[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein elektronisches Bügelschloss für Zweiräder.
Das Bügelschloss umfasst einen Schlosskörper und einen Schließbügel, der relativ zu
dem Schlosskörper zwischen einer Geschlossenstellung und einer Offenstellung beweglich
ist, wobei der Schlosskörper ein Gehäuse, einen Verriegelungsmechanismus, mittels
dessen der Schließbügel in der Geschlossenstellung an dem Schlosskörper verriegelbar
ist, und eine elektrische Einheit aufweist.
[0002] Ein derartiges Bügelschloss ist beispielsweise als ein U-Bügel-Schloss bekannt, das
einen im Wesentlichen U-förmigen Schließbügel besitzt. Ein Bügelschloss der genannten
Art kann auch als ein Gelenkschloss ausgebildet sein, das einen Gelenkstabbügel mit
mehreren schwenkbar miteinander verbundenen Gelenkstäben aufweist. Ein Bügelschloss
der genannten Art kann auch als ein sogenanntes Rahmenschloss ausgebildet sein, bei
dem ein Drehbügel oder Schwenkbügel zwischen die Speichen eines der Laufräder eines
Fahrrads greift. Bei einer anderen Ausführungsform ist ein derartiges Bügelschloss
als ein Bremsscheibenschloss ausgebildet, das zum Sichern beispielsweise eines Motorrads
oder eines Motorrollers gegen eine unbefugte Benutzung dient.
[0003] Ein derartiges Bügelschloss dient beispielsweise zum Sichern eines Zweirads an einem
Fahrradständer oder Laternenpfosten, oder zum Sichern eines Zweirads gegen ein unbefugtes
Wegfahren. Wenn der Schließbügel entriegelt ist, kann der Schließbügel in eine Offenstellung
gebracht werden, in der der Schließbügel mit einem Ende oder vollständig von dem Schlosskörper
gelöst ist, um eine offene Schlaufe zu bilden. Ausgehend von der Offenstellung kann
der Schließbügel beispielsweise um einen Rahmenabschnitt des Zweirads und einen Fahrradständer,
Laternenpfosten oder dergleichen geführt werden, oder der Schließbügel wird lediglich
durch ein bewegliches Teil (z.B. Felge, Bremsscheibe) des Zweirads geführt. Der Schließbügel
kann sodann (vollständig) geschlossen und an dem Schlosskörper verriegelt werden,
um hierdurch die Schlaufe zu schließen und somit das Zweirad gegen eine unbefugte
Entnahme bzw. ein unbefugtes Wegfahren zu sichern.
[0004] Für einen erweiterten Funktionsumfang kann das Bügelschloss mit einer elektrischen
Einheit ausgestattet sein. Eine solche elektrische Einheit kann verschiedene elektrische,
elektronische, optoelektronische, elektromechanische und/oder elektromagnetische Komponenten
umfassen. Die elektrische Einheit kann beispielsweise eine elektronische Alarmeinrichtung
umfassen, die ein akustisches und/oder optisches Alarmsignal ausgibt, sobald ein Manipulationsversuch
detektiert wird, beispielsweise aufgrund einer detektierten Lageänderung. Alternativ
oder zusätzlich kann die elektrische Einheit eine Antriebseinrichtung umfassen, die
den Verriegelungsmechanismus des Bügelschlosses elektromechanisch antreibt. Alternativ
oder zusätzlich kann die elektrische Einheit eine Funkkommunikationseinrichtung umfassen,
mit der Funksignale ausgesendet und/oder Funksignale empfangen werden können. Ferner
kann die elektrische Einheit eine elektronische Steuerschaltung für die genannten
Funktionen umfassen.
[0005] Ein Problem für derartige Bügelschlösser stellen Erschütterungen dar, wie sie zum
Beispiel bei der Fahrt mit dem Zweirad auftreten können. Die Erschütterungen können
auf die Komponenten der elektrischen Einheit übertragen werden oder zu Relativbewegungen
der Komponenten der elektrischen Einheit führen, was die Funktionstüchtigkeit des
Bügelschlosses beeinträchtigen oder sogar zu einem vollständigen Funktionsausfall
führen kann. Ein weiteres Problem stellt der benötigte Bauraum im Schlosskörper für
die Befestigung der Komponenten dar, wodurch sich die Größe des Schlosskörpers erhöht.
Darüber hinaus erfordert die Befestigung der einzelnen Komponenten der elektrischen
Einheit einen erheblichen Montageaufwand, was die Herstellungskosten für derartige
Bügelschlosser erhöht.
[0006] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein elektronisches Bügelschloss für ein Zweirad
zu schaffen, bei dem die elektrischen Komponenten gegen Erschütterung geschützt sind
und welches sich durch eine kompakte Bauweise und eine einfache Fertigung auszeichnet.
[0007] Die Aufgabe wird durch ein elektronisches Bügelschloss gemäß Anspruch 1 gelöst, und
insbesondere dadurch, dass in das Gehäuse ein elastisches Formteil formschlüssig eingesetzt
ist, das mehrere Aufnahmen aufweist, in denen mehrere Komponenten der elektrischen
Einheit formschlüssig aufgenommen sind.
[0008] Die Bezeichnung "Formteil" bezieht sich hier auf ein Bauteil, welches vorgeformt
und formstabil ist. Weiterhin ist der Begriff "elastisch" gleichbedeutend mit "rückstellend
flexibel" bzw. "biegsam, jedoch unter Ausbildung von Rückstellkräften". Schließlich
bezieht sich der Begriff "formschlüssige Verbindung" auf eine Verbindung von zwei
Verbindungspartnern, bei der in einem Bereich der gegenseitigen Kontaktierung die
Form des einen Verbindungspartners komplementär zu der Form des anderen Verbindungspartners
ausgebildet ist. Insbesondere kann hierbei vorgesehen sein, dass die zwei Verbindungspartner
entlang einer Bezugsebene spielfrei oder im Wesentlichen spielfrei miteinander verbunden
sind.
