Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Schienenfahrzeug, insbesondere ein Schienenfahrzeug
zum Transport einer Vielzahl von Personen. Ein solches Fahrzeug kann eine Absorbervorrichtung
aufweisen, die im Fall einer Kollision dazu dient, mögliche Kräfte zu dämpfen, entsprechende
Verschiebungen der Struktur des Schienenfahrzeugs zu kompensieren und kinetische Energie
abzubauen. Dadurch soll eine schädliche Wirkung auf Fahrgäste und auf das Schienenfahrzeug
verhindert werden.
Vorbekannter Stand der Technik
[0002] Allgemein sind Schienenfahrzeuge des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs bekannt,
wobei mehrere Wagen oder Triebwageneinheiten solcher Schienenfahrzeuge gemeinsam in
zusammengekoppelter Form betrieben werden können. So kann flexibel auf ein variierendes
Fahrgastaufkommen reagiert werden.
[0003] Dabei kommen Stoßstangen oder Puffervorrichtungen zum Einsatz. Diese sind geeignet,
Relativ- bzw. Kollisionskräfte zwischen Fahrzeugen zu einem gewissen Maße aufzunehmen,
zu mindern und zu kompensieren.
[0004] In der französischen Patentanmeldungen
FR 2 759 338 A1 wird beispielsweise ein Schienenfahrzeug gezeigt, wobei im Fall einer Kollision Kollisionskräfte
über Stoßaufnehmer, Scharniere und über Crashelemente in einen Fahrzeugrahmen eingetragen
werden können; bei Überschreiten einer bestimmten Kollisionsenergie bzw. bestimmter
Kollisionskräfte vollzieht der gesamte Führerstand des Fahrzeugs eine Ausweich-N ickbewegu
ng.
Nachteile des Standes der Technik
[0005] Die bisher bekannten Lösungen sind hinsichtlich Effektivität, Flexibilität und Komplexität
unzureichend ausgestaltet.
Problemstellung
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein sicheres Schienenfahrzeug mit
einer Absorbervorrichtung bereitzustellen, wobei die Einsatzmöglichkeiten des Schienenfahrzeugs
möglichst flexibel gestaltet sein sollen.
Erfindungsgemäße Lösung
[0007] Die obige Aufgabe wird durch ein Schienenfahrzeug nach Anspruch 1 gelöst. Weitere
Ausführungsformen der genannten Gegenstände ergeben sich aus den abhängigen Unteransprüchen.
[0008] Das erfindungsgemäße Schienenfahrzeug weist einen Fahrzeugrahmen und mindestens zwei,
außermittig angeordnete obere Absorbervorrichtungen und mindestens eine weitere untere
Absorbervorrichtung auf.
[0009] Die Absorbervorrichtungen sind so ausgebildet, dimensioniert und mit dem Fahrzeugrahmen
verbunden, sodass wesentliche Kollisionskräfte über die Absorbervorrichtungen in den
Fahrzeugrahmen eingetragen werden können. Dabei sind die beiden oberen Absorbervorrichtungen
im bestimmungsgemäßen Einsatz in einer Vertikalrichtung versetzt zur unteren Absorbervorrichtung
des Schienenfahrzeugs mit einem Absorbervertikalabstand beabstandet angeordnet. Insbesondere
sind alle Absorbervorrichtungen bezüglich ihrer Wirksamkeit zur Energieaufnahme und
Kraftweiterleitung parallel zueinander und in Längsrichtung des Schienenfahrzeugs
angeordnet vorgesehen.
[0010] Die parallele Anordnung schließt im bestimmungsgemäßen Kollisionsfall eine serielle
Kraftübertragung von mindestens einer der oberen Absorbervorrichtungen über die untere
Absorbervorrichtung in den Fahrzeugrahmen - und andersherum - aus. Der bestimmungsgemäße
Kollisionsfall umfasst nicht einen Katastrophenfall, bei dem eine vollständige Desintegration
der Fahrzeugstruktur derart stattfände, sodass beispielsweise einer der oberen Absorbervorrichtungen
hinter die untere Absorbervorrichtung gezwungen würde, und somit faktisch eine serielle
Wirk-Anordnung vorläge. Lösungen mit mehreren Absorbervorrichtungen mit ausschließlich
bestimmungsgemäßer serieller Kraftübertragung von oberer und unterer Absorbervorrichtung
sind folglich nicht umfasst.
[0011] Der Begriff "Absorbervorrichtung" definiert eine technische Vorrichtung gestaltet
zur ausschließlichen Kraftaufnahme von Druckkräften und gegebenenfalls auch Scherkräften;
insbesondere können die erfindungsgemäßen Absorbervorrichtungen nicht dazu ausgebildet
sein, Zugkräfte in Längsrichtung des Schienenfahrzeugs zu übertragen, und sind insbesondere
nicht als Kupplungsvorrichtung, zum Beispiel als Mittelpufferkupplung, zum Ziehen
anderer Schienenfahrzeuge ausgebildet.
[0012] Die Absorbervorrichtungen sind so in einer Längsrichtung des Schienenfahrzeugs am
Fahrzeugrahmen vorgesehen, dass die Folgen einer Kollision des Fahrzeugs in Längsrichtung
durch die Absorbervorrichtungen abgemindert werden können. Insbesondere beschränkt
sich die Wirksamkeit der Absorbervorrichtungen im Wesentlichen ausschließlich auf
in Längsrichtung des Schienenfahrzeugs auftretende Kollisionskräfte.
[0013] Ein solches Schienenfahrzeug mit oberen Absorbervorrichtungen und mindestens einer
unteren Absorbervorrichtung ermöglicht erstmals, dass je nach Kollisionsfall und entsprechendem
Ort der Eintragung von Kollisionskräften in das Fahrzeug jeweils eine spezifische
Absorbervorrichtung beaufschlagt wird. Auf diese Weise können die Absorbervorrichtungen
hinsichtlich ihrer Dimensionierung und Gestaltung besonders effizient ausgebildet
sein. Beispielsweise ist denkbar, dass je nach Einsatzfall eine obere Absorbervorrichtung
auf einen vornehmlich an einer solchen Stelle auftretenden Kollisionsfall optimiert
ist, und die untere Absorbervorrichtung ebenfalls eine orts- und kollisionsspezifische
Ausgestaltung aufweist.
[0014] Dadurch wird insbesondere ermöglicht, dass das erfindungsgemäße Schienenfahrzeug
zusammen mit Schienenfahrzeugen anderen Typs auf demselben Gleis betrieben werden
kann, ohne dass Inkompatibilitäten, bedingt durch unterschiedliche Puffer- oder Kollisionsschutzsysteme,
dies erschwerten, schwere Kollisionsfolgen hervorrufen könnten oder unmöglich machten.
[0015] Beispielsweise dient die untere Absorbervorrichtung des Schienenfahrzeugs dazu, Kollisionen
mit Schienenfahrzeugen desselben Typs abzupuffern; dahingehend kommt die obere Absorbervorrichtung
bei unerwünschter Kontaktierung des Schienenfahrzeugs mit einem Schienenfahrzeug eines
anderen Typs zum Einsatz. Insbesondere können somit Gleissysteme des Bahn-Nah- und
Fernverkehrs, insbesondere Abstell-, Wartungs- und Rangiergleise auch von Fahrzeugen
der Straßenbahn oder sonstigen, insbesondere niederflurigen, Schienenfahrzeugen des
Nahverkehrs genutzt werden, ohne dass eine Kollision eines Straßenbahnwagens mit Wagen
des Fernverkehrs mit unterschiedlicher Pufferhöhe zu einem ernsthaften, strukturellen
Schaden an dem Straßenbahnwagen führen.
[0016] Insbesondere bestimmt sich der Versatz zwischen den oberen Absorbervorrichtungen
und der unteren Absorbervorrichtung, im Folgenden als Absorbervertikalabstand bezeichnet,
anhand sogenannter Wirkmittelpunkte der jeweiligen Absorbervorrichtung. Ein solcher
Wirkmittelpunkt liegt beispielsweise im Flächenmittelpunkt oder Flächenschwerpunkt
eines Wirk-Querschnitts der jeweiligen Absorbervorrichtung und/oder lässt sich anhand
eines summarischen Kraftvektors von Dämpfungs- und/oder Kollisionskräften beim Einleiten
derer in die Absorbervorrichtung definieren. Somit ließe sich der Absorbervertikalabstand
der Absorbervorrichtungen anhand von exemplarischen Kraftvektoren im Absorptionsfall
bestimmen.
[0017] Im Zuge einer Weiterbildung der Erfindung wird angeführt, dass zwischen einem Wirkmittelpunkt
einer oder beider der oberen Absorbervorrichtungen (oberer Wirkmittelpunkt) und einem
Wirkmittelpunkt der unteren Absorbervorrichtung (unterer Wirkmittelpunkt) ein minimaler
Absorbervertikalabstand von 200 mm, insbesondere 300 mm, und bevorzugt 455 mm und/oder
einen maximalen Absorbervertikalabstand von 1200 mm, insbesondere 800 mm, und bevorzugt
600 mm, in Vertikalrichtung vorgesehen ist. Eine solche Ausgestaltung bedingt einen
besonders günstigen Anwendungsbereich des Schienenfahrzeugs mit Schienenfahrzeugen
anderen Typs.
[0018] Alternativ oder zusätzlich ist denkbar, dass mindestens der obere Wirkmittelpunkt
einer oder beider der oberen Absorbervorrichtungen in Vertikalrichtung einen bestimmten
Schienenabstand von einer Schienenoberkante (oberer Schienenabstand) aufweist. Beispielsweise
beträgt der obere Schienenabstand von 750 mm bis 1400 mm, insbesondere von 800 mm
bis 1200 mm, weiterhin insbesondere von 900 mm bis 1100 mm, und bevorzugt 1000 mm.
[0019] Gemäß einer alternativen oder zusätzlichen Ausführungsform liegt zwischen dem unteren
Wirkmittelpunkt der unteren Absorbervorrichtung und der Schienenoberkante in Vertikalrichtung
ein Schienenabstand (unterer Schienenabstand) von 200 mm bis 700 mm, insbesondere
von 300 mm bis 650 mm, und bevorzugt von 400 mm bis 555 mm, vor.
[0020] Grundsätzlich werden solche Schienenabstände im bestimmungsgemäßen Zustand des unbeladenen
Schienenfahrzeugs gemessen.
[0021] Gemäß eines Ausführungsbeispiels weisen die obere Absorbervorrichtungen und die untere
Absorptionsrichtung unterschiedliche Dämpfungsverhalten, Steifigkeiten und/oder Dämpfungswege
auf. Beispielsweise beträgt ein Mindestmaß der Dämpfungswegstrecke der oberen Absorbervorrichtungen
300 bis 400 mm und/oder der unteren Absorbervorrichtung 250 bis 320mm, insbesondere
ca. 300 mm. Die notwendige Energieabsorptionskapazität ist abhängig von den Fahrzeuggewichten
und beträgt bei der unteren Absorbervorrichtung beispielsweise etwa 100 bis 200kJ
je Fahrzeugende, bei der oberen Absorbervorrichtung etwa 150 bis 250kJ je Fahrzeugende.
Insbesondere sind die oberen Absorbervorrichtungen so gestaltet, dass eine Kollision
mit einem 80 t-Güterwagen mit hohen Puffern unter Einhaltung des Überlebensraumes
für den Fahrer möglich ist.
[0022] Insbesondere sind die beiden oberen Absorbervorrichtungen bezüglich einer Vertikalrichtung
des Fahrzeugs auf derselben Höhe angeordnet und/oder in Querrichtung symmetrisch vorgesehen;
beispielsweise können die beiden oberen Absorbervorrichtungen mit einem minimalen
Horizontalabstand von 200 mm, insbesondere von 1000 mm, und bevorzugt von 1700 mm
und/oder mit einem maximalen Horizontalabstand von 2850 mm, insbesondere 2400 mm,
und bevorzugt 1800 mm beabstandet sein.
[0023] Gemäß einer Ausführungsform ist dabei an einer oberen Absorbervorrichtung eine ballige
Kontaktfläche vorgesehen, die insbesondere als Kugelkalotte ausgebildet ist. Dies
führt zu einer besonders günstigen Krafteintragung im Kollisionsfall.
[0024] Gemäß einer besonderen Ausgestaltung sind die Absorbervorrichtungen an einem Fahrzeugende
mit dem Fahrzeugrahmen verbunden, wobei im Bereich dieses Fahrzeugendes eine Kabine
für Passagiere oder für einen Fahrzeugführer angeordnet ist. Zudem weist das Schienenfahrzeug
eine Schutzvorrichtung auf, die einen Innenraum der Kabine zumindest teilweise umgibt
und separat oder teilweise integral mit dem Fahrzeugrahmen ausgebildet ist. Beispielsweise
kann diese Schutzvorrichtung durch eine geeignete Trägerkonstruktion des Fahrzeugrahmens
realisiert sein, wobei wesentlichtragende Elemente des Fahrzeugrahmens die Kabine
umgreifen.
[0025] Eine solche Schutzvorrichtung kann in Querrichtung zumindest teilweise einen U-förmigen
Querschnitt aufweisen. Dabei wird die Schutzvorrichtung unter anderem durch jeweils
zwei in Längsrichtung verlaufende Seitenabschnitte und durch einen die Seitenabschnitte
verbindenden Stirnabschnitt gebildet. Die Schutzvorrichtung umgreift den Innenraum
bzw. die Kabine zumindest teilweise, wobei der Stirnabschnitt in Richtung eines Fahrzeugendes
vorgesehen ist.
[0026] Gemäß dieser Ausführungsform sind dabei die oberen Absorbervorrichtungen im Bereich
des Stirnabschnitts der Außenseite der Schutzvorrichtung angeordnet. So können auf
die oberen Absorbervorrichtungen wirkende Kräfte über die Schutzvorrichtung an der
Kabine vorbei in den weiteren Fahrzeugrahmen abgeleitet werden.
[0027] Weiterhin kann die Schutzvorrichtung einen gestuften und U-förmigen Querschnitt einnehmen,
sodass Seitenabschnitte und Stirnabschnitt - bezogen auf die Querrichtung des Schienenfahrzeugs
- über jeweils eine der Einstufungen miteinander verbunden sind. Die beiden Absorbervorrichtungen
sind jeweils in einer der Einstufungen angeordnet, sodass die Kraftleitung von Absorbervorrichtung
in die Schutzvorrichtung, und damit in den Fahrzeugrahmen, besonders effektiv ist.
[0028] Zusätzlich kann gemäß einer spezifischen Ausgestaltungsform mindestens eine Versteifungsrippe
an der Einstufung vorgesehen sein.
[0029] Insbesondere ist eine solche Versteifungsrippe zumindest teilweise als horizontal
ausgerichtete Dreiecks-ähnliche Platte ausgestaltet. Insbesondere kann diese Hypotenusen-artig
von einer Außenseite her in der Einstufung angebracht sein und/oder die Einstufung
abdecken. Eine solche Form und Anordnung einer Versteifungsrippe fungiert als Aufkletterschutz,
so dass die beaufschlagte obere Absorbervorrichtung nicht durch Abknicken nach oben
und/oder unten ausbrechen kann und/oder der Puffer des Kollisionsgegners nicht nach
oben und/oder unten ausbrechen oder abknicken kann. Somit wird ein Aufklettern der
Kollisionspartner verhindert.
[0030] Vorzugsweise ist jeweils eine Versteifungsrippe über und jeweils eine weitere Versteifungsrippe
in Vertikalrichtung unter einer der der oberen Absorbervorrichtung vorgesehen.
[0031] Weiterhin kann mindestens eine der Absorbervorrichtungen eine reversible Dämpfereinheit,
insbesondere mit einem Federelement, aufweisen. Alternativ oder zusätzlich könnte
diese Dämpfereinheit ein fluiddynamisches Funktionselement umfassen.
[0032] Alternativ dazu, kann mindestens eine der Absorbervorrichtung als irreversibler Dämpfereinheit
ausgebildet sein, wobei eine solche Ausgestaltung insbesondere für die oberen Absorbervorrichtungen
vorteilhaft ist.
[0033] Beispielsweise kann eine solche irreversible Absorbervorrichtung zwei koaxiale Zylinder
aufweisen, die unter radialer Vorspannung stehen; im Fall einer Beaufschlagung mit
Kräften in Axialrichtung können diese Zylinder unter Überwindung von Reibungskräften
ineinander verschoben werden. Diese Ausgestaltung ist besonders einfach und kostengünstig,
und erlaubt gegebenenfalls eine einfache Wiederbenutzung mittels Instandsetzung.
[0034] Die untere Absorbervorrichtung kann vorzugsweise zwei reversible Dämpfereinheiten
oder eine reversible und eine irreversible Dämpfereinheit und/oder einen die Dämpfereinheiten
verbindenden Kollisionsbügel aufweisen. Insbesondere sind die Dämpfereinheiten in
Vertikalrichtung auf derselben Höhe angeordnet.
[0035] Zudem können die Dämpfereinheiten direkt oder indirekt an einer unteren Abstützanordnung
des Fahrzeugrahmens befestigt sein.
[0036] Zudem kann der Fahrzeugrahmen so gestaltet sein, dass die oberen Absorbervorrichtungen
direkt oder indirekt mit einer oberen Abstützanordnung verbunden sind.
[0037] Insbesondere sind die obere Abstützanordnung und die untere Abstützanordnung hinsichtlich
ihres möglichen Kollisions-Kraftflusses zumindest teilweise parallel oder spitzwinklig
zueinander ausgerichtet.
[0038] Die obere Abstützanordnung und untere Abstützanordnung sind jeweils als voneinander
getrennte Trägerstrukturen gestaltet, sodass eine Beaufschlagung der oberen Absorbervorrichtungen
und der unteren Absorbervorrichtung zu einer Belastung von separaten Trägerstrukturen
führt, und ein Zusammenführen der gedämpften Kollisionskräfte erst in einem Hauptträger
des Fahrzeugrahmen stattfindet.
[0039] Die voranstehenden beschriebenen Ausführungsformen können beliebig, jedoch in sinnhafter
Weise miteinander kombiniert werden. Beispielsweise erkennt der Fachmann eine Ausführungsform,
wobei die oberen Absorbervorrichtungen in Querrichtung ca. 1050 mm beabstandet sind,
die untere Absorbervorrichtung unter anderem aus reversiblen Dämpfereinheiten und
einem Kollisionsbügel gebildet wird, und von den oberen Absorbervorrichtungen mit
einem Absorbervertikalabstand zwischen 455 mm bis 600 mm entfernt ist.
Kurzbeschreibung der Figuren
[0040] Die beiliegenden Zeichnungen veranschaulichen Ausführungsformen und dienen zusammen
mit der Beschreibung der Erläuterung der Prinzipien der Erfindung. Die Elemente der
Zeichnungen sind relativ zueinander und nicht notwendigerweise maßstabsgetreu.
[0041] Gleiche Bezugszeichen bezeichnen entsprechend ähnliche Teile.
Fig. 1 zeigt ein exemplarisches Schienenfahrzeug,
Fig. 2 repräsentiert in schematischer Form eine perspektivische Ansicht eines Fahrzeugendes
eines Schienenfahrzeugs gemäß Fig. 1,
Fig. 3 ist eine perspektivische Ansicht auf das Fahrzeugende gemäß Fig. 2 zusammen
mit einem schematisch angedeuteten, weiteren Fahrzeug, und
Fig. 4 eine weitere perspektivische Ansicht gemäß Fig. 3.
Ausführungsbeispiele
[0042] Zur Verdeutlichung des Gesamtzusammenhangs wird in Fig. 1 einen Triebzug mit zwei
beispielhaften, mittels Kupplungsvorrichtung 19 zusammengekoppelten Schienenfahrzeugen
1 angeführt. Ein Wagenkasten 7 dieses Schienenfahrzeugs 1 ist über ein Fahrwerk 8
mittels Drehgestellen rollbar auf Schienen 40 gelagert. Beide Schienenfahrzeuge 1
haben je ein Fahrzeugende 6, an welches weitere Schienenfahrzeuge 1 angekoppelt werden
können. Die äußere Form des Wagenkastens 7 wird durch eine Verkleidung 11 gebildet.
[0043] Alle Angaben von Orten, Richtungen und Ausrichtungen in der vorliegenden Patentanmeldung
beziehen sich auf das Schienenfahrzeug 1 im bestimmungsgemäßen Einsatz auf horizontal
verlaufenden Schienen 40. Dabei definiert sich eine parallel zu den geraden Schienen
40 ausgerichtete Längsrichtung 2, eine senkrecht zu den Schienen 40 verlaufende horizontale
Querrichtung 3 und eine senkrechte Vertikalrichtung 4 des Schienenfahrzeugs 1.
[0044] Die Fig. 2, Fig. 3 und Fig. 4 verdeutlichen eine mögliche Ausführungsform der Erfindung
und zeigen einen schematischen Aufbau eines Fahrzeugendes 6 eines Schienenfahrzeugs
1.
[0045] Der Wagenkasten 7 des Schienenfahrzeugs 1 umfasst einen Fahrzeugrahmen 5, der, zum
Beispiel in Skelettbauweise, eine tragende Struktur des Schienenfahrzeugs 1 bildet.
Der Fahrzeugrahmen 5 stützt sich wiederum auf dem Fahrwerk 8 ab, welches auf den Schienen
40 läuft.
[0046] In einem dem Fahrzeugende 6 zugewandten Bereich des Fahrzeugrahmens 5 ist eine untere
Abstützanordnung 37 und eine obere Abstützanordnung 27 vorgesehen, die mit einem Hauptträger
9 des Fahrzeugrahmen 5 verbunden sind. Diese Abstützanordnungen 37, 27 bilden eine
wesentliche Tragstruktur für eine obere Absorbervorrichtung 20 und eine untere Absorbervorrichtung
30.
[0047] Im Fall einer erwünschten oder unerwünschten Kollision des Schienenfahrzeugs 1 mit
einem anderen Fahrzeug oder einem sonstigen Objekt nehmen die Absorbervorrichtung
20 und die Absorbervorrichtung 30 je nach Kollisionsfall daraus resultierende Kräfte
auf und leiten diese in gedämpfter Form in einen oder mehrere Hauptträger 9 des Wagenkastens
7 des Schienenfahrzeugs 1 ein.
[0048] Die untere Absorbervorrichtung 30 hat primär die Aufgabe, während des Normalbetriebes
Kollisionen mit gleichen oder ähnlichen Schienenfahrzeugen, zum Beispiel mit einer
Bim (Straßenbahn), oder mit weiteren Verkehrsteilnehmer oder Objekten, zum Beispiel
mit einem Kraftfahrzeug, abzumildern. Entsprechend ist die untere Absorbervorrichtung
30 hinsichtlich solcher Kollisionen dimensioniert und angeordnet. Dazu ist ein Wirkmittelpunkt
31 (unterer Wirkmittelpunkt) der unteren Absorbervorrichtung 30 mit einem speziellen
Schienenabstand 32 (unterer Schienenabstand) von einer Schienenoberkante 41 der Schienen
40 beabstandet, wobei dieser in der Vertikalrichtung 4 zwischen 300 mm und 700 mm
beträgt, bevorzugt zwischen 400 mm und 555 mm.
[0049] Der untere Wirkmittelpunkt 31 repräsentiert einen fiktiven Ort eines summarischen
Kraftvektors einer Dämpfungskraft der unteren Absorbervorrichtung 30, welcher einer
summarischen Kollisionskraft bei Beaufschlagung der unteren Absorbervorrichtung 30
entgegenwirkt.
[0050] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel setzt sich die untere Absorbervorrichtung 30,
neben anderen Komponenten, aus zwei reversiblen Dämpfereinheiten 33 und einem Kollisionsbügel
34 zusammen. Dabei sind zwei Bügelenden 36 des Kollisionsbügels 34 mit jeweils einer
reversiblen Dämpfereinheit 33 fest oder lösbar verbunden, wodurch die untere Absorbervorrichtung
30 eine U-förmige Gestalt einnimmt. Der untere Wirkmittelpunkt 31 befindet sich folglich
in einer Mitte eines Bügelbereichs 35 des Kollisionsbügels 34.
[0051] Wenn das Schienenfahrzeug 1 mit einem gleichartigen Fahrzeug oder mit einem verhältnismäßig
niedrigen Objekt zusammen stößt, und somit der Kollisionsort in Höhe der unteren Absorbervorrichtung
30 liegt, so werden daraus resultierende Kollisionskräfte hauptsächlich durch die
untere Absorbervorrichtung 30 über die untere Abstützanordnung 37 in den Fahrzeugrahmen
5 eingeleitet. Somit werden strukturelle Schäden am Wagenkasten 7 oder am Fahrzeugrahmen
5 vermieden, sofern die Kollision die Dämpfungskapazität der unteren Absorbervorrichtung
30 nicht überschreitet.
[0052] Weiterhin ist im Wagenkasten 7 im Bereich eines Fahrzeugendes 6 eine Kabine 10 für
einen Fahrzeugführer des Schienenfahrzeugs 1 oder für Passagiere vorgesehen. Gemäß
dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Kabine 10 mit einer Schutzvorrichtung
12 ausgestattet. Diese leitet mögliche darauf wirkende Kollisionskräfte in einen Hauptträger
9 des Fahrzeugrahmens 6 ein und bildet somit einen Kollisionsschutz für die Fahrerkabine
10. In Vertikalrichtung 4 betrachtet nimmt die Schutzvorrichtung 12 eine U-förmige
Gestalt ein, welche unter anderem durch beidseitige Seitenabschnitte 14, einen Stirnabschnitt
13 und den Stirnabschnitt 13 und die Seitenabschnitte 14 verbindende Einstufungen
15 gebildet wird.
[0053] Die Einstufungen 15 bedingen zum einen im Kollisionsfall eine optimierte Kraftein-
und weiterleitung, und stellen zum anderen einen vorteilhaften Montageort für die
obere Absorbervorrichtungen 20 dar. Dabei können die Einstufungen 15 in Querrichtung
3 ausgerichtete Frontflächen 16 aufweisen, an welcher jeweils eine der Absorbervorrichtungen
20 befestigt wird.
[0054] Weiterhin sind die Einstufungen 15 mit einer oberen Versteifungsrippe 18 und mit
einer unteren Versteifungsrippe 17 versehen. Einerseits stabilisieren die Versteifungsrippe
17 und 18 die Einstufungen 15 und den Stirnabschnitt 13 im Belastungsfall gegen ein
trapezoides Abknicken in Querrichtung 3. Andererseits fungieren sie gleichzeitig als
ietterschutz für die oberen Absorbervorrichtungen 20 oder den Kollisionsgegner. Falls
einer der Absorbervorrichtungen 20 übermäßig beansprucht werden würde, und eine Ausweichbewegung
nach oben oder unten vollzöge, so würde eine solche Ausweichbewegung durch die obere
und untere Versteifungsrippe 17 und 18 wesentlich unterbinden werden können. Insbesondere
wird dadurch eine in der Kabine 10 befindliche Person vor ausbrechenden Komponententeilen
geschützt.
[0055] Die Versteifungsrippe 17, und insbesondere die Versteifungsrippe 18, hat die zusätzliche
Funktion, eine günstige Kraftweiterleitung in die obere Abstützanordnung 27 zu ermöglichen.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel verbindet die schräg verlaufende, obere Abstützanordnung
27 die untere Versteifungsrippe 17 mit einem Hauptträger 9 des Fahrzeugrahmens 5.
Auf diese Weise wird insbesondere eine Deformation der Kabine 10 erschwert.
[0056] Weiterhin können die Seitenabschnitte 14 als Teil der oberen Abstützanordnung 27
verstanden werden, da die Seitenabschnitte 14, gleich wie die obere Abstützanordnung
27, Kollisionskräfte in den Hauptträger 9, bzw. in einen senkrechten Teil dessen,
einleiten können.
[0057] Die oberen Absorbervorrichtungen 20 sind gemäß dieses Ausführungsbeispiels jeweils
als irreversible Dämpfereinheiten 23 gestaltet, wobei ein äußerer Rohrabschnitt 29
mit einem Flansch, und eine ballige Kontaktfläche 26 mit einem inneren Rohrabschnitt
28 verbunden ist. Der innere und der äußere Rohrabschnitt 28, 29 sind in Radialrichtung
miteinander verpresst. Im Fall einer Kollision mit einem entsprechenden Fahrzeug oder
Gegenstand wird die Kontaktfläche 26 mit einer Kollisionskraft beaufschlagt, welche
bei Überschreitung der Haftkraft zwischen äußerem und innerem Rohrabschnitt 28, 29
zu einer Verschiebung des inneren Rohrabschnitts 28 gegenüber des äußeren Rohrabschnitts
29 führt. Diese reibungsüberwindende Verschiebung baut einen Teil der kinetischen
Energie der Kollision ab.
[0058] Gemäß eines nicht dargestellten Ausführungsbeispiels sind die oberen Absorbervorrichtungen
20 zumindest teilweise mit reversiblen Dämpfereinheiten und/oder die untere Absorbervorrichtung
30 zumindest teilweise mit irreversiblen Dämpfereinheiten ausgestattet.
[0059] Ein Wirkmittelpunkt 21 einer oberen Absorbervorrichtung 20 (oberer Wirkmittelpunkt
21) kann in analoger Weise zu dem zuvor Beschriebenen in dem Flächenmittelpunkt der
oberen Absorbervorrichtung 20 verortet werden.
[0060] Gemäß des gezeigten Ausführungsbeispiels sind beide oberen Absorbervorrichtungen
20 in Vertikalrichtung 4 auf derselben Höhe am Schienenfahrzeug 1 angeordnet. Ein
Schienenabstand 22 zwischen oberem Wirkmittelpunkt 21 und der Schienenoberkante 41
(oberer Schienenabstand 22) beträgt vorzugsweise zwischen 940 mm und 1065 mm. Bei
einer solchen Ausprägung ist die obere Absorbervorrichtung 20 speziell auf Kollisionen
mit einem anderen Schienenfahrzeug 42, ausgelegt, beispielsweise mit ein Schienenfahrzeug
des Güter- oder Fernverkehrs (Fig. 3, Fig. 4).
[0061] Die in Fig. 1 gezeigte Verkleidung 11 des Wagenkastens 7 ist aus Gründen der besseren
Erkennbarkeit in Fig. 2, Fig. 3 und Fig. 4 nicht dargestellt. Nichtsdestoweniger umgibt
diese das Schienenfahrzeug 1 in den besagten Figuren, wobei die Verkleidung 11 flexible,
klappbare oder verschiebbare Abschnitte im Bereich der oberen Absorbervorrichtungen
20 und/oder der unteren Absorbervorrichtung 30 aufweisen kann. Auf diese Weise wird
eine nachhaltige Beschädigung, insbesondere der Verkleidung 11, im Falle von tolerierten
Kollisionen vermieden.
[0062] Wenngleich hierin spezifische Ausführungsformen dargestellt und beschrieben worden
sind, liegt es im Rahmen der vorliegenden Erfindung, die gezeigten Ausführungsformen
geeignet zu modifizieren, ohne vom Schutzbereich der vorliegenden Erfindung abzuweichen,
zum Beispiel indem die irreversiblen Dämpfereinheiten 23 der oberen Absorbervorrichtungen
20 zumindest teilweise oder gänzlich als reversible Dämpfungseinheiten ausgestaltet
werden, oder der Kollisionsbügel 34 zweiteilig, verschiebbar oder klappbar ausgeführt
ist. Die nachfolgenden Ansprüche stellen einen ersten, nicht bindenden Versuch dar,
die Erfindung allgemein zu definieren.
Bezugszeichen
| 1 |
Schienenfahrzeug |
20 |
obere Absorbervorrichtung |
| 2 |
Längsrichtung |
21 |
oberer Wirkmittelpunkt |
| 3 |
Querrichtung |
22 |
oberer Schienenabstand |
| 4 |
Vertikalrichtung |
23 |
obere Dämpfereinheit |
| 5 |
Fahrzeugrahmen |
24 |
Absorbervertikalabstand |
| 6 |
Fahrzeugende |
25 |
Horizontalabstand |
| 7 |
Wagenkasten |
26 |
Kontaktfläche |
| 8 |
Fahrwerk |
27 |
obere Abstützanordnung |
| 9 |
Hauptträger |
28 |
innere Rohrabschnitt |
| 10 |
Kabine |
29 |
äußerer Rohrabschnitt |
| 11 |
Verkleidung |
|
|
| 12 |
Schutzvorrichtung |
30 |
untere Absorbervorrichtung |
| 13 |
Stirnabschnitt |
31 |
unterer Wirkmittelpunkt |
| 14 |
Seitenabschnitt |
32 |
unterer Schienenabstand |
| 15 |
Einstufung |
33 |
untere Dämpfereinheit |
| 16 |
Frontfläche |
34 |
Kollisionsbügel |
| 17 |
Untere Versteifungsrippe |
35 |
Bügelbereich |
| 18 |
Obere Versteifungsrippe |
36 |
Bügelende |
| 19 |
Kupplungsvorrichtung |
37 |
untere Abstützanordnung |
| |
|
|
|
| |
|
40 |
Schiene |
| |
|
41 |
Schienenoberkante |
| |
|
42 |
Weiteres Schienenfahrzeug |
1. Schienenfahrzeug (1), aufweisend
- einen Fahrzeugrahmen (5), zwei außermittig angeordnete obere Absorbervorrichtungen
(20) und eine untere Absorbervorrichtung (30), insbesondere wobei eine Kontaktfläche
(26) der oberen Absorbervorrichtung (20) ballig ausgebildet ist,
- wobei die Absorbervorrichtungen (20, 30) derart konfiguriert und mit dem Fahrzeugrahmen
(5) verbunden sind, sodass im Fall einer Kollision in Längsrichtung (2) des Schienenfahrzeugs
(1) kinetische Energie eines an der Kollision beteiligten Fahrzeugs aufgenommen werden
kann, und kollisionsbedingte Kräfte in den Fahrzeugrahmen (5) einleitbar sind, und
- wobei die Absorbervorrichtungen (20, 30) parallel zueinander angeordnet sind, und
die oberen Absorbervorrichtungen (20) in einer Vertikalrichtung (4) des Schienenfahrzeugs
(1) versetzt zur unteren Absorbervorrichtung (30) mit einem Absorbervertikalabstand
(24) angeordnet sind.
2. Schienenfahrzeug (1) nach Anspruch 1, wobei die oberen Absorbervorrichtungen (20)
bezüglich einer Vertikalrichtung (4) des Fahrzeugs (1) auf derselben Höhe angeordnet
und in Querrichtung (3) insbesondere symmetrisch vorgesehen sind.
3. Schienenfahrzeug (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei ein oberer Wirkmittelpunkt (21)
der oberen Absorbervorrichtung (20) von einer Schienenoberkante (41) bestimmungsgemäß
einen oberen Schienenabstand (22) von 750 mm bis 1400 mm, insbesondere von 800 mm
bis 1200 mm, und bevorzugt von 900 mm bis 1100 mm, in Vertikalrichtung (4) aufweist.
4. Schienenfahrzeug (1) nach einem der vorangestellten Ansprüche, wobei ein unterer Wirkmittelpunkt
(31) der unteren Absorbervorrichtung (30) von einer Schienenoberkante (41) bestimmungsgemäß
einen unteren Schienenabstand (32) von 200 mm bis 700 mm, insbesondere von 300 mm
bis 650 mm, und bevorzugt von 400 mm bis 555 mm, in Vertikalrichtung (4) aufweist.
5. Schienenfahrzeug (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche, wobei zwischen einem
oberen Wirkmittelpunkt (21) einer der oberen Absorbervorrichtungen (20) und einem
unteren Wirkmittelpunkt (31) der unteren Absorbervorrichtung (30) ein minimaler Absorbervertikalabstand
(24) von 200 mm, insbesondere 300 mm, und bevorzugt 455 mm und/oder einen maximalen
Absorbervertikalabstand (24) von 1200 mm, insbesondere 800 mm, und bevorzugt 600 mm,
in Vertikalrichtung (4) vorgesehen ist.
6. Schienenfahrzeug (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche, aufweisend
- eine Kabine (10) für Passagiere und/oder für einen Fahrzeugführer, in Längsrichtung
(2) angeordnet an einem Fahrzeugende (6), und
- eine die Kabine (10) zumindest teilweise umgebende Schutzvorrichtung (12), welche
separat oder teilweise integral mit dem Fahrzeugrahmen (5) ausgebildet ist.
7. Schienenfahrzeug (1) nach Anspruch 6,
- wobei die Schutzvorrichtung (12) in Querrichtung (3) zumindest teilweise einen U-förmigen
Querschnitt mit zwei Seitenabschnitten (14) und einem Stirnabschnitt (13) aufweist
und dabei den Innenraum (11) in Richtung des Fahrzeugendes (6) zumindest teilweise
umgibt, und
- wobei die oberen Absorbervorrichtungen (20) an einer Außenseite der Schutzvorrichtung
(12) im Bereich des Stirnabschnitts (13) angeordnet sind.
8. Schienenfahrzeug (1) nach Anspruch 6,
- wobei die Schutzvorrichtung (12) in Querrichtung (3) zumindest teilweise einen gestuften
und U-förmigen Querschnitt mit zwei Seitenabschnitten (14), zwei Einstufungen (15)
und einen damit verbundenen Stirnabschnitt (13) aufweist und dabei den Innenraum (11)
in Richtung des Fahrzeugendes (6) zumindest teilweise umgibt, und
- wobei jeweils eine Absorbervorrichtung (20) an eine Außenseite der Schutzvorrichtung
(12) an mindestens einer Einstufung (15) angeordnet ist.
9. In Fahrzeug (1) nach Anspruch 8, wobei mindestens eine untere Versteifungsrippe (18)
und/oder eine oberen Versteifungsrippe (17) jeweils an den Einstufungen (15) an einer
Außenseite der Schutzvorrichtung (12) vorgesehen sind.
10. Schienenfahrzeug (1) nach einem der vorangestellten Ansprüche, wobei mindestens eine
der Absorbervorrichtungen (20, 30) eine reversible Dämpfereinheit (33), insbesondere
einen fluiddynamischen Dämpfer, aufweist.
11. Schienenfahrzeug (1) nach einem der vorangestellten Ansprüche, wobei mindestens eine
der Absorbervorrichtungen (20, 30) eine irreversible Dämpfereinheit (23), insbesondere
einen Deformationsdämpfer, aufweist.
12. Schienenfahrzeug (1) nach einem der vorangestellten Ansprüche, wobei mindestens eine
der Absorbervorrichtungen (20, 30), insbesondere die obere Absorbervorrichtung (20),
zwei koaxial zueinander angeordnete, unter radialer Vorspannung stehende Absorberstrukturen,
insbesondere zwei miteinander verpresste Zylinder, aufweist, welche bei Krafteintrag
in die Absorbervorrichtung (20, 30) in Längsrichtung (2) zueinander verschiebbar angeordnet
sind.
13. Schienenfahrzeug (1) nach einem der vorangestellten Ansprüche, wobei mindestens eine
der Absorbervorrichtungen (20, 30), insbesondere die untere Absorbervorrichtung (30),
zwei Dämpfereinheiten (33) und einen die Dämpfereinheiten (33) verbindenden Kollisionsbügel
(34) derart aufweist, sodass im Fall einer Kollision ein Krafteintrag in die Dämpfereinheiten
(33) zumindest teilweise über den Kollisionsbügel (34) erfolgt.
14. Schienenfahrzeug (1) nach einem der vorangestellten Ansprüche, wobei der Fahrzeugrahmen
(5) eine obere Abstützanordnung (27) zur Anordnung der oberen Absorbervorrichtungen
(20) daran und eine untere Abstützanordnung (37) zur Anordnung der unteren Absorbervorrichtung
(30) aufweist, wobei diese bezüglich des Kraftflusses bei Krafteintrag zumindest teilweise
parallel zueinander konzipiert angeordnet sind.