[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Anschlusskasten für elektrische Einrichtungen,
beispielsweise Motoranschlüsse. Derartige Motoranschlüsse dienen dazu, die Drähte
bzw. Leitungen einer Wicklung eines Elektromotors mit externen Anschlüssen zu verbinden.
Derartige Motoranschlüsse sind nach dem bisherigen Stand der Technik als sogenannte
Motorklemmbretter ausgestaltet. Auf einem solchen Klemmbrett sind mehrere als Kontaktstifte
ausgestaltete Anschlusspole vorgesehen. Die Wicklungsdrähte bzw. Wicklungsleitungen
des Elektromotors werden an ihren Enden aufwendig mit Zwischenleitungen verlötet,
welche ihrerseits wiederum mit Kabelschuhen verkrimpt werden. Jedem Kabelschuh ist
dabei ein gesonderter Anschlusspol zugeordnet. Der in der Regel ringförmig ausgestaltete
Kabelschuh wird über den stiftförmigen Pol geschoben und so am Motorklemmbrett elektrisch
angeschlossen. Ein derartiges Motorklemmbrett ist beispielsweise aus der
DE 10 2008 015 554 A1 bekannt.
[0002] Das Motorklemmbrett muss nach dem Stand der Technik seinerseits mit Reihenklemmen,
Dosenklemmen oder Ähnlichem versehen werden. Die externen Anschlussleitungen werden
durch Kabelverschraubungen ins Innere des Motoranschlusses geführt und dort mit den
Reihenklemmen oder Dosenklemmen verbunden. Schließlich ist es häufig auch erforderlich,
den Motor durch verschiedene Brücken von einer Sternschaltung auf eine Dreieckschaltung
am Motorklemmbrett umzubauen. All diese Maßnahmen sind vor allem montagetechnisch
sehr aufwendig.
[0003] Allerdings ist die vorliegende Erfindung nicht auf Motoranschlüsse beschränkt. So
ist der Anschlusskasten auch geeignet an die Wicklungen eines Transformators angeschlossen
zu werden oder ganz allgemein an elektrische Einrichtungen, wie beispielsweise weiße
Ware. In all diesen Anwendungsbereichen ist eine kompakte Ausgestaltung des Anschlusskastens
wünschenswert.
[0004] Ausgehend hiervon liegt der Erfindung deshalb die Aufgabe zugrunde, einen Anschlusskasten
für elektrische Einrichtungen konstruktiv zu vereinfachen und möglichst kompakt zu
halten.
[0005] Diese Aufgabe ist durch die Merkmalskombination des Anspruchs 1 in erfinderischer
Weise gelöst. Die rückbezogenen Ansprüche beinhalten teilweise vorteilhafte und teilweise
für sich selbst erfinderische Weiterbildungen dieser Erfindung.
[0006] Der Anschlusskasten umfasst hierzu einen Basisbereich und einen Anschlussbereich
für externe Anschlüsse. Der Basisbereich dient als Anschluss für die Wicklungen des
Motors oder Transformators oder allgemein für die Anschlussleitungen der elektrischen
Einrichtungen. Hierfür ist jede Wicklung, also der Wicklungsdraht oder die Wicklungsleitung
jeder Wicklung oder die Anschlussleitung an ihrem Ende mit einem Kontaktelement versehen.
Der Anschlussbereich dient als Träger externer Anschlüsse. Diese externen Anschlüsse
sind jeweils mit zu den Kontaktelementen kompatiblen Kontaktgegenelementen versehen.
[0007] Die Kontaktelemente sind dabei als am Ende einer Wicklung oder Anschlussleitung angekrimmte
Flachstecker ausgestaltet. Die hier verwendeten Flachstecker werden auch als Kontaktfahnen
oder Kontaktmesser bezeichnet. Es handelt sich also um flächige, vorzugsweise rechteckförmige,
Steckfahnen oder Steckmesser.
[0008] Dabei sind zumindest ein Teil der Aufnahmekammern derart ausgebildet, dass die Flachstecker
hochkant eingeführt werden können. Dies bedeutet, dass die Ebene des flächigen Kontaktes
senkrecht zur Querrichtung des Basisbereichs bzw. zur Anordnungsrichtung der weiteren
Kontaktelemente und Aufnahmekammern ausgerichtet ist. Durch diese Orientierung der
Flachstecker ist ein in Querrichtung besonders schmale Ausbildung der Aufnahmekammern
möglich, wodurch der Basisbereich in Querrichtung besonders kompakt gehalten werden
kann.
[0009] Durch die Verwendung von Flachkontakten, die hochkant in die Aufnahmekammern eingeführt
werden, ist weiterhin eine besonders leichte Kontaktierung der Flachkontakte über
Kontaktgabeln von oben oder unten möglich. Insbesondere durch die Kombination von
hochkant gelagerten Flachkontakten und Kontaktgabeln, kann auf die bislang übliche
Verwendung von Kontakthülsen bei der Verwendung von Flachkontakten verzichtet werden.
Diese Kontakthülsen haben dabei insbesondere den Nachteil, dass mit ihnen nur eine
elektrische Verbindung zu den Flachkontakten hergestellt werden kann. Demgegenüber
ist in der vorliegenden Bauweise eine elektrische Verbindung über mehrere verschiedene
Arten gleichzeitig denkbar. Einerseits wie bereits beschrieben über die Kontaktgabeln,
die von oben und/oder unten eingeführt werden können und andererseits auch übermehrere
Kontaktbrücken oder zusätzlich angecrimpte Leitungen. Dadurch ist eine besonders kompakte
und einfache Ausgestaltung des Basisbereichs möglich.
[0010] Dabei ist der Anschlusskasten modular aufgebaut, dass bedeutet, dass der Basisbereich
in einem Modul, dem Basisteil, und der Anschlussbereich in einem zweiten Modul, dem
Steckteil, angeordnet ist. Dabei ist das Steckteil auf das Basisteil aufsteckbar.
[0011] Weiterhin sind am Basisteil ein oder mehrere Brückungskanäle ausgestaltet. Diese
Brückungskanäle sind an den Enden der Aufnahmekammern angeordnet und weisen jeweils
Kontaktfenster zu den zu kontaktierenden Aufnahmekammern auf. Zur Brückung zweier
Kontaktelemente durchgreifen die jeweiligen Kontaktbrücken einfach die Kontaktfenster
in den jeweiligen Aufnahmekammern. Dabei können über die Brückungskanäle und entsprechenden
Brückungskontakten zwischen Stern- und Dreiecksschaltungen gewechselt werden. Weiterhin
können diese Brückungskanäle aber auch zum Anschluss von Frequenzumrichtern oder Prüfadapter
zur Prüfung der Funktionsfähigkeit des Moduls verwendet werden.
[0012] Auf diese Weise ist es sehr einfach möglich, durch eine Verbindung der Kontaktelemente
und der mit ihnen kompatiblen Kontaktgegenelementen durch ein einfaches Aufstecken
des Steckteils auf das Basisteil die Wicklungsanschlüsse oder Anschlussleitungen mit
den externen Anschlüssen zu verbinden. Eine derartige Steckverbindung zwischen den
Wicklungsanschlüssen oder Anschlussleitungen am Basisteil einerseits und den externen
Anschlüssen am Steckteil andererseits ist montagetechnisch einfach und sicher ausführbar.
[0013] In vorteilhafter Ausgestaltung ist am Basisteil für jedes Kontaktelement einer jeden
Wicklung bzw. Anschlussleitung eine Aufnahmekammer vorgesehen. Diese Aufnahmekammer
ist in vorteilhafter Weise nach Art eines Hohlquaders ausgestaltet und nimmt jeweils
ein am Ende einer Wicklung bzw. Anschlussleitung angebrachtes Kontaktelement auf.
[0014] Diese vorerwähnten Flachstecker bzw. Steckfahnen oder Steckmesser weisen in weiterer
bevorzugter Ausführung aus ihrer Kontaktfläche ausgebogene Rastzungen auf. Mit Hilfe
dieser Rastzungen können die Flachstecker einfach in den ihnen zugeordneten Aufnahmekammern
formschlüssig verriegelt werden. Eine Entriegelung mit Hilfe einer Handhabe oder eines
Werkzeugs durch Rückbiegung der Rastzunge soll prinzipiell möglich sein.
[0015] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung sind die Kontaktgegenelemente am Steckteil
als Kontaktgabeln ausgebildet. Die Gabelzinken der jeweiligen Kontaktgabeln können
bei auf dem Basisteil aufgestecktem Steckerteil die Kontaktfläche des Flachsteckers
zwischen sich einklemmen bzw. seitlich flankieren. In dieser Konfiguration bilden
die am Steckteil ausgebildeten Kontaktgabeln Buchsenkontakte und die am Basisteil
ausgebildeten Flachstecker Steckerkontakte.
[0016] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung sind am Steckteil Betätigungshebel ausgebildet,
welche mit ihren freien Enden auf die Rastzungen der Flachstecker drücken. Auf diese
Weise kann durch ein Drücken auf die Betätigungshebel das jeweilige Kontaktelement
aus seiner Aufnahmekammer am Basisteil wieder gelöst werden.
[0017] Schließlich sind in weiterer vorteilhafter Ausgestaltung Betätigungshebel am Steckteil
vorgesehen, welche mit ihren Hebelenden auf Klemmfedern an den Kontaktgegenelementen
einwirken. Die Klemmfedern bilden Klemmstellen für die anzuschließenden externen Leiter.
Die Hebelenden der Betätigungshebel drücken zum öffnen der Klemmstellen auf die Klemmfedern
bei gedrücktem Betätigungshebel. Mit den Betätigungshebeln ist es somit möglich, die
Klemmstellen wahlweise zu öffnen oder zu schließen.
[0018] Anhand des nachfolgend dargestellten Ausführungsbeispiels ist die Erfindung mit weiteren
Einzelheiten geschildert. Dabei ist beispielhaft die modulare Ausführung gezeigt.
Es ist aber ebenfalls eine einteilige Ausführung denkbar.
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht des Basisteils mit weiteren Komponenten in Explosionsdarstellung,
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht des Steckteils mit zusätzlichen Anbauteilen in Explosionsdarstellung,
- Fig. 3
- das in Fig. 2 dargestellte Steckteil mit eingebauten Anbauteilen,
- Fig. 4
- das Basisteil und das Steckteil im zusammengebauten Zustand in perspektivischer Ansicht,
- Fig. 5
- eine weitere perspektivische Ansicht des Basisteils und des Steckteils im zusammengebauten
Zustand mit weiteren Komponenten in Explosionsdarstellung,
- Fig. 6
- eine Draufsicht auf das Basisteil und das Steckteil im zusammengebauten Zustand sowie
- Fig. 7
- das zusammengebaute Basisteils und Steckteil aus Fig. 4 in einer um 180 Grad gedrehten
perspektivischen Ansicht.
[0019] Das Basisteil 1 weist an seiner dem Betrachter in Fig. 1 zugewandten Anschlussseite
2 mehrere, im Ausführungsbeispiel neun in Querrichtung 3 nebeneinander angeordnete
Aufnahmekammern 4 auf. Die Aufnahmekammern 4 sind im Ausführungsbeispiel als Hohlquader
ausgeführt. Jeder Aufnahmekammer 4 ist dafür geeignet, ein als Flachstecker 5 ausgestaltetes
Kontaktelement 30 aufzunehmen. Der Flachstecker 5 wird zur Montage in der Aufnahmekammer
4 in der zur Querrichtung 3 senkrecht verlaufenden Einsteckrichtung 6 eingeschoben.
Am Flachstecker 5 ist jeweils in Querrichtung 3 eine Rastzunge 7 ausgebogen. Die Rastzunge
7 hintergreift im eingesteckten Zustand des Flachsteckers 5 in der Aufnahmekammer
4 einen Vorsprung an der ihr zugewandten Aufnahmekammerwand bzw. einen Teilbereich
dieser Aufnahmekammerwand, so dass der Flachstecker 5 gegen die Einsteckrichtung 6
nicht ungewollt aus der Aufnahmekammer 4 wieder entfernt bzw. herausgezogen werden
kann.
[0020] Die Aufnahmekammern 4 sind dabei derart ausgebildet, dass die Flachstecker 5 hochkant
eingeführt werden können. Das bedeutet, dass die Kontaktebene des Flachsteckers 5
senkrecht zur Querrichtung 3 in die Aufnahmekammer 4 geschoben werden kann. Dadurch
können die Aufnahmekammern 4 in Querrichtung 3 deutlich schmäler ausgeführt sein,
was über die gesamte Länge des Basisteils 1 eine erhebliche Platzersparnis zur Folge
hat. Das Basisteil 1 kann durch diese Orientierung der Flachstecker 5 somit besonders
kompakt ausgeführt werden.
[0021] Am Basisteil 1 ist weiterhin eine weitere in Querrichtung 3 nebeneinander angeordnete
Reihe von Aufnahmeschächten 8 angeordnet. Die Reihe mit den sechs Aufnahmeschächten
8 im Ausführungsbeispiel ist oberhalb der Reihe mit den Aufnahmekammern 4 angeordnet,
wobei zwischen den einzelnen Aufnahmeschächten 8 jeweils ein Zwischenraum frei gelassen
ist. Die Aufnahmeschächte 8 sind ähnlich wie die Aufnahmekammern 4 als Hohlquader
ausgestaltet. In die Aufnahmeschächte 8 können als Messerkontakte 9 ausgestaltete
Kontaktelemente 30 eingesteckt werden. Die Messerkontakte 9 werden mit senkrecht geschwenkten
Kontaktebenen in Einsteckrichtung 6 in die Aufnahmeschächte 8 eingesteckt. An den
Messerkontakten 9 sind wiederum Rastzungen 7 ausgebildet, welche in den Aufnahmeschächten
8 einen Hintergriff ausbilden, um ein ungewolltes Abziehen der Messerkontakte 9 entgegen
der Einsteckrichtung 6 aus den Aufnahmeschächten 8 zu verhindern.
[0022] Sowohl an den Flachsteckern 5 als auch an den Messerkontakten 9 sind an der jeweils
rückwärtigen Seite Klemmflügel 10 ausgebildet. Die Klemmflügel 10 dienen zum Verkrimpen
der Flachstecker 5 bzw. der Messerkontakte 9 mit Leitungsadern oder Leitungen der
ihnen zugeordneten technischen Geräte.
[0023] Die Flachstecker 5 sind so ausgelegt, dass sie an die Wicklungsdrähte bzw. Wicklungsleitungen
jeweils einer Wicklung des Elektromotors oder Transformatoren oder auch an Anschlussleitungen
einer anderen elektrischen Einrichtung angekrimpt werden können, um die elektrischen
Einrichtungen mit den externen Einrichtungen letztlich zu verbinden. Es handelt sich
dabei beispielsweise um Leitungsanschlüsse zur Übertragung hoher Stromstärken. Die
Flachstecker 5 bilden somit die Hauptanschlüsse der elektrischen Einrichtungen.
[0024] Die Messerkontakte 9 sind im Vergleich zu den Flachsteckern 5 kleiner ausgeführt
und dienen in der Regel zur Übertragung geringerer Stromstärken. Die Messerkontakte
9 dienen zum Anschluss von Zusatzgeräten, beispielsweise einer Heizeinrichtung, einer
Motorbremse, eines Temperaturfühlers oder dergleichen. Es handelt sich also Peripherie-Anschlüsse
bzw. Hilfsanschlüsse für die elektrischen Einrichtungen.
[0025] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 ganz links dargestellt, ist ein winkelförmiger
Erdungskontakt 11, der im Montageendzustand in eine neben den Aufnahmekammern 4 vorgesehene
Erdungskammer 34 eingeschoben ist. Diese Erdungskammer 34 ist im Bereich bzw. unterhalb
der Schraubbefestigung 35 für das Grundmodul angeordnet. Der Erdungskontakt 11 muss
somit nicht gesondert an einem externen Gehäuse angeschraubt werden. Vielmehr ist
der Erdungskontakt 11 ebenso steckbar ausgeführt wie die Kontaktelemente 30, also
die Flachstecker 5 und die Messerkontakte 9. Auch die Verbindung zum entsprechenden
Kontaktgegenelement 18 erfolgt in derselben Weise wie bei den Kontaktelementen 30.
[0026] Blickt man auf das Basisteil 1, so erkennt man sowohl den Aufnahmekammern 4 als auch
den Aufnahmeschächten 8 zugeordnete Entriegelungsöffnungen 12. Jede dieser Entriegelungsöffnungen
12 ist eine Aufnahmekammer 4 oder einem Aufnahmeschacht 8 zugeordnet. Durch die Entriegelungsöffnungen
12 gelangt man beispielsweise mit einer Schrauberklinge an die Rastzungen 7 an den
Flachsteckern 5 bzw. den Messerkontakten 9 um diese aus ihrer Montageendstellung in
der Aufnahmekammer 4 oder im Aufnahmeschacht 8 wieder lösen zu können.
[0027] Die Entriegelungsöffnungen 12 dienen auch zur Durchführung der Kontaktgegenelemente
18 zum Anschluss an die Kontaktelemente 30.
[0028] In Einsteckrichtung 6 sind im Bereich der der Anschlussseite 2 in Einsteckrichtung
6 abgewandten Rückseite 13 des Basisteils 1 zwei sich in Querrichtung 3 erstreckende
Brückungskanäle 14 angeordnet. Die Brückungskanäle 14 sind über Kontaktfenster 15
mit den Aufnahmekammern 4 bzw. den Aufnahmeschächten 8 verbunden. In jedem der Brückungskanäle
14 können eine oder mehrere Kontaktbrücken 16 gelagert sein. Im Ausführungsbeispiel
ist links eine als Brückungskamm ausgestaltete Kontaktbrücke 16 mit zwei Brückungskontakten
17 sowie rechts eine Kontaktbrücke 16 mit drei Brückungskontakten 17 dargestellt.
Der der Anschlussseite 2 zugewandte Brückungskanal 14 ist zur Aufnahme von Kontaktbrücken
16 mit zwei Brückungskontakten 17 dreigeteilt. Die Brückungskontakte 17 sind als Kontaktgabeln
20 ausgestaltet und können zur Kontaktierung der Kontaktelemente 30 jeweils einen
Flachstecker 5 und / oder einen Messerkontakt 9 zwischen sich aufnehmen. Die Brückungskanäle
14 dienen dazu, beispielsweise Sternschaltungen oder Dreiecksschaltungen zwischen
den in den Aufnahmekammern 4 einliegenden Flachsteckern 5 zur realisieren. Über die
Brückungskanäle 14 können auch Frequenzumrichter angeschlossen und mit Spannung und
Strom versorgt werden. Weiterhin ist der Anschluss einer Steuerung über die Brückungskanäle
möglich. Es ist auch möglich, in einen Brückungskanal 14 ein Frequenzumrichtermodul
einzustecken, um dieses mit dem Basisteil 1 mechanisch und elektrisch zu verbinden.
Zur Aufbewahrung von Kontaktbrücken 16, die nicht benötigt werden, sind Lagerbereiche
38 und Klemmelemente 43 vorgesehen, in den die Kontaktbrücken 16 für die spätere Verwendung
gelagert oder eingeklemmt werden können.
[0029] Fig. 2 zeigt die zu den Kontaktelementen 30 komplementär ausgebildeten Kontaktgegenelemente
18. Die Kontaktgegenelemente 18 weisen an ihren Oberseiten Klemmfedern 31 zum Anschluss
von abisolierten Enden elektrischer Leiter auf. An ihren den Klemmfedern 31 abgewandten
Enden weisen die Kontaktgegenelemente 18 Kontaktgabeln 20 auf. Mit diesen Kontaktgabeln
20 klemmen die Kontaktgegenelemente 18 die Kontaktelemente 30, also die Flachstecker
5 bzw. Messerkontakte 9 zwischen sich. Hierbei durchgreifen die Kontaktgegenelemente
18 die Aufnahmekammern 4 bzw. die Aufnahmeschächte 8 durch die Entriegelungsöffnungen
12. Den Entriegelungsöffnungen 12 kommt also insofern eine Doppelfunktion zu. Sie
werden daher auch als Kontaktöffnungen bezeichnet. Weiterhin ist es somit möglich,
dass mit einer Kontaktgabel 20 die Kontaktelemente 30 sowohl in den Aufnahmekammern
4 als auch in den Aufnahmeschächten 8 kontaktiert werden können.
[0030] Die Gegenkontakte 18 sind in einem quaderförmigen Steckteil 21 zusammengefasst: Hierfür
sind sämtliche Kontaktgegenelemente 18 in angepassten Aufnahmetöpfen im Steckteil
21 montiert. Dabei ragen die Kontaktgabeln 20 der Kontaktgegenelemente 18 aus der
Unterseite des Steckteils 21 hinaus. Neben den Kontaktgegenelementen 18 können im
Steckteil 21 noch Betätigungshebel 22 vorgesehen sein. Die Betätigungshebel 22 weisen
Hebelenden 23 auf. Die Kontaktgegenelemente 18 dienen zum Anschluss externer, in den
Zeichnungsfiguren nicht dargestellter Leiter. Die Leiter verbinden die elektrischen
Einrichtungen mit der externen Peripherie. Zum Anschluss der Leiter sind an den Kontaktgegenelementen
18 Klemmfedern 31 ausgebildet. Mit den Hebelenden 23 der im Steckteil 21 montierten
Betätigungshebel 22 ist es möglich, diese Klemmfedern 31 an den Kontaktgegenelementen
18 zu öffnen, um die Leiter entweder an den Klemmfedern 31 anzuschließen oder diese
von den Klemmfedern 31 wieder zu entfernen. Zur Betätigung ist in die Oberseite der
Betätigungshebel 22 im Ausführungsbeispiel jeweils eine Nut zum Angriff einer Schrauberklinge
eingearbeitet. Die Hebelenden 23 der Betätigungshebel 22 drücken beim Öffnen der Klemm-stellen
auf die Klemmfedern 31.
[0031] Zum Anschließen der Kontaktgegenelemente 18 an den Kontaktelementen 30 wird einfach
das Steckteil 21 auf das Basisteil 1 aufgesteckt. Im aufgesteckten Zustand flankieren
dann jeweils Kontaktgabeln 20 der Kontaktgegenelemente 18 die Flachstecker 5 bzw.
Messerkontakte 9 der Kontaktelemente 30 zwischen sich. Die Flachstecker 5 bzw. Messerkontakte
9 der Kontaktelemente 30 sind dann zwischen den Kontaktgabeln 20 der Kontaktgegenelemente
18 fest eingeklemmt. Zur zusätzlichen Sicherung des Steckteils 21 am Basisteil 1 ragen
aus den in Querrichtung 3 einander gegenüberliegenden Seitenwänden 24 des Steckteils
21 Schwenkachsen 25 hinaus. Auf jeder der Schwenkachsen 25 ist ein Rasthebel 26 drehbar
gelagert. An den als Schwenkhebel ausgebildeten Rasthebeln 26 ist jeweils ein Rasthaken
27 ausgebildet. Dieser Rasthaken 27 kann nach dem Aufstecken des Steckteils 21 auf
das Basisteil 1 in eine am Basisteil 1 ausgebildete Rastausnehmung 28 einfallen. Durch
den in Fig. 4, 5 und 7 dargestellten, in die Rastausnehmung 28 eingeschwenkten Rasthaken
27 ist das Steckteil 21 formschlüssig auf dem Basisteil 1 gesichert.
[0032] Aus der Fig. 7 ist ersichtlich, dass auf der der Anschlussseite 2 in Einsteckrichtung
6 abgewandten Basisteil-Rückseite 32 weitere Aufnahmekammern 4 vorgesehen sind. In
diese Aufnahmekammern 4 können Buchsenkrimpkontakte 33 eingeführt werden. Diese Buchsenkrimpkontakte
33 sind auf die durch die Aufnahmekammern 4 auf der Anschlussseite 2 eingeführten
Flachstecker 5 aufschiebbar. Auf diese Weise können mehrere elektrische Verbraucher
mit Energie versorgt werden. Die elektrische Verbindung kommt hier durch die spezifische
BuchsenStecker-geometrie der Flachstecker 5 einerseits und der Buchsenkrimpkontakte
33 andererseits zustande. Es handelt sich um eine jederzeit lösbare Verbindung, da
die Buchsenkrimpkontakte 33 im Gegensatz zu den Flachsteckern 5 keine Rastzungen 7
zum Verrasten im Basisteil 1 aufweisen. Ebenso wie die Flachstecker 5 und die Messerkontakte
9 sind die Buchsenkrimpkontakte 33 als Kontaktelemente 30 wirksam.
[0033] Nach der Erfindung dient also das Basisteil 1 als Träger der Anschlusskontakte der
elektrischen Einrichtungen während das Steckteil 21 Träger der Anschlusstechnik für
die externen Anschlüsse ist. Die Kontaktelemente 30, also die Flachstecker 5 an den
Enden der Wicklungen bzw. Anschlussleitungen werden vorteilhaft im Hause des Herstellers
der elektrischen Einrichtungen vorkonfektioniert, indem die Flachstecker 5 einfach
an die Wicklungs- bzw. Anschlussenden angekrimpt werden. Sodann können die Kontaktelemente
30, also die Flachstecker 5 und die Messerkontakte 9 in den Aufnahmekammern 4 bzw.
den Aufnahmeschächten 8 montiert werden.
[0034] Ein Anwendungsvorteil der Erfindung besteht darin, dass die am Basisteil 1 in den
Aufnahmekammern 4 montierten Flachstecker 5 einerseits und die in den Aufnahmeschächten
8 montierten Messerkontakte 9 andererseits einfach geprüft werden können. Hierfür
sind Prüfadapter vorgesehen, welche die entsprechenden Kontaktgegenelemente 18 aufweisen.
Der Prüfadapter muss ähnlich dem Steckteil 21 nur auf das Basisteil 1 aufgesteckt
werden, um die Funktionsprüfung durchführen zu können.
[0035] Weiterhin ist nur ein einziger Steckvorgang, nämlich das Aufstecken des Steckteils
21 auf das Basisteil 1 erforderlich, um den so realisierten Anschluss der elektrischen
Einrichtungen mit ihrer Peripherie zu verbinden.
[0036] Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass sowohl die Kontaktelemente 30 als auch die
Kontaktgegenelemente 18 sehr sicher fixiert sind, so dass ein Ausfall von Teile kaum
möglich ist. Da die einzelnen Kontaktelemente 30 und Kontaktgegenelemente 18 in vordefinierten
Aufnahmekammern 4 oder Aufnahmeschächten 8 am Basisteil 1 bzw. Aufnahmetöpfen 29 am
Steckteil 21 angeordnet sind und auch die Kontaktbrücken 16 in den Brückungskanälen
14 an vordefinierten Positionen angeordnet sind, sind Fehlkontaktierungen ausgeschlossen.
Bezugszeichenliste
1 |
Basisteil |
32 |
Basisteil-Rückseite |
2 |
Anschlussseite |
33 |
Buchsenkrimpkontakte |
3 |
Querrichtung |
34 |
Erdungskammer |
4 |
Aufnahmekammer |
35 |
Schraubbefestigung |
5 |
Flachstecker |
38 |
Lagerbereiche |
6 |
Einsteckrichtung |
43 |
Klemmelemente |
7 |
Rastzunge |
|
|
8 |
Aufnahmeschacht |
|
|
9 |
Messerkontakt |
|
|
10 |
Klemmflügel |
|
|
11 |
Erdungskontakt |
|
|
12 |
Entriegelungsöffnung |
|
|
13 |
Rückseite |
|
|
14 |
Brückungskanal |
|
|
15 |
Kontaktfenster |
|
|
16 |
Kontaktbrücke |
|
|
17 |
Brückungskontakt |
|
|
18 |
Kontaktgegenelement |
|
|
19 |
Klemmfeder |
|
|
20 |
Kontaktgabel |
|
|
21 |
Steckteil |
|
|
22 |
Betätigungshebel |
|
|
23 |
Hebelenden |
|
|
24 |
Seitenwand |
|
|
25 |
Schwenkachse |
|
|
26 |
Rasthebel |
|
|
27 |
Rasthaken |
|
|
28 |
Rastausnehmung |
|
|
29 |
Aufnahmetopf |
|
|
30 |
Kontaktelement |
|
|
31 |
Klemmfeder |
|
|
1. Anschlusskasten für elektrische Einrichtungen umfassend einen Anschlussbereich und
einem Steckerbereich, wobei der Anschlussbereich eine Mehrzahl von in Querrichtung
(3) nebeneinander angeordneter Aufnahmekammern (4) zur Aufnahme von Kontaktelementen
(30) von der elektrischen Einrichtung aufweist und der Steckerbereich als Träger externer
Anschlüsse mit jeweils einem zu den Kontaktelementen (30) kompatiblen Kontaktgegenelement
(18) am Ende eines jeden externen Anschlusses ausgebildet ist, wobei
die Kontaktelemente (30) als Flachstecker (5) ausgebildet sind und zumindest ein Teil
der Aufnahmekammern (4) derart ausgestaltet ist, dass der Flachstecker (5) mit seiner
Kontaktebene senkrecht zur Querrichtung (3) einführbar ist
gekennzeichnet
durch eine modulare Bauweise, wobei der Basisbereich durch ein Basisteil (1) ein erstes
Modul und der Anschlussbereich durch ein auf das Basisteil (1) aufsteckbares Steckteil
(21) ein zweites Modul bildet und
durch mindestens einen Brückungskanal (14) am Ende der Aufnahmekammern (4) mit jeweils
einem Kontaktfenster (15) in mindestens zwei Aufnahmekammern (4) im Basisbereich und
durch in mindestens zwei Kontaktfenster (15) einführbare Kontaktbrücken (16) zur elektrischen
Brückung der Kontaktelemente (30) in den Aufnahmekammern (4).
2. Anschlusskasten nach Anspruch 1
gekennzeichnet
durch jeweils eine Reihe nebeneinander angeordneter Aufnahmekammern (4) an der einen als
Anschlussseite (2) wirksamen Langseite des Basisteils (1) und an der der Anschlussseite
(2) gegenüberliegenden als Rückseite (32) wirksamen Langseite des Basisteils (1) mit
jeweils einem gemeinsamen Kontaktelement (30) in den sich jeweils einander gegenüberliegenden
und durchgängigen Aufnahmekammern (4).
3. Anschlusskasten nach Anspruch 2
gekennzeichnet
durch eine Reihe weiterer oberhalb der Reihe mit den Aufnahmekammern (4) angeordneter Aufnahmeschächte
(8) für Hilfsanschlüsse an mindestens einer Langseite des Basisteils (1).
4. Anschlusskasten nach einem der Ansprüche 1 bis 3
gekennzeichnet
durch vorzugsweise eine aus der Kontaktfläche des Flachsteckers (5) ausgebogene Rastzunge
(7) als Verriegelung des Flachsteckers (5) in der ihm zugeordneten Aufnahmekammer
(4).
5. Anschlusskasten nach einem der Ansprüche 1 bis 4
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kontaktgegenelemente (18) als Kontaktgabeln (20) ausgebildet sind und
dass bei auf dem Basisteil (1) aufgestecktem Steckteil (21) die Gabelzinken einer Kontaktgabel
(20) die Kontaktfläche des ihr zugeordneten Kontaktelements (30) zwischen sich einklemmen.
6. Anschlusskasten nach einem der Ansprüche 1 bis 5
gekennzeichnet
durch Klemmfedern (31) an den Kontaktgegenelementen (18) zum Anschluss externer elektrischer
Leiter und
durch mit ihren Hebelenden (23) die Klemmfedern (31) mit Druck beaufschlagende Betätigungshebel
(22).
7. Anschlusskasten nach einem der Ansprüche 1 bis 6
gekennzeichnet
durch Schwenkachsen (25) an zwei gegenüberliegenden Außenseitenwänden des Steckteils (21),
durch auf den Schwenkachsen (25) schwenkbar gelagerte Rasthebel (26) mit Rastvorsprüngen
und
durch zu den Rastvorsprüngen komplementär ausgebildete Rastausnehmungen (28) am Basisteil
(1) derart, dass das Steckteil (21) mit dem Rasthebel (26) am Basisteil (1) lösbar
fixiert werden kann.