[0001] Die Erfindung betrifft ein Schwenkgelenk zum Verstellen eines Funktionsteils, insbesondere
eines Kopfteils, eines Fußteils oder einer Armlehne, eines Möbels, insbesondere Sitzmöbels
und/oder Polstermöbels, mit einem Montagehebel zur Montage des Schwenkgelenks am Möbel
und einem Schwenkhebel zum Tragen und Verstellen des Funktionsteils, wobei der Montagehebel
und der Schwenkhebel gegeneinander von einer Ausgangsstellung in eine Endstellung
um eine Gelenkschwenkachse in eine Einstellrichtung schwenkbar verbunden sind, wobei
der Schwenkhebel in einer Vielzahl von zwischen der Ausgangsstellung und der Endstellung
vorgesehenen Arretierstellungen durch ein blockierendes formschlüssiges Ineinandergreifen
eines Gesperres gegenüber einem Schwenken in der zur Einstellrichtung entgegengesetzten
Rückstellrichtung arretiert ist, wobei das Gesperre einen Sperrnocken und einen in
eine Richtung relativ zum Sperrnocken drehbaren Zahnkranz umfasst und wobei der Sperrnocken
durch ein Schwenken des Schwenkhebels von einer in Eingriff mit dem Zahnkranz befindlichen
Raststellung in eine außer Eingriff mit dem Zahnkranz befindliche Freigabestellung
und zurück verstellbar vorgesehen ist.
[0002] Schwenkgelenke zum Verstellen eines Funktionsteils eines Möbels sind in unterschiedlichen
Ausgestaltungen bekannt. Meist dienen die Schwenkgelenke zum Verstellen eines Kopfteils,
eines Fußteils oder einer Armlehne eines Sitzmöbels, bei dem es sich typischerweise
um ein Polstermöbel handelt. Die Schwenkgelenke weisen dabei einen Montagehebel auf,
mit dem die Schwenkgelenke an dem jeweiligen Möbel festgelegt werden. Zudem ist ein
Schwenkhebel vorgesehen, der das jeweilige Funktionsteil trägt und das jeweilige Funktionsteil
um den Montagehebel schwenkt. Zu diesem Zweck sind der Montagehebel und der Schwenkhebel
um eine Gelenkschwenkachse in einer Einstellrichtung gegeneinander von einer Ausgangsstellung
in eine Endstellung schwenkbar ausgebildet.
[0003] Beim Verstellen des Schwenkhebels gegenüber dem Montagehebel in der Einstellrichtung
ausgehend von der Ausgangsstellung werden nacheinander unterschiedliche Arretierstellungen
passiert. Der Benutzer des Möbels verstellt das Schwenkgelenk dabei so weit bzw. schwenkt
den Schwenkhebel dabei so weit in der Einstellrichtung, bis er eine bequeme Position
des entsprechenden Funktionsteils eingestellt hat. Damit das Funktionsteil diese Position
wenigstens in etwa beibehält und sich nicht wieder versehentlich in die Ausgangsstellung
zurückverstellt, kann der Schwenkhebel nur jeweils bis zur nächsten Arretierstellung
zurückverstellt werden. In der Arretierstellung greift ein Gesperre formschlüssig
und blockierend ineinander und arretiert damit den Schwenkhebel gegenüber einem Schwenken
in der zur Einstellrichtung entgegengesetzten Rückstellrichtung relativ zum Montagehebel.
Das Gesperre wird dabei durch einen Sperrnocken und einen Zahnkranz gebildet, der
gegenüber dem Sperrnocken drehbar ist. Zur Arretierung des Gesperres kann der Sperrnocken
in die Verzahnung des Zahnkranzes eingreifen.
[0004] Um den Schwenkhebel dennoch wieder zurück in die Ausgangsstellung zurückstellen zu
können, muss der Schwenkhebel erst in der Einstellrichtung bis zu einer Endstellung
verstellt werden, wodurch der Sperrnocken in eine Freigabestellung außer Eingriff
mit dem Zahnkranz gebracht wird. Solange sich der Sperrnocken in der Freigabestellung
befindet, kann der Schwenkhebel in der Rückstellrichtung zurück in eine entgegengesetzte
Endstellung verstellt werden. Dadurch wird dann der Sperrnocken in der Ausgangsstellung
wieder in Eingriff mit dem Zahnkranz gebracht, so dass das Schwenkgelenk wieder individuell
in der Einstellrichtung eingestellt werden kann, um dem Benutzer eine bequeme Sitzposition
zu ermöglichen.
[0005] Bei den bekannten Schwenkgelenken kommt es immer wieder vor, dass der Benutzer den
Schwenkhebel in der Einstellrichtung bis fast in die zugehörige Endstellung verstellen
möchte, um so das Funktionsteil möglichst weit aus der Ausgangsstellung in die Einstellrichtung
zu verstellen. Dabei kann der Benutzer den Schwenkhebel, wenn er nicht aufpasst, versehentlich
zu weit verstellen und so den Sperrnocken aus der Raststellung in die Freigabestellung
verstellen, so dass kein Arretieren des Schwenkgelenks mehr möglich ist. Der Benutzer
muss also das Schwenkgelenk zunächst wieder zurück in die Rückstellrichtung verstellen,
um so den Sperrnocken wieder aus der Freigabestellung in die in den Zahnkranz eingreifende
Raststellung zurückzustellen. Jetzt kann das Schwenkgelenk wieder um den gewünschten
Winkel in die Einstellrichtung geschwenkt werden. Um diesem Problem zu begegnen werden
Schwenkgelenke häufig mit einem vergrößerten Einstellbereich bereitgestellt, so dass
das Funktionsteil, bereits deutlich bevor der Schwenkhebel die Endstellung in der
Einstellrichtung erreicht, Stellungen annimmt, die unter normalen Umständen nicht
mehr als angenehm bzw. bequem empfunden werden. Der Benutzer hat dann keinen Anreiz
mehr, den Einstellbereich vollständig auszunutzen und läuft daher keine Gefahr, den
Schwenkhebel versehentlich in die Endstellung in der Einstellrichtung zu verstellen.
Der Benutzer muss dann jedoch den Schwenkhebel immer erst recht weit verstellen, um
den Schwenkhebel wieder in die Rückstellrichtung bewegen zu können. Entsprechende
Schwenkgelenke sind mithin konstruktiv aufwendiger, kostenintensiver und im Handling
weniger komfortabel.
[0006] Daher liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, das eingangs genannte
und zuvor näher beschriebene Schwenkgelenk derart auszugestalten und weiterzubilden,
dass einerseits der konstruktive Aufwand und die Kosten gesenkt und andererseits das
Handling komfortabler gestaltet werden kann.
[0007] Diese Aufgabe ist bei einem Schwenkgelenk nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 dadurch
gelöst, dass ein gegen die Rückstellkraft eines Sicherungsfedermittels von einer Sicherungsstellung
in eine Auslösestellung und in Richtung der Rückstellkraft von der Auslösestellung
in die Sicherungsstellung zurück verstellbarer Sicherungsnocken vorgesehen ist und
dass der Sicherungsnocken in der Sicherungsstellung ein versehentliches Verstellen
des Sperrnockens von der Raststellung in die Freigabestellung behindert und in der
Auslösestellung ein Verstellen des Sperrnockens von der Raststellung in die Freigabestellung
freigibt und dass der Sicherungsnocken durch ein Verstellen des Schwenkhebels aus
der Sicherungsstellung in die Auslösestellung verstellbar ist.
[0008] Durch die Verwendung eines über das Sicherungsfedermittel federbelasteten Sicherungsnockens
kann ein definierter Druckpunkt für das Verstellen des Schwenkhebels zwischen dem
Ende des Einstellbereichs und der Endstellung bereitgestellt werden. Wird der Schwenkhebel
mit einer geringen Kraft in der Einstellrichtung in Richtung des Endes des Einstellbereichs
verstellt, wie dies beim Einstellen des Schwenkhebels und/oder des vom Schwenkhebel
getragenen Funktionsteils typischerweise der Fall ist, wir das Verstellen des Sperrnockens
von der Raststellung in die Freigabestellung blockiert. Der Formschluss zwischen dem
Sperrnocken und dem Sicherungsnocken führt dann zu einer eindeutigen Rückmeldung an
den Benutzer, dass das Ende des Einstellbereichs erreicht worden ist. Während im Bereich
des Einstellbereichs der Schwenkhebel mit geringer Kraft in die Einstellrichtung verstellt
werden kann, reicht diese Kraft nicht aus, um den Einstellhebel weiter als bis an
das Ende des Einstellbereichs zu verstellen. Es kommt zu einem Formschluss zwischen
dem Sperrnocken und dem Sicherungsnocken und damit zu einem Blockieren des weiteren
Verstellens des Schwenkhebels in der Einstellrichtung bei nur geringer aufgewendeter
Kraft.
[0009] Wird die Kraft, die auf den Schwenkhebel in der Einstellrichtung aufgebracht wird,
jedoch deutlich erhöht, so wird der Sicherungsnocken gegen die Rückstellkraft des
Sicherungsfedermittels von der Sicherungsstellung in die Auslösestellung verstellt.