[0009] Einige oder sämtliche Komponenten der elektrischen Einheit können also in einer jeweiligen
Aufnahme des elastischen Formteils formschlüssig aufgenommen sein, welches wiederum
formschlüssig in ein Gehäuse des Bügelschlosses (insbesondere in ein Innengehäuse
des Schlosskörpers) eingesetzt ist, Somit können die Komponenten der elektrischen
Einheit spielfrei (insbesondere kraftschlüssig) in einer vorbestimmten Relativposition
zueinander in dem Gehäuse angeordnet sein. Das elastische Formteil bewirkt eine Schwingungsdämpfung
der Komponenten der elektrischen Einheit relativ zu dem Gehäuse und relativ zueinander,
und es bietet somit einen Vibrationsschutz, beispielsweise gegenüber Erschütterungen,
die während der Fahrt mit dem Zweirad oder aufgrund von Manipulationsversuchen von
außen auf das mittransportierte Bügelschloss übertragen werden können. Falls das Bügelschloss,
wie nachstehend noch erläutert, einen elektrischen Antrieb des Verriegelungsmechanismus
aufweist, kann das elastische Formteil auch eine Dämpfung der durch den Antrieb verursachten
Schwingungen oder Geräusche bewirken und hierbei zum Schutz benachbarter Komponenten
der elektrischen Einheit, beispielsweise einer elektronischen Steuerschaltung, dienen.
Darüber hinaus kann das elastische Formteil die elektrische Einheit gegenüber einem
Feuchtigkeitseintritt von außerhalb des Gehäuses abdichten und damit einen effizienten
Feuchtigkeitsschutz bewirken oder unterstützen.
[0010] Da das elastische Formteil und die Komponenten der elektrischen Einheit eine formschlüssige
Verbindung eingehen, werden weniger einzelne Befestigungselemente benötigt, um die
Komponenten im Gehäuse des Schlosskörpers zu befestigen. Insbesondere kann die Anzahl
der benötigten Schraubverbindungen verringert werden oder es kann auf die Verwendung
von Schraubverbindungen für die Befestigung der Komponenten der elektrischen Einheit
im Gehäuse vollständig verzichtet werden. Dadurch kann der benötigte Bauraum für die
Montage der elektrischen Einheit verringert werden, was eine kompaktere Ausgestaltung
des Bügelschlosses ermöglicht. Zugleich kann der Montageaufwand verringert werden,
wodurch sich das erfindungsgemäße Bügelschloss kostengünstiger herstellen lässt.
[0011] Zur Erzielung dieser Vorteile müssen nicht zwingend sämtliche Komponenten der elektrischen
Einheit ausschließlich von dem elastischen Formteil gehalten werden. Insbesondere
können einzelne Komponenten der elektrischen Einheit teilweise oder ausschließlich
an dem Gehäuse des Schlosskörpers befestigt sein, zum Beispiel an dort vorgesehenen
Befestigungszapfen.
[0012] Bevorzugte Ausführungsformen sind den abhängigen Ansprüchen sowie der Beschreibung
zu entnehmen.
[0013] Gemäß einer Ausführungsform sind die mehreren Komponenten der elektrischen Einheit
elektrisch miteinander verbunden. Insbesondere können die Komponenten derart miteinander
verbunden sein, dass sie als eine Baugruppe gemeinsam und/oder in im Wesentlichen
einem Arbeitsgang in die mehreren Aufnahmen des elastischen Formteils formschlüssig
eingesetzt werden können. Dies vereinfacht und erleichtert den Herstellungsprozess,
da hierdurch die elektrische Einheit als separate Baueinheit vorgefertigt werden und
auf ihre Funktionsfähigkeit überprüft werden kann. Insbesondere sind die Komponenten
somit schon elektrisch verbunden, bevor sie in das elastische Formteil eingesetzt
werden, wodurch ein aufwändiges und kostenintensives Ausbilden von elektrischen Verbindungen
zwischen sich bereits in den Aufnahmen des Formteils befindlichen Komponenten vermieden
wird. Indem die Komponenten mechanisch miteinander verbunden sind, können sie auf
einfache Weise als eine Baugruppe in das elastische Formteil eingelegt und ggf. zueinander
ausgerichtet werden.
[0014] Gemäß einer Ausführungsform können die mehreren Komponenten der elektrischen Einheit
mittels flexibler elektrischer Leiter miteinander verbunden sein. Beispielsweise können
die flexiblen elektrischen Leiter als flexible Leiterbahn ausgebildet sein oder durch
Kabel gebildet sein. Durch die flexible Ausgestaltung werden die Bruchsicherheit der
elektrischen Verbindung und damit auch die Lebensdauer der elektrischen Einheit erhöht.
Darüber hinaus bietet eine flexible Ausgestaltung der elektrischen Leiter auch Vorteile
bei der Montage der elektrischen Einheit während des Herstellungsprozesses des elektronischen
Bügelschlosses.
[0015] Gemäß einer Ausführungsform umfasst die elektrische Einheit des Bügelschlosses wenigstens
eine der folgenden Einrichtungen:
- eine elektronische Alarmeinrichtung, die dazu ausgebildet ist, einen Manipulationsversuch
zu detektieren und ein akustisches und/oder optisches Alarmsignal auszugeben;
- eine elektrische Antriebseinrichtung, die dazu ausgebildet ist, den Verriegelungsmechanismus
des Bügelschlosses anzutreiben;
- eine Funkkommunikationseinrichtung; und/oder
- eine elektrische Energiequelle.
[0016] Die elektronische Alarmeinrichtung kann beispielsweise einen Sensor, eine akustische
und/oder optische Alarmsignalausgabeeinrichtung und eine Steuerschaltung aufweisen.
Der Sensor kann beispielsweise als ein Beschleunigungssensor ausgebildet sein, der
zur Detektion einer Lageänderung eine statische Beschleunigung (Gravitation) und/oder
eine dynamische Beschleunigung erfasst. Wenn die elektronische Alarmeinrichtung aktiviert
ist, kann die Steuerschaltung das Signal des Sensors auswerten und im Falle einer
unberechtigten Entnahme bzw. Bewegung des Zweirades (an dem das Bügelschloss befestigt
ist) die Ausgabe eines Alarmsignals auslösen.
[0017] Gemäß einer Ausführungsform weist die elektrische Antriebseinrichtung einen Elektromotor
und eine Steuerschaltung auf. Der Elektromotor kann insbesondere durch einen Getriebemotor
gebildet sein, der einen Elektromotor mit einem daran angegliederten Untersetzungsgetriebe
aufweist. Alternativ zu einem Elektromotor kann auch ein Elektromagnet vorgesehen
sein. Ein Ausgang der elektrischen Antriebseinrichtung kann direkt oder mittels eines
Übertragungsmechanismus den Verriegelungsmechanismus des Bügelschlosses (z.B. ein
Riegelelement oder mehrere Riegelelemente) antreiben. Der Verriegelungsmechanismus
kann auf diese Weise in lediglich einer Richtung (z.B. Entriegelungsrichtung) elektrisch
angetrieben werden, beispielsweise wenn der Riegel in der Gegenrichtung federbelastet
ist; oder der Verriegelungsmechanismus kann mittels der elektrischen Antriebseinrichtung
in zwei zueinander entgegen gesetzten Richtungen angetrieben werden. Bei entsprechender
Anforderung, beispielsweise aufgrund eines von einer Fernbedienungseinheit empfangenen
Befehls oder aufgrund einer Betätigung eines Schalters am Schlosskörper, wird der
Elektromotor oder Elektromagnet durch die hiermit verbundene Steuerschaltung gesteuert.
[0018] Gemäß einer Ausführungsform weist die Funkkommunikationseinrichtung der elektrischen
Einheit einen Funksender und/oder einen Funkempfänger sowie eine Steuerschaltung auf.
Der Funksender kann beispielsweise dazu ausgebildet sein, mit einer zugeordneten Fernbedienungseinheit,
insbesondere nach Bluetooth-, NFC- oder proprietärem Protokoll, zu kommunizieren.
Denkbar ist auch, dass der Funksender für eine Kommunikation mit einem öffentlichen
Mobilfunknetz, insbesondere GPRS, UMTS, HSDPA oder LTE ausgebildet ist, beispielsweise
um ein Positionssignal oder ein Alarmsignal weiterzuleiten. Vorteilhafterweise kann
der Funkempfänger dazu ausgebildet sein, in entsprechender Weise mit einer zugeordneten
Fernbedienungseinheit und/oder mit einem öffentlichen Mobilfunknetz zu kommunizieren.
Alternativ oder zusätzlich kann der Funkempfänger dazu ausgebildet sein, Positionssignale
eines satellitengestützten Positionserfassungssystems, insbesondere GPS oder Galileo,
zu empfangen.
[0019] Gemäß einer Ausführungsform weist die elektrische Energiequelle der elektrischen
Einheit eine Batterie oder einen elektrischen Akkumulator auf (z.B. Lithium-Ionen-Akkumulator
oder elektrochemischer Kondensator).
[0020] Gemäß einer Ausführungsform sind die mehreren Komponenten der elektrischen Einheit
alleine durch Formschluss und ohne weitere Befestigungselemente, insbesondere ohne
die Verwendung von Schrauben, in dem elastischen Formteil gehalten. Die mehreren Komponenten
sind demnach in die Aufnahmen des elastischen Formteils nur eingesetzt und müssen
nicht durch zusätzliche weitere Befestigungsmittel wie beispielsweise Schraubverbindungen
mit dem elastischen Formteil verbunden werden. Dies reduziert den Montageaufwand und
die Kosten der Herstellung des elektronischen Bügelschlosses.
[0021] Gemäß einer Ausführungsform ist wenigstens eine (insbesondere einige oder sämtliche)
der mehreren Komponenten der elektrischen Einheit durch Kraftschluss in der jeweiligen
Aufnahme des elastischen Formteils gehalten. Insbesondere kann das elastische Formteil
durch Einsetzen der jeweiligen Komponente in die zugeordnete Aufnahme geringfügig
auseinander gedehnt (z.B. Umrandung einer Vertiefung) oder komprimiert (z.B. Befestigungszapfen)
werden, so dass die hierdurch erzeugten Rückstellkräfte des elastischen Formteils
einen zuverlässigen Sitz der Komponente in der Aufnahme unterstützen.
[0022] Gemäß einer Ausführungsform ist wenigstens eine (insbesondere einige oder sämtliche)
der mehreren Aufnahmen des elastischen Formteils durch eine jeweilige Vertiefung des
elastischen Formteils gebildet. Hierdurch kann die jeweilige Komponente der elektrischen
Einheit besonders gut in mehreren Richtungen flächig abgestützt sein und zuverlässig
in dem elastischen Formteil gehalten werden. Dabei kann vorteilhafterweise neben der
Form der jeweiligen Vertiefung auch die Höhe der jeweiligen Vertiefung an die entsprechende
Dicke der jeweiligen Komponente angepasst sein.
[0023] Insbesondere können die Vertiefungen derart ausgebildet sein, dass sie die Komponenten
der elektrischen Einheit, abgesehen von deren jeweiliger Oberseite, zumindest im Wesentlichen
vollständig aufnehmen. Nach dem Einsetzen der jeweiligen Komponente in das elastische
Formteil umschließt bei einer solchen Ausführungsform das elastische Formteil die
Komponente somit umfänglich und bedeckt auch eine dem elastischen Formteil zugewandte
Unterseite der Komponente. Ausschließlich eine dem elastischen Formteil abgewandte
Oberseite der jeweiligen Komponente steht mit dem Formteil nicht in Kontakt.
[0024] Gemäß einer Ausführungsform ist wenigstens eine (insbesondere einige oder sämtliche)
der mehreren Aufnahmen des elastischen Formteils dazu ausgebildet, die jeweilige Komponente
der elektrischen Einheit entlang eines geschlossenen Umfangs der jeweiligen Komponente
zu umgreifen. Hierdurch kann ein besonders stabiler Sitz der jeweiligen Komponente
der elektrischen Einheit innerhalb der zugeordneten Aufnahme des elastischen Formteils
bewirkt werden. Hierbei kann vorgesehen sein, dass die Aufnahme die jeweilige Komponente
entlang des geschlossenen Umfangs kraftschlüssig umgreift.
[0025] Gemäß einer Ausführungsform kann das elastische Formteil sich im Wesentlichen entlang
einer Haupterstreckungsebene erstrecken, wobei wenigstens eine der mehreren Aufnahmen
des elastischen Formteils einen Haltebund bildet, in den eine der Komponenten der
elektrischen Einheit entlang einer Einführrichtung eingesetzt ist, die parallel zu
der Haupterstreckungsebene des elastischen Formteils verläuft, wobei der Haltebund
die Komponente bezüglich der Einführrichtung umfänglich umschließt (und insbesondere
kraftschlüssig halten kann). Im Unterschied zu der genannten Vertiefung kann ein solcher
Haltebund ein seitliches Einsetzen einer Komponente der elektrischen Einheit ermöglichen.
Dies erweist sich beispielsweise bei länglichen Komponenten (z.B. Elektromotor) als
vorteilhaft, da diese dann in einer flachen Anordnung in dem Formteil aufgenommen
werden können. Der genannte Haltebund kann entlang der Einführrichtung vollständig
geöffnet sein; alternativ hierzu kann der Haltebund an einem Ende geschlossen sein
(z.B. Boden, Quersteg).
[0026] Gemäß einer Ausführungsform weist wenigstens eine der mehreren Aufnahmen des elastischen
Formteils einen Befestigungszapfen auf, auf den eine der mehreren Komponenten der
elektrischen Einheit aufgesetzt ist. Somit kann ein zuverlässiger Sitz der Komponente
an dem elastischen Formteil auch dadurch bewirkt werden, dass ein oder mehrere elastische
Befestigungszapfen in eine jeweilige Öffnung der Komponente eingreifen.
[0027] Gemäß einer Ausführungsform kann das elastische Formteil sich im Wesentlichen entlang
einer Haupterstreckungsebene (insbesondere der vorstehend genannten Haupterstreckungsebene)
erstrecken, wobei das elastische Formteil bezüglich der Haupterstreckungsebene dreidimensional
strukturiert sein kann. Mit anderen Worten kann das elastische Formteil eine Struktur
relativ zu einer Basisebene (Haupterstreckungsebene) bilden.
[0028] Gemäß einer Ausführungsform ist das elastische Formteil stoffschlüssig durch ein
einziges Bauteil gebildet. Dadurch kann das elastische Formteil schnell und kostengünstig
hergestellt werden, beispielsweise als Gießteil oder Spritzgießteil unter Verwendung
einer Hohlform oder mittels einer 3D-Drucktechnik. Die stoffschlüssige Ausbildung
erhöht überdies die Stabilität des elastischen Formteils.
[0029] Eine vorteilhafte Ausführungsform ergibt sich durch die Ausbildung des elastischen
Formteils aus einem Elastomer. Elastomere lassen sich kostengünstig herstellen, sind
in vielen unterschiedlichen Varianten erhältlich und lassen sich einfach an verschiedene
Erfordernisse bezüglich Form, Größe und spezifischer Ausgestaltung des elastischen
Formteils anpassen. Bevorzugt ist das elastische Formteil aus einem Silikon gebildet.
[0030] Gemäß einer Ausführungsform kann das Gehäuse des Schlosskörpers (insbesondere ein
Innengehäuse des Schlosskörpers) zwei Gehäuseteile aufweisen, zwischen denen das elastische
Formteil gefangen ist. Hierdurch können das elastische Formteil und die darin aufgenommenen
Komponenten der elektrischen Einheit zuverlässig in dem Gehäuse gesichert sein. Insbesondere
kann hierdurch verhindert werden, dass die Komponenten unbeabsichtigt aus den Aufnahmen
des elastischen Formteils herausfallen. Die zwei Gehäuseteile können beispielsweise
durch Schraub- und/oder Rastverbindungen aneinander befestigt sein.
[0031] Eine Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass das Gehäuse des Schlosskörpers
zwei identische Gehäuseteile aufweist, die aneinander befestigt sind. Mit anderen
Worten kann das Gehäuse aus zwei Gleichteilen gebildet sein, die mittels geeigneter
Verbindungselementen miteinander verbunden sind. Dies ermöglicht eine kostengünstige
Herstellung, da sich dadurch der Aufwand für die Fertigung der Gehäuseteile, beispielsweise
mittels Spritzguss, reduzieren lässt.
[0032] Gemäß einer Ausführungsform kann das elastische Formteil wenigstens einen (insbesondere
mehrere) Randbereich(e) aufweisen, der/die zwischen einem jeweiligen Absatz der zwei
Gehäuseteile kraftschlüssig gehalten ist. Hierdurch kann der jeweilige Randbereich
entlang eines Umfangsabschnitts des Gehäuses als Dichtung gegenüber einem unerwünschten
Eintritt von Feuchtigkeit in das Gehäuse wirken. Der jeweilige Randbereich des elastischen
Formteils kann beispielsweise durch einen am Außenumfang angeformten Lappenabschnitt
gebildet sein.
[0033] Bevorzugt weist das Gehäuse des Schlosskörpers zumindest eine Entlüftungsöffnung
auf, die durch eine dampfdurchlässige Membran verschlossen ist. Durch die Entlüftungsöffnung
kann Feuchtigkeit aus dem Gehäuse entweichen, die beispielsweise bei einer Änderung
der Umgebungstemperatur durch Kondensation innerhalb des Gehäuses entstehen kann und
zu einer Störung der Funktionsfähigkeit der elektrischen bzw. elektronischen Komponenten
führen kann. Die dampfdurchlässige Membran kann beispielsweise aus einem Gewebewerkstoff
gebildet sein, durch den eventuell vorhandene Feuchtigkeit ausdiffundieren kann. Die
dampfdurchlässige Membran kann dazu ausgebildet sein, den Eintritt von Flüssigkeit
(insbesondere Wasser im flüssigen Aggregatzustand) durch die Entlüftungsöffnung in
das Gehäuse zumindest weitgehend zu verhindern. Die dampfdurchlässige Membran kann
beispielsweise auf eine Innenseite oder Außenseite des Gehäuses derart aufgeklebt
werden, dass die dampfdurchlässige Membran die betreffende Entlüftungsöffnung umfänglich
umgibt.
[0034] Gemäß einer Ausführungsform handelt es sich bei dem genannten Gehäuse um ein Innengehäuse,
das in einem Außengehäuse des Schlosskörpers aufgenommen ist. Das Außengehäuse des
Schlosskörpers bietet einen zusätzlichen Schutz gegen Erschütterung, Stoß und/oder
Feuchtigkeit und kann zusätzlich zu dem Innengehäuse mit der elektrischen Einheit
weitere Bauteile des elektronischen Bügelschlosses umschließen, wie beispielsweise
den Verriegelungsmechanismus des Schlosskörpers.
[0035] Gemäß einer Ausführungsform ist der Schließbügel U-förmig und kann in der Offenstellung
vollständig von dem Schlosskörper gelöst werden. In der Offenstellung kann der Schließbügel
somit von dem Schlosskörper entfernt werden, was die Handhabung des elektronischen
Bügelschlosses erleichtern kann, insbesondere wenn der Schließbügel um einen Rahmenabschnitt
des Zweirads und ein anderes Objekt (z.B. Fahrradständer, Laternenpfosten oder dergleichen)
geführt werden soll. Vorteilhafterweise ist das elektronische Bügelschloss dieser
Ausführungsform derart ausgebildet, dass beide Enden des U-förmigen Schließbügels
im Schlosskörper mittels des Verriegelungsmechanismus in der Geschlossenstellung verriegelt
werden können.
[0036] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist das Bügelschloss ein tragbares Schloss,
das einfach zu transportieren ist und mobil bzw. universell (insbesondere auch für
andere Zweiräder des Benutzers) eingesetzt werden kann.
[0037] Die Erfindung bezieht sich unabhängig von dem Merkmal eines elastischen Formteils
auf ein elektronisches Bügelschloss für ein Zweirad, mit einem Schlosskörper und einem
Schließbügel, der relativ zu dem Schlosskörper zwischen einer Geschlossenstellung
und einer Offenstellung beweglich ist, wobei der Schlosskörper ein Gehäuse, einen
Verriegelungsmechanismus, mittels dessen der Schließbügel in der Geschlossenstellung
an dem Schlosskörper verriegelbar ist, und eine elektrische Einheit aufweist, wobei
das Gehäuse des Schlosskörpers zumindest eine Entlüftungsöffnung aufweist, die durch
eine dampfdurchlässige Membran verschlossen ist. Die elektrische Einheit kann in dem
Gehäuse aufgenommen sein und beispielsweise wenigstens eine der folgenden Einrichtungen
aufweisen:
- eine elektronische Alarmeinrichtung, die dazu ausgebildet ist, einen Manipulationsversuch
zu detektieren und ein akustisches und/oder optisches Alarmsignal auszugeben;
- eine elektrische Antriebseinrichtung, die dazu ausgebildet ist, den Verriegelungsmechanismus
des Bügelschlosses anzutreiben;
- eine Funkkommunikationseinrichtung; und/oder
- eine elektrische Energiequelle.
[0038] Durch die Entlüftungsöffnung kann, wie vorstehend erläutert, Feuchtigkeit aus dem
Gehäuse entweichen, die beispielsweise bei einer Änderung der Umgebungstemperatur
durch Kondensation innerhalb des Gehäuses entstehen kann und zu einer Störung der
Funktionsfähigkeit der elektrischen bzw. elektronischen Komponenten der elektrischen
Einheit führen kann. Die dampfdurchlässige Membran kann beispielsweise aus einem Gewebewerkstoff
gebildet sein, durch den eventuell vorhandene Feuchtigkeit ausdiffundieren kann. Die
dampfdurchlässige Membran kann dazu ausgebildet sein, den Eintritt von Flüssigkeit
(insbesondere Wasser im flüssigen Aggregatzustand) durch die Entlüftungsöffnung in
das Gehäuse zumindest weitgehend zu verhindern. Die dampfdurchlässige Membran kann
beispielsweise auf eine Innenseite oder Außenseite des Gehäuses derart aufgeklebt
werden, dass die dampfdurchlässige Membran die betreffende Entlüftungsöffnung umfänglich
umgibt.
[0039] Nachfolgend wird die Erfindung bespielhaft anhand vorteilhafter Ausführungsformen
unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung beschrieben. Es zeigen,
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines elektronischen Bügelschlosses;
- Fig. 2
- eine weitere perspektivische Ansicht der Ausführungsform von Fig. 1, jedoch ohne Außengehäuse;
- Fig. 3
- eine Explosionsansicht der Vorderseite eines Innengehäuses und eines elastischen Formteils
der Ausführungsform von Fig. 1;
- Fig. 4
- eine Explosionsansicht der Rückseite des Innengehäuses und des elastischen Formteils
der Ausführungsform von Fig. 1;
- Fig. 5
- eine perspektivische Ansicht der Vorderseite des elastischen Formteils der Ausführungsform
von Fig. 1;
- Fig. 6
- eine perspektivische Ansicht von vorne oben einer elektrischen Einheit der Ausführungsform
on Fig. 1; und
- Fig. 7
- eine perspektivische Ansicht von hinten unten der elektrischen Einheit der Ausführungsform
on Fig. 1.
[0040] Fig. 1 und 2 zeigen jeweils eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen elektronischen Bügelschlosses 10. Das Bügelschloss 10 umfasst einen
Schlosskörper 12 und einen Schließbügel 14. Der Schließbügel 14 ist bei dem hier gezeigten
Ausführungsbeispiel U-förmig ausgebildet und weist ein erstes Ende 14a und ein zweites
Ende 14b auf, welche in Schließöffnungen 16 des Schlosskörpers 12 eingeführt sind.
Der Schlosskörper 12 umfasst ein Außengehäuse 18 (in der Darstellung gemäß Fig. 2
entfernt), einen Verriegelungsmechanismus 20 und ein Innengehäuse 22. Der Verriegelungsmechanismus
20 und das Innengehäuse 22 sind im Inneren des Außengehäuses 18 angeordnet und werden
durch dieses gegen Beschädigung geschützt. Das Außengehäuse 18 besteht aus Metall
und kann zusätzlich von einer Kunststoffumhüllung umgeben sein (nicht gezeigt).
[0041] Fig. 1 und 2 zeigen den Schließbügel 14 in der Geschlossenstellung, in der das erste
Ende 14a und das zweite Ende 14b des Schließbügels 14 durch den Verriegelungsmechanismus
20 im Schlosskörper 12 verriegelt sind.
[0042] Fig. 3 und Fig. 4 zeigen Explosionsdarstellungen des Aufbaus des Innengehäuses 22
in einer Vorderansicht und einer Rückansicht. Das Innengehäuse 22 ist aus zwei Gehäusekomponenten
aufgebaut, nämlich einem ersten Gehäuseteil 24 und einem zweiten Gehäuseteil 26. Das
erste und das zweite Gehäuseteil 24, 26 sind zwei Gleichteile, d.h. sie sind zumindest
im Wesentlichen identisch ausgeformt. Das erste und das zweite Gehäuseteil 24, 26
weisen an sich einander entsprechenden Positionen runde Aussparungen 28 auf, durch
die nicht gezeigte Befestigungselemente wie beispielsweise Schrauben geführt sind,
welche das erste und das zweite Gehäuseteil 24, 26 aneinander befestigen und dadurch
einen Innenraum des Innengehäuses 22 definieren, der durch die Innenseiten der Gehäuseteile
24, 26 begrenzt wird. Hierbei können die beiden Komponenten des Innengehäuses 22 aus
Zinkdruckguss oder Kunststoff gebildet sein und beispielsweise im Spritzgussverfahren
gefertigt werden.
