1. Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Pressmaschine, insbesondere eine handgeführte
Pressmaschine, wie sie zum Verpressen von Werkstücken, insbesondere Fittinge bei der
Rohrinstallation oder Kabelschuhen bei der Elektroinstallation, verwendet wird.
2. Stand der Technik
[0002] Pressmaschinen, insbesondere handgeführte Pressmaschinen, werden verwendet um Werkstücke
miteinander zu verpressen, d.h. die Werkstücke, beispielsweise Fitting und Rohr, dauerhaft
miteinander zu verbinden.
[0003] Derzeit besteht der Antrieb einer handgeführte Pressmaschine aus einem Elektromotor,
der über ein Getriebe eine exzentrische Welle antreibt. Das Getriebe dient dabei zur
Drehzahlreduzierung. Eine Nenndrehzahl des Motors, bei welcher der Motor seine maximale
Leistung hat, wird so mit Hilfe des Getriebes auf eine für den Leistungsabnehmer adäquate
Drehzahl herunter geregelt.
[0004] Die Abtriebswelle des Elektromotors ist dabei koaxial zur Getriebe-Abtriebswelle
angeordnet und ist direkt oder formschlüssig mit dieser verbunden. Bei einer Pressmaschine
mit einem Hydrauliksystem wird dann rechtwinklig zur Getriebe-Abtriebswelle eine Kolbenpumpe
angeordnet, wobei ein exzentrischer Abtriebswellenabsatz auf den Kolben der Kolbenpumpe
drückt und den Kolben auf und ab bewegt. Durch die Kolbenbewegung fördert die Kolbenpumpe
eine Hydraulikflüssigkeit in einen Zylinderraum und erzeugt so eine Presskraft auf
das an der Pressmaschine angebrachte Presswerkzeug zum Verpressen der Werkstücke.
[0005] Der beschriebene Antrieb einer Pressmaschine hat jedoch den Nachteil, dass die Pressmaschine,
aufgrund des Getriebes und der rechtwinkligen Anordnung von Getriebe und Kolbenpumpe,
insgesamt recht groß und unhandlich ist. Besonders in Einsatzorten mit wenig Platz,
an denen zum Beispiel Rohrverbindungen durch Verpressen hergestellt werden sollen,
ist der Einsatz solch einer Pressmaschine unvorteilhaft und an manchen Stellen sogar
unmöglich.
[0006] Die Druckschrift
DE 101 24 265 A1 beschreibt ein Reibrad-Getriebe mit einer Getriebewelle und konisch geneigten Laufbahnen
für einen darin rotierenden Laufbahnkörper, wobei die Laufbahnen über ihren Umfang
zudem höhenmäßig strukturiert sind. Der Laufbahnkörper führt im Betrieb eine axiale
Hin-und-Herbewegung aus. Das Reibrad-Getriebe der
DE 101 24 265 A1 ist konstruktiv kompliziert und durch die höhenmäßig strukturierten und konisch geneigten
Laufbahnen sehr aufwendig in der Herstellung.
[0007] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Pressmaschine bereitzustellen,
welche die oben genannten Nachteile überwindet, einfach in der Herstellung ist, und
auch in räumlich begrenzten Einsatzgebieten ein zuverlässiges und komfortables Arbeiten
ermöglicht.
3. Zusammenfassung der Erfindung
[0008] Die oben genannten Probleme werden erfindungsgemäß durch eine Pressmaschine gemäß
Anspruch 1 gelöst.
[0009] Insbesondere werden die Probleme gelöst durch eine Pressmaschine, aufweisend einen
Antrieb mit einer Abtriebswelle zum Erzeugen einer Drehbewegung, ein Getriebe, das
eingangsseitig mit der Abtriebswelle des Antriebs verbunden ist, und das Getriebe
ausgangsseitig mit einer Taumelscheibe verbunden ist, und einen Stift, der in Kontakt
mit der Taumelscheibe steht, so dass der Stift bei einer Drehbewegung der Abtriebswelle
des Antriebs eine Hub-Bewegung ausführt.
[0010] Eine Taumelscheibe besteht im Wesentlichen aus einer geneigten Oberfläche, wobei
sich bei Rotation der Taumelscheibe um ihre Mittelachse die Neigung der Taumelscheibe
in einem Winkelbereich von - β bis + β gegenüber der Rotationsachse verschiebt. Durch
den Einsatz einer Taumelscheibe wird so die Rotationsbewegung der Abtriebswelle des
Antriebs in eine Hubbewegung, d.h. eine Hin-und-Her Bewegung, des Stifts umgewandelt,
wobei die Hubbewegung in der Axialrichtung der Abtriebswelle liegt. Somit können die
genannten Bauteile in axialer Richtung hintereinander angeordnet werden und ermöglichen
einen schlanken, dünnen Aufbau der Pressmaschine. Durch einen schlanken Aufbau kann
die Pressmaschine auch in schwer zugänglichen, engen Bereichen eingesetzt werden.
Zudem ist eine Taumelscheibe einfach in der Herstellung und reibungsarm im Betrieb,
was die Wirtschaftlichkeit und Zuverlässigkeit der Pressmaschine erhöht.
[0011] Bevorzugt ist das Getriebe ein Planetengetriebe, welches ein Ritzel, Planetenräder,
Hohlrad und Planetenradträger aufweist. Ein Planetengetriebe ist platzsparend und
ermöglicht eine starke Reduzierung der Drehzahl. So kann mit Hilfe des Planetengetriebes
die Drehzahl der Abtriebswelle, welche optimalerweise im Bereich der Nenndrehzahl
des Antriebs, insbesondere eines Elektromotors, liegt, auf eine reduzierte Drehzahl,
die für den Abnehmer, hier die Taumelscheibe für eine Kolbenpumpe, geeignet ist, reduziert
werden.
[0012] Bevorzugt wird das Ritzel des Planetengetriebes von der Abtriebswelle des Antriebs
angetrieben. Eine direkte Anordnung des Planetengetriebes an der Abtriebswelle des
Antriebs ermöglicht weiterhin eine axial raumsparende Bauweise der Pressmaschine.
[0013] Bevorzugt weist der Planetenradträger einen Lagersitz auf, und eine Lagersitzebene
ist gegenüber der Mittelachse des Planetenradträgers geneigt. Auf dem Lagersitz kann
eine Taumelscheibe angeordnet werden. Der Lagersitz vereinfacht die Montage der Taumelscheibe
und lagert die Taumelscheibe passend. Durch die Neigung der Lagersitzebene ist eine
darauf angeordnete, insbesondere planare Taumelscheibe ebenfalls um diesen Winkel
gegenüber der Mittelachse des Planetenradträgers geneigt. Bei einer Drehbewegung der
Taumelscheibe bewegt sich aufgrund der Neigung ein fester Punkt auf der Taumelscheibe
in axialer Richtung entlang der Mittelachse des Planetenradträgers. Dadurch kann eine
Drehbewegung der Taumelscheibe auf einfache und zuverlässige und raumsparende Art
und Weise in eine Hin-und-Her Bewegung, z.B. des Stifts, in axialer Richtung umgewandelt
werden.
[0014] Bevorzugt weist das Planetengetriebe ein erstes Kugellager zum Lagern des Planetenradträgers
auf. Durch das Kugellager wird der Planetenradträger platzsparend und reibungsarm
gelagert.
[0015] Bevorzugt weist das Planetengetriebe ein zweites Kugellager zum Lagern der Taumelscheibe
auf. Durch das zweite Kugellager kann die Taumelscheibe bewegbar gegenüber dem Planetenradträger,
d.h. unabhängig von der Bewegung des Planetenradträgers, gelagert sein.
[0016] Bevorzugt ist der Planetenradträger mit der Taumelscheibe verbunden. Wenn der Planetenradträger
mit der Taumelscheibe verbunden ist, überträgt sich die Dreh- und Taumelbewegung oder
nur die Taumelbewegung des Planetenradträgers auf die Taumelscheibe.
[0017] Bevorzugt ist die Taumelscheibe über das zweite Kugellager mit dem Planetenradträger
verbunden. Die Verbindung über das zweite Kugellager ermöglicht es, dass die Taumelscheibe
nicht mit dem Planetenradträger mitrotiert sondern, aufgrund des geneigten Lagersitzes
des zweiten Kugellagers auf dem Planetenradträgers, ausschließlich eine Taumelbewegung
ausführt.
[0018] Bevorzugt rotiert die Taumelscheibe nicht. Dies minimiert eine Reibung zwischen dem
mit der Taumelscheibe in Kontakt stehenden Stift und der Oberfläche der Taumelscheibe.
[0019] Bevorzugt stehen der Stift und die Taumelscheibe über eine Punktberührung miteinander
in Verbindung. Bei einer solchen Anordnung wird Reibung zwischen dem Stift und der
Taumelscheibe weiterhin vermieden und eine ungewollte Wärmeentwicklung und Abnutzung
aufgrund der Reibung verringert bzw. ausgeschlossen.
[0020] Bevorzugt ist die Taumelscheibe integral mit dem Planetenradträger ausgebildet. Dabei
ist die Taumelscheibe ein Teil des Planetenradträgers und das integrale Bauteil kann
wirtschaftlich hergestellt werden. Weiterhin wird der Einbau erleichtert, da nur noch
ein Bauteil in der Pressmaschine verbaut bzw. befestigt werden muss. Hierbei dreht
jedoch die Taumelscheibe mit dem Planetenradträger mit, was die Reibung zwischen Stift
und Planetenradträger erhöht.
[0021] Bevorzugt wird der Stift an die Taumelscheibe gedrückt, um einen permanenten Kontakt
mit der Taumelscheibe bereitzustellen. Der permanente Kontakt ist somit unabhängig
von der Ausrichtung der Pressmaschine vorhanden. Jede Bewegung der Taumelscheibe überträgt
sich direkt auf den Stift. Somit kann z.B. ein kontinuierlicher Betrieb der Kolbenpumpe
auch bei Betrieb der Pressmaschine in Richtung der Schwerkraft gewährleistet werden.
[0022] Bevorzugt treibt der Stift einen Kolben einer Kolbenpumpe an oder ist selbst ein
Kolben einer Hydraulikpumpe. Wenn der Stift den Kolben einer Kolbenpumpe antreibt,
kann der Stift leichter bei Verschleiß ausgetauscht werden, als der Kolben selbst.
Ist der Stift selbst der Kolben einer Hydraulikpumpe so entfällt eine zusätzliche
Verbindung der Bauteile und der entsprechende Raumbedarf.
[0023] Bevorzugt ist der Antrieb ein Elektromotor, insbesondere ein Gleichstrommotor. Dadurch
kann die Pressmaschine auch mit einem Akkumulator angetrieben werden, und ist mobil
einsetzbar. Andere Antriebe können pneumatische, hydraulische oder manuelle Antriebe
umfassen, die eine Drehbewegung bereitstellen.
[0024] Bevorzugt ist die Pressmaschine eine handgeführte Pressmaschine, die eine Kolbenpumpe
mit Hydraulikflüssigkeit zum Erzeugen einer Presskraft in einem Hydrauliksystem aufweist.
Eine handgeführte Pressmaschine ermöglicht einen flexiblen Einsatz der Pressmaschine.
Werkstücke, insbesondere Rohre können bereits an ihrer Endposition montiert sein und
werden mit Hilfe der Pressmaschine nur noch miteinander verbunden, d.h. verpresst.
Dies erleichtert die Montage in schwer zugänglichen Bereichen oder bei aufwendigen
Rohr-/Werkstückkonstruktionen.
4. Kurze Beschreibung der Figuren
[0025] Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung anhand
der beigefügten Figuren dargestellt. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer Ausführungsform einer Pressmaschine;
- Fig. 2
- eine Detailansicht der Ausführungsform der Pressmaschine aus Fig. 1;
- Fig. 3a/3b
- eine Detailansicht der Ausführungsform der Pressmaschine aus Fig. 1 mit einer Taumelscheibe
in einer ersten Position (Fig. 3a) und in einer zweiten Position (Fig. 3b), um 180°
gedreht zur ersten Position; und
- Fig. 4
- eine Explosionsansicht von Bauteilen der Pressmaschine aus Fig. 1 in einer Sicht vom
Motor zur Kolbenpumpe (oben) und in einer Sicht von der Kolbenpumpe zum Motor (unten).
5. Detaillierte Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
[0026] Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung mit Bezug
auf die beigefügten Figuren im Detail beschrieben.
[0027] Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform einer handgeführten Pressmaschine 1. Die Pressmaschine
1 ist dabei in ihren Abmessungen und Gewicht so konstruiert, dass ein Benutzer sie
halten und damit arbeiten kann. Die Pressmaschine 1 ist insgesamt länglich gehalten,
um ein Arbeiten in engen und schwer zugänglichen Bereichen zu ermöglichen. Insbesondere
beim Verpressen von Rohrleitungen, welche in Schächten oder unterhalb von Arbeitsbereichen
verlegt werden, ist oftmals nur wenig Spielraum für die Montage, so dass eine schlanke
Form der Pressmaschine 1 von Vorteil ist.
[0028] An einem ersten Ende der Pressmaschine 1 ist ein Elektromotor 2 als Antrieb 2 angebracht,
der die Pressmaschine 1 antreibt. Der Elektromotor 2 ist bevorzugt ein Gleichstrommotor
und kann durch eine Kabelverbindung mit dem Stromnetz oder mit Hilfe eines angeschlossenen
Akkumulators (nicht gezeigt) betrieben werden. Andere Antriebe 2, die eine Drehbewegung
bereitstellen, sind jedoch ebenfalls einsetzbar. Beispielsweise kann der Antrieb 2
einen Pneumatikmotor, einen Hydraulikmotor oder andere geeignete Antriebe 2 umfassen.
Die vom Antrieb 2 erzeugte Drehbewegung wird über eine Abtriebswelle 4 zu einem Getriebe
10 weitergeleitet. Mit Hilfe des Getriebes 10 wird die Drehzahl reduziert. Das Getriebe
10 treibt eine Taumelscheibe 18 an, die die Drehbewegung in eine Hubbewegung in axialer
Richtung A wandelt, wobei die Hubbewegung zum Antreiben einer Kolbenpumpe 20 genutzt
wird. Da die Hubbewegung parallel zur Mittelachse der Pressmaschine 1, d.h. parallel
zur Längsachse der Abtriebswelle 4, stattfindet, können Elektromotor 2, Getriebe 10,
Taumelscheibe 18, Stift 22 und Kolbenpumpe 20 axial hintereinander angeordnet werden,
so dass die schlanke Form der Pressmaschine 1 erreicht wird.
[0029] Die Kolbenpumpe 20 erzeugt einen Flüssigkeitsdruck in einem Zylinderraum, indem sie
Hydraulikflüssigkeit fördert. Durch den steigenden Druck im Zylinderraum wird ein
Arbeitskolben bewegt, der ein Presswerkzeug (nicht gezeigt) antreibt, welches an der
Werkzeugaufnahme 8 der Pressmaschine 1 angebracht ist. Die Pressbacken des Werkzeugs
werden mit steigendem Druck im Zylinderraum geschlossen und übertragen die Kraft auf
die zu verpressenden Werkstücke (nicht gezeigt) und verpressen diese miteinander.
Dabei können Pressdrücke von mehreren hundert Bar, vorzugsweise 100 bis 700 Bar erzeugt
und übertragen werden.
[0030] Fig. 2 zeigt eine Teil-Detailansicht einer Ausführungsform der Pressmaschine 1 im
TeilSchnitt. Das Getriebe 10 ist in dieser Ausführungsform ein Planetengetriebe 10
und wird direkt von der Abtriebswelle 4 des Elektromotors 2 angetrieben. Das Getriebe
10 dient zur Drehzahlreduzierung der Drehzahl bei gleichzeitiger Erhöhung des Drehmoments
der Abtriebswelle 4. Durch das Getriebe 2 können kleinere, drehmomentschwächere Antriebe
2, insbesondere Elektromotoren 2 verwendet werden. Die Reduzierung wird dabei durch
die Anzahl der Zähne des Ritzels 11, der Planetenräder 12 sowie des Hohlrads 13 bestimmt.
Das Ritzel 11 treibt die Planetenräder 12 an, die in dem Hohlrad 13 umlaufen. Das
Hohlrad 13 ist feststehend.
[0031] Die Planetenräder 12 können auf Bolzen 14a bezüglich des Planetenradträgers 14 rotieren
und treiben diesen rotierend an. Aufgrund der Bewegung der Planetenräder 12 dreht
sich dann der Planetenradträger 14 in die entgegengesetzte Richtung zur Drehrichtung
der Planetenräder 12.
[0032] Der Planetenradträger 14 ist an seiner ersten Seite mittels eines ersten Kugellagers
15 gelagert und kann gegenüber dem Hohlrad 13 rotieren. Auf der Getriebeabtriebsseite
ist der Planetenradträger 14 mit seiner Mittelachse in einer Öffnung einer Lagerung
19 rotierend gelagert. Zudem weist der Planetenradträger 14 auf der Getriebeabtriebsseite
eine geneigte Oberfläche E auf. Die Neigung des Lots der Oberfläche E um den Winkel
β gegenüber der Mittelachse A beträgt bevorzugt 3 - 45°, noch bevorzugter 5 - 25°
und noch bevorzugter 9 - 12°. Je größer der Winkel β gewählt ist, desto stärker ist
der Hub D der resultierenden Hubbewegung in Axialrichtung (s. Fig. 3b). Der notwendige
Hub und der effektive Durchmesser der Taumelscheibe 18 bestimmen die Neigung der Oberfläche
E.
[0033] In einer ersten Ausführungsform ist eine Taumelscheibe 18 auf der geneigten Oberfläche
E des Planetenradträgers 14 drehbar gelagert. Die Taumelscheibe 18 weist eine planare,
kreisförmige Form auf. An ihrer äußeren Umrandung kann die Taumelscheibe 18 abgebogen
sein, um dahinter ein zweites Kugellager 16 aufzunehmen. Die Taumelscheibe 18 kann
über das zweite Kugellager 16 reibungsarm auf dem Planetenradträger 14 gelagert sein,
so dass sie eine reine Taumelbewegung ausführt, sich aber nicht mit dem Planetenradträger
mitrotiert.
[0034] Die Taumelscheibe 18 sitzt weiterhin auf einem Lagersitz 17 des Planetenradträgers
14 und kann so passend und schnell eingebaut werden. In weiteren Ausführungsformen
kann die Taumelscheibe 18 bewegbar oder fest mit dem Planetenradträger 14 verbunden
sein oder integral mit ihm ausgebildet sein.
[0035] Bevorzugt weist die Taumelscheibe 18 keinerlei Vertiefungen auf, sondern ist an ihrer
Oberfläche plan um Reibung bei einer Bewegung der Taumelscheibe 18 gegenüber dem Stift
22 zu vermeiden.
[0036] Die Taumelscheibe 18 steht weiterhin in direktem Kontakt mit einem Stift 22, der
über seine linear oszillierende Bewegung eine Kolbenpumpe 20 antreibt. Der Stift 22
kann in einer Ausführungsform auch der Kolben 26 einer Kolbenpumpe 20 selbst sein.
Der Stift 22 ist in einer Lagerung 19 gelagert. In einer Ausführungsform ist der Stift
22 beweglich durch eine Öffnung der Lagerung 19 gesteckt. Der Stift 22 wird weiterhin
mit Hilfe einer Feder 24 auf die Taumelscheibe 18 gedrückt. Wie in den Figuren 2 und
3a/b dargestellt, ist der Stift 22 bevorzugt zur Taumelscheibe 18 hin abgerundet.
Damit ergibt sich eine besonders reibungsarme Punktberührung zwischen dem Stift 22
und der Taumelscheibe 18, die ihn hin-und-herbewegt.
[0037] Die Figuren 3a und 3b zeigen zwei verschiedene Positionen der Taumelscheibe 18 in
Bezug auf den Stift 22. Die Taumelscheibe 18 ist dabei jeweils um den maximalen Winkelbetrag
+/- β geneigt. In Fig. 3a ist die Taumelscheibe 18 so geneigt dargestellt, dass ihr
Kontaktbereich mit dem Stift 22 hin zum Stift 22 geneigt ist. Dadurch wird der Stift
22 durch die Taumelscheibe 18 entgegen der Feder 24 in Richtung der Kolbenpumpe 20
gedrückt und kann Hydrauliköl fördern.
[0038] Die Fig. 3b zeigt eine um 180° gedrehte Position der Taumelscheibe 18 bzw. des Planetenträgers
14 zur Position aus Fig. 3a. Dazu wurde der Planetenträger 14 entsprechend um 180°
gedreht. In dieser Position ist die Taumelscheibe 18 in ihrem Kontaktbereich mit dem
Stift 22 weg von dem Stift 22 geneigt, so dass der Stift 22 aufgrund der Federkraft
der Feder 24 weg von der Kolbenpumpe 20 in Richtung des Getriebes 10 bzw. der Taumelscheibe
18 gedrückt wird.
[0039] Der maximale Hub D des Stifts 22 beträgt bevorzugt 3 - 20 mm, besonders bevorzugt
5 - 10 mm. Der bevorzugte Hub D ist dabei abhängig vom Hub der Kolbenpumpe 20 und
kann auch kürzer als diese Werte sein, insbesondere 1 - 2,9 mm. Der Stift 22 ist in
einer bestimmten radialen Entfernung zur Mittelachse A angeordnet. Wird der Stift
22 näher zur Mittelachse A angeordnet, so verringert sich der Hub D bei gleichem Winkel
β.
[0040] Im Betrieb rotiert der Planetenträger 14 kontinuierlich, so dass der Stift 22 eine
fortwährende oszillierende Hubbewegung bzw. Hin-und-Her Bewegung ausführt. Durch diese
Hubbewegung wird die an den Stift 22 angeschlossene Kolbenpumpe 20 betrieben. Pro
Umdrehung des Planetenträgers 14 wird der Stift 22 durch die Taumelscheibe 18 einmal
in Richtung der Kolbenpumpe 20 und durch die Feder 24 einmal weg von der Kolbenpumpe
20 gedrückt. Die Hubbewegung bewirkt ein Fördern von Hydraulikflüssigkeit in der Kolbenpumpe
20 zum Schließen der Pressbacken an der Pressmaschine 1.
Liste der Bezugszeichen
[0041]
- 1
- Pressmaschine
- 2
- Antrieb, Elektromotor
- 4
- Abtriebswelle
- 6
- Arbeitskolben
- 8
- Werkzeugaufnahme
- 10
- Getriebe
- 11
- Ritzel
- 12
- Planetenräder
- 13
- Hohlrad
- 14
- Planetenradträger
- 14a
- Bolzen
- 15
- erstes Kugellager
- 16
- zweites Kugellager
- 17
- Lagersitz
- 18
- Taumelscheibe
- 19
- Lagerung
- 20
- Kolbenpumpe
- 22
- Stift
- 24
- Feder
- 26
- Kolben
- A
- Mittelachse
- D
- Hub
- E
- Lagersitzebene
- β
- Neigungswinkel
1. Pressmaschine (1), aufweisend:
a. einen Antrieb (2) mit einer Abtriebswelle (4) zum Erzeugen einer Drehbewegung;
b. ein Getriebe (10), das eingangsseitig mit der Abtriebswelle (4) des Antriebs (2)
verbunden ist; und
c. das Getriebe (10) ausgangsseitig mit einer Taumelscheibe (18) verbunden ist; und
d. einen Stift (22), der in Kontakt mit der Taumelscheibe (18) steht, so dass der
Stift (22) bei einer Drehbewegung der Abtriebswelle (4) des Antriebs (2) eine Hub-Bewegung
ausführt.
2. Pressmaschine gemäß Anspruch 1, wobei das Getriebe (10) ein Planetengetriebe ist,
welches ein Ritzel (11), Planetenräder (12), Hohlrad (13) und Planetenradträger (14)
aufweist.
3. Pressmaschine gemäß Anspruch 2, wobei das Ritzel (11) des Planetengetriebes (10) von
der Abtriebswelle (4) des Antriebs (2) angetrieben wird.
4. Pressmaschine gemäß Anspruch 2 oder 3, wobei der Planetenradträger (14) einen Lagersitz
(17) aufweist, und eine Lagersitzebene (E) gegenüber der Mittelachse (A) des Planetenradträgers
(14) geneigt ist.
5. Pressmaschine gemäß einem der Ansprüche 2 - 4, wobei das Planetengetriebe (10) ein
erstes Kugellager (15) zum Lagern des Planetenradträgers (14) aufweist.
6. Pressmaschine gemäß einem der Ansprüche 2 - 5, wobei das Planetengetriebe (10) ein
zweites Kugellager (16) zum Lagern der Taumelscheibe (18) aufweist.
7. Pressmaschine gemäß einem der Ansprüche 2 - 6, wobei der Planetenradträger (14) mit
der Taumelscheibe (18) verbunden ist.
8. Pressmaschine gemäß einem der Ansprüche 6 oder 7, wobei die Taumelscheibe (18) über
das zweite Kugellager (16) auf dem Planetenradträger (14) gelagert ist.
9. Pressmaschine gemäß einem der Ansprüche 1 - 8, wobei die Taumelscheibe (18) nicht
rotiert.
10. Pressmaschine gemäß einem der Ansprüche 1 - 9, und wobei der Stift (22) und die Taumelscheibe
(18) über eine Punktberührung miteinander in Verbindung stehen.
11. Pressmaschine gemäß einem der Ansprüche 2 - 7, wobei die Taumelscheibe (18) integral
mit dem Planetenradträger (14) ausgebildet ist.
12. Pressmaschine gemäß einem der Ansprüche 1 - 11, wobei der Stift (22) mittels einer
Feder (24) an die Taumelscheibe (18) gedrückt wird, um einen permanenten Kontakt mit
der Taumelscheibe (18) bereitzustellen.
13. Pressmaschine gemäß einem der Ansprüche 1 - 12, wobei der Stift (22) einen Kolben
(26) einer Kolbenpumpe (20) antreibt oder selbst ein Kolben (26) einer Hydraulikpumpe
(20) ist.
14. Pressmaschine gemäß einem der Ansprüche 1 - 13, wobei der Antrieb (2) ein Elektromotor
(2), insbesondere ein Gleichstrommotor ist.
15. Pressmaschine gemäß einem der Ansprüche 1 - 14, wobei die Pressmaschine (1) eine handgeführte
Pressmaschine (1) ist, die eine Kolbenpumpe (20) für Hydraulikflüssigkeit zum Erzeugen
einer Presskraft in einem Hydrauliksystem aufweist.