Während der Sicherungsnocken in der Sicherungsstellung das Verstellen, insbesondere
ein versehentliches Verstellen, des Sperrnockens von der Raststellung in die Freigabestellung
durch Schwenken des Schwenkhebels in die Einstellrichtung behindert oder blockiert
hat, gibt der Sicherungsnocken in der Auslösestellung ein Verstellen des Sperrnockens
von der Raststellung in die Freigabestellung frei.
[0010] Das Verstellen des Sicherungsnockens von der Sicherungsstellung in die Auslösestellung
erfolgt durch ein Verstellen des Schwenkhebels in der Einstellrichtung und damit ebenso
wie das Einstellen des Funktionsteils in der Einstellrichtung. Somit stellt der Sicherungsnocken
einen für den Benutzer merklichen Druckpunkt beim Verstellen des Schwenkhebels bereit.
Der Benutzer kann also, wenn er den Druckpunkt bemerkt, entscheiden, ob er den Schwenkhebel
und damit das Funktionsteil in der entsprechenden Stellung belassen will, in der ein
Zurückverstellen über das Gesperre des Schwenkgelenks verhindert wird. Er kann sich
aber auch entscheiden, den Schwenkhebel gegen den Druckpunkt hinaus zu verstellen,
um den Sperrnocken bewusst von der Raststellung in die Freigabestellung zu verstellen,
um das Funktionsteil in einer anderen Stellung zu arretieren, die dann wiederum frei
einstellbar ist. Dabei wird der Sicherungsnocken infolge der Rückstellkraft des Sicherungsfedermittels,
die auf den Sicherungsnocken einwirkt, aus der Auslösestellung wieder in die Sicherungsstellung
zurückverstellt, wenn der Sperrnocken aus der Freigabestellung zurück in die Raststellung
verstellt wird. Dann steht der Sicherungsnocken wieder bereit, um einen Druckpunkt
zu erzeugen, wenn der Schwenkhebel bis zum Ende des Einstellbereichs verstellt wird.
[0011] Bei einer ersten besonders bevorzugten Ausgestaltung des Schwenkgelenks weist der
Sperrnocken eine in Anlage an den Sicherungsnocken bringbare Auslösegleitfläche auf,
um durch das Zusammenwirken von dem Sicherungsnocken und der Auslösegleitfläche des
Sperrnockens auf konstruktiv einfache und zugleich zuverlässige Weise den Sicherungsnocken
aus der Sicherungsstellung in die Auslösestellung verstellen zu können. Dazu bietet
es sich an, wenn die Auslösegleitfläche gegenüber der Verstellrichtung des Sicherungsnockens
von der Sicherungsstellung in die Auslösestellung geneigt ist. Dann kann beispielsweise
der Sperrnocken wenigstens im Wesentlichen in einer Richtung senkrecht zur Gelenkschwenkachse
verstellt oder geschwenkt werden und dennoch den Sicherungsnocken in einer Richtung
wenigstens im Wesentlichen parallel zur Gelenkschwenkachse verstellen. Die Auslösefläche
ermöglicht es dabei grundsätzlich auf komfortable und konstruktiv einfache Weise,
dass der Sperrnocken den Sicherungsnocken durch Anlage der Auslösegleitfläche von
der Sicherungsstellung in die Richtung der Auslösestellung, insbesondere in die Auslösestellung,
verstellen kann. Es versteht sich, dass über die entsprechende Anlage von Sperrnocken
und Sicherungsnocken aneinander eine ausreichende Kraft übertragen werden muss, die
bewirkt, dass sich der Sicherungsnocken in Richtung der Auslösestellung verstellt
und so für den Sperrnocken den Verstellweg von der Raststellung in die Freigabestellung
freigibt.
[0012] Alternativ oder zusätzlich kann der Sicherungsnocken eine in Anlage an den Sperrnocken
bringbare Auslösegleitfläche aufweisen. Durch das Zusammenwirken von dem Sperrnocken
und der Auslösegleitfläche des Sicherungsnockens kann auf konstruktiv einfache und
zugleich zuverlässige Weise der Sicherungsnocken aus der Sicherungsstellung in die
Auslösestellung verstellt werden. Dabei bietet es sich insbesondere an, wenn die Auslösegleitfläche
gegenüber der Verstellrichtung des Sicherungsnockens von der Sicherungsstellung in
die Auslösestellung geneigt ist, so dass der Sperrnocken den Sicherungsnocken durch
Anlage an dessen Auslösegleitfläche von der Sicherungsstellung in die Richtung der
Auslösestellung, insbesondere in die Auslösestellung, verstellt werden kann. Dann
kann beispielsweise der Sperrnocken wenigstens im Wesentlichen in einer Richtung senkrecht
zur Gelenkschwenkachse verstellt oder geschwenkt werden und dadurch dennoch den Sicherungsnocken
in einer Richtung wenigstens im Wesentlichen parallel zur Gelenkschwenkachse verstellen.
Die Auslösefläche ermöglicht es dabei grundsätzlich auf komfortable und konstruktiv
einfache Weise, dass der Sperrnocken den Sicherungsnocken durch Anlage an der Auslösegleitfläche
von der Sicherungsstellung in die Richtung der Auslösestellung, insbesondere in die
Auslösestellung, verstellen kann.
[0013] Besonders bevorzugt ist es in diesem Zusammenhang, wenn die Auslösegleitflächen des
Sicherungsnockens und des Sperrnockens zum Verstellen des Sicherungsnockens von der
Sicherungsstellung in die Auslösestellung durch Verstellen des Schwenkhebels in Anlage
aneinander zum Abgleiten aneinander bringbar ausgebildet sind. Die kooperierenden
Auslösegleitflächen können dann so aufeinander abgestimmt, werden, dass das Verstellen
des Sicherungsnockens in die Auslösestellung sehr zuverlässig und einfach erfolgen
kann. Insbesondere ist es möglich, die für das Verstellen des Sicherungsnockens aufzuwendenden
Kräfte präzise einstellen zu können.
[0014] Sowohl aus funktionalen als auch aus konstruktiven Gesichtspunkten ist es besonders
bevorzugt, wenn der Sicherungsnocken zwischen der Sicherungsstellung und der Auslösestellung
sowie bedarfsweise auch zurück in einer Richtung parallel zur Gelenkschwenkachse verstellbar
ist. So lässt sich der Druckpunkt für das Verstellen des Sicherungsnockens durch das
Verstellen des Schwenkhebels problemlos und präzise einstellen. Außerdem können der
Sicherungsnocken und das zugehörige Sicherungsfedermittel einfach und zuverlässig
angeordnet werden.
[0015] Um das Schwenkgelenk einfach, kompakt und zuverlässig aufbauen zu können, bietet
es sich an, wenn der Zahnkranz eine von der Gelenkschwenkachse wegweisende Außenverzahnung
aufweist. Dann können der Sperrnocken und der Sicherungsnocken außerhalb des Zahnkranzes
angeordnet und auch außerhalb des Zahnkranzes zusammen wirken. Dies ist einfach und
mit weniger Kompromissen möglich, weil außerhalb des Zahnkranzes ausreichend Platz
für den Sperrnocken und den Sicherungsnocken vorhanden ist.
[0016] Um eine möglichst hohe Flexibilität und einen sehr breiten Einstellbereich bereitstellen
zu können, kann der Zahnkranz, insbesondere endlos, umlaufend um die Gelenkachse herum
vorgesehen sein. So lässt sich das Funktionsteil sehr weit und komfortable für den
Benutzer einstellen. Alternativ oder zusätzlich kann der Sperrnocken eine mit dem
Zahnkranz korrespondierende Verzahnung aufweisen, was zu einer sicheren und zuverlässigen
Arretierung des Schwenkhebels in der Rückstellrichtung in einer bestimmten Stellung
innerhalb des Einstellbereichs beitragen kann. Je mehr Zähne des Gesperres gegenseitig
ineinandergreifen, desto höhere Kräfte können prinzipiell in der Rückstellrichtung
aufgenommen werden. Besonders bevorzugt ist grundsätzlich wenigstens eine wenigstens
abschnittsweise zusammen mit dem Zahnkranz gegenüber dem Sperrnocken drehbare und
lösbar vorgesehene Steuerscheibe vorzusehen. Über die Steuerscheibe lassen sich dann
der Einstellbereich und die Ausgangsstellung des Schwenkgelenks einstellen und bei
Bedarf durch einen Austausch der Steuerscheibe variieren. Zum Verstellen des Schwenkgelenks
kann ein Löseanschlag der Steuerscheibe beim Schwenken des Schwenkhebels in die Einstellrichtung
in einer bestimmten Stellung des Schwenkgelenks mit dem Sperrnocken in Anlage gebracht
werden. Ein weiteres Verstellen des Schwenkhebels bewirkt dann, dass der Sperrnocken
durch die Steuerscheibe in eine außer Eingriff mit dem Zahnkranz befindliche Freigabestellung
verstellt wird. Der Schwenkhebel kann mit dem Sperrnocken in der Freigabestellung
in der Rückstellrichtung zurück in die Ausgangsstellung geschwenkt werden, was mit
dem Sperrnocken in der Raststellung durch den sperrenden Eingriff des Gesperres verhindert
gewesen ist. Damit der Sperrnocken aus der Freigebestellung wieder zurück in die Raststellung
und damit das Schwenkgelenk wieder in die Ausgangstellung verstellt werden kann, weist
die Steuerscheibe noch einen Verriegelungsanschlag auf, der beim Schwenken des Schwenkhebels
in die Rückstellrichtung in einer bestimmten Stellung des Schwenkhebels in Anlage
mit dem Sperrnocken gebracht wird. Wird der Schwenkhebel in dieser Stellung weiter
in der Rückstellrichtung verstellt, wird der Sperrnocken durch die Steuerscheibe in
der Ausgangsstellung in eine in Eingriff mit dem Zahnkranz befindliche Raststellung
zurückgestellt.
[0017] Durch die Verwendung einer Steuerscheibe zum Verstellen des Sperrnockens von der
Raststellung in die Freigabestellung und zurück durch Schwenken des Schwenkhebels
in die Einstellrichtung bzw. die Rückstellrichtung kann das Schwenkgelenk sehr schnell
und einfach an unterschiedliche Anforderungsprofile angepasst werden. Das Schwenkgelenk
kann dabei zudem im Prinzip unverändert bleiben. Es muss nur eine geeignete Steuerscheibe
gewählt werden oder es muss die vorhandene Steuerscheibe durch eine andere Steuerscheibe
ausgetauscht werden. Dies ist deshalb einfach und schnell möglich, weil die Steuerscheibe
lösbar am Schwenkgelenk vorgesehen ist. Die verbaute Steuerscheibe ist zudem wenigstens
abschnittsweise zusammen mit dem Zahnkranz gegenüber dem Sperrnocken drehbar vorgesehen.
Dadurch kann die Steuerscheibe durch Schwenken des Schwenkhebels, wenigstens in einem
bestimmten Verstellbereich des Schwenkhebels gemeinsam mit dem Zahnkranz und damit
gegenüber dem Sperrnocken verstellt werden. So wird erreicht, dass der Löseanschlag
der Steuerscheibe beim Schwenken des Schwenkhebels in die Einstellrichtung mit dem
Sperrnocken so in Anlage gebracht wird, dass der Sperrnocken durch die Drehung der
Steuerscheibe zusammen mit dem Zahnkranz in eine außer Eingriff mit dem Zahnkranz
befindliche Freigabestellung verstellt wird. Während der Sperrnocken in der Freigabestellung
angeordnet ist, kann der Schwenkhebel in der Rückstellrichtung zurück in die Ausgangsstellung
geschwenkt werden, wobei der Sperrnocken außer Eingriff mit dem Zahnkranz bleibt,
um die Verstellung des Schwenkhebels nicht zu beeinträchtigen.
[0018] Darüber hinaus erlaubt die wenigstens bereichsweise gemeinsame Verstellung der Steuerscheibe
mit dem Zahnkranz, dass durch ein Verstellen des Schwenkhebels in die Rückstellrichtung
nach Erreichen der Ausgangsstellung ein Verriegelungsanschlag der Steuerscheibe mit
dem Sperrnocken in einer Weise in Anlage gelangt, so dass der Sperrnocken durch die
Drehung der Steuerscheibe zusammen mit dem Zahnkranz aus der Freigabestellung in der
Ausgangsstellung in eine in Eingriff mit dem Zahnkranz befindliche Raststellung zurückverstellt
wird. Nun kann das Schwenkgelenk wieder in die Einstellrichtung eingestellt werden,
wobei eine bestimmte Stellung des Schwenkgelenks dann gegenüber einem Zurückverstellen
in der Rückstellrichtung formschlüssig gehalten wird, weil das Gesperre, insbesondere
der Sperrnocken und der Zahnkranz, in der entsprechenden Stellung des Schwenkgelenks
formschlüssig ineinandergreifen. Ein Verstellen des Schwenkhebels weiter in Richtung
der Einstellrichtung bleibt jedoch weiter möglich.
[0019] Die Steuerscheibe wird dabei also insbesondere zum Verstellen des Sperrnockens von
der Raststellung in die Freigabestellung und zurück genutzt. Mithin reicht es grundsätzlich
aus, wenn sich die Steuerscheibe in den Winkelbereichen des Schwenkhebels zusammen
mit dem Zahnkranz dreht, in denen die Verstellung des Sperrnockens von der Raststellung
in die Freigabestellung und zurück vorgesehen ist. Dies bedeutet jedoch nicht, dass
die Steuerscheibe nicht über den gesamten Verstellweg bzw. Verstellwinkel des Schwenkhebels
gemeinsam mit dem Zahnkranz drehbar sein kann.
[0020] Je nachdem wie die Steuerscheibe ausgebildet und im Schwenkgelenk angeordnet wird,
lässt sich in einfacher Weise der Einstellwinkel bzw. der Einstellbereich des Schwenkgelenks
ebenso wie die Ausrichtung des Schwenkhebels zum Montagehebel in der Ausgangsstellung
definieren. Vor dem Hintergrund, dass eine weitergehende Anpassung des Schwenkgelenks
entbehrlich ist und die Steuerscheibe sich sehr einfach, schnell, kostengünstig und
individuell fertigen lässt, können so ohne erhöhte Fertigungskosten und/oder Lagerkosten
sehr viele unterschiedliche Schwenkgelenke für sehr viele unterschiedliche Anwendungen
bereitgehalten werden.
[0021] Wenn der Sperrnocken wenigstens abschnittsweise seitlich gegenüber dem Zahnkranz
vorsteht, können der Löseanschlag und der Verriegelungsanschlag der Steuerscheibe
an seitlich gegenüber dem Zahnkranz vorstehenden Abschnitten des Sperrnockens anschlagend
vorgesehen sein. Auf diese Weise wird ein zuverlässiges und konstruktiv einfaches
Verstellen des Sperrnockens durch die Steuerscheibe sichergestellt. Unter einem seitlichen
Vorstehen des Sperrnockens gegenüber dem Zahnkranz ist vorzugsweise ein Vorstehen
parallel zur Gelenkschwenkachse zu verstehen, und zwar insbesondere in Richtung der
Steuerscheibe. So kann die wenigstens eine Steuerscheibe einfach und zuverlässig mit
dem wenigstens einen Sperrnocken zusammenwirken.
[0022] Die Steuerscheibe kann wenigstens bereichsweise formschlüssig drehfest gegenüber
dem Zahnkranz gehalten sein. Durch den Formschluss wird ein zuverlässiges Zusammenwirken
von Zahnkranz und Steuerscheibe sichergestellt. Dabei ist ein Verdrehen der Steuerscheibe
unabhängig vom Zahnkranz und/oder umgekehrt bedarfsweise und bereichsweise möglich.
Gänzlich unabhängig voneinander lassen sich der Zahnkranz und die Steuerscheibe jedoch
nicht drehen. Beim und zum Verstellen des Sperrnockens von der Raststellung in die
Freigabestellung und zurück drehen sich der Zahnkranz und die Steuerscheibe nicht
unabhängig voneinander, sondern zusammen bzw. gemeinsam. Dennoch ist es hinsichtlich
der Zuverlässigkeit und eines geräuscharmen Verstellens des Schwenkgelenks besonders
bevorzugt, wenn die Steuerscheibe durchgängig drehfest gegenüber dem Zahnkranz festgelegt
ist. Dies bedeutet, dass sich mit Ausnahme eines vorhandenen Spiels die Steuerscheibe
und der Zahnkranz stets zusammen und gemeinsam drehen, wenn der Schwenkhebel um den
Montagehebel geschwenkt wird.
[0023] Für eine einfache Montage des Schwenkgelenks sowie ein einfaches Auswechseln der
Steuerscheibe bei einer zugleich zuverlässigen Integration der Steuerscheibe in das
Schwenkgelenk bietet es sich an, wenn ein den Zahnkranz tragendes Zahnkranzelement
und die Steuerscheibe aufeinander- und/oder ineinandergesteckt sind. Dabei kann nicht
grundsätzlich zwingend zwischen einem Aufeinanderstecken und einem Ineinanderstecken
unterschieden werden, insbesondere wenn das Aufstecken der Steuerscheibe auf das Zahnkranzelement
mit einem Einstecken des Zahnkranzelements in die Steuerscheibe einhergeht oder umgekehrt.
Dabei ist es weiter bevorzugt, wenn das Zahnkranzelement und die Steuerscheibe in
Umfangsrichtung mehrere korrespondierende Nut/Feder-Verbindungen umfassen, um die
Steuerscheibe in unterschiedlichen Drehstellungen mit dem Zahnkranzelement zu verbinden.
So kann ein und dieselbe Steuerscheibe in wenigstens zwei unterschiedlichen Stellungen,
insbesondere Winkelstellungen, relativ zum Zahnkranz montiert werden. Dabei bleibt
dann zwar insbesondere der Einstellwinkel bzw. der Einstellbereich des resultierenden
Schwenkgelenks gleich. Allerdings kann durch die Ausrichtung der Steuerscheibe zum
Zahnkranz die Lage der Ausgangsstellung bzw. die Stellung des Schwenkhebels relativ
zum Montagehebel in der Ausgangsstellung variiert werden.
