GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Bauteil zur Herstellung einer Decke, das Bauteil
umfassend eine Vielzahl von balkenförmigen Holzelementen, die parallel zu einander
und quer zu einer Längsrichtung der Holzelemente gesehen unmittelbar hintereinander
angeordnet und miteinander verbunden sind und eine erste Lage ausbilden, wobei eine
Oberseite der ersten Lage durch Oberseiten der Holzelemente ausgebildet ist, wobei
weiters auf der Oberseite der ersten Lage eine zweite Lage aus Beton angeordnet ist.
STAND DER TECHNIK
[0002] Bei der Ausführung von Holzbauten und darin befindlichen Holzdecken gibt es speziell
bei großen Spannweiten häufig Probleme mit dem Schallschutz, mit Schwingungen der
Holzdecke sowie mit dem Brandschutz. Insbesondere können von verschiedenen Normen
oder Gesetzen vorgeschriebene Werte bzw. Mindestanforderungen in den genannten Bereichen
durch reine Holzkonstruktionen gar nicht oder nur schwer und mit sehr hohem Materialaufwand
erreicht werden.
[0003] Darüberhinaus sind aus dem Stand der Technik Lösungen zur Erreichung besagter Mindestanforderungen
in den Bereichen Schallschutz, Schwingungen und Brandschutz bekannt, die als reine
Baustellenlösungen bezeichnet werden müssen. Bei diesen Baustellenlösungen wird vor
Ort auf der Baustelle auf die jeweils vorhandene Holzkonstruktion im Deckenbereich
ein Aufbeton aufgebracht, um den notwendigen Schall- und Brandschutz, sowie die notwendige
Steifigkeit für die Schwingungsanforderung zu erreichen. Diese Art der Herstellung
ist jedoch sehr aufwendig und erfordert zudem Unterstellungen beim Aufbringen des
Aufbetons.
[0004] Das Aufbringen des nassen Aufbetons auf das trockene Holz hat neben bautechnischer
Probleme und einer gewissen unvermeidlichen Verschmutzung - insbesondere auch von
anderen Bauteilen bzw. Bauelementen - zur Folge, dass die derart hergestellte Decke
nicht sofort belastbar ist, da der Aufbeton erst trocknen muss. Eine nachteilige Zeitverzögerung
auf der Baustelle ist die Folge.
[0005] Insbesondere während der Trocknungsphase des Aufbetons können die solcherart auf
den Baustellen hergestellten Decken zudem unterschiedlichen Witterungseinflüssen ausgesetzt
sein. Unterschiedliche Qualitäten können die Folge sein, was ebenfalls als nachteilig
zu werten ist.
AUFGABE DER ERFINDUNG
[0006] Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, ein Mittel zur Herstellung von holzbasierten
Decken zur Verfügung zu stellen, das einerseits die oben genannten Nachteile vermeidet
und andererseits das Erreichen von Mindestanforderungen in den Bereichen Schallschutz,
Steifigkeit sowie Brandschutz erlaubt. Insbesondere sollen dabei eine gleichbleibend
hohe Qualität und eine reduzierte Herstellungszeit auf der Baustelle erzielt werden.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0007] Zur Lösung der genannten Aufgabe ist es bei einem Bauteil zur Herstellung einer Decke,
das Bauteil umfassend eine Vielzahl von balkenförmigen Holzelementen, die parallel
zu einander und quer zu einer Längsrichtung der Holzelemente gesehen unmittelbar hintereinander
angeordnet und miteinander verbunden sind und eine erste Lage ausbilden, wobei eine
Oberseite der ersten Lage durch Oberseiten der Holzelemente ausgebildet ist, wobei
weiters auf der Oberseite der ersten Lage eine zweite Lage aus Beton angeordnet ist,
erfindungsgemäß vorgesehen, dass auf den Oberseiten der Holzelemente Ausnehmungen
vorgesehen sind, die vom Beton der zweiten Lage ausgefüllt sind.
[0008] Das erfindungsgemäße Bauteil kann generell als lasttragendes Bauelement verwendet
werden.
[0009] Die Holzelemente bestehen vorzugsweise jeweils aus Konstruktionsvollholz, wobei die
erste Lage eine Art Brettstapelelement ausbildet. D.h. die Holzelemente sind quer
zur Längsrichtung so hintereinander angeordnet, dass sie einander berühren.
[0010] Die Verbindung der Holzelemente erfolgt kraftschlüssig und im Wesentlichen punktförmig,
vorzugweise durch Vernagelung, z.B. mittels eines Druckluftnaglers. Typischerweise
sind die Nägel im Abstand von 40 cm bis 60 cm, beispielsweise 50 cm, zueinander angeordnet.
Die Nägel können dabei zueinander höhenversetzt entlang der Holzelemente bzw. in Längsrichtung
gesehen angeordnet sein. Vorzugsweise werden jeweils zwei hintereinander angeordnete
Holzelemente von einem Nagel voll durchdrungen, wobei der Nagel in ein dahinter angeordnetes
drittes Holzelement ebenfalls noch ein Stück weit (z.B. 2 cm bis 3 cm) eindringt,
ohne dieses vollständig zu durchdringen.
[0011] Alternativ oder zusätzlich können auch andere Verbindungsmittel vorgesehen sein,
beispielsweise Dübel, Schrauben oder eine Verklebung bzw. Verleimung.
[0012] In der zweiten Lage kann eine Bewehrung vorgesehen sein, wie sie in Betonschichten
üblich ist, also insbesondere aus Baustahl bzw. Baustahlmatten.
[0013] Durch die mit dem Beton der zweiten Lage gefüllten Ausnehmungen wird eine formschlüssige,
schubfeste Verbindung zwischen der ersten Lage und der zweiten Lage gewährleistet.
Es handelt sich dabei um eine rein mechanische Verbindung, für die kein chemischer
Kleber benötigt wird und die somit sehr umweltfreundlich ist.
[0014] Die Ausnehmungen werden in die Holzelemente eingefräst. Die Ausnehmungen können auch
als Kerven ausgeführt sein. Manchmal werden die Ausnehmungen auch als Kerven bezeichnet,
obgleich ein Boden der jeweiligen Ausnehmung nicht spitz zulaufend, sondern im Wesentlichen
eben ausgeführt ist.
[0015] Durch das erfindungsgemäße Bauteil wird ein Hybridbauteil geschaffen, das außerhalb
der Baustelle in einer externen Produktionsstätte unter kontrollierten Bedingungen
produziert und vorgefertigt auf die Baustelle geliefert werden kann. Insbesondere
kann das Bauteil unter konstanten klimatischen Bedingungen hergestellt werden, ohne
dass das Bauteil Witterungseinflüssen ausgesetzt ist. Die gewünschte sehr hohe Qualität
der Bauteile kann somit garantiert werden. Das Aufbringen des Betons bzw. Aufbetons
auf der Baustelle entfällt, sodass eine trockene Bauweise erfolgen kann. Zur Baustelle
kann ein sofort voll belastbares und trockenes Bauteil geliefert werden, sodass insbesondere
keine Unterstellungen einer mittels der erfindungsgemäßen Bauteile hergestellten Decke
notwendig sind. Durch den hohen Vorfertigungsgrad wird eine Verkürzung der Bauzeiten
durch schnelle Montagezeiten vor Ort erreicht.
[0016] Die Holzelemente dienen primär zur Aufnahme von Zugkräften, wohingegen der Beton
bzw. Aufbeton primär zur Aufnahme von Druckkräften dient. Durch die schubfeste Verbindung
der beiden Lagen wird eine extrem starre Verbindung gewährleistet, was ein sehr biegesteifes
Bauelement zur Folge hat, das den oben genannten Anforderungen gerecht wird. Durch
die Verbindung von Holz und Beton des (Hybrid-)Bauteils werden sowohl die notwendigen
statischen als auch schalltechnischen, schwingungstechnischen und brandschutztechnischen
Voraussetzungen geschaffen, um auch große Spannweiten als Holzbauteil herstellen zu
können.
[0017] Die Form der Ausnehmungen kann unterschiedlich ausgestaltet sein. Um eine besonders
einfache Herstellungsweise erzielen und gleichzeitig gewünschte mechanische Eigenschaften
einstellen zu können, ist es bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Bauteils vorgesehen, dass die Ausnehmungen jeweils in einer Schnittebene einen trapezförmigen
Querschnitt aufweisen, wobei die Schnittebene normal auf die Oberseite des jeweiligen
Holzelements steht und parallel zur Längsrichtung ist. Mit anderen Worten liegt der
Vektor der Längsrichtung jeweils in bzw. parallel zu der Schnittebene.
[0018] Die Trapezform einer Ausnehmung kann insbesondere derart eingestellt werden, dass
parallele Grundseiten des Trapez' durch die verlängert gedachte Oberseite des jeweiligen
Holzelements sowie einen zur Oberseite parallelen Boden der Ausnehmung ausgebildet
werden. Die mechanischen Eigenschaften lassen sich sodann insbesondere durch die Ausrichtung
der die Ausnehmung begrenzenden Schenkel des Trapez' gezielt beeinflussen.
[0019] Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bauteils ist vorgesehen,
dass die Ausnehmungen jeweils einen Boden aufweisen, der mit einer Tiefe von der Oberseite
des jeweiligen Holzelements beabstandet ist, dass die Ausnehmungen in Längsrichtung
gesehen jeweils von einer ersten Begrenzungsfläche und einer dahinter angeordneten
zweiten Begrenzungsfläche begrenzt werden und dass die Ausnehmungen Ausnehmungen eines
ersten Typs umfassen, wobei bei den Ausnehmungen des ersten Typs jeweils die erste
Begrenzungsfläche und/oder die zweite Begrenzungsfläche mit der Längsrichtung einen
Winkel einschließt, der größer als 90°, bevorzugt im Bereich von 95° bis 120°, besonders
bevorzugt im Bereich von 95° bis 105°, ist.
[0020] Die Tiefe wird vorzugsweise parallel zu einer dritten Richtung gemessen, die normal
zur Längsrichtung und auf die Oberseite des Holzelements steht.
[0021] Vorzugsweise schließen die erste Begrenzungsfläche und die zweite Begrenzungsfläche
an den Boden an.
[0022] Die derart ausgebildeten Ausnehmungen des ersten Typs können somit insbesondere den
oben beschriebenen trapezförmigen Querschnitt haben, wobei die erste Begrenzungsfläche
und die zweite Begrenzungsfläche die Schenkel des Trapez' ausbilden.
[0023] Vorzugsweise verläuft der Boden parallel zur Längsrichtung, sodass die erste Begrenzungsfläche
und die zweite Begrenzungsfläche denselben Winkel mit dem Boden einschließen wie mit
der Längsrichtung.
[0024] In jedem Fall ergibt sich eine sich nach oben bzw. zur Oberseite des jeweiligen Holzelements
zumindest einseitig weitende Ausnehmung, was eine gute Drucklastverteilung im Bauteil
bewirkt, wobei der entsprechende Druck über die zweite Lage auf die erste Lage parallel
zur dritten Richtung eingebracht wird.
[0025] Um die Drucklastverteilung weiter zu optimieren und insbesondere besonders gleichmäßig
gestalten zu können, ist es bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Bauteils vorgesehen, dass bei den Ausnehmungen des ersten Typs jeweils die erste Begrenzungsfläche
und die zweite Begrenzungsfläche mit der Längsrichtung einen, vorzugsweise gleich
großen, Winkel einschließen, der größer als 90°, bevorzugt im Bereich von 95° bis
120°, besonders bevorzugt im Bereich von 95° bis 105°, ist. In diesem Fall ergibt
sich eine sich nach oben bzw. zur Oberseite des jeweiligen Holzelements beidseitig
weitende Ausnehmung, was eine besonders gute Drucklastverteilung im Bauteil bewirkt.
Insbesondere können die erste und zweite Begrenzungsfläche mit der Längsrichtung den
gleichen Winkel einschließen, sodass eine besonders gleichmäßige Einbringung des Drucks
von der zweiten Lage in die erste Lage und damit eine besonders gleichmäßige Drucklastverteilung
im Bauteil erzielt wird.
[0026] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bauteils ist
vorgesehen, dass die Ausnehmungen Ausnehmungen eines zweiten Typs umfassen, wobei
bei den Ausnehmungen des zweiten Typs jeweils die erste Begrenzungsfläche und/oder
die zweite Begrenzungsfläche mit der Längsrichtung einen Winkel einschließt, der kleiner
als 90°, bevorzugt im Bereich von 60° bis 85°, besonders bevorzugt im Bereich von
70° bis 80°, ist.
[0027] Vorzugsweise schließen die erste Begrenzungsfläche und die zweite Begrenzungsfläche
an den Boden an.
[0028] Die derart ausgebildeten Ausnehmungen des zweiten Typs können somit insbesondere
den oben beschriebenen trapezförmigen Querschnitt haben, wobei die erste Begrenzungsfläche
und die zweite Begrenzungsfläche die Schenkel des Trapez' ausbilden.
[0029] Vorzugsweise verläuft der Boden parallel zur Längsrichtung, sodass die erste Begrenzungsfläche
und die zweite Begrenzungsfläche denselben Winkel mit dem Boden einschließen wie mit
der Längsrichtung.
[0030] In jedem Fall ergibt sich eine sich nach oben bzw. zur Oberseite des jeweiligen Holzelements
zumindest einseitig verjüngende Ausnehmung, sodass gewissermaßen eine Hinterschneidung
ausgebildet wird, welche den Beton der zweiten Lage aufnimmt. Dies resultiert in einem
Formschluss, der die Übertragung von Zugkräften zwischen den beiden Lagen, d.h. mit
einem Richtungsanteil parallel zur dritten Richtung, erlaubt. Entsprechend ist eine
vorteilhafte Zuglastverteilung im erfindungsgemäßen Bauelement gewährleistet. Damit
einhergehend wird ein Abheben der zweiten Lage von der ersten Lage unterbunden.
[0031] Die Ausnehmungen des zweiten Typs sind zusätzlich zu den Ausnehmungen des ersten
Typs vorhanden, sodass die oben geschilderte vorteilhafte Drucklastverteilung weiterhin
gegeben ist.
[0032] Um die Zuglastverteilung weiter zu optimieren und insbesondere besonders gleichmäßig
gestalten zu können, ist es bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Bauteils vorgesehen, dass bei den Ausnehmungen des zweiten Typs jeweils die erste
Begrenzungsfläche und die zweite Begrenzungsfläche mit der Längsrichtung einen, vorzugsweise
gleich großen, Winkel einschließen, der kleiner als 90°, bevorzugt im Bereich von
60° bis 85°, besonders bevorzugt im Bereich von 70° bis 80°, ist. In diesem Fall ergibt
sich eine sich nach oben bzw. zur Oberseite des jeweiligen Holzelements beidseitig
verjüngende Ausnehmung, sodass gewissermaßen beide Begrenzungsflächen Hinterschneidungen
ausbilden, welche den Beton der zweiten Lage aufnehmen. Dies resultiert in einem besonders
großen Formschluss, was die Übertragung höherer Zugkräfte zwischen den beiden Lagen
ermöglicht. Insbesondere können die erste und zweite Begrenzungsfläche mit der Längsrichtung
den gleichen Winkel einschließen, sodass eine besonders gleichmäßige Übertragung des
Zugs zwischen der ersten und zweiten Lage und damit eine besonders gleichmäßige Zuglastverteilung
im Bauteil erzielt wird.
[0033] Wie bereits erwähnt, ist es bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Bauteils vorgesehen, dass der Boden parallel zur Längsrichtung verläuft. Dies gewährleistet
u.a. eine besonders einfache Herstellung der Ausnehmungen.
[0034] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bauteils ist
vorgesehen, dass die Tiefe im Bereich von 10 mm bis 30 mm liegt, bevorzugt im Bereich
von 15 mm bis 25 mm. Beispielsweise kann die Tiefe 20 mm betragen. Diese relativ geringen
Tiefen genügen, um eine schubfeste Verbindung zwischen der ersten Lage und der zweiten
Lage zuverlässig zu gewährleisten. Darüberhinaus wird auch die geschilderte Ausgestaltung
der Ausnehmungen des ersten Typs sowie des zweiten Typs ermöglicht. Gleichzeitig wird
die mechanische Stabilität der Holzelemente an sich nicht wesentlich beeinträchtigt,
da der Materialabtrag gering gehalten wird.
[0035] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bauteils ist
vorgesehen, dass der Boden eine parallel zur Längsrichtung gemessene Bodenlänge aufweist,
die im Bereich von 100 mm bis 400 mm liegt, bevorzugt im Bereich von 120 mm bis 320
mm. Beispielsweise kann die Bodenlänge 250 mm betragen. Somit können auf einem Holzelement,
das typischerweise mehrere Meter lang ist, entlang der Längsrichtung problemlos mehrere
Ausnehmungen hintereinander angeordnet werden. Deren Abstand in Längsrichtung zueinander
kann dabei typischerweise im Bereich von 200 mm bis 1000 mm liegen, z.B. bei 400 mm.
[0036] Aufgrund der geschilderten, relativ kompakten Abmessungen können die Ausnehmungen
auch als im Wesentlichen punktförmige Verbindungen zwischen der ersten Lage und der
zweiten Lage angesehen werden.
[0037] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bauteils ist
vorgesehen, dass die Holzelemente Holzelemente eines zweiten Typs umfassen, wobei
die Holzelemente des zweiten Typs ausschließlich Ausnehmungen des ersten Typs aufweisen.
Entsprechend tragen die Holzelemente des zweiten Typs wesentlich zur optimalen Drucklastverteilung
bei.
[0038] Theoretisch wäre es denkbar, ausschließlich Holzelemente des zweiten Typs zu verwenden,
da Drucklasten den vornehmlichen Lastfall darstellen.
[0039] Um jedenfalls ein Abheben der zweiten Lage von der ersten Lage zu unterbinden, ist
es bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bauteils vorgesehen,
dass Schrauben in die erste Lage eingeschraubt sind und jeweils mit einem Abschnitt
von der Oberseite der ersten Lage abstehen, wobei der Abschnitt vollständig innerhalb
der zweiten Lage angeordnet ist. Vorzugsweise sind die Schrauben dabei von der Oberseite
der ersten Lage her in die erste Lage eingeschraubt.
[0040] D.h. die Schrauben gewährleisten bereits eine gewisse, vorzugsweise zusätzliche,
zugfeste Verbindung zwischen der ersten Lage und der zweiten Lage, die extrem leicht
herstellbar ist, indem die Schrauben vor dem Aufbringen des Betons der zweiten Lage
in die erste Lage eingeschraubt werden.
[0041] Es sei bemerkt, dass nicht in jedes Holzelement der ersten Lage eine Schraube eingedreht
bzw. eingeschraubt sein muss. Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Bauteils ist vorgesehen, dass die Holzelemente Holzelemente eines
ersten Typs umfassen, wobei die Holzelemente des ersten Typs sowohl Ausnehmungen des
ersten Typs als auch Ausnehmungen des zweiten Typs aufweisen. Durch die Holzelemente
des ersten Typs wird entsprechend nicht nur eine gute Drucklastverteilung im Bauteil
bewirkt, sondern auch eine gute zugfeste Verbindung zwischen den beiden Lagen bzw.
eine gute Zuglastverteilung im Bauteil. Theoretisch wäre es denkbar, ausschließlich
Holzelemente des ersten Typs zu verwenden, da hierdurch sowohl Druckbelastungen als
auch Zugbelastungen Rechnung getragen werden kann.
[0042] Um den entlang der Längsrichtung typischerweise auftretenden Druck- und Zuglasten,
insbesondere bei Decken, optimal Rechnung zu tragen, ist es bei einer besonders bevorzugten
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bauteils vorgesehen, dass das jeweilige Holzelement
des ersten Typs in Längsrichtung gesehen eine Abfolge von Ausnehmungen aufweist, die
folgende Teilabfolge umfasst: Ausnehmung des ersten Typs, Ausnehmung des zweiten Typs,
Ausnehmung des zweiten Typs und Ausnehmung des ersten Typs.
[0043] Vorzugsweise kann folgende Teilabfolge von der Abfolge von Ausnehmungen umfasst sein:
Ausnehmung des ersten Typs, Ausnehmung des zweiten Typs, Ausnehmung des zweiten Typs,
Ausnehmung des ersten Typs und Ausnehmung des ersten Typs.
[0044] Um den quer zur Längsrichtung typischerweise auftretenden Druck- und Zuglasten, insbesondere
bei Decken, optimal Rechnung zu tragen, ist es bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Bauteils vorgesehen, dass quer zur Längsrichtung gesehen auf
mindestens ein Holzelement des zweiten Typs mindestens ein Holzelement des ersten
Typs folgt und umgekehrt. Dies umfasst z.B. folgende Abfolge - quer zur Längsrichtung,
insbesondere in einer zweiten Richtung, gesehen - von Holzelementen: L Holzelemente
des zweiten Typs, M Holzelemente des ersten Typs, N Holzelemente des zweiten Typs.
Diese Abfolge könnte z.B. fortgesetzt werden mit o Holzelementen des ersten Typs oder
mit o Holzelementen des ersten Typs gefolgt von P Holzelementen des zweiten Typs usw.
Dabei stehen L, M, N, o, P für ganze Zahlen größer null.
[0045] Vorzugsweise umfasst die Abfolge der Holzelemente quer zur Längsrichtung gesehen
genau ein Holzelement des zweiten Typs gefolgt von genau einem Holzelement des ersten
Typs und umgekehrt. D.h. in diesem Fall ist zumindest folgende Abfolge umfasst: ein
Holzelement des zweiten Typs, ein Holzelement des ersten Typs, ein Holzelement des
zweiten Typs.
[0046] Um eine besonders einfache Herstellbarkeit der Ausnehmungen zu ermöglichen, ist es
bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bauteils vorgesehen, das
sich die Ausnehmungen jeweils über eine gesamte Breite des jeweiligen Holzelements
erstrecken, wobei die Breite in einer zweiten Richtung gemessen wird, die normal auf
die Längsrichtung steht und parallel zur Oberseite des Holzelements ist. Die Ausnehmungen
können auf diese Weise ins Holzelement gefräst werden. Typischerweise liegt die Breite
der Holzelemente im Bereich von 40 mm bis 120 mm, insbesondere im Bereich von 50 mm
bis 80 mm, beispielsweise bei 60 mm.
[0047] Die Längsrichtung, die zweite Richtung und die dritte Richtung stehen wechselseitig
normal aufeinander.
[0048] Eine entlang der dritten Richtung gemessene Höhe der Holzelemente liegt typischerweise
im Bereich von 12 cm bis 32 cm. Eine entlang der dritten Richtung gemessene Höhe der
zweiten Lage liegt typischerweise im Bereich von 8 cm bis 18 cm, womit sich eine in
der dritten Richtung gemessene Gesamthöhe des erfindungsgemäßen Bauteils ergibt, die
typischerweise im Bereich von 20 cm bis 50 cm liegt.
[0049] Entsprechend können mit dem erfindungsgemäßen Bauteil - insbesondere bei damit hergestellten
Decken - problemlos Stützweiten im Bereich von 4 m bis 12 m realisiert werden, wobei
die Stützweiten im Wesentlichen (entlang der Längsrichtung gemessenen) Längen der
Holzelemente entsprechen.
KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0050] Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Die Zeichnungen
sind beispielhaft und sollen den Erfindungsgedanken zwar darlegen, ihn aber keinesfalls
einengen oder gar abschließend wiedergeben.
[0051] Dabei zeigt:
- Fig. 1
- eine Aufsicht auf eine erste Lage eines erfindungsgemäßen Bauteils
- Fig. 2
- einen Schnitt durch das erfindungsgemäße Bauteil gemäß der Schnittlinie II-II in Fig.
1 (Holzelement, erster Typ)
- Fig. 3
- einen Schnitt durch das erfindungsgemäße Bauteil gemäß der Schnittlinie III-III in
Fig. 1 (Holzelement, zweiter Typ)
- Fig. 4
- einen Schnitt durch das erfindungsgemäße Bauteil gemäß der Schnittlinie IV-IV in Fig.
1, wobei diese Schnittlinie in Fig. 2 und Fig. 3 ebenfalls angedeutet ist
- Fig. 5
- eine Detailansicht einer Ausnehmung eines ersten Typs in einer Schnittdarstellung
analog zu Fig. 3
- Fig. 6
- eine Detailansicht einer Ausnehmung eines zweiten Typs in einer Schnittdarstellung
analog zu Fig. 2
- Fig. 7
- einen Abschnitt einer Decke aus erfindungsgemäßen Bauteilen in einer Schnittdarstellung
analog zu Fig. 4, wobei eine Stoßausbildung in Nichtsichtqualität vorgesehen ist
- Fig. 8
- einen Abschnitt einer Decke aus erfindungsgemäßen Bauteilen in einer Schnittdarstellung
analog zu Fig. 4, wobei die Stoßausbildung in Sichtqualität vorgesehen ist
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0052] In Fig. 1 ist eine erste Lage 5 eines erfindungsgemäßen - vorgefertigten - Bauteils
1 (vgl. Fig. 4) zur Herstellung einer Decke 2 (vgl. Fig. 7 oder Fig. 8) in Aufsicht
dargestellt. Die erste Lage 5 umfasst eine Vielzahl von balken- bzw. brettförmigen
Holzelementen, die sich jeweils entlang einer Längsrichtung 4 erstrecken und in einer
normal auf die Längsrichtung 4 stehenden zweiten Richtung 24 gesehen unmittelbar hintereinander
angeordnet und miteinander verbunden sind.
[0053] Die Holzelemente umfassen dabei Holzelemente 3a eines ersten Typs sowie Holzelemente
3b eines zweiten Typs, wobei in der zweiten Richtung 24 gesehen die Holzelemente 3a
des ersten Typs und die Holzelemente 3b des zweiten Typs abwechselnd hintereinander
angeordnet sind. Die Holzelemente 3a, 3b sind zwischen einem oberen Stoßholz 19 und
einem unteren Stoßholz 20 angeordnet bzw. bildet das untere Stoßholz 20 in der zweiten
Richtung 24 gesehen den Anfang der ersten Lage 5 und das obere Stoßholz 19 das Ende
der ersten Lage 5.
[0054] Die Stoßhölzer 19, 20 sind in einer dritten Richtung 25 versetzt zueinander angeordnet,
wobei die Längsrichtung 4, die zweite Richtung 24 und die dritte Richtung 25 wechselseitig
normal aufeinander stehen. Dabei schließt das untere Stoßholz 20 bündig mit einer
der Oberseite 7 gegenüberliegenden Unterseite 28 der Holzelemente 3a, 3b ab, vgl.
Fig. 4.
[0055] Die Holzelemente 3a, 3b sind miteinander durch Nägel 18 (vgl. Fig. 2 oder Fig. 3)
verbunden (und/oder ggf. durch Schrauben und/oder durch Verklebung/Verleimung), wobei
die Nägel 18 im Wesentlichen parallel zur zweiten Richtung 24 orientiert sind. Die
Stoßhölzer 19 und 20 sind mit den Holzelementen 3a, 3b mittels Teilgewindeschrauben
21 (vgl. Fig. 4) verbunden, wobei die Teilgewindeschrauben 21 im Wesentlichen parallel
zur zweiten Richtung 24 orientiert sind.
[0056] Eine Oberseite 6 der ersten Lage 5 ist durch Oberseiten 7 der Holzelemente 3a, 3b
ausgebildet. Auf der Oberseite 6 ist wiederum eine zweite Lage 8 aus Beton 9 angeordnet,
vgl. z.B. Fig. 2 oder Fig. 3.
[0057] Erfindungsgemäß sind auf den Oberseiten 7 der Holzelemente 3a, 3b Ausnehmungen vorgesehen,
die vom Beton 9 der zweiten Lagen 8 ausgefüllt sind, um eine schubfeste Verbindung
zwischen den Lagen 5, 8 zu gewährleisten. Konkret sind auf den Oberseiten 7 der Holzelemente
3a des ersten Typs Ausnehmungen 10 eines ersten Typs sowie Ausnehmungen 11 eines zweiten
Typs vorgesehen. Auf den Oberseiten der Holzelemente 3b des zweiten Typs sind hingegen
ausschließlich Ausnehmungen 10 des ersten Typs vorgesehen.
[0058] Fig. 5 zeigt im Detail eine Ausnehmung 10 des ersten Typs in Schnittansicht; Fig.
6 zeigt im Detail eine Ausnehmung 11 des zweiten Typs in Schnittansicht. Im gezeigten
Ausführungsbeispiel weist sowohl die Ausnehmung 10 des ersten Typs als auch die Ausnehmung
11 des zweiten Typs einen trapezförmigen Querschnitt in einer Schnittebene, die durch
die Längsrichtung 4 und die dritte Richtung 25 aufgespannt wird, auf. Die parallelen
Grundseiten des jeweiligen Trapez' sind jeweils durch die verlängert gedachte Oberseite
7 des jeweiligen Holzelements 3a, 3b sowie einen zur Oberseite 7 parallelen Boden
12 der Ausnehmungen 10, 11 ausgebildet. Der Boden 12 weist von der Oberseite 7 einen
Abstand auf, der als Tiefe 13 der Ausnehmungen 10, 11 bezeichnet werden kann und im
dargestellten Ausführungsbeispiel 20 mm beträgt.
[0059] Die Schenkel des jeweiligen Trapez' sind jeweils durch eine erste Begrenzungsfläche
14 und eine zweite Begrenzungsfläche 15 ausgebildet, d.h. die Begrenzungsflächen 14
und 15 begrenzen die Ausnehmungen 10, 11 in Längsrichtung 4 und verbinden den Boden
12 mit der Oberseite 7.
[0060] Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Begrenzungsflächen 14, 15 eben ausgeführt,
was eine besonders einfache Herstellung ermöglicht.
[0061] In Längsrichtung 4 erstreckt sich der Boden 12 mit einer Bodenlänge 27, die im dargestellten
Ausführungsbeispiel 250 mm beträgt. Zwei in Längsrichtung 4 aufeinander folgende Ausnehmungen
weisen typischerweise einen Abstand von 400 mm auf dem jeweiligen Holzelement 3a,
3b auf.
[0062] In der zweiten Richtung 24 durchsetzen die Ausnehmungen 10, 11 im dargestellten Ausführungsbeispiel
das jeweilige Holzelement 3a, 3b vollständig, d.h. über eine gesamte Breite 26 des
jeweiligen Holzelements 3a, 3b, wobei die Breite 26 im dargestellten Ausführungsbeispiel
60 mm beträgt.
[0063] Die Ausnehmungen 10 des ersten Typs und die Ausnehmungen 11 des zweiten Typs beeinflussen
die mechanischen Eigenschaften des erfindungsgemäßen Bauteils 1 auf unterschiedliche
Weise. Der Grund hierfür sind unterschiedliche Ausrichtungen der Begrenzungsflächen
14, 15, genauer unterschiedliche Winkel 23, die die Begrenzungsflächen 14, 15 mit
der Längsrichtung 4 einschließen.
[0064] Im dargestellten Ausführungsbeispiel schließen bei den Ausnehmungen 10 des ersten
Typs die erste Begrenzungsfläche 14 und die zweite Begrenzungsfläche 15 mit der Längsrichtung
4 gleich große Winkel 23 ein, die größer als 90° sind, sodass sich die Ausnehmung
10 entlang der dritten Richtung 25 aufweitet, vgl. Fig. 5. Konkret beträgt der Winkel
23 jeweils 100°. Dies bewirkt eine optimale und gleichmäßige Übertragung von Drucklasten
durch den Beton 9 bzw. durch die zweite Lage 8 auf die erste Lage 5. Eine optimale
Drucklastverteilung im Bauteil 1 ist die Folge.
[0065] Bei den Ausnehmungen 11 des zweiten Typs schließen im dargestellten Ausführungsbeispiel
die erste Begrenzungsfläche 14 und die zweite Begrenzungsfläche 15 mit der Längsrichtung
4 gleich große Winkel 23 ein, die kleiner als 90° sind, sodass sich die Ausnehmung
11 entlang der dritten Richtung 25 verjüngt, vgl. Fig. 6. Konkret beträgt der Winkel
23 jeweils 75°. Die Begrenzungsflächen 14, 15 bilden hierbei gewissermaßen Hinterschneidungen
aus, welche den Beton 9 der zweiten Lage 8 aufnehmen. Dies resultiert in einem besonders
großen und gleichmäßigen Formschluss, was die besonders gleichmäßige Übertragung höherer
Zugkräfte zwischen den beiden Lagen 5, 8 ermöglicht. Eine besonders gleichmäßige Zuglastverteilung
im erfindungsgemäßen Bauteil 1 wird hierdurch erzielt, wobei außerdem ein Abheben
der zweiten Lage 8 von der ersten Lage 5 unterbunden wird.
[0066] Das Abheben der zweiten Lage 8 von der ersten Lage 5 wird im dargestellten Ausführungsbeispiel
zusätzlich durch Schrauben 17 unterbunden, die in die Oberseite 6 der ersten Lage
5 gedreht sind und somit mit jeweils einem Abschnitt von der Oberseite 6 abstehen.
Dieser Abschnitt ist vollständig in der zweiten Lage 8 angeordnet und bewirkt eine
weitere formschlüssige Verbindung der beiden Lagen 5, 8.
[0067] Um die Stabilität der zweiten Lage 8 weiter zu erhöhen, sind im dargestellten Ausführungsbeispiel
an sich bekannte Baustahlmatten als Bewehrung 16 im Beton 9 angeordnet.
[0068] Um den entlang der Längsrichtung 4 typischerweise, insbesondere bei Decken 2, auftretenden
Druck- und Zuglasten optimal Rechnung zu tragen, ist beim dargestellten Ausführungsbeispiel
vorgesehen, dass das jeweilige Holzelement 3a des ersten Typs in Längsrichtung 4 gesehen
eine Abfolge von Ausnehmungen aufweist, die folgende Teilabfolge umfasst: Ausnehmung
10 des ersten Typs, Ausnehmung 11 des zweiten Typs, Ausnehmung 11 des zweiten Typs
und Ausnehmung 10 des ersten Typs, vgl. Fig. 2.
[0069] Die weiter oben bereits geschilderte wechselnde Anordnung der Holzelemente 3a des
ersten Typs und der Holzelemente 3b des zweiten Typs garantiert eine optimale Verteilung
der typischerweise, insbesondere bei Decken 2, auftretenden Druck- und Zuglasten entlang
der zweiten Richtung 24.
[0070] Die Decke 2 kann nun mittels der vorgefertigten Bauteile 1, für die aufgrund der
Vorfertigung unter definierten Bedingungen eine gewünschte hohe Qualität garantiert
werden kann, auf der Baustelle extrem rasch und einfach hergestellt werden. Die erforderliche
Stützweite wird durch eine entsprechende, entlang der Längsrichtung 4 gemessene Länge
der Holzelemente 3a, 3b sichergestellt. Um die gewünschte Abmessung der Decke 2 in
der zweiten Richtung 24 sicherzustellen, können in der zweiten Richtung 24 gesehen
mehrere Bauteile 1 hintereinander angeordnet und miteinander verbunden werden. Hierbei
stoßen jeweils zwei unmittelbar aufeinander folgende Bauteile 1 mit unterschiedlichen
Stoßhölzern 19, 20 aufeinander, wodurch ein Formschluss zwischen diesen beiden Bauteilen
1 hergestellt wird. Zusätzlich erfolgt eine Verschraubung der beiden aufeinander stoßenden
Bauteile 1 im Bereich der Stoßhölzer 19, 20.
[0071] Dies ist in Fig. 7 und Fig. 8 illustriert, wobei jeweils das in der zweiten Richtung
24 gesehen erste Bauteil 1 mit einem oberen Stoßholz 19 auf das in der zweiten Richtung
24 gesehen darauffolgende zweite Bauteil 1 mit einem unteren Stoßholz 20 stößt. Aufgrund
des Versatzes der Stoßhölzer 19, 20 zueinander entlang der dritten Richtung 25 greifen
die beiden Bauteile 1 so ineinander, dass das obere Stoßholz 19 des ersten Bauteils
1 über - d.h. in der dritten Richtung 25 gesehen hinter - dem unteren Stoßholz 20
des zweiten Bauteils 1 zu liegen kommt. Die Verschraubung der beiden Bauteile 1 mittels
Teilgewindeschraube 21 erfolgt in diesem Ausführungsbeispiel von unten, d.h. von der
Seite der Unterseiten 28 der Holzelemente 3a, 3b aus. Dabei werden die Teilgewindeschrauben
21 durch das untere Stoßholz 20 des zweiten Bauteils 1 in das obere Stoßholz 19 des
ersten Bauteils 1 geschraubt. Diese Teilgewindeschrauben 21 sind daher von der Seite
der Unterseiten 28 aus sichtbar, weshalb eine Stoßausbildung in Nichtsichtqualität
gegeben ist.
[0072] Die zweiten Lagen 8 der beiden Bauteile 1 werden durch die Stoßhölzer 19, 20 parallel
zur zweiten Richtung 24 überragt. Darüberhinaus weisen Stirnseiten 29, mit denen die
zweiten Lagen 8 parallel zur zweiten Richtung 24 abschließen, Aussparungen 30 auf,
vgl. Fig. 4. Zwischen den einander gegenüberliegenden Stirnseiten 29 der beiden Bauteile
1 entsteht hierdurch ein Aufnahmevolumen, das mittels Vergussmasse 22 verschlossen
wird, um die Decke 2 fertigzustellen.
[0073] Besagtes Aufnahmevolumen kann aber auch dazu verwendet werden, die Teilgewindeschrauben
21, die zur Verschraubung der aufeinander stoßenden Bauteile 1 vorgesehen sind, von
der Oberseite 7 der Holzelemente 3a, 3b bzw. von der Oberseite 6 der ersten Lage 5
her einzuschrauben. Diese Variante ist in Fig. 8 illustriert. D.h. die Teilgewindeschrauben
21 werden, bevor das Aufnahmevolumen mit Vergussmasse 22 gefüllt wird, durch das Aufnahmevolumen
hindurch von oben durch das obere Stoßholz 19 des ersten Bauteils 1 in das untere
Stoßholz 20 des zweiten Bauteils 1 eingeschraubt. Anschließend wird das Aufnahmevolumen
mit Vergussmasse 22 gefüllt. Entsprechend sind von keiner Seite, insbesondere nicht
von der Seite der Unterseiten 28 her, die Teilgewindeschrauben 21 mehr sichtbar, sodass
eine Stoßausbildung in Sichtqualität gegeben ist.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0074]
1 Bauteil
2 Decke
3a Holzelement, erster Typ
3b Holzelement, zweiter Typ
4 Längsrichtung
5 Erste Lage
6 Oberseite der ersten Lage
7 Oberseite der Holzelemente
8 Zweite Lage
9 Beton
10 Ausnehmung, erster Typ (Typ A)
11 Ausnehmung, zweiter Typ (Typ B)
12 Boden der Ausnehmung
13 Tiefe der Ausnehmung
14 Erste Begrenzungsfläche
15 Zweite Begrenzungsfläche
16 Bewehrung
17 Schraube
18 Nagel
19 Oberes Stoßholz
20 Unteres Stoßholz
21 Teilgewindeschraube
22 Vergussmasse
23 Winkel zwischen Begrenzungsfläche und Längsrichtung
24 Zweite Richtung
25 Dritte Richtung
26 Breite des Holzelements
27 Bodenlänge
28 Unterseite der Holzelemente
29 Stirnseite der zweiten Lage
30 Aussparung auf der Stirnseite
1. Bauteil (1) zur Herstellung einer Decke (2), das Bauteil (1) umfassend eine Vielzahl
von balkenförmigen Holzelementen (3a, 3b), die parallel zu einander und quer zu einer
Längsrichtung (4) der Holzelemente (3a, 3b) gesehen unmittelbar hintereinander angeordnet
und miteinander verbunden sind und eine erste Lage (5) ausbilden, wobei eine Oberseite
(6) der ersten Lage (5) durch Oberseiten (7) der Holzelemente (3a, 3b) ausgebildet
ist,
wobei weiters auf der Oberseite (6) der ersten Lage (5) eine zweite Lage (8) aus Beton
(9) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass auf den Oberseiten (7) der Holzelemente (3a, 3b) Ausnehmungen (10, 11) vorgesehen
sind, die vom Beton (9) der zweiten Lage (8) ausgefüllt sind.
2. Bauteil (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmungen (10, 11) jeweils in einer Schnittebene einen trapezförmigen Querschnitt
aufweisen, wobei die Schnittebene normal auf die Oberseite (7) des jeweiligen Holzelements
(3a, 3b) steht und parallel zur Längsrichtung (4) ist.
3. Bauteil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmungen (10, 11) jeweils einen Boden (12) aufweisen, der mit einer Tiefe
(13) von der Oberseite (7) des jeweiligen Holzelements (3a, 3b) beabstandet ist,
dass die Ausnehmungen (10, 11) in Längsrichtung (4) gesehen jeweils von einer ersten
Begrenzungsfläche (13) und einer dahinter angeordneten zweiten Begrenzungsfläche (14)
begrenzt werden
und dass die Ausnehmungen Ausnehmungen (10) eines ersten Typs umfassen, wobei bei
den Ausnehmungen (10) des ersten Typs jeweils die erste Begrenzungsfläche (13) und/oder
die zweite Begrenzungsfläche (14) mit der Längsrichtung (4) einen Winkel (23) einschließt,
der größer als 90°, bevorzugt im Bereich von 95° bis 120°, besonders bevorzugt im
Bereich von 95° bis 105°, ist.
4. Bauteil (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass bei den Ausnehmungen (10) des ersten Typs jeweils die erste Begrenzungsfläche (13)
und die zweite Begrenzungsfläche (14) mit der Längsrichtung (4) einen, vorzugsweise
gleich großen, Winkel (23) einschließen, der größer als 90°, bevorzugt im Bereich
von 95° bis 120°, besonders bevorzugt im Bereich von 95° bis 105°, ist.
5. Bauteil (1) nach einem der Ansprüche 3 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmungen Ausnehmungen (11) eines zweiten Typs umfassen, wobei bei den Ausnehmungen
(11) des zweiten Typs jeweils die erste Begrenzungsfläche (13) und/oder die zweite
Begrenzungsfläche (14) mit der Längsrichtung (4) einen Winkel (23) einschließt, der
kleiner als 90°, bevorzugt im Bereich von 60° bis 85°, besonders bevorzugt im Bereich
von 70° bis 80°, ist.
6. Bauteil (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass bei den Ausnehmungen (11) des zweiten Typs jeweils die erste Begrenzungsfläche (13)
und die zweite Begrenzungsfläche (14) mit der Längsrichtung (4) einen, vorzugsweise
gleich großen, Winkel (23) einschließen, der kleiner als 90°, bevorzugt im Bereich
von 60° bis 85°, besonders bevorzugt im Bereich von 70° bis 80°, ist.
7. Bauteil (1) nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Boden (12) parallel zur Längsrichtung (4) verläuft.
8. Bauteil (1) nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Tiefe (13) im Bereich von 10 mm bis 30 mm liegt, bevorzugt im Bereich von 15
mm bis 25 mm.
9. Bauteil (1) nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Boden (12) eine parallel zur Längsrichtung (4) gemessene Bodenlänge (27) aufweist,
die im Bereich von 100 mm bis 400 mm liegt, bevorzugt im Bereich von 120 mm bis 320
mm.
10. Bauteil (1) nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Holzelemente Holzelemente (3b) eines zweiten Typs umfassen, wobei die Holzelemente
(3b) des zweiten Typs ausschließlich Ausnehmungen (10) des ersten Typs aufweisen.
11. Bauteil (1) nach einem der Ansprüche 3 bis 10 und Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Holzelemente Holzelemente (3a) eines ersten Typs umfassen, wobei die Holzelementen
(3a) des ersten Typs sowohl Ausnehmungen (10) des ersten Typs als auch Ausnehmungen
(11) des zweiten Typs aufweisen.
12. Bauteil (1) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das jeweilige Holzelement (3a) des ersten Typs in Längsrichtung (4) gesehen eine
Abfolge von Ausnehmungen aufweist, die folgende Teilabfolge umfasst: Ausnehmung (10)
des ersten Typs, Ausnehmung (11) des zweiten Typs, Ausnehmung (11) des zweiten Typs
und Ausnehmung (10) des ersten Typs.
13. Bauteil (1) nach einem der Ansprüche 11 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass quer zur Längsrichtung (4) gesehen auf mindestens ein Holzelement (3a) des zweiten
Typs mindestens ein Holzelement (3b) des ersten Typs folgt und umgekehrt.
14. Bauteil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Ausnehmungen (10, 11) jeweils über eine gesamte Breite (26) des jeweiligen
Holzelements (3a, 3b) erstrecken, wobei die Breite (26) in einer zweiten Richtung
(24) gemessen wird, die normal auf die Längsrichtung (4) steht und parallel zur Oberseite
(7) des Holzelements (3a, 3b) ist.
15. Bauteil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass Schrauben (17) in die erste Lage (5) eingeschraubt sind und jeweils mit einem Abschnitt
von der Oberseite (6) der ersten Lage (5) abstehen, wobei der Abschnitt vollständig
innerhalb der zweiten Lage (8) angeordnet ist.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Bauteil (1) zur Herstellung einer Decke (2), das Bauteil (1) umfassend eine Vielzahl
von balkenförmigen Holzelementen (3a, 3b), die parallel zu einander und quer zu einer
Längsrichtung (4) der Holzelemente (3a, 3b) gesehen unmittelbar hintereinander angeordnet
und miteinander verbunden sind und eine erste Lage (5) ausbilden, wobei eine Oberseite
(6) der ersten Lage (5) durch Oberseiten (7) der Holzelemente (3a, 3b) ausgebildet
ist, wobei weiters auf der Oberseite (6) der ersten Lage (5) eine zweite Lage (8)
aus Beton (9) angeordnet ist, wobei auf den Oberseiten (7) der Holzelemente (3a, 3b)
Ausnehmungen (10, 11) vorgesehen sind, die vom Beton (9) der zweiten Lage (8) ausgefüllt
sind, wobei die Ausnehmungen (10, 11) jeweils einen Boden (12) aufweisen, der mit
einer Tiefe (13) von der Oberseite (7) des jeweiligen Holzelements (3a, 3b) beabstandet
ist, dass die Ausnehmungen (10, 11) in Längsrichtung (4) gesehen jeweils von einer
ersten Begrenzungsfläche (14) und einer dahinter angeordneten zweiten Begrenzungsfläche
(15) begrenzt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmungen Ausnehmungen (10) eines ersten Typs umfassen, wobei bei den Ausnehmungen
(10) des ersten Typs jeweils die erste Begrenzungsfläche (14) und/oder die zweite
Begrenzungsfläche (15) mit der Längsrichtung (4) einen Winkel (23) einschließt, der
größer als 90°, bevorzugt im Bereich von 95° bis 120°, besonders bevorzugt im Bereich
von 95° bis 105°, ist, dass weiters die Ausnehmungen Ausnehmungen (11) eines zweiten
Typs umfassen, wobei bei den Ausnehmungen (11) des zweiten Typs jeweils die erste
Begrenzungsfläche (14) und/oder die zweite Begrenzungsfläche (15) mit der Längsrichtung
(4) einen Winkel (23) einschließt, der kleiner als 90°, bevorzugt im Bereich von 60°
bis 85°, besonders bevorzugt im Bereich von 70° bis 80°, ist, dass weiters die Holzelemente
Holzelemente (3a) eines ersten Typs umfassen, wobei die Holzelementen (3a) des ersten
Typs sowohl Ausnehmungen (10) des ersten Typs als auch Ausnehmungen (11) des zweiten
Typs aufweisen,
dass weiters die Holzelemente Holzelemente (3b) eines zweiten Typs umfassen, wobei
die Holzelemente (3b) des zweiten Typs ausschließlich Ausnehmungen (10) des ersten
Typs aufweisen,
und dass quer zur Längsrichtung (4) gesehen auf mindestens ein Holzelement (3a) des
zweiten Typs mindestens ein Holzelement (3b) des ersten Typs folgt und umgekehrt.
2. Bauteil (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmungen (10, 11) jeweils in einer Schnittebene einen trapezförmigen Querschnitt
aufweisen, wobei die Schnittebene normal auf die Oberseite (7) des jeweiligen Holzelements
(3a, 3b) steht und parallel zur Längsrichtung (4) ist.
3. Bauteil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei den Ausnehmungen (10) des ersten Typs jeweils die erste Begrenzungsfläche (14)
und die zweite Begrenzungsfläche (15) mit der Längsrichtung (4) einen, vorzugsweise
gleich großen, Winkel (23) einschließen, der größer als 90°, bevorzugt im Bereich
von 95° bis 120°, besonders bevorzugt im Bereich von 95° bis 105°, ist.
4. Bauteil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass bei den Ausnehmungen (11) des zweiten Typs jeweils die erste Begrenzungsfläche (14)
und die zweite Begrenzungsfläche (15) mit der Längsrichtung (4) einen, vorzugsweise
gleich großen, Winkel (23) einschließen, der kleiner als 90°, bevorzugt im Bereich
von 60° bis 85°, besonders bevorzugt im Bereich von 70° bis 80°, ist.
5. Bauteil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Boden (12) parallel zur Längsrichtung (4) verläuft.
6. Bauteil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Tiefe (13) im Bereich von 10 mm bis 30 mm liegt, bevorzugt im Bereich von 15
mm bis 25 mm.
7. Bauteil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Boden (12) eine parallel zur Längsrichtung (4) gemessene Bodenlänge (27) aufweist,
die im Bereich von 100 mm bis 400 mm liegt, bevorzugt im Bereich von 120 mm bis 320
mm.
8. Bauteil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das jeweilige Holzelement (3a) des ersten Typs in Längsrichtung (4) gesehen eine
Abfolge von Ausnehmungen aufweist, die folgende Teilabfolge umfasst: Ausnehmung (10)
des ersten Typs, Ausnehmung (11) des zweiten Typs, Ausnehmung (11) des zweiten Typs
und Ausnehmung (10) des ersten Typs.
9. Bauteil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Ausnehmungen (10, 11) jeweils über eine gesamte Breite (26) des jeweiligen
Holzelements (3a, 3b) erstrecken, wobei die Breite (26) in einer zweiten Richtung
(24) gemessen wird, die normal auf die Längsrichtung (4) steht und parallel zur Oberseite
(7) des Holzelements (3a, 3b) ist.
10. Bauteil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass Schrauben (17) in die erste Lage (5) eingeschraubt sind und jeweils mit einem Abschnitt
von der Oberseite (6) der ersten Lage (5) abstehen, wobei der Abschnitt vollständig
innerhalb der zweiten Lage (8) angeordnet ist.