[0001] Die Erfindung betrifft einen Druckbehälter gemäß der Gattung des Patentanspruchs
1. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Anbindung eines solchen Druckbehälters
in eine Karosseriestruktur sowie ein Werkzeug und ein Verfahren zum Wickeln eines
hohlzylindrischen Fortsatzes einer Außenhülle eines solchen Druckbehälters.
[0002] Druckbehälter und korrespondierende Verfahren zur Anbindung eines solchen Druckbehälters
in eine Karosseriestruktur und Werkzeuge und ein Verfahren zum Wickeln eines hohlzylindrischen
Fortsatzes einer Außenhülle eines solchen Druckbehälters sind in zahlreichen Variationen
bekannt. Allgemein können solche Druckbehälter beispielsweise mit Gasen oder druckverflüssigten
Gasen befüllt werden und daher eine erhebliche Energiemenge speichern. Aufgrund der
Ausdehnung von Druckbehältern mit sehr hohen Fülldrücken und der daraus resultierenden
Längenänderung in axialer sowie radialer Richtung während des Befüllens bzw. eine
Druckbeaufschlagung werden diese Druckbehälter üblicherweise mittels flexibler Tankspannbänder
an der Fahrzeugstruktur befestigt. Diese Tankspannbänder ermöglichen einen Toleranzausgleich
beim Befüllen des Behälters, bieten jedoch keinen strukturellen Einfluss der Behältersteifigkeit
auf die Karosserie des Fahrzeugs. Dadurch wird die Längenänderung des Drucktanks nicht
durch die Karosserie beeinträchtigt und die Übertragung der Crashenergie erfolgt einzig
durch die Bauteile bzw. Lastpfade der Karosserie.
[0003] Zwar sind bereits mehrere Anbindungskonzepte für Druckbehälter in eine Karosseriestruktur
bekannt, diese weisen jedoch in der Regel eine Fest- und/oder Loslageraufnahme zum
Toleranzausgleich auf und/oder benötigen aufgrund der Montagezugänglichkeit eine Vielzahl
von Zusatzhaltern zur Realisierung ausreichender Anbindungspunkte zur Fahrzeugstruktur.
[0004] Ein gattungsgemäßer Druckbehälter, welcher in einem heckseitigen Laderaum und/oder
unterflurig im Bereich eines Mitteltunnels der Fahrzeugkarosserie eines Fahrzeugs
verbaut sein kann, weist bevorzugt eine zylindrische Bauform auf, bei der ein zylindrischer
Druckbehältermantel durch nach außen gewölbte, stirnseitigen Böden beidseitig verschlossen
ist. Die Druckbehälterwand kann beispielsweise dreilagig aufgebaut sein und eine Innenlage,
eine Mittellage aus einem Faserverbundkunststoff sowie eine Außenlage aus einem weiteren
Faserverbundkunststoff umfassen. In einem sogenannten Typ-4-Hochdruckbehälter für
Erdgas ist die Innenlage ein Kunststoff-Liner, der über Blasformen oder Rotations-/Sinter-Verfahren
oder Thermoformverfahren hergestellt ist. Die den Kunststoff-Liner verstärkende Mittellage
ist bevorzugt in einem Nasswickelverfahren als eine Faserwicklung auf den Kunststoff-Liner
aufgewickelt. Exemplarisch besteht die Faserwicklung aus zum Beispiel Kohlenstoff-,
Aramid-, Glas- und/oder Borfasern, die in einer Matrix aus Duromeren oder aus Thermoplasten
eingebettet sind. Die Fasern sind in unterschiedlichen Faserorientierungen auf den
Kunststoff-Liner aufgebracht. Die bevorzugt schlagabsorbierende Außenlage kann ebenfalls
eine Faserwicklung sein, die in einem Nasswickelverfahren auf die Mittellage aufgewickelt
wird. Die so gebildete Außenwicklung besteht beispielhaft aus Kohlenstoff- und/oder
Glasfasern, die in einer Matrix eingebettet sind.
[0005] Der fertiggestellte Hochdruckbehälter weist beispielsweise an einem stirnseitigen
Behälterboden ein nach außen abragendes Halsstück auf, in das ein Ventil integriert
ist. Ansonsten ist Hochdruckbehälter außenseitig meist komplett glattflächig ausgeführt.
In seiner Einbaulage ist der Hochdruckbehälter in gängiger Praxis mittels Spannbänder
lagegesichert, die die glattflächige Zylinderwand des Hochdruckbehälters umgreifen.
[0006] Aus der
DE 10 2015 206 826 A1 ist ein Druckbehälter für ein Kraftfahrzeug, mit einer Befestigungsvorrichtung bekannt.
Die Befestigungsvorrichtung ist ausgebildet, den Druckbehälter mit einer Karosserie
des Kraftfahrzeuges zu verbinden. Die Befestigungsvorrichtung umfasst mindestens zwei
Verbindungstifte und mindestens zwei Lager. Jeweils ein Verbindungsstift ist mit einem
Lager in einem Verbindungspunkt verbunden. Die Verbindungsstifte und/oder die Lager
sind jeweils mit dem Druckbehälter in einem Druckbehälteranschlussbereich verbunden
und erstrecken sich von der Außenoberfläche des Druckbehälters weg. Die Druckbehälteranschlussbereiche
weisen jeweils eine Ausdehnung auf. Der Verbindungsstift und das Lager sind im Verbindungspunkt
zumindest bereichsweise derart geformt und angeordnet, dass die Ausdehnung E durch
eine Bewegung des Lagers und/oder des Verbindungsstiftes mit nur einem translatorischen
Freiheitsgrad kinematisch geführt wird.
[0007] Aus der
DE 10 2015 007 047 B4 ist ein Verfahren zur Herstellung eines mit Druck beaufschlagbaren Behälters bekannt,
welcher ein aus einem Faserkunststoffverbundmaterial hergestelltes, zylindrisches
Mittelteil aufweist, an dessen Enden zur Schließung des Behälters jeweils ein Bodenteil
aus einem Faserkunststoffverbundmaterial hergestellt wird. Hierbei wird das Mittelteil
des Behälters auf einem Wickeldorn eines Wickelkörpers als vorgefertigtes Mittelteil
angeordnet oder durch Aufwickeln eines Rovings hergestellt. Eine Innenfläche des Bodenteils
wird durch den Wickeldorn des Wickelkörpers sowie ein an das Bodenteil angrenzendes
Ende des Mittelteils definiert, und eine Außenfläche des Bodenteils wird durch mehrere
Formgebungsteile definiert. Das Bodenteil des Behälters wird durch Aufwickeln eines
vorzugsweise unidirektionalen Rovings in einen durch den Wickeldorn und die Formgebungsteile
definierten Wickelraum bis zu dem Ende des Mittelteils hergestellt, wobei die Formgebungsteile
nacheinander von einer Wickelachse des Wickelkörpers beginnend nach außen auf der
Wickelachse angeordnet werden, wenn ein zwischen dem Wickeldorn und dem jeweils vorher
angeordneten Formgebungsteil gebildeter Teilwickelraum ausgefüllt ist.
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Druckbehälter und ein Verfahren
zur Anbindung eines solchen Druckbehälters in eine Karosseriestruktur sowie ein Werkzeug
und ein Verfahren zum Wickeln eines hohlzylindrischen Fortsatzes einer Außenhülle
eines solchen Druckbehälters bereitzustellen, welcher in einfacher Weise als Versteifungselement
in die Karosseriestruktur eingebunden werden kann und einen füllstandsunabhängige
Toleranzausgleich ermöglicht.
[0009] Diese Aufgabe wird durch einen Druckbehälter mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1, durch ein Verfahren zur Anbindung eines solchen Druckbehälters in eine Karosseriestruktur
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 8 und durch ein Werkzeug zum Wickeln eines hohlzylindrischen
Fortsatzes einer Außenhülle eines solchen Druckbehälters mit den Merkmalen des Patentanspruchs
11 sowie durch ein Verfahren zum Wickeln eines hohlzylindrischen Fortsatzes einer
Außenhülle eines solchen Druckbehälters mit den Merkmalen des Patentanspruchs 13 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in
den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
[0010] Um einen Druckbehälter sowie ein Verfahren zur Anbindung eines solchen Druckbehälters
in eine Karosseriestruktur bereitzustellen, welcher in einfacher Weise als Versteifungselement
in die Karosseriestruktur eingebunden werden kann und einen füllstandsunabhängigen
Toleranzausgleich ermöglicht, sind hohlzylindrische Fortsätze an ihren offenen Enden
jeweils als zug- und/oder druckelastische Ausgleichsbereiche ausgebildet, welcher
in mehrere zug- und/oder druckelastische, laschenähnliche Ausgleichselemente übergehen,
an deren Ende jeweils ein Befestigungselement ausgebildet ist, welche dafür geeignet
sind, mit entsprechenden Befestigungselementen einer Karosseriestruktur eine torsionssteife
Verbindung einzugehen. Der Druckbehälter umfasst eine Außenhülle, welche einen zylinderähnlichen
Mittelbereich und zwei sich daran anschließenden Endbereiche aufweist. An beiden axialen
Enden des zylinderähnlichen Mittelbereichs der Außenhülle ist jeweils ein solcher
hohlzylindrischer Fortsatz ausgebildet, welcher über den jeweiligen Endbereich übersteht.
[0011] Die korrespondierende Karosseriestruktur, an welche der Druckbehälter eingebunden
werden soll, weist an Form und Anordnung der laschenähnlichen Ausgleichselemente angepasste
Gegenelemente auf. Hierbei sind die Befestigungselemente der Ausgleichselemente und
die Gegenelemente in einer Einsatzposition des Druckbehälters durch eine Drehbewegung
des Druckbehälters um seine Längsachse ineinander verschiebbar und bilden dadurch
eine formschlüssige Verbindung aus. Das Verfahren zur Anbindung eines solchen Druckbehälters
in eine Karosseriestruktur umfasst die Schritte: Ausrichten des Druckbehälters derart,
dass der Druckbehälter von einer offenen Seite der Karosseriestruktur senkrecht zu
seiner Längsachse in die Karosseriestruktur einführbar ist, wobei der Druckbehälter
zum Ausrichten um seine Längsachse gedreht wird, dass sich die Befestigungselemente
und die Gegenelemente beim Einführen nicht gegenseitig behindern. Einführen des Druckbehälters
in die Karosseriestruktur bis die Einsatzposition erreicht ist, und Drehen des Druckbehälters
um seine Längsachse derart, dass eine formschlüssige Verbindung mit der Karosseriestruktur
hergestellt ist.
[0012] Ein Werkzeug zum Wickeln der hohlzylindrischen Fortsätze der Außenhülle des Druckbehälters
umfasst einen Wickeldorn, durch dessen Außenradius beim Wickeln ein Innenradius des
hohlzylindrischen Fortsatzes vorgegeben ist. Erfindungsgemäß ist der Wickeldorn von
einem ersten Zustand mit einem vorgegebenen Wickelradius und einem sich daraus ergebenden
Querschnitt in einen zweiten Zustand mit einem geringeren Querschnitt überführbar.
Hierzu kann der Wickeldorn beispielsweise mehrteilig ausgeführt werden, wobei die
Überführung vom ersten in den zweiten Zustand dann durch eine Zerlegung erfolgt.
[0013] Das Verfahren zum Wickeln des hohlzylindrischen Fortsatzes der Außenhülle des Druckbehälters
mittels eines solchen Werkzeugs umfasst die Schritte: Überführung des Wickeldorns
in seinen ersten Zustand, Wickeln des hohlzylindrischen Fortsatzes, Überführen des
Wickeldorns in seinen zweiten Zustand, und Herausnehmen des Wickeldorns aus dem hohlzylindrischen
Fortsatz.
[0014] Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Druckbehälters zeichnen sich dadurch aus,
dass der strukturell angebundene Druckbehälter aufgrund des im Faserverbund auslegbaren
elastischen Ausgleichbereichs einen Toleranzausgleich ermöglicht, jedoch auch Kräfte
aus der Fahrzeugstruktur, wie beispielsweise Biege- und Torsionskräfte aus der Karosseriesteifigkeit
sowie zusätzliche Kräfte aus Crashlastfällen, übertragen und somit erheblich zur Erhöhung
der Leichtbaugüte und Crashsicherheit der Karosserie beitragen kann.
[0015] In vorteilhafter Ausgestaltung des Druckbehälters können die Ausgleichselemente durch
eine spanabhebende Nachbearbeitung, insbesondere durch Fräsen oder Schneiden, in den
hohlzylindrischer Fortsatz eingebracht werden.
[0016] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung des Druckbehälters kann der Ausgleichsbereich
und/oder die laschenähnlichen Ausgleichselemente bereichsweise unterschiedliche Steifigkeiten
aufweisen. Bei der Herstellung des Ausgleichsbereichs und/oder der laschenähnlichen
Ausgleichselemente und/oder der Befestigungselemente können verschiedene Faserwerkstoffe,
Faserverbunde und/oder Laminatstrukturen in Abhängigkeit der gewünschten Anforderungen,
wie beispielsweise Steifigkeit, Festigkeit, Flexibilität, Elastizität usw., verwendet
werden. So können die Außenhülle und die hohlzylindrischen Fortsätze beispielsweise
aus einem faserverstärkten, vorzugsweise einem endlosfaserverstärkten Kunststoff (CFK,
GFK) gefertigt werden, der beispielsweise ein kohlefaserverstärkter, vorzugsweise
ein endloskohlefaserverstärkter Kunststoff (CFK), oder ein glasfaserverstärkter, vorzugsweise
ein endlosglasfaserverstärkter Kunststoff (GFK) ist.
[0017] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung des Druckbehälters kann die Außenhülle einen
fluiddichten Innenbehälter aus Metall oder aus faserverstärktem Kunststoff oder aus
unverstärktem Kunststoff flächig umschließen oder den fluiddichten Innenbehälter selbst
ausbilden.
[0018] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung des Druckbehälters können mehrere laschenähnliche
Ausgleichselemente mit den Befestigungselementen über den Umfang des hohlzylindrischen
Fortsatzes äquidistant verteilt angeordnet werden.
[0019] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung des Verfahrens zur Anbindung eines solchen
Druckbehälters in eine Karosseriestruktur kann zwischen den Befestigungselementen
des Druckbehälters und den Gegenelementen der Karosseriestruktur zusätzlich eine kraftschlüssige
und/oder stoffschlüssige Verbindung hergestellt werden. Die die Befestigungselemente
und die Gegenelemente können beispielsweise miteinander verschraubt und/oder verklebt
und/oder verclipst werden.
[0020] Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie
die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine
gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen
Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar,
ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Es sind somit auch Ausführungen als von
der Erfindung umfasst und offenbart anzusehen, die in den Figuren nicht explizit gezeigt
oder erläutert sind, jedoch durch separierte Merkmalskombinationen aus den erläuterten
Ausführungen hervorgehen und erzeugbar sind.
[0021] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in
der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. In der Zeichnung bezeichnen gleiche
Bezugszeichen Komponenten bzw. Elemente, die gleiche bzw. analoge Funktionen ausführen.
Hierbei zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Druckbehälters in einem ersten Zustand;
- Fig. 2
- eine schematische perspektivische Darstellung des Druckbehälters aus Fig. 1 aus einem
anderen Blickwinkel;
- Fig. 3
- eine schematische perspektivische Darstellung des erfindungsgemäßen Druckbehälters
aus Fig. 1 und 2 in einem ausgedehnten zweiten Zustand;
- Fig. 4
- eine Darstellung eines Details IV aus Fig. 1,
- Fig. 5
- eine Darstellung eines Details V aus Fig. 3,
- Fig. 6
- eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Druckbehälters und einer korrespondierenden
Karosseriestruktur vor dem Einführen des Druckbehälters;
- Fig. 7
- eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Druckbehälters und der korrespondierenden
Karosseriestruktur aus Fig. 6 während des Einführens des Druckbehälters;
- Fig. 8
- eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Druckbehälters und der korrespondierenden
Karosseriestruktur aus Fig. 6 und 7 nach dem Herstellen der formschlüssigen Verbindung;
- Fig. 9
- eine schematische Darstellung eines Abschnitts des Druckbehälters aus Fig. 1 bis 8
mit einem Wickelwerkzeug während eines Wickelvorgangs eines hohlzylindrischen Fortsatzes
des Druckbehälters; und
- Fig. 10
- eine Darstellung eines Details X aus Fig. 9.
[0022] Wie aus Fig. 1 bis 10 ersichtlich ist, umfasst das dargestellte Ausführungsbeispiel
eines Druckbehälters 10 eine Außenhülle 12, welche einen zylinderähnlichen Mittelbereich
14 und zwei sich daran anschließende Endbereiche 16, 18 aufweist. An beiden axialen
Enden des zylinderähnlichen Mittelbereichs 14 der Außenhülle 12 ist jeweils ein hohlzylindrischer
Fortsatz 20 ausgebildet, welcher über den jeweiligen Endbereich 16, 18 übersteht.
[0023] Erfindungsgemäß ist der jeweilige hohlzylindrische Fortsatz 20 an seinem offenen
Ende als zug- und/oder druckelastischer Ausgleichsbereich 22 ausgebildet, welcher
in mehrere zug- und/oder druckelastische, laschenähnliche Ausgleichselemente 24 übergeht,
an deren Ende jeweils ein Befestigungselement 26 ausgebildet ist, welche dafür geeignet
sind, mit entsprechenden Befestigungselementen 32 einer Karosseriestruktur 30 eine
torsionssteife Verbindung einzugehen.
[0024] Wie aus Fig. 1 bis 5 weiter ersichtlich ist, umschließt die Außenhülle 12 im dargestellten
Ausführungsbeispiel den fluiddichten Innenbehälter 11 flächig. Der fluiddichte Innenbehälter
11 kann beispielsweise aus Metall oder aus faserverstärktem Kunststoff (CFK, GFK)
oder aus unverstärktem Kunststoff hergestellt werden. Alternativ kann die Außenhülle
12 selbst den fluiddichten Innenbehälter 11 ausbilden. Die Außenhülle 12 und der hohlzylindrische
Fortsatz 20 sind aus einem faserverstärkten, vorzugsweise einem endlosfaserverstärkten
Kunststoff (CFK, GFK) gefertigt, welcher beispielweise ein kohlefaserverstärkter,
vorzugsweise ein endloskohlefaserverstärkter Kunststoff (CFK), und/oder ein glasfaserverstärkter,
vorzugsweise ein endlosglasfaserverstärkter Kunststoff (GFK) ist.
[0025] Die Ausgleichselemente 24 werden durch eine spanabhebende Nachbearbeitung in den
hohlzylindrischer Fortsatz 20 eingebracht. Hierbei weisen der Ausgleichsbereich 22
und/oder die laschenähnlichen Ausgleichselemente 24 bereichsweise unterschiedliche
Steifigkeiten auf, um die gewünschten zug- und/oder druckelastischen Eigenschaften
zu erzielen. Wie aus Fig. 4 und 5 weiter ersichtlich ist, ermöglichen der Ausgleichsbereich
22 und/oder die laschenähnlichen Ausgleichselemente 24 eine Ausdehnung des Innenbehälter
11 entlang seiner Längsachse LA und eine Querschnittsvergrößerung senkrecht zur Längsachse.
[0026] Wie aus Fig. 1 bis 8 weiter ersichtlich ist, sind im dargestellten Ausführungsbeispiel
vier laschenähnliche Ausgleichselemente 24 mit den Befestigungselementen 26 über den
Umfang des hohlzylindrischen Fortsatzes 20 äquidistant verteilt angeordnet.
[0027] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Anbindung eines solchen Druckbehälters 10 in eine
Karosseriestruktur 30 wird nachfolgend unter Bezugnahme auf Fig. 6 bis 8 beschrieben.
Wie aus Fig 6 bis 8 weiter ersichtlich ist, weist die Karosseriestruktur 30 an Form
und Anordnung der laschenähnlichen Ausgleichselemente 24 angepasste Gegenelemente
32 auf. Hierbei sind die Befestigungselemente 26 der Ausgleichselemente 24 und die
Gegenelemente 32 in einer Einsatzposition des Druckbehälters 10 durch eine Drehbewegung
des Druckbehälters 10 um seine Längsachse LA ineinander verschiebbar und bilden dadurch
eine formschlüssige Verbindung aus. Wie aus Fig. 6 und 7 ersichtlich ist, wird der
Druckbehälter 10 derart ausgerichtet, dass der Druckbehälter 10 von einer offenen
Seite der Karosseriestruktur 30 senkrecht zu seiner Längsachse LA in die Karosseriestruktur
30 einführbar ist. Zum Ausrichten wird der Druckbehälter 10 um seine Längsachse LA
so gedreht, dass sich die Befestigungselemente 26 und die Gegenelemente 32 beim Einführen
nicht gegenseitig behindern, wie aus Fig. 7 ersichtlich ist. Wie aus Fig. 7 weiter
ersichtlich ist, wird der Druckbehälter 10 in die Karosseriestruktur 30 eingeführt,
bis die Einsatzposition erreicht ist. Dann wird der Druckbehälter 10 um seine Längsachse
LA derart gedreht, dass eine formschlüssige Verbindung mit der Karosseriestruktur
30 hergestellt ist, wie aus Fig. 8 ersichtlich ist.
[0028] Zusätzlich wird zwischen den Befestigungselementen 26 des Druckbehälters 10 und den
Gegenelementen 32 der Karosseriestruktur 30 eine kraftschlüssige und/oder stoffschlüssige
Verbindung hergestellt. Hierzu können die Befestigungselemente 26 und die Gegenelemente
32 beispielsweise miteinander verschraubt und/oder verklebt und/oder verclipst werden.
[0029] Wie aus Fig. 9 und 10 weiter ersichtlich ist, umfasst das Werkzeug zum Wickeln des
hohlzylindrischen Fortsatzes 20 der Außenhülle 12 des Druckbehälters 10 mit dem zylinderähnlichen
Mittelbereich 14 und zwei sich daran anschließenden Endbereichen 16, 18 einen Wickeldorn
40, durch dessen Außenradius beim Wickeln ein Innenradius des hohlzylindrischen Fortsatzes
20 vorgegeben ist. Hierbei ist der Wickeldorn 40 von einem dargestellten ersten Zustand
mit einem vorgegebenen Wickelradius und einem sich daraus ergebenden Querschnitt in
einen zweiten Zustand mit einem geringeren Querschnitt überführbar.
[0030] Wie aus Fig. 9 weiter ersichtlich ist, ist der Wickeldorn 40 mehrteilig ausgeführt
und die Überführung vom ersten in den zweiten Zustand erfolgt durch eine Zerlegung
des Wickeldorns 40, indem zuerst ein erster Dornteil 42 und dann ein zweiter Dornteil
44 aus dem gewickelten Fortsatz 20 entfernt wird.
[0031] Das Verfahren zum Wickeln des hohlzylindrischen Fortsatzes 20 der Außenhülle 12 des
Druckbehälters 10 mittels eines solchen Werkzeugs umfasst die Schritte: Überführung
des Wickeldorns 40 in seinen ersten Zustand, Wickeln des hohlzylindrischen Fortsatzes
20, Überführen des Wickeldorns 40 in seinen zweiten Zustand, und Herausnehmen des
Wickeldorns 40 aus dem hohlzylindrischen Fortsatz 20.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0032]
- 10
- Druckbehälter
- 11
- Innenbehälter
- 12
- Außenhülle
- 14
- Mittelbereich
- 16, 18
- Endbereich
- 20
- Fortsatz
- 22
- zug- und/oder druckelastischer Ausgleichsbereich
- 24
- zug- und/oder druckelastisches Ausgleichselement
- 26
- torsionssteifes Befestigungselement
- 30
- Karosseriestruktur
- 32
- karosserieseitige Gegenelemente
- 40
- Wickeldorn
- 42
- erster Teildorn
- 44
- zweiter Teildorn
- LA
- Längsachse
1. Druckbehälter (10) mit einer Außenhülle (12), welche einen zylinderähnlichen Mittelbereich
(14) und zwei sich daran anschließende Endbereiche (16, 18) aufweist, wobei an beiden
axialen Enden des zylinderähnlichen Mittelbereichs (14) der Außenhülle (12) jeweils
ein hohlzylindrischer Fortsatz (20) ausgebildet ist, welcher über den jeweiligen Endbereich
(16, 18) übersteht,
dadurch gekennzeichnet,
dass der jeweilige hohlzylindrische Fortsatz (20) an seinem offenen Ende als zug- und/oder
druckelastischer Ausgleichsbereich (22) ausgebildet ist, welcher in mehrere zug- und/oder
druckelastische, laschenähnliche Ausgleichselemente (24) übergeht, an deren Ende jeweils
ein Befestigungselement (26) ausgebildet ist, welche dafür geeignet sind, mit entsprechenden
Befestigungselementen (32) einer Karosseriestruktur (30) eine torsionssteife Verbindung
einzugehen.
2. Druckbehälter (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Ausgleichselemente (24) durch eine spanabhebende Nachbearbeitung in den hohlzylindrischen
Fortsatz (20) eingebracht sind.
3. Druckbehälter (10) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Ausgleichsbereich (22) und/oder die laschenähnlichen Ausgleichselemente (24) bereichsweise
unterschiedliche Steifigkeiten aufweisen.
4. Druckbehälter (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Außenhülle (12) und der hohlzylindrische Fortsatz (20) aus einem faserverstärkten,
vorzugsweise einem endlosfaserverstärkten Kunststoff (CFK, GFK) gefertigt sind.
5. Druckbehälter (10) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Faserverbundkunststoff ein kohlefaserverstärkter, vorzugsweise ein endloskohlefaserverstärkter
Kunststoff (CFK) oder ein glasfaserverstärkter, vorzugsweise ein endlosglasfaserverstärkter
Kunststoff (GFK) ist.
6. Druckbehälter (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Außenhülle (12) einen fluiddichten Innenbehälter (11) aus Metall oder aus faserverstärktem
Kunststoff (CFK, GFK) oder aus unverstärktem Kunststoff flächig umschließt oder den
fluiddichten Innenbehälter (11) selbst ausbildet.
7. Druckbehälter (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
mehrere laschenähnliche Ausgleichselemente (24) mit den Befestigungselementen (26)
über den Umfang des hohlzylindrischen Fortsatzes (20) äquidistant verteilt angeordnet
sind.
8. Verfahren zur Anbindung eines Druckbehälter (10), welcher nach Anspruch 7 ausgebildet
ist, in eine Karosseriestruktur (30), welche an Form und Anordnung der laschenähnlichen
Ausgleichselemente (24) angepasste Gegenelemente (32) aufweist, wobei die Befestigungselemente
(26) der Ausgleichselemente (24) und die Gegenelemente (32) in einer Einsatzposition
des Druckbehälters (10) durch eine Drehbewegung des Druckbehälters (10) um seine Längsachse
(LA) ineinander verschiebbar sind und dadurch eine formschlüssige Verbindung ausbilden,
mit den Schritten:
Ausrichten des Druckbehälters (10) derart, dass der Druckbehälter von einer offenen
Seite der Karosseriestruktur (30) senkrecht zu seiner Längsachse (LA) in die Karosseriestruktur
(30) einführbar ist, wobei der Druckbehälter (10) zum Ausrichten um seine Längsachse
(LA) gedreht wird, dass sich die Befestigungselemente (26) und die Gegenelemente (32)
beim Einführen nicht gegenseitig behindern,
Einführen des Druckbehälters (10) in die Karosseriestruktur (30) bis die Einsatzposition
erreicht ist, und
Drehen des Druckbehälters (10) um seine Längsachse (LA) derart, dass eine formschlüssige
Verbindung mit der Karosseriestruktur (30) hergestellt ist.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen den Befestigungselementen (26) des Druckbehälters (10) und den Gegenelementen
(32) der Karosseriestruktur (30) zusätzlich eine kraftschlüssige und/oder stoffschlüssige
Verbindung hergestellt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Befestigungselemente (26) und die Gegenelemente (32) miteinander verschraubt und/oder
verklebt und/oder verclipst werden.
11. Werkzeug zum Wickeln eines hohlzylindrischen Fortsatzes (20) einer Außenhülle (12)
eines Druckbehälters (10) mit einem zylinderähnlichen Mittelbereich (14) und zwei
sich daran anschließenden Endbereichen (16, 18), mit einem Wickeldorn (40), durch
dessen Außenradius beim Wickeln ein Innenradius des hohlzylindrischen Fortsatzes (20)
vorgegeben ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Wickeldorn (40) von einem ersten Zustand mit einem vorgegebenen Wickelradius
und einem sich daraus ergebenden Querschnitt in einen zweiten Zustand mit einem geringeren
Querschnitt überführbar ist.
12. Werkzeug nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Wickeldorn (40) mehrteilig ausgeführt ist und die Überführung vom ersten in den
zweiten Zustand durch eine Zerlegung erfolgt.
13. Verfahren zum Wickeln eines hohlzylindrischen Fortsatzes (20) einer Außenhülle (12)
eines Druckbehälters (10) mittels eines Werkzeugs nach einem der Ansprüche 9 oder
10, mit den Schritten:
Überführung des Wickeldorns (40) in seinen ersten Zustand, Wickeln des hohlzylindrischen
Fortsatzes (20),
Überführen des Wickeldorns (40) in seinen zweiten Zustand, und Herausnehmen des Wickeldorns
(40) aus dem hohlzylindrischen Fortsatz (20).