[0024] Der Montagehebel und der Schwenkhebel können konstruktiv einfach über eine Montageachse
miteinander verbunden sein, die sich bedarfsweise für eine einfache und zuverlässige
Montage der Steuerscheibe und des Zahnkranzes nutzen lässt, indem die Steuerscheibe
und der Zahnkranz auf die Montageachse aufgesteckt werden. Die Verstellbarkeit des
Schwenkgelenks lässt sich dabei beispielsweise dadurch sicherstellen, dass die Steuerscheibe
und der Zahnkranz drehbar um die Montageachse auf dieser gehalten sind.
[0025] Um den Zahnkranz, die Steuerscheibe und den Sperrnocken zuverlässig und vor äußeren
Einwirkungen gut geschützt aufnehmen zu können, kann der Montagehebel und/oder der
Schwenkhebel, eine Aufnahme zur Aufnahme des Zahnkranzes, der Steuerscheibe und des
Sperrnockens bilden. Dabei lässt sich insbesondere die Steuerscheibe exakt und zuverlässig
zum Sperrnocken und/oder zum Zahnkranz positionieren, wenn die Aufnahme beidseitig
durch Deckelelemente verschlossen sind. So kann einfach und zweckmäßig eine mehr oder
weniger geschlossene Aufnahme zur Aufnahme von Zahnkranz, Steuerscheibe und Sperrnocken
bereitgestellt werden.
[0026] Um den Sperrnocken in der Freigabestellung sicher zu fixieren, während der Schwenkhebel
in die Rückstellrichtung verstellt wird, kann der Sperrnocken in der Freigabestellung
von einem Halteelement gehalten sein. Dabei bietet es sich der Zuverlässigkeit und
Einfachheit halber an, wenn das Halteelement den Sperrnocken klemmt bzw. durch Klemmung
hält. Dies ist insbesondere dann einfach und zuverlässig zu gewährleisten, wenn das
Halteelement als wenigstens ein Federelement ausgebildet ist.
[0027] Um den Sperrnocken sicher in der Freigabestellung zu halten, kann weiter vorgesehen
sein, dass der Sperrnocken einen Halteanschlag aufweist und das Federelement so vorgesehen
ist, dass die Rückstellkraft des Federelements den Halteanschlag des Sperrnockens
in der Freigabestellung in Anlage an ein Haltemittel des Montagehebels und/oder Schwenkhebels
bringt. Anders ausgedrückt kann der Sperrnocken infolge der Rückstellkraft des wenigstens
einen Federmittels mit einem Halteanschlag gegen ein Haltemittel gedrückt werden.
Diese entsprechende Position behält der Sperrnocken folglich zuverlässig bei, ohne
dadurch das Verstellen des Sperrnockens aus der Freigabestellung zurück in die Raststellung
übermäßig zu behindern.
[0028] Alternativ oder zusätzlich kann der Sperrnocken einen Einstellendanschlag aufweisen,
der durch Verstellen des Schwenkhebels in eine Endstellung in der Einstellrichtung
zur Anlage an dem Montagehebel und/oder dem Schwenkhebel gelangt. Auf diese Weise
wird eine sehr stabile Endstellung für den Schwenkhebel für das Verstellen in der
Einstellrichtung definiert. Dabei bietet es sich aus konstruktiver Sicht weiter an,
wenn der Sperrnocken in der Endstellung des Schwenkhebels in der Einstellrichtung
in Anlage am Löseanschlag der Steuerscheibe ist. Dann kann sich die Steuerscheibe
mit dem Löseanschlag am Sperrnocken und der Sperrnocken zeitgleich mit dem Einstellendanschlag
am Montagehebel und/oder am Schwenkhebel abstützen. Anders ausgedrückt, drückt der
Löseanschlag der Steuerscheibe den Sperrnocken mit dem Einstellendanschlag gegen den
Montagehebel und/oder Schwenkhebel.
[0029] Analog kann der Sperrnocken auch einen Rückstellendanschlag zur Anlage an dem Montagehebel
und/oder dem Schwenkhebel aufweisen, wenn der Schwenkhebel sich in einer Endstellung
in der Rückstellrichtung befindet. Auf diese Weise wird eine sehr stabile Endstellung
für den Schwenkhebel für das Verstellen in der Rückstellrichtung definiert. Dabei
bietet es sich aus konstruktiver Sicht weiter an, wenn der Sperrnocken in der Endstellung
des Schwenkhebels in der Rückstellrichtung in Anlage am Verriegelungsanschlag der
Steuerscheibe ist. Dann kann sich die Steuerscheibe mit dem Verriegelungsanschlag
am Sperrnocken und der Sperrnocken zeitgleich mit dem Rückstellendanschlag am Montagehebel
und/oder am Schwenkhebel abstützen. Anders ausgedrückt, drückt der Verriegelungsanschlag
der Steuerscheibe den Sperrnocken mit dem Rückstellendanschlag gegen den Montagehebel
und/oder Schwenkhebel.
[0030] Zur Übertragung und Ableitung hoher Kräfte vom Schwenkhebel kann der Sperrnocken
in der Endstellung des Schwenkhebels in der Einstellrichtung also zwischen der Steuerscheibe
einerseits und dem Montagehebel und/oder Schwenkhebel andererseits eingeklemmt sein.
So lassen sich beispielsweise hohe Kräfte vom Schwenkhebel über die Steuerscheibe
und den Sperrnocken auf den Montagehebel ableiten, wenn der Schwenkhebel in die Endstellung
in der Einstellrichtung gedrückt wird. Alternativ oder zusätzlich kann aus demselben
Grund der Sperrnocken in der Endstellung des Schwenkhebels in der Rückstellrichtung
zwischen der Steuerscheibe einerseits und dem Montagehebel und/oder Schwenkhebel andererseits
eingeklemmt sein. So lassen sich beispielsweise hohe Kräfte vom Schwenkhebel über
die Steuerscheibe und den Sperrnocken auf den Montagehebel ableiten, wenn der Schwenkhebel
in die Endstellung in der Rückstellrichtung gedrückt wird.
[0031] Unabhängig davon kann die Steuerscheibe zwischen dem Löseanschlag und dem Verriegelungsanschlag
einen Winkelbereich definieren, der maßgeblich den Einstellwinkel bzw. den Einstellbereich
des Schwenkhebels bestimmt. Insbesondere wird ein Teil des Winkelbereichs zur Bereitstellung
des Auslösewinkels und/oder Auslösewegs zum Verstellen des Sperrnockens von der Raststellung
in die Freigabestellung genutzt. Dieser Auslösewinkel oder Auslöseweg kann auch als
Ausrastwinkel oder Ausrastweg bezeichnet werden, da der entsprechende Ausrastwinkel
oder Ausrastweg zum Ausrasten des Sperrnockens aus dem Zahnkranz dient. Ein anderer
Teil des Winkelbereichs kann zur Bereitstellung des Auslösewinkels und/oder Auslösewegs
zum Verstellen des Sperrnockens von der Freigabestellung in die Raststellung genutzt
werden. Folglich kann dieser Auslösewinkel oder Auslöseweg auch als Einrastwinkel
oder Einrastweg bezeichnet werden, da der entsprechende Einrastwinkel oder Einrastweg
zum Einrasten des Sperrnockens in den Zahnkranz dient. Anders ausgedrückt belegen
die beiden Auslösewege bzw. Auslösewinkel zwei Abschnitte, insbesondere die gegenüberliegenden
Endabschnitte des entsprechenden Winkelbereichs zwischen dem Löseanschlag und dem
Verriegelungsanschlag. Der Winkelbereich dazwischen steht dann als Einstellwinkel
zum Einstellen des Schwenkgelenks zur Verfügung. Somit kann durch die Anordnung des
Löseanschlags relativ zum Verriegelungsanschlag bei definierten Auslösewegen bzw.
Auslösewinkeln sehr präzise der jeweils gewünschte Einstellwinkel eingestellt werden.
Durch die Anordnung des Verriegelungsanschlags kann dagegen die Lage der Ausgangsstellung
bzw. die Anordnung des Schwenkhebels in der Ausgangsstellung festgelegt werden. Alternativ
oder zusätzlich kann die Lage der Ausgangsstellung aber auch dadurch verändert werden,
je nachdem in welcher von mehreren möglichen, unterschiedlichen Stellungen die Steuerscheibe
mit dem Zahnkranz verbunden wird, sofern die Steuerscheibe nicht nur in einer Stellung
zum Zahnkranz angeordnet werden kann.
[0032] Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
- Fig. 1A-C
- ein erfindungsgemäßes Schwenkgelenk in einer perspektivischen Ansicht, in einer Explosionsdarstellung
und in einer perspektivischen Ansicht von der gegenüberliegenden Seite,
- Fig. 2A-C
- ein Detail des Schwenkgelenks aus Fig. 1 in einer Draufsicht, in einer Schnittansicht
gemäß der Schnittlinie IIB-IIB der Fig. 2A mit dem Sicherungsnocken in der Sicherungsstellung
und in einer Schnittansicht gemäß der Schnittlinie IIB-IIB der Fig. 2A mit dem Sicherungsnocken
in der Auslösestellung,
- Fig. 3
- das Schwenkgelenk aus Fig. 1 in der Ausgangsstellung an einem Ende des Einstellbereichs
in einer Schnittansicht,
- Fig. 4
- das Schwenkgelenk aus Fig. 1 mit dem Schwenkhebel am gegenüberliegenden Ende des Einstellbereichs
in einer Schnittansicht,
- Fig. 5
- das Schwenkgelenk aus Fig. 1 mit dem Schwenkhebel an einer Endstellung in der Einstellrichtung
in einer Schnittansicht,
- Fig. 6
- das Schwenkgelenk aus Fig. 1 mit dem Schwenkhebel an einer Endstellung in der Rückstellrichtung
in einer Schnittansicht und
- Fig. 7
- die Steuerscheibe des Schwenkgelenks aus Fig. 1 in einer Draufsicht.
