(19)
(11) EP 3 558 693 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
15.12.2021  Patentblatt  2021/50

(21) Anmeldenummer: 17826136.8

(22) Anmeldetag:  20.12.2017
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B42D 25/41(2014.01)
B42D 25/435(2014.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
B42D 25/435; B42D 25/41
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/EP2017/001434
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 2018/114043 (28.06.2018 Gazette  2018/26)

(54)

VERFAHREN ZUR HERSTELLUNG EINES WERTDOKUMENTS

METHOD FOR PRODUCING A VALUE DOCUMENT

PROCÉDÉ DE FABRICATION D'UN DOCUMENT DE VALEUR


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR

(30) Priorität: 22.12.2016 DE 102016015378

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
30.10.2019  Patentblatt  2019/44

(73) Patentinhaber: Giesecke+Devrient Currency Technology GmbH
81677 München (DE)

(72) Erfinder:
  • PFEIFFER, Matthias
    81675 München (DE)
  • DREXLER, Astrid
    82008 Unterhaching (DE)

(74) Vertreter: Giesecke + Devrient IP 
Prinzregentenstraße 159
81677 München
81677 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
WO-A1-2005/108109
DE-A1-102008 019 092
WO-A1-2015/189404
DE-A1-102009 048 145
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Wertdokuments, wie beispielsweise eine Banknote oder dergleichen, wobei das Wertdokument aus einem Sicherheitspapier mit einer Vorderseite und eine Rückseite besteht, wobei auf beide Seiten eine Schutzschicht vollflächig aufgebracht wird.

    [0002] Aus DE 10243653 A9 ist ein Sicherheitspapier zur Herstellung von Wertdokumenten, wie Banknoten oder dergleichen, mit beidseitiger Folienkaschierung bekannt, bei dem alle weiteren Druckschritte (Flach-, Durch-, Tief- und Hochdruck, Offset, Siebdruck, Intaglio und Zifferung) und/ oder andere Veredlungsschritte (beispielsweise Laserung, Folienapplikation, Applikation von weiteren Sicherheitselementen) auf die jeweiligen Außenseiten der aufkaschierten Folien aufgebracht werden. Als nachteilig hat sich hierbei jedoch herausgestellt, dass diese Aufdrucke oder Sicherheitselemente im Umlauf durch Umwelteinflüsse, mechanischen Abrieb und Verschleiß beschädigt oder gar verloren gehen können.

    [0003] Aus WO 2013/182692 A1 ist ein Banknotenbogen bekannt, der zunächst komplett fertig gedruckt wird, d.h. Flach-, Durch-, Tief- und Hochdruck, Offset, Siebdruck, Intaglio und Zifferung, und anschließend beidseitig mit einer Folie kaschiert wird. Nachteilig dabei ist, dass bei Fehlern bei der Herstellung einer Banknote, die zum späteren Ausschuss der betreffenden Banknote führen, die Zifferung der Banknotenserie nicht mehr durchgehend ist, da die Banknote mit der entsprechenden Ziffer fehlt. Eine durchgehende Zifferung einer Banknotenserie wird jedoch von vielen Kunden gefordert. Aus WO2015/189404A1 ist ein Verfahren zur Herstellung eines Wertdokuments bekannt, bei dem eine Schutzschicht vollflächig auf die Vorderseite eines Sicherheitsdokuments aufgebracht wird. Andere Beispiele von üblichen Herstellungsverfahren sind aus DE10-2009-048145-A1, DE10-2008-019092-A1 und WO2005/108109-A1 bekannt.

    [0004] Die Zifferung von Banknoten wird im Stand der Technik mit einem mechanischen Ziffernwerk mittels Hochdruck auf eine Seite einer Banknote aufgebracht. Ein komplexer individueller Code (z.B. Barcode, QR-Code, etc.), der auf jeder Banknote unterschiedlich ist, ist mit diesem Verfahren jedoch nicht möglich.

    [0005] Nachteile des Standes der Technik sind somit insbesondere, dass die Individualisierung von Banknoten entweder außen liegend und nicht umlaufstabil ist oder innen liegend, aber zu höherem Ausschuss und/oder verringerter Taktilität führend.

    [0006] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Sicherheitselement derart weiterzubilden, dass die Nachteile des Standes der Technik behoben werden.

    [0007] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.

    [0008] Erfindungsgemäß wird zwischen der Schutzschicht und der Seite des Sicherheitspapiers, auf die diese Schutzschicht aufgebracht ist, eine Beschichtung auf das Sicherheitspapier aufgebracht, die in einem nachfolgenden Schritt durch eine elektromagnetische Strahlung kontaktlos durch die Schutzschicht hindurch verändert wird, so dass eine individuelle Information in die Beschichtung eingeschrieben wird. Die Beschichtung kann hierbei vollflächig auf die oder auf nur einen Teilbereich der Oberfläche des Sicherheitspapiers aufgebracht sein. Die Schutzschicht wird dabei vollflächig auf die Vorderseite und Rückseite des Sicherheitspapiers aufgebracht.

    [0009] Die Beschichtung bzw. aktivierbare Schicht bzw. Substanz befindet sich bevorzugt direkt im Substrat oder in der Schutzschicht (Kaschierung, Lack etc.) auf mindestens einer der beiden Seiten oder ist auf dem Substrat flächendeckend oder partiell aufgebracht auf mindestens einer der beiden Seiten des Substrates.

    [0010] Besonderer Vorteil der Erfindung ist somit, dass die innen liegende Individualisierung durch die Schutzschicht gegenüber äußeren Einflüssen im Umlauf geschützt ist. Des Weiteren kann die Individualisierung durch die Schutzschicht hindurch zerstörungsfrei in die Beschichtung eingeschrieben werden.

    [0011] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird die elektromagnetische Strahlung durch einen Laser erzeugt.

    [0012] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Schutzschicht eine kaschierte, laminierte oder extrudierte Folie oder eine Lackierung. Es wird somit entweder eine Folie als Schutzschicht auf die Vorder- und Rückseite des Wertpapiers aufgebracht oder eine Lackierung in Form einer Lackschicht, die mit einem Druckverfahren auf die Vorder- und Rückseite des Wertpapiers aufgedruckt wird.

    [0013] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthält die Beschichtung einen durch elektromagnetische Strahlung aktivierbaren und/oder veränderbaren Stoff, beispielsweise einen der folgenden Stoffe:
    1. a) einen unsichtbaren Stoff, der nach Beaufschlagung mit elektromagnetischer Strahlung eine Färbung aufweist,
    2. b) einen Stoff, der nach Beaufschlagung mit elektromagnetischer Strahlung sein Volumen irreversibel verändert, z. B. durch Aufschäumen,
    3. c) einen opaken Stoff, der nach Beaufschlagung mit elektromagnetischer Strahlung durch Ablation und/oder chemische Reaktion nicht mehr sichtbar ist; ein derartiger opaker Stoff ist beispielsweise eine Beschichtung aus Aluminium, Metall, einer Farbe mit optisch variablen Pigmenten (OVI), einer Farbe mit magnetisch ausrichtbaren optisch variablen Pigmenten oder eine aufgedampfte, mehrschichtige optisch variable Beschichtung.


    [0014] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die individuelle Information beispielsweise eine Zifferung, ein Barcode oder ein QR-Code oder Informationen über Herstellungsdaten des Sicherheitspapiers oder personalisierte Daten.

    [0015] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Beschichtung nach Beaufschlagung mit elektromagnetischer Strahlung dunkler oder heller als die nicht mit elektromagnetischer Strahlung beaufschlagte Umgebung. Des Weiteren kann die Beschichtung nach Beaufschlagung mit elektromagnetischer Strahlung haptisch erfassbar bzw. taktil sein und beispielsweise eine Information für Blinde oder sehbehinderte Personen bilden.

    [0016] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Individualisierung maschinenlesbar, beispielsweise mit der Kamera eines Smartphones oder Tablets (beispielsweise die Erkennung eines QR-Codes oder eine Mustererkennung), mittels spezieller Handgeräte oder mittels BanknotenBearbeitungsmaschinen.

    [0017] Mit einem Laser können beispielsweise die folgenden Varianten erzeugt werden:
    1. a) eine Laserätzung, d.h. eine Vertiefung durch Materialentfernung oder Verdichtung, gegebenenfalls kombiniert mit einer Verfärbung; die Vertiefung dient später gegebenenfalls auch als taktiles Sicherheitselement,
    2. b) eine Verfärbung, ohne dass die Struktur verändert wird,
    3. c) eine taktile Erhebung, die fühlbar ist, z.B. durch Laserung einer Erhebung mit einer Höhe über der Substratoberfläche von vorzugsweise zwischen 10 µm und 100 µm.


    [0018] Der durch elektromagnetische Strahlung aktivierbare Stoff kann sich flächendeckend oder partiell in der Schutzbeschichtung / unter der Schutzbeschichtung /im Substrat auf mindestens einer der beiden Seiten befinden. Der Bereich in dem sich der aktivierbare Stoff befindet ist entweder lichtdurchlässiger bzw. transluzenter als der umliegende Bereich, so dass die Streuung der aktivierenden elektromagnetischen Strahlung minimal ist und die Information später gut gelesen werden kann. Umgekehrt kann aber auch dieser Bereich bewusst mattiert sein um die maschinelle Erkennung des aktivierten Stoffes zu erleichtern bzw. eine fehlerfreie Erkennung zu gewährleisten. Üblicherweise wirken glänzende bzw. spiegelnde Oberflächen bei einer optischen Erkennung störend.

    [0019] Der durch elektromagnetische Strahlung aktivierbare Stoff der Beschichtung kann in einer anderen Ausführungsform auch auf beiden Seiten des Sicherheitspapiers aufgebracht sein, wobei die Beschichtung auf beiden Seiten deckungsgleich oder nicht deckungsgleich zueinander angeordnet ist.

    [0020] Die Individualisierung kann auf beiden Seiten in zwei Schritten eingeschrieben werden oder bevorzugt in einem Schritt, d.h. auf die (bezogen auf einen Laser) Rückseite mittels Trans-Laserung, d.h. zerstörungsfrei durch Vorderseitenfolie und Substrat auf die auf der Rückseite befindliche laseraktive Fläche. Im Bereich mit der Beschichtung bzw. dem laseraktiven Stoff auf der Rückseite kann das Substrat des Sicherheitspapiers in diesem Bereich eine Verdünnung oder Perforation aufweisen.

    [0021] Beispiele für eine Individualisierung bzw. Zifferung:
    • Entfärben im "blauen Bereich"- Färben im "weißen Bereich",
    • Demetallisieren in einem metallisierten Bereich,
    • Aufschäumen und gegebenenfalls Färben,
    • Demetallisieren und Aufschäumen,
    • Entfärben (teilweise Demetallisieren) einer optisch variablen Farbe (mit OVI-Pigmenten) oder einer aufgedampften, mehrschichtigen optisch variablen Beschichtung (OVI-Folie),
    • Kombinationen aus den oben angegebenen Varianten,
    • Laserung einer Beschichtung auf der Rückseite eines Substrats durch ein Wasserzeichen hindurch, wobei das Wasserzeichen aufgrund seiner Variation der Transluzenz des Substrats als Lasermaske dient, wie es beispielsweise aus WO 2013/124059 A1 bekannt ist,
    • passergenaue Demetallisierung und Färbung.


    [0022] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel werden mehrere mittels elektromagnetischer Strahlung aktivierbare Farben verlaufend und/oder angrenzend über- bzw. aneinandergedruckt, so dass nach der Beaufschlagung mit elektromagnetischer Strahlung verlaufende Farbeffekte zu erkennen sind. Die elektromagnetische Strahlung, beispielsweise eine Laserung, kann dabei eingesetzt werden, um Löcher in das Substrat zu schneiden, wobei der Rand eingefärbt wird. Eine andere Variante ist die Anwendung für die individuelle Einbringung einer Zifferung.

    [0023] Die Erfindung hat die folgenden Vorteile:
    • Die Individualisierung kann in einem der letzten, bevorzugt im letzten Schritt erfolgen. Es wird somit eine innen liegende, umlaufstabile Individualisierung von Banknoten erreicht, die erst in einem der letzten Arbeitsschritte, gegebenenfalls sogar nach einer Folienkaschierung durchgeführt werden kann.
    • Die Individualisierung kann auf beiden Seiten erfolgen, bevorzugt in einem Schritt.
    • Die Individualisierung ist auch maschinenlesbar, z.B. mit einem Smartphone oder Banknotenbearbeitungsmaschinen.
    • Die Individualisierung kann auch komplex sein, z.B. Barcode, QR-Code etc.
    • Die maschinenlesbare Individualisierung kann auch in einem Design für das menschliche Auge nicht ersichtlich eingebracht bzw. versteckt werden.


    [0024] Das Sicherheitspapier besteht besonders bevorzugt aus Papier aus Baumwollfasern, wie es beispielsweise für Banknoten verwendet wird, oder aus anderen natürlichen Fasern oder aus Synthesefasern oder einer Mischung aus natürlichen und synthetischen Fasern, oder aus mindestens einer Kunststofffolie, beispielsweise einer Polymerfolie. Weiterhin bevorzugt besteht das Sicherheitspapier aus einer Kombination aus mindestens zwei übereinander angeordneten und miteinander verbundenen unterschiedlichen Substraten, einem sogenannten Hybrid. Hierbei besteht das Sicherheitspapier beispielsweise aus einer Kombination Kunststofffolie-Papier-Kunststofffolie, d.h. ein Substrat aus Papier wird auf jeder seiner beiden Seiten durch eine Kunststofffolie bedeckt, oder aus einer Kombination Papier-Kunststofffolie-Papier, d.h. ein Substrat aus einer Kunststofffolie wird auf jeder seiner beiden Seiten durch Papier bedeckt.

    [0025] Angaben zum Gewicht des verwendeten Substrats des Sicherheitspapiers sind beispielsweise in der Schrift DE 102 43 653 A9 angegeben, deren Ausführungen diesbezüglich vollumfänglich in diese Anmeldung aufgenommen werden. Die Schrift DE 102 43 653 A9 führt insbesondere aus, dass die Papierschicht üblicherweise ein Gewicht von 50 g/m2 bis 100 g/m2 aufweist, vorzugsweise von 80 g/m2 bis 90 g/m2. Selbstverständlich kann je nach Anwendung jedes andere geeignete Gewicht eingesetzt werden.

    [0026] Wertdokumente, in denen ein derartiges Substrat bzw. Sicherheitspapier verwendet werden kann, sind insbesondere Banknoten, Aktien, Anleihen, Urkunden, Gutscheine, Schecks, hochwertige Eintrittskarten, aber auch andere fälschungsgefährdete Papiere, wie Pässe und sonstige Ausweisdokumente, sowie Karten, wie beispielsweise Kredit- oder Debitkarten, deren Kartenkörper mindestens eine Lage eines Sicherheitspapiers aufweist und auch Produktsicherungselemente, wie Etiketten, Siegel, Verpackungen und dergleichen.

    [0027] Die vereinfachte Benennung Wertdokument schließt alle oben genannten Materialien, Dokumente und Produktsicherungsmittel ein.

    [0028] Als Passer oder Register im Sinne dieser Erfindung wird die Lagegenauigkeit von Druckbildern oder anderen Elementen zueinander auf Vorder- und/oder Rückseite eines Substrats bezeichnet. Beispielsweise stören bei Teilen von Druckbildern, die sich in Durchsicht zu einem Gesamtdruckbild ergänzen, bereits geringe Abweichungen von weniger als 0,1 mm zwischen den jeweiligen Druckbildern den visuellen Eindruck in Durchsicht erheblich. Die DIN 16500-2: 1987-01 definiert als Passer die Genauigkeit in der Drucktechnik, mit der die vorgesehene Wiedergabegüte der zu reproduzierenden Details erreicht bzw. eingehalten wird.

    [0029] Die Begriffe "Vorderseite" oder "Rückseite" des Substrats oder Wertdokuments sind relative Begriffe, die auch als "die eine" und "die gegenüberliegende" Seite bezeichnet werden können und die den überwiegenden Anteil der Gesamtoberfläche des Substrats oder Wertdokuments bilden. Ausdrücklich nicht umfasst mit diesen Begriffen sind die Seitenflächen eines Substrats oder Wertdokuments, die bei einer Dicke eines Substrats oder Wertdokuments, die bei Kartenkörpern nur etwa einen Millimeter oder bei Banknoten nur Bruchteile eines Millimeters beträgt, verschwindend gering sind und üblicherweise nicht mit Sicherheitselementen oder Beschichtungen versehen werden bzw. werden können. Insbesondere können mit den Seitenflächen auch keine Durchsichtseffekte erzielt werden.

    [0030] Eine Information im Sinne dieser Erfindung ist eine musterförmig gestaltete und visuell wahrnehmbare Beschichtung. Diese kann beispielsweise eine graphische Abbildung, ein Bild, eine Zahl, einen Buchstaben, einen Text oder sonstige Zeichen bilden. Besonders bevorzugt besteht die Information dabei aus positiven oder/und negativen Motiven. Bei einem positiven Motiv wird hierbei ein Motivelement selbst auf das Substrat aufgebracht, wohingegen bei einem negativen Motiv der das Motivelement umgebende Bereich auf das Substrat aufgebracht wird. Ein positives Motiv ist beispielsweise ein in dunkler Farbe auf das helle Substrat aufgedruckter Buchstabe. Ein negatives Motiv ist beispielsweise eine in dunkler Farbe auf das Substrat aufgebrachte Fläche, die innerhalb der Fläche einen unbedruckten Bereich in Form eines Buchstabens aufweist.

    [0031] Anhand der nachfolgenden Ausführungsbeispiele und der ergänzenden Figuren werden die Vorteile der Erfindung erläutert.

    [0032] Des Weiteren sind die Darstellungen in den Figuren des besseren Verständnisses wegen stark schematisiert und spiegeln nicht die realen Gegebenheiten wider. Insbesondere entsprechen die in den Figuren gezeigten Proportionen nicht den in der Realität vorliegenden Verhältnissen und dienen ausschließlich zur Verbesserung der Anschaulichkeit. Des Weiteren sind die in den folgenden Ausführungsbeispielen beschriebenen Ausführungsformen der besseren Verständlichkeit wegen auf die wesentlichen Kerninformationen reduziert. Bei der praktischen Umsetzung können wesentlich komplexere Muster oder Bilder zur Anwendung kommen.

    [0033] Im Einzelnen zeigen schematisch:
    Fig. 1
    vier verschiedene Varianten einer Beschichtung nach erfindungsgemäßer Beaufschlagung mit elektromagnetischer Strahlung,
    Fig. 2
    eine Banknote mit einseitiger Beschichtung bei erfindungsgemäßer Beaufschlagung mit elektromagnetischer Strahlung,
    Fig. 3
    eine Banknote mit zweiseitiger Beschichtung in einer ersten Ausführungsform,
    Fig. 4
    eine Banknote mit zweiseitiger Beschichtung in einer zweiten Ausführungsform bei erfindungsgemäßer Beaufschlagung mit elektromagnetischer Strahlung.


    [0034] Fig. 1 zeigt vier verschiedene Varianten einer Beschichtung nach erfindungsgemäßer Beaufschlagung mit elektromagnetischer Strahlung und hierbei in:
    • Variante a eine Laserätzung, d.h. eine Vertiefung durch Materialentfernung oder Verdichtung, gegebenenfalls kombiniert mit einer Verfärbung; die Vertiefung dient später gegebenenfalls auch als taktiles Sicherheitselement,
    • Variante b eine Verfärbung, ohne dass die Struktur des Substrats verändert wird,
    • Variante c eine Erhebung, die fühlbar ist, indem beispielsweise das Substrat durch Laserung aufgeschäumt wird,
    • Variante d eine Kombination aus einer Demetallisierung einer metallischen Schicht durch den Laser (die grau dargestellten Bereiche oben und unten) und einer fühlbaren Erhebung entsprechend der oben genannten Variante c.


    [0035] Fig. 2 zeigt eine Banknote aus einem Substrat 1, auf dessen Vorderseite eine durch elektromagnetische Strahlung veränderbare Beschichtung 2 aufgebracht ist. Zusätzlich sind weitere Farbschichten 4 auf die Vorder- und Rückseite des Substrats 1 aufgedruckt, die hier und in den folgenden Figuren durch schwarze Rechtecke dargestellt werden. Über der Beschichtung 2 und den Farbschichten 4 befindet sich auf der Vorder- und Rückseite des Substrats 1 jeweils eine Schutzschicht 3. Wird nun die Vorderseite der Banknote mit elektromagnetischer Strahlung 5, beispielsweise Laserstrahlung, beaufschlagt, wird in die Beschichtung 2 eine individuelle Information eingeschrieben. Die Schutzschicht 3 auf der Vorderseite der Banknote wird durch die elektromagnetische Strahlung 5 nicht verändert.

    [0036] Fig. 3 zeigt die Banknote aus Fig. 2, wobei zusätzlich auch auf der Rückseite des Substrats 1 eine Beschichtung 2 aufgebracht ist. Diese Beschichtung auf der Rückseite des Substrats 1 kann gemäß Fig. 4 beispielsweise auch in einer Vertiefung bzw. Verdünnung 7 des Substrats 1 angeordnet werden, die beispielsweise durch ein Wasserzeichen gebildet wird. Im Bereich der Vertiefung 7 ist die Durchlässigkeit des Substrats 1 gegenüber elektromagnetischer Strahlung, beispielsweise die Lichtdurchlässigkeit bzw. Transparenz des Substrats 1, erhöht, so dass Laserstrahlung 6 durch das Substrat 1 hindurch bis zu der auf der Rückseite angeordneten Beschichtung 2 vordringt und in diese eine individuelle Information einschreibt, ohne andere Teile des Wertdokuments zu beeinflussen.


    Ansprüche

    1. Verfahren zur Herstellung eines Wertdokuments, wie beispielsweise eine Banknote oder dergleichen, wobei das Wertdokument aus einem Sicherheitspapier mit einer Vorderseite und eine Rückseite besteht, wobei auf mindestens eine dieser Seiten eine Schutzschicht aufgebracht wird, wobei zwischen der Schutzschicht und der Seite des Sicherheitspapiers, auf die diese Schutzschicht aufgebracht ist, eine Beschichtung auf das Sicherheitspapier aufgebracht wird, die in einem nachfolgenden Schritt durch eine elektromagnetische Strahlung kontaktlos durch die Schutzschicht hindurch verändert wird, so dass eine individuelle Information in die Beschichtung eingeschrieben wird, wobei die Schutzschicht vollflächig auf die Vorderseite und Rückseite des Sicherheitspapiers aufgebracht wird.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die elektromagnetische Strahlung durch einen Laser erzeugt wird.
     
    3. Verfahren nach mindestens einem der vorigen Ansprüche, wobei die Schutzschicht durch eine kaschierte, laminierte oder extrudierte Folie oder eine Lackierung gebildet wird.
     
    4. Verfahren nach mindestens einem der vorigen Ansprüche, wobei die Beschichtung einen durch elektromagnetische Strahlung aktivierbaren und/oder veränderbaren Stoff enthält.
     
    5. Verfahren nach mindestens einem der vorigen Ansprüche, wobei die individuelle Information eine Zifferung, ein Barcode, ein QR-Code, Herstellungsdaten des Sicherheitspapiers oder personalisierte Daten sind.
     
    6. Verfahren nach mindestens einem der vorigen Ansprüche, wobei die Beschichtung nach Beaufschlagung mit elektromagnetischer Strahlung dunkler oder heller ist als die nicht mit elektromagnetischer Strahlung beaufschlagte Umgebung oder haptisch erfassbar.
     


    Claims

    1. Method for producing a document of value, such as for example a banknote or the like, the document of value consisting of a security paper with a front side and a rear side, wherein a protective layer is applied to at least one of these sides, wherein a coating is applied to the security paper between the protective layer and the side of the security paper to which this protective layer has been applied and, in a subsequent step, said coating is modified in a contactless manner by electromagnetic radiation through the protective layer, so that individual information is written into the coating, the protective layer being applied to the front side and rear side of the security paper over the full surface area.
     
    2. Method according to Claim 1, wherein the electromagnetic radiation is produced by a laser.
     
    3. Method according to at least one of the preceding claims, wherein the protective layer is formed by a clad, laminated or extruded film or a lacquering.
     
    4. Method according to at least one of the preceding claims, wherein the coating contains a substance that can be activated and/or modified by electromagnetic radiation.
     
    5. Method according to at least one of the preceding claims, wherein the individual information takes the form of a numbering, a barcode, a QR code, production data of the security paper or personalized data.
     
    6. Method according to at least one of the preceding claims, wherein after exposure to electromagnetic radiation, the coating is darker or lighter than the surrounding area not exposed to electromagnetic radiation or the coating is haptically perceptible.
     


    Revendications

    1. Procédé de fabrication d'un document fiduciaire, par exemple un billet de banque ou similaire, le document fiduciaire se composant d'un papier de sécurité ayant un côté recto et un côté verso, une couche de protection étant appliquée sur au moins l'un de ces côtés, un revêtement étant appliqué sur le papier de sécurité entre la couche de protection et le côté du papier de sécurité sur lequel est appliquée cette couche de protection, lequel revêtement est modifié dans une étape suivante par un rayonnement électromagnétique sans contact à travers la couche de protection, de sorte qu'une information individuelle est inscrite dans le revêtement, la couche de protection étant appliquée sur toute la surface sur le côté recto et le côté verso du papier de sécurité.
     
    2. Procédé selon la revendication 1, le rayonnement électromagnétique étant généré par un laser.
     
    3. Procédé selon au moins l'une des revendications précédentes, la couche de protection étant formée par un film contrecollé, laminé ou extrudé ou par un vernissage.
     
    4. Procédé selon au moins l'une de revendications précédentes, le revêtement contenant un matériau activable et/ou modifiable par un rayonnement électromagnétique.
     
    5. Procédé selon au moins l'une de revendications précédentes, l'information individuelle étant un chiffrement, un code à barres, un code QR, des données de fabrication du papier de sécurité ou des données personnalisées.
     
    6. Procédé selon au moins l'une de revendications précédentes, le revêtement, après avoir été soumis au rayonnement électromagnétique, étant plus sombre ou plus clair que l'environnement non soumis au rayonnement électromagnétique ou étant perceptible haptiquement.
     




    Zeichnung











    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



    Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente