Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verarbeiten eines mehrere Blisterbeutel
aufweisenden Blisterschlauchs, insbesondere zum Trennen von Blisterbeuteln eines Medikamentenblisterschlauchs.
[0002] Die Erfindung betrifft ferner ein Betriebsverfahren für eine derartige Vorrichtung.
Stand der Technik
[0003] Ein Blisterschlauch ist ein im Wesentlichen bandförmiges Erzeugnis, bei welchem eine
Mehrzahl von einzelnen Verpackungseinheiten, die auch als Blisterbeutel bzw. Schlauchblister
bezeichnet werden, hintereinander angeordnet sind. Ein Blisterschlauch kann beispielsweise
als Medikamentenblisterschlauch ausgeführt sein, der in den einzelnen Blisterbeuteln
jeweils ein oder mehrere Medikamente wie z.B. Tabletten aufweist.
[0004] Bekannte Vorrichtungen zur Verarbeitung von Blisterschläuchen bzw. generell von in
Blisterbeuteln angeordneten Arzneimitteln weisen eine geringe Flexibilität und vergleichsweise
eingeschränkte Möglichkeiten zum Abtrennen einzelner Blisterbeutel von einem Blisterschlauch
auf.
Beschreibung der Erfindung
[0005] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung und ein Verfahren
der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, dass ein flexibler Betrieb und
ein gesteigerter Gebrauchsnutzen gegeben sind und die Nachteile des Stands der Technik
zumindest vermindert oder sogar vermieden werden.
[0006] Diese Aufgabe wird bei der Vorrichtung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, dass ein Führungselement vorgesehen ist und ein translatorisch bewegbar
an dem Führungselement angeordnetes Trennelement zum zumindest bereichsweisen Durchtrennen
des Blisterschlauchs. Dadurch ist ein effizientes Abtrennen eines einzelnen Blisterbeutels
von dem Blisterschlauch ermöglicht. Besonders bevorzugt ist das Trennelement somit
derart durch das Führungselement geführt, dass es die genannte Translation entlang
einer Längsachse des Führungselements ausführen kann.
[0007] Bei bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung dazu ausgebildet
ist, einen Blisterbeutel mittels des Trennelements vollständig von dem restlichen
Blisterschlauch zu trennen, also beispielsweise den Blisterschlauch entlang seiner
gesamten Breite zu durchtrennen. Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen,
dass die Vorrichtung dazu ausgebildet ist, einen Blisterbeutel mittels des Trennelements
nicht vollständig, sondern nur teilweise, von dem restlichen Blisterschlauch zu trennen,
beispielsweise ähnlich zu einer Vorperforation, die ein nachfolgendes einfacheres
Abtrennen, beispielsweise mittels Abreißen, ermöglicht.
[0008] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass das Trennelement
wenigstens eine Rundklinge aufweist. Untersuchungen der Anmelderin zufolge ergibt
sich hierdurch eine besonders zuverlässige Möglichkeit, Blisterbeutel von dem Blisterschlauch
abzutrennen. Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Rundklinge
einen Durchmesser zwischen etwa 10 mm und etwa 40 mm aufweist, vorzugsweise etwa 20
mm bis etwa 30 mm.
[0009] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass eine erste Antriebseinrichtung
zum Antrieb einer translatorischen Bewegung des Trennelements, insbesondere entlang
des Führungselements, vorgesehen ist. Dadurch kann vorteilhaft auf einen externen
bzw. einen manuellen Antrieb des Trennelements verzichtet werden bzw. es ist eine
automatische Bewegung des Trennelements im Sinne einer Translation entlang des Führungselements
ermöglicht.
[0010] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die erste Antriebseinrichtung
einen Antriebsriemen und einen den Antriebsriemen antreibenden Riemenantrieb aufweist.
Dies ermöglicht vorteilhaft einen effizienten Antrieb des Trennelements entlang des
Führungselements, wobei insbesondere eine vergleichsweise große Schneidbreite und
eine dennoch klein bauende Konfiguration erzielbar sind.
[0011] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass der Riemenantrieb
einen Elektromotor, insbesondere einen Schrittmotor, und ein Getriebe aufweist. Dadurch
ergibt sich eine besonders präzise Steuerung der Bewegung des Trennelements.
[0012] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass das Getriebe als
Winkelgetriebe (beispielsweise aufweisend mehrere Kegelzahnräder) ausgebildet ist.
Dadurch ergibt sich eine entlang einer Längsachse des Führungselements besonders klein
bauende Konfiguration, so dass die Vorrichtung gemäß den Ausführungsformen vorteilhaft
in ein Zielsystem integriert werden kann, welches einen vergleichsweise geringen Einbauraum
in einer Richtung entlang der Längsachse des Führungselements bereitstellt.
[0013] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass eine zweite Antriebsreinrichtung
zum Antrieb wenigstens einer Komponente des Trennelements, insbesondere einer bzw.
der Rundklinge, vorgesehen ist. Dadurch kann die Trennwirkung bzw. Schneidwirkung
des Trennelements vorteilhaft weiter gesteigert werden.
[0014] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die zweite Antriebseinrichtung
wenigstens eine Zahnstange und ein erstes in die Zahnstange eingreifendes Zahnrad
aufweist. Dies ermöglicht einen effizienten Antrieb des Trennelements bei gleichzeitig
vergleichsweise geringer Komplexität.
[0015] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Zahnstange mit
dem Führungselement verbunden ist, insbesondere fest mit dem Führungselement verbunden
ist. Dadurch wird vorteilhaft das erste Zahnrad dann angetrieben, wenn das Trennelement
mittels der ersten Antriebseinrichtung translatorisch entlang einer Längsachse des
Führungselements hin- und herbewegt wird. Mit anderen Worten stellt die erste Antriebseinrichtung
die Antriebsenergie für die translatorische Bewegung des Trennelements bereit und
gleichzeitig die Energie zum Antrieb der zweiten Antriebseinrichtung, sodass bei weiteren
bevorzugten Ausführungsformen die zweite Antriebseinrichtung keine aktive Komponente
wie beispielsweise einen Elektromotor erfordert.
[0016] Bei weiteren Ausführungsformen kann jedoch auch vorgesehen sein, dass dem Trennelement
ein separater, eigener Antrieb zugeordnet ist, der z.B. auch unabhängig von der ersten
Antriebseinrichtung arbeitet.
[0017] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass das erste Zahnrad
drehbar an dem Trennelement angeordnet ist.
[0018] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Rundklinge, insbesondere
mittelbar (beispielsweise über ein oder mehrere Zahnräder oder generell wenigstens
eine andere Komponente zur Übertragung einer Antriebskraft bzw. eines Drehmoments
zwischen der Rundklinge und dem ersten Zahnrad) oder unmittelbar, durch das erste
Zahnrad antreibbar ist. Dadurch ist ein effizienter Antrieb der Rundklinge stets dann
gegeben, wenn das Trennelement durch die erste Antriebseinrichtung im Sinne einer
translatorischen Bewegung entlang dem Führungselement hin- und/oder herbewegt wird.
[0019] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass ein zweites Zahnrad
vorgesehen ist, das drehfest mit der Rundklinge verbunden ist. Dies ermöglicht die
Vorsehung eines Getriebes im Bereich des Trennelements, wodurch vorteilhaft unter
Auswahl der Anordnung und/oder Zähnezahl der einzelnen Zahnräder eine vorgebbare Übersetzung
bzw. Untersetzung für den Antrieb der Rundklinge realisierbar ist.
[0020] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass das zweite Zahnrad
mehr Zähne aufweist als das erste Zahnrad. Dies ergibt Untersuchungen der Anmelderin
zufolge eine besonders effiziente Trenn- bzw. Schneidwirkung.
[0021] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung eine
(insbesondere maximale) Schneidbreite von wenigstens etwa 50 Millimeter (mm) aufweist,
bevorzugt zwischen etwa 75 mm und etwa 80 mm, sodass bevorzugt auch Blisterschläuche
entlang ihrer gesamten Breite durchtrennbar sind.
[0022] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen kann vorgesehen sein, dass die Vorrichtung
dazu verwendet wird, wenigstens einen Blisterbeutel mittels dem Trennelement anzuschneiden,
also insbesondere bereichsweise zu öffnen, was ein nachfolgendes manuelles Öffnen,
z.B. Aufreißen, erleichtern kann. Das Anschneiden kann vorteilhaft alternativ oder
ergänzend zu dem Trennen von benachbarten Blisterbeuteln erfolgen. Bei weiteren bevorzugten
Ausführungsformen kann das Anschneiden beispielsweise das Herstellen eines vergleichsweise
kurzen Schnitts, aufweisend eine Schnittlänge zwischen z.B. etwa 2 mm und etwa 3 mm,
in dem Blisterbeutel, umfassen. Solche vergleichsweise kleinen Schnittlängen sind
bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen besonders präzise unter Verwendung eines
Schrittmotors für den Riemenantrieb realisierbar, weil beispielsweise eine Gesamtanzahl
von Schritten bzw. Halbschritten bzw. Mikroschritten des Schrittmotors für die gesamte
Schneidbewegung des Anschneidevorgangs vorgebbar ist.
[0023] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung eine
Erkennungseinrichtung aufweist, die dazu ausgebildet ist, zu erkennen, ob das Trennelement
in einer ersten oder zweiten Endposition ist.
[0024] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Rundklinge zumindest
während einer translatorischen Bewegung des Trennelements mit einer ersten Geschwindigkeit
so antreibbar ist, dass ihr radial äußerer Bereich eine Bahngeschwindigkeit aufweist,
deren Betrag von dem Betrag der ersten Geschwindigkeit verschieden ist. Dadurch ergibt
sich eine besonders gute Schneidwirkung bzw. Trennwirkung.
[0025] Weitere bevorzugte Ausführungsformen beziehen sich auf eine Ausgabevorrichtung zur
Ausgabe von in Blisterbeuteln angeordneten Arzneimitteln, wobei die Ausgabevorrichtung
wenigstens eine Vorrichtung gemäß den Ausführungsformen aufweist.
[0026] Weitere bevorzugte Ausführungsformen beziehen sich auf ein Verfahren zum Betreiben
einer Vorrichtung zum Verarbeiten eines mehrere Blisterbeutel aufweisenden Blisterschlauchs,
insbesondere zum Trennen von Blisterbeuteln, wobei die Vorrichtung ein Führungselement
und ein translatorisch bewegbar an dem Führungselement angeordnetes Trennelement aufweist
zum zumindest bereichsweisen Durchtrennen des Blisterschlauchs, wobei das Trennelement
entlang dem Führungselement bewegt wird.
[0027] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass ein Blisterbeutel
vollständig von einem benachbarten Blisterbeutel getrennt wird.
[0028] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass wenigstens ein Blisterbeutel
mittels dem Trennelement angeschnitten wird, insbesondere um den Blisterbeutel bereichsweise
zu öffnen, was z.B. ein nachfolgendes manuelles Öffnen erleichtern kann.
[0029] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen erfolgt durch das Anschneiden kein bzw.
nicht bereits ein Abtrennen des Blisterbeutels von einem benachbarten Blisterbeutel.
Kombinationen aus Anschneiden und (insbesondere vollständigem) Abtrennen sind bei
weiteren Ausführungsformen ebenfalls denkbar.
[0030] Weitere Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, die in
den Figuren der Zeichnung dargestellt sind. Dabei bilden alle beschriebenen oder dargestellten
Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung, unabhängig
von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung sowie unabhängig
von ihrer Formulierung bzw. Darstellung in der Beschreibung bzw. in der Zeichnung.
[0031] In der Zeichnung zeigt:
- Figur 1
- schematisch eine Seitenansicht eines Blisterschlauchs gemäß einer Ausführungsform,
- Figur 2
- schematisch eine Seitenansicht eines teilweise aufgewickelten Blisterschlauchs gemäß
einer Ausführungsform,
- Figur 3
- schematisch eine Seitenansicht einer Vorrichtung gemäß einer Ausführungsform,
- Figur 4
- schematisch eine Seitenansicht einer Vorrichtung gemäß einer weiteren Ausführungsform,
- Figur 5
- schematisch eine Seitenansicht einer Vorrichtung gemäß einer weiteren Ausführungsform,
- Figur 6
- schematisch eine Seitenansicht einer Ausgabevorrichtung für Blisterbeutel mit einer
Vorrichtung gemäß einer Ausführungsform,
- Figur 7
- schematisch ein vereinfachtes Flussdiagramm einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens,
- Figur 8
- schematisch ein vereinfachtes Flussdiagramm einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens,
- Figur 9
- eine Draufsicht auf einen Blisterschlauch und eine Vorrichtung gemäß den Ausführungsformen,
- Figur 10
- schematisch eine Seitenansicht einer Vorrichtung gemäß weiteren Ausführungsformen,
- Figur 11
- eine Draufsicht auf einen Blisterschlauch und eine Vorrichtung gemäß weiteren Ausführungsformen,
- Figur 12
- schematisch eine Seitenansicht einer Vorrichtung gemäß weiteren Ausführungsformen,
- Figur 13
- schematisch eine Seitenansicht einer Vorrichtung gemäß weiteren Ausführungsformen,
und
- Figur 14
- schematisch eine Draufsicht auf zwei Blisterschläuche und eine Vorrichtung gemäß weiteren
Ausführungsformen.
[0032] Figur 1 zeigt schematisch eine Seitenansicht eines Blisterschlauchs 200 gemäß einer
Ausführungsform. Der Blisterschlauch 200 ist vorliegend als Medikamentenblisterschlauch
ausgebildet und weist beispielhaft drei Blisterbeutel 210, 211, 212 auf, die untereinander
durch Verbindungselemente 202 miteinander verbunden sind. Bei den Verbindungselementen
202 kann es sich beispielsweise um verschweißte Abschnitte desselben Materials (z.B.
eine Plastikfolie) handeln, aus dem auch die Blisterbeutel 210, 211, 212 bestehen.
[0033] Eine Längsrichtung des Blisterschlauchs 200 erstreckt sich gemäß Figur 1 entlang
einer Koordinatenachse y, wobei die Länge eines einzelnen Blisterbeutels 211 mit dem
Bezugszeichen L angegeben ist. Eine Höhe des Blisterschlauchs 200 erstreckt sich in
Figur 1 in vertikaler Richtung, vergleiche die Koordinatenachse z, und eine Breite
des Blisterschlauchs 200 erstreckt sich in Figur 1 in einer Richtung senkrecht zur
Zeichenebene, vgl. die Koordinatenachse x.
[0034] Bei manchen Ausführungsformen beträgt die Länge L eines Blisterbeutels 210, 211,
212 zwischen etwa 5 cm (Zentimeter) und etwa 20 cm, die Breite zwischen etwa 4 cm
und etwa 15 cm, und die Höhe zwischen etwa 0,5 cm und etwa 3 cm.
[0035] Der erste Blisterbeutel 210 weist zwei unterschiedliche Tabletten 210a, 210b auf,
der zweite Blisterbeutel 211 weist vorliegend insgesamt drei im wesentlichen gleichartige
Tabletten 211a auf, und der dritte Blisterbeutel 212 weist vorliegend drei unterschiedliche
Tabletten 212a, 212b, 212c auf.
[0036] Figur 2 zeigt schematisch eine Seitenansicht eines teilweise aufgewickelten Blisterschlauchs
200a, von dem die bereits zumindest teilweise abgewickelten Blisterbeutel mit den
Bezugszeichen 213, 214, 215 und ein noch aufgewickelter Anteil, der auch als "Blisterrolle"
bezeichnet werden kann, mit dem Bezugszeichen 216 bezeichnet sind. Ähnlich wie bei
der vorstehend unter Bezugnahme auf Figur 1 beschriebenen Ausführungsform kann auch
der Blisterschlauch 200a gemäß Figur 2 Blisterbeutel mit gleichartigen und/oder unterschiedlichen
Medikamenten, insbesondere Tabletten, enthalten. Die in Figur 2 abgebildete Konfiguration
des Blisterschlauchs 200a kann beispielsweise in einem Transportbehälter (nicht gezeigt)
vorgesehen sein und in dieser Form an Kunden, beispielsweise Patienten, für welche
die Medikamente in den Blisterbeuteln bestimmt sind, verteilt werden.
[0037] Vorzugsweise werden zur Medikamentenabgabe einzelne Blisterbeutel 213 von dem Blisterschlauch
200a abgetrennt, vgl. Pfeil A0. Dies kann vorteilhaft mittels der nachstehend beschriebenen
Vorrichtung 100, vgl. Fig. 3 ff., ausgeführt werden.
[0038] Figur 3 zeigt schematisch eine Seitenansicht einer Vorrichtung 100 zum Verarbeiten
eines mehrere Blisterbeutel aufweisenden Blisterschlauchs 200a (Fig. 2), insbesondere
zum Trennen von Blisterbeuteln 213, 214, vergleiche auch das Bezugszeichen A0 gemäß
Figur 2.
[0039] Die Vorrichtung 100 (Figur 3) weist ein Führungselement 110 auf, das sich mit seiner
Längsachse in einer in Figur 3 im wesentlichen horizontalen Richtung erstreckt. Die
Vorrichtung 100 weist ferner ein Trennelement 120 auf, das translatorisch bewegbar
an dem Führungselement angeordnet ist, mithin bei der beispielhaft in Figur 3 abgebildeten
Konfiguration entlang einer Horizontalen hin- und herbewegbar ist, vergleiche den
Doppelpfeil A1. Während dieser Bewegung ist das Trennelement 120 durch das Führungselement
geführt. Das Trennelement 120 ist dazu vorgesehen und ausgebildet, einen Blisterschlauch
zumindest bereichsweise zu durchtrennen, wodurch beispielsweise einzelne Blisterbeutel
213 von dem restlichen Blisterschlauch getrennt werden können, vergleiche den Pfeil
A0 gemäß Figur 2.
[0040] Bei bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass das Trennelement 120 wenigstens
eine Rundklinge 122 aufweist, die nach Untersuchungen der Anmelderin besonders gut
dazu geeignet ist, einen Blisterschlauch zu zerschneiden bzw. zu durchtrennen. Während
konventionelle Vorrichtungen in der Regel aufwändige und komplexe Schneidwerke benötigen,
um Blisterbeutel zuverlässig zu durchtrennen, ermöglichen die vorliegenden Ausführungsformen
ein zuverlässiges Zerschneiden bzw. Trennen des Blisterschlauchs bzw. einzelner Blisterbeutel
von einem verbleibenden Blisterschlauch bei vergleichsweise geringer Komplexität.
[0041] Bei bevorzugten Ausführungsformen kann vorgesehen sein, dass die Rundklinge 122 im
Sinne einer Drehbewegung angetrieben wird, vergleiche den Doppelpfeil A2, wodurch
die Schneidwirkung weiter verbessert werden kann.
[0042] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung 100
eine optionale Erkennungseinrichtung 150 aufweist, die dazu ausgebildet ist, zu erkennen,
ob das Trennelement 120 in einer ersten Endposition E1 oder in einer zweiten Endposition
E2 ist. Die Endpositionen E1, E2 sind z.B. durch einander gegenüberliegende axiale
Endbereiche des Führungselements 110 definiert.
[0043] Figur 4 zeigt schematisch eine Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform 100a
der Vorrichtung. Die Vorrichtung 100a weist eine erste Antriebseinrichtung 130 zum
Antrieb einer translatorischen Bewegung des Trennelements 120, insbesondere entlang
des Führungselements 110, auf, vergleiche auch den in Figur 4 nicht näher bezeichneten
horizontalen Doppelpfeil bzw. den Doppelpfeil A1 gemäß Figur 3.
[0044] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die erste Antriebseinrichtung
130 einen Antriebsriemen 132 und einen den Antriebsriemen 132 antreibenden Riemenantrieb
134 aufweist. Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass der
Riemenantrieb 134 einen Elektromotor, insbesondere Schrittmotor 134a, und ein Getriebe
134b aufweist. Über das Getriebe 134b wird die von dem Schrittmotor 134a bereitgestellte
Antriebsenergie bzw. ein entsprechendes Drehmoment bei einer entsprechenden Drehzahl
auf den Antriebsriemen 132 übertragen, beispielsweise durch Antrieb wenigstens einer
Rolle 132a, die den Antriebsriemen 132 trägt. Dies ist in Figur 4 schematisch durch
den Blockpfeil A3 dargestellt.
[0045] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen kann die erste Antriebseinrichtung 130
bzw. der Schrittmotor 134a durch eine externe Einheit (nicht gezeigt) angesteuert
werden, beispielsweise eine Steuereinheit eines Zielsystems für die Vorrichtung 100a.
Ein mögliches Zielsystem für die Vorrichtung 100, 100a gemäß den Ausführungsformen
ist beispielsweise eine Ausgabevorrichtung 1000 zur Ausgabe von in Blisterbeuteln
angeordneten Arzneimitteln, die weiter unten unter Bezugnahme auf Figur 6 beschrieben
ist.
[0046] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass das Getriebe 134b
(Fig. 4) als Winkelgetriebe ausgebildet ist. Dadurch kann eine entlang einer in Figur
4 horizontalen Koordinate besonders klein bauende Konfiguration erzielt werden. Beispielsweise
ist es dadurch ermöglicht, den Schrittmotor mit seiner einer Längsachse entsprechenden
Welle in Figur 4 vertikal anzuordnen.
[0047] Figur 5 zeigt schematisch eine Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform 100b
der Vorrichtung. Zusätzlich zu der in Figur 4 schematisch abgebildeten Konfiguration
weist die Vorrichtung 100b gemäß Figur 5 eine zweite Antriebsreinrichtung 140 zum
Antrieb wenigstens einer Komponente des Trennelements 120 auf, insbesondere zum Antrieb
der Rundklinge 122.
[0048] Bei manchen Ausführungsformen (nicht gezeigt) kann die zweite Antriebseinrichtung
beispielsweise einen eigenen Elektromotor zum Drehantrieb der Rundklinge 122 aufweisen.
[0049] Bei weiteren besonders bevorzugten Ausführungsformen, vergleiche Figur 5, ist jedoch
vorgesehen, dass die zweite Antriebseinrichtung 140 wenigstens eine Zahnstange 145
und ein erstes in die Zahnstange 145 eingreifendes Zahnrad 143 aufweist. Besonders
bevorzugt ist die Rundklinge 122 mittelbar oder unmittelbar durch das erste Zahnrad
143 antreibbar. Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die
Zahnstange 145 mit dem Führungselement 110 verbunden ist. Bei weiteren bevorzugten
Ausführungsformen ist vorgesehen, dass das erste Zahnrad 143 drehbar an dem Trennelement
120 angeordnet ist. Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass
ein zweites Zahnrad 144 vorgesehen ist, das drehfest mit der Rundklinge 122 verbunden
ist. Dadurch ist vorteilhaft ein Getriebe 142 realisiert, das die translatorische
Bewegung des Trennelements 120 (angetrieben durch die erste Antriebseinrichtung 130)
effizient in eine Drehbewegung der Rundklinge 122 transformiert, da das Trennelement
120 mit dem ersten Zahnrad 143 an der Zahnstange 145 entlang bewegt wird. Somit ist
vorteilhaft eine Ausnutzung der Antriebsenergie des Elektromotors 134a zum Antrieb
sowohl der translatorischen Bewegung des Trennelements 120 entlang dem Führungselement
110 als auch der Drehbewegung der Rundklinge 122 ermöglicht.
[0050] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass das zweite Zahnrad
144 mehr Zähne aufweist als das erste Zahnrad 143. Dadurch kann eine gewünschte Getriebeübersetzung
(bzw. -untersetzung) eingestellt werden, was einen weiteren Freiheitsgrad bezüglich
der Trenneigenschaften bietet.
[0051] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung 100b
eine (insbesondere maximale) Schneidbreite B1 von wenigstens etwa 50 Millimeter aufweist,
insbesondere wenigstens etwa 75 Millimeter bis etwa 80 Millimeter. Dadurch ist es
vorteilhaft möglich, gängige Blisterschläuche vollständig zerschneiden, beispielsweise
in dem Bereich des Verbindungselements 202 (Fig. 1, 2).
[0052] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Rundklinge 122
zumindest während einer translatorischen Bewegung des Trennelements 120 mit einer
ersten Geschwindigkeit so antreibbar ist, dass ihr radial äußerer Bereich 122a (Figur
5) eine Bahngeschwindigkeit aufweist, deren Betrag von dem Betrag der ersten Geschwindigkeit
verschieden ist. Bei diesen Ausführungsformen gleitet die Rundklinge 122 bzw. ihre
den radial äußeren Bereich 122a bildende Schneide somit an dem Schneidgut (Blisterbeutel)
vorbei, "rollt" insbesondere nicht auf dem Schneidgut "ab", wodurch die Schneid- bzw.
Trennwirkung weiter gesteigert wird. Bei manchen Ausführungsformen kann dies vorteilhaft
unter Verwendung des vorstehend beschriebenen Getriebes 142 realisiert werden.
[0053] Weitere bevorzugte Ausführungsformen beziehen sich auf eine Ausgabevorrichtung 1000
zur Ausgabe von in Blisterbeuteln 210, 211, 212 angeordneten Arzneimitteln 210a, 210b,
211a, 212a, 212b, 212c, von der eine Seitenansicht schematisch in Figur 6 abgebildet
ist. Die Ausgabevorrichtung 1000, die auch als Blisterdispenser bezeichnet werden
kann, weist ein Gehäuse 1002 auf, in dem ein Medikamentenblisterschlauch, vorzugsweise
in Form einer Blisterrolle 200b, angeordnet sein kann, der mittels einer vorliegend
nicht näher beschriebenen Transporteinrichtung 1100 beispielsweise automatisch, also
unter Steuerung einer nicht abgebildeten Steuereinrichtung, aus dem Gehäuse 1002 herausgefördert
werden kann, vergleiche den Blockpfeil A4 und den ausgegebenen Blisterbeutel 213.
Vorteilhaft weist die Ausgabevorrichtung 1000 wenigstens eine Vorrichtung 100 gemäß
den Ausführungsformen auf, mittels der ein auszugebender Blisterbeutel 213 von der
restlichen Blisterrolle 200b abgetrennt bzw. abgeschnitten werden kann.
[0054] Bei der in Figur 6 beispielhaft abgebildeten Seitenansicht erfolgt die translatorische
Bewegung des Trennelements 120 (Figur 3) entlang des Führungselements 110 beispielsweise
im Wesentlichen senkrecht zu der Zeichenebene der Figur 6.
[0055] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen weist die Ausgabevorrichtung 1000 das
genannte Gehäuse 1002 auf, und das Führungselement 110 (Fig. 3) und das Trennelement
120 sind in dem Gehäuse 1002 angeordnet. Insbesondere ist die gesamte Vorrichtung
100 innerhalb des Gehäuses 1002 angeordnet.
[0056] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist die Ausgabevorrichtung 1000 als Tischgerät
ausgebildet, das insbesondere dazu ausgebildet ist, auf eine Tischplatte 20 oder eine
andere Standfläche aufgestellt zu werden. Optional kann die Ausgabevorrichtung 1000
ein oder mehrere Standfüße 1004 aufweisen, die vorzugsweise auf einer Unterseite des
Gehäuses 1002 angeordnet sind.
[0057] Weitere bevorzugte Ausführungsformen beziehen sich auf ein Verfahren zum Betreiben
einer Vorrichtung 100, 100a, 100b zum Verarbeiten eines mehrere Blisterbeutel 210,
211, 212 aufweisenden Blisterschlauchs 200, insbesondere zum Trennen von Blisterbeuteln
210, 211, 212, wobei die Vorrichtung 100, 100a, 100b ein Führungselement 110 und ein
translatorisch bewegbar an dem Führungselement 110 angeordnetes Trennelement 120 aufweist
zum zumindest bereichsweisen Durchtrennen des Blisterschlauchs 200. Figur 7 zeigt
hierzu schematisch ein vereinfachtes Flussdiagramm einer Ausführungsform des Verfahrens.
In Schritt 300 wird das Trennelement 120 (Fig. 3) entlang dem Führungselement 110
bewegt, beispielsweise unter Antrieb durch die erste Antriebseinrichtung 130, vergleiche
Figur 4.
[0058] Figur 8 zeigt schematisch ein vereinfachtes Flussdiagramm einer weiteren Ausführungsform.
In Schritt 300 wird wiederum das Trennelement 120 entlang dem Führungselement 110
bewegt, beispielsweise auch hin- und herbewegt, bis der abzutrennende Blisterbeutel
213 vollständig von der verbleibenden Blisterrolle abgetrennt ist. In dem nachfolgenden
Schritt 312, vergleiche Figur 8, wird das Trennelement 120 sodann in die erste Endposition
E1 (Figur 3) oder die zweite Endposition E2 bewegt.
[0059] Figur 9 zeigt schematisch eine Draufsicht auf einen Blisterschlauch 200 und eine
Vorrichtung 100 gemäß den Ausführungsformen. Der Blisterbeutel 212 wird von dem restlichen
Blisterschlauch 200' abgeschnitten, indem das Trennelement 120 (Fig. 3) der Vorrichtung
100 (Fig. 9) entlang der Trennlinie A5 bewegt wird, insbesondere hin- und herbewegt
wird, bevorzugt über die gesamte in Fig. 9 horizontale Breite des Blisterbeutels 212.
Das Durchtrennen erfolgt vorteilhaft im Bereich eines Verbindungselements 202, so
dass durch den Trennvorgang keiner der Blisterbeutel 212, 200' geöffnet wird. Die
Trennlinie A5 erstreckt sich bevorzugt zumindest in etwa senkrecht zu einer Transportrichtung
bzw. Förderrichtung des Blisterschlauchs 200 in der Ausgabevorrichtung 1000 (Fig.
6).
[0060] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen kann vorgesehen sein, dass die Vorrichtung
100 dazu verwendet wird, wenigstens einen Blisterbeutel 213 mittels dem Trennelement
120 anzuschneiden, also insbesondere bereichsweise zu öffnen, was ein nachfolgendes
manuelles Öffnen, z.B. Aufreißen, erleichtern kann. Das Anschneiden kann vorteilhaft
alternativ oder ergänzend zu dem Trennen von benachbarten Blisterbeuteln 213, 214
erfolgen. Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen kann das Anschneiden beispielsweise
das Herstellen eines vergleichsweise kurzen Schnitts, aufweisend eine Schnittlänge
zwischen z.B. etwa 2 mm und etwa 3 mm, in dem Blisterbeutel 213, umfassen. Solche
vergleichsweise kleinen Schnittlängen sind bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen
besonders präzise unter Verwendung eines Schrittmotors für den Riemenantrieb realisierbar,
weil beispielsweise eine Gesamtanzahl von Schritten bzw. Halbschritten bzw. Mikroschritten
des Schrittmotors für die gesamte Schneidbewegung des Anschneidevorgangs vorgebbar
ist.
[0061] Figur 10 zeigt schematisch eine Seitenansicht einer Vorrichtung 100c gemäß weiteren
Ausführungsformen, bei der das Trennelement 120 ähnlich zu der Vorrichtung 100a gemäß
Fig. 4 ausgebildet ist. Zusätzlich weist die Vorrichtung 100c gemäß Fig. 10 einen
Tisch 160 mit einer ersten Oberfläche 160a auf, über die die Blisterbeutel 210, 211,
212 (Fig. 1) führbar sind, wobei der Tisch 160 im Bereich seiner ersten Oberfläche
160a einen Schlitz 161 (vgl. die Draufsicht aus Fig. 11) aufweist, in den die Rundklinge
122 (Fig. 10) zumindest teilweise eintauchen kann, insbesondere um eine Eintauchtiefe
T1, vgl. die Seitenansicht gemäß Figur 12, wobei insbesondere die Eintauchtiefe T1
zwischen 0,5 Millimeter, mm, und 5 mm beträgt, vorzugsweise zwischen 1 mm und 3 mm.
Dadurch ist ein besonders zuverlässiges Trennen von Blisterbeuteln 211, 212 ermöglicht.
Der Schlitz 161 (Fig. 11) kann bei manchen Ausführungsformen als Durchgangsöffnung
ausgebildet sein, mithin eine Tiefe aufweisen, die einer Dicke der Tischplatte des
Tischs 160 entspricht. Bei weiteren Ausführungsformen kann der Schlitz als Nut (längliche
Vertiefung) ausgebildet sein, die keine Durchgangsöffnung ist.
[0062] Bei weiteren Ausführungsformen beträgt eine ("lichte") Höhe H1 (Fig. 10) zwischen
der Oberfläche 160a des Tischs 160 und der Unterseite 110a des Führungselements 110
wenigstens 5 Millimeter, insbesondere wenigstens 15 mm, weiter insbesondere 25 mm,
jedoch z.B. weniger als 50 mm. Dadurch können auch mit z.B. mehreren größeren Tabletten
gefüllte Blisterbeutel sicher durch die Vorrichtung 100c hindurch geführt werden,
und dennoch ergibt sich eine klein bauende Konfiguration.
[0063] Figur 13 zeigt schematisch eine Seitenansicht einer Vorrichtung 100d gemäß weiteren
Ausführungsformen. Die Vorrichtung 100d weist eine Transportvorrichtung 170 zum Fördern
wenigstens eines Blisterbeutels 217, 218 des Blisterschlauchs 200b (z.B. aus einem
Vorratsbehälter 180 der Ausgabevorrichtung 1000 (Fig. 6) heraus) auf, wobei die Transportvorrichtung
170 ein erstes Transportwalzenpaar 172 mit einer ersten Transportwalze 172a und einer
zweiten Transportwalze 172b aufweist, und ein zweites Transportwalzenpaar 174 mit
einer dritten Transportwalze 174a und einer vierten Transportwalze 174b, wobei wenigstens
eine Transportwalze 172a, 172b des ersten Transportwalzenpaars 172 und wenigstens
eine Transportwalze 174a, 174b des zweiten Transportwalzenpaars 174 unabhängig voneinander
antreibbar sind. Bei weiteren Ausführungsformen kann die Transportvorrichtung 170
auch einen Teil der Transporteinrichtung 1100 gemäß Figur 6 bilden.
[0064] Besonders bevorzugt ist die Vorrichtung 100d dazu ausgebildet, den Blisterschlauch
200b mittels der beiden Transportwalzenpaare 172, 174 zumindest zeitweise zu spannen
und wenigstens zwei Blisterbeutel 217, 218 des Blisterschlauchs 200b, vorzugsweise
in einem gespannten Zustand des Blisterschlauchs 200b, mittels des Trennelements 120
der Vorrichtung 100c voneinander zu trennen. Die Vorrichtung 100c ist in Fig. 13 der
Übersichtlichkeit halber nur schematisch dargestellt, kann bei bevorzugten Ausführungsformen
jedoch der Konfiguration 100c aus Fig. 10 entsprechen. Eine translatorische Schneidbewegung
(zusätzlich zur Rotation A2 (Fig. 3)) der Rundklinge 122 erfolgt in Fig. 13 senkrecht
zur Zeichenebene.
[0065] Ein Abstand d1 zwischen den beiden Transportwalzenpaaren 172, 174 kann bevorzugt
zwischen 5 Zentimeter und 15 Zentimeter betragen. Ein Abstand d2 zwischen dem ersten
Transportwalzenpaar 172 und der Rundklinge 122 (Fig. 10) der Vorrichtung 100c (Fig.
13) ist bevorzugt kleiner als ein Abstand d3 zwischen dem zweiten Transportwalzenpaar
174 und der Rundklinge 122 (Fig. 10) der Vorrichtung 100c (Fig. 13), Mit anderen Worten
befindet sich die Rundklinge 122 der Vorrichtung 100c näher an dem ersten Transportwalzenpaar
172 als an dem zweiten Transportwalzenpaar 174.
[0066] Bei manchen Ausführungsformen kann das Spannen bzw. Straffen des Blisterschlauchs
200b (Fig. 13) beispielsweise dadurch erfolgen, dass die beiden Transportwalzenpaare
172, 174 zumindest zeitweise mit, vorzugsweise geringfügig, unterschiedlicher Geschwindigkeit
(aber insbesondere derselben Bewegungs- bzw. Drehrichtung, z.B. entsprechend der Förderrichtung
F aus Fig. 13) angetrieben werden. Bei weiteren Ausführungsformen kann dabei die Geschwindigkeit
eines der beiden Transportwalzenpaare 172, 174 auch Null sein.
[0067] Figur 14 zeigt schematisch eine Draufsicht auf zwei nebeneinander geführte Blisterschläuche
200b, 200c, die über einen gemeinsamen Tisch 160' geführt werden. Beispielsweise kann
die Ausgabevorrichtung 1000 (Fig. 6) auch zwei Blisterschläuche 200b, 200c (Fig. 14)
aufnehmen, z.B. in nebeneinander angeordneten Vorratsbehältern (vgl. Bezugszeichen
180 aus Fig. 13 für beispielhaft einen Vorratsbehälter). Beispielsweise kann für jeden
der beiden Blisterschläuche 200b, 200c aus Fig. 14 eine Transportvorrichtung 170 gemäß
Fig. 13 vorgesehen sein, so dass beide Blisterschläuche 200b, 200c insbesondere unabhängig
voneinander förderbar bzw. spannbar sind. Für beide Blisterschläuche 200b, 200c kann
eine gemeinsame Trennvorrichtung (z.B. entsprechend der Vorrichtung 100c aus Fig.
10) vorgesehen sein, deren Rundklinge 122 entsprechend dem Doppelpfeil A5' aus Fig.
14 wahlweise über die Transportpfade beider Blisterschläuche 200b, 200c bewegbar ist.
Auf diese Weise kann wahlweise von nur einem der beiden Blisterschläuche 200b, 200c
ein Blisterbeutel mittels der Rundklinge 122 abgetrennt werden, oder auch von beiden
Blisterschläuchen 200b, 200c. Der Tisch 160' kann dementsprechend breit ausgebildet
sein und optional auch über eine Nut bzw. einen Schlitz 161' in seiner Oberfläche
160a' verfügen, in die bzw. den die Rundklinge 122 zumindest teilweise eintaucht,
vergleichbar zu der Konfiguration aus Fig. 12.
[0068] Bei weiteren Ausführungsformen können einem Tisch bzw. einer Trennvorrichtung auch
mehr als zwei nebeneinander geführte Blisterschläuche 200b, 200c zugeordnet sein.
1. Vorrichtung (100; 100a; 100b; 100c; 100d) zum Verarbeiten eines mehrere Blisterbeutel
(210, 211, 212) aufweisenden Blisterschlauchs (200), insbesondere zum Trennen von
Blisterbeuteln (210, 211, 212) eines Medikamentenblisterschlauchs, aufweisend ein
Führungselement (110) und ein translatorisch bewegbar an dem Führungselement (110)
angeordnetes Trennelement (120) zum zumindest bereichsweisen Durchtrennen des Blisterschlauchs
(200), wobei das Trennelement (120) wenigstens eine Rundklinge (122) aufweist.
2. Vorrichtung (100; 100a; 100b; 100c; 100d) nach Anspruch 1, wobei eine erste Antriebseinrichtung
(130) zum Antrieb einer translatorischen Bewegung des Trennelements (120), insbesondere
entlang des Führungselements (110), vorgesehen ist, wobei insbesondere die erste Antriebseinrichtung
(130) einen Antriebsriemen (132) und einen den Antriebsriemen (132) antreibenden Riemenantrieb
(134) aufweist, wobei insbesondere der Riemenantrieb (134) einen Elektromotor, insbesondere
einen Schrittmotor (134a), und ein Getriebe (134b) aufweist, wobei insbesondere das
Getriebe (134b) als Winkelgetriebe ausgebildet ist.
3. Vorrichtung (100; 100a; 100b; 100c; 100d) nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei eine zweite Antriebsreinrichtung (140) zum Antrieb wenigstens einer Komponente
des Trennelements (120), insbesondere einer bzw. der Rundklinge (122), vorgesehen
ist, wobei insbesondere die zweite Antriebseinrichtung (140) wenigstens eine Zahnstange
(145) und ein erstes in die Zahnstange (145) eingreifendes Zahnrad (143) aufweist,
wobei insbesondere die Zahnstange (145) mit dem Führungselement (110) verbunden ist.
4. Vorrichtung (100; 100a; 100b; 100c; 100d) nach Anspruch 3, wobei das erste Zahnrad
(143) drehbar an dem Trennelement (120) angeordnet ist, wobei insbesondere die Rundklinge
(122), insbesondere mittelbar oder unmittelbar, durch das erste Zahnrad (143) antreibbar
ist.
5. Vorrichtung (100; 100a; 100b; 100c; 100d) nach Anspruch 4, wobei ein zweites Zahnrad
(144) vorgesehen ist, das drehfest mit der Rundklinge (122) verbunden ist, wobei das
zweite Zahnrad (144) mehr oder weniger Zähne aufweist als das erste Zahnrad (143).
6. Vorrichtung (100; 100a; 100b; 100c; 100d) nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei die Vorrichtung (100) eine Schneidbreite (B1) von wenigstens etwa 75 Millimeter
aufweist, insbesondere wenigstens etwa 80 Millimeter, wobei insbesondere die Schneidbreite
(B1) kleiner ist als 200 Millimeter, insbesondere kleiner als 170 Millimeter, weiter
insbesondere kleiner als 150 Millimeter.
7. Vorrichtung (100; 100a; 100b; 100c; 100d) nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei die Vorrichtung (100; 100a; 100b; 100c; 100d) eine Erkennungseinrichtung (150)
aufweist, die dazu ausgebildet ist, zu erkennen, a) ob das Trennelement (120) in einer
ersten oder zweiten Endposition (E1, E2) ist, und/oder b) ob das Trennelement (120)
in einer zwischen der ersten Endposition (E1) und der zweiten Endposition (E2) befindlichen
Zwischenposition ist.
8. Vorrichtung (100; 100a; 100b; 100c; 100d) nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei die Rundklinge (122) zumindest während einer translatorischen Bewegung des Trennelements
(120) mit einer ersten Geschwindigkeit so antreibbar ist, dass ihr radial äußerer
Bereich (122a) eine Bahngeschwindigkeit aufweist, deren Betrag von dem Betrag der
ersten Geschwindigkeit verschieden ist, wobei insbesondere die erste Geschwindigkeit
zwischen 5 Millimeter pro Sekunde und 100 Millimeter pro Sekunde beträgt, wobei weiter
insbesondere die erste Geschwindigkeit zwischen 15 Millimeter pro Sekunde und 50 Millimeter
pro Sekunde beträgt, wobei weiter insbesondere die erste Geschwindigkeit zwischen
25 Millimeter pro Sekunde und 50 Millimeter pro Sekunde beträgt.
9. Vorrichtung (100; 100a; 100b; 100c; 100d) nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei die Vorrichtung (100; 100a; 100b; 100c; 100d) einen Tisch (160) mit einer ersten
Oberfläche (160a) aufweist, über die die Blisterbeutel (210, 211, 212) führbar sind,
wobei der Tisch (160) im Bereich seiner ersten Oberfläche (160a) einen Schlitz (161)
aufweist, in den die Rundklinge (122) zumindest teilweise eintauchen kann, insbesondere
um eine Eintauchtiefe (T1), wobei insbesondere die Eintauchtiefe (T1) zwischen 0,5
Millimeter, mm, und 5 mm beträgt, vorzugsweise zwischen 1 mm und 3 mm.
10. Vorrichtung (100; 100a; 100b; 100c; 100d) nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei die Vorrichtung (100; 100a; 100b; 100c; 100d) dazu ausgebildet ist, den Blisterschlauch
(200) zumindest bereichsweise und/oder zumindest zeitweise zu spannen, insbesondere
während eines Trennvorgangs mittels des Trennelements (120).
11. Vorrichtung (100; 100a; 100b; 100c; 100d) nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei die Vorrichtung (100; 100a; 100b; 100c; 100d) eine Transportvorrichtung (170)
zum Fördern wenigstens eines Blisterbeutels (210, 211, 212) des Blisterschlauchs (200)
aufweist, wobei die Transportvorrichtung (170) ein erstes Transportwalzenpaar (172)
mit einer ersten Transportwalze (172a) und einer zweiten Transportwalze (172b) aufweist,
und ein zweites Transportwalzenpaar (174) mit einer dritten Transportwalze (174a)
und einer vierten Transportwalze (174b), wobei wenigstens eine Transportwalze (172a,
172b) des ersten Transportwalzenpaars (172) und wenigstens eine Transportwalze (174a,
174b) des zweiten Transportwalzenpaars (174) unabhängig voneinander antreibbar sind.
12. Vorrichtung (100; 100a; 100b; 100c; 100d) nach Anspruch 11, wobei die Vorrichtung
(100; 100a; 100b; 100c; 100d) dazu ausgebildet ist, den Blisterschlauch (200) mittels
der beiden Transportwalzenpaare (172, 174) zu spannen und wenigstens zwei Blisterbeutel
(217, 218) des Blisterschlauchs (200), vorzugsweise in einem gespannten Zustand des
Blisterschlauchs, mittels des Trennelements (120) voneinander zu trennen.
13. Ausgabevorrichtung (1000) zur Ausgabe von in Blisterbeuteln (210, 211, 212) angeordneten
Arzneimitteln (210a, 210b, 211a, 212a, 212b, 212c), wobei die Ausgabevorrichtung (1000)
wenigstens eine Vorrichtung (100; 100a; 100b; 100c; 100d) nach wenigstens einem der
vorstehenden Ansprüche aufweist.
14. Ausgabevorrichtung (1000) nach Anspruch 13, wobei die Ausgabevorrichtung (1000) ein
Gehäuse (1002) aufweist, und wobei das Führungselement (110) und das Trennelement
(120) in dem Gehäuse (1002) angeordnet sind, wobei insbesondere die Ausgabevorrichtung
(1000) als Tischgerät ausgebildet ist, das insbesondere dazu ausgebildet ist, auf
eine Tischplatte oder eine andere Standfläche aufgestellt zu werden.
15. Verfahren zum Betreiben einer Vorrichtung (100; 100a; 100b; 100c; 100d) zum Verarbeiten
eines mehrere Blisterbeutel (210, 211, 212) aufweisenden Blisterschlauchs (200), insbesondere
zum Trennen von Blisterbeuteln (210, 211, 212), wobei die Vorrichtung (100; 100a;
100b; 100c; 100d) ein Führungselement (110) und ein translatorisch bewegbar an dem
Führungselement (110) angeordnetes Trennelement (120) aufweist zum zumindest bereichsweisen
Durchtrennen des Blisterschlauchs (200), wobei das Trennelement (120) wenigstens eine
Rundklinge (122) aufweist und entlang dem Führungselement (110) bewegt wird.
16. Verfahren nach Anspruch 15, wobei ein Blisterbeutel (213) vollständig von einem benachbarten
Blisterbeutel (214) getrennt wird.
17. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 14 bis 15, wobei wenigstens ein Blisterbeutel
(213) mittels dem Trennelement (120) angeschnitten wird, insbesondere um den Blisterbeutel
(213) bereichsweise zu öffnen, wobei weiter insbesondere durch das Anschneiden kein
Abtrennen des Blisterbeutels (213) von einem benachbarten Blisterbeutel (214) erfolgt.