[0033] In der Fig. 1A ist ein Schwenkgelenk 1 in einer perspektivischen Ansicht und in der
Fig. 1B in einer Explosionsdarstellung gezeigt. Zur Verbindung des Schwenkgelenks
1 mit dem Möbel, insbesondere einem Sitzmöbel, weiter vorzugsweise mit der Rückenlehne
eines Sitzmöbels, ist ein Montagehebel 2 vorgesehen. Der Montagehebel 2 ist dabei
drehfest mit einem Zahnkranzelement 3 verbunden, wobei das Zahnkranzelement 3 drehbar
auf eine Montageachse 4 aufgeschoben ist. Die Montageachse 4 ist einerseits mit dem
Montagehebel 2 und andererseits mit einem Schwenkhebel 5 zur Montage eines Funktionsteils,
insbesondere Kopfteils, verbunden. Die Verbindung ist dabei derart vorgesehen, dass
der Schwenkhebel 5 zum Verstellen des Funktionsteils gegenüber dem Montagehebel 2
und damit gegenüber dem Zahnkranzelement 3 schwenkbar ist. Dabei ist beim dargestellten
und insoweit bevorzugten Schwenkgelenk 1 der Schwenkhebel 5 gegenüber dem Zahnkranzelement
3 und um die Gelenkschwenkachse 6 des Schwenkgelenks 1 drehbar gehalten.
[0034] Auf das Zahnkranzelement 3 ist eine Steuerscheibe 7 aufgesteckt. Dazu sind umlaufend
um das Zahnkranzelement 3 und bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Schwenkgelenk
1 auch umlaufend um die Steuerscheibe 7 jeweils mehrere jeweils korrespondierende
Nuten 8,9 und Federn 10,11 vorgesehen, um zwischen der Steuerscheibe 7 und dem Zahnkranzelement
3 wenigstens eine Nut/Feder-Verbindung in der Umfangsrichtung bereitzustellen. Durch
die Mehrzahl an Nuten 8,9 und Federn 10,11 kann die Steuerscheibe 7 in unterschiedlichen
Ausrichtungen auf das Zahnkranzelement 3 aufgeschoben und dort fixiert werden. Die
Ausrichtung der Steuerscheibe 7 zum Zahnkranzelement 3 kann auch nachträglich noch
geändert werden. Hierzu muss die Steuerscheibe 7 vom Zahnkranzelement 3 abgezogen
und sodann um den gewünschten Winkel gedreht werden. Anschließend kann die Steuerscheibe
7 wieder in der geänderten Ausrichtung auf das Zahnkranzelement 3 aufgeschoben werden.
Durch das Aufschieben der Steuerscheibe 7 auf das Zahnkranzelement 3 gelangt die Steuerscheibe
7 bis nahe an den umlaufend um das Zahnkranzelement 3 vorgesehenen Zahnkranz 12 heran.
[0035] Der Zahnkranz 12 des Zahnkranzelements 3 und die Steuerscheibe 7 sind dabei in einer
vom Schwenkhebel 5 gebildeten Aufnahme 13 aufgenommen, die zu beiden Seiten von Deckelelementen
14,15 verschlossen ist. In der Aufnahme 13 befindet sich zudem ein Sperrnocken 16,
der eine Verzahnung 17 aufweist, welche mit der Außenverzahnung 18 des Zahnkranzes
12 in Eingriff gelangen kann. Der Sperrnocken 16 und der Zahnkranz 12 bilden dabei
ein Gesperre 19, um das Verstellen des Schwenkgelenks 1 in wenigstens einer Stellung
und in wenigstens einer Richtung zu sperren. Dazu wird der Sperrnocken 16 zwischen
dem Zahnkranz 12 und der Aufnahme 13, insbesondere dem sich verjüngenden Teil der
Aufnahme 13, formschlüssig geklemmt.
[0036] Des Weiteren ist noch ein Halteelement 20 in Form eines Federelements in der Aufnahme
13 angeordnet, das eine Rückstellkraft in Richtung des Zahnkranzes 12 auf den Sperrnocken
16 ausüben kann, etwa um einerseits einen Eingriff des Sperrnockens 16 in den Zahnkranz
12 und andererseits ein Abgleiten des Sperrnockens 16 vom Zahnkranz 12 zum Verstellen
des Schwenkgelenks 1 zu ermöglichen. Zudem kann der Sperrnocken 16 bei entsprechender
Stellung des Schwenkhebels 5 in Anlage an den Löseanschlag 21 oder in Anlage an den
Verriegelungsanschlag 22 gelangen. Zu diesem Zweck steht der Sperrnocken 16 parallel
zur Gelenkschwenkachse 6 und in Richtung des Montagehebels 2 etwa gegenüber dem Zahnkranz
12 vor. Dieser vorstehende Bereich des Sperrnockens 16 kann dann mit der Steuerscheibe
7, insbesondere mit dem Löseanschlag 21 und dem Verriegelungsanschlag 22 der Steuerscheibe
7 in Anlage gelangen.
[0037] Der Sperrnocken 16 weist zudem einen Einstellendanschlag 23 auf, mit dem der Sperrnocken
16 unter bestimmten Umständen gegen die Aufnahme 13 des Schwenkhebels 5 anschlägt,
um ein weiteres Verstellen des Schwenkhebels 5 in die Einstellrichtung zu blockieren.
Um den Sperrnocken 16 vom Zahnkranz 12 beabstandet zu halten, so dass ein Zurückverstellen
des Schwenkhebels 5 erfolgen kann, weist der Sperrnocken 16 einen Halteanschlag 24
auf, mit dem der Sperrnocken 16 reibschlüssig gegen ein Haltemittel 25 der Aufnahme
13 gedrückt werden kann. Um ein weiteres Verstellen des Schwenkhebels 5 in die Rückstellrichtung
zu blockieren, ist der Sperrnocken 16 mit einem Rückstellendanschlag 26 versehen,
der unter bestimmten Umständen in Anlage an die Aufnahme 13 des Schwenkhebels 5 gelangen
kann. Der Schwenkhebel 5, insbesondere die Aufnahme 13 bzw. das Deckelelement 14,
weist zudem einen Sicherungsnocken 27 auf, wobei sich der Sicherungsnocken 27 mit
seinem freien Ende in Richtung des Sperrnockens 16 erstreckt.
[0038] In der Fig. 1C ist das Schwenkgelenk 1 aus der entgegengesetzten Richtung bezogen
auf die Fig. 1A-B dargestellt. An dieser Seite des Schwenkgelenks 1 ist der Sicherungsnocken
27 über ein Sicherungsfedermittel 28 am Schwenkhebel 5 gehalten. Grundsätzlich könnte
das Schwenkgelenk auch so aufgebaut sein, dass der Sicherungsnocken 27 über ein Sicherungsfedermittel
28 am Montagehebel 2 festgelegt ist. Die Anordnung des Sicherungsnockens 27 am Schwenkhebel
5 ist also nicht zwingend. Das Sicherungsfedermittel 28 ist ferner so am Schwenkhebel
festgelegt, dass der Sicherungsnocken 27 wenigstens im Wesentlichen parallel zur Gelenkschwenkachse
6 des Schwenkgelenks 1 zwischen einer Sicherungsstellung und einer Auslösestellung
hin und her verstellt werden kann, wobei das Verstellen des Sicherungsnockens 27 durch
ein Zusammenwirken des Sicherungsnockens 27 mit dem Sperrnocken 16 einerseits und
dem Sicherungsfedermittel 28 andererseits, die zudem in entgegengesetzte Richtungen
auf den Sicherungsnocken 27 einwirken. Der Sicherungsnocken 27 behindert oder blockiert
in einer Sicherungsstellung ein versehentliches Verstellen des Sperrnockens 16 von
der Raststellung in die Freigabestellung. In der Auslösestellung gibt der Sicherungsnocken
27 jedoch ein Verstellen des Sperrnockens 16 von der Raststellung in die Freigabestellung
frei. Dabei wird der Sicherungsnocken 27 durch ein Verstellen des Schwenkhebels 5
gegen die Rückstellkraft des Sicherungsfedermittels 28 aus der Sicherungsstellung
in die Auslösestellung verstellt. Das Verstellen des Sicherungsnockens 27 zurück in
die Sicherungsstellung wird durch die Rückstellkraft des Sicherungsfedermittels 28
bewirkt, wenn die entsprechende Bewegung durch den Sperrnocken 16 freigegeben ist.
[0039] In der Fig. 2A ist ein Detail des Schwenkgelenks 1 im Bereich des Schwenkhebels 5
mit dem Sicherungsnocken 27 und dem Sicherungsfedermittel 28 dargestellt. In der Fig.
2B ist dieses Detail geschnitten entlang der Linie IIB-IIB der Fig. 2A in der Sicherungsstellung
dargestellt. Rechts ist der Montagehebel 2 dargestellt, der auf das Zahnkranzelement
3 aufgesetzt ist. Der Zahnkranz 12 des Zahnkranzelements 3 ist in der durch den Schwenkhebel
5 und die Deckelelemente 14,15 umschlossenen Aufnahme 13 aufgenommen. In der Aufnahme
13 ist der Zahnkranz 12 in Eingriff mit dem Sperrnocken 16, der links unten eine Aussparung
29 aufweist, in die das freie Ende des Sicherungsnockens 27 eingreift. Der Sicherungsnocken
ist über das Sicherungsfedermittel 28 am Schwenkhebel 5 festgelegt. Das Sicherungsfedermittel
28 ermöglicht ein Verstellen des Sicherungsnockens 27 aus der in der Fig. 2B dargestellten
Sicherungsstellung entgegen der Rückstellkraft in die Auslösestellung gemäß Fig. 2C,
und zwar parallel zur Gelenkschwenkachse 6, da der Sicherungsnocken 27 in einer Öffnung
32 des Deckelelements 14 sitzt. Diese Öffnung 32 dient dabei als Führung für den Sicherungsnocken
27 für das Verstellen des Sicherungsnockens 27 von der Sicherungsstellung in die Auslösestellung
und zurück. Das Sicherungsfedermittel 28 ist ebenfalls am Schwenkhebel 5 festgelegt,
und zwar über einen Bolzen 33. Dem Verstellen des Sicherungsnockes 27 von der Sicherungsstellung
in die Auslösestellung dienen die Auslösegleitflächen 30,31 des Sperrnockens 16 und
des Sicherungsnockes 27. Die Auslösegleitflächen 30,31 gleiten aneinander ab, wenn
die Steuerscheibe 7 infolge eines Schwenkens des Schwenkhebels 5 in der Einstellrichtung
den Sperrnocken 16 aus der Raststellung in die Freigebestellung verstellt. Der Sicherungsnocken
gelangt dabei nach links in die in der Fig. 2C dargestellte Auslösestellung und damit
mit seinem freien Ende aus der Aussparung 29 heraus. Dadurch erlaubt der Sicherungsnocken
27 die Verstellung des Sperrnockens 16 in die in der Fig. 2C dargestellte Freigabestellung.
[0040] In der Fig. 3 ist das Schwenkgelenk 1 in der Ausgangsstellung und in einer Schnittansicht
dargestellt. Die Ausgangsstellung bildet ein Ende des Einstellbereichs für den Schwenkhebel
5. Aus der Ausgangsstellung kann der Schwenkhebel 5 in der Einstellrichtung E gegenüber
dem Montagehebel 2 geschwenkt werden, wobei der Sperrnocken 16 prinzipiell in Eingriff
mit dem Zahnkranz 12 bleibt, beim Verstellen des Schwenkhebels 5 jedoch an dem Zahnkranz
12 abgleitet. Die Rückstellkraft des Halteelements 20 in Form eines Federelements
drückt die Verzahnung 17 des Sperrnockens 16 jedoch immer wieder in die Außenverzahnung
18 des Zahnkranzes 12. Dies führt zu einem Formschluss, der ein Zurückschwenken des
Schwenkhebels 5 in die gegenüber der Einstellrichtung E entgegengesetzte Rückstellrichtung
R, blockiert, da sich der Sperrnocken 16 dann zwischen dem Zahnkranz 12 und der Aufnahme
13 verkeilt. Hat der Benutzer den Schwenkhebel 5 in der Einstellrichtung E soweit
geschwenkt, dass er eine bequeme Sitzposition einnehmen kann, verhindert das Blockieren
des Schwenkgelenks 1 durch das Gesperre 19 ein versehentliches Zurückverstellen des
Schwenkgelenks 1, wenn dieses etwa durch Anlage des Kopfs des Benutzers an ein von
dem Schwenkhebel 5 getragenes Kopfteil in die Rückstellrichtung R belastet wird. Ein
weiteres Einstellen des Schwenkhebels 5 in Richtung der Einstellrichtung E bleibt
jedoch weiter möglich, wobei das freie, dem Sperrnocken 16 zugewandte Ende des Sicherungsnockens
27, bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Schwenkgelenk 1 in einer Aussparung
29 des Sperrnockens 16 benachbart zu einer Auslösegleitfläche 30 des Sperrnockens
16 angeordnet bleibt.
[0041] Dies gilt jedenfalls solange, bis das Schwenkgelenk 1 bzw. der Schwenkhebel 5, wie
in der Fig. 4 dargestellt, das Ende des Einstellbereichs bzw. des Einstellwinkels
erreicht hat. Dabei hat sich nicht nur der Zahnkranz 12, sondern auch die Steuerscheibe
7 in der Einstellrichtung E gedreht. Während die Steuerscheibe 7 in der Ausgangsstellung
noch mit dem Verriegelungsanschlag 22 in Anlage an dem Sperrnocken 16 gewesen ist,
befindet sich nun die Steuerscheibe 7 mit dem Löseanschlag 21 in Anlage an einer anderen
Seite des Sperrnockens 16. Wird der Schwenkhebel 5 weiter in der Einstellrichtung
E geschwenkt, erfolgt kein Einstellen des Schwenkgelenks 1 mehr. Vielmehr drückt die
Steuerscheibe 7 den Sperrnocken 16 aus der Raststellung in Richtung einer Freigabestellung,
in der der Sperrnocken 16 außer Eingriff mit dem Zahnkranz 12 gelangt. Zunächst gelangt
aber der Sperrnocken 16 angetrieben durch die Steuerscheibe 7 mit einer Auslösegleitfläche
30 gegen das freie Ende des Sicherungsnockens 27, insbesondere gegen eine Auslösegleitfläche
31 des freien Endes des Sicherungsnockens 27. Die Auslösegleitflächen 30,31 sind dabei
gegenüber der Verstellrichtung des Sicherungsnockens 27 von der Sicherungsstellung
in die Auslösestellung geneigt, so dass der Sperrnocken 16 den Sicherungsnocken 27
über die Anlage an den und das Abgleiten der Auslösegleitflächen 30,31 von der Sicherungsstellung
entgegen der Rückstellkraft des Sicherungsfedermittels 28 und wenigstens im Wesentlichen
parallel zur Gelenkschwenkachse 6 weg vom Montagehebel 2 in die Auslösestellung verstellt.
[0042] Da für das Verstellen des Sicherungsnockens 27 von der Sicherungsstellung in die
Auslösestellung eine höhere Kraft erforderlich ist als für das Verstellen des Schwenkhebels
5 im Einstellbereich in der Einstellrichtung, ist für den Benutzer ein deutlicher
Druckpunkt feststellbar, wenn der Sperrnocken 16 in Anlage an dem Sicherungsnocken
27 ist und diesen in Richtung der Auslösestellung verstellt. Bevor diese erreicht
wird, kann der Benutzer, der den Druckpunkt erkannt und damit die Rückmeldung erhalten
hat, dass er am Ende des Einstellbereichs des Schwenkgelenks 1 angekommen ist, den
Schwenkhebel 5 loslassen. In diesem Falle wird der Schwenkhebel 5 infolge der Ausrichtung
der Auslösegleitfläche 30 so zurückverstellt, dass die letzte Einstellposition entlang
des Einstellbereichs des Schwenkgelenks 1 eingenommen wird. So kann letztlich vermieden
werden, dass der Benutzer den Sperrnocken 16 versehentlich aus der Raststellung in
die Freigabestellung verstellt. Wird der Schwenkhebel 5 dennoch weiter in der Einstellrichtung
E geschwenkt, gelangt der Schwenkhebel 5 in die Endstellung in der Einstellrichtung
E, wie dies in der Fig. 5 dargestellt ist. Dabei liegt der Löseanschlag 21 der Steuerscheibe
7 an dem Sperrnocken 16 an und drückt den Sperrnocken 16 mit seinem Einstellendanschlag
23 gegen die Aufnahme 13 des Schwenkhebels 5. Eine weitere Verstellung des Schwenkhebels
5 in der Einstellrichtung E wird somit blockiert. Das Verstellen des Sperrnockens
16 von der Raststellung, in der der Sperrnocken 16 von dem Halteelement 20 in Anlage
an dem Zahnkranz 12 gehalten wird, in die Freigabestellung, in der der Sperrnocken
16 vom Zahnkranz 12 beabstandet ist, erfolgt gegen die Rückstellkraft des Halteelements
20, das den Sperrnocken 16 mit einem Halteanschlag 24 gegen ein Haltemittel 25 drückt,
das vorliegend fingerförmig ausgebildet ist. Daraus resultiert ein Reibschluss zwischen
dem Sperrnocken 16 und dem Schwenkhebel 5, der den Sperrnocken 16 sicher hält aber
ein Verstellen des Sperrnockens 16 zurück in die Raststellung dennoch ohne Weiteres
ermöglicht. Der Schwenkhebel 5 kann nun in der Rückstellrichtung R zurück in Richtung
der Ausgangsstellung und darüber hinaus verstellt werden, ohne dass diese Bewegung
durch das Gesperre 19 blockiert wäre. Das Verstellen des Sperrnockens 16 von der Raststellung,
in der der Sperrnocken 16 von dem Halteelement 20 in Anlage an dem Zahnkranz 12 gehalten
wird, in die Freigabestellung, in der der Sperrnocken 16 vom Zahnkranz 12 beabstandet
ist, erfolgt zudem gegen die Rückstellkraft des Sicherungsfedermittels 28, das den
Sicherungsnocken 27 in der Auslösestellung gegen den Sperrnocken 16 drückt. Das freie
Ende des Sicherungsnockens 27 ist also nicht mehr in der Aussparung 29 des Sperrnockens
16 angeordnet.
[0043] Der Schwenkhebel 5 kann nun, da der Sperrnocken 16 und der Zahnkranz 12 außer Eingriff
zueinander gehalten werden, in die Rückstellrichtung verstellt werden und dabei in
die in der Fig. 6 dargestellte Stellung gelangen, in der die Steuerscheibe 7 mit dem
Verriegelungsanschlag 22 in Anlage an dem Sperrnocken 16 ist. Wird der Schwenkhebel
5 sodann weiter in die Rückstellrichtung R geschwenkt, wird der Sperrnocken 16 aus
der Freigabestellung herausgedrückt und in die Raststellung verschoben, in der der
Sperrnocken 16 nicht mehr beabstandet von dem Zahnkranz 12 gehalten ist, sondern in
Eingriff mit dem Zahnkranz 12 gelangt. Dabei gelangt der Sperrnocken 16 mit einem
Rückstellendanschlag 26 in Anlage an die Aufnahme 13 des Schwenkhebels 5. Der Schwenkhebel
5 ist dann in einer entsprechenden Endstellung angelangt, bei der es sich um die Ausgangsstellung
gemäß Fig. 3 handelt. Die Steuerscheibe 7 drückt mit dem Verriegelungsanschlag 22
den Sperrnocken 16 mit dem Rückstellendanschlag 26 gegen die Aufnahme 13. Ein weiteres
Verstellen des Schwenkhebels 5 in die Rückstellrichtung R wird so zuverlässig blockiert.
Des Weiteren ist der Sicherungsnocken 27 infolge der Rückstellkraft des Sicherungsfedermittels
28 dabei wieder rückverstellt worden von der Auslösestellung in die Sicherungsstellung,
in der das freie Ende des Sicherungsnockens 27 in der Aussparung 29 des Sperrnockens
angeordnet ist und die Bewegung des Sperrnockens 16 bei erneutem Einstellen der Schwenkgelenks
1 durch Schwenken des Schwenkhebels 5 nicht behindert. Jetzt kann der Schwenkhebel
5 mithin wieder unter kämmendem Eingriff des Sperrnockes 16 in den Zahnkranz 12 in
der Einstellrichtung E geschwenkt werden, um das Funktionsteil in einer komfortablen
Stellung festzulegen.
[0044] In der Fig. 7 ist die Steuerscheibe 7 separat dargestellt. Der Löseanschlag 21 und
der Verriegelungsanschlag 22 sind dabei in einem bestimmten Winkelbereich WB versetzt
zueinander angeordnet. Der eigentliche Einstellwinkel EW bzw. der eigentliche Einstellbereich
ist jedoch geringer als der Winkelbereich WB zwischen dem Löseanschlag 21 und dem
Verriegelungsanschlag 22, da die Steuerscheibe 7 noch das Verstellen des Sperrnockens
16 von der Raststellung in die Freigabestellung und zurück bewerkstelligen muss.
[0045] Hierfür sind endseitig im Winkelbereich WB Auslösewinkelbereiche vorgesehen, die
den Auslösewinkel AW bzw. den Auslöseweg des Schwenkhebels 5 gegenüber dem Montagehebel
2 beschreiben, der benötigt wird, um den Sperrnocken 16 von der Raststellung in die
Freigabestellung und zurück zu verstellen. Was dabei von dem eigentlichen Winkelbereich
WB verbleibt, entspricht dem Einstellwinkel EW bzw. dem Einstellbereich, der für das
Einstellen des Funktionsteils genutzt werden kann.
[0046] Der sich rechts an den Einstellwinkel EW anschließende Auslösewinkel AW oder Auslöseweg
kann auch als Ausrastwinkel oder Ausrastweg bezeichnet werden. Der entsprechende Winkel
bzw. Weg wird beim Verstellen des Schwenkhebels 5 zum Ausrasten des Sperrnockens 16
aus dem Zahnkranz 12 genutzt, so dass der Sperrnocken 16 und der Zahnkranz 12 außer
Eingriff gelangen. Dementsprechend kann der sich links an den Einstellwinkel EW anschließende
Auslösewinkel AW oder Auslöseweg auch als Einrastwinkel oder Einrastweg bezeichnet
werden. Der entsprechende Winkel bzw. Weg wird beim Verstellen des Schwenkhebels 5
zum erneuten Einrasten des Sperrnockens 16 in dem Zahnkranz 12 genutzt, so dass der
Sperrnocken 16 und der Zahnkranz 12 wieder in Eingriff miteinander gelangen.
[0047] Dabei kann durch den Winkelbereich WB der Steuerscheibe 7 zwischen dem Löseanschlag
21 und dem Verriegelungsanschlag 22 der Einstellwinkel EW definiert vorgegeben werden.
Zudem kann durch die Lage des Verriegelungsanschlags 22 und/oder durch die Winkelstellung,
in der die Steuerscheibe 7 mit dem Zahnkranzelement 3 verbunden wird, die Ausgangsstellung
des Schwenkhebels 5 vorgegeben werden. Wenn die Ausgangsstellung verändert werden
soll, muss lediglich die Winkelstellung der Steuerscheibe 7 zum Zahnkranzelement 3
geändert oder eine andere Steuerscheibe 7 verwendet werden. Wenn der Einstellwinkel
EW verändert werden soll, muss lediglich die Steuerscheibe 7 durch eine Steuerscheibe
7 mit einem anderen Einstellwinkel EW ausgetauscht werden. Das Schwenkgelenk 1 kann
jedoch ansonsten unverändert bleiben.
[0048] Ganz grundsätzlich wird noch drauf hingewiesen, dass die beim vorliegenden und insoweit
bevorzugten Schwenkgelenk 1 drehfest mit dem Montagehebel 2 verbundenen Bauteile ebenso
gut auch drehfest mit dem Schwenkhebel 5 verbunden sein könnten. Dann sind vorzugsweise
die vorliegend drehfest mit dem Schwenkhebel 5 verbundenen Bauteile als Ausgleich
drehfest mit dem Montagehebel 2 verbunden. Des Weiteren sind für den Fachmann ersichtlich
Bauteile vorgesehen, die wahlweise drehfest mit dem Montagehebel 2 oder dem Schwenkhebel
5 verbunden sein können. Alternativ oder zusätzlich können auch Bauteile weder mit
dem Montagehebel 2 noch dem Schwenkhebel 5 drehfest verbunden sein. Zu den letzten
beiden Bauteilen kann beispielsweise die Montageachse 4 gehören.
Bezugszeichenliste
[0049]
- 1
- Schwenkgelenk
- 2
- Montagehebel
- 3
- Zahnkranzelement
- 4
- Montageachse
- 5
- Schwenkhebel
- 6
- Gelenkschwenkachse
- 7
- Steuerscheibe
- 8,9
- Nut
- 10,11
- Feder
- 12
- Zahnkranz
- 13
- Aufnahme
- 14,15
- Deckelelement
- 16
- Sperrnocken
- 17
- Verzahnung
- 18
- Außenverzahnung
- 19
- Gesperre
- 20
- Halteelement
- 21
- Löseanschlag
- 22
- Verriegelungsanschlag
- 23
- Einstellendanschlag
- 24
- Halteanschlag
- 25
- Haltemittel
- 26
- Rückstellendanschlag
- 27
- Sicherungsnocken
- 28
- Sicherungsfedermittel
- 29
- Aussparung
- 30
- Auslösegleitfläche
- 31
- Auslösegleitfläche
- 32
- Öffnung
- 33
- Bolzen
- E
- Einstellrichtung
- R
- Rückstellrichtung
- AW
- Auslösewinkel
- EW
- Einstellwinkel
- WB
- Winkelbereich
1. Schwenkgelenk (1) zum Verstellen eines Funktionsteils, insbesondere eines Kopfteils,
eines Fußteils oder einer Armlehne, eines Möbels, insbesondere Sitzmöbels und/oder
Polstermöbels, mit einem Montagehebel (2) zur Montage des Schwenkgelenks (1) am Möbel
und einem Schwenkhebel (5) zum Tragen und Verstellen des Funktionsteils, wobei der
Montagehebel (2) und der Schwenkhebel (5) gegeneinander von einer Ausgangsstellung
in eine Endstellung um eine Gelenkschwenkachse (6) in eine Einstellrichtung (E) schwenkbar
verbunden sind, wobei der Schwenkhebel (5) in einer Vielzahl von zwischen der Ausgangsstellung
und der Endstellung vorgesehenen Arretierstellungen durch ein blockierendes formschlüssiges
Ineinandergreifen eines Gesperres (19) gegenüber einem Schwenken in der zur Einstellrichtung
(E) entgegengesetzten Rückstellrichtung (R) arretiert ist, wobei das Gesperre (19)
einen Sperrnocken (16) und einen in eine Richtung relativ zum Sperrnocken (16) drehbaren
Zahnkranz (12) umfasst und wobei der Sperrnocken (16) durch ein Schwenken des Schwenkhebels
(5) von einer in Eingriff mit dem Zahnkranz (12) befindlichen Raststellung in eine
außer Eingriff mit dem Zahnkranz (12) befindliche Freigabestellung und zurück verstellbar
vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein gegen die Rückstellkraft eines Sicherungsfedermittels (28) von einer Sicherungsstellung
in eine Auslösestellung und in Richtung der Rückstellkraft von der Auslösestellung
in die Sicherungsstellung zurück verstellbarer Sicherungsnocken (27) vorgesehen ist
und dass der Sicherungsnocken (27) in der Sicherungsstellung ein versehentliches Verstellen
des Sperrnockens (16) von der Raststellung in die Freigabestellung behindert und in
der Auslösestellung ein Verstellen des Sperrnockens (16) von der Raststellung in die
Freigabestellung freigibt und dass der Sicherungsnocken (27) durch ein Verstellen
des Schwenkhebels (5) aus der Sicherungsstellung in die Auslösestellung verstellbar
ist.
