ohne Last" eingestellt. Hierdurch wird
es auf einfache Weise ermöglicht, durch entsprechende Betätigung des Schaltventils
beim Senken "ohne Last" mit einer gegenüber dem Grenzwert von 0,6m/s erhöhten maximalen
Senkengeschwindigkeit das Lastaufnahmemittel abzusenken, wodurch eine Erhöhung der
Umschlagsleistung des Flurförderzeugs erzielbar ist. Das Umschalten zwischen den beiden
Ablaufstromregelventilen erfolgt in Abhängigkeit von einer Lasterkennung, die mittels
der Sensoreinrichtung durchgeführt wird. Die Sensoreinrichtung, die eine Last auf
dem Lastaufnahmemittel erfasst, kann beispielsweise als Drucksensor ausgebildet sein,
der den Lastdruck in der von der Steuerventileinrichtung zu der Hubzylindereinrichtung
führenden Druckmittelleitung erfasst. Alternativ kann die Sensoreinrichtung, die eine
Last auf dem Lastaufnahmemittel erfasst, als optischer Sensor oder als eine von dem
Fahrer zu betätigender Freigabeschalter sein.
[0020] Um bei einem Ausfall der Sensoreinrichtung einen sicheren Weiterbetrieb des Flurförderzeugs
zu ermöglichen, betätigt vorteilhafterweise die elektronische Steuereinrichtung im
Fehlerfall der die Last erfassenden Sensoreinrichtung das Schaltventil in die erste
Schaltstellung. Da in der ersten Schaltstellung der Senkenbetrieb über das in der
Behälterleitung angeordnete Ablaufstromregelventil erfolgt, das auf die niedrigere
maximale Senkengeschwindigkeit eingestellt ist, kann somit im Fehlerfall der Erfassung
der Last auf dem Lastaufnahmemittels ein sicherer Weiterbetrieb des Flurförderzeugs
unter Einhaltung des Grenzwertes von 0,6 m/s für die maximal zulässige Senkengeschwindigkeit
des Lastaufnahmemittels erzielt werden, beispielsweise bis zur Instandsetzung der
Lasterfassung.
[0021] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist das Schaltventil in Abhängigkeit von
der Betätigung einer von einem Fahrer des Flurförderzeugs betätigten Eingabevorrichtung
betätigbar. Die Eingabevorrichtung kann beispielsweise von einem vom Fahrer zu betätigenden
Schalter gebildet sein. Der Fahrer erhält somit über die Eingabevorrichtung bewusst
die Möglichkeit, eine erhöhte Senkengeschwindigkeit zu wählen. Hierdurch wird es ebenfalls
auf einfache Weise ermöglicht, durch entsprechende Betätigung des Schaltventils einerseits
den Grenzwert von 0,6m/s für die Senkengeschwindigkeit einzuhalten oder andererseits
mit einer erhöhten maximalen Senkengeschwindigkeit das Lastaufnahmemittel abzusenken,
wodurch eine Erhöhung der Umschlagsleistung des Flurförderzeugs erzielbar ist. Das
Umschalten des Schaltventils durch Betätigen der Eingabevorrichtung kann der Fahrer
beispielsweise durchführen, um bewusst eine erhöhte maximalen Senkengeschwindigkeit
das Lastaufnahmemittel zu wählen, wenn beispielsweise die aufgenommene Last unempfindlich
ist oder die aufgenommene Last geklammert ist. Voraussetzung für die erhöhte maximale
Senkengeschwindigkeit das Lastaufnahmemittel kann eine funktionierende Sensoreinrichtung
sein, mit der die Senkengeschwindigkeit des Lastaufnahmemittels erfasst wird.
[0022] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsform der Erfindung weist das Hubgerüst mindestens
zwei Hubstufen auf und ist für jede Hubstufe ein der Hubstufe zugeordnetes Ablaufstromregelventil
vorgesehen, wobei das in der Behälterleitung angeordnete Ablaufstromregelventil der
ersten Hubstufe zugeordnet ist und das in der Ablaufleitung angeordnete Ablaufstromregelventil
der zweiten Hubstufe zugeordnet ist, wobei die elektronische Steuereinrichtung mit
einer die Hubstufen erfassenden Sensoreinrichtung in Verbindung steht, wobei die elektronische
Steuereinrichtung derart ausgebildet ist, dass im Senkenbetrieb des Lastaufnahmemittels
die elektronische Steuereinrichtung bei von der Sensoreinrichtung erfassten zweiten
Hubstufe das Schaltventil in die zweite Schaltstellung betätigt und bei einer von
der Sensoreinrichtung erfassten ersten Hubstufe das Schaltventil in die erste Schaltstellung
betätigt. Derartige Hubstufen können bei einem Hubgerüst von einem Freihub als erste
Hubstufe und einem Masthub als zweite Hubstufe ausgebildet sein. Für jede Hubstufe
des Hubgerüstes ist hierbei ein der entsprechenden Hubstufe zugeordneten Ablaufstromregelventil
vorgesehen. Entsprechend der Anzahl der unterschiedlichen Hubstufen des Hubgerüstes
ist somit eine Anzahl von Ablaufstromregelventilen vorgesehen. Die Ablaufstromregelventile
sind jeweils derart eingestellt, dass sie die maximale Senkengeschwindigkeit der zugeordneten
Hubstufe begrenzen, beispielsweis auf den Grenzwert von 0,6m/s. Mit der elektronischen
Steuereinrichtung wird hierbei mittels der Sensoreinrichtung im Senkenbetrieb des
Lastaufnahmemittels die Hubstufe erfasst, die gerade von dem Lastaufnahmemittel durchlaufen
wird, und das der Hubstufe zugeordnete Ablaufstromregelventil durch entsprechende
Ansteuerung des Schaltventils aktiviert, so dass jeweils das passende Ablaufstromregelventil
zu der gerade aktiven Hubstufe geschaltet wird. Hierdurch ist ebenfalls eine Erhöhung
der Umschlagsleistung des Flurförderzeugs erzielbar, da in jeder Hubstufe die maximal
zulässige Senkengeschwindigkeit von 0,6m/s erzielbar ist. Die Sensoreinrichtung, mit
der die Hubstufen des Hubgerüstes erfasst werden, kann beispielsweise von einem Schaltkontakt
oder mehreren Schaltkontakten gebildet sein.
[0023] Alternativ kann die Sensoreinrichtung, mit der die Hubstufen des Hubgerüstes erfasst
werden, auch von einem Drucksensor gebildet sein, der den Lastdruck in der von der
Steuerventileinrichtung zu der Hubzylindereinrichtung führenden Druckmittelleitung
erfasst. Da für jede Hubstufe unterschiedliche Hubzylinder eingesetzt werden, unterscheiden
sich bei gleicher Last auf dem Lastaufnahmemittel auch die Lastdrücke in den entsprechenden
Hubstufen, so dass mit einem Drucksensor, der den Druck in der Druckmittelleitung
erfasst, auch die gerade aktive Hubstufe erkannt werden kann.
[0024] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist das in der Behälterleitung
angeordnete Ablaufstromregelventil der am schnellsten absenkenden Hubstufe zugeordnet
und begrenzt die maximale Senkengeschwindigkeit dieser Hubstufe und ist das weitere
Ablaufstromregelventil einer langsamer absenkenden Hubstufe zugeordnet und begrenzt
die maximale Senkengeschwindigkeit dieser Hubstufe, wobei die elektronische Steuereinrichtung
im Fehlerfall der Sensoreinrichtung das Schaltventil in die erste Schaltstellung betätigt.
Die Ablaufstromregelventile begrenzen vorteilhafterweise die maximale Senkengeschwindigkeit
der unterschiedlichen Hubstufen jeweils auf denselben Grenzwert von beispielswiese
0,6m/s. Die am schnellsten absenkende Hubstufe eines Hubgerüstes ist in der Regel
der Freihub des Hubgerüstes und der Masthub bildet gegenüber dem Freihub eine langsamer
absenkende Hubstufe. Sofern die elektronische Steuereinrichtung im Fehlerfall der
Sensoreinrichtung, mit der die entsprechende Hubstufe erfasst werden kann, das Schaltventil
in die erste Schaltstellung betätigt, kann eine hohe Betriebssicherheit erzielt werden
und ein sicherer Weiterbetrieb des Flurförderzeugs unter Einhaltung des Grenzwertes
von 0,6 m/s für die maximal zulässige Senkengeschwindigkeit des Lastaufnahmemittels
erzielt werden, beispielsweise bis zur Instandsetzung der Hubstufenerfassung, da in
der ersten Schaltstellung des Umschaltventils das in der Behälterleitung angeordnete
Ablaufstromregelventil die maximale Senkengeschwindigkeit aller Hubstufen begrenzt
und somit im Fehlerfall der Sensoreinrichtung auf die niedrigste Senkengeschwindigkeit
geschaltet wird.
[0025] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand der in den schematischen
Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Hierbei zeigt
- Figur 1
- den Schaltplan einer Hubvorrichtung eines Flurförderzeugs des Standes der Technik,
- Figur 2
- eine erste Ausführungsform eines Schaltplans einer Hubvorrichtung eines erfindungsgemäßen
Flurförderzeugs,
- Figur 3
- eine zweite Ausführungsform eines Schaltplans einer Hubvorrichtung eines erfindungsgemäßen
Flurförderzeugs und
- Figur 4
- eine dritte Ausführungsform eines Schaltplans einer Hubvorrichtung eines erfindungsgemäßen
Flurförderzeugs.
[0026] In der Figur 1 ist ein schematischer Aufbau einer Hubvorrichtung 1 eines nicht näher
dargestellten Flurförderzeugs des Standes der Technik dargestellt.
[0027] Die Hubvorrichtung 1 besteht aus einem Hubgerüst 2, an dem ein Lastaufnahmemittel
3 anhebbar und absenkbar angeordnet ist. Das Lastaufnahmemittel 3 besteht im dargestellten
Ausführungsbeispiel aus einem im Hubgerüst 2 vertikal bewegbaren Hubschlitten 4, an
dem beispielsweise eine von Gabelzinken gebildete Lastgabel 5 als Anbaugerät befestigt
ist.
[0028] Zum Anheben und Absenken des Lastaufnahmemittels 3 ist eine hydraulische Hubzylindereinrichtung
11 vorgesehen. Im dargestellten Ausführungsbeispiel besteht das Hubgerüst aus einem
Standmast 2a und einem an dem Standmast 2a anhebbar und absenkbar angeordneten Ausfahrmast
2b, an dem das Lastaufnahmemittel 3 anhebbar und absenkbar angeordnet ist. Die Hubzylindereinrichtung
11 dient zum Anheben und Absenken des Ausfahrmastes 2b relativ zum Standmast 2a. Zum
Anheben und Absenken des Lastaufnahmemittels 3 ist ein flexibles Zugmittel 6, beispielsweise
einer Hubkette, vorgesehen, das mit einem ersten Ende an dem Hubschlitten 4 befestigt
ist. Das Zugmittel 6 ist über eine Umlenkrolle 7 am oberen Ende des Ausfahrmastes
2b geführt und mit einem zweiten Ende an dem Standmast 2a befestigt.
[0029] Die Hubzylindereinrichtung 11 ist mittels einer Steuerventileinrichtung 12 zum Anheben
und Absenken des Lastaufnahmemittels 3 betätigbar. Die Steuerventileinrichtung 12
ist im dargestellten Ausführungsbeispiel als in Zwischenstellungen drosselndes Proportionalventil
13 mit einer als Neutralstellung ausgebildeten Sperrstellung 13a, einer Hebenstellung
13b und einer Senkenstellung 13c ausgebildet. Das Proportionalventil 13 ist hierzu
an eine Förderleitung 14 einer Pumpe 15, die mittels einer Ansaugleitung 16 Druckmittel
aus einem Behälter 17 ansaugt, an eine zu dem Behälter 17 geführte Behälterleitung
18 und an eine zu der Hubzylindereinrichtung 11 geführte Druckmittelleitung 19 angeschlossen.
In der Sperrstellung 13a der Steuerventileinrichtung 12 ist die Verbindung der Druckmittelleitung
19 mit der Förderleitung 14 und der Behälterleitung 18 abgesperrt. In der Hebenstellung
13b der Steuerventileinrichtung 12 ist die Förderleitung 14 mit der Druckmittelleitung
19 verbunden. In der Senkenstellung 13c der Steuerventileinrichtung 12 steht die Druckmittelleitung
19 mit der Behälterleitung 18 in Verbindung.
[0030] Die Steuerventileinrichtung 12 ist elektrisch betätigbar. Hierzu ist eine elektrische
Betätigungseinrichtung 20a vorgesehen, bei deren Ansteuerung die Steuerventileinrichtung
12 in Richtung der Senkenstellung 13c betätigt wird. Mittels einer weiteren elektrischen
Betätigungseinrichtung 20b ist die Steuerventileinrichtung 12 in Richtung der Hebenstellung
13b betätigbar. Die Betätigungseinrichtungen 20a, 20b sind beispielsweise als Magnet,
insbesondere Proportionalmagnet, ausgebildet.
[0031] Zur Ansteuerung der Steuerventileinrichtung 12 in die Hebenstellung 13b bzw. die
Senkenstellung 13c ist eine elektronische Steuereinrichtung 25 vorgesehen, die mit
den Betätigungseinrichtungen 20a, 20b in Verbindung steht.
[0032] Mittels einer von zwei Federn 24a, 24b gebildeten Federeinrichtung ist die Steuerventileinrichtung
12 im nicht angesteuerten und stromlosen Zustand in die als Neutralstellung ausgebildete
Sperrstellung 13a betätigt.
[0033] Die elektronische Steuereinrichtung 25 steht eingangsseitig mit einem von einer Bedienperson
betätigbaren Bedienelement 26 in Verbindung, beispielsweise einem Joystick, durch
dessen Betätigung ein Hubvorgang bzw. ein Senkenvorgang des Lastaufnahmemittels 3
eingeleitet werden kann und im Hebenbetrieb eine Hebengeschwindigkeit sowie im Senkenbetrieb
eine Senkengeschwindigkeit vorgegeben werden kann.
[0034] In der Behälterleitung 18 ist ein Ablaufstromregelventil 30 angeordnet. Das Ablaufstromregelventil
30 ist als in Zwischenstellungen drosselndes Proportionalventil mit einer Durchflussstellung
30a und einer Sperrstellung 30b ausgebildet. Das Ablaufstromregelventil 30 ist von
einer Feder 31 und dem in der Behälterleitung 18 zwischen der Steuerventileinrichtung
12 und der Ablaufstromregelventil 30 anstehenden Druck in Richtung der Durchflussstellung
30a betätigt. Hierzu ist eine entsprechende Steuerleitung 32 von der Behälterleitung
18 an eine in Richtung der Durchflussstellung 30a wirkende Steuerdruckfläche des Ablaufstromregelventils
30 geführt. In der Steuerleitung 32 ist eine Drossel 33 angeordnet. Das Ablaufstromregelventil
30 ist von dem in der Druckmittelleitung 19 anstehenden Druck in Richtung der Sperrstellung
30b betätigt. Hierzu ist eine entsprechende Steuerleitung 34 von der Druckmittelleitung
19 an eine in Richtung der Sperrstellung 30b wirkende Steuerdruckfläche des Ablaufstromregelventils
30 geführt. In der Steuerleitung 34 ist eine Drossel 35 angeordnet.
[0035] Die Steuerventileinrichtung 12 und das Ablaufstromregelventil 30 sind in einem Steuerventilblock
40 angeordnet.
[0036] Zum Anheben des Lastaufnahmemittels 3 wird die Steuerventileinrichtung 12 in die
Hebenstellung 13b betätigt, so dass von der Pumpe 15 Druckmittel aus dem Behälter
17 mittels der Ansaugleitung 16 angesaugt und in die Förderleitung 14 zu der Steuerventileinrichtung
12 gefördert wird. Die Steuerventileinrichtung 12 verbindet in der Hebenstellung 13b
die Förderleitung 14 mit der Druckmittelleitung 19, so dass die Pumpe 15 Druckmittel
zu der Hubzylindereinrichtung 11 fördert.
[0037] Zum Absenken des Lastaufnahmemittels 3 wird die Steuerventileinrichtung 12 in die
Senkenstellung 13c betätigt. Druckmittel strömt somit aus der Hubzylindereinrichtung
11 über die Druckmittelleitung 19 in die Behälterleitung 18 und zu dem Ablaufstromregelventil
30.
[0038] Das Ablaufstromregelventil 30 begrenzt den von der Hubzylindereinrichtung 11 zu dem
Behälter 17 abströmenden maximalen Volumenstrom lastunabhängig auf einen fest eingestellten
Wert. Das Ablaufstromregelventil 30 ist hierbei derart eingestellt, dass eine maximal
zulässige Senkengeschwindigkeit des Lastaufnahmemittels 3 von 0,6m/s eingehalten wird.
Kleinere Senkengeschwindigkeiten werden durch die als Proportionalventil 13 ausgebildete
Steuerventileinrichtung 12 durch Variieren der Senkenstellung 13c gesteuert. Nach
Durchströmen des Ablaufstromregelventils 30 gelangt im Senkenbetrieb des Lastaufnahmemittels
3 das aus der Hubzylindereinrichtung 11 abströmende Druckmittel in den Behälter 17.
[0039] In der Figur 2 ist ein schematischer Aufbau einer ersten Ausführungsform der Hubvorrichtung
1 eines nicht näher dargestellten erfindungsgemäßen Flurförderzeugs dargestellt. Gleiche
Bauteile mit der Figur 1 sind hierbei mit gleichen Bezugsziffern versehen.
[0040] In der Behälterleitung 18 ist zwischen der Steuerventileinrichtung 12 und dem Ablaufstromregelventil
30 ein Schaltventil 45 angeordnet, das in einer ersten Schaltstellung 45a das in der
Behälterleitung 18 angeordnete Ablaufstromregelventil 30 aktiviert, so dass im Senkenbetrieb
der Hubzylindereinrichtung 11 der Druckmittelstrom über das in der Behälterleitung
18 angeordnete Ablaufstromregelventil 30 von der Hubzylindereinrichtung 11 zum Behälter
17 abströmt, und in einer zweiten Schaltstellung 45b das in der Behälterleitung 18
angeordnete Ablaufstromregelventil 30 deaktiviert, so dass im Senkenbetrieb der Hubzylindereinrichtung
11 der Druckmittelstrom unter Umgehung des in der Behälterleitung 18 angeordneten
Ablaufstromregelventils 30 von der Hubzylindereinrichtung 11 zum Behälter 17 abströmt.
Mit dem Schaltventil 45 kann somit das in der Behälterleitung 18 angeordnete Ablaufstromregelventil
45 in der ersten Schaltstellung 45a zugeschalten und in der zweiten Schaltstellung
45b weggeschalten werden.
[0041] Das Schaltventil 45 ist als Dreianschluss-Zweistellungsventil ausgebildet, das mit
einem ersten Anschluss A1 an den mit der Steuerventileinrichtung 12 in Verbindung
stehenden Abschnitt der Behälterleitung 18 angeschlossen ist, an einem zweiten Anschluss
A2 an den mit dem Ablaufstromregelventil 30 in Verbindung stehenden Abschnitt der
Behälterleitung 18 angeschlossen ist und an einem dritten Anschluss A3 an eine zu
dem Behälter 17 geführte Ablaufleitung 46 angeschlossen ist. Die Ablaufleitung 46
bildet eine Bypassleitung, die das in der Behälterleitung 18 angeordnete Ablaufstromregelventil
30 umgeht. Das Schaltventil 45 verbindet in der ersten Schaltstellung 45a den ersten
Anschluss A1 mit dem zweiten Anschluss A2 und sperrt den dritten Anschluss A3 ab.
Das Schaltventil 45 verbindet in der zweiten Schaltstellung 45b den ersten Anschluss
A1 mit dem dritten Anschluss A3 und sperrt den zweiten Anschluss A2 ab.
[0042] Das Schaltventil 45 ist elektrisch betätigbar und steht zur Ansteuerung mit der elektronischen
Steuereinrichtung 25 in Verbindung.
[0043] Das Schaltventil 45 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel von einer Federeinrichtung
47 in die erste Schaltstellung 45a betätigbar ist und mittels einer elektrischen Betätigungseinrichtung
48, insbesondere einem Schaltmagnet, die mit der elektronischen Steuereinrichtung
25 in Wirkverbindung steht, in die zweite Schaltstellung 45b betätigbar.
[0044] Die elektronische Steuereinrichtung 25 steht mit einer die Senkengeschwindigkeit
des Lastaufnahmemittels 3 erfassenden Sensoreinrichtung 50 in Verbindung.
[0045] Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Sensoreinrichtung 50 als Hubhöhensensor
51 ausgebildet, mit dem die Hubhöhe des Lastaufnahmemittels 3 gemessen werden kann.
Der Hubhöhensensor 51 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel als Seillängensensor
52 ausgebildet, der ein an dem Standmast 2a befestigtes Gehäuse und ein mit dem Lastaufnahmemittel
3 verbundenes Seilmittel 53 umfasst.
[0046] Aus dem von dem Hubhöhensensor 51 gelieferten Längensignal wird in der elektronischen
Steuereinrichtung 25 durch eine zeitliche Ableitung die Senkengeschwindigkeit des
Lastaufnahmemittels 3 berechnet. Die elektronische Steuereinrichtung 25 gibt weiterhin
entsprechende Stellbefehle an die Steuerventileinrichtung 12 und das Schaltventil
45 aus.
[0047] Die elektronische Steuereinrichtung 25 ist derart ausgebildet, dass im Senkenbetrieb
des Lastaufnahmemittels 3 die elektronische Steuereinrichtung 25 im Normalbetrieb
bei funktionsfähiger Sensoreinrichtung 50 das Schaltventil 45 in die zweite Schaltstellung
45b betätigt und im Fehlerfall der Sensoreinrichtung 50 das Schaltventil 45 in die
erste Schaltstellung 45a betätigt. Ein Fehlerfall der Sensoreinrichtung 50 liegt beispielsweise
bei einem Ausfall der Sensoreinrichtung 50 vor oder wenn die Sensoreinrichtung 50
kein plausibles Signal liefert.
[0048] Das Schaltventil 45 verbindet in der ersten Stellung 45a, die die unbestromte Grundstellung
darstellt, im Senkenbetrieb des Lastaufnahmemittels 3 den von der Steuerventileinrichtung
12 kommenden Druckmittelstrom mit dem Ablaufstromregelventil 30, so dass die maximale
Senkengeschwindigkeit auf den an dem Ablaufstromregelventil 30 eingestellten Wert,
beispielsweise von 0,6m/s, eingehalten wird. In der ersten Stellung 45a des Schaltventils
45 wird somit die maximale Senkengeschwindigkeit des Lastaufnahmemittels 3 analog
zu der Figur 1 auf den Einstellwert des Ablaufstromregelventils 30 begrenzt.
[0049] Sofern die Sensoreinrichtung 50 funktionsfähig ist und somit zur Verfügung steht
und im Senkenbetrieb des Lastaufnahmemittels 3 im Normalbetrieb bei funktionsfähiger
Sensoreinrichtung 50 die Sensoreinrichtung 50 ein plausibles Signal an die elektronische
Steuereinrichtung 25 liefert, wird von der elektronischen Steuereinrichtung 25 das
Schaltventil 45 durch Bestromen der Betätigungseinrichtung 48 in die zweite Schaltstellung
45b betätigt. In der zweiten Schaltstellung 45b strömt das von der in der Senkenstellung
13c befindlichen Steuerventileinrichtung 12 kommende Druckmittel über die Ablaufleitung
46 und somit unter Umgehung des in der Behälterleitung 18 angeordneten Ablaufstromregelventils
30 in den Behälter 17. Das in der Behälterleitung 18 angeordnete Ablaufstromregelventil
30 ist somit deaktiviert und weggeschaltet. Die Senkengeschwindigkeit des Lastaufnahmemittels
3 wird allein durch die Stellung des Ventilschiebers des Proportionalventils 13 in
Richtung der Senkenstellung 13c gesteuert bzw. geregelt. In Abhängigkeit von der durch
die Sensoreinrichtung 50 ermittelten Senkengeschwindigkeit des Lastaufnahmemittels
3 wird von der elektronischen Steuereinrichtung 25 das Proportionalventil 13 beispielsweise
derart angesteuert, dass die maximal zulässige Senkengeschwindigkeit von 0,6m/s unabhängig
von der Last und der Viskosität des Druckmittels nicht überschritten, aber bestmöglich
angenähert wird.
[0050] Sofern im Senkenbetrieb des Lastaufnahmemittels 3 ein Fehlerfall der Sensoreinrichtung
50 vorliegt, beispielsweise die Sensoreinrichtung 50 ausgefallen ist oder kein plausibles
Signal liefert, wird von der elektronischen Steuereinrichtung 25 das Schaltventil
45 nicht angesteuert und das Schaltventil 45 von der Feder 47 in die erste Schaltstellung
45a betätigt. In der ersten Schaltstellung 45a durchströmt das von der in der Senkenstellung
13c befindlichen Steuerventileinrichtung 12 kommende Druckmittel das in der Behälterleitung
18 angeordnete Ablaufstromregelventil 30. Das in der Behälterleitung 18 angeordnete
Ablaufstromregelventil 30 ist somit aktiviert und zugeschaltet. Das Ablaufstromregelventil
30 ist hierbei derart eingestellt, dass unabhängig von der auf dem Lastaufnahmemittel
3 befindlichen Last in jeder Hubstufe des Hubgerüstes 2 die maximal zulässige Senkengeschwindigkeit
des Lastaufnahmemittels 3 von 0,6m/s eingehalten wird. Das Flurförderzeug kann somit
mit einer reduzierten Senkengeschwindigkeit des Lastaufnahmemittels 3 bis zu einer
Instandsetzung der Sensoreinrichtung 50 sicher und unter Einhaltung der maximal zulässigen
Senkengeschwindigkeit des Lastaufnahmemittels 3 von 0,6m/s weiterbetrieben werden.
[0051] Die Ausführung der Figur 2 ermöglicht es, bei einem Hubgerüst 2 mit mehreren Hubstufen
die maximal zulässige Senkengeschwindigkeit des Lastaufnahmemittels 3 von 0,6m/s bestmöglich
auszunutzen, wodurch eine Erhöhung der Umschlagsleistung des Flurförderzeugs erzielbar
ist. An die Sensoreinrichtung 50 können niedrigere Zuverlässigkeitsanforderungen (Performancelevel)
gestellt werden, so dass sich ein geringerer Bauaufwand mit entsprechenden verringerten
Kosten für die Sensoreinrichtung 50 ergibt. Das Flurförderzeug kann bei einem Ausfall
der Sensoreinrichtung 50 und somit einem Ausfall der elektronischen Senkgeschwindigkeitserfassung
des Lastaufnahmemittels 3 mit geringen Einschränkungen bei der erzielbaren maximalen
Senkengeschwindigkeit bis zur Instandsetzung der Sensoreinrichtung 50 weiterbetrieben
werden, so dass sich eine hohe Verfügbarkeit des Flurförderzeugs ergibt.
[0052] In der Figur 3 ist ein schematischer Aufbau einer zweiten Ausführungsform der Hubvorrichtung
1 eines nicht näher dargestellten erfindungsgemäßen Flurförderzeugs dargestellt. Gleiche
Bauteile mit den Figuren 1 und 2 sind hierbei mit gleichen Bezugsziffern versehen.
[0053] In der Figur 3 ist in der Ablaufleitung 46 ein weiteres Ablaufstromregelventil 60
angeordnet. Das Ablaufstromregelventil 60 ist als in Zwischenstellungen drosselndes
Proportionalventil mit einer Durchflussstellung 60a und einer Sperrstellung 60b ausgebildet.
Das Ablaufstromregelventil 60 ist von einer Feder 61 und dem in der Ablaufleitung
46 zwischen dem Schaltventil 45 und der Ablaufstromregelventil 60 anstehenden Druck
in Richtung der Durchflusssstellung 60a betätigt. Hierzu ist eine entsprechende Steuerleitung
62 von der Ablaufleitung 46 an eine in Richtung der Durchflusssstellung 60a wirkende
Steuerdruckfläche des Ablaufstromregelventils 60 geführt. In der Steuerleitung 62
ist eine Drossel 63 angeordnet. Das Ablaufstromregelventil 60 ist von dem in der Druckmittelleitung
19 anstehenden Druck in Richtung der Sperrstellung 60b betätigt. Hierzu ist eine entsprechende
Steuerleitung 64 an die Steuerleitung 34 des Ablaufstromregelventils 30 angeschlossen
und von der Steuerleitung 34 an eine in Richtung der Sperrstellung 60b wirkende Steuerdruckfläche
des Ablaufstromregelventils 60 geführt.
[0054] Das Ablaufstromregelventil 30 in der Behälterleitung 18 auf eine erste maximale Senkengeschwindigkeit
eingestellt, beispielsweise den Wert von 0,6m/s, und das weitere Ablaufstromregelventil
60 in der Ablaufleitung 46 auf eine zweite maximale Senkengeschwindigkeit eingestellt,
wobei die zweite maximale Senkengeschwindigkeit höher als die erste maximale Senkengeschwindigkeit
ist.
[0055] Die elektronische Steuereinrichtung 25 steht mit einer eine Last auf dem Lastaufnahmemittel
3 erfassenden Sensoreinrichtung 65 in Verbindung. Die Sensoreinrichtung 65 ist im
dargestellten Ausführungsbeispiel als Drucksensor 66 ausgebildet, der den Druck in
der Druckmittelleitung 19 erfasst. Alternativ kann die Sensoreinrichtung 65 als optischer
Sensor ausgebildet sein, der eine auf dem Lastaufnahmemittel 3 befindliche Last erkennt.
[0056] Die elektronische Steuereinrichtung 25 ist derart ausgebildet, dass im Senkenbetrieb
des Lastaufnahmemittels 3 die elektronische Steuereinrichtung 25 bei einer von der
Sensoreinrichtung 65 erfassten Last das Schaltventil 45 in die erste Schaltstellung
45a betätigt und bei keiner von der Sensorenrichtung 65 erfassten Last das Schaltventil
45 in die zweite Schaltstellung 45b betätigt.
[0057] Im Fehlerfall der Sensoreinrichtung 65, beispielsweise einem Ausfall der Sensoreinrichtung
65, betätigt die elektronische Steuereinrichtung das Schaltventil 45 in die erste
Schaltstellung 45a.
[0058] Das Schaltventil 45 verbindet in der ersten Stellung 45a, die die unbestromte Grundstellung
darstellt, im Senkenbetrieb des Lastaufnahmemittels 3 den von der Steuerventileinrichtung
12 kommenden Druckmittelstrom mit dem in der Behälterleitung 18 angeordneten Ablaufstromregelventil
30, das auf die niedrigere maximale Senkengeschwindigkeit eingestellt ist.
[0059] Das Schaltventil 45 wird in die erste Schaltstellung 45a betätigt, wenn mit der Sensoreinrichtung
65 eine Last auf dem Lastaufnahmemittel 3 und somit der Betriebszustand Senken "mit
Last" erfasst wird sowie wenn ein Fehlerfall der Sensoreinrichtung 65 vorliegt, beispielsweise
die Sensoreinrichtung 65 ausgefallen ist oder kein plausibles Signal liefert. In der
ersten Schaltstellung 45a durchströmt das von der in der Senkenstellung 13c befindlichen
Steuerventileinrichtung 12 kommende Druckmittel das in der Behälterleitung 18 angeordnete
Ablaufstromregelventil 30, das in jeder Hubstufe des Hubgerüstes 2 die maximal zulässige
Senkengeschwindigkeit des Lastaufnahmemittels 3 auf den Wert von 0,6m/s begrenzt.
[0060] Wird mit der Sensoreinrichtung 65 keine Last auf dem Lastaufnahmemittel 3 und somit
der Betriebszustand Senken "ohne Last" erfasst, wird von der elektronischen Steuereinrichtung
25 das Schaltventil 45 durch Bestromen der Betätigungseinrichtung 48 in die zweite
Schaltstellung 45b betätigt. In der zweiten Schaltstellung 45b strömt das von der
in der Senkenstellung 13c befindlichen Steuerventileinrichtung 12 kommende Druckmittel
über die Ablaufleitung 46 und über das weitere Ablaufstromregelventil 60, das auf
eine höhere maximale Senkengeschwindigkeit eingestellt ist, in den Behälter 17, so
das eine höhere maximale Senkengeschwindigkeit des leeren Lastaufnahmemittels 3 mit
einer maximalen Senkengeschwindigkeit oberhalb von 0,6m/s erzielt werden kann.
[0061] Die Ausführung der Figur 3 ermöglicht es, mit dem Schaltventil 45 zwischen zwei Ablaufstromregelventilen
30, 60 umzuschalten, wobei das Ablaufstromregelventil 30 auf eine maximal zulässige
Senkengeschwindigkeit des Lastaufnahmemittels 3 mit Last und das Ablaufstromregelventil
60 auf eine maximal zulässige Senkengeschwindigkeit des Lastaufnahmemittels 3 ohne
Last eingestellt ist. Das Umschalten des Schaltventils 45 erfolgt in Abhängigkeit
von der Lasterkennung durch die Sensoreinrichtung 65. Bei einem Ausfall der Lasterkennung
wird die niedrigere maximale zulässige Senkengeschwindigkeit gewählt. Mit der Ausführung
der Figur 3 kann die maximal zulässige Senkengeschwindigkeit des Lastaufnahmemittels
für den Betriebszustand ohne Last gegenüber dem Grenzwert von 0,6m/s erhöht werden,
wodurch die Umschlagsleistung des Flurförderzeugs erhöht wird. An die Sensoreinrichtung
65 können niedrigere Zuverlässigkeitsanforderungen (Performancelevel) gestellt werden,
so dass sich ein geringerer Bauaufwand mit entsprechenden verringerten Kosten für
die Sensoreinrichtung 65 ergibt. Das Flurförderzeug kann bei einem Ausfall der Sensoreinrichtung
65 und somit einem Ausfall der Lasterkennung mit geringen Einschränkungen bei der
erzielbaren maxialmen Senkengeschwindigkeit bis zur Instandsetzung der Sensoreinrichtung
65 weiterbetrieben werden, so dass sich eine hohe Verfügbarkeit des Flurförderzeugs
ergibt.
[0062] In der Figur 4 ist ein schematischer Aufbau einer dritten Ausführungsform der Hubvorrichtung
1 eines nicht näher dargestellten erfindungsgemäßen Flurförderzeugs dargestellt. Gleiche
Bauteile mit den Figuren 1 bis 3 sind hierbei mit gleichen Bezugsziffern versehen.
[0063] Das Hubgerüst 2 der Figur 4 weist mindestens zwei Hubstufen auf. Zum Anheben und
Absenken des Lastaufnahmemittels 3 relativ zu dem Ausfahrmast 2b ist eine hydraulische
Hubzylindereinrichtung 11a vorgesehen. Die Hubzylindereinrichtung 11a bildet eine
erste Hubstufe (Freihub). Zum Anheben und Absenken des Lastaufnahmemittels 3 ist das
flexibles Zugmittel 6, beispielsweise einer Hubkette, vorgesehen, das in der Figur
4 mit einem ersten Ende an dem Hubschlitten 4 befestigt ist, über eine Umlenkrolle
7 an der ausfahrbaren Kolbenstange der Hubzylindereinrichtung 11a geführt ist und
mit einem zweiten Ende an dem Ausfahrmast 2b befestigt ist. Die hydraulische Hubzylindereinrichtung
11b dient zum Anheben und Absenken des Ausfahrmastes 2b relativ zum Standmast 2a.
Die Hubzylindereinrichtung 11b bildet eine zweite Hubstufe (Masthub). Die Hubzylindereinrichtung
11a ist mit der Hubzylindereinrichtung 11b mittels einer Druckmittelleitung 75 verbunden.
[0064] In der Figur 4 ist für jede Hubstufe ein der Hubstufe zugeordnetes Ablaufstromregelventil
30, 60 vorgesehen. Das in der Behälterleitung 18 angeordnete Ablaufstromregelventil
30 ist hierbei der ersten Hubstufe (Freihub) zugeordnet und das in der Ablaufleitung
46 angeordnete Ablaufstromregelventil 60 der zweiten Hubstufe (Masthub).
[0065] Die elektronische Steuereinrichtung 25 ist mit einer die Hubstufen erfassenden Sensoreinrichtung
70 in Verbindung. Die Sensoreinrichtung 70 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel
als Drucksensor 66 ausgebildet, der den Druck in der Druckmittelleitung 19 erfasst.
Da die beiden Hubzylindereinrichtungen 11a, 11b unterschiedliche Querschnittsflächen
aufweisen, kann über den Drucksensor 66 die jeweilige Hubstufe erfasst werden. Alternativ
kann die Sensoreinrichtung 70 als ein oder mehrere Schalter 71 ausgebildet sein.
