[0001] Die Erfindung betrifft die Verwendung von Calcium-Komplex- Schmierfettzusammensetzungen
enthaltend Wachse (Calcium-Komplex-Hybrid-Schmierfette) und/oder Calciumsulfonatkomplex-Schmierfettzusammensetzungen
enthaltend Wachse (Calciumsulfonat-Komplex-Hybrid-Schmierfette) als Schmiermittel
für Drahtseile. Desweiteren bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zur Herstellung
der Drahtseile und Drahtseile versehen mit der Schmierfettzusammensetzung.
Einleitung, Stand der Technik und Aufgabe
[0002] Kennzeichen eines Schmierfettes bzw. einer Schmierfettzusammensetzung ist, dass eine
flüssige Öl-Komponente von einer Verdickerkomponente aufgenommen und festgehalten
wird. Die pastöse Beschaffenheit eines Schmierfettes und seine Eigenschaft, streichfähig
und plastisch leicht verformbar zu sein, sorgt zusammen mit der Eigenschaft haftfähig
zu sein dafür, dass das Schmierfett die Schmierstelle benetzt und sich die Schmierwirkung
an den tribologisch beanspruchten Oberflächen dauerhaft entfaltet.
[0003] Zu den wichtigsten rheologischen Eigenschaften eines Schmierfettes zählen die Konsistenz
bzw. seine Fließgrenze, die Vermeidung von Nachhärtung und übermäßiger Ölabscheidung
unter thermischer und mechanischer Belastung sowie ein stabiles Viskositäts-Temperaturverhalten.
Häufig ist ein thixotropes (scherverdünnendes) und scherinstabiles Verhalten des Schmierfettes
von Vorteil. Um in Abhängigkeit von den Schmier- und Geräteanforderungen ein Schmierfett
von hohem Gebrauchswert zu schaffen, bedarf es eines hohen Maßes an praktischen Erfahrungen.
[0004] Schmierfette bestehen generell aus einem Verdickungsmittel, das in einem Basisöl
homogen verteilt wird. Verschiedenste Stoffe sind als Basisöle bekannt. Als Verdickungsmittel
werden organische und anorganische Verbindungen eingesetzt. Es sind eine Vielzahl
von Schmierfettzusammensetzungen bekannt. Zu diesen gehören auch Calciumsulfonat-Komplex-Schmierfette
und Calcium-Komplex-Schmierfette.
[0005] Die Calciumsulfonat-Komplex-Schmierfette enthalten ein Basisöl und einen Calciumsulfonat-Verdicker,
welcher aus einem partikulären amorphen Calciumcarbonat enthaltenden überbasischen
Calciumsulfonat erhalten wird, wobei das Calciumcarbonat im Verlauf der Reaktion zumindest
teilweise, vorzugsweise hinsichtlich des Gewichtsanteils überwiegend, in eine calcitische
Struktur übergeht. Derartige Calcit-enthaltende überbasische Calciumsulfonatschmierfette
sind z.B. ausführlich in der
EP 0613940 B1 beschrieben.
[0006] Calcium-Komplex-Schmierfette enthalten ein Basisöl und einen Verdicker, der aus Calciumhydroxid,
Fettsäure und einem Komplexbildner gebildet ist.
[0007] Drahtseile, teils auch Stahlseile genannt, stellen insbesondere in der Fördertechnik,
in der Fischereiindustrie, im Bergbau und im Bauwesen unabdingbare mechanische Komponenten
dar, welche die Übertragung von Zugkräften ermöglichen.
[0008] Drahtseile können statische Aufgaben erfüllen, insbesondere in Form von Abspannseilen
oder werden zur Kraftübertragung bei dynamischen Anwendungen eingesetzt, beispielsweise
in Kränen, Aufzügen, Seilbahnen oder Skiliften. Insbesondere Drahtseile für dynamische
Anwendungen sind einer ständigen Wechselbelastung ausgesetzt, verschleißen nach einer
gewissen Einsatzdauer und müssen daher periodisch ersetzt werden. Der Verschleiß der
Drahtseile ist unter anderem auf die gegeneinander reibenden Einzelelemente zurückzuführen.
Im Besonderen vom Reibverschleiß betroffen sind Drahtseile, welche für dynamische
Anwendungen eingesetzt werden, da diese beim Umlenken und/oder Auf- und Abrollen einer
ständigen Walkarbeit unterliegen.
[0009] Eine weitere Optimierung der Lebensdauer von Drahtseilen durch neue Seilschlagtechniken
scheint nur noch bedingt möglich, ebenso wie die Verbesserung der verwendeten Stahlqualität
der Drähte. Der Auswahl bzw. der Schaffung neuer Schmierstoffe und der damit einhergehenden
Lebensdauerverlängerung der Zugorgane wurde in den letzten Jahrzehnten nur untergeordnet
Aufmerksamkeit geschenkt. Dem Schmierstoff unterliegt die Aufgabe, Reibkräfte zwischen
den Einzelelementen und/oder Litzen eines Zugorgans zu reduzieren sowie Korrosion
und Reibkorrosion zu verhindern.
[0010] Derzeit werden für Drahtseile neben bitumenbasierenden Schmierstoffen mittels Wachsen
thixotropierte Schmierstoffe auf Basis von Solventraffinaten, seltener jedoch Seifenfette,
hier vorwiegend Lithiumseifenfette, verwendet. Ein Bespiel für einen Drahtseilschmierstoff
enthaltend Paraffinwachse und Alkalinaphthalinsulfonat als Korrosionsschutz ist in
der
DE1130103 B (=
US 3125522 A) offenbart.
[0011] In der
US 2014/0182261 A2 sind eine Vielzahl sehr unterschiedlicher Schmierfette für Drahtseile vorgeschlagen
worden u.a. Calcium-Komplex-Schmierfette aber keine Calcium-Komplex-Hybrid-Schmierfette,
Calciumsulfonatkomplex-Schmierfette oder Calciumsulfonat-Komplex-Hybrid-Schmierfette.
Aus dem Prüfungsverfahren der parallelen
EP 2432859 ist ersichtlich, dass dieses Schutzrecht im Kern auf anorganische Feststoffe als
Schmierstoff gerichtet ist, die weicher als das Metallseil sind.
[0012] CN102827678 offenbart eine Seil-Schmierstoffzusammensetzung zur Reduktion von Rost und Verbesserung
der Schmierung.
[0013] CN103484218 offenbart eine Drahtseilschmierstoff.
[0014] Aufgabe des erfindungsgemäß einzusetzenden Schmierfettes ist es, folgendes Eigenschaftsprofil
so weit als möglich zur Verfügung zu stellen: ein exzellentes Viskositäts-Temperatur-Verhalten,
eine gute Förderbarkeit, einen niedrigen Brechpunkt nach Fraaß, einen exzellenten
Korrosionsschutz auch bei Wasseraufnahme, eine gute Elastomerverträglichkeit, einen
hohen Tropfpunkt, ein exzellentes Verschleißschutzverhalten, ein gutes EP-Verhalten
(extreme pressure), eine niedrige Ölabscheidung, eine gute Oxidationsstabilität, eine
gute Haftfähigkeit, ein gutes pH-Puffervermögen, einen geringen Konsistenzverlust
durch Wasseraufnahme und eine exzellente Scherstabilität (im Vergleich zu thixotropen
Schmierstoffen). Auch sollte das Schmierfett nicht-bitumenhaltig sein und auch in
Ausgestaltungen mit einem niedrigen Gehalt an aromatisch gebundenen Kohlenwasserstoffen
oder ohne diese verfügbar sein.
Zusammenfassung der Erfindung
[0015] Die Aufgabe wird durch den Gegenstand der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Bevorzugte
Ausführungsformen sind Gegenstand der Unteransprüche oder nachfolgend beschrieben.
Die Erfindung betrifft die Verwendung einer Schmierfettzusammensetzung als Schmiermittel
für Drahtseile, wobei die Schmierfettzusammensetzung
- (i) eine Calciumsulfonat-Komplex-Hybrid-Schmierfettzusammensetzung ist enthaltend
ein Basisöl, mindestens ein überbasisches Calciumsalz einer organischen Sulfonsäure,
mindestens ein Komplexierunasmittel und Calciumcarbonat in calcitischer Struktur oder
- (ii) eine Calcium-Komplex-Hybrid-Schmierfettzusammensetzung ist enthaltend ein Basisöl,
mindestens eine Calciumseife zumindest einer Fettsäure einschließlich einer Hydroxyfettsäure
und mindestens ein Komplexierungsmittel, oder
- (iii) eine Mischung aus (i) und (ii) ist, wobei in der Schmierfettzusammensetzung
nach (i), (ii) und (iii) -jeweils 10 bis 50 Gew.% Wachs enthalten ist und das Wachs
jeweils einen Erstarrungspunkt größer 70 °C aufweist, wobei als Komplexierungsmittel
zumindest Essigsäure, Dicarbonsäuren oder Phosphorsäure eingesetzt sind. und ein Herstellungsverfahren
für die Drahtseile enthaltend obige Schmierfette sowie Drahtseile versehen mit der
obigen Schmierstoffzusammensetzung. Die Drahtseile werden vorzugsweise für Aufzüge,
Seilbahnen oder Skilifte eingesetzt.
[0016] Die erfindungsgemäß in den Drahtseilen eingesetzte Schmierfettzusammensetzung weist
zumindest folgende Komponenten auf:
Für Schmierfett-Typ I:
Calcium Sulphonat-Komplex-Hybrid-Schmierfett:
- (A) ein Basisöl, z.B. zu 5-80 Gew.-%, insbesondere zu 20-55 Gew.-%;
- (B) mindestens ein überbasisches Calciumsalz einer organischen Sulfonsäure, nachfolgend
kurz Calciumsulfonat genannt, z.B. 10 bis 80 Gew.-%; in dem Calciumcarbonat zumindest
teilweise, ggf. vollständig, in calcitischer Struktur vorliegt;
- (C) ggf. eine weitere Sulfonsäure, vorzugsweise eine C12-Alkyl-Sulfonsäure, jeweils
insbesondere für den Gelierungsprozess bzw. die Aktivierung,
- (D) ggf. ein oder mehrere Aktivatoren. Dies sind z.B.:
- i) 1-20 Gew.-% Wasser mit anderen Alkoholen wie z.B. C1- bis C4-AI-koholen;
- ii) 1-20 Gew.- % C1- bis C4- Alkohole, Alkoxyalkanole und/oder Polyalkohole wie Glykole
- iii) 1-20 Gew.-% Wasser mit Hydroxycarbonsäuren;
- iv) 1-20 Gew.-% Gemische aus i) und ii) oder ii) und iii) oder i), ii) und iii), wobei
die Aktivatoren während der Herstellung in der Schmierfettzusammensetzung anwesend
sind und ggf. durch Hitzebehandlung zumindest teilweise ausgetrieben werden können
und
- (E) 10-50 Gew. % Wachs mit einem Erstarrungspunkt größer 70°C
- (F) mindestens ein Komplexierungsmittel, wobei als Komplexierungsmittel zumindest
Essigsäure, Dicarbonsäure oder Phosphorsäure eingesetzt sind
Für Schmierfett-Typ II:
Calcium-Komplex-Hybrid-Schmierfett weist zumindest folgende Komponenten auf:
- (a) ein Basisöl, z.B. 40-90 Gew.-%, insbesondere 60-80 Gew.-%;
- (b) mindestens eine Calciumseife zumindest einer Fettsäure einschließlich einer Hydroxy-Fettsäure,
- (c) mindestens ein Komplexierungsmittel, wobei als Komplexierungsmittel zumindest
Essigsäure, Dicarbonsäure oder Phosphorsäure eingesetzt sind und
- (d) 10-50 Gew. % Wachs mit einem Erstarrungspunkt größer 70°C.