2. Schwenkgelenk nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Sperrnocken (16) eine in Anlage an den Sicherungsnocken (27) bringbare Auslösegleitfläche
(30) aufweist und dass die Auslösegleitfläche (30) gegenüber der Verstellrichtung
des Sicherungsnockens (27) von der Sicherungsstellung in die Auslösestellung geneigt
ist, so dass der Sperrnocken (16) den Sicherungsnocken (27) durch Anlage der Auslösegleitfläche
(30) von der Sicherungsstellung in die Richtung der Auslösestellung, insbesondere
in die Auslösestellung, verstellbar ist.
3. Schwenkgelenk nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Sicherungsnocken (27) eine in Anlage an den Sperrnocken (16) bringbare Auslösegleitfläche
(31) aufweist und dass die Auslösegleitfläche (31) gegenüber der Verstellrichtung
des Sicherungsnockens (27) von der Sicherungsstellung in die Auslösestellung geneigt
ist, so dass der Sperrnocken (16) den Sicherungsnocken (27) durch Anlage der Auslösegleitfläche
(31) von der Sicherungsstellung in die Richtung der Auslösestellung, insbesondere
in die Auslösestellung, verstellbar ist, und dass, vorzugsweise die Auslösegleitflächen
(30,31) des Sicherungsnockens (27) und des Sperrnockens (16) zum Verstellen des Sicherungsnockens
(27) von der Sicherungsstellung in die Auslösestellung durch Verstellen des Schwenkhebels
(5) in Anlage aneinander zum Abgleiten aneinander bringbar ausgebildet sind.
4. Schwenkgelenk nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Sicherungsnocken (27) zwischen der Sicherungsstellung und der Auslösestellung
und zurück in einer Richtung parallel zur Gelenkschwenkachse (6) verstellbar ist.
5. Schwenkgelenk nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Zahnkranz (12) eine von der Gelenkschwenkachse (6) wegweisende Außenverzahnung
(18) aufweist und/oder dass der Zahnkranz (12), insbesondere endlos, umlaufend um
die Gelenkachse (6) vorgesehen ist und/oder dass der Sperrnocken (16) eine mit dem
Zahnkranz (12) korrespondierende Verzahnung (17) aufweist.
6. Schwenkgelenk nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
wenigstens eine wenigstens abschnittsweise zusammen mit dem Zahnkranz (12) gegenüber
dem Sperrnocken (16) drehbare und lösbar vorgesehene Steuerscheibe (7) vorgesehen
ist, dass ein Löseanschlag (21) der Steuerscheibe (7) beim Schwenken des Schwenkhebels
(5) in die Einstellrichtung (E) mit dem Sperrnocken (16) in Anlage bringbar ist, um
den Sperrnocken (16) in eine außer Eingriff mit dem Zahnkranz (12) befindliche Freigabestellung
zu verstellen, dass der Schwenkhebel (5) mit dem Sperrnocken (16) in der Freigabestellung
in der Rückstellrichtung (R) zurück in die Ausgangsstellung schwenkbar ist und dass
ein Verriegelungsanschlag (22) der Steuerscheibe (7) beim Schwenken des Schwenkhebels
(5) in die Rückstellrichtung (R) mit dem Sperrnocken (16) in Anlage bringbar ist,
um den Sperrnocken (16) in der Ausgangsstellung in eine in Eingriff mit dem Zahnkranz
(12) befindliche Raststellung zu verstellen.
7. Schwenkgelenk nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Löseanschlag (21) und der Verriegelungsanschlag (22) der Steuerscheibe an seitlich
gegenüber dem Zahnkranz vorstehenden Abschnitten des Sperrnockens (16) anschlagend
vorgesehen sind und/oder dass die Steuerscheibe (7) wenigstens bereichsweise formschlüssig
drehfest gegenüber dem Zahnkranz (12) gehalten, insbesondere festgelegt ist.
8. Schwenkgelenk nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein den Zahnkranz (12) tragendes Zahnkranzelement (3) und die Steuerscheibe (7) aufeinander
und/oder ineinander gesteckt sind und, dass, vorzugsweise, das Zahnkranzelement (3)
und die Steuerscheibe (7) mehrere korrespondierende Nut/Feder-Verbindungen umfassen,
um die Steuerscheibe (7) in unterschiedlichen Drehstellungen mit dem Zahnkranzelement
(3) zu verbinden.
9. Schwenkgelenk nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Montagehebel (2) und der Schwenkhebel (5) über eine Montageachse (4) miteinander
verbunden sind und dass, vorzugsweise, die Steuerscheibe (7) und der Zahnkranz (12)
auf die Montageachse (4) aufgesteckt und drehbar um die Montageachse (4) gehalten
sind.
10. Schwenkgelenk nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Montagehebel (2) oder der Schwenkhebel (5) eine Aufnahme (13) zur Aufnahme von
Zahnkranz (12), Steuerscheibe (7) und Sperrnocken (16) bildet und dass, vorzugsweise,
die Aufnahme (13) zur Positionierung der Steuerscheibe (7) zum Sperrnocken (16) und/oder
zum Zahnkranz (12) beidseitig durch Deckelelemente (14,15) verschlossen sind.
11. Schwenkgelenk nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Sperrnocken (16) in der Freigabestellung von einem, vorzugsweise als Federelement
ausgebildeten, Halteelement (20), insbesondere geklemmt, gehalten ist und dass, vorzugsweise,
der Sperrnocken (16) einen Halteanschlag (24) aufweist und dass das Federelement so
vorgesehen ist, dass die Rückstellkraft des Federelements den Halteanschlag (24) des
Sperrnockens (16) in der Freigabestellung in Anlage an ein Haltemittel (25) des Montagehebels
(2) und/oder Schwenkhebels (5) bringt.
12. Schwenkgelenk nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Sperrnocken (16) einen Einstellendanschlag (23) zur Anlage an dem Montagehebel
(2) und/oder dem Schwenkhebel (5) beim Verstellen des Schwenkhebels (5) in eine Endstellung
in der Einstellrichtung (E) aufweist und dass, vorzugsweise, der Sperrnocken (16)
in der Endstellung des Schwenkhebels (5) in der Einstellrichtung (E) in Anlage am
Löseanschlag (21) der Steuerscheibe (7) ist.
13. Schwenkgelenk nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Sperrnocken (16) einen Rückstellendanschlag (26) zur Anlage an dem Montagehebel
(2) und/oder dem Schwenkhebel (5) beim Verstellen des Schwenkhebels (5) in eine Endstellung
in der Rückstellrichtung (R) aufweist und dass, vorzugsweise, der Sperrnocken (16)
in der Endstellung des Schwenkhebels (5) in der Rückstellrichtung (R) in Anlage am
Verriegelungsanschlag (22) der Steuerscheibe (7) ist.
14. Schwenkgelenk nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Sperrnocken (16) in der Endstellung des Schwenkhebels (5) in der Einstellrichtung
(E) zwischen der Steuerscheibe (7) einerseits und dem Montagehebel (2) und/oder Schwenkhebel
(5) andererseits eingeklemmt ist und/oder dass der Sperrnocken (16) in der Endstellung
des Schwenkhebels (5) in der Rückstellrichtung (R) zwischen der Steuerscheibe (7)
einerseits und dem Montagehebel (2) und/oder Schwenkhebel (5) andererseits eingeklemmt
ist.
15. Schwenkgelenk nach einem der Ansprüche 6 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuerscheibe (7) zwischen dem Löseanschlag (21) und dem Verriegelungsanschlag
(22) einen Winkelbereich (WB) definiert und dass, vorzugsweise, der Winkelbereich
(WB), der Auslösewinkel (AW) und/oder Auslöseweg zum Verstellen des Sperrnockens (16)
von der Raststellung in die Freigabestellung und der Auslösewinkel (AW) und/oder Auslöseweg
zum Verstellen des Sperrnockens (16) von der Freigabestellung in die Raststellung
den Einstellwinkel (EW) zum Einstellen des Schwenkgelenks (1) definieren.