[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kollisionsvermeidungssystem für ein Fahrzeug,
insbesondere ein Schienenfahrzeug. Ferner betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zum Betrieb eines derartigen Kollisionsvermeidungssystems.
[0003] Ferner ist in der
WO 2008/122547 A1 ein Schienenfahrzeug mit einer Fahrzeugsteuerung und wenigstens einer mit der Fahrzeugsteuerung
verbundenen Erfassungseinrichtung gezeigt, wobei die Fahrzeugsteuerung dazu ausgebildet
ist, wenigstens einen Zustandsparameter des Fahrzeugs zu beeinflussen, die wenigstens
eine Erfassungseinrichtung dazu ausgebildet ist, einen aktuellen Zustandsparameter
des Fahrzeugs und/oder der Umgebung des Fahrzeugs zu erfassen und ein entsprechendes
Zustandssignal auszugeben.
[0004] Des Weiteren zeigt die
WO 2016/042352 A1 ein Sicherheitssystem zum Vermeiden einer Kollision eines Fahrzeugs, mit einer Berechnungseinheit,
die zum Berechnen einer Vielzahl von Bereichen von Zonen geeignet ist, mit einem oder
mehreren Radarsensoren, die zum Erfassen einer relativen Position eines Objekts zu
dem Fahrzeug eingerichtet sind und mit einer Bestimmungseinheit, die geeignet ist,
eine Zone zu bestimmen, in der das Objekt positioniert ist, basierend auf der relativen
Position, die von den einen oder mehreren Radarsensoren erfasst wird, und mit einer
Sicherheitseinheit, die geeignet ist, Maßnahmen zur Vermeidung einer Kollision zwischen
dem Fahrzeug und dem Objekt zu ergreifen..
[0005] Außerdem zeigt die
WO 2017/042044 A1 Verfahren zur Warnung von Verkehrsteilnehmern in einem Schienenfahrzeug mittels Tonsignalen
oder Lichtsignalen. Darüber hinaus zeigt die
WO 97/31810 A1 ein System zum Warnen eines Fahrers eines Fahrzeugs vor dem Vorhandensein eines Hindernisses
in einer Spur des Fahrzeugs.
[0006] Zusätzlich offenbart die
WO 2015/150340 A1 ein Verfahren zum automatischen Assistieren eines Fahrers eines fahrspurgebundenen
Fahrzeugs, insbesondere eines Schienenfahrzeugs.
[0007] Weiterhin zeigt die
EP 2 808 224 A1 eine Anlage zur Gefahrenbereichsüberwachung einer Eisenbahnmaschine mit einer Erfassungseinrichtung
zum Erkennen von in einem Überwachungsbereich befindlichen Objekten.
[0008] Zudem sind in der
US 9,321,470 B1 ein System und ein Verfahren zur Verwirklichung einer fortgeschrittenen Objektkollisionsvermeidung
für (Schienen-)Fahrzeuge als ein Gleiseinbruchserkennungssystem offenbart.
[0009] Aufgrund der oft fehlenden oder eingeschränkten Interaktion mit dem Fahrzeugführer
sowie der eingeschränkten Überprüfbarkeit dessen Fahrverhaltens sind die im Stand
der Technik genannten Kollisionsvermeidungssysteme oder Kollisionswarnsysteme für
Schienenfahrzeuge hinsichtlich ihrer Sicherheit unausgereift und daher verbesserbar.
[0010] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Kollisionsvermeidungssystem der
eingangs genannten Art in vorteilhafter Weise weiterzubilden, insbesondere dahingehend,
dass die Sicherheit des Kollisionsvermeidungssystems verbessert wird.
[0011] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Kollisionsvermeidungssystem mit
den Merkmalen des Anspruchs 1. Danach ist vorgesehen, dass ein Kollisionsvermeidungssystem
für ein Fahrzeug, insbesondere Schienenfahrzeug bereitgestellt wird, mit wenigstens
einer optischen Überprüfungseinrichtung zur Erfassung und Überprüfung wenigstens eines
Fahrverhaltens wenigstens eines Fahrzeugführers sowie zur Erzeugung entsprechender
Überprüfungsdaten, mit wenigstens einer Sensoreinrichtung zur Erfassung von wenigstens
einem Objekt außerhalb des Fahrzeugs und zur Erzeugung entsprechender Objektdaten,
mit wenigstens einem Schnittstellenelement zum Anschluss an ein Subsystem, insbesondere
ein Bremskontrollsystem, ein Traktionskontrollsystem, ein Energieversorgungssystem
oder Levellingsystem eines Schienenfahrzeugs, und/oder an ein Datenversorgungssystem,
insbesondere Bordnetz und/oder Bussystem, des Fahrzeugs zur Bereitstellung mehrerer
Betriebsparameter des Fahrzeugs im Kollisionsvermeidungssystem und mit wenigstens
einer Auswertungseinrichtung, wobei mittels der Auswertungseinrichtung mehrere Betriebsparameter
des Fahrzeugs sowie die Objektdaten und/oder ferner die Überprüfungsdaten derart auswertbar
sind, dass im Falle wenigstens einer bevorstehenden Kollision zwischen Objekt und
Fahrzeug und/oder dass im Falle wenigstens eines Fehlfahrverhaltens des Fahrzeugführers
mittels der Auswertungseinrichtung wenigstens ein Warnsignal erzeugbar ist und an
wenigstens eine Ausgabeeinrichtung des Fahrzeugs und/oder des Kollisionsvermeidungssystems
übertragbar und von dieser Ausgabeeinrichtung an den Fahrzeugführer ausgebbar ist.
[0012] Die Erfindung basiert auf dem Grundgedanken, dass durch kontinuierliches oder intervallartiges
Überprüfen des Fahrverhaltens des Fahrzeugführers die Gesamtsicherheit des Kollisionsvermeidungssystems
weiter verbessert werden kann. Die Überprüfung des Fahrverhaltens kann dabei insbesondere
unabhängig von einer jeweiligen Verkehrssituation erfolgen. Dabei wertet die Auswertungseinrichtung
lediglich die Überprüfungsdaten aus, wobei sie in diesem Zusammenhang die Betriebsparameter
und die Objektdaten nicht auswertet. Somit kann vor allem das eigentliche Verhalten
des Fahrzeugführers innerhalb der Fahrzeugführerkabine ausgewertet werden. Ein derartiges
(Fehl-)Verhalten kann beispielsweise dergestalt sein, dass der Fahrzeugführer während
der Fahrt seine Hand nicht auf dem Fahrschalter oder seinen Fuß nicht auf dem Pedal
oder eines anderen Betätigungselements der Sicherheitsfahrschaltung positioniert.
Weitere Verhaltensweisen in diesem Zusammenhang können die Benutzung eines Mobiltelefons
oder Smartphones, oder das Essen, Trinken bzw. Rauchen während der Fahrt sein. Ferner
kann mittels der Überprüfungseinrichtung der physische Zustand des Fahrzeugführers
überprüft werden. Ferner kann mittels der Überprüfungseinrichtung überprüft werden,
ob der Fahrer während der Fahrt hauptsächlich sein Blick auf die Fahrbahn richtet.
Eine weitere derartige Anwendung ist beispielsweise eine Müdigkeitswarneinrichtung
bzw. eine Aufmerksamkeitswarneinrichtung. Die Überprüfung des Fahrverhaltens kann
jedoch auch insbesondere abhängig von wenigstens einer jeweiligen Verkehrssituation
oder vor einer Kollision zwischen Objekt und Fahrzeug erfolgen. Dabei wertet die Auswertungseinrichtung
zusätzlich zu den Überprüfungsdaten in diesem Zusammenhang auch die Betriebsparameter
und die Objektdaten aus. Zudem kann mittels der Auswertungseinrichtung diesbezüglich
überprüft werden, ob sich das Verhalten des Fahrzeugführers mit den Verkehrsregeln
deckt. Ein derartiges Verhalten kann beispielsweise das Fahrverhalten des Fahrzeugführers
vor einer Kreuzung, vor einem Bahnübergang, in einer belebten Straße, in einem Waldgebiet
mit erhöhtem Wildwechsel usw. sein. Das Fahrzeug ist im Übrigen als Schienenfahrzeug
des öffentlichen Personennahverkehrs und Regionalverkehrs ausgebildet.
[0013] Das Kollisionsvermeidungssystem kann mit dem Schnittstellenelement dabei entweder
an ein Subsystem eines Fahrzeugs, insbesondere Schienenfahrzeