[0001] Die Erfindung betrifft ein automatisches Reißverschlusssystem, das motorisch angetrieben
ist.
Gebiet der Erfindung:
[0002] Der Reißverschluss (auch Zippverschluss oder kurz Zipp/Zipp genannt) ist ein beliebig
oft zu lösendes Verschlussmittel, das auf Formschluss beruht. Er besteht aus zwei
Seitenteilen mit Krampen (kleinen Zähnen) und einem Schieber (schweizerdeutsch: Schlitten),
mit dem die Krampen ineinander verhakt und wieder gelöst werden können. Reißverschlüsse
können heute nicht nur aus Metall, sondern auch aus Kunststoff preiswert hergestellt
werden. Ebenso gibt es wasserdichte Reißverschlüsse. Im Bereich der Bekleidung und
Lederwaren zählt er zu den wichtigsten Verschlussteilen.
[0003] Aus den Druckschriften
DE202012103368A,
CN102894624,
CN105615186,
CN201146949,
CN201718679, Cn
202233611,
CN202788322,
CN203789324,
CN203814751,
CN204541049,
CN20474858,
CN205106701,
CN20543249,
CN205512742,
CN20547637,
C205884952,
US20080295300,
KR10201302265,
US20090226050,
WO2015024029,
EP3239441 sind unterschiedliche Reißverschlüsse bekannt.
Überblick über die Erfindung:
[0004] Die Erfindung betrifft ein vorzugsweise mehrteiliges, automatisches Reißverschlusssystem,
das einen Reißverschluss zu mindestens bereichsweise automatisch bzw. halbautomatisch
schließt.
[0005] Im Einzelnen umfasst die Erfindung ein automatisches Reißverschlusssystem umfassend
einen Reißverschluss, der ein Reißverschlussband mit Reißverschlusszähnen und einen
Schiebekörper umfasst. Eine weitere Komponente ist ein Gehäuse, das zumindest bereichsweise
den Reisverschluss umgibt, und in dem eine elektrische Antriebseinheit angeordnet
ist, die mit dem Schiebekörper in Wirkkontakt steht, um diesen entlang des Reißverschlusses
zu transportieren und/oder zu arretieren. In einer bevorzugten Ausführungsform ist
das Gehäuse am Ende des geschlossenen Reißverschlusses angeordnet. Es bildet sich
somit um das letzte Ende des noch nicht geschlossenen Reißverschlusses und erlaubt,
dass der Reißverschluss automatisch vollständig geschlossen wird, indem die Antriebseinheit
den Schiebekörper selbstständig weiter in das Gehäuse zieht. Das Gehäuse kann dabei
bereichsweise offen sein, sodass der obere Bereich frei liegt, damit die Oberseite
des Schiebekörpers samt der Griffplatte bzw. dem Schiebergriff freiliegt. Es ist auch
denkbar, dass das Gehäuse vollständig geschlossen ist, sodass der gesamte Schiebekörper
vollständig in diesem verschwindet.
[0006] In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Antriebseinheit mindestens einen
Riemen, der mit dem Schiebekörper vorzugsweise von unten und/oder der Seite in Wirkkontakt
bringbar ist, und der durch mindestens einen Aktuator angetrieben ist, um den Schiebekörper
vor oder zurück entlang des Reißverschlusses zu transportieren. Dieser Riemen kann
innerhalb des Gehäuses angeordnet sein und sich vorzugsweise über die gesamte Länge
des Gehäuses erstrecken. Der Riemen wird durch Druckelemente an den Schiebekörper
gepresst. Es entsteht somit eine Reibung, die es erlaubt, dass der Schieber innerhalb
des Gehäuses transportiert wird und somit den Reißverschluss vollständig schließt.
Die Reibkraft ist vorzugsweise so stark, dass ein manuelles Herausziehen des Schiebers
aus dem Gehäuse nicht ermöglicht ist. In einer weiteren Ausführungsform kann zusätzlich
noch ein Verriegelungselement im Gehäuse angeordnet sein, das den Schieberkörper verriegelt,
sodass dieser nicht herausziehbar ist. Das Verriegelungselement wird dann aktiviert,
wenn der Schiebekörper innerhalb des Gehäuses in eine bestimmte Position vorgefahren
wird. Diese Position kann durch Sensoren bestimmt werden. Das Verrieglungselement
kann zum Beispiel ein Bolzen sein, der in den Schiebekörper eingeführt wird. Alternativ
ist es auch denkbar, dass die Riemen als Zahnriemen oder Ketten ausgebildet sind,
die in Zahnräder greifen. Die Zahnräder können ebenfalls blockiert werden, damit ein
Herausziehen des Schiebekörpers vermieden wird.
[0007] In einer weiteren Ausführungsform sind mindestens zwei Riemen vorgesehen, die jeweils
beidseitig seitlich vom Schiebekörper im Gehäuse angeordnet sind, um den Schiebekörper
zwischen sich klemmend zu transportieren oder zu arretieren. Beide Riemen werden durch
einen oder mehrere Antriebe über Rollen geführt. Die Rollen wiederum sind über Federelemente
mit dem Gehäuse verbunden. Durch die Federelemente wird ein seitlicher Druck auf den
Schiebekörper ausgeübt. Dieser seitliche Druck führt dazu, dass die Bewegung des Riemens
auf den Schiebekörper übertragen werden kann. In einer möglichen Ausführungsform,
bei dem die Riemen als Zahnriemen ausgebildet sind, sind entsprechende Zähne auch
auf der Seite des Schiebekörpers, vorzugsweise im unteren Teil, ausgebildet. Hierdurch
wird ermöglicht, dass ein fester Eingriff ohne Durchrutschen erreicht wird.
In einer alternativen Ausführungsform kann der Riemen auch unterhalb des Reißverschlusses
angeordnet sein und mit der Unterseite des Schiebekörpers in Wirkverbindung treten.
[0008] In einer möglichen Ausführungsform befindet sich das Gehäuse im Endbereich des geschlossenen
Reißverschlusses, um den Schiebekörper durch die Antriebseinheit zum Ende des Reißverschlusses
automatisch zu transportieren. Vorzugsweise biegt das Gehäuse noch am Ende ab, um
dann im Inneren oder Außen z.B. der Tasche zu enden. Hierdurch ist es möglich, dass
der Schiebekörper vollständig in den Innenraum der Tasche einfährt. Dieser Ansatz
ermöglicht, dass der Benutzer den Reißverschluss fast vollständig manuell bewegt,
um ihn dann kurz vor dem Verschließen der erfindungsgemäßen Vorrichtung zu übergeben.
Dabei wird der Schiebekörper bis zum Eingang des Gehäuses geführt, um dann durch Sensoren
erkannt zu werden. In diesem Moment wird die Antriebseinheit aktiviert und zieht den
Schiebekörper selbstständig ins Innere des Gehäuses, um ihn dort zu arretieren. Im
umgekehrten Fall, berührt der Benutzer das Gehäuse oder eine Griffplatte des Schiebekörpers,
die aus dem Gehäuse noch herausragt, und der Antrieb erkennt aufgrund der Berührung
bzw. aufgrund eines leichten Zuges, dass der Schiebekörper aus dem Gehäuse herausgeführt
werden soll. In diesem Falle wird der Schiebekörper über die Antriebseinheit aus dem
Gehäuse herausgeführt, und der Benutzer kann den Reißverschluss vollständig öffnen.
Das Herausführen des Schiebekörper kann auch davon abhängig gemacht werden, dass der
Benutzer sich gegenüber der Erfindung authentifiziert. D. h. nur bestimmte Personen
sind berechtigt, den Reißverschluss zu öffnen.
Um diese Funktionen zu erreichen, sind in einer Ausführungsform ein oder mehrere Sensoren
vorhanden, die das Einführen des Schiebekörpers in das Gehäuse detektiert und/oder
die Position des Schiebekörpers innerhalb oder außerhalb des Gehäuses erkennt, um
basierend auf diesen Informationen, die elektronische Antriebseinheit zu steuern,
so dass beim Einführen des Schiebekörpers in das Gehäuse, der Schiebekörper durch
die Antriebseinheit aktiviert wird, um den Schiebkörper automatisch weiter in das
Gehäuse zu transportieren. Und alternativ, wenn sich der Schiebekörper im Gehäuse
befindet und eine Anweisung an die Antriebseinheit gesendet wird, den Schiebekörper
herauszuführen, den Schiebekörper aus dem Gehäuse herausfährt.
[0009] Um die Funktonalität zu ermöglichen, sind eine Stromversorgung und eine Steuerungsplatine
im Gehäuse angeordnet, wobei diese Komponenten vorzugsweise in einem Gehäusebereich
angeordnet sind, der an der Unterseite des Reißverschlusses ausgebildet ist, so dass
ein Zugriff bei geschlossenem Reißverschluss nicht möglich ist. Als Unterseite wird
die Seite bezeichnet, die zum Beispiel im Falle einer Tasche, zum Inneren der Tasche
gerichtet ist. Die Oberseite ist die Seite, an der sich die Griffplatte befindet,
die vom Benutzer genutzt wird, um den Reißverschluss von außen zu betätigen.
[0010] Für die Authentifizierung ist die Antriebseinheit mit einem biometrischen Sensor
(Fingerprint/Fingerabdruck-Sensor, Gesichtserkennungssensor, Sprechererkennungssensor
etc.) - im Folgenden steht der Begriff Fingerabdruck-Sensor auch für den allgemeinen
Begriff des biometrischen Sensors- verbunden, der Anweisungen, vorzugsweise über die
Steuerungsplatine, an die Antriebseinheit übermittelt, um den Schiebekörper in die
eine oder andere Richtung zu transportieren, in Abhängigkeit des erkannten Fingerabdrucks.
Die Verbindung kann über eine Kontaktverbindung oder eine kabellose Verbindung erfolgen.
Auch kann der biometrische Sensor in unmittelbarer Nähe auf oder um den Reißverschluss
angeordnet sein, oder davon entfernt. Hierbei sind möglichst nur die nicht sicherheitsrelevanten
Sensoren an der Oberseite angeordnet. Die tatsächliche Logik, und deren Berechnung
und Erkennung des Fingerabdrucks/bzw. der biometrischen Informationen erfolgt vorzugsweise
an der Unterseite in einer Platine. Die Konfiguration der Steuerung in der Platine
kann durch eine App auf einem Computer oder Smartphone kabellos oder kabelgebunden
erfolgen. So kann z.B. ein USB Anschluss an der Unterseite des Gehäuses angeordnet
sein, der nur zugänglich ist, wenn der Reißverschluss geöffnet ist. Somit wird verhindert,
dass ein Zugriff zum Beispiel bei geschlossener Tasche auf den Anschluss erfolgt.
[0011] In einer möglichen Ausführungsform ist der Fingerprint-Sensor auf einer Griffplatte
des Schiebergriffs angeordnet, der mit dem Schiebekörper in Verbindung steht, so dass
der Fingerabdruck/die biometrischen Informationen eines Benutzers beim Greifen der
Griffplatte erkennbar ist. Es ist auch denkbar, dass lediglich ein schmaler Schlitz
im Gehäuse vorhanden ist, der dazu geeignet ist, die Griffplatte außerhalb des Gehäuses
zu führen, wobei der Schiebekörper vollständig im Gehäuse geführt wird. Hierbei dient
ein vorzugsweise runder Bereich, der sich am Ende der Griffplatte befindet, zur Aufnahme
des biometrischen Sensors /Fingerabdrucksensors. Diese Aufnahme kann in einer möglichen
Ausführungsform beleuchtet sein, damit der Benutzer auch in der Nacht einen sicheren
Zugriff auf diesen Sensor haben kann.
In einer alternativen Ausführungsform, in der der Schiebekörper samt Griffplatte vollständig
in das Gehäuse eingefahren ist und für den Benutzer von außen nicht mehr zugänglich
ist, kann der Sensor zur Erkennung des Fingerabdrucks/der biometrischen Informationen
auch auf der Oberseite des Gehäuses angeordnet sein. Hierbei ist zu beachten, dass
die Kabelführung entsprechend so ausgebildet ist, dass eine Beschädigung durch den
bewegten Reißverschluss nicht erfolgt. Auch ist es denkbar, dass der Sensor, der auf
dem Gehäuse angeordnet ist, beleuchtet wird.
[0012] Grundsätzlich kann die Beleuchtung für den biometrischen Sensor/Fingerabdrucksensor
in Abhängigkeit eines Näherungssensors angeschaltet werden. Hierbei detektiert der
Näherungssensor, ob sich eine Hand dem Gehäuse nähert, um die Beleuchtung dann einzuschalten.
Auch ist es denkbar, dass im Falle einer Berührung des Gehäuses, durch einen Kontaktsensor
erkannt wird, dass der Benutzer den Fingerabdrucksensor/ biometrischen Sensor sucht,
um ihn dann zu beleuchten. Auch ist es denkbar, dass Bewegungssensoren und Helligkeitssensoren
genutzt werden, um die Beleuchtung an und abzuschalten. Bei bestimmten Bewegungsmustern
und/oder Helligkeiten kann ein Anschalten erfolgen.
[0013] Auch ist es denkbar, dass die Beleuchtung nur dann aktivierbar ist, wenn der Schiebekörper
vollständig oder teilweise im Gehäuse angeordnet ist.
[0014] Zum Aufladen und zum Konfigurieren bzw. zum Einstellen von Parametern und zum Aufladen
der Batterie ist die Steuerungsplatine und/oder die Stromversorgung mit einem Anschluss,
vorzugsweise USB, versehen.
[0015] In einer weiteren Ausführungsform kann eine weitere Beleuchtung vorgesehen werden,
die am Gehäuse an der Unterseite ausgebildet ist. Es handelt sich hierbei um eine
Beleuchtung für den durch den Reißverschluss verschließbaren Bereich, die aktivierbar
ist, vorzugsweise durch Sensoren, insbesondere Bewegungssensoren, den Fingerprint-Sensor
und einem Sensor der erkennt, dass der Schiebekörper sich nicht im Gehäuse befindet.
Auch ist es denkbar, dass Sensoren vorhanden sind, die den Öffnungsstatus des Reißverschlusses
bestimmen. D. h. bei vollständig geöffnetem Reißverschluss bzw. einem Öffnungszustand,
der ein Hereingreifen durch den Reißverschluss erlaubt, kann die Innenraumbeleuchtung
aktiviert werden, um eine bessere Betrachtung der Gegenstände im Inneren zu ermöglichen.
Auch ist es denkbar, dass eine Zeitschaltung vorgesehen ist, die die Beleuchtung nach
einem gewissen Zeitraum wieder abschaltet.
[0016] In einer weiteren Ausführungsform ist eine Alarmsteuerung vorhanden, die eine Manipulation
des automatischen Reißverschlusssystems detektiert, um ein Alarmsignal zu erzeugen.
Diese Steuerung kann zum Beispiel mithilfe des Antriebsystems erkennen, ob der Reißverschluss
bzw. der Schiebekörper mit Gewalt aus dem Gehäuse geführt werden soll. In diesem Falle
wird eine Alarmmeldung über einen Lautsprecher oder in Form eines Funksignals ausgegeben.
Der Empfänger des Funksignals wird weiter unten beschrieben. Es kann sich um einen
Computer oder ein Smartphone oder anderen Funksignalsender handeln.
[0017] Auch ist es denkbar eine GPS und/oder mobile Netzwerkeinheit zu integrieren, über
die per Funk abfragbar die Position des Reißverschlusssystems bestimmbar ist. Somit
kann im Falle eines Diebstahls und möglicherweise der gewaltsamen Öffnung die geographische
Position bestimmt werden und eine entsprechende Nachricht über das Netzwerk an einen
Empfänger gesendet werden.
Hierzu kann zusätzlich eine Funkeinheit für ein Netzwerk verwendet werden, die einen
Kontakt zu einem lokalen Computersystem, mobilen Endgerät oder Smartphone, insbesondere
3G,4G,5G, WLAN, Bluetooth, Zig-Bee, zum Austausch von Informationen, zur Konfiguration
oder zur Ansteuerung erstellt.
[0018] Ein weiterer Teil der Erfindung ist eine Tasche, die durch einen Reißverschluss gemäß
der Erfindung gekennzeichnet ist, wobei der Reißverschluss so befestigt ist, dass
die Unterseite des Reißverschlusses zum Tascheninneren zeigt.
[0019] Somit umfasst die Erfindung in einer bevorzugten Ausführungsform einen biometrischen
Sensor /Fingerprint oder anderen Schalter zum Verschließen und Öffnen von Taschen,
Gepäck und mobilen und stationären Transporteinheiten als auch Kleidung, Schuhe, mobile
und stationäre Zelte und Schlafeinheiten und Objekten im Allgemeinen, die durch die
mit dem Reißverschluss versehen sind, und somit verschließbar sind.
[0020] In der bevorzugten Ausführungsform erfolgt der Impuls zur automatischen Ent- und
Verriegelung des Verschlusssystems über die Betätigung des biometrischen Sensors/Fingerprints
oder funktional äquivalenter Schalterarten, die mittels der persönlichen Biometrik-Legimitation
des Benutzers über eine drahtlose Verbindungsart, wie z.B. Bluetooth, via App mit
dem Verschlusssystem erfolgt. Die persönliche Freigabebedingung kann über einen internen
Speicherchip und/oder App im Verschlusssystem oder aber extern in einer Cloud gespeichert
werden.
[0021] Die Erfindung weist ein Gehäuse auf, in das der Reißverschluss zumindest teilweise
eingeführt wird. Am Einlass des Gehäuses können sich Schutzvorrichtungen befinden,
die gegen Schmutz, Staub, Wasser und mechanischen Eingreifen und/oder Einziehen von
Fingern, Haaren und Gegenständen schützen.
Im Gehäuse ist ein Sensor angebracht, der erkennt, wenn sich das an dem Schieber oder
an der Schieber-Unterseite angebrachte Element dem Gehäuse nähern. Es kann sich bei
diesem Element aber auch um die Schieber-Unterseite handeln. Das an der Schieber-Unterseite
angebrachte Element kann nicht bzw. kann an den Außenkanten der Reißverschlussschließglieder
entlanglaufen.
Es wird somit eine Motoreinrichtung zur Führung von freibeweglichen Reißverschlüssen,
die damit automatisch eingezogen und aufgeschoben, ver- und entriegelt werden können
bereitgestellt. Dieses Aktuatorensystem/Antriebssystem wird elektronisch, zusammen
mit einer Sensorik, betrieben und zeichnet sich durch eine besondere Verlässlichkeit
aus, weil es problematische Belastungen einer Elektromechanik auf dem Schieber selbst
umgeht.
[0022] Das Antriebssystem ist über verschiedene Motorführungsvarianten konzipierbar, die
seitlich, oder von unten in ein Gehäuse automatisch sowohl einführen und verschließen
als auch zurückführen und öffnen können. Als Führungsvariante können Motorgruppen,
Zahnriemen und Linearmotoren verwendet werden.
Diese Vorrichtung ist vorzugsweis von außen/oben nicht sichtbar. Der Sensor im Gehäuse
sendet ein Signal über eine Auswertelogik an die Aktuatoren, die sich unterhalb
und/oder oberhalb rechts und links neben dem Reißverschluss befinden und die zusätzlich
über einen weiteren Riemen miteinander verbunden sein können.
Das Aktuatorensystem kann den Schieber in das Gehäuse ein und/oder aus dem Gehäuse
heraus transportieren.
Das Aktuatorsystem umfasst einen oder mehrere Aktuatoren, die für einen Vortrieb des
Riemens sorgen. Die Anzahl der Aktuatoren ist von der Verwendung des Aktuatorensystems
abhängig.
Das Aktuatorensystem kann durch eine federartige Aufhängung mit dem Gehäuse verbunden
oder funktionsgleich am Gehäuse installiert werden. Die am Schieber angebrachte Vorrichtung
initiiert bei Einzug des Schiebers (Verriegelung des Verschlusssystems) eine automatische
Schließungs- und Vorwärtsbewegung. Die am Schieber angebrachte Vorrichtung initiiert
bei Ausführung des Schiebers (Entriegelung des Verschlusssystems) eine automatische
Öffnungs- und Rückwärtsbewegung.
Ferner können sich unterhalb des Gehäuses Leuchtsysteme für eine Innenraum-Beleuchtung
befinden.
Auch können sich unterhalb des Gehäuses oder der Unterseite ein und/oder mehrere Lautsprecher
für das Alarmsignal bei Diebstahl oder bei Entfernung des Benutzers vom System befinden.
[0023] Der Sensor als auch die Aktuatoren werden über ein Kabel mit Energie und Steuerungssignalen
gespeist.
Das Freigabesignal an das Aktuatorensystem kann bei Bedarf auch zusätzlich über ein
elektronisches Gerät, eine App auf einem Smartphone, über WLAN oder Bluetooth oder
in einer anderen kabellosen Form erfolgen.
Figurenbeschreibung:
[0024] Im Folgenden werden die Figuren kurz beschrieben.
Fig. 1 zeigt eine schematische Ansicht der vorliegenden Erfindung von oben.
Figur 2 zeigt eine schematische Ansicht der Erfindung von der Unterseite.
Figur 3 zeigt eine alternative Ausführungsform der vorliegenden Erfindung mit einem
Fingerabdrucksensor/ biometrischen Sensor/ auf dem Gehäuse von der Oberseite.
Figur 4 zeigt eine gebogene Ausführungsform im Schnitt von der Seite.
Figur 5 zeigt eine Anwendung der vorliegenden Erfindung innerhalb einer Tasche.
Beschreibung von konkreten Ausführungsformen:
[0025] Die Figur 1 zeigt eine mögliche Ausführungsform der Erfindung von oben. Hierbei umfasst
die Erfindung ein Gehäuse 7, das vorzugsweise aus eine Oberseite und auf eine Unterseite
aufweist, die ggfs. aus einer oberen Gehäusehälfte und unteren Gehäusehälfte bestehen.
Die Oberseite ist zum Benutzer hin gerichtet, wobei die Unterseite in den Innenraum
gerichtet ist. Der Reißverschluss 3 umfasst ein Reißverschlussband 4, das aus 2 gegenüberliegenden
Teilbändern besteht, die jeweils mit Reißverschlusszähnen 11 versehen sind. Die Reißverschlusszähne
greifen ineinander. Die Reißverschlusszähne werden durch einen Schiebekörper 5 (auch
Schieber genannt) zusammengeführt und miteinander verhakt. Am Schiebekörper ist eine
Griffplatte 6 (Schiebergriff) angelenkt, die es dem Benutzer ermöglicht, den Schiebekörper
zu greifen und zu bewegen. Auf dem Schiebegriff ist ein Fingerabdruck-Sensor / biometrischer
Sensor 1 angeordnet, der die Authentifizierung eines Benutzers erlaubt. Grundsätzlich
gibt es gemäß Figur 1 und 3 unterschiedliche Ausführungen des oberen Gehäuseteils.
In einer möglichen Ausführungsform fährt der Schiebekörper mit dem Fingerabdrucksensor/
biometrische Sensor vollständig in das Gehäuse hinein und ist von außen nicht mehr
zugänglich. In einer weiteren Ausführungsform fährt der Schiebekörper in das Gehäuse
ein und lediglich der biometrische Sensor/Fingerabdrucksensor wird vor dem Gehäuse
gestoppt, sodass dieser von außen zugänglich ist. In noch einer weiteren Ausführungsform
weist das obere Gehäuseteil einen Schlitz auf, der den biometrischen Sensor/Fingerabdrucksensor
und/oder den Schiebekörper teilweise oder vollständig freilegt. Grundsätzlich ist
es denkbar, dass der Sensor auf dem Gehäuse angeordnet ist oder der Sensor ist auf
der Griffplatte angeordnet. Alternativ können auch zwei Sensoren möglich sein, die
jeweils angeordnet sind.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Fassung des biometrischen Sensors/Fingerabdrucksensors
mit einer Beleuchtung versehen, die möglicherweise den Sensor kreisförmig umgibt,
sodass dieser visuell auch in der Dunkelheit schnell erfassbar ist.
[0026] Die Figur 2 zeigt schematisch die Erfindung und das Gehäuse von unten. Eine Vielzahl
von Aktuatoren 8 oder Riemenführungselementen dienen zum Antrieb eines Riemen / Reibriemen
/ Zahnriemen 10. Die Aktuatoren oder die Riemenführungselemente werden durch Federn
9 gegen die Seitenwand des Schiebekörpers 5 gedrückt, damit sie diesen transportieren
können.
Zusätzlich ist vorzugsweise im unteren Teil des Gehäuses eine Platine 12 mit Bauteilen
angeordnet, die einerseits die Steuerung des Antriebs übernimmt und andererseits die
erlangten Daten von den Sensoren insbesondere den biometrischen Sensor/Fingerabdruck-Sensor
erfasst. Ferner ist eine Stromzufuhr-leitung 13 vorgesehen, die von der Batterie/Akku
zur Platine führt. Signalsteuerungsleitungen 14 verbinden die einzelnen Komponenten
und Sensoren miteinander.
Weiterhin sind Verbindungsmittel 15 dargestellt, die die untere Hälfte des Gehäuses
mit der oberen Hälfte fest verbinden. Hierbei handelt sich vorzugsweise um Schrauben
oder Nieten oder andere dauerhafte und stabile Verbindungselement.
[0027] Die Figur 3 zeigt eine alternative Ausführungsform bei der der biometrischen Sensor/Fingerabdrucksensor
1 in der oberen Gehäusehälfte angeordnet ist. In diesem Falle fährt der Schiebekörper
vollständig in das Gehäuse ein. Die Griffplatte benötigt in diesem Falle keinen zusätzlichen
biometrischen Sensor/Fingerabdrucksensor.
Die Figur 4 zeigt eine Ausführungsform von der Seite im Schnitt, gemäß dem Konzept
der Figur 3. Hierin ist das Gehäuse gebogen und führt nach unten weg. Hierdurch kann
erreicht werden, dass der Schiebekörper um die Kurve nach unten geführt wird, um ins
Innere einer Tasche geführt zu werden oder nach außen, wie man es in der Figur 5 sehen
kann.
Die Figur 5 zeigt einen konkreten Anwendungsfall der vorliegenden Erfindung in einer
Tasche. Die Tasche ist im Schnitt von der Seite dargestellt. Die Tasche umfasst einen
Taschengriff 24; unterhalb dieses Griffes ist der Reißverschluss 23 angeordnet. An
der linken Seite des Reißverschlusses 23 befindet sich das Gehäuse 21 gemäß der vorliegenden
Erfindung, das Antriebsmittel aufweist, wie sie in den Figuren 1-4 bereits beschrieben
wurden. Auf der Oberseite des Gehäuses 21 befindet sich ein biometrischer Sensor/Fingerabdrucksensor
22. An der Unterseite des Gehäuses 21 ist ein Beleuchtungselement 26 angeordnet, das
wie bereits oben beschrieben wurde den Innenraum der Tasche, der durch den Taschenkörper
25 gebildet wird, abhängig von bestimmten Ereignissen beleuchtet.
Zum Aufladen von internen und externen elektronischen Geräten weist die Tasche eine
Vielzahl von Induktionselementen auf. Durch einen Induktions-Empfänger 28 können die
Batterien im Inneren der Tasche geladen werden. Hierbei kann es sich insbesondere
um die Batterie der erfindungsgemäßen Antriebsvorrichtung für den Reißverschluss handeln.
Auch kann es sich um einen Induktions-Sender handeln, um Geräte innerhalb der Tasche
zu laden. Hierbei ist der Sender 27 mit der Batterie 29 verbunden. Des Weiteren kann
die Batterie 29 ebenfalls induktiv durch einen Induktions-Empfänger 28 oder durch
einen externen Anschluss 37 geladen werden. Für das Laden der Batterie in der Tasche
oder für das Laden von Geräten in der Tasche sind USB-Anschlüsse 30 vorgesehen. Für
die Kontrolle der gesamten Batterien, Ladeeinheiten und Anschlüsse ist eine Platine
32 mit Bauteilen im unteren Bereich der Tasche vorgesehen.
[0028] Auch kann ein Dynamo 31 vorgesehen werden, der es ermöglicht, manuell zum Beispiel
durch eine Kurbel, eine Notaufladung der Batterie vorzunehmen, damit die Funktionalität
der Tasche für den Notbetrieb ermöglicht wird. Hierdurch kann erreicht werden, dass
die Tasche auch geöffnet werden kann, wenn keinerlei Energie zur Verfügung steht,
um die Batterien aufzuladen.
Für den Antrieb und die Kommunikation der einzelnen Komponenten sind Stromzufuhrleitungen
33 und Signalsteuerungsleitungen vorhanden, die die einzelnen Komponenten miteinander
verbinden und diese versorgen.
Für die externe Ladestation 33, die auch als InduktionsSender ausgebildet sein kann,
ist eine Stromzufuhrleitung 33 vorgesehen.
In einer bevorzugten Ausführungsform kann die gesamte Stromversorgung und Steuerungseinheit
als ein kompaktes Modul mit einem eigenen Gehäuse 35 gefertigt sein, dass im unteren
Bereich der Tasche angeordnet werden kann und diese dort eingearbeitet werden kann.
Je nach Format der Tasche wird diese entsprechend unterschiedlich ausgelegt. Hierbei
werden die Komponenten unterschiedlich angeordnet oder unterschiedlichen Größen ausgebildet.
Bezugszeichenliste
[0029]
- 1
- Fingerprint-Sensor / biometrischer Scanner
- 2.
- Fassung Fingerprint mit/ohne Beleuchtung
- 3.
- Reißverschluss
- 4.
- Reißverschlussband
- 5.
- Schiebekörper (Schieber)
- 6.
- Griffplatte (Schiebergriff)
- 7.
- Gehäuse
- 8.
- Aktuator mit Antriebswelle
- 9.
- Feder
- 10.
- Riemen / Reibriemen / Zahnriemen
- 11.
- Reißverschlusszähne
- 12.
- Platine mit Bauteilen
- 13.
- Stromzufuhr -leitung
- 14.
- Signalsteuerung -leitung
- 15.
- Verbindung Ober- mit Untergehäuse
- 16.
- Akku / Batterie
- 21.
- Motorgehäuse automatische Ver- und Entriegelung Reißverschluss
- 22.
- Fingerprint / biometrischer Scanner
- 23.
- Reißverschluss
- 24.
- Taschengriff
- 25.
- Taschenkörper
- 26.
- Beleuchtung
- 27.
- Induktion-Empfänger
- 28.
- Induktion-Sender
- 29.
- Akku /Batterie
- 30.
- USB Anschluss out
- 31.
- Dynamo für Notaufladung Akku
- 32.
- Platine mit Bauteilen
- 33.
- Stromzufuhr -leitung
- 35.
- Gehäuse All-in-one Einheit
- 36.
- Ladestation Induktion-Sender extern
- 37.
- USB Anschluss
1. Automatisches Reißverschlusssystem für einen Reißverschluss (3), der ein Reißverschlussband
(4) mit Reißverschlusszähnen (11) einen Schiebekörper (5) umfasst,
gekennzeichnet durch ein Gehäuse (7), das ausgebildet ist, um zumindest bereichsweise den Reisverschluss
(3) zu umgeben, und in dem eine elektrische Antriebseinheit (10,8) angeordnet ist,
die mit dem Schiebekörper (5) in Wirkkontakt bringbar ist, so dass diese entlang des
Reisverschlusses (3) transportierbar und/oder arretierbar ist.
2. Automatisches Reißverschlusssystem nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Antriebseinheit
mindestens einen Riemen (10) umfasst, der mit dem Schiebekörper vorzugsweise von unten
und/oder der Seite in Wirkkontakt bringbar ist, und der durch einen Aktuator (8) angetrieben
ist, so dass der Schiebekörper vor oder zurück entlang des Reißverschlusses transportierbar
ist.
3. Automatisches Reißverschlusssystem nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei mindestens
zwei Riemen (10) vorgesehen sind, die jeweils beidseitig seitlich vom Schiebekörper
im Gehäuse (7) anordenbar sind, so dass der Schiebekörper zwischen sich klemmend transportierbar
oder arretierbar ist.
4. Automatisches Reißverschlusssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
das Gehäuse im Endbereich des geschlossenen Reißverschluss anordenbar ist, so dass
der Schiebekörper durch die Antriebseinheit zum Ende des Reißverschlusses automatisch
transportierbar ist.
5. Automatisches Reißverschlusssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
ein Sensor vorhanden ist, der das Einführen des Schiebekörpers in das Gehäuse detektiert
und/oder die Position des Schiebekörpers innerhalb oder außerhalb des Gehäuses erkennt,
um basierend auf diesen Informationen, die elektronische Antriebseinheit zu steuern,
so dass beim Einführen des Schiebekörpers in das Gehäuse, der Schiebekörper die Antriebseinheit
aktiviert, um den Schiebkörper automatisch weiter in das Gehäuse zu transportieren,
oder wenn sich der Schiebekörper im Gehäuse befindet und eine Anweisung an die Antriebseinheit
gesendet wird, den Schiebekörper herauszuführen, den Schiebekörper aus dem Gehäuse
herausfährt.
6. Automatisches Reißverschlusssystem nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei eine Stromversorgung
(16) und eine Steuerungsplatine (12) im Gehäuse angeordnet sind, wobei diese Komponenten
vorzugsweise in einem Gehäusebereich angeordnet sind, der an der Unterseite des Reißverschlusses
angeordnet ist, so dass ein Zugriff bei geschlossenem Reißverschluss nicht möglich
ist.
7. Automatisches Reißverschlusssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die Antriebseinheit mit einem biometrischen Sensor/Fingerabdruck-Sensor (1) unmittelbar
oder entfernt verbunden ist, der Anweisungen, vorzugsweise über die Steuerungsplatine
(12), an die Antriebseinheit übermittelt, so dass der Schiebekörper in die eine oder
andere Richtung in Abhängigkeit des erkannten biometrischen Sensor/Fingerabdrucks
transportierbar ist.
8. Automatisches Reißverschlusssystem nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei der biometrischen
Sensor/Fingerabdruck-Sensor auf einer Griffplatte des Schiebergriffs angeordnet ist,
der mit dem Schiebekörper in Verbindung steht, so dass der die biometrische Daten/Fingerabdruck
eines Benutzers beim Greifen der Griffplatte erkennbar ist.
9. Automatisches Reißverschlusssystem nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Griffplatte
eine Beleuchtung aufweist, um den Ort des Fingerprint-Sensors anzuzeigen, wobei vorzugsweise
die Beleuchtung aktivierbar ist, wenn der Schiebekörper im Gehäuse angeordnet ist.
10. Automatisches Reißverschlusssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
Steuerungsplatine und/oder die Stromversorgung mit einem Anschluss vorzugsweise USB,
versehen ist, um konfiguriert oder aufgeladen zu werden.
11. Automatisches Reißverschlusssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
im Gehäuse an der Unterseite eine Beleuchtung für den durch den Reißverschluss verschließbaren
Bereich vorgesehen ist, die aktivierbar ist, vorzugsweise durch Sensoren, insbesondere
Bewegungssensoren, den Fingerprint-Sensor und einem Sensor der erkennt, dass der Schiebekörper
sich nicht im Gehäuse befindet.
12. Automatisches Reißverschlusssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
eine Alarmsteuerung vorhanden ist, die eine Manipulation des automatischen Reißverschlusssystems
detektiert, um ein Alarmsignal zu erzeugen.
13. Automatisches Reißverschlusssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
umfassend eine GPS und/oder mobile Netzwerkeinheit, über die per Funk die Position
des Reißverschlusssystems bestimmbar ist und/oder
umfassend eine Funkeinheit zum Kontakt mit einem Netzwerk oder einem lokalen Computersystem,
mobilen Endgerät oder Smartphone, insbesondere 3G,4G,5G, WLAN, Bluetooth, Zig-Bee,
zum Austausch von Informationen, zur Konfiguration oder zur Ansteuerung.
14. Reißverschluss gekennzeichnet, durch ein automatisches Reißverschlusssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
15. Tasche gekennzeichnet durch einen Reißverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei der Reißverschluss
so befestigt ist, dass die Unterseite des Reißverschlusses zum Tascheninneren zeigt.