[0001] Die Erfindung betrifft ein mobiles Schloss mit einem Entriegelungsmotor und einem
Authentifizierungsmodul zur Authentifizierung eines Nutzers des Schlosses, durch welches
bei erfolgreicher Nutzerauthentifizierung der Entriegelungsmotor zur Entriegelung
des Schlosses aktivierbar ist.
[0002] Unter einem mobilen Schloss wird in diesem Kontext jede Art von Schloss verstanden,
die nicht stationär an oder in einem Gebäude oder Fahrzeug, insbesondere Zweirad,
verbaut ist, sondern von einem abzuschließenden Objekt abgenommen werden kann, wie
beispielsweise ein Hangschloss, Bügelschloss, Kabelschloss oder Bremsscheibenschloss.
[0003] Ein Bügelschloss mit Entriegelungsmotor und Authentifizierungsmodul ist grundsätzlich
bekannt und ermöglicht eine im Hintergrund ablaufende Authentifizierung des Nutzers
anhand eines mobilen Endgeräts, welches der Nutzer bei sich führt, und im Falle einer
erfolgreichen Nutzerauthentifizierung eine elektronische Entriegelung des Schlosses,
d.h. der Nutzer braucht hierfür keinen passenden physischen Schlüssel mit sich zu
führen und in das Schloss einzustecken.
[0004] Aufgrund des im Hintergrund und somit für den Nutzer unbemerkt ablaufenden Authentifizierungsvorgangs
besteht bei dem bekannten Bügelschloss die Möglichkeit, dass dieses während des Transports
unbeabsichtigterweise entriegelt wird. Insbesondere wenn ein Fahrradfahrer das Bügelschloss
zu Transportzwecken an seinen Fahrradlenker hängt, birgt eine unbeabsichtigte Entriegelung
des Schlosses die Gefahr nicht nur eines Verlusts des Schlosses, sondern auch eines
Unfalls, wenn nämlich das vom Fahrradlenker abfallende Schloss oder zumindest Teile
desselben in die Speichen des Fahrrads geraten.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nutzung eines mobilen Schlosses sicherer
zu gestalten.
[0006] Zur Lösung der Aufgabe ist ein mobiles Schloss mit den Merkmalen des Anspruchs 1
vorgesehen.
[0007] Das erfindungsgemäße mobile Schloss umfasst einen Entriegelungsmotor, ein Authentifizierungsmodul
zur Authentifizierung eines Nutzers des Schlosses, durch welches bei erfolgreicher
Nutzerauthentifizierung der Entriegelungsmotor zur Entriegelung des Schlosses aktivierbar
ist, und ein durch den Nutzer betätigbares Transportsicherungselement, dessen Betätigung
das Schloss in einen Transportsicherungsmodus versetzt, in welchem eine Entriegelung
des Schlosses ausgeschlossen ist.
[0008] Der Erfindung liegt mit anderen Worten der Gedanke zugrunde, dem Nutzer über das
Transportsicherungselement die Möglichkeit zu geben, während des Transports eine unbeabsichtigte
Entriegelung des Schlosses bewusst auszuschließen. Selbst wenn der Nutzer also nicht
nur das Schloss, sondern auch ein zur Authentifizierung erforderliches mobiles Endgerät
mit sich führt, ist durch den Transportsicherungsmodus sichergestellt, dass das Schloss
nicht versehentlich entriegeln kann. Die Gefahr eines aus einer unwillkürlichen Entriegelung
des Schlosses resultierenden Verlusts des Schlosses oder Unfalls ist auf diese Weise
deutlich reduziert.
[0009] Vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen, der Beschreibung
und der Zeichnung zu entnehmen.
[0010] Eine unbeabsichtigte Entriegelung des Schlosses im Transportsicherungsmodus kann
auf besonders wirksame Weise verhindert werden, indem die Durchführung einer Nutzerauthentifizierung
ausgeschlossen wird, solange sich das Schloss im Transportsicherungsmodus befindet.
Die Nutzerauthentifizierung wird im Transportsicherungsmodus mit anderen Worten unterdrückt,
das Authentifizierungsmodul gewissermaßen also passiv gestellt. Da das passivgestellte
Authentifizierungsmodul keine Authentifizierungsvorgänge durchführen kann, verbraucht
es keine oder zumindest nicht signifikant Energie. Auf diese Weise wird zusätzlich
die Energieversorgung des Schlosses, beispielsweise eine Batterie oder ein Akkumulator
des Schlosses, bei im Transportsicherungsmodus befindlichem Schloss geschont und das
Risiko minimiert, dass sich das Schloss aufgrund einer leergelaufenen Batterie oder
eines leergelaufenen Akkumulators nicht mehr betätigen lässt. Insofern empfiehlt es
sich, den Transportsicherungsmodus nicht nur während eines Transports des Schlosses,
sondern auch während einer längeren Nichtbenutzung des Schlosses einzuschalten, zum
Beispiel während urlaubsbedingter Abwesenheit des Nutzers oder schlechtwetterbedingter
Einlagerung des Schlosses bzw. eines damit gesicherten Zweirades.
[0011] Vorzugsweise ist das Schloss durch Betätigung des Transportsicherungselements aus
dem Transportsicherungsmodus zurück in einen Normalmodus versetzbar, in welchem der
Entriegelungsmotor bei erfolgreicher Nutzerauthentifizierung zur Entriegelung des
Schlosses aktivierbar ist. Für das Zurückversetzen des Schlosses in den Normalmodus
ist also kein separates Element erforderlich, sondern das Schloss kann durch aufeinanderfolgendes
Betätigen des Transportsicherungselements zwischen Normalmodus und Transportsicherungsmodus
hin und her geschaltet werden.
[0012] Bei dem Transportsicherungselements handelt es sich bevorzugt um einen Impulsgeber,
insbesondere einen Taster, beispielsweise einen Druck- oder Schiebetaster. Es ist
aber auch denkbar, dass Transportsicherungselement durch eine optisch, kapazitiv oder
induktiv wirkende Schaltfläche zu bilden.
[0013] Gemäß einer Ausführungsform ist das Transportsicherungselement an dem Schloss ausgebildet.
Dies ermöglicht eine besonders einfache und intuitive Bedienung des Schlosses, ohne
dass der Nutzer hierfür sein mobiles Endgerät zur Hand nehmen und mit dem Schloss
verbinden muss.
[0014] Alternativ oder zusätzlich ist es aber auch vorstellbar, ein Transportsicherungselement
an dem mobilen Endgerät des Nutzers vorzusehen, sodass der Nutzer über sein mobiles
Endgerät zwischen dem Normalmodus und dem Transportsicherungsmodus des Schlosses hin
und her schalten kann.
[0015] Um die Authentifizierung des Nutzers bei im Normalmodus befindlichem Schloss für
den Nutzer unbemerkt im Hintergrund durchführen zu können, erfolgt die Authentifizierung
bevorzugt drahtlos. Der Nutzer braucht also ein die Authentifizierung ermöglichendes
mobiles Endgerät, welches er zur Authentifizierung bei sich trägt, wie beispielsweise
eine Fernbedienung, ein Smartphone oder eine Smartwatch, zu Authentifizierungszwecken
nicht extra hervor zu holen, sondern kann dieses zum Beispiel in seiner Tasche lassen.
[0016] Vorteilhafterweise umfasst das Authentifizierungsmodul eine Sende/Empfangseinheit,
um eine drahtlose Verbindung mit einem mobilen Endgerät des Nutzers herzustellen.
Bei dem mobilen Endgerät kann es sich um eine dem Schloss zugeordnete Fernbedienung
handeln oder auch um einen tragbaren Computer, welchen der Nutzer normalerweise ohnehin
bei sich führt, beispielsweise ein Smartphone, eine Smartwatch oder ein Tablet.
[0017] Bei der drahtlosen Verbindung handelt es sich bevorzugt um eine Bluetooth-Verbindung.
Bluetooth-Verbindungen haben sich insbesondere hinsichtlich Reichweite und Universalität
bewährt.
[0018] Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist das Schloss ein durch den Nutzer betätigbares
Betätigungselement auf, mittels welchem bei erfolgreicher Nutzerauthentifizierung
der Entriegelungsmotor zur Entriegelung des Schlosses aktivierbar ist. Wie bereits
erwähnt erfolgt die Authentifizierung des Nutzers bei im Normalmodus befindlichem
Schloss für den Nutzer unbemerkt im Hintergrund. Um trotz erfolgreicher Authentifizierung
des Nutzers eine unbeabsichtigte Entriegelung des Schlosses zu verhindern, beispielsweise
wenn der Nutzer sich innerhalb einer die Authentifizierung ermöglichenden Entfernung
zum Schloss befindet, er aber keine Absicht hegt, das Schloss zu entriegeln, muss
der Nutzer im Fall einer tatsächlich gewünschten Entriegelung des Schlosses daher
noch eine bewusste Handlung durchführen, indem er das Betätigungselement betätigt.
[0019] Die drahtlose Authentifizierung ermöglicht, dass der Nutzer bei im Normalmodus befindlichem
Schloss grundsätzlich bereits bei einer Annäherung an das Schloss authentifiziert
werden kann, so dass der Entriegelungsmotor bei Betätigung des Betätigungselements
ohne Zeitverzögerung aktivierbar ist, was zu einem erhöhten Nutzungskomfort beiträgt.
Es versteht sich, dass für eine derartige frühe Authentifizierung des Nutzers das
Authentifizierungsmodul stets in einem Wachzustand gehalten werden muss, in welchem
es seinerseits Signale zur Detektion von gegebenenfalls in der Nähe befindlichen Nutzern
aussendet und/oder Authentisierungsanfragen von in der Nähe befindlichen Nutzern beantworten
kann.
[0020] Bevorzugt wird daher eine Ausführungsform, bei welcher das Authentifizierungsmodul
durch Betätigen des Betätigungselements aktivierbar ist. Das Authentifizierungsmodul
verbraucht in diesem Fall also nur dann Energie, wenn es tatsächlich aktiviert wird,
wodurch eine Energieversorgung des Schlosses geschont wird. Erst durch Betätigen des
Betätigungselements wird das Authentifizierungsmodul gewissermaßen aufgeweckt, um
eine Paarung mit einem gegebenenfalls in der Nähe befindlichen mobilen Endgerät des
Nutzers vorzunehmen und einen Authentifizierungsvorgang durchzuführen. In Abhängigkeit
davon, wie schnell das Aufwecken des Authentifizierungsmoduls, die Paarung von Authentifizierungsmodul
und mobilem Endgerät und die eigentliche Authentifizierung erfolgt, wird das Schloss
in diesem Fall erst mit einer gewissen Zeitverzögerung nach Betätigen des Betätigungselements
entriegelt.
[0021] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das Betätigungselement durch
einen im Schloss angeordneten und mit dem Authentifizierungsmodul verbundenen Bewegungssensor
zur Detektion einer Bewegung des Schlosses gebildet. In diesem Fall muss der Nutzer
das Schloss aktiv bewegen, um den Authentifizierungsvorgang bzw. die Aktivierung des
Entriegelungsmotors auszulösen. Wie bereits erwähnt wird die Auslösung des Authentifizierungsvorgangs
unterbunden, wenn sich das Schloss in seinem Transportsicherungsmodus befindet. Dies
kann beispielsweise dadurch geschehen, dass der Sensor nicht ausgelesen wird, solange
sich das Schloss in seinem Transportsicherungsmodus befindet.
[0022] Alternativ kann das Betätigungselement auch durch einen Impulsgeber, insbesondere
einen Taster, bevorzugt einen Druck- oder Schiebetaster, und/oder durch eine optisch,
kapazitiv oder induktiv wirkende Schaltfläche gebildet sein. Außerdem ist es vorstellbar,
ein Betätigungselement an dem mobilen Endgerät des Nutzers vorzusehen.
[0023] Gemäß noch einer weiteren Ausführungsform umfasst das Schloss ein mit dem Bewegungssensor
und dem Authentifizierungsmodul verbundenes Alarmmodul, welches im Falle einer durch
den Sensor detektierten Bewegung des Schlosses und nichterfolgreicher Nutzerauthentifizierung
einen, insbesondere akustischen, Alarm ausgibt. Durch eine derartige Alarmfunktion
wird der Diebstahlschutz erheblich erhöht. Wird der Bewegungssensor bei im Transportsicherungsmodus
befindlichem Schloss nicht ausgelesen, ist auch die Alarmfunktion im Transportsicherungsmodus
deaktiviert.
[0024] Der Entriegelungsmotor ist vorzugsweise ein Elektromotor. Es versteht sich, dass
das mobile Schloss bevorzugt über einen Energiespeicher zur Versorgung des Entriegelungsmotors,
des Authentifizierungsmoduls und gegebenenfalls des Betätigungselements mit Energie
verfügt. So kann es sich bei dem Energiespeicher beispielsweise um eine Batterie oder
einen Akkumulator handeln.
[0025] Ferner versteht es sich, dass nicht nur die Entriegelung des Schlosses bei erfolgreicher
Nutzerauthentifizierung und Betätigung des Betätigungselements möglich ist, sondern
auf die gleiche Weise auch eine Verriegelung des Schlosses vorstellbar ist.
[0026] Weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Schließsystem mit einem mobilen Schloss
der voranstehend beschriebenen Art und einem mobilen Endgerät, mittels welchem sich
ein Nutzer des Schlosses an diesem authentisieren kann. Die voranstehend im Zusammenhang
mit dem mobilen Schloss genannten Vorteile gelten für das erfindungsgemäße Schließsystem
entsprechend.
[0027] Damit das mobile Endgerät mit dem Authentifizierungsmodul des Schlosses kommunizieren
kann, umfasst vorteilhafterweise auch das mobile Endgerät eine Sende/Empfangseinheit,
um eine drahtlose Verbindung mit dem Authentifizierungsmodul des Schlosses herzustellen.
[0028] Wie bereits erwähnt kann das mobile Endgerät eine Fernbedienung oder ein tragbarer
Computer sein, insbesondere eine Smartwatch, ein Smartphone, ein Tablet etc.
[0029] Gemäß einer Ausführungsform weist das mobile Endgerät einen Energiespeicher auf,
durch welchen das Schloss zumindest mit für eine Notentriegelung ausreichender Energie
versorgbar ist. Auf diese Weise kann das Schloss auch dann noch entriegelt werden,
wenn es selbst vollständig strom- bzw. spannungslos sein sollte, beispielsweise weil
eine Batterie des Schlosses defekt ist oder der Nutzer versäumt hat, einen Akkumulator
des Schlosses rechtzeitig aufzuladen. Der Energiespeicher des mobilen Endgeräts stellt
mit anderen Worten also eine Notstrom-/spannungsversorgung sicher.
[0030] Zur Realisierung einer solchen Notstrom-/spannungsversorgung weisen das Schloss und
das mobile Endgerät bevorzugt komplementäre Anschlusselemente auf, mittels welchen
das mobile Endgerät zur Versorgung des Schlosses mit Energie an dieses anschließbar
ist.
[0031] Die Anschlusselemente können beispielsweise einen USB-Stecker und eine USB-Buchse
umfassen.
[0032] Insbesondere wenn es sich bei dem mobilen Endgerät um eine dem Schloss zugeordnete
Fernbedienung handelt, kann das Anschlusselement des mobilen Endgeräts zwischen einer
Passivlage, in welcher es in einem Gehäuse des mobilen Endgeräts geschützt ist, und
einer Aktivlage bewegbar sein, in welcher es zumindest teilweise aus dem Gehäuse herausragt
und mit dem Anschlusselement des Schlosses koppelbar ist.
[0033] Weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Entriegeln eines mobilen
Schlosses, das einen Entriegelungsmotor, ein Authentifizierungsmodul und ein durch
einen Nutzer betätigbares Transportsicherungselement aufweist, bei welchem Verfahren
das Authentifizierungsmodul in einem Normalzustand des Schlosses eine Authentifizierung
des Nutzers durchführt, das Authentifizierungsmodul bei erfolgreicher Nutzerauthentifizierung
den Entriegelungsmotor zur Entriegelung des Schlosses aktiviert und das Schloss durch
Betätigung des Transportsicherungselements in einen Transportsicherungsmodus versetzt
wird, in welchem eine Entriegelung des Schlosses ausgeschlossen ist. Durch das erfindungsgemäße
Verfahren lassen sich die voranstehend aufgeführten Vorteile entsprechend erreichen.
[0034] Besonders wirksam lässt sich die Entriegelung des Schlosses im Transportsicherungsmodus
ausschließen, wenn die Durchführung einer Nutzerauthentifizierung verhindert wird,
solange sich das Schloss im Transportsicherungsmodus befindet. Die Nutzerauthentifizierung
wird im Transportsicherungsmodus mit anderen Worten unterdrückt, das Authentifizierungsmodul
gewissermaßen also passiv gestellt.
[0035] Wie bereits erwähnt kann das Schloss durch Betätigung des Transportsicherungselements
aus dem Transportsicherungsmodus zurück in den Normalmodus versetzt werden, in welchem
der Entriegelungsmotor bei erfolgreicher Nutzerauthentifizierung zur Entriegelung
des Schlosses aktivierbar ist.
[0036] Ferner kann das Authentifizierungsmodul bei im Normalmodus befindlichem Schloss durch
eine mittels eines Bewegungssensors detektierte Bewegung des Schlosses aktiviert werden.
Auch im Normalmodus kann das Authentifizierungsmodul also bei ruhendem Schloss in
einen energiesparenden Ruhezustand übergehen und durch Bewegung des Schlosses zur
Durchführung eines Authentifizierungsvorgangs wieder aufgeweckt werden.
[0037] Sollte bei im Normalmodus befindlichem Schloss das Authentifizierungsmodul im Falle
einer durch einen Bewegungssensor detektierten Bewegung des Schlosses aktiviert werden
und eine resultierende Nutzerauthentifizierung nicht erfolgreich verlaufen, kann ein,
insbesondere akustischer, Alarm ausgegeben werden.
[0038] Nachfolgend wird die Erfindung rein beispielhaft anhand möglicher Ausführungsformen
unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines Schließsystems gemäß einer ersten Ausführungsform
der Erfindung;
- Fig. 2A
- Draufsicht auf eine Fernbedienung des Schließsystems von Fig. 1;
- Fig. 2B
- Frontansicht der Fernbedienung von Fig. 2A;
- Fig. 2C
- Seitenansicht der Fernbedienung von Fig. 2A mit ausgefahrenem Anschlusselement;
- Fig. 2D
- Seitenansicht der Fernbedienung von Fig. 2A mit eingefahrenem Anschlusselement;
[0039] Das in Fig.1 dargestellte Schließsystem umfasst ein mobiles Schloss 10 in Form eines
Bügelschlosses, mit einem U-förmigen Schließbügel 12, dessen Enden in einem verriegelten
Zustand des Schlosses 10 in einem Schlosskörper 14 aufgenommen und darin verriegelt
sind.
[0040] Die Verriegelung des Schließbügels 12 in dem Schlosskörper 14 erfolgt mittels in
dem Schlosskörper 14 beweglich gelagerten Verriegelungselementen 16, welche in entsprechende
Verriegelungsvertiefungen 18 des Schließbügels 12 eingreifen und dadurch verhindern,
dass der Schließbügel 12 aus dem Schlosskörper 14 herausgezogen werden kann.
[0041] Zur Entriegelung des Schlosses 10 können die Verriegelungselemente 16 mittels eines
in dem Schlosskörper 14 angeordneten Entriegelungsmotors 20, hier in Form eines Elektromotors,
aus den Verriegelungsvertiefungen 18 gelöst werden, beispielsweise entgegen der Rückstellkraft
nicht dargestellter Verriegelungsfedern, welche die Verriegelungselemente in Richtung
der Verriegelungsvertiefungen 18 vorspannen.
[0042] Da die Verriegelung des Schließbügels 12 in dem Schlosskörper 14 durch die Verriegelungsfedern
bewirkt wird, welche die Verriegelungselemente 16 in die Verriegelungsvertiefungen
18 verlagern, und der Entriegelungsmotor 20 letztlich nur für die Entriegelung des
Schlosses 10 sorgt, wird das Schloss 10 auch als ein halbautomatisches Schloss 10
bezeichnet. Vorstellbar ist grundsätzlich aber auch ein vollautomatisches Schloss
10, bei welchem der Entriegelungsmotor 20 sowohl für die Entriegelung als auch für
die Verriegelung sorgt.
[0043] Zur Energieversorgung des Entriegelungsmotors 20 ist ein Energiespeicher 22 in dem
Schlosskörper 14 untergebracht. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel handelt es sich
bei dem Energiespeicher 22 um einen Akkumulator, welcher mittels eines von außen zugänglichen
Anschlusselements, hier in Form einer USB-Buchse, aufladbar ist. Alternativ könnte
es sich bei dem Energiespeicher 22 aber auch um eine Batterie handeln, welche bei
Bedarf ausgewechselt werden kann.
[0044] Zur Auslösung eines Entriegelungsvorgangs ist ein Betätigungselement 26 in dem Schlosskörper
14 untergebracht, hier in Form eines Bewegungssensors. Die Betätigung des Betätigungselements
26 erfolgt in diesem Fall also durch eine Bewegung des Schlosses 10. Alternativ könnte
es sich bei dem Betätigungselement 26 aber auch um eine optisch oder induktiv wirkende
Schaltfläche oder um einen Taster, insbesondere Druck- oder Schiebetaster handeln.
[0045] Das Betätigungselement 26 ist mit einem in dem Schlosskörper 14 untergebrachten Authentifizierungsmodul
28 verbunden, welches seinerseits mit dem Entriegelungsmotor 20 verbunden ist. Befindet
sich das Schloss 10 in einem Normalmodus, wird das Authentifizierungsmodul 28 durch
Betätigung des Betätigungselements 26, d.h. also durch die Detektion einer Bewegung
des Schlosses 10, aktiviert und das Authentifizierungsmodul 28 führt einen Authentifizierungsvorgang
durch. Hierzu stellt das Authentifizierungsmodul 28 mittels einer Sende/Empfangseinheit
29 zunächst eine Bluetooth-Verbindung zu einem mobilen Endgerät 30 her, welches ein
Nutzer des Schlosses 10 zu diesem Zweck bei sich führt.
[0046] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel handelt es sich bei dem mobilen Endgerät 30 um
eine Bluetooth-fähige Fernbedienung (siehe auch Fig. 2), welche ihrerseits eine Sende/Empfangseinheit
31 aufweist und mittels eines Einschaltelements 32 eingeschaltet werden kann. Die
Fernbedienung kann auch einen nicht dargestellten Bewegungssensor, beispielsweise
einen 3D-Lagesensor, zur Detektion einer Bewegung der Fernbedienung aufweisen, welcher
es ermöglicht, die Fernbedienung bei Detektion einer Bewegung aufzuwecken, nachdem
diese nach ihrer Benutzung in einen energiesparenden Ruhezustand übergegangen ist.
[0047] Alternativ kann das mobile Endgerät 30 durch eine Smartwatch, ein Smartphone oder
einen anderen Bluetooth-fähigen tragbaren Computer gebildet sein.
[0048] Sobald das Authentifizierungsmodul 28 eine Bluetooth-Verbindung zu dem mobilen Endgerät
30 hergestellt hat, führt es eine Authentifizierung des mobilen Endgeräts 30 durch.
Im Falle einer positiven Authentifizierung sendet das Authentifizierungsmodul 28 ein
Freigabesignal an den Entriegelungsmotor 20, damit dieser zur Entriegelung des Schlosses
10 die Verriegelungselemente 16 und den Schließbügel 12 außer Eingriff bringen kann.
[0049] Wird das mobile Endgerät 30 hingegen nicht positiv authentifiziert, so sendet das
Authentifizierungsmodul 28 kein Freigabesignal an den Entriegelungsmotor 20, d.h.
das Schloss 10 wird nicht entriegelt und kann somit durch den Nutzer nicht geöffnet
werden. Stattdessen veranlasst das Authentifizierungsmodul 28 ein mit dem Authentifizierungsmodul
28 verbundenes Alarmmodul 40, einen, insbesondere akustischen, Alarm auszugeben.
[0050] Zum Schutz vor einer unbeabsichtigten Entriegelung des Schlosses 10 weist das Schloss
10 außerdem ein durch den Nutzer betätigbares Transportsicherungselement 42 auf, mit
dessen Hilfe der Nutzer das Schloss 10 in einen Transportsicherungsmodus versetzen
kann.
[0051] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel handelt es sich bei dem Transportsicherungselement
42 um einen an geeigneter Stelle des Schlosskörpers 14 ausgebildeten, von außen zugänglichen
Schiebetaster. Grundsätzlich kommen aber auch andere Arten von Impulsgebern infrage,
wie beispielsweise Drucktaster oder optisch, kapazitiv oder induktiv wirkende Schaltflächen.
[0052] Durch Betätigung des Transportsicherungselements 42 lässt sich das Schloss aus dem
voranstehend beschriebenen Normalmodus in einen Transportsicherungsmodus versetzen,
in welchem der Bewegungssensor 26 nicht ausgelesen wird. Der Bewegungssensor 26 wird
gewissermaßen also passiv gestellt. Dies bedeutet wiederum, dass weder das Authentifizierungsmodul
28, noch das Alarmmodul 40 Aktivierungssignale empfangen können. Dementsprechend kann
weder ein für die Entriegelung des Schlosses 10 notwendiger Authentifizierungsvorgang
durchgeführt, noch ein Alarm ausgegeben werden. Abgesehen von der Tatsache, dass auf
diese Weise eine unbeabsichtigte Entriegelung des Schlosses 10 ausgeschlossen ist,
wird auch der Energiespeicher 22 bei im Transportsicherungsmodus befindlichem Schloss
10 allenfalls minimal belastet.
[0053] Eine Umschaltung des Schlosses 10 aus dem Transportsicherungsmodus zurück in den
Normalmodus erfolgt ebenfalls durch eine Betätigung des Transportsicherungselements
42, d.h. das Schloss 10 kann durch aufeinanderfolgende Betätigung des Transportsicherungselements
42 zwischen dem Normalmodus und dem Transportsicherungsmodus hin und her geschaltet
werden.
[0054] Es versteht sich, dass sowohl der Authentifizierungsvorgang als auch der eigentliche
Entriegelungsvorgang voraussetzen, dass der Energiespeicher 22 über ausreichend Energie
verfügt. Für den Fall, dass der Energiespeicher 22 derart entladen ist, dass eine
Authentifizierung und/oder Entriegelung nicht mehr möglich ist, verfügt das als Fernbedienung
ausgebildete mobile Endgerät 30 über einen Notenergiespeicher 34, beispielsweise in
Form einer Powerbank, und ein zu dem Anschlusselement 24 des Schlosses 10 komplementäres
Anschlusselement 36, hier in Form eines USB-Steckers, um den Notenergiespeicher 34
des mobilen Endgeräts 30 an das Anschlusselement 24 des Schlosses 10 anzuschließen
und den Energiespeicher 22 des Schlosses 10 zumindest so weit aufzuladen, dass die
Authentifizierung durchgeführt und das Schloss 10 entriegelt werden kann.
[0055] Zum Schutz des Anschlusselements 36 des mobilen Endgeräts 30 vor Verschmutzung und/oder
Beschädigung kann das Anschlusselement 36 mittels eines Schiebers 37 in ein Gehäuse
38 des mobilen Endgeräts 30 eingefahren (Fig. 2D) und bei Bedarf aus diesem herausgefahren
werden (Fig. 2C).
Bezugszeichenliste
[0056]
- 10
- Schloss
- 12
- Schließbügel
- 14
- Schlosskörper
- 16
- Verriegelungselement
- 18
- Verriegelungsvertiefung
- 20
- Entriegelungsmotor
- 22
- Energiespeicher
- 24
- Anschlusselement
- 26
- Betätigungselement
- 28
- Authentifizierungsmodul
- 29
- Sende/Empfangseinheit
- 30
- mobiles Endgerät
- 31
- Sende/Empfangseinheit
- 32
- Einschaltelement
- 34
- Notenergiespeicher
- 36
- Anschlusselement
- 37
- Schieber
- 38
- Gehäuse
- 40
- Alarmmodul
- 42
- Transportsicherungselement
1. Mobiles Schloss (10) mit einem Entriegelungsmotor (20), einem Authentifizierungsmodul
(28) zur Authentifizierung eines Nutzers des Schlosses (10), durch welches bei erfolgreicher
Nutzerauthentifizierung der Entriegelungsmotor (20) zur Entriegelung des Schlosses
(10) aktivierbar ist, und einem durch den Nutzer betätigbaren Transportsicherungselement
(42), durch dessen Betätigung das Schloss (10) in einen Transportsicherungsmodus versetzt
werden kann, in welchem eine Entriegelung des Schlosses (10) ausgeschlossen ist.
2. Schloss (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Durchführung einer Nutzerauthentifizierung ausgeschlossen ist, solange sich das
Schloss (10) im Transportsicherungsmodus befindet.
3. Schloss (10) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Schloss (10) durch Betätigung des Transportsicherungselements (42) aus dem Transportsicherungsmodus
zurück in einen Normalmodus versetzbar ist, in welchem der Entriegelungsmotor (20)
bei erfolgreicher Nutzerauthentifizierung zur Entriegelung des Schlosses (10) aktivierbar
ist.
4. Schloss (10) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Transportsicherungselement (42) ein Impulsgeber ist, insbesondere ein Taster,
bevorzugt ein Druck- oder Schiebetaster; und/oder das Transportsicherungselement (42)
durch eine optisch, kapazitiv oder induktiv wirkende Schaltfläche gebildet ist; und/oder
das Transportsicherungselement (42) an dem Schloss (10) ausgebildet ist.
5. Schloss (10) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Authentifizierung drahtlos erfolgt; und/oder
das Authentifizierungsmodul (28) eine Sende/Empfangseinheit (29) umfasst, um eine
drahtlose Verbindung mit einem mobilen Endgerät (30) des Nutzers herzustellen, insbesondere
wobei die drahtlose Verbindung eine Bluetooth-Verbindung ist.
6. Schloss (10) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
ein durch den Nutzer betätigbares Betätigungselement (26), mittels welchem bei erfolgreicher
Nutzerauthentifizierung der Entriegelungsmotor (20) zur Entriegelung des Schlosses
(10) aktivierbar ist.
7. Schloss (10) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Authentifizierungsmodul (28) durch Betätigen des Betätigungselements (26) aktivierbar
ist.
8. Schloss (10) nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Betätigungselement (26) durch einen im Schloss (10) angeordneten und mit dem Authentifizierungsmodul
(28) verbundenen Bewegungssensor zur Detektion einer Bewegung des Schlosses (10) gebildet
ist.
9. Schloss (10) nach Anspruch 8,
gekennzeichnet durch
ein mit dem Bewegungssensor (26) und dem Authentifizierungsmodul (28) verbundenes
Alarmmodul (40), welches im Falle einer durch den Bewegungssensor (26) detektierten
Bewegung des Schlosses (10) und nichterfolgreicher Nutzerauthentifizierung einen,
insbesondere akustischen, Alarm ausgibt.
10. Schloss (10) nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Auslesen des Bewegungssensors (26) blockiert ist, solange sich das Schloss (10)
in dem Transportsicherungsmodus befindet.
11. Schließsystem umfassend ein mobiles Schloss (10) nach einem der vorherigen Ansprüche
und ein mobiles Endgerät (30), mittels welchem sich ein Nutzer des Schlosses (10)
an diesem authentisieren kann.
12. Schließsystem nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
das mobile Endgerät (30) eine Sende/Empfangseinheit (31) umfasst, um eine drahtlose
Verbindung mit dem Authentifizierungsmodul (28) des Schlosses (10) herzustellen.
13. Schließsystem nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
das mobile Endgerät (30) eine Fernbedienung oder ein tragbarer Computer ist, insbesondere
eine Smartwatch, ein Smartphone, ein Tablet, etc.
14. Verfahren zum Entriegeln eines mobilen Schlosses (10), das einen Entriegelungsmotor
(20), ein Authentifizierungsmodul (10) und ein durch einen Nutzer betätigbares Transportsicherungselement
(42) aufweist, bei welchem Verfahren
das Authentifizierungsmodul (28) in einem Normalzustand des Schlosses (10) eine Authentifizierung
des Nutzers durchführt,
das Authentifizierungsmodul (28) bei erfolgreicher Nutzerauthentifizierung den Entriegelungsmotor
(20) zur Entriegelung des Schlosses (10) aktiviert und
das Schloss (10) durch Betätigung des Transportsicherungselements (42) in einen Transportsicherungsmodus
versetzt wird, in welchem eine Entriegelung des Schlosses (10) ausgeschlossen ist.
15. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Durchführung einer Nutzerauthentifizierung verhindert wird, solange sich das Schloss
im Transportsicherungsmodus befindet; und/oder das Schloss (10) durch Betätigung des
Transportsicherungselements (42) aus dem Transportsicherungsmodus zurück in den Normalmodus
versetzt wird, in welchem der Entriegelungsmotor (20) bei erfolgreicher Nutzerauthentifizierung
zur Entriegelung des Schlosses aktivierbar ist; und/oder
das Authentifizierungsmodul (28) bei im Normalmodus befindlichem Schloss (10) durch
eine mittels eines Bewegungssensors (26) detektierte Bewegung des Schlosses (10) aktiviert
wird, insbesondere wobei bei im Normalmodus befindlichem Schloss (10) im Falle einer
durch den Bewegungssensor (26) detektierten Bewegung des Schlosses (10) und nichterfolgreicher
Nutzerauthentifizierung ein, insbesondere akustischer, Alarm ausgegeben wird, und/oder
der Bewegungssensor (26) nicht ausgelesen wird, solange sich das Schloss (10) in seinem
Transportmodus befindet.