[0043] An zumindest einem der Gehäuseteile, im gezeigten Beispiel an beiden Gehäuseteilen
24, 26, ist eine Entlüftungsöffnung 30 ausgebildet, die einen Luftaustausch zwischen
dem Innenraum des Innengehäuses 22 und einer Außenseite des Innengehäuses 22 ermöglicht.
Dabei ist die Entlüftungsöffnung 30 von einer dampfdurchlässigen Membran 31 aus einem
Gewebewerksoff abgedeckt. Die Membran 31 kann beispielsweise auf die Außenseite des
jeweiligen Gehäuseteils 24, 26 aufgeklebt oder auf andere Weise an dem Gehäuseteil
24, 26 befestigt sein, um die Entlüftungsöffnung 30 dampfdurchlässig zu verschließen.
Durch die Entlüftungsöffnung 30 kann somit Feuchtigkeit aus dem Innengehäuse 22 entweichen,
die beispielsweise bei einer Änderung der Umgebungstemperatur durch Kondensation innerhalb
des Innengehäuses 22 entstehen kann. Es ist generell ausreichend, wenn lediglich eine
Entlüftungsöffnung 30 mit einer derartigen Membran 31 versehen ist; an dem anderen
Gehäuseteil 24 bzw. 26 kann die betreffende Öffnung auch vollständig verschlossen
sein.
[0044] In Fig. 3 und Fig. 4 ist weiterhin ein elastisches Formteil 32 dargestellt, welches
in den Innenraum des Innengehäuses 22 eingesetzt ist. Hierbei zeigen Fig. 3 die Vorderseite
34 und Fig. 4 die Rückseite 36 des elastischen Formteils 32. Das elastische Formteil
32 ist stoffschlüssig einstückig ausgebildet und kann beispielsweise aus Silikon gefertigt
sein. Das elastische Formteil 32 ist formschlüssig in eines der Gehäuseteile, im gezeigten
Beispiel in das erste Gehäuseteil 24, eingesetzt, und zwar derart, dass die Rückseite
des elastischen Formteils 32 mit einer planen Innenseite des ersten Gehäuseteils 24
flächig in Kontakt steht und das elastische Formteil 32 umfänglich von einer Umrandung
27 des ersten Gehäuseteils 24 umgriffen ist. Hierbei liegen flächige Randbereiche
37 des elastischen Formteils 32 innerhalb der Umrandung 27 auf einem jeweiligen Absatz
29 des ersten Gehäuseteils 24 auf.
[0045] Zum weitergehenden Festlegen des elastischen Formteils 32 relativ zu dem ersten Gehäuseteil
24 weist das elastische Formteil 32 mehrere Öffnungen 38 auf. Das erste Gehäuseteil
24 weist eine entsprechende Anzahl von Befestigungszapfen 40 auf, die an der Innenseite
des ersten Gehäuseteils 24 an den Öffnungen 38 entsprechenden Positionen ausgebildet
sind. Beim Einsetzen des elastischen Formteils 32 in des erste Gehäuseteil 24 greifen
die Befestigungszapfen 40 in die Öffnungen 38 ein und bewirken hierdurch eine zusätzliche
Zentrierung und Lagefixierung des elastischen Formteils 32.
[0046] Eine elektrische Einheit 44 ist in Fig. 6 und Fig. 7 schräg von vorne oben bzw. schräg
von hinten unten gezeigt. Die elektrische Einheit 44 umfasst eine elektronische Alarmeinrichtung
mit einem Lautsprecher 46 sowie einem Sensor, einer Funkkommunikationseinrichtung
und einer Steuerschaltung, die auf einer Steuerplatine 48 angeordnet sind. Weiterhin
umfasst die elektrische Einheit 44 eine elektrische Antriebseinrichtung, die einen
Getriebemotor 50 mit einem nachgegliederten Potentiometer 52 aufweist, dessen drehbeweglicher
Teil auf ein Abtriebselement 54 des Getriebemotors 50 (Getriebeabtriebswelle mit Abflachung)
formschlüssig aufgesteckt ist. Auf dem Abtriebselement 54, oberhalb des Potentiometers
52, sitzt ferner ein Exzenter 55, der den Verriegelungsmechanismus 20 des elektronischen
Bügelschlosses 10 antreibt. Der Getriebemotor 50 umfasst einen Elektromotor und ein
Untersetzungsgetriebe, das die Drehbewegung eines Rotors des Elektromotors ins Langsame
übersetzt. Das Potentiometer 52 ermöglicht eine Positionserfassung und -regelung.
[0047] Die Komponenten 46, 48, 50 der elektrischen Einheit 44 sind über flexible Leiterbahnen
56 elektrisch leitend sowie mechanisch miteinander verbunden. Die Leiterbahnen 56
der elektrischen Einheit 44 verleihen der elektrischen Einheit 44 eine strukturelle
Stabilität, wodurch die Komponenten 46, 48, 50 eine gemeinsame Baugruppe bilden, die
im weiteren Montageprozess als ein einziges Bauteil gehandhabt werden kann.
[0048] Wie in Fig. 3 und Fig. 5 dargestellt, weist die Vorderseite des elastischen Formteils
32 mehrere Aufnahmen 66, 68, 70 auf, die als Vertiefungen des elastischen Formteils
32 ausgebildet sind. Dabei entspricht die Form der jeweiligen Aufnahme 66, 68, 70
der Form einer zugeordneten Komponente 46, 48, 50 der elektrischen Einheit 44. In
die Aufnahme 66 ist der Lautsprecher 46 derart formschlüssig eingesetzt, dass seine
Rückseite und sein Umfang von dem elastischen Formteil 32 umschlossen sind. Hierbei
kann durch ein gewisses Untermaß des lichten Durchmessers der im Wesentlichen zylindrischen
Aufnahme 66 relativ zum dem Außendurchmesser des Lautsprechers 46 erreicht werden,
dass der Lautsprecher 46 auch kraftschlüssig in der Aufnahme 66 gehalten ist. In die
Aufnahme 68 ist die Steuerplatine 48 derart formschlüssig eingesetzt, dass die Steuerplatine
48 umfänglich von dem elastischen Formteil 32 umschlossen ist, wobei auch hier ein
kraftschlüssiger Sitz möglich ist. In die Aufnahme 70 ist der Getriebemotor 50 derart
formschlüssig eingesetzt, dass er umfänglich von einem Haltebund 72 des elastischen
Formteils 32 umschlossen und kraftschlüssig gehalten ist. Der Haltebund 72 ist frontal
abstehend an dem elastischen Formteil 32 angeformt. Der Haltebund 72 definiert hierbei
eine Einführrichtung für den Getriebemotor 50, die parallel zu einer Haupterstreckungsebene
des elastischen Formteils 32 verläuft.