[0066] Die elektronische Steuereinrichtung 25 ist derart ausgebildet, dass im Senkenbetrieb
des Lastaufnahmemittels 3 die elektronische Steuereinrichtung 25 bei von der Sensoreinrichtung
70 erfassten zweiten Hubstufe (Masthub) das Schaltventil 45 in die zweite Schaltstellung
45b betätigt und bei einer von der Sensoreinrichtung 70 erfassten ersten Hubstufe
(Freihub) das Schaltventil 45 in die erste Schaltstellung 45a betätigt.
[0067] Die erste Hubstufe (Freihub) bildet bei dem Hubgerüst 2 der Figur 4 die schnellste
absenkende Hubstufe.
[0068] Das Ablaufstromregelventil 30 in der Behälterleitung 18 ist somit der am schnellsten
absenkenden Hubstufe (Freihub) zugeordnet und begrenzt die maximale Senkengeschwindigkeit
dieser Hubstufe (Freihub), beispielweise auf den Wert von 0,6m/s. Das weitere Ablaufstromregelventil
60 in der Ablaufleitung 46 ist der langsamer absenkenden Hubstufe (Masthub) zugeordnet
und begrenzt die maximale Senkengeschwindigkeit dieser Hubstufe(Masthub), beispielweise
ebenfalls auf den Wert von 0,6m/s. Die elektronische Steuereinrichtung 25 betätigt
im Fehlerfall der Sensoreinrichtung 70 das Schaltventil 45 in die erste Schaltstellung
45a.
[0069] In der Figur 4 wird somit mit der Sensoreinrichtung 70 die jeweilige Hubstufe erfasst,
die von dem Lastaufnahmemittel 3 im Senkenbetrieb gerade durchlaufen wird. Entsprechend
der Anzahl der Hubstufen des Hubgerüstes 2 ist eine entsprechende Anzahl von Ablaufstromregelventilen
30, 60 vorgesehen, die jeweils derart eingestellt sind, dass diese die maximale Senkengeschwindigkeit
der zugeordneten Hubstufe begrenzen. Von der elektronischen Steuereinrichtung 25 wird
durch entsprechende Betätigung des Schaltventils 45 im Senkenbetrieb des Lastaufnahmemittels
3 das der aktiven Hubstufe zugeordnete Ablaufstromregelventil 30 bzw. 60 zugeschalten
und aktiviert. Bei einem Ausfall der Sensoreinrichtung 70 zur Hubstufenerkennung wird
durch entsprechende Ansteuerung des Schaltventils 45 auf das Ablaufstromregelventil
30 der am schnellsten senkenden Hubstufe und somit auf die niedrigste Senkengeschwindigkeit
geschaltet.
[0070] Die Ausführung der Figur 4 ermöglicht es, bei einem Hubgerüst 2 mit mehreren Hubstufen
die maximal zulässige Senkengeschwindigkeit des Lastaufnahmemittels 3 von 0,6m/s bestmöglich
auszunutzen, wodurch eine Erhöhung der Umschlagsleistung des Flurförderzeugs erzielbar
ist. An die Sensoreinrichtung 70 können niedrigere Zuverlässigkeitsanforderungen (Performancelevel)
gestellt werden, so dass sich ein geringerer Bauaufwand mit entsprechenden verringerten
Kosten für die Sensoreinrichtung 70 ergibt. Das Flurförderzeug kann bei einem Ausfall
der Sensoreinrichtung 70 und somit einem Ausfall der Hubstufenerkennung mit geringen
Einschränkungen bei der erzielbaren maximalen Senkengeschwindigkeit bis zur Instandsetzung
der Sensoreinrichtung 70 weiterbetrieben werden, so dass sich eine hohe Verfügbarkeit
des Flurförderzeugs ergibt.
[0071] Die Erfindung ist nicht auf die in den Figuren 2 bis 4 dargestellte Ausführungsform
der Steuerventileinrichtung 12 beschränkt. Anstelle einer direkten elektrischen Betätigung
der Steuerventileinrichtung 12 durch die Betätigungseinrichtungen 20a, 20b kann die
Steuerventileinrichtung 12 elektro-hydraulisch betätigt sein, wobei die Betätigungseinrichtungen
20a, 20b elektrisch ansteuerbare Vorsteuerventile betätigen, mit denen ein die Steuerventileinrichtung
12 in die Senkenstellung 13c bzw. die Hebenstellung 13b betätigender Steuerdruck erzeugt
wird.
[0072] Zudem ist eine Ausbildung der Steuerventileinrichtung 12 mit getrennten Steuerventilen
für den Hebenbetrieb und den Senkenbetrieb möglich.
[0073] Der genannte Wert von 0,6m/s für den Grenzwert hängt von der aktuellen Normung und
deren Auslegung ab und ist somit nur beispielshaft zu verstehen.
1. Flurförderzeug mit einer Hubvorrichtung (1), die ein an einem Hubgerüst (2) anhebbar
und absenkbar angeordnetes Lastaufnahmemittel (3) aufweist, wobei zum Heben und Senken
des Lastaufnahmemittels (3) eine hydraulische Hubzylindereinrichtung (11; 11a, 11b)
vorgesehen ist, die mittels einer Steuerventileinrichtung (12) betätigbar ist, wobei
die Steuerventileinrichtung (12) an eine zu der Hubzylindereinrichtung (11; 11a, 11b)
geführte Druckmittelleitung (19) und an eine zu einem Behälter (17) geführte Behälterleitung
(18) angeschlossen ist und wobei die Steuerventileinrichtung (12) eine Senkenstellung
(13c) aufweist, in der die Druckmittelleitung (19) mit der Behälterleitung (18) verbunden
ist, wobei in der Behälterleitung (18) ein Ablaufstromregelventil (30) angeordnet
ist, dadurch gekennzeichnet, dass in der Behälterleitung (18) zwischen der Steuerventileinrichtung (12) und dem Ablaufstromregelventil
(30) ein Schaltventil (45) angeordnet ist, das in einer ersten Schaltstellung (45a)
das in der Behälterleitung (18) angeordnete Ablaufstromregelventil (30) aktiviert,
so dass im Senkenbetrieb der Hubzylindereinrichtung (11; 11a, 11b) der Druckmittelstrom
über das in der Behälterleitung (18) angeordnete Ablaufstromregelventil (30) von der
Hubzylindereinrichtung (11; 11a, 11b) zum Behälter (17) abströmt, und das in einer
zweiten Schaltstellung (45b) das in der Behälterleitung (18) angeordnete Ablaufstromregelventil
(30) deaktiviert, so dass im Senkenbetrieb der Hubzylindereinrichtung (11; 11a, 11b)
der Druckmittelstrom unter Umgehung des in der Behälterleitung (18) angeordneten Ablaufstromregelventils
(30) von der Hubzylindereinrichtung (11; 11a, 11b) zum Behälter (17) abströmt.
2. Flurförderzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltventil (45) als Dreianschluss-Zweistellungsventil ausgebildet ist, das
mit einem ersten Anschluss (A1) an den mit der Steuerventileinrichtung (12) in Verbindung
stehenden Abschnitt der Behälterleitung (18) angeschlossen ist, an einem zweiten Anschluss
(A2) an den mit dem Ablaufstromregelventil (30) in Verbindung stehenden Abschnitt
der Behälterleitung (18) angeschlossen ist und an einem dritten Anschluss (A3) an
eine zu dem Behälter (17) geführte Ablaufleitung (46) angeschlossen ist, wobei das
Schaltventil (45) in der ersten Schaltstellung (45a) den ersten Anschluss (A1) mit
dem zweiten Anschluss (A2) verbindet und der dritte Anschluss (A3) abgesperrt ist
und wobei das Schaltventil (45) in der zweiten Schaltstellung (45b) den ersten Anschluss
(A1) mit dem dritten Anschluss (A3) verbindet und der zweite Anschluss (A2) abgesperrt
ist.
3. Flurförderzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltventil (45) mittels einer elektronischen Steuereinrichtung (25) betätigt
ist.
4. Flurförderzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltventil (45) von einer Federeinrichtung (47) in die erste Schaltstellung
(45a) betätigbar ist und mittels einer elektrischen Betätigungseinrichtung (48), insbesondere
einem Schaltmagnet, die mit der elektronischen Steuereinrichtung (25) in Wirkverbindung
steht, in die zweite Schaltstellung (45b) betätigbar ist.
5. Flurförderzeug nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerventileinrichtung (12) als Proportionalventil (13) ausgebildet ist, das
von der elektronischen Steuereinrichtung (25) betätigt ist.
6. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die elektronische Steuereinrichtung (25) mit einer die Senkengeschwindigkeit des
Lastaufnahmemittels (3) erfassenden Sensoreinrichtung (50) in Verbindung steht, wobei
die elektronische Steuereinrichtung (25) derart ausgebildet ist, dass im Senkenbetrieb
des Lastaufnahmemittels (3) die elektronische Steuereinrichtung (25) im Normalbetrieb
bei funktionsfähiger Sensoreinrichtung (50) das Schaltventil (45) in die zweite Schaltstellung
(45b) betätigt und im Fehlerfall der Sensoreinrichtung (50) das Schaltventil (45)
in die erste Schaltstellung (45a) betätigt.
7. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass in der Ablaufleitung (46) ein weiteres Ablaufstromregelventil (60) angeordnet ist.
8. Flurförderzeug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Ablaufstromregelventil (30) in der Behälterleitung (18) auf eine erste maximale
Senkengeschwindigkeit eingestellt ist und das weitere Ablaufstromregelventil (60)
in der Ablaufleitung (46) auf eine zweite maximale Senkengeschwindigkeit eingestellt
ist, wobei die zweite maximale Senkengeschwindigkeit höher als die erste maximale
Senkengeschwindigkeit ist.
9. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 3 bis 5 und einem der Ansprüche 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, dass die elektronische Steuereinrichtung (25) mit einer eine Last auf dem Lastaufnahmemittel
(3) erfassenden Sensoreinrichtung (65) in Verbindung steht, wobei die elektronische
Steuereinrichtung (25) derart ausgebildet ist, dass im Senkenbetrieb des Lastaufnahmemittels
(3) die elektronische Steuereinrichtung (25) bei einer von der Sensoreinrichtung (65)
erfassten Last das Schaltventil (45) in die erste Schaltstellung (45a) betätigt und
bei keiner von der Sensorenrichtung (65) erfassten Last das Schaltventil (45) in die
zweite Schaltstellung (45b) betätigt.
10. Flurförderzeug nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die elektronische Steuereinrichtung (25) im Fehlerfall der Sensoreinrichtung (65)
das Schaltventil (45) in die erste Schaltstellung (45a) betätigt.
11. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltventil (45) in Abhängigkeit von der Betätigung einer von einem Fahrer des
Flurförderzeugs betätigten Eingabevorrichtung betätigbar ist.
12. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 3 bis 5 und einem der Ansprüche 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Hubgerüst (2) mindestens zwei Hubstufen aufweist und für jede Hubstufe ein der
Hubstufe zugeordnetes Ablaufstromregelventil (30, 60) vorgesehen ist, wobei das in
der Behälterleitung (18) angeordnete Ablaufstromregelventil (30) der ersten Hubstufe
zugeordnet ist und das in der Ablaufleitung (46) angeordnete Ablaufstromregelventil
(60) der zweiten Hubstufe zugeordnet ist, wobei die elektronische Steuereinrichtung
(25) mit einer die Hubstufen erfassenden Sensoreinrichtung (70) in Verbindung steht,
wobei die elektronische Steuereinrichtung (70) derart ausgebildet ist, dass im Senkenbetrieb
des Lastaufnahmemittels (3) die elektronische Steuereinrichtung (25) bei von der Sensoreinrichtung
(70) erfassten zweiten Hubstufe das Schaltventil (45) in die zweite Schaltstellung
(45b) betätigt und bei einer von der Sensoreinrichtung (70) erfassten ersten Hubstufe
das Schaltventil (45) in die erste Schaltstellung (45a) betätigt.
13. Flurförderzeug nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das in der Behälterleitung (18) angeordnete Ablaufstromregelventil (30) der am schnellsten
absenkenden Hubstufe zugeordnet ist und die maximale Senkengeschwindigkeit dieser
Hubstufe begrenzt, und das weitere Ablaufstromregelventil (60) einer langsamer absenkenden
Hubstufe zugeordnet ist und die maximale Senkengeschwindigkeit dieser Hubstufe begrenzt,
wobei die elektronische Steuereinrichtung (25) im Fehlerfall der Sensoreinrichtung
(70) das Schaltventil (45) in die erste Schaltstellung (45a) betätigt.