[0017] Beide Schmierfett-Typen können folgende fakultative Komponenten enthalten:
- Schmierfett-Additive;
- weitere Verdicker, wie z.B.
andere Metallseifen von C10- bis C36-Carbonsäuren sowie deren Hydroxycarbonsäuren,
Salze der Phosphorsäure, Essigsäure, Borsäure und/oder eine Dicarbonsäure; und/oder
Polyharnstoff-Verdicker.
[0018] Die Erfindung betrifft auch Drahtseile versehen mit der Schmierfettzusammensetzung
und die Herstellung von Drahtseilen unter Einbringung der Schmierfettzusammensetzung.
[0019] Wachse sind Stoffe, die bei 20 °C und höher fest und knetbar sind, durchscheinend
bis opak sind, aber nicht glasartig sind und oberhalb von 40 °C ohne Zersetzung schmelzen
und oberhalb des Schmelzpunktes relativ niedrig viskos sind.
[0020] Die Schmierfettzusammensetzung wird nachfolgend auch als Seilschmierstoff bezeichnet.
Detaillierte Beschreibung der Erfindung
[0021] Die erfindungsgemäß eingesetzten Drahtseile können sehr unterschiedliche Ausgestaltungen
haben. Sie bestehen stets aus mehreren Drähten, welche nach einer bevorzugten Ausgestaltung
zu Litzen verseilt und/oder verdrillt sind, so dass mehrere Litzen ein Drahtseil bilden.
[0022] Beispielsweise kann das Drahtseil eine Seele aus Stahl oder Kunststoff umfassen,
um die Litzen aus jeweils 6 Drähten geschlagen sind, wobei um diese Drahtlage eine
weitere Drahtlage mit 12 Litzen auch jeweils aus 6 Drähten gelegt ist. Die Einzelelemente
können mit einer gemeinsamen Ummantelung, beispielsweise aus einem Kunststoff, versehen
werden. Neben den Drähten und Litzen können ebenso Einlagen und Trensen eingesetzt
sein.
[0023] Drahtseile können z.B. sowohl einen Kerndraht oder Kernlitze als auch eine Einlage
(auch Seele genannt) haben. Trensen sind Fasern oder feste Polymere, die so angeordnet
sind, dass sie benachbarte Litzen oder Drähte in den gleichen oder übereinanderliegenden
Lagen trennen oder die Zwischenräume des Seils ausfüllen. Hinsichtlich der Einlagenmaterialien
werden im Wesentlichen drei Arten unterschieden: Fasereinlage aus Naturfasern oder
Synthetikfasern und Stahleinlagen. Stahleinlagen können aus einer oder mehreren Drahtlitzen
oder als unabhängig verseiltes Drahtseil ausgebildet sein. Polymereinlagen können
u.a. ein Massiv-Polymer in zylindrischer Form mit und ohne Rillen sein. Drahtseile
im Sinne der vorliegenden Erfindung bestehen somit nicht notwendig ausschließlich
aus Stahl, sondern können zusätzlich auch synthetische oder natürliche Materialien
umfassen.
Schmierfett-Typ I: Calcium-Sulphonat-Komplex-Schmierfett (Vergleichsschmierfett) und Calcium-Sulphonat-Komplex-Hybrid-Schmierfett
[0024] Zur
Herstellung der Calcium-Sulphonat-Komplex-Schmierfette wird überbasisches Calcium-Sulphonat in einem Basisöl vorgelegt. Calciumcarbonat
kann, muss aber nicht zugegeben werden. Nach guter Durchmischung wird der/die Aktivator(en)
insbesondere bei 40 bis 100 °C zugegeben. Durch Zugabe der Sulfonsäure tritt je nach
Temperatur zeitverzögert eine Gelierung ein. Dies kann ebenso unter leichtem Überdruck
erfolgen, was die Reaktionsgeschwindigkeit erhöht. Nach ausreichender Gelierung wird
über den Siedepunkt des Aktivators / der Aktivatoren aufgeheizt, um das Aktivatorgemisch
zu entfernen. Wenn gewünscht, kann die Konsistenz des Schmierfettes dadurch weiter
verdickt werden, dass oben genannte weitere Verdicker (siehe oben unter "fakultative
Komponenten") zusätzlich zugesetzt wird.
[0025] Zur Optimierung der Seifenstruktur wird nun auf ca. 170-190 °C erhitzt und die Temperatur
für 30 bis 60 min. gehalten. Nach Abkühlen auf ca. 60 bis 100 °C können Additive zur
Minderung des Verschleißes, Verbesserung der Oxidationsbeständigkeit, Verbesserung
des Korrosionsschutzes etc. zugegeben werden.
[0026] Das
Basisöl (A) dient vorwiegend als Dispergiermedium, d.h. als flüssiger Träger, in dem die
festen Teilchen dispergiert sind. Das Basisöl besteht normalerweise aus organischen
Flüssigkeiten, die chemisch während der Herstellung oder des bestimmungsgemäßen Einsatzes
im Wesentlichen inaktiv sind. Das Basisöl weist vorzugsweise eine kinematische Viskosität
von 20 bis 1000 mm
2/s, vorzugsweise 100 bis 500 mm
2/s (jeweils bei 40°C) auf.
[0027] Das Basisöl ist i.d.R. eine bei Raumtemperatur nicht-flüchtige organische Flüssigkeit,
welche aber auch flüchtige Bestandteile enthalten kann, welche i.d.R. nach der Synthese
bzw. Raffination im Wesentlichen abgetrennt werden. Flüchtige Komponenten werden vorliegend
definiert als solche Komponenten, die bei bis etwa 100°C bei Normaldruck sieden, wie
Wasser oder C1- bis C4- Alkohole. Vorzugsweise hat das Basisöl einen Flammpunkt größer
180°C, insbesondere größer 200°C.
[0028] Beispiele für entsprechende organische Flüssigkeiten sind Alkane und Cycloalkane,
Aromaten und Cycloaromaten, die entsprechend auch alkyl- und/oder alkenyl- substituiert
sein können; Ether, wie Dialkylether; Alkylarylether; Cycloalkylether; Alkylcycloalkylether;
Alkanole, Alkylenglykole, Polyalkylenglykole und Ester dieser Glykole; Alkylether
von Alkylenglykolen und Polyalkylenglykolen; Silikatester, Glyceride, epoxidierte
Glyceride, aliphatische und aromatische Ester; und/oder Paraffingatsch (nicht-raffinierte
Petroleumfraktionen auf Paraffinbasis).
[0029] Als Basisöle sind auch niedermolekulare flüssige Polymerisate, die im Allgemeinen
als Oligomere bezeichnet werden, geeignet. Dazu gehören Dimere, Trimere, Tetramere,
Pentamere und dergleichen. Spezielle Beispiele für diese große Gruppe von Materialien
sind Poly-alpha-Olefine als Oligomere von im Mittel 2 bis 6 oder mehr Einheiten von
C8- bis C13- alpha-Olefinen oder unabhängig davon definiert über eine Viskosität von
2 bis 100 mm
2/s (bei 100°C). Eine andere wichtige Gruppe sind Polyisobutylene von 200 bis 4000
g/mol (Zahlenmittel).
[0030] Unter dem Gesichtspunkt der leichten Zugänglichkeit, der Kosten und ihrer Eigenschaften
stellen Alkyl-, Cycloalkyl- und Aryl- und Alkylaryl-Kohlenwasserstoffe die bevorzugte
Klasse von Basisölen dar. Flüssige Petroleumfraktionen stellen eine weitere bevorzugte
Klasse von Basisölen dar. Zu diesen bevorzugten Klassen gehören Benzole und alkylierte
Benzole, Naphtaline und Alkylnaphtaline, Cycloalkane und alkylierte Cycloalkane, Cycloalkene
und alkylierte Cycloalkene, die in Petroleumfraktionen auf Naphthenbasis vorkommen,
sowie Alkane, die in Petroleumfraktionen auf Paraffinbasis vorkommen.
[0031] Besonders bevorzugt als disperse Systeme sind solche, die mindestens einen gewissen
Anteil an Mineralöl als Komponente des dispersen Mediums enthalten.
[0032] Der Begriff
"Calciumsulfonat" (B), wie hier verwendet im Zusammenhang mit dem Calcium-Sulphonat-Komplex-Schmierfett
bezieht sich im Allgemeinen auf solche Sulfonate, bei denen die Sulfonsäure (ohne
das Metallgegenion) ein Molekulargewicht im Bereich von 200 bis 1400 g/mol aufweist,
insbesondere 300 bis 700 g/mol. Die Calciumsulfonate werden i.d.R. in situ gebildet,
aus einem Gemisch von Calciumoxid und/oder Calciumhydroxid, besonders bevorzugt Calciumhydroxid,
und der Sulfonsäure, bevorzugt in Lösung in einem flüchtigen organischen Lösungsmittel,
wie obigen Aktivatoren, und einem Mineralöl.
[0033] Das Calciumsulfonat wird als
überbasisch bezeichnet, weil es einen Überschuss an Calciumcarbonat und/oder Calciumhydroxid
enthält. Das Calciumhydroxid kann auch als Calciumoxid zur Verfügung gestellt werden.
Der tatsächliche stöchiometrische Metallüberschuß kann beträchtlich variieren, beispielsweise
von 0,1 bis etwa 30 oder mehr molaren Äquivalenten, insbesondere größer 0,5, so dass
sich nachgenannte TBN (Total Base Number) einstellt.
[0034] Das überbasische Calciumsulfonat weist vorzugsweise eine TBN von 40 bis 600, insbesondere
200 bis 600 gemessen nach ISO 3771 auf.
[0035] Im Dispergiermedium liegt das
Calciumcarbonat als kolloidales Teilchen vor. Vorzugsweise beträgt die maximale Teilchengröße unter
5000 Å. Besonders bevorzugt sind mittlere Teilchengrößen von kleiner 400 Å, wie z.B.
im Bereich von 20 bis 300 Å.
[0036] Die weiteren
Sulfonsäuren (C) können öllöslich und darüber hinaus ggf. auch gleichzeitig wasserlöslich sein.
Bevorzugte Sulfonsäuren haben folgende Struktur: Die Sulfonatgruppe ist an einem cyclischen
oder aromatischen Rest gebunden, wobei der cyclische oder aromatische Rest weiterhin
eine oder mehrere lineare oder verzweigte C1- bis C30- Hydrocarbyl-Reste, vorzugsweise
ein oder zwei C8-bis C18- Hydrocarbyl-Reste, aufweist. Beispiele sind Alkylbenzolsulfonsäuren
wie Dobansäure (Dodecylbenzolsulfonsäure).