[0049] Um die Komponenten 46, 48 der elektrischen Einheit 44 gegen ein Herausfallen aus
den Aufnahmen 66, 68 des elastischen Formteils 32 zu sichern, sind zwischen der elektrischen
Einheit 44 und der Innenseite des zweiten Gehäuseteils 26 mehrere Befestigungszapfen
60 vorgesehen. Die Befestigungszapfen 60 sind derart angeordnet und dimensioniert,
dass, wenn die Gehäuseteile 24, 26 aneinander befestigt sind, der Lautsprecher 46
in der Aufnahme 66 gehalten wird und die Steuerplatine 48 in der Aufnahme 68 gehalten
wird. Abweichend von der Darstellung gemäß Fig. 6 können die Befestigungszapfen 60
an der Innenseite des zweiten Gehäuseteils 26 befestigt sein.
[0050] Das elastische Formteil 32 bewirkt somit eine Schwingungsdämpfung der Komponenten
46, 48, 50 der elektrischen Einheit 44 und bietet einen Vibrationsschutz gegenüber
Erschütterungen, die von außen auf das Innengehäuse 22 übertragen werden, sowie gegenüber
Schwingungen, die eventuell vom Getriebemotor 50 erzeugt werden.
[0051] Darüber hinaus trägt das elastische Formteil 32 dazu bei, die elektrische Einheit
44 gegenüber einem Feuchtigkeitseintritt von außen abzudichten. Hierfür ist vorgesehen,
dass mehrere Randbereiche 37 des elastischen Formteils 32 entlang des Umfangs des
elastischen Formteils 32 zwischen einem jeweiligen Absatz 29 des ersten Gehäuseteils
24 und einem jeweiligen Absatz 29 des zweiten Gehäuseteils 26 kraftschlüssig und somit
abdichtend gehalten ist. Es versteht sich, dass eine solche umfängliche Abdichtung
zwischen den beiden Gehäuseteilen 24, 26 zumindest an den Stellen unterbrochen sein
kann, an denen Durchtritte für elektrische Verbindungen vorgesehen sind.
[0052] Die Montage des in Fig. 3 bis Fig. 7 gezeigten Innengehäuses 22 des erfindungsgemäßen
elektronischen Bügelschlosses 10 erfolgt in einfacher Weise und erfordert nur wenige
Arbeitsschritte, beispielsweise wie folgt, wobei auch Abweichungen von der nachstehenden
Reihenfolge möglich sind:
- (1) Zunächst ist das Potentiometer 52 noch nicht auf das Abtriebselement 54 an der
Oberseite des Getriebemotors 50 aufgesteckt, sondern es ist über die flexiblen Leiterbahnen
56 lose mit der Unterseite des Getriebemotors 50 einerseits und mit dem Lautsprecher
46 andererseits verbunden. Der Getriebemotor 50 mit seitlich abstehendem Potentiometer
52 wird nun mit dem Abtriebselement 54 voraus von unten (bezüglich der Darstellung
gemäß Fig. 3 und 5) in die Aufnahme 70 bzw. den Haltebund 72 des elastischen Formteils
32 eingeführt, wobei das Einführen noch nicht ganz vollständig erfolgt.
- (2) Das Potentiometer 52 wird nun in das elastische Formteil 32 eingesetzt.
- (3) Der Getriebemotor 50 wird sodann vollständig, und mit seinem Abtriebselement 54
durch das Potentiometer 52 hindurch, in den Haltebund des elastischen Formteils 32
eingeführt. Die Steuerplatine 48 und der Lautsprecher 46 sind jetzt noch lose mit
den flexiblen Leiterbahnen 56 befestigt.
- (4) Das elastische Formteil 32 wird mit dem bereits eingesetzten Getriebemotor 52
in das erste Gehäuseteil 24 eingesetzt und zwar derart, dass die Rückseite des elastischen
Formteils 32 mit der Innenseite des ersten Gehäuseteils 24 in Kontakt steht.
- (5) Die Steuerplatine 48 wird in die entsprechende Aufnahme 68 des elastischen Formteils
32 eingesetzt.
- (6) Der Lautsprecher 46 wird in die entsprechende Aufnahme 66 des elastischen Formteils
32 eingesetzt.
- (7) Das zweite Gehäuseteil 26 wird auf das erste Gehäuseteil 24 gesetzt, und zwar
derart, dass entlang des Außenumfangs ihre jeweiligen Innenseiten in Kontakt stehen.
- (8) Das erste und das zweite Gehäuseteil 24, 26 werden aneinander befestigt, wobei
Schrauben durch die Aussparungen 28 der Gehäuseteile 24, 26 und entsprechende Durchlässe
58 in dem elastischen Formteil 32 geführt werden.
[0053] Im Ergebnis bewirkt das elastische Formteil 32 nicht nur eine Schwingungsdämpfung,
sondern ermöglicht auch eine einfache Montage der Komponenten 46, 48, 50 der elektrischen
Einheit 44 ohne die Notwendigkeit einer Vielzahl von zusätzlichen Befestigungselementen.
Bezugszeichenliste
[0054]
- 10
- elektronisches Bügelschloss
- 12
- Schlosskörper
- 14
- Schließbügel
- 14a
- erstes Ende des Schließbügels
- 14b
- zweites Ende des Schließbügels
- 16
- Schließöffnung
- 18
- Außengehäuse
- 20
- Verriegelungsmechanismus
- 22
- Innengehäuse
- 24
- erstes Gehäuseteil
- 26
- zweites Gehäuseteil
- 27
- Umrandung des jeweiligen Gehäuseteils
- 28
- Aussparung
- 29
- Absatz des jeweiligen Gehäuseteils
- 30
- Entlüftungsöffnung
- 31
- Membran
- 32
- elastisches Formteil
- 34
- Vorderseite des elastischen Formteils
- 36
- Rückseite des elastischen Formteils
- 37
- Randbereich des elastischen Formteils
- 38
- Öffnung des elastischen Formteils
- 40
- Befestigungszapfen des ersten Gebäudeteils
- 44
- elektrische Einheit
- 46
- Lautsprecher
- 48
- Steuerplatine
- 50
- Getriebemotor
- 52
- Potentiometer
- 54
- Abtriebselement
- 55
- Exzenter
- 56
- Leiterbahnen
- 58
- Durchlass des elastischen Formteils
- 60
- Distanzstück
- 66
- Aufnahme
- 68
- Aufnahme
- 70
- Aufnahme
- 72
- Haltebund
1. Elektronisches Bügelschloss (10) für ein Zweirad, mit einem Schlosskörper (12) und
einem Schließbügel (14), der relativ zu dem Schlosskörper (12) zwischen einer Geschlossenstellung
und einer Offenstellung beweglich ist, wobei der Schlosskörper (12) ein Gehäuse (22),
einen Verriegelungsmechanismus (20), mittels dessen der Schließbügel (14) in der Geschlossenstellung
an dem Schlosskörper (12) verriegelbar ist, und eine elektrische Einheit (44) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass in das Gehäuse (22) ein elastisches Formteil (32) formschlüssig eingesetzt ist, das
mehrere Aufnahmen (66, 68, 70) aufweist, in denen mehrere Komponenten (46, 48, 50)
der elektrischen Einheit (44) formschlüssig aufgenommen sind.
2. Elektronisches Bügelschloss (10) gemäß Anspruch 1,
wobei die mehreren Komponenten (46, 48, 50) der elektrischen Einheit (44) elektrisch
miteinander verbunden sind.
3. Elektronisches Bügelschloss (10) gemäß Anspruch 1 oder 2,
wobei die mehreren Komponenten (46, 48, 50) der elektrischen Einheit (44) mittels
flexibler elektrischer Leiter (56) miteinander verbunden sind.
4. Elektronisches Bügelschloss (10) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei die elektrische Einheit (44) des Bügelschlosses (10) wenigstens eine der folgenden
Einrichtungen umfasst:
- eine elektronische Alarmeinrichtung, die dazu ausgebildet ist, einen Manipulationsversuch
zu detektieren und ein akustisches und/oder optisches Alarmsignal auszugeben;
- eine elektrische Antriebseinrichtung, die dazu ausgebildet ist, den Verriegelungsmechanismus
(20) des Bügelschlosses (10) anzutreiben;
- eine Funkkommunikationseinrichtung; und/oder
- eine elektrische Energiequelle.
5. Elektronisches Bügelschloss (10) gemäß Anspruch 4,
wobei die elektronische Alarmeinrichtung einen Sensor, eine akustische und/oder optische
Alarmsignalausgabeeinrichtung (46) und eine Steuerschaltung (48) aufweist.
6. Elektronisches Bügelschloss (10) gemäß Anspruch 4,
wobei die elektrische Antriebseinrichtung einen Getriebemotor (50) und eine Steuerschaltung
(48) aufweist.
7. Elektronisches Bügelschloss (10) gemäß Anspruch 4,
wobei die Funkkommunikationseinrichtung einen Funksender und/oder einen Funkempfänger
sowie eine Steuerschaltung (48) aufweist.
8. Elektronisches Bügelschloss (10) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei die mehreren Komponenten (46, 48, 50) der elektrischen Einheit (44) alleine
durch Formschluss und ohne weitere Befestigungselemente in dem elastischen Formteil
(32) gehalten sind.
9. Elektronisches Bügelschloss (10) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei wenigstens eine der mehreren Aufnahmen (66, 68, 70) des elastischen Formteils
(32) durch eine jeweilige Vertiefung des elastischen Formteils (32) gebildet ist.
10. Elektronisches Bügelschloss (10) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei das elastische Formteil (32) sich im Wesentlichen entlang einer Haupterstreckungsebene
erstreckt, wobei wenigstens eine der mehreren Aufnahmen (70) des elastischen Formteils
(32) einen Haltebund (72) bildet, in den eine der Komponenten (50) der elektrischen
Einheit (44) entlang einer Einführrichtung eingesetzt ist, die parallel zu der Haupterstreckungsebene
des elastischen Formteils (32) verläuft, wobei der Haltebund (72) die Komponente (50)
bezüglich der Einführrichtung umfänglich umschließt.
11. Elektronisches Bügelschloss (10) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei das elastische Formteil (32) sich im Wesentlichen entlang einer Haupterstreckungsebene
erstreckt und bezüglich der Haupterstreckungsebene dreidimensional strukturiert ist;
und/oder
wobei das elastische Formteil (32) stoffschlüssig durch ein einziges Bauteil gebildet
ist;
und/oder
wobei das elastische Formteil (32) aus einem Silikon gebildet ist.
12. Elektronisches Bügelschloss (10) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei das Gehäuse (22) des Schlosskörpers (12) zwei Gehäuseteile (24, 26) aufweist,
zwischen denen das elastische Formteil (32) gefangen ist;
und/oder
wobei das Gehäuse (22) des Schlosskörpers (12) zwei identische Gehäuseteile (24, 26)
aufweist, die aneinander befestigt sind.
13. Elektronisches Bügelschloss (10) gemäß Anspruch 12,
wobei das elastische Formteil (32) wenigstens einen Randbereich (37) aufweist, der
zwischen einem jeweiligen Absatz (29) der zwei Gehäuseteile (24, 26) kraftschlüssig
gehalten ist.
14. Elektronisches Bügelschloss (10) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei das Gehäuse (22) des Schlosskörpers (12) zumindest eine Entlüftungsöffnung (30)
aufweist, die durch eine dampfdurchlässige Membran (31) verschlossen ist;
und/oder
wobei es sich bei dem genannten Gehäuse (22) um ein Innengehäuse handelt, das in einem
Außengehäuse (18) des Schlosskörpers (12) aufgenommen ist.
15. Elektronisches Bügelschloss (10) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei der Schließbügel (14) U-förmig ist und in der Offenstellung vollständig von
dem Schlosskörper (12) lösbar ist;
und/oder
wobei das Bügelschloss (10) ein tragbares Schloss ist.