(19)
(11) EP 3 569 218 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.11.2019  Patentblatt  2019/47

(21) Anmeldenummer: 19170659.7

(22) Anmeldetag:  23.04.2019
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A61J 7/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 18.05.2018 DE 102018112116

(71) Anmelder: JDM Innovation GmbH
71711 Murr (DE)

(72) Erfinder:
  • Der Erfinder hat auf sein Recht verzichtet, als solcher bekannt gemacht zu werden.

(74) Vertreter: DREISS Patentanwälte PartG mbB 
Friedrichstraße 6
70174 Stuttgart
70174 Stuttgart (DE)

   


(54) VORRICHTUNG ZUM VERARBEITEN EINES MEHRERE BLISTERBEUTEL AUFWEISENDEN BLISTERSCHLAUCHS UND BETRIEBSVERFAHREN HIERFÜR


(57) Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verarbeiten eines mehrere Blisterbeutel aufweisenden Blisterschlauchs, insbesondere zum Trennen von Blisterbeuteln, aufweisend ein Führungselement und ein translatorisch bewegbar an dem Führungselement angeordnetes Trennelement zum zumindest bereichsweisen Durchtrennen des Blisterschlauchs.




Beschreibung

Gebiet der Erfindung



[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verarbeiten eines mehrere Blisterbeutel aufweisenden Blisterschlauchs, insbesondere zum Trennen von Blisterbeuteln eines Medikamentenblisterschlauchs.

[0002] Die Erfindung betrifft ferner ein Betriebsverfahren für eine derartige Vorrichtung.

Stand der Technik



[0003] Ein Blisterschlauch ist ein im Wesentlichen bandförmiges Erzeugnis, bei welchem eine Mehrzahl von einzelnen Verpackungseinheiten, die auch als Blisterbeutel bzw. Schlauchblister bezeichnet werden, hintereinander angeordnet sind. Ein Blisterschlauch kann beispielsweise als Medikamentenblisterschlauch ausgeführt sein, der in den einzelnen Blisterbeuteln jeweils ein oder mehrere Medikamente wie z.B. Tabletten aufweist.

[0004] Bekannte Vorrichtungen zur Verarbeitung von Blisterschläuchen bzw. generell von in Blisterbeuteln angeordneten Arzneimitteln weisen eine geringe Flexibilität und vergleichsweise eingeschränkte Möglichkeiten zum Abtrennen einzelner Blisterbeutel von einem Blisterschlauch auf.

Beschreibung der Erfindung



[0005] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung und ein Verfahren der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, dass ein flexibler Betrieb und ein gesteigerter Gebrauchsnutzen gegeben sind und die Nachteile des Stands der Technik zumindest vermindert oder sogar vermieden werden.

[0006] Diese Aufgabe wird bei der Vorrichtung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass ein Führungselement vorgesehen ist und ein translatorisch bewegbar an dem Führungselement angeordnetes Trennelement zum zumindest bereichsweisen Durchtrennen des Blisterschlauchs. Dadurch ist ein effizientes Abtrennen eines einzelnen Blisterbeutels von dem Blisterschlauch ermöglicht. Besonders bevorzugt ist das Trennelement somit derart durch das Führungselement geführt, dass es die genannte Translation entlang einer Längsachse des Führungselements ausführen kann.

[0007] Bei bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung dazu ausgebildet ist, einen Blisterbeutel mittels des Trennelements vollständig von dem restlichen Blisterschlauch zu trennen, also beispielsweise den Blisterschlauch entlang seiner gesamten Breite zu durchtrennen. Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung dazu ausgebildet ist, einen Blisterbeutel mittels des Trennelements nicht vollständig, sondern nur teilweise, von dem restlichen Blisterschlauch zu trennen, beispielsweise ähnlich zu einer Vorperforation, die ein nachfolgendes einfacheres Abtrennen, beispielsweise mittels Abreißen, ermöglicht.

[0008] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass das Trennelement wenigstens eine Rundklinge aufweist. Untersuchungen der Anmelderin zufolge ergibt sich hierdurch eine besonders zuverlässige Möglichkeit, Blisterbeutel von dem Blisterschlauch abzutrennen. Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Rundklinge einen Durchmesser zwischen etwa 10 mm und etwa 40 mm aufweist, vorzugsweise etwa 20 mm bis etwa 30 mm.

[0009] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass eine erste Antriebseinrichtung zum Antrieb einer translatorischen Bewegung des Trennelements, insbesondere entlang des Führungselements, vorgesehen ist. Dadurch kann vorteilhaft auf einen externen bzw. einen manuellen Antrieb des Trennelements verzichtet werden bzw. es ist eine automatische Bewegung des Trennelements im Sinne einer Translation entlang des Führungselements ermöglicht.

[0010] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die erste Antriebseinrichtung einen Antriebsriemen und einen den Antriebsriemen antreibenden Riemenantrieb aufweist. Dies ermöglicht vorteilhaft einen effizienten Antrieb des Trennelements entlang des Führungselements, wobei insbesondere eine vergleichsweise große Schneidbreite und eine dennoch klein bauende Konfiguration erzielbar sind.

[0011] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass der Riemenantrieb einen Elektromotor, insbesondere einen Schrittmotor, und ein Getriebe aufweist. Dadurch ergibt sich eine besonders präzise Steuerung der Bewegung des Trennelements.

[0012] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass das Getriebe als Winkelgetriebe (beispielsweise aufweisend mehrere Kegelzahnräder) ausgebildet ist. Dadurch ergibt sich eine entlang einer Längsachse des Führungselements besonders klein bauende Konfiguration, so dass die Vorrichtung gemäß den Ausführungsformen vorteilhaft in ein Zielsystem integriert werden kann, welches einen vergleichsweise geringen Einbauraum in einer Richtung entlang der Längsachse des Führungselements bereitstellt.

[0013] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass eine zweite Antriebsreinrichtung zum Antrieb wenigstens einer Komponente des Trennelements, insbesondere einer bzw. der Rundklinge, vorgesehen ist. Dadurch kann die Trennwirkung bzw. Schneidwirkung des Trennelements vorteilhaft weiter gesteigert werden.

[0014] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die zweite Antriebseinrichtung wenigstens eine Zahnstange und ein erstes in die Zahnstange eingreifendes Zahnrad aufweist. Dies ermöglicht einen effizienten Antrieb des Trennelements bei gleichzeitig vergleichsweise geringer Komplexität.

[0015] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Zahnstange mit dem Führungselement verbunden ist, insbesondere fest mit dem Führungselement verbunden ist. Dadurch wird vorteilhaft das erste Zahnrad dann angetrieben, wenn das Trennelement mittels der ersten Antriebseinrichtung translatorisch entlang einer Längsachse des Führungselements hin- und herbewegt wird. Mit anderen Worten stellt die erste Antriebseinrichtung die Antriebsenergie für die translatorische Bewegung des Trennelements bereit und gleichzeitig die Energie zum Antrieb der zweiten Antriebseinrichtung, sodass bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen die zweite Antriebseinrichtung keine aktive Komponente wie beispielsweise einen Elektromotor erfordert.

[0016] Bei weiteren Ausführungsformen kann jedoch auch vorgesehen sein, dass dem Trennelement ein separater, eigener Antrieb zugeordnet ist, der z.B. auch unabhängig von der ersten Antriebseinrichtung arbeitet.

[0017] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass das erste Zahnrad drehbar an dem Trennelement angeordnet ist.

[0018] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Rundklinge, insbesondere mittelbar (beispielsweise über ein oder mehrere Zahnräder oder generell wenigstens eine andere Komponente zur Übertragung einer Antriebskraft bzw. eines Drehmoments zwischen der Rundklinge und dem ersten Zahnrad) oder unmittelbar, durch das erste Zahnrad antreibbar ist. Dadurch ist ein effizienter Antrieb der Rundklinge stets dann gegeben, wenn das Trennelement durch die erste Antriebseinrichtung im Sinne einer translatorischen Bewegung entlang dem Führungselement hin- und/oder herbewegt wird.

[0019] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass ein zweites Zahnrad vorgesehen ist, das drehfest mit der Rundklinge verbunden ist. Dies ermöglicht die Vorsehung eines Getriebes im Bereich des Trennelements, wodurch vorteilhaft unter Auswahl der Anordnung und/oder Zähnezahl der einzelnen Zahnräder eine vorgebbare Übersetzung bzw. Untersetzung für den Antrieb der Rundklinge realisierbar ist.

[0020] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass das zweite Zahnrad mehr Zähne aufweist als das erste Zahnrad. Dies ergibt Untersuchungen der Anmelderin zufolge eine besonders effiziente Trenn- bzw. Schneidwirkung.

[0021] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung eine (insbesondere maximale) Schneidbreite von wenigstens etwa 50 Millimeter (mm) aufweist, bevorzugt zwischen etwa 75 mm und etwa 80 mm, sodass bevorzugt auch Blisterschläuche entlang ihrer gesamten Breite durchtrennbar sind.

[0022] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen kann vorgesehen sein, dass die Vorrichtung dazu verwendet wird, wenigstens einen Blisterbeutel mittels dem Trennelement anzuschneiden, also insbesondere bereichsweise zu öffnen, was ein nachfolgendes manuelles Öffnen, z.B. Aufreißen, erleichtern kann. Das Anschneiden kann vorteilhaft alternativ oder ergänzend zu dem Trennen von benachbarten Blisterbeuteln erfolgen. Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen kann das Anschneiden beispielsweise das Herstellen eines vergleichsweise kurzen Schnitts, aufweisend eine Schnittlänge zwischen z.B. etwa 2 mm und etwa 3 mm, in dem Blisterbeutel, umfassen. Solche vergleichsweise kleinen Schnittlängen sind bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen besonders präzise unter Verwendung eines Schrittmotors für den Riemenantrieb realisierbar, weil beispielsweise eine Gesamtanzahl von Schritten bzw. Halbschritten bzw. Mikroschritten des Schrittmotors für die gesamte Schneidbewegung des Anschneidevorgangs vorgebbar ist.

[0023] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung eine Erkennungseinrichtung aufweist, die dazu ausgebildet ist, zu erkennen, ob das Trennelement in einer ersten oder zweiten Endposition ist.

[0024] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Rundklinge zumindest während einer translatorischen Bewegung des Trennelements mit einer ersten Geschwindigkeit so antreibbar ist, dass ihr radial äußerer Bereich eine Bahngeschwindigkeit aufweist, deren Betrag von dem Betrag der ersten Geschwindigkeit verschieden ist. Dadurch ergibt sich eine besonders gute Schneidwirkung bzw. Trennwirkung.

[0025] Weitere bevorzugte Ausführungsformen beziehen sich auf eine Ausgabevorrichtung zur Ausgabe von in Blisterbeuteln angeordneten Arzneimitteln, wobei die Ausgabevorrichtung wenigstens eine Vorrichtung gemäß den Ausführungsformen aufweist.

[0026] Weitere bevorzugte Ausführungsformen beziehen sich auf ein Verfahren zum Betreiben einer Vorrichtung zum Verarbeiten eines mehrere Blisterbeutel aufweisenden Blisterschlauchs, insbesondere zum Trennen von Blisterbeuteln, wobei die Vorrichtung ein Führungselement und ein translatorisch bewegbar an dem Führungselement angeordnetes Trennelement aufweist zum zumindest bereichsweisen Durchtrennen des Blisterschlauchs, wobei das Trennelement entlang dem Führungselement bewegt wird.

[0027] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass ein Blisterbeutel vollständig von einem benachbarten Blisterbeutel getrennt wird.

[0028] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass wenigstens ein Blisterbeutel mittels dem Trennelement angeschnitten wird, insbesondere um den Blisterbeutel bereichsweise zu öffnen, was z.B. ein nachfolgendes manuelles Öffnen erleichtern kann.

[0029] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen erfolgt durch das Anschneiden kein bzw. nicht bereits ein Abtrennen des Blisterbeutels von einem benachbarten Blisterbeutel. Kombinationen aus Anschneiden und (insbesondere vollständigem) Abtrennen sind bei weiteren Ausführungsformen ebenfalls denkbar.

[0030] Weitere Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, die in den Figuren der Zeichnung dargestellt sind. Dabei bilden alle beschriebenen oder dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung, unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung sowie unabhängig von ihrer Formulierung bzw. Darstellung in der Beschreibung bzw. in der Zeichnung.

[0031] In der Zeichnung zeigt:
Figur 1
schematisch eine Seitenansicht eines Blisterschlauchs gemäß einer Ausführungsform,
Figur 2
schematisch eine Seitenansicht eines teilweise aufgewickelten Blisterschlauchs gemäß einer Ausführungsform,
Figur 3
schematisch eine Seitenansicht einer Vorrichtung gemäß einer Ausführungsform,
Figur 4
schematisch eine Seitenansicht einer Vorrichtung gemäß einer weiteren Ausführungsform,
Figur 5
schematisch eine Seitenansicht einer Vorrichtung gemäß einer weiteren Ausführungsform,
Figur 6
schematisch eine Seitenansicht einer Ausgabevorrichtung für Blisterbeutel mit einer Vorrichtung gemäß einer Ausführungsform,
Figur 7
schematisch ein vereinfachtes Flussdiagramm einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens,
Figur 8
schematisch ein vereinfachtes Flussdiagramm einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens,
Figur 9
eine Draufsicht auf einen Blisterschlauch und eine Vorrichtung gemäß den Ausführungsformen,
Figur 10
schematisch eine Seitenansicht einer Vorrichtung gemäß weiteren Ausführungsformen,
Figur 11
eine Draufsicht auf einen Blisterschlauch und eine Vorrichtung gemäß weiteren Ausführungsformen,
Figur 12
schematisch eine Seitenansicht einer Vorrichtung gemäß weiteren Ausführungsformen,
Figur 13
schematisch eine Seitenansicht einer Vorrichtung gemäß weiteren Ausführungsformen, und
Figur 14
schematisch eine Draufsicht auf zwei Blisterschläuche und eine Vorrichtung gemäß weiteren Ausführungsformen.


[0032] Figur 1 zeigt schematisch eine Seitenansicht eines Blisterschlauchs 200 gemäß einer Ausführungsform. Der Blisterschlauch 200 ist vorliegend als Medikamentenblisterschlauch ausgebildet und weist beispielhaft drei Blisterbeutel 210, 211, 212 auf, die untereinander durch Verbindungselemente 202 miteinander verbunden sind. Bei den Verbindungselementen 202 kann es sich beispielsweise um verschweißte Abschnitte desselben Materials (z.B. eine Plastikfolie) handeln, aus dem auch die Blisterbeutel 210, 211, 212 bestehen.

[0033] Eine Längsrichtung des Blisterschlauchs 200 erstreckt sich gemäß Figur 1 entlang einer Koordinatenachse y, wobei die Länge eines einzelnen Blisterbeutels 211 mit dem Bezugszeichen L angegeben ist. Eine Höhe des Blisterschlauchs 200 erstreckt sich in Figur 1 in vertikaler Richtung, vergleiche die Koordinatenachse z, und eine Breite des Blisterschlauchs 200 erstreckt sich in Figur 1 in einer Richtung senkrecht zur Zeichenebene, vgl. die Koordinatenachse x.

[0034] Bei manchen Ausführungsformen beträgt die Länge L eines Blisterbeutels 210, 211, 212 zwischen etwa 5 cm (Zentimeter) und etwa 20 cm, die Breite zwischen etwa 4 cm und etwa 15 cm, und die Höhe zwischen etwa 0,5 cm und etwa 3 cm.

[0035] Der erste Blisterbeutel 210 weist zwei unterschiedliche Tabletten 210a, 210b auf, der zweite Blisterbeutel 211 weist vorliegend insgesamt drei im wesentlichen gleichartige Tabletten 211a auf, und der dritte Blisterbeutel 212 weist vorliegend drei unterschiedliche Tabletten 212a, 212b, 212c auf.

[0036] Figur 2 zeigt schematisch eine Seitenansicht eines teilweise aufgewickelten Blisterschlauchs 200a, von dem die bereits zumindest teilweise abgewickelten Blisterbeutel mit den Bezugszeichen 213, 214, 215 und ein noch aufgewickelter Anteil, der auch als "Blisterrolle" bezeichnet werden kann, mit dem Bezugszeichen 216 bezeichnet sind. Ähnlich wie bei der vorstehend unter Bezugnahme auf Figur 1 beschriebenen Ausführungsform kann auch der Blisterschlauch 200a gemäß Figur 2 Blisterbeutel mit gleichartigen und/oder unterschiedlichen Medikamenten, insbesondere Tabletten, enthalten. Die in Figur 2 abgebildete Konfiguration des Blisterschlauchs 200a kann beispielsweise in einem Transportbehälter (nicht gezeigt) vorgesehen sein und in dieser Form an Kunden, beispielsweise Patienten, für welche die Medikamente in den Blisterbeuteln bestimmt sind, verteilt werden.

[0037] Vorzugsweise werden zur Medikamentenabgabe einzelne Blisterbeutel 213 von dem Blisterschlauch 200a abgetrennt, vgl. Pfeil A0. Dies kann vorteilhaft mittels der nachstehend beschriebenen Vorrichtung 100, vgl. Fig. 3 ff., ausgeführt werden.

[0038] Figur 3 zeigt schematisch eine Seitenansicht einer Vorrichtung 100 zum Verarbeiten eines mehrere Blisterbeutel aufweisenden Blisterschlauchs 200a (Fig. 2), insbesondere zum Trennen von Blisterbeuteln 213, 214, vergleiche auch das Bezugszeichen A0 gemäß Figur 2.

[0039] Die Vorrichtung 100 (Figur 3) weist ein Führungselement 110 auf, das sich mit seiner Längsachse in einer in Figur 3 im wesentlichen horizontalen Richtung erstreckt. Die Vorrichtung 100 weist ferner ein Trennelement 120 auf, das translatorisch bewegbar an dem Führungselement angeordnet ist, mithin bei der beispielhaft in Figur 3 abgebildeten Konfiguration entlang einer Horizontalen hin- und herbewegbar ist, vergleiche den Doppelpfeil A1. Während dieser Bewegung ist das Trennelement 120 durch das Führungselement geführt. Das Trennelement 120 ist dazu vorgesehen und ausgebildet, einen Blisterschlauch zumindest bereichsweise zu durchtrennen, wodurch beispielsweise einzelne Blisterbeutel 213 von dem restlichen Blisterschlauch getrennt werden können, vergleiche den Pfeil A0 gemäß Figur 2.

[0040] Bei bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass das Trennelement 120 wenigstens eine Rundklinge 122 aufweist, die nach Untersuchungen der Anmelderin besonders gut dazu geeignet ist, einen Blisterschlauch zu zerschneiden bzw. zu durchtrennen. Während konventionelle Vorrichtungen in der Regel aufwändige und komplexe Schneidwerke benötigen, um Blisterbeutel zuverlässig zu durchtrennen, ermöglichen die vorliegenden Ausführungsformen ein zuverlässiges Zerschneiden bzw. Trennen des Blisterschlauchs bzw. einzelner Blisterbeutel von einem verbleibenden Blisterschlauch bei vergleichsweise geringer Komplexität.

[0041] Bei bevorzugten Ausführungsformen kann vorgesehen sein, dass die Rundklinge 122 im Sinne einer Drehbewegung angetrieben wird, vergleiche den Doppelpfeil A2, wodurch die Schneidwirkung weiter verbessert werden kann.

[0042] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung 100 eine optionale Erkennungseinrichtung 150 aufweist, die dazu ausgebildet ist, zu erkennen, ob das Trennelement 120 in einer ersten Endposition E1 oder in einer zweiten Endposition E2 ist. Die Endpositionen E1, E2 sind z.B. durch einander gegenüberliegende axiale Endbereiche des Führungselements 110 definiert.

[0043] Figur 4 zeigt schematisch eine Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform 100a der Vorrichtung. Die Vorrichtung 100a weist eine erste Antriebseinrichtung 130 zum Antrieb einer translatorischen Bewegung des Trennelements 120, insbesondere entlang des Führungselements 110, auf, vergleiche auch den in Figur 4 nicht näher bezeichneten horizontalen Doppelpfeil bzw. den Doppelpfeil A1 gemäß Figur 3.

[0044] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die erste Antriebseinrichtung 130 einen Antriebsriemen 132 und einen den Antriebsriemen 132 antreibenden Riemenantrieb 134 aufweist. Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass der Riemenantrieb 134 einen Elektromotor, insbesondere Schrittmotor 134a, und ein Getriebe 134b aufweist. Über das Getriebe 134b wird die von dem Schrittmotor 134a bereitgestellte Antriebsenergie bzw. ein entsprechendes Drehmoment bei einer entsprechenden Drehzahl auf den Antriebsriemen 132 übertragen, beispielsweise durch Antrieb wenigstens einer Rolle 132a, die den Antriebsriemen 132 trägt. Dies ist in Figur 4 schematisch durch den Blockpfeil A3 dargestellt.

[0045] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen kann die erste Antriebseinrichtung 130 bzw. der Schrittmotor 134a durch eine externe Einheit (nicht gezeigt) angesteuert werden, beispielsweise eine Steuereinheit eines Zielsystems für die Vorrichtung 100a. Ein mögliches Zielsystem für die Vorrichtung 100, 100a gemäß den Ausführungsformen ist beispielsweise eine Ausgabevorrichtung 1000 zur Ausgabe von in Blisterbeuteln angeordneten Arzneimitteln, die weiter unten unter Bezugnahme auf Figur 6 beschrieben ist.

[0046] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass das Getriebe 134b (Fig. 4) als Winkelgetriebe ausgebildet ist. Dadurch kann eine entlang einer in Figur 4 horizontalen Koordinate besonders klein bauende Konfiguration erzielt werden. Beispielsweise ist es dadurch ermöglicht, den Schrittmotor mit seiner einer Längsachse entsprechenden Welle in Figur 4 vertikal anzuordnen.

[0047] Figur 5 zeigt schematisch eine Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform 100b der Vorrichtung. Zusätzlich zu der in Figur 4 schematisch abgebildeten Konfiguration weist die Vorrichtung 100b gemäß Figur 5 eine zweite Antriebsreinrichtung 140 zum Antrieb wenigstens einer Komponente des Trennelements 120 auf, insbesondere zum Antrieb der Rundklinge 122.

[0048] Bei manchen Ausführungsformen (nicht gezeigt) kann die zweite Antriebseinrichtung beispielsweise einen eigenen Elektromotor zum Drehantrieb der Rundklinge 122 aufweisen.

[0049] Bei weiteren besonders bevorzugten Ausführungsformen, vergleiche Figur 5, ist jedoch vorgesehen, dass die zweite Antriebseinrichtung 140 wenigstens eine Zahnstange 145 und ein erstes in die Zahnstange 145 eingreifendes Zahnrad 143 aufweist. Besonders bevorzugt ist die Rundklinge 122 mittelbar oder unmittelbar durch das erste Zahnrad 143 antreibbar. Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Zahnstange 145 mit dem Führungselement 110 verbunden ist. Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass das erste Zahnrad 143 drehbar an dem Trennelement 120 angeordnet ist. Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass ein zweites Zahnrad 144 vorgesehen ist, das drehfest mit der Rundklinge 122 verbunden ist. Dadurch ist vorteilhaft ein Getriebe 142 realisiert, das die translatorische Bewegung des Trennelements 120 (angetrieben durch die erste Antriebseinrichtung 130) effizient in eine Drehbewegung der Rundklinge 122 transformiert, da das Trennelement 120 mit dem ersten Zahnrad 143 an der Zahnstange 145 entlang bewegt wird. Somit ist vorteilhaft eine Ausnutzung der Antriebsenergie des Elektromotors 134a zum Antrieb sowohl der translatorischen Bewegung des Trennelements 120 entlang dem Führungselement 110 als auch der Drehbewegung der Rundklinge 122 ermöglicht.

[0050] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass das zweite Zahnrad 144 mehr Zähne aufweist als das erste Zahnrad 143. Dadurch kann eine gewünschte Getriebeübersetzung (bzw. -untersetzung) eingestellt werden, was einen weiteren Freiheitsgrad bezüglich der Trenneigenschaften bietet.

[0051] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung 100b eine (insbesondere maximale) Schneidbreite B1 von wenigstens etwa 50 Millimeter aufweist, insbesondere wenigstens etwa 75 Millimeter bis etwa 80 Millimeter. Dadurch ist es vorteilhaft möglich, gängige Blisterschläuche vollständig zerschneiden, beispielsweise in dem Bereich des Verbindungselements 202 (Fig. 1, 2).

[0052] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Rundklinge 122 zumindest während einer translatorischen Bewegung des Trennelements 120 mit einer ersten Geschwindigkeit so antreibbar ist, dass ihr radial äußerer Bereich 122a (Figur 5) eine Bahngeschwindigkeit aufweist, deren Betrag von dem Betrag der ersten Geschwindigkeit verschieden ist. Bei diesen Ausführungsformen gleitet die Rundklinge 122 bzw. ihre den radial äußeren Bereich 122a bildende Schneide somit an dem Schneidgut (Blisterbeutel) vorbei, "rollt" insbesondere nicht auf dem Schneidgut "ab", wodurch die Schneid- bzw. Trennwirkung weiter gesteigert wird. Bei manchen Ausführungsformen kann dies vorteilhaft unter Verwendung des vorstehend beschriebenen Getriebes 142 realisiert werden.

[0053] Weitere bevorzugte Ausführungsformen beziehen sich auf eine Ausgabevorrichtung 1000 zur Ausgabe von in Blisterbeuteln 210, 211, 212 angeordneten Arzneimitteln 210a, 210b, 211a, 212a, 212b, 212c, von der eine Seitenansicht schematisch in Figur 6 abgebildet ist. Die Ausgabevorrichtung 1000, die auch als Blisterdispenser bezeichnet werden kann, weist ein Gehäuse 1002 auf, in dem ein Medikamentenblisterschlauch, vorzugsweise in Form einer Blisterrolle 200b, angeordnet sein kann, der mittels einer vorliegend nicht näher beschriebenen Transporteinrichtung 1100 beispielsweise automatisch, also unter Steuerung einer nicht abgebildeten Steuereinrichtung, aus dem Gehäuse 1002 herausgefördert werden kann, vergleiche den Blockpfeil A4 und den ausgegebenen Blisterbeutel 213. Vorteilhaft weist die Ausgabevorrichtung 1000 wenigstens eine Vorrichtung 100 gemäß den Ausführungsformen auf, mittels der ein auszugebender Blisterbeutel 213 von der restlichen Blisterrolle 200b abgetrennt bzw. abgeschnitten werden kann.

[0054] Bei der in Figur 6 beispielhaft abgebildeten Seitenansicht erfolgt die translatorische Bewegung des Trennelements 120 (Figur 3) entlang des Führungselements 110 beispielsweise im Wesentlichen senkrecht zu der Zeichenebene der Figur 6.

[0055] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen weist die Ausgabevorrichtung 1000 das genannte Gehäuse 1002 auf, und das Führungselement 110 (Fig. 3) und das Trennelement 120 sind in dem Gehäuse 1002 angeordnet. Insbesondere ist die gesamte Vorrichtung 100 innerhalb des Gehäuses 1002 angeordnet.

[0056] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist die Ausgabevorrichtung 1000 als Tischgerät ausgebildet, das insbesondere dazu ausgebildet ist, auf eine Tischplatte 20 oder eine andere Standfläche aufgestellt zu werden. Optional kann die Ausgabevorrichtung 1000 ein oder mehrere Standfüße 1004 aufweisen, die vorzugsweise auf einer Unterseite des Gehäuses 1002 angeordnet sind.

[0057] Weitere bevorzugte Ausführungsformen beziehen sich auf ein Verfahren zum Betreiben einer Vorrichtung 100, 100a, 100b zum Verarbeiten eines mehrere Blisterbeutel 210, 211, 212 aufweisenden Blisterschlauchs 200, insbesondere zum Trennen von Blisterbeuteln 210, 211, 212, wobei die Vorrichtung 100, 100a, 100b ein Führungselement 110 und ein translatorisch bewegbar an dem Führungselement 110 angeordnetes Trennelement 120 aufweist zum zumindest bereichsweisen Durchtrennen des Blisterschlauchs 200. Figur 7 zeigt hierzu schematisch ein vereinfachtes Flussdiagramm einer Ausführungsform des Verfahrens. In Schritt 300 wird das Trennelement 120 (Fig. 3) entlang dem Führungselement 110 bewegt, beispielsweise unter Antrieb durch die erste Antriebseinrichtung 130, vergleiche Figur 4.

[0058] Figur 8 zeigt schematisch ein vereinfachtes Flussdiagramm einer weiteren Ausführungsform. In Schritt 300 wird wiederum das Trennelement 120 entlang dem Führungselement 110 bewegt, beispielsweise auch hin- und herbewegt, bis der abzutrennende Blisterbeutel 213 vollständig von der verbleibenden Blisterrolle abgetrennt ist. In dem nachfolgenden Schritt 312, vergleiche Figur 8, wird das Trennelement 120 sodann in die erste Endposition E1 (Figur 3) oder die zweite Endposition E2 bewegt.

[0059] Figur 9 zeigt schematisch eine Draufsicht auf einen Blisterschlauch 200 und eine Vorrichtung 100 gemäß den Ausführungsformen. Der Blisterbeutel 212 wird von dem restlichen Blisterschlauch 200' abgeschnitten, indem das Trennelement 120 (Fig. 3) der Vorrichtung 100 (Fig. 9) entlang der Trennlinie A5 bewegt wird, insbesondere hin- und herbewegt wird, bevorzugt über die gesamte in Fig. 9 horizontale Breite des Blisterbeutels 212. Das Durchtrennen erfolgt vorteilhaft im Bereich eines Verbindungselements 202, so dass durch den Trennvorgang keiner der Blisterbeutel 212, 200' geöffnet wird. Die Trennlinie A5 erstreckt sich bevorzugt zumindest in etwa senkrecht zu einer Transportrichtung bzw. Förderrichtung des Blisterschlauchs 200 in der Ausgabevorrichtung 1000 (Fig. 6).

[0060] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen kann vorgesehen sein, dass die Vorrichtung 100 dazu verwendet wird, wenigstens einen Blisterbeutel 213 mittels dem Trennelement 120 anzuschneiden, also insbesondere bereichsweise zu öffnen, was ein nachfolgendes manuelles Öffnen, z.B. Aufreißen, erleichtern kann. Das Anschneiden kann vorteilhaft alternativ oder ergänzend zu dem Trennen von benachbarten Blisterbeuteln 213, 214 erfolgen. Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen kann das Anschneiden beispielsweise das Herstellen eines vergleichsweise kurzen Schnitts, aufweisend eine Schnittlänge zwischen z.B. etwa 2 mm und etwa 3 mm, in dem Blisterbeutel 213, umfassen. Solche vergleichsweise kleinen Schnittlängen sind bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen besonders präzise unter Verwendung eines Schrittmotors für den Riemenantrieb realisierbar, weil beispielsweise eine Gesamtanzahl von Schritten bzw. Halbschritten bzw. Mikroschritten des Schrittmotors für die gesamte Schneidbewegung des Anschneidevorgangs vorgebbar ist.

[0061] Figur 10 zeigt schematisch eine Seitenansicht einer Vorrichtung 100c gemäß weiteren Ausführungsformen, bei der das Trennelement 120 ähnlich zu der Vorrichtung 100a gemäß Fig. 4 ausgebildet ist. Zusätzlich weist die Vorrichtung 100c gemäß Fig. 10 einen Tisch 160 mit einer ersten Oberfläche 160a auf, über die die Blisterbeutel 210, 211, 212 (Fig. 1) führbar sind, wobei der Tisch 160 im Bereich seiner ersten Oberfläche 160a einen Schlitz 161 (vgl. die Draufsicht aus Fig. 11) aufweist, in den die Rundklinge 122 (Fig. 10) zumindest teilweise eintauchen kann, insbesondere um eine Eintauchtiefe T1, vgl. die Seitenansicht gemäß Figur 12, wobei insbesondere die Eintauchtiefe T1 zwischen 0,5 Millimeter, mm, und 5 mm beträgt, vorzugsweise zwischen 1 mm und 3 mm. Dadurch ist ein besonders zuverlässiges Trennen von Blisterbeuteln 211, 212 ermöglicht. Der Schlitz 161 (Fig. 11) kann bei manchen Ausführungsformen als Durchgangsöffnung ausgebildet sein, mithin eine Tiefe aufweisen, die einer Dicke der Tischplatte des Tischs 160 entspricht. Bei weiteren Ausführungsformen kann der Schlitz als Nut (längliche Vertiefung) ausgebildet sein, die keine Durchgangsöffnung ist.

[0062] Bei weiteren Ausführungsformen beträgt eine ("lichte") Höhe H1 (Fig. 10) zwischen der Oberfläche 160a des Tischs 160 und der Unterseite 110a des Führungselements 110 wenigstens 5 Millimeter, insbesondere wenigstens 15 mm, weiter insbesondere 25 mm, jedoch z.B. weniger als 50 mm. Dadurch können auch mit z.B. mehreren größeren Tabletten gefüllte Blisterbeutel sicher durch die Vorrichtung 100c hindurch geführt werden, und dennoch ergibt sich eine klein bauende Konfiguration.

[0063] Figur 13 zeigt schematisch eine Seitenansicht einer Vorrichtung 100d gemäß weiteren Ausführungsformen. Die Vorrichtung 100d weist eine Transportvorrichtung 170 zum Fördern wenigstens eines Blisterbeutels 217, 218 des Blisterschlauchs 200b (z.B. aus einem Vorratsbehälter 180 der Ausgabevorrichtung 1000 (Fig. 6) heraus) auf, wobei die Transportvorrichtung 170 ein erstes Transportwalzenpaar 172 mit einer ersten Transportwalze 172a und einer zweiten Transportwalze 172b aufweist, und ein zweites Transportwalzenpaar 174 mit einer dritten Transportwalze 174a und einer vierten Transportwalze 174b, wobei wenigstens eine Transportwalze 172a, 172b des ersten Transportwalzenpaars 172 und wenigstens eine Transportwalze 174a, 174b des zweiten Transportwalzenpaars 174 unabhängig voneinander antreibbar sind. Bei weiteren Ausführungsformen kann die Transportvorrichtung 170 auch einen Teil der Transporteinrichtung 1100 gemäß Figur 6 bilden.

[0064] Besonders bevorzugt ist die Vorrichtung 100d dazu ausgebildet, den Blisterschlauch 200b mittels der beiden Transportwalzenpaare 172, 174 zumindest zeitweise zu spannen und wenigstens zwei Blisterbeutel 217, 218 des Blisterschlauchs 200b, vorzugsweise in einem gespannten Zustand des Blisterschlauchs 200b, mittels des Trennelements 120 der Vorrichtung 100c voneinander zu trennen. Die Vorrichtung 100c ist in Fig. 13 der Übersichtlichkeit halber nur schematisch dargestellt, kann bei bevorzugten Ausführungsformen jedoch der Konfiguration 100c aus Fig. 10 entsprechen. Eine translatorische Schneidbewegung (zusätzlich zur Rotation A2 (Fig. 3)) der Rundklinge 122 erfolgt in Fig. 13 senkrecht zur Zeichenebene.

[0065] Ein Abstand d1 zwischen den beiden Transportwalzenpaaren 172, 174 kann bevorzugt zwischen 5 Zentimeter und 15 Zentimeter betragen. Ein Abstand d2 zwischen dem ersten Transportwalzenpaar 172 und der Rundklinge 122 (Fig. 10) der Vorrichtung 100c (Fig. 13) ist bevorzugt kleiner als ein Abstand d3 zwischen dem zweiten Transportwalzenpaar 174 und der Rundklinge 122 (Fig. 10) der Vorrichtung 100c (Fig. 13), Mit anderen Worten befindet sich die Rundklinge 122 der Vorrichtung 100c näher an dem ersten Transportwalzenpaar 172 als an dem zweiten Transportwalzenpaar 174.

[0066] Bei manchen Ausführungsformen kann das Spannen bzw. Straffen des Blisterschlauchs 200b (Fig. 13) beispielsweise dadurch erfolgen, dass die beiden Transportwalzenpaare 172, 174 zumindest zeitweise mit, vorzugsweise geringfügig, unterschiedlicher Geschwindigkeit (aber insbesondere derselben Bewegungs- bzw. Drehrichtung, z.B. entsprechend der Förderrichtung F aus Fig. 13) angetrieben werden. Bei weiteren Ausführungsformen kann dabei die Geschwindigkeit eines der beiden Transportwalzenpaare 172, 174 auch Null sein.

[0067] Figur 14 zeigt schematisch eine Draufsicht auf zwei nebeneinander geführte Blisterschläuche 200b, 200c, die über einen gemeinsamen Tisch 160' geführt werden. Beispielsweise kann die Ausgabevorrichtung 1000 (Fig. 6) auch zwei Blisterschläuche 200b, 200c (Fig. 14) aufnehmen, z.B. in nebeneinander angeordneten Vorratsbehältern (vgl. Bezugszeichen 180 aus Fig. 13 für beispielhaft einen Vorratsbehälter). Beispielsweise kann für jeden der beiden Blisterschläuche 200b, 200c aus Fig. 14 eine Transportvorrichtung 170 gemäß Fig. 13 vorgesehen sein, so dass beide Blisterschläuche 200b, 200c insbesondere unabhängig voneinander förderbar bzw. spannbar sind. Für beide Blisterschläuche 200b, 200c kann eine gemeinsame Trennvorrichtung (z.B. entsprechend der Vorrichtung 100c aus Fig. 10) vorgesehen sein, deren Rundklinge 122 entsprechend dem Doppelpfeil A5' aus Fig. 14 wahlweise über die Transportpfade beider Blisterschläuche 200b, 200c bewegbar ist. Auf diese Weise kann wahlweise von nur einem der beiden Blisterschläuche 200b, 200c ein Blisterbeutel mittels der Rundklinge 122 abgetrennt werden, oder auch von beiden Blisterschläuchen 200b, 200c. Der Tisch 160' kann dementsprechend breit ausgebildet sein und optional auch über eine Nut bzw. einen Schlitz 161' in seiner Oberfläche 160a' verfügen, in die bzw. den die Rundklinge 122 zumindest teilweise eintaucht, vergleichbar zu der Konfiguration aus Fig. 12.

[0068] Bei weiteren Ausführungsformen können einem Tisch bzw. einer Trennvorrichtung auch mehr als zwei nebeneinander geführte Blisterschläuche 200b, 200c zugeordnet sein.


Ansprüche

1. Vorrichtung (100; 100a; 100b; 100c; 100d) zum Verarbeiten eines mehrere Blisterbeutel (210, 211, 212) aufweisenden Blisterschlauchs (200), insbesondere zum Trennen von Blisterbeuteln (210, 211, 212) eines Medikamentenblisterschlauchs, aufweisend ein Führungselement (110) und ein translatorisch bewegbar an dem Führungselement (110) angeordnetes Trennelement (120) zum zumindest bereichsweisen Durchtrennen des Blisterschlauchs (200), wobei das Trennelement (120) wenigstens eine Rundklinge (122) aufweist.
 
2. Vorrichtung (100; 100a; 100b; 100c; 100d) nach Anspruch 1, wobei eine erste Antriebseinrichtung (130) zum Antrieb einer translatorischen Bewegung des Trennelements (120), insbesondere entlang des Führungselements (110), vorgesehen ist, wobei insbesondere die erste Antriebseinrichtung (130) einen Antriebsriemen (132) und einen den Antriebsriemen (132) antreibenden Riemenantrieb (134) aufweist, wobei insbesondere der Riemenantrieb (134) einen Elektromotor, insbesondere einen Schrittmotor (134a), und ein Getriebe (134b) aufweist, wobei insbesondere das Getriebe (134b) als Winkelgetriebe ausgebildet ist.
 
3. Vorrichtung (100; 100a; 100b; 100c; 100d) nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, wobei eine zweite Antriebsreinrichtung (140) zum Antrieb wenigstens einer Komponente des Trennelements (120), insbesondere einer bzw. der Rundklinge (122), vorgesehen ist, wobei insbesondere die zweite Antriebseinrichtung (140) wenigstens eine Zahnstange (145) und ein erstes in die Zahnstange (145) eingreifendes Zahnrad (143) aufweist, wobei insbesondere die Zahnstange (145) mit dem Führungselement (110) verbunden ist.
 
4. Vorrichtung (100; 100a; 100b; 100c; 100d) nach Anspruch 3, wobei das erste Zahnrad (143) drehbar an dem Trennelement (120) angeordnet ist, wobei insbesondere die Rundklinge (122), insbesondere mittelbar oder unmittelbar, durch das erste Zahnrad (143) antreibbar ist.
 
5. Vorrichtung (100; 100a; 100b; 100c; 100d) nach Anspruch 4, wobei ein zweites Zahnrad (144) vorgesehen ist, das drehfest mit der Rundklinge (122) verbunden ist, wobei das zweite Zahnrad (144) mehr oder weniger Zähne aufweist als das erste Zahnrad (143).
 
6. Vorrichtung (100; 100a; 100b; 100c; 100d) nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Vorrichtung (100) eine Schneidbreite (B1) von wenigstens etwa 75 Millimeter aufweist, insbesondere wenigstens etwa 80 Millimeter, wobei insbesondere die Schneidbreite (B1) kleiner ist als 200 Millimeter, insbesondere kleiner als 170 Millimeter, weiter insbesondere kleiner als 150 Millimeter.
 
7. Vorrichtung (100; 100a; 100b; 100c; 100d) nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Vorrichtung (100; 100a; 100b; 100c; 100d) eine Erkennungseinrichtung (150) aufweist, die dazu ausgebildet ist, zu erkennen, a) ob das Trennelement (120) in einer ersten oder zweiten Endposition (E1, E2) ist, und/oder b) ob das Trennelement (120) in einer zwischen der ersten Endposition (E1) und der zweiten Endposition (E2) befindlichen Zwischenposition ist.
 
8. Vorrichtung (100; 100a; 100b; 100c; 100d) nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Rundklinge (122) zumindest während einer translatorischen Bewegung des Trennelements (120) mit einer ersten Geschwindigkeit so antreibbar ist, dass ihr radial äußerer Bereich (122a) eine Bahngeschwindigkeit aufweist, deren Betrag von dem Betrag der ersten Geschwindigkeit verschieden ist, wobei insbesondere die erste Geschwindigkeit zwischen 5 Millimeter pro Sekunde und 100 Millimeter pro Sekunde beträgt, wobei weiter insbesondere die erste Geschwindigkeit zwischen 15 Millimeter pro Sekunde und 50 Millimeter pro Sekunde beträgt, wobei weiter insbesondere die erste Geschwindigkeit zwischen 25 Millimeter pro Sekunde und 50 Millimeter pro Sekunde beträgt.
 
9. Vorrichtung (100; 100a; 100b; 100c; 100d) nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Vorrichtung (100; 100a; 100b; 100c; 100d) einen Tisch (160) mit einer ersten Oberfläche (160a) aufweist, über die die Blisterbeutel (210, 211, 212) führbar sind, wobei der Tisch (160) im Bereich seiner ersten Oberfläche (160a) einen Schlitz (161) aufweist, in den die Rundklinge (122) zumindest teilweise eintauchen kann, insbesondere um eine Eintauchtiefe (T1), wobei insbesondere die Eintauchtiefe (T1) zwischen 0,5 Millimeter, mm, und 5 mm beträgt, vorzugsweise zwischen 1 mm und 3 mm.
 
10. Vorrichtung (100; 100a; 100b; 100c; 100d) nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Vorrichtung (100; 100a; 100b; 100c; 100d) dazu ausgebildet ist, den Blisterschlauch (200) zumindest bereichsweise und/oder zumindest zeitweise zu spannen, insbesondere während eines Trennvorgangs mittels des Trennelements (120).
 
11. Vorrichtung (100; 100a; 100b; 100c; 100d) nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Vorrichtung (100; 100a; 100b; 100c; 100d) eine Transportvorrichtung (170) zum Fördern wenigstens eines Blisterbeutels (210, 211, 212) des Blisterschlauchs (200) aufweist, wobei die Transportvorrichtung (170) ein erstes Transportwalzenpaar (172) mit einer ersten Transportwalze (172a) und einer zweiten Transportwalze (172b) aufweist, und ein zweites Transportwalzenpaar (174) mit einer dritten Transportwalze (174a) und einer vierten Transportwalze (174b), wobei wenigstens eine Transportwalze (172a, 172b) des ersten Transportwalzenpaars (172) und wenigstens eine Transportwalze (174a, 174b) des zweiten Transportwalzenpaars (174) unabhängig voneinander antreibbar sind.
 
12. Vorrichtung (100; 100a; 100b; 100c; 100d) nach Anspruch 11, wobei die Vorrichtung (100; 100a; 100b; 100c; 100d) dazu ausgebildet ist, den Blisterschlauch (200) mittels der beiden Transportwalzenpaare (172, 174) zu spannen und wenigstens zwei Blisterbeutel (217, 218) des Blisterschlauchs (200), vorzugsweise in einem gespannten Zustand des Blisterschlauchs, mittels des Trennelements (120) voneinander zu trennen.
 
13. Ausgabevorrichtung (1000) zur Ausgabe von in Blisterbeuteln (210, 211, 212) angeordneten Arzneimitteln (210a, 210b, 211a, 212a, 212b, 212c), wobei die Ausgabevorrichtung (1000) wenigstens eine Vorrichtung (100; 100a; 100b; 100c; 100d) nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche aufweist.
 
14. Ausgabevorrichtung (1000) nach Anspruch 13, wobei die Ausgabevorrichtung (1000) ein Gehäuse (1002) aufweist, und wobei das Führungselement (110) und das Trennelement (120) in dem Gehäuse (1002) angeordnet sind, wobei insbesondere die Ausgabevorrichtung (1000) als Tischgerät ausgebildet ist, das insbesondere dazu ausgebildet ist, auf eine Tischplatte oder eine andere Standfläche aufgestellt zu werden.
 
15. Verfahren zum Betreiben einer Vorrichtung (100; 100a; 100b; 100c; 100d) zum Verarbeiten eines mehrere Blisterbeutel (210, 211, 212) aufweisenden Blisterschlauchs (200), insbesondere zum Trennen von Blisterbeuteln (210, 211, 212), wobei die Vorrichtung (100; 100a; 100b; 100c; 100d) ein Führungselement (110) und ein translatorisch bewegbar an dem Führungselement (110) angeordnetes Trennelement (120) aufweist zum zumindest bereichsweisen Durchtrennen des Blisterschlauchs (200), wobei das Trennelement (120) wenigstens eine Rundklinge (122) aufweist und entlang dem Führungselement (110) bewegt wird.
 
16. Verfahren nach Anspruch 15, wobei ein Blisterbeutel (213) vollständig von einem benachbarten Blisterbeutel (214) getrennt wird.
 
17. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 14 bis 15, wobei wenigstens ein Blisterbeutel (213) mittels dem Trennelement (120) angeschnitten wird, insbesondere um den Blisterbeutel (213) bereichsweise zu öffnen, wobei weiter insbesondere durch das Anschneiden kein Abtrennen des Blisterbeutels (213) von einem benachbarten Blisterbeutel (214) erfolgt.
 




Zeichnung






















Recherchenbericht









Recherchenbericht