[0037] Diese Sulfonsäuren oder Sulfonate können synthetische oder natürliche Sulfonate,
die sogenannten "Mahogany-Sulfonate", sein. Der Begriff "synthetische Sulfonate" bezieht
sich auf solche Sulfonate, die aus der Sulfonierung von Einsatzmaterialien stammen,
die synthetisch hergestellt sind. Die synthetischen Sulfonate schließen Alkylsulfonate
und Alkyl- oder Di-Alkylarylsulfonate ein. Der Arylrest kann aus Benzol, Toluol, Phenylbenzol,
Diphenylbenzol, Diphenylmethan, Ethylbenzol, Xylolisomeren oder Naphthalin abgeleitet
sein. Der cyclische Rest kann z.B. Cyclohexan oder Hexahydronaphthalin sein.
[0038] Ein Beispiel für Di-Alkylarylsulfonate sind solche mit Alkylgruppen mit jeweils 8
bis 18 Kohlenstoffatomen. Sie sind hauptsächlich dadurch von den vorhergehenden Sulfonierungseinsatzmaterialien
abgegrenzt, dass sie geradkettig sind und eine große Menge an disubstituiertem Material
enthalten.
[0039] Weitere Sulfonate, die verwendet werden können, schließen beispielsweise Ligninsulfonate,
mono- und polywachssubstituierte Naphthalinsulfonate, Dinonylnaphthalinsulfonate,
Naphthalindisulfidsulfonate, Dicetylthianthrensulfonate, Dilauryl-beta-naphtholsulfonate,
ungesättigte Paraffinwachssulfonate, hydroxysubstituierte Paraffinwachssulfonate,
cycloaliphatische Sulfonate wie Laurylcyclohexylsulfonate und mono- oder polywachssubstituierte
Cyclohexylsulfonate ein.
[0040] Die Verwendung eines Gemisches aus Wasser und einem oder mehreren Alkoholen (einschließlich
Glykolen), kurzkettige (C1- bis C4-) Carbonsäuren oder entsprechende Hydroxycarbonsäuren,
sind für die Calciumsulfonat-Komplex-Schmierfette zur Umwandlung der überbasischen
Materialien von überwiegend amorphen zu vorwiegend calcitischen Strukturen besonders
wirksam. Derartige Kombinationen verringern oft die zur Durchführung des Verfahrens
erforderliche Zeitdauer und werden deshalb
Aktivatoren (E) genannt.
[0041] Geeignete Alkohole sind aliphatische, cycloaliphatische und arylaliphatische Mono-oder
Polyhydroxyalkohole. Alkohole mit weniger als etwa 12 Kohlenstoffatomen sind besonders
geeignet. Aus Wirtschaftlichkeitsgründen und zur Gewährleistung einer zweckmäßigen
Verfahrensdurchführung sind niedere Alkanole, beispielsweise Alkanole mit weniger
als 8 Kohlenstoffatomen bevorzugt. Beispiele sind Alkanole wie Methanol, Ethanol,
Isopropanol, n-Propanol, Isobutanol, tert-Butanol, n-Pentanol und dergleichen; Cycloalkylalkohole,
wie Cyclopentanol, Cyclohexanol, 4-Methylcyclohexanol, 2-Cyclohexylethanol und Cyclopentylmethanol;
phenylaliphatische Alkanole, wie Benzylalkohol, 2-Phenylethanol und Cinnamylalkohol;
Alkylenglykole mit bis zu etwa 6 Kohlenstoffatomen und deren Mono-, di- oder tri-C1
bis C6-alkylether, wie Ethylenglykolmonomethylether, Diethylenglykol, Ethylenglykol,
Trimethylenglykol, Hexamethylenglykol, Triethylenglykol, 1,4-Butandiol, 1,4-Cyclohexandiol,
Glycerin, Butylglykol, Butyldiglykol, Butyltriglykol, und Pentaerythrit.
[0042] Eine besonders wirksame Kombination besteht aus einem Gemisch aus einem oder mehreren
Aktivatoren und Wasser in einem Gewichtsverhältnis von Aktivator(en) zu Wasser von
etwa 1 : 0,05 : bis 1 : 24, vorzugsweise von 1 : 2 bis 1 : 6. Vorzugsweise ist in
der Alkoholkomponente dieser Wasser-Alkanol-Gemische mindestens ein niederes Alkanol
oder Glykol vorhanden.
[0043] Es ist besonders vorteilhaft, geringe Mengen eines flüchtigen Aktivators, z. B. Wasser
oder einen wasserlöslichen oder leicht wassermischbaren oder in Wasser dispergierbaren
aliphatischen C1- bis C4-Alkohol, bevorzugt Isopropanol, und/oder ein wasserlösliches
oder leicht wassermischbares oder leicht in Wasser dispergierbares Alkoxyalkanol oder
Glykole (insbesondere Mono-, Di- oder Triglykole), jeweils mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen
einschließlich deren Mono-C1- bis C4- Alkylether, und Gemische eines oder mehrerer
dieser Aktivatoren einzusetzen.
Schmierfett-Typ II: Calcium-Komplex-Hvbrid Schmierfett
[0044] Zur
Herstellung der Calcium-Komplex-Hvbrid-Schmierfette wird üblicherweise so verfahren, dass Basisöl, Fettsäure (einschließlich Hydroxy-Fettsäuren)
und/oder Trigylcerid in einen Behälter gegeben und auf ca. 80 °C erhitzt werden bis
alle Komponenten geschmolzen sind.
[0045] Anschließend werden Ca(OH)
2 sowie ggf. Wasser zugegeben. Weiterhin werden Komplexbildner zugegeben. Zum Starten
der Reaktion wird die Temperatur auf 100 °C erhöht. Nach Austreiben des Reaktionswassers
wird das Reaktionsgemisch weiter erhitzt, z.B. auf bis zu maximal 270 °C. Nach Abkühlen
auf ca. 60 bis 100 °C werden die Schmierstoff-Additive zur Minderung des Verschleißes,
Verbesserung der Oxidationsbeständigkeit, Verbesserung des Korrosionsschutzes etc.
zugegeben.
[0046] Das Basisöl (a) kann wie oben zu Basisöl (A) beschrieben spezifiziert werden.
[0047] Die Ca-Seife ist ein Calciumsalz einer oder mehrerer gesättigter oder ungesättigter
Mono-Carbonsäuren mit 10 bis 36 Kohlenstoffatomen, ggf. substituiert, insbesondere
mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen, besonders bevorzugt entsprechende Hydroxycarbonsäuren.
Geeignete Carbonsäuren sind z.B. Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Ölsäure,
Stearinsäure oder Behensäure sowie bevorzugt 12-Hydroxystearinsäure. Anstelle der
freien Säuregruppe können auch entsprechende niedere Alkoholester unter Verseifung
eingesetzt werden, z. B. entsprechende Triglyceride sowie die Methyl-, Ethyl-, Propyl-,
Isopropyl- oder sec.-Butylester der Säure/Hydroxysäure, um eine bessere Dispersion
zu erzielen.
[0048] Als Komplexierungsmittel im Sinne der Erfindung werden zumindest eines von Essigsäure,
Dicarbonsäuren oder Phosphorsäure eingesetzt. Zusätzlich können weitere Komplexierungsmittel
eingesetzt werden. Weitere Beispiele für
Komplexierungsmittel (c) sind C1- bis C6- Carbonsäuren, C6- bis C12- Di- und/oder Tricarbonsäuren, Benzoesäure,
Borsäuren und deren Salze, Phosphorsäuren und deren Salze, insbesondere Calciumsalze
aber auch Lithium-, Natrium- oder Kaliumsalze. Gemische von 2 oder mehr dieser Komponenten
sind ebenfalls geeignet. Besonders geeignete Komplexbildner sind nachstehend erläutert.
[0049] Bei den niederen aliphatischen Carbonsäuren handelt es sich um C1- bis C6- Carbonsäuren.
Beispiele für diese Klasse von Säuren sind Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure,
Buttersäure, Valeriansäure, Isovaleriansäure, Isobuttersäure, Caprylsäure, Chloressigsäure,
Dichloressigsäure, Trichloressigsäure und dergleichen. Ameisensäure, Essigsäure und
Propionsäure sind bevorzugt, wobei Essigsäure und Propionsäure besonders geeignet
sind. Auch die Anhydride dieser Säuren sind geeignet, so dass der Ausdruck Säure erfindungsgemäß
sowohl die Säure als solche als auch deren Anhydrid umfasst.
[0050] Ebenfalls geeignet sind auch Hydroxybenzoesäuren wie Parahydroxybenzoesäure, Salicylsäuren,
2-Hydroxy-4-hexylbenzoesäure, Metahydroxybenzoesäure, 2,5-Dihydroxybenzoesäure (Gentisinsäure),
2,6-Dihydroxybenzoesäure (Gammaresorcylsäure) oder 4-Hydroxy-4-methoxybenzoesäure.
Als Dicarbonsäuren sind insbesondere geeignet Adipinsäure (C
6H
10O
4), Sebacinsäure (C
10H
18O
4), Azelainsäure (C
9H
16O
4) und/oder 3-
tert-Butyl-Adipinsäure (C
10H
18O
4).
[0051] Borsäure bzw. Boronsäuren sind ebenfalls geeignete Komplexierungsmittel. Dazu gehören
Boronsäuren, wie Alkyl-B(OH)
2; oder Aryl-B(OH)
2, Borsäure (d.h. H
3BO
3), Tetraborsäure, Metaborsäure und Ester dieser Bor- bzw. Boronsäuren. Als Borat kann
beispielsweise Metaborat, Diborat, Tetraborat oder Orthoborat, wie z.B. Calciumorthoborat
oder Lithiumtetraborat eingesetzt werden.
[0052] Phosphorsäuren und deren Salze sind ebenfalls geeignete Komplexierungsmittel. Dazu
gehören verschiedene Alkyl- und Arylphosphinsäuren, -phosphinige Säuren,
- phosphonsäuren und -phosphonige Säuren. Phosphorsäuren, die durch Umsetzung von niederen
Alkanolen oder ungesättigten Kohlenwasserstoffen, wie Polyisobutenen, mit Phosphoroxiden
und Phosphorsulfiden, wie P2O5; und P2S5, hergestellt worden sind, sind besonders geeignet. Als Phosphate kommen Alkali- (bevorzugt
Lithium-) sowie Erdalkali- (bevorzugt Calcium-) dihydrogenphosphat,
- hydrogenphosphat, oder -pyrophosphat in Frage.
[0053] Komplexbildner sind somit z.B.:
- das Calciumsalz einer gesättigten oder ungesättigten Mono-Carbonsäure oder auch Hydroxycarbonsäuren
mit 2 bis 8, insbesondere 2 bis 4 Kohlenstoffatomen oder einer Di-Carbonsäure mit
2 bis 16, insbesondere 2 bis 12 Kohlenstoffatomen, jeweils ggf. substituiert, und/oder
- das Calcium- oder Lithiumsalz der Borsäure und/oder das Natrium- oder Calciumsalz
der Phosphorsäure und/oder
- Essigsäure oder deren Salze wie z.B. Calciumacetat.
[0054] Das Wachs kann während oder nach Herstellung der Seife(n) zugegeben werden. Fakultativ
können zusätzlich Bentonite, wie Montmorillonit (deren Natrium-Ionen ggf. durch Ammonium-Ionen
ausgetauscht bzw. teilausgetauscht sind), Aluminosilikate, Tonerden, Kieselsäure (z.B.
Aerosil) oder auch Di- und Polyharnstoffe als Co-Verdicker eingesetzt werden.
[0055] Die Bentonite, Aluminosilikate, Tonerden, Kieselsäure und/oder öllöslichen Polymere
können zur Herstellung des Basisfetts zugegeben sein oder insbesondere später als
Additiv im zweiten Schritt zugegeben werden. Die Di- und Polyharnstoffe können als
Additiv zugesetzt werden.
[0056] Die weiteren nachgenannten Komponenten können sowohl dem
Calcium-Sulfonat-Komplex-Hybrid-Schmierfett als auch dem
Calcium-Komplex-Hvbrid-Schmierfett zugesetzt sein.
[0057] Als weitere Verdicker können C10- bis C36-Carbonsäuren sowie deren Hydroxycarbonsäuren,
sowie jeweils deren Ester (wie z.B. mit Methanol oder Glycerin als Mono-, Di- oder
Triglycerid), eingesetzt werden.
[0058] Die Seilschmierstoffe zur erfindungsgemäßen Verwendung enthalten
Wachse. Diese werden vorliegend als Hybrid-Schmierstoffe bezeichnet. Bei den Wachsen handelt
es sich insbesondere um Kohlenwasserstoffwachse wie z.B. Paraffinwachse, Isoparaffinwachse
(Mikrowachse), Polyolefinwachse wie PE-Wachse oder PP-Wachs, FT-Wachse, GTL-Wachse
etc., Candeli-Ilawachs, Ozokerit, oder Polyamid-Wachse. Eine weitere Gruppe von Wachsen
sind ester-basierte Wachse wie Carnaubawachs, Candelilla-Wachs, Montanwachse oder
alkohol-basierte Wachse wie Schallackwachse.
[0059] Zur Gruppe der Naturwachse gehören Ozokerit und Montanwachs (fossile Wachse), Candelillawachs
und Carnaubawachs (Pflanzenwachse) oder Schallackwachse (Tierwachs). Zur Gruppe der
synthetischen Wachse gehören Polyamid-Wachs (Polymerwachs) oder GTL- bzw. FT-Wachse.
[0060] Die Wachse haben einen Erstarrungspunkt von größer 70°C, insbesondere größer 110°C
oder alternativ größer 140°C (gemessen z.B. nach DIN ISO 2207).
[0061] Die Wachse sind zu 10 bis 50 Gew.%, insbesondere 20 bis 35 Gew.%, in der Schmierfettzusammensetzung
enthalten.
[0062] Es können auch zwei oder mehr Wachse eingesetzt, wobei die eine Wachsfraktion den
oben bezeichneten Erstarrungspunkt aufweist und die weitere Wachsfraktion einen um
zumindest 10°C vorzugsweise zumindest 20°C niedrigeren Erstarrungspunkt.
[0063] Vorzugsweise beträgt der Tropfpunkt des Schmierfettes größer 325°C nach DIN ISO 2176.
[0064] Die Zusammensetzungen enthalten ggf. weiterhin
Schmierstoff-Additive als Zusatzstoffe. Ubliche Zusatzstoffe sind Antioxidationsmittel, Verschleißschutzmittel,
Korrosionsschutzmittel, Detergentien, Farbstoffe, Schmierfähigkeitsverbesserer, Viskositätsadditive,
Reibungsminderer und Hochdruckadditive und Festschmierstoffe.
[0065] Beispielhaft seien als Schmierstoff-Additive genannt:
- Antioxidationsmittel wie Amin-Verbindungen (z.B. Alkylamine oder 1-Phenylaminonaphthalin),
aromatische Amine, wie z.B. Phenylnaphtylamine oder Diphenylamine, Phenol-Verbindungen
(z.B. 2,6-Di-tert-butyl-4-methylphenol), Sulfurantioxidantien;
- Hochdruckadditive wie organische Chlor-, Schwefel- und/oder PhosphorVerbindungen oder
organische Bismuthverbindungen;
- adhäsiv-wirkende Wirkstoffe wie C2- bis C6- Polyole, Polyglykole, Fettsäuren, Fettsäureester
oder tierische oder pflanzliche Öle;
- Antikorrosionsmittel wie z.B. Petroleumsulfonat, Dinonylnaphtalinsulfonat, Sorbitanester,
Sarkosine, Succinimide, Fettsäurederivate oder Imidazoline,
- Metalldeaktivatoren wie z.B. Benzotriazol und deren Derivate, Mercapto-thiadiazole
oder Natriumnitrit;
- Viskositätsverbessererwie z.B. Polymethacrylat, Polyisobutylen, Poly-alpha-Olefine
wie oligo-dec-1-ene, Oligocopolymere (Ethylen- und Propylencopolymerisate) und Polystyrole;
- Verschleißschutzadditive und Reibungsminderer wie Mo-Verbindungen wie Organomolybdänkomplexe
(OMC), Molybdän-di-alkyl-dithiophosphate, Molybdän-di-alkyl-dithiocarbamate oder Molybdänsulfid-di-alkyl-dithiocarbamate,
insbesondere Molybdän-di-n-butyldithiocarbamat und Molybdändisulfid-di-alkyldithiocarbamat
(Mo2OmSn(dialkylcarbamat)2 mit m = 0 bis 3 und n = 4 bis 1), Metall-(wie Zink-) oder Ammoniumdithiocarbamat;
Metall-(wie Zink-) Ammoniumdithiophosphat;
- Reibungsminderer wie z.B. funktionelle Polymere wie z.B. Oleylamide, organische Verbindungen
auf Polyether- und Amidbasis, z.B. Alkylpolyethylenglykoltetradecylenglykolether,
Alkyl- und/oder Aryl-Phosphorsäureester, -Phosphonsäureester und -Thiophosphorsäureester;
- Licht- und UV-Schutz-Additive.
[0066] Darüber hinaus können die Schmierfettzusammensetzungen übliche Schmierstoff-Additive
gegen Korrosion, Oxidation und zum Schutz gegen Metalleinflüsse, die als Chelatverbindungen,
Radikalfänger, UV-Schutz, Reaktionsschichtbildner und dergleichen wirken, enthalten.
[0067] Als Festschmierstoffe können z.B. Polymerpulver wie Polyamide, Polyimide oder PTFE,
Graphit, Metalloxide, Bornitrid, Metallsulfide wie z.B. Molybdändisulfid, Wolframdisulfid
oder Mischsulfide auf Basis von Wolfram, Molybdän, Bismuth und Zink, Salze der Alkali-
und Erdalkalimetalle, wie z.B. Calcium-Carbonat, Natrium- und Calciumphosphate, eingesetzt
werden. Festschmierstoffe können in folgende Gruppen unterteilt werden: Verbindungen
mit Schichtgitterstruktur, wie Molybdändisulfid und Wolframdisulfid, Graphit, hexagonales
Bornitrid und einige Metallhalogenide; oxidische und hydroxidische Verbindungen der
Übergangs- und Erdalkalimetalle bzw. deren Carbonate oder Phosphate; weiche Metalle
und/oder Kunststoffe. Die gewünschten vorteilhaften Schmierungseigenschaften lassen
sich auch durch den Einsatz von Ligninsulfonaten einstellen, ohne dass Festschmierstoffe
eingesetzt werden müssen. In vielen Fällen kann auf diese gänzlich verzichtet werden
oder aber diese können zumindest deutlich minimiert werden.
[0068] Der Seilschmierstoff basierend auf
Calcium-Komplex-Hvbrid-Seifen beinhaltet zumindest folgende Komponenten:
| |
Bereiche in Gew.% |
| Basisöl |
40 bis 80 |
| Ca-Komplex-Seife |
5 bis 55, vorzugsweise 10 bis 50 |
| (Ca-Seife plus Komplexbildner) |
oder |
| |
5 bis 30, vorzugsweise 10 bis 20 |
| Additive (fakultativ) |
0 bis 20, vorzugsweise 0,5 bis 10 |
| Wachse |
10 bis 50, vorzugsweise 10 bis 35, insbesondere 20 bis 35 |
[0069] Des weiteren enthalten die Zusammensetzungen als Komplexierungsmittel zumindest Essigsäure,
Dicarbonsäure oder Phosphorsäure. Die Zahlenwerte addieren sich jeweils zu 100 Gew.%.
[0070] Der Seilschmierstoff basierend auf Cal
cium-Sulphonat-Komplex-Hybrid-Seifen beinhaltet zumindest folgende Komponenten:
| |
Bereiche in Gew.% |
| Basisöl |
5 bis 60, vorzugsweise 20 bis 40 |
| Ca-Sulphonat-Komplex-Seife |
10 bis 80, vorzugsweise 20 bis 70 oder |
| 10 bis 33, vorzugsweise 20 bis 30 (z.B. wenn weitere Verdicker eingesetzt werden) |
| Additive (fakultativ) |
0 bis 20, vorzugsweise 0,5 bis 10 |
| Wachse |
10 bis 50, vorzugsweise 10 bis 35 ins- |
| besondere bevorzugt 20 bis 35 |
| Aktivatoren (werden im Laufe der Reaktion i.d.R. ausgetrieben oder umgesetzt) |
zumindest größer 1, vorzugsweise größer 2, insbesondere 1 bis 20 oder 2 bis 10. |
| weitere Verdicker (fakultativ) z.B. Einfach- oder Komplex-Seifen von Ca, Li- oder
AI. |
0 bis 40, vorzugsweise 2 bis 20 |
[0071] Des weiteren enthalten die Zusammensetzungen als Komplexierungsmittel zumindest Essigsäure,
Dicarbonsäure oder Phosphorsäure.
[0072] Die Zahlenwerte addieren sich jeweils zu 100 Gew.%. Eine Besonderheit der erfindungsgemäß
eingesetzten Seilschmierstoffe ist das helle Aussehen, da nicht notwendigerweise Bitumen
oder schwarze Festschmierstoffe eingesetzt werden müssen, um die geforderten Eigenschaften
zu erzielen.
[0073] Typische Verfahren zur Aufbringung der Seilschmierstoffe auf die Drähte sind Aufsprühen
(als Aerosol, airless oder auch elektrostatisch), Streichen, Spritzen, Tauchbeschichten,
Flutbeschichten, Walzenauftrag, Pulverbeschichten und dergleichen. Die Konsistenz
der Zusammensetzung kann für die jeweiligen Auftragungsverfahren angepasst werden.
[0074] Zur Herstellung des Drahtseils aus mehreren Drähten wird bevorzugt vor einem Zusammenfügen
der Drähte und/oder Litzen der erfindungsgemäß eingesetzte Seilschmierstoff auf die
Elemente aufgebracht. Ebenso kann der Seilschmierstoff zur Nachschmierung eingesetzt
werden.
[0075] Bevorzugt werden die einzelnen zugfesten Elemente an einer ortsfesten Aufsprühvorrichtung
vorbei bewegt. Dadurch können auch sehr lange zugfeste Einzelelemente bei begrenztem
Platzangebot in einfacher Weise mit einer Schmierfettzusammensetzung versehen werden.
Die zugfesten Elemente, z. B. Metalldrähte, können dabei beispielsweise kontinuierlich
mit einem Abspulgerät von einer Rolle abgewickelt werden, an der ortsfesten Aufsprühvorrichtung
vorbei und anschließend zu einem flexiblen und umlenkbaren Zugorgan geformt werden,
welches wiederum auf eine Aufnahmerolle aufgewickelt wird.
[0076] Die Seilschmierstofffe können, ggf. nach Verdünnung bzw. in verdünnter Form oder
durch Erwärmen, auch zum Tränken von Seelen der Seile verwendet werden, z.B. Seilseelen
aus Sisalseil und Einlegen in den Seilschmierstoff. Die Drahtseele dient dann auch
der Nachschmierung aus einem inneren Reservoir.
Experimenteller Teil
A Eingesetzte Seilschmierstoff - kommerzielle Produkte und erfindungsgemäße Produkte
A. 1 Seilschmierstoff auf Basis einer Calciumsulfonat-Komplex-Seife (Ca-Sul-X) (Vergleichsbeispiel)
[0077]
| Einsatzstoffe: |
Gew.% |
| Überbasisches Ca-Sulphonat * |
54 |
| Basisöl |
19,7 |
| Leitungswasser |
5 |
| Butylglycol |
1,3 |
| Dobansäure |
5,3 |
| Ca(OH)2 |
2,8 |
| 12-Hydroxy-Stearinsäure |
3,65 |
| Essiqsäure (60 Gew.%) |
0,6 |
| Phosphorsäure (75 Gew.%) |
2,75 |
| CaCO3 |
4,9 |
| * Ca-Sulphonat mit TBN 400, Verkaufsprodukt: Calcinate® OR von Chemtura |
[0078] Das Basisöl wurde zusammen mit dem Ca-Sulphonat vorgelegt und auf 80°C erwärmt. Dann
erfolgte die Zugabe des Leitungswassers und des Butylglykols unter ständigem Rühren,
nach erfolgter Durchmischung wurde die Dobansäure unter Rühren zugegeben (weiterhin
bei 80°C). Es erfolgte zeitverzögert eine Gelierung. Nach ca. 1 h wurde die Temperatur
auf 105°C erhöht und es erfolgte die Zugabe von Calciumhydroxid und anschließend 12-Hydroxy-Stearinsäure.
Nach einer Wartezeit von 15 min. wurde die Essigsäure portionsweise zugegeben. Genauso
wurde mit der Phosphorsäure verfahren. Nachfolgend wurde auf 175-180°C für 30 min.
erhitzt und danach abgekühlt. Bei ca. 60°C wurde das CaCO
3 zugegeben. Das Schmierfett wurde über einen Dreiwalzenstuhl homogenisiert.
A.2 Seilschmierstoff auf Basis eines Calcium-Sulfonat-Komplex-Seifen-Wachs-Hybrids
(Ca-Sul-X-Hybrid)
[0079] Zu 50 Gew.% des Ca-Sul-X wurden 25 Gew% Brightstock BS 150 gegeben und unter Rühren
in einem Schmierfettkessel auf 80°C erwärmt. Daraufhin erfolgte portionsweise die
Zugabe des Paraffinwachses (25 Gew.%) mit einem Erstarrungspunkt von 70°C. Nach homogener
Durchmischung wurde auf ca. 60°C abgekühlt. Anschließend erfolgte die Homogenisierung
über einen Dreiwalzenstuhl.
A.3 Ca-X-Hybrid-Seilschmierstoffauf Basis einer Calcium-Komplex-Seife
Beispiel einer Ca-Komplexseife
[0080]
| Einsatzstoffe |
Gew.% |
| Basisöl |
74,08 |
| Ca(OH)2 |
2,82 |
| Tri-Natrium-Phosphat |
0,42 |
| Natrium-tetraborat-Decahydrate |
0,42 |
| Calciumacetat |
7,42 |
| Mischfettsäure* |
7,42 |
| Rindertalg** |
7,42 |
*Verkaufsprodukt : PRIFAC 5910 von CRODA
**Verkaufsprodukt : Rindertalg, technisch von SONAC |
[0081] Das Basisöl wurde zusammen mit der Mischfettsäure und dem Rindertalg vorgelegt und
auf 80°C erwärmt. Dann erfolgte die Zugabe einer wässrigen Aufschlämmung von Ca(OH)
2. Desweiteren wurde eine wässrige Lösung von Tri-Natrium-Phosphat, Natrium-tetraborat-decahydrat
und Calciumacetat zugegeben. Nun wurde die Temperatur schrittweise auf 250 °C erhöht
mit einer Verweilzeit von ca. 30 min.. Nach Abkühlen auf ca. 60°C wurde das Schmierfett
(Ca-X) über einen Dreiwalzenstuhl homogenisiert.
[0082] Zu 45 Gew.% des Ca-X wurden 25 Gew% Brightstock BS 150 gegeben und unter Rühren in
einem Schmierfettkessel auf 80°C erwärmt. Daraufhin erfolgte portionsweise die Zugabe
eines Paraffinwachses mit einem Erstarrungspunkt von 70°C. Nach homogener Durchmischung
wurde auf ca. 60°C abgekühlt und 5 Gew.% Korrosionsschutzadditiv (neutrales Calciumsulfonat)
zugegeben. Anschließend erfolgte die Homogenisierung über einen Dreiwalzenstuhl.
[0083] Der folgende Seilschmierstoff basierend auf einer Calcium-Sulphonat-Komplex-Seife
(Konsistenzklasse NLGI 000) kann zum Tränken von Sisalseelen eingesetzt werden. (Vergleichsbeispiel)
| Überbasisches Ca-Sulphonat |
27 % |
| Grundöl |
59,0 % |
| Leitungswasser |
2,5 % |
| Butylglycol |
0,65 % |
| Dobansäure |
2,65 % |
| fakultativ |
|
| Ca(OH)2 |
1,4 % |
| 12-Hydroxy-Stearinsäure |
1,8 % |
| Essiqsäure |
0,3 % |
| Phosphorsäure |
1,85 % |
| CaCO3 |
2,45 % |
A.4 Eingesetzte kommerzielle Produkte
[0084]
| ANTICORIT ERC 7540 EU |
von FUCHS, Mannheim (ANTICORIT ERC 7540 EU ist ein Grundöl-Wachs basierendes Produkt
mit Additiven zur Verbesserung des Korrosionsschutzes sowie zur Minderung des Verschleißes) |
| ELASKON SK21-04 |
von Elaskon, Dresden (wachsbasierter Seilschmierstoff) |
| ELASKON 20 BB 94 |
von Elaskon, Dresden (wachsbasierter Seilschmierstoff) |
| NYROSTEN T55 |
von Nyrosten, Geldern (wachsbasierter Seilschmierstoff) |
| RENOLIT LC-WP 2 |
von FUCHS, Mannheim, Li-/Ca- 12-Hydroxystearat mit Korrosionsschutz-Additiv |
| RENOLIT CA-FG 50 |
von FUCHS, Mannheim Ca-12-Hydroxystearat ohne Korrosionsschutz-Additiv |
| Elaskon SK-U |
von Elaskon, Dresden (wachsbasierter Seilschmierstoff) |
| Elaskon SK-CE |
von Elaskon, Dresden (wachsbasierter Seilschmierstoff) |
| Berucoat AK 376 |
von Beechem, Hagen, PTFE basierte wässrige Paste mit organischem Bindemittel |
| Macromelt |
Henkel, Düsseldorf |
| Bio Grease MP 2 |
von INTERFLON, Roosendaal , NL, PTFE additiviertes Lithiumseifenfett mit phosphorhaltigem
Verschleißschutzadditiv. |
| OKS 450 |
von OKS Spezialschmierstoffe, Maisach-Gernlinden, synthetisches Öl mit ZnDTP mit Mo-Verschleißschutzadditiv
und Calciumsulfonat als Korrosionsschutzadditiv |
B.1 Bestimmung der Scherviskosität von Schmierfetten mit dem Rotationsviskosimeter
nach DIN 51810
[0085] Mit einem Spatel wurde eine ausreichende Menge Schmierfett luftblasenfrei auf eine
Platte aufgetragen. Nach Zusammenführen des Messsystems Kegel / Platte wurde überschüssiges
Schmierfett abgestreift. Die Scherviskosität des Schmierfettes wurde durch die Messung
des Drehmomentes als Funktion der Drehzahl bei konstanter Temperatur bestimmt. Die
Schubspannung und die Schergeschwindigkeit werden aus Drehmoment und Drehzahl berechnet.
Es wurde ein Kegel/Platte-Viskosimeter der Firma Anton Paar eingesetzt, das mit folgenden
Parametern betrieben wurde: Temperaturbereich 30-100°C, Aufheizrate 1°C/min, 50 mm
Durchmesser Kegel, Winkel des Kegels: 1° und Scherrate 500 1/s. Untersucht wurden
ANTICORIT ERC 7540 EU, ELASKON SK 21-04, ELASKON 20 BB 94 und als erfindungsgemäßes
Produkt Ca-Sul-X.
[0086] Es konnte ein signifikant besseres Viskositäts-Temperatur-Verhalten im Vergleich
zu Öl-Wachs-basierenden Seilschmierstoffen ermittelt werden. Die erfindungsgemäßen
Fette zeigen Viskositäts-Temperatur-Kurven mit dem erwünschten flachen Verlauf, vergleiche
Fig.1.
B.2 Bestimmung der Konuspenetration nach DIN 51580 bzw. DIN ISO 2137
[0087] Die blasenfrei und klar geschmolzene Probe wurde in einen Prüfzylinder eingegossen
und unter vorgeschriebenen Bedingungen abgekühlt. Bei konstanter Temperatur wurde
mit einem Penetrometer die Einsinktiefe eines belasteten und temperierten Prüfkonus
(Gesamtmasse 150 g) während einer Prüfdauer von 5 s bestimmt. Hierbei zeigte neben
Ca-X-Hybrid auch Ca-Sul-X Hybrid und im besonderen Ca-Sul-X ein besseres Konsistenz
- Temperaturverhalten im Vergleich zu einem Öl-Wachs-basierenden Seilschmierstoff
(Elaskon 21/04), wie aus Fig.2 ersichtlich. Auch hier ist es erwünscht, dass die Konuspenetrationswerte
mit der Temperatur möglichst wenig ansteigen, zumindest aber ein Anstieg erst bei
höheren Temperaturen erfolgt. Eine signifikant bessere Scherstabilität im Vergleich
zu Öl-Wachs-basierenden Seilschmierstoffen ist aus Fig. 3 herleitbar. Die Messung
der Scherstabilitäts-Temperatur-Abhängigkeit erfolgte nach DIN 51580 (Fig.3) und nach
DIN ISO 2137 (Fig. 2 und 3).
B.3 Bestimmung des Brechpunktes nach Fraaß (DIN EN 12593)
[0088] Eine auf ein Blechplättchen aufgetragene Bitumenschicht wurde dabei um 1 °C je Minute
abgekühlt und nach jeweils 1 Minute definiert durchgebogen. Der Brechpunkt nach Fraaß
ist die Temperatur in Grad °C, bei der unter festgelegten Versuchsbedingungen die
Bitumenschicht beim Biegen bricht oder Risse bekommt. Das signifikant bessere Tieftemperaturverhalten
im Vergleich zu Öl-Wachs-basierenden Seilschmierstoffen ist aus nachfolgender Tabelle
ersichtlich.
| |
Brechpunkt [°C] |
| Ca-Sul-X |
-62 |
| ANTICORIT ERC 7540 EU |
-40 |
| ELASKON SK 21/04 |
-38 |
| ELASKON 20BB |
-36 |
| NYROSTEN T55 |
-20 |
B.4 Salzsprühnebelprüfungen nach DIN EN ISO 9227
[0089] Ein Kaltbandstahlprüfkörper mit den Abmaßen 15 cm x 10 cm wurde in eine Lösung aus
30% Seilschmierstoff und Lösemittel getaucht und zum Verdunsten des Lösemittels an
einem nicht metallischen Werkstoff (z.B.: synthetische Fasern, Baumwollfäden oder
andere isolierende Werkstoff) hängend gelagert. Die Halterungen für die Proben waren
ebenso aus beständigem nicht metallischen Werkstoff hergestellt. 4 Proben waren in
4 Quadranten in einem Winkel von 20° (+/- 5°) zur Senkrechten in der Kammer anzubringen.
Die Prüftemperatur betrug 35 °C, das Sprühvolumen 1,5 ( +/- 0,5 ) ml/h sowie die Konzentration
der Sprühlösung 50 ( +/- 5) g/L NaCl
[0090] Es zeigte sich ein vergleichbares Korrosionsschutzverhalten im Vergleich zu üblichen
Öl-Wachs-basierenden Seilschmierstoffformulierungen
| |
t ( h ) |
| |
30 |
50 |
125 |
150 |
220 |
290 |
310 |
370 |
460 |
| |
Rost ( % ) |
| Ca-Sul-X |
0 |
0 |
0 |
0 |
5 |
5 |
5 |
40 |
70 |
| Ca-Sul-X-hybrid |
0 |
0 |
0 |
0 |
10 |
30 |
60 |
75 |
90 |
| Ca-X-hybrid |
0 |
0 |
5 |
10 |
60 |
75 |
90 |
90 |
95 |
| ANTICORIT ERC 7540 EU |
0 |
0 |
5 |
10 |
15 |
30 |
40 |
50 |
60 |
| Elaskon 20 BB 94 |
15 |
50 |
100 |
100 |
100 |
100 |
100 |
100 |
100 |
| |
t ( h ) |
| |
490 |
550 |
620 |
650 |
770 |
| |
Rost ( % ) |
| Ca-Sul-X |
80 |
95 |
100 |
100 |
100 |
| Ca-Sul-X-hybrid |
90 |
100 |
100 |
100 |
100 |
| Ca-X-hybrid |
95 |
100 |
100 |
100 |
100 |
| ANTICORIT ERC 7540 EU |
70 |
90 |
100 |
100 |
100 |
| Elaskon 20 BB 94 |
100 |
100 |
100 |
100 |
100 |
[0091] Im Unterschied zu ANTICORIT ERC 7540 EU und Ca-X-hybrid enthielt Ca-Sul-X und Ca-Sul-X-hybrid
keine zusätzlichen Korrosionsschutzadditive.
B.5 Prüfung von Schmierfetten auf korrosionsverhindernde Eigenschaften - SKF-Emcor-Verfahren (DIN 51802)
[0092] Das Schmierfett wurde unter Zugabe von Wasser in Pendelkugellagern geprüft. Nach
einem vorgegebenen Zyklus mit bestimmter Laufdauer bei einer Drehzahl von 80 min
-1 ohne Beheizung und Belastung und mit bestimmter Stillstandsdauer, wurden die Laufbahnen
der Prüflager-Außenringe auf Korrosion untersucht.
[0093] Es wurde ein vergleichbares und stellenweise besseres Korrosionsschutzverhalten im
Vergleich zu üblichen Öl-Wachs-basierenden Seilschmierstoffformulierungen beobachtet.
| |
dest. Wasser |
3 % NaCl-Lösung |
| Ca-Sul-X |
- |
0-1 |
| Ca-X-hybrid |
1 |
(1)-2 |
| ANTICORIT ERC 7540 EU |
(0)-1 |
4 |
| RENOLIT LC-WP 2 |
0 |
5 |
| RENOLIT CA-FG 50 |
3 |
- |
| Elaskon 20 BB 94 |
1 |
2-3 |
| Korrosionsgrad |
Bedeutung |
Beschreibung |
| 0 |
Keine Korrosion |
unverändert |
| 1 |
Spuren von Korrosion |
Höchstens 3 Korrosionsstellen, von denen keine einen Durchmesser von mehr als 1 mm
hat |
| 2 |
Leichte Korrosion |
Nicht mehr als 1 % der Oberfläche korrosiert, aber mehr oder größere Korrosionsstellen
als für Korrosionsgrad 1 |
| 3 |
Mäßige Korrosion |
Über 1 %, aber nicht mehr als 5 % der Oberfläche korrodiert |
| 4 |
Starke Korrosion |
Über 5 %, aber nicht mehr als 10 % der Oberfläche korrodiert |
| 5 |
Sehr starke Korrosion |
Über 10 % der Oberfläche korrodiert |
B.6 Tribologische Prüfung im translatorischen Oszillations-Prüfgerät (DIN 51834)
[0094] Die in einer Prüfkammer des Oszillations-Prüfgerätes eingebauten, mit Schmierstoff
benetzten Prüfkörper, wurden bei vorgegebener Normalkraft mit einer vorgegebenen Prüffrequenz
und einem vorgegebenen Schwingungsweg mechanisch beansprucht. Die Reibungskräfte wurden
kontinuierlich gemessen.
[0095] Es zeigte sich ein signifikant besseres Lasttragevermögen bei höheren Pressungen
für das Produkt Ca-Sul-X im Vergleich zu Elaskon SK21/04, Elaskon 20 BB 94 und Anticorrit
ERC 7540 EU, vergleiche Fig. 4.
B.7 Prüfung von Schmierstoffen - Prüfung im Vierkugel-Apparat
[0096] Bestimmung der Schweißkraft von konsistenten Schmierstoffen nach DIN 51350/4 Der
konsistente Schmierstoff wurde in einem Vierkugelsystem geprüft, das aus einer rotierenden
Kugel, die unter wählbaren Prüfkräften auf drei ihr gleichen Kugeln gleitet, besteht.
Die Prüfkraft wurde stufenweise gesteigert, bis ein Verschweißen des Vierkugelsystems
eintrat.
| |
Schweißlast nach DIN 51350/4 [N] |
| Ca-Sul-X |
6500 |
| ANTICORIT ERC 7540 EU |
1800 |
| Elaskon SK-U |
1800 |
| Elaskon SK-CE |
2600 |
[0097] Es ergab sich ein signifikant höheres Lasttragevermögen für Ca-Sul-X.
B.8 Prüfung von Schmierstoffen - Prüfung im Vierkugel-Apparat (Bestimmung von Verschleißkennwerten für konsistente
Schmierstoffe nach DIN 51350/5)
[0098] Zur Ermittlung der verschleißschützenden Eigenschaften wurde ein Dauerlauf bei festgelegter
Last durchgeführt und anschließend der Kalottendurchmesser der drei Standkugeln gemessen
und gemittelt.
| |
Verschleißkennwert nach DIN 51350/5 1h / 300 N [mm] |
| Ca-Sul-X |
0,33 |
| Ca-X-Hybrid |
0,28 |
| ANTICORIT ERC 7540 EU |
0,82 |
| Elaskon 20 BB 94 |
0,52 |
[0099] Es zeigte sich ein gutes Verschleißschutzvermögen für Ca-Sul-X und Ca-X-Hybrid gegenüber
kommerziell erhältlichen Seilschmierstoffzusammensetzungen.
B.9 Platte-Platte-Adhäsions-Test (Hausmethode)
[0100] In ein Platte-Platte-Rheometer wird die Seilschmierstoffprobe mittels einer Schablone
aufgebracht und auf 80 °C erwärmt. Nach Erreichen der Temperatur wurde die überschüssige
Probemenge mittels eines Spatels glatt abgezogen. Nach Abkühlen auf 40 °C wurde die
Schablone entfernt, und die obere Platte fuhr an die wieder erstarrte Schmierstoffprobe
heran, bis ein voreingestellter Abstand erreicht wurde. Danach wurde mittels eines
voreingestellten Programmes die obere Platte langsam in die Schmierstoffprobe eingetaucht
bevor sie ruckartig, nach Erreichen eines voreingestellten Abstandes der unteren zur
oberen Platte, wieder aus der Probe herausfuhr. Die Kraft, welche benötigt wurde,
um die obere Platte aus der Schmierstoffzusammensetzung herauszuziehen, wurde gemessen.
Hierbei zeigte sich, dass eine Schmierstoffzusammensetzung auf Basis von Ca-X-Hybrid
sowie ein Ca-Sul-X eine deutlich bessere Anhaftung aufzeigt als herkömmliche Öl-Wachs-basierende
Schmierstoffe (vergleiche Fig.5). Die Anhaftung ist für Seilschmierstoffe von besondere
Bedeutung, weil das Fett im Seil "festgehalten" werden soll.
B.10 Fatigue-Test am Seil (Ottotest)
[0101] Eine Seilschleife, versehen mit dem jeweils zu testenden Fett, wird über ein Rollensystem
geführt und in einer Pendelbewegung über die Rollen bewegt. Es wurden jeweils 1,2
Mio Überrollungen unter jeweils gleicher Last durchgeführt. Das Seil wird bewertet
nach gezählten Drahtbrüchen, nach Rostbildung und mit dem White-Paper-Test. Der White-Paper-Test
bezieht sich auf ein unter der Prüfanordnung befindliches Papier und bezeichnet die
Menge bzw. Anzahl der abgeschleuderten Teilchen auf dem Papier. Die Bewertungsskala
für den White-Paper-Test und die Rostbildung ist Folgende: 0 keine, 1 kaum, 2 wenig,
3 viel und 4 extrem viele Partikel oder Rost.
| Schmiermittel |
Drahtbrüche |
Rostbildung |
White Paper test |
| |
|
|
|
| Ca-Sul-X |
0 |
0 |
0 |
| ANTICORIT ERC 7540 EU |
1 |
1 |
0 |
| Berucoat AK 376 |
113 |
3 |
3 |
| Macromelt |
145 |
4 |
4 |
| Bio Grease MP 2 |
0 |
1 |
1 |
| OKS 450 |
0 |
2 |
0 |
1. Verwendung einer Schmierfettzusammensetzung als Schmiermittel für Drahtseile, wobei
die Schmierfettzusammensetzung
(i) eine Calciumsulfonat-Komplex-Hybrid-Schmierfettzusammensetzung ist enthaltend
ein Basisöl, mindestens ein überbasisches Calciumsalz einer organischen Sulfonsäure,
mindestens ein Komplexierungsmittel und Calciumcarbonat in calcitischer Struktur,
oder
(ii) eine Calcium-Komplex-Hybrid-Schmierfettzusammensetzung ist enthaltend ein Basisöl,
mindestens eine Calciumseife zumindest einer Fettsäure einschließlich einer Hydroxyfettsäure
und mindestens ein Komplexierungsmittel , oder
(iii) eine Mischung aus (i) und (ii) ist,
wobei in der Schmierfettzusammensetzung nach (i), (ii) und (iii)
- jeweils 10 bis 50 Gew.% Wachs enthalten ist und das Wachs jeweils einen Erstarrungspunkt
größer 70 °C gemessen nach DIN ISO 2207 aufweist, wobei als Komplexierungsmittel zumindest
Essigsäure, Dicarbonsäuren oder Phosphorsäure eingesetzt sind.
2. Verwendung nach Anspruch 1, wobei jeweils 20 bis 35 Gew.% Wachs mit einem Erstarrungspunkt
größer 70 °C gemessen nach DIN ISO 2207 enthalten ist.
3. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Schmierfettzusammensetzung bei der Herstellung
der Drahtseile in die Drahtseile eingebracht wird, vorzugsweise bevor mehrere Litzen
und/oder Drähte zum Drahtseil geschlagen werden.
4. Verwendung nach Anspruch 1, 2 oder 3, wobei die Calciumsulfonat-Komplex-Hybrid-Schmierfettzusammensetzung
(i) enthält:
(a) 5 bis 55 Gew.-% Basisöl;
(b) 10 bis 80 Gew.-% Calciumsulfonat, in dem Calciumcarbonat zumindest teilweise in
calcitischer Struktur vorliegt;
(c) eine weitere Sulfonsäure; und
(d) 10 bis 50 Gew.%, insbesondere 20 bis 35 Gew.%, Wachs,
und die Schmierfettzusammensetzung überbasisch ist.
5. Verwendung nach Anspruch 3, wobei die Calciumsulfonat-Komplex-Hybrid-Schmierfettzusammensetzung
(i) einen oder mehrere der nachfolgenden Aktivatoren enthält oder diese der Calciumsulfonat-Komplex-Hybrid-Schmierfettzusammensetzung
(i) während ihrer Herstellung zugesetzt wurden:
i) 1 bis 20 Gew.-% Wasser mit C1- bis C4-Alkoholen;
ii) 1 bis 20 Gew.- % C1- bis C4- Alkohole, Alkoxyalkanole und/oder Polyalkohole wie
Glykole;
iii) 1 bis 20 Gew.-% Wasser mit Hydroxycarbonsäuren;
iv) 1 bis 20 Gew.-% Gemische aus i) und ii) oder ii) und iii) oder i), ii) und iii);
und die Aktivatoren während der Herstellung in der Schmierfettzusammensetzung anwesend
sind und vorzugsweise durch Hitzebehandlung zumindest teilweise ausgetrieben werden.
6. Verwendung nach Anspruch 4, wobei das Calciumsalz einer organischen Sulfonsäure als
überbasisches Calciumsalz einer organischen Sulfonsäure eingesetzt wird enthaltend
Ca(OH)2 und CaCO3, vorzugsweise überwiegend in Bezug auf die Masse CaCO3.
7. Verwendung nach Anspruch 1, 2 oder 3, wobei die Calcium-Komplex-Hybrid-Schmierfettzusammensetzung
(ii) enthält:
(a) 40 bis 80 Gew.-% Basisöl;
(b) mindestens eine Calciumseife einer Fettsäure einschließlich einer Hydroxy-Fettsäure;
(c) mindestens ein Komplexierungsmittel; und
(d) 10 bis 50 Gew.%, insbesondere 20 bis 35 Gew.%, Wachs.
8. Verwendung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Schmierfettzusammensetzung
weiterhin eine oder mehrere der folgenden Komponenten enthält:
- Schmierfett-Additive;
- weitere Verdicker, insbesondere
andere Metallseifen von C12- bis C36-Carbonsäuren sowie deren Hydroxycarbonsäuren;
Umsetzungsprodukte von Metallhydroxiden mit einer Phosphorsäure, Essigsäure, Borsäure
oder einer Dicarbonsäure und/oder deren Salze; und/oder
Polyharnstoff-Verdicker.
9. Verwendung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Schmierfettzusammensetzung
einen Konuspenetrationswert von 200 bis 260, vorzugsweise 220 bis 250 0,1 mm (bei
25°C) gemessen nach DIN ISO 2137 aufweist.
10. Verwendung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei man die Calcium-Komplex-Hybrid-Schmierfettzusammensetzung
(ii) und/oder die Calciumsulfonat-Komplex-Hybrid-Schmierfettzusammensetzung (i) in
die Seele des Seils einbringt und die Calcium-Komplex-Hybrid-Schmierfettzusammensetzung
(ii) und die Calciumsulfonat-Komplex-Hybrid-Schmierfettzusammensetzung (i) jeweils
einen Konuspenetrationswert von 400 bis 475, vorzugsweise 420 bis 460 0,1 mm (bei
25°C) gemessen nach DIN ISO 2137 aufweisen.
11. Verfahren zum Aufbringen von
(i) einer Calciumsulfonat-Komplex-Hybrid-Schmierfettzusammensetzung enthaltend ein
Basisöl, mindestens ein überbasisches Calciumsalz einer organischen Sulfonsäure, mindestens
ein Komplexierungsmittel und Calciumcarbonat in calcitischer Struktur, oder
(ii) einer Calcium-Komplex-Hybrid-Schmierfettzusammensetzung enthaltend ein Basisöl,
mindestens eine Calciumseife zumindest einer Fettsäure einschließlich einer Hydroxyfettsäure
und mindestens ein Komplexierungsmittel, oder
(iii) eine Mischung aus (i) und (ii),
wobei in der Schmierfettzusammensetzung nach (i), (ii) und (iii)
- jeweils 10 bis 50 Gew.% Wachs enthalten ist und das Wachs einen Erstarrungspunkt
größer 70 °C gemessen nach DIN ISO 2207 aufweist, wobei als Komplexierungsmittel zumindest
Essigsäure, Dicarbonsäuren oder Phosphorsäure eingesetzt sind, als Schmiermittel für
Drahtseile durch Aufbringung auf die Drähte mittels Aufsprühen, Streichen, Spritzen,
Tauchbeschichten, Flutbeschichten, Walzenauftrag oder Pulverbeschichten.
12. Verfahren nach Anspruch 11, wobei das Aufsprühen als Aerosol, airless oder elektrostatisch
erfolgt.
13. Verfahren nach Anspruch 11, wonach das Drahtseil mehrere Drähte umfasst und vor einem
Zusammenfügen der Drähte und/oder Litzen die Schmierfettzusammensetzung auf die Elemente
des Drahtseils aufgebracht wird.
14. Drahtseil versehen mit
(i) einer Calciumsulfonat-Komplex-Hybrid-Schmierfettzusammensetzung enthaltend ein
Basisöl, mindestens ein überbasisches Calciumsalz einer organischen Sulfonsäure, mindestens
ein Komplexierungsmittel und Calciumcarbonat in calcitischer Struktur, oder
(ii) einer Calcium-Komplex-Hybrid-Schmierfettzusammensetzung enthaltend ein Basisöl,
mindestens eine Calciumseife zumindest einer Fettsäure einschließlich einer Hydroxyfettsäure
und mindestens ein Komplexierungsmittel, oder
(iii) einer Mischung aus (i) und (ii),
wobei in der Schmierfettzusammensetzung nach (i), (ii) und (iii)
- jeweils 10 bis 50 Gew.% Wachs enthalten ist und das Wachs einen Erstarrungspunkt
größer 70 °C gemessen nach DIN ISO 2207 aufweist wobei als Komplexierungsmittel zumindest
Essigsäure, Dicarbonsäuren oder Phosphorsäure eingesetzt sind.
1. Use of a lubricating grease composition as a lubricant for wire ropes, in which the
lubricating grease composition is
(i) a calcium sulfonate complex hybrid lubricating grease composition comprising a
base oil, at least one overbased calcium salt of an organic sulfonic acid, at least
one complexing agent and calcium carbonate having a calcitic structure, or
(ii) a calcium complex hybrid lubricating grease composition comprising a base oil,
at least one calcium soap of at least one fatty acid including a hydroxy fatty acid
and at least one complexing agent, or
(iii) a mixture of (i) and (ii),
wherein the lubricating grease composition according to (i), (ii) and (iii) comprises
in each case 10 to 50 weight percent wax and the wax has in each case a congealing
point above 70°C measured according to DIN ISO 2207, wherein as a complexing agent
at least acetic acid, dicarboxylic acids or phosphoric acid are used.
2. Use according to claim 1, wherein in each case 20 to 35 weight percent of wax with
a congealing point above 70°C measured according to DIN ISO 2207 is comprised.
3. Use according to claim 1 or 2, wherein the lubricating grease composition is introduced
into the wire rope during manufacture of the wire rope, preferably before multiple
strands and/or wires are twisted to form the wire rope.
4. Use according to claim 1, 2 or 3, wherein the calcium sulfonate complex hybrid lubricating
grease composition (i) comprises:
(a) 5 to 55 weight percent, base oil;
(b) 10 to 80 weight percent calcium sulfonate, with the calcium carbonate present
therein at least partially in calcitic form;
(c) a further sulfonic acid; and
(d) 10 to 50 weight percent, in particular 20 to 35 weight percent, wax,
and the lubricating grease composition is overbased.
5. Use according to claim 3, wherein the calcium sulfonate complex hybrid lubricating
grease composition (i) comprises one or more of the following activators or these
were added to the calcium sulfonate complex hybrid lubricating grease composition
(i) during its production:
i) 1 to 20 weight percent water with C1 to C4 alcohols;
ii) 1 to 20 weight percent C1 to C4 alcohols, alkoxy alkanols and/or polyalcohols
such as glycols;
iii) 1 to 20 weight percent water with hydroxycarboxylic acids;
iv) 1 to 20 weight percent mixtures comprised of i) and ii) or ii) and iii) or i),
ii) and iii);
and the activators are present in the lubricating grease composition during production
and are preferably driven out at least partially by heat treatment.
6. Use according to claim 4, wherein the calcium salt of an organic sulfonic acid is
used as an overbased calcium salt of an organic sulfonic acid comprising Ca(OH)2 and CaCO3, preferably predominantly with respect to the mass of CaCO3.
7. Use according to claim 1, 2 or 3, wherein the calcium sulfonate complex hybrid lubricating
grease composition (ii) comprises:
(a) 40 to 80 weight percent, base oil;
(b) at least one calcium soap of a fatty acid including a hydroxy fatty acid;
(c) at least one complexing agent; and
(d) 10 to 50 weight percent, in particular 20 to 35 weight percent, wax.
8. Use according to at least one of the preceding claims, wherein the lubricating grease
composition also comprises one or more of the following components:
- lubricating grease additives;
- other thickeners, in particular
other metal soaps of C12 to C36 carboxylic acids as well as their hydroxycarboxylic
acids;
conversion products of metal hydroxides with a phosphoric acid, acetic acid, boric
acid or a dicarboxylic acid and/or salts thereof;
and/or
polyurea thickener.
9. Use according to at least one of the preceding claims, wherein the lubricating grease
composition has a cone penetration value of 200 to 260, preferably 220 to 250 0.1
mm measured according to DIN ISO 2137 (at 25°C).
10. Use according to at least one of the preceding claims, wherein the calcium complex
hybrid lubricating grease composition (ii) and/or the calcium sulfonate complex hybrid
lubricating grease composition (i) is put into the core of the rope and the calcium
complex hybrid lubricating grease composition (ii) and the calcium sulfonate complex
hybrid lubricating grease composition (i) in each case have a cone penetration value
of 400 to 475, preferably 420 to 460 0.1 mm measured according to DIN ISO 2137 (at
25°C).
11. A method for applying
(i) a calcium sulfonate complex hybrid lubricating grease composition comprising a
base oil, at least one overbased calcium salt of an organic sulfonic acid, at least
one complexing agent and calcium carbonate in a calcitic structure, or
(ii) a calcium complex hybrid lubricating grease composition comprising a base oil,
at least one calcium soap of at least one fatty acid including a hydroxy fatty acid
and at least one complexing agent, or
(iii) a mixture of (i) and (ii),
wherein the lubricating grease composition according to (i), (ii) and (iii) comprises
in each case 10 to 50 weight percent wax, and the wax has a congealing point above
70°C measured according to DIN ISO 2207, wherein as a complexing agent at least acetic
acid, dicarboxylic acids or phosphoric acid are used, as a lubricant for wire ropes
by application to the wires by means of spraying, spreading, injecting, dip coating,
flow coating, roller application or powder coating.
12. A method according to claim 11, wherein spraying takes place as an aerosol, airless
or by electrostatic means.
13. Method according to claim 11, in which the wire rope comprises multiple wires and,
prior to joining the wires and/or strands, the lubricating grease composition is applied
to the elements of the wire rope.
14. A wire rope provided with
(i) a calcium sulfonate complex hybrid lubricating grease composition comprising a
base oil, at least one overbased calcium salt of an organic sulfonic acid, at least
one complexing agent and calcium carbonate in a calcitic structure, or
(ii) a calcium complex hybrid lubricating grease composition comprising a base oil,
at least one calcium soap of at least one fatty acid including a hydroxy fatty acid
and at least one complexing agent, or
(iii) a mixture of (i) and (ii),
wherein the lubricating grease composition according to (i), (ii) and (iii) comprises
in each case 10 to 50 weight percent wax, and the wax has a congealing point above
70°C measured according to DIN ISO 2207, wherein as a complexing agent at least acetic
acid, dicarboxylic acids or phosphoric acid are used.
1. - Utilisation d'une composition de graisse lubrifiante comme lubrifiant pour câbles
métalliques, ladite composition de graisse lubrifiante étant
(i) une composition de graisse lubrifiante hybride complexe de sulfonate de calcium,
contenant une huile de base, au moins un sel de calcium surbasifié d'un acide sulfonique
organique, au moins un agent complexant et du carbonate de calcium dans une structure
calcitique, ou
(ii) une composition de graisse lubrifiante hybride complexe de calcium, contenant
une huile de base, au moins un savon de calcium d'au moins un acide gras y compris
un hydroxy-acide gras et au moins un agent complexant, ou
(iii) un mélange de (i) et (ii),
où, dans la composition de graisse lubrifiante selon (i), (ii) et (iii)
- à chaque fois 10 à 50% en poids de cire sont contenus et la cire présente à chaque
fois un point de solidification supérieur à 70°C, mesuré selon DIN ISO 2207, au moins
l'acide acétique, les acides dicarboxyliques ou l'acide phosphorique étant utilisés
comme agent complexant.
2. - Utilisation selon la revendication 1, dans laquelle à chaque fois 20 à 35% en poids
de cire ayant un point de solidification supérieur à 70°C, mesuré selon DIN ISO 2207,
sont contenus.
3. - Utilisation selon l'une des revendications 1 ou 2, dans laquelle la composition
de graisse lubrifiante est introduite dans les câbles métalliques lors de la fabrication
de ceux-ci, de préférence avant que plusieurs torons et/ou fils ne soient retordus
pour former le câble métallique.
4. - Utilisation selon l'une des revendications 1, 2 ou 3, dans laquelle la composition
de graisse lubrifiante hybride complexe de sulfonate de calcium (i) contient :
(a) 5 à 55 % en poids d'huile de base ;
(b) 10 à 80 % en poids de sulfonate de calcium, dans lequel du carbonate de calcium
est présent au moins partiellement dans une structure calcitique ;
(c) un autre acide sulfonique ; et
(d) 10 à 50% en poids, en particulier 20 à 35% en poids, de cire
et la composition de graisse lubrifiante est surbasifiée.
5. - Utilisation selon la revendication 3, dans laquelle la composition de graisse lubrifiante
hybride complexe de sulfonate de calcium (i) contient un ou plusieurs des activateurs
suivants ou ceux-ci ont été ajoutés à la composition de graisse lubrifiante hybride
complexe de sulfonate de calcium (i) pendant sa fabrication :
i) 1 à 20 % en poids d'eau avec des alcools en C1 à C4 ;
ii) 1 à 20 % en poids d'alcools en C1 à C4, d'alcoxyalcanols et/ou de polyalcools
tels que les glycols ;
iii) 1 à 20 % en poids d'eau avec des acides hydroxycarboxyliques ;
iv) 1 à 20% en poids de mélanges de i) et ii) ou ii) et iii) ou i), ii) et iii) ;
et les activateurs sont présents dans la composition de graisse lubrifiante pendant
la fabrication et, de préférence, sont éliminés au moins partiellement par traitement
thermique.
6. - Utilisation selon la revendication 4, dans laquelle le sel de calcium d'un acide
sulfonique organique est utilisé comme sel de calcium surbasifié d'un acide sulfonique
organique, contenant Ca(OH)2 et CaCO3, de préférence de manière prépondérante par rapport à la masse de CaCO3.
7. - Utilisation selon l'une des revendications 1, 2 ou 3, dans laquelle la composition
de graisse lubrifiante hybride complexe de calcium (ii) contient :
(a) 40 à 80 % en poids d'huile de base ;
(b) au moins un savon de calcium d'un acide gras y compris un hydroxy-acide gras ;
(c) au moins un agent complexant ; et
(d) 10 à 50 % en poids, en particulier 20 à 35 % en poids, de cire.
8. - Utilisation selon au moins l'une des revendications précédentes, dans laquelle la
composition de graisse lubrifiante contient en outre un ou plusieurs des composants
suivants :
- additifs pour graisses lubrifiantes ;
- autres épaississants, en particulier
autres savons métalliques d'acides carboxyliques en C12 à C36 ainsi que leurs acides
hydroxycarboxyliques ;
produits de réaction d'hydroxydes métalliques avec un acide phosphorique, l'acide
acétique, l'acide borique ou un acide dicarboxylique et/ou leurs sels ; et/ou
épaississants à base de polyurée.
9. - Utilisation selon au moins l'une des revendications précédentes, dans laquelle la
composition de graisse lubrifiante présente une valeur de pénétration de cône de 200
à 260, de préférence de 220 à 250 0,1 mm (à 25°C), mesurée selon DIN ISO 2137.
10. - Utilisation selon au moins l'une des revendications précédentes, dans laquelle on
introduit la composition de graisse lubrifiante hybride complexe de calcium (ii) et/ou
la composition de graisse lubrifiante hybride de sulfonate de calcium (i) dans l'âme
du câble, et la composition de graisse lubrifiante hybride complexe de calcium (i)
et la composition de graisse lubrifiante hybride complexe de sulfonate de calcium
(i) présentent à chaque fois une valeur de pénétration de cône de 400 à 475, de préférence
de 420 à 460 0,1 mm (à 25°C), mesurée selon DIN ISO 2137.
11. - Procédé d'application :
(i) d'une composition de graisse lubrifiante hybride complexe de sulfonate de calcium
contenant une huile de base, au moins un sel de calcium surbasifié d'un acide sulfonique
organique, au moins un agent complexant et du carbonate de calcium dans une structure
calcitique, ou
(ii) d'une composition de graisse lubrifiante hybride complexe de calcium contenant
une huile de base, au moins un savon de calcium d'au moins un acide gras y compris
un hydroxy-acide gras et au moins un agent complexant, ou
(iii) d'un mélange de (i) et (ii),
où, dans la composition de graisse lubrifiante selon (i), (ii) et (iii)
- à chaque fois 10 à 50% en poids de cire sont contenus et la cire présente un point
de solidification supérieur à 70°C, mesuré selon DIN ISO 2207, au moins l'acide acétique,
les acides dicarboxyliques ou l'acide phosphorique étant utilisés comme agent complexant,
comme lubrifiant pour câbles métalliques par application sur les câbles par pulvérisation,
au pinceau, par projection, par immersion, par ruissellement, par application au rouleau
ou par revêtement de poudre.
12. - Procédé selon la revendication 11, dans lequel la pulvérisation a lieu en tant qu'aérosol,
par pulvérisation sans air ou par voie électrostatique.
13. - Procédé selon la revendication 11, dans lequel le câble métallique comporte plusieurs
fils et, avant un assemblage des fils et/ou des torons, la composition de graisse
lubrifiante est appliquée sur les éléments du câble métallique.
14. - Câble métallique pourvu :
(i) d'une composition de graisse lubrifiante hybride complexe de sulfonate de calcium,
contenant une huile de base, au moins un sel de calcium surbasifié d'un acide sulfonique
organique, au moins un agent complexant et du carbonate de calcium dans une structure
calcitique, ou
(ii) d'une composition de graisse lubrifiante hybride complexe de calcium, contenant
une huile de base, au moins un savon de calcium d'au moins un acide gras y compris
un hydroxy-acide gras et au moins un agent complexant, ou
(iii) d'un mélange de (i) et (ii),
où, dans la composition de graisse lubrifiante selon (i), (ii) et (iii)
- à chaque fois 10 à 50% en poids de cire sont contenus et la cire présente un point
de solidification supérieur à 70°C, mesuré selon DIN ISO 2207, au moins l'acide acétique,
les acides dicarboxyliques ou l'acide phosphorique étant utilisés comme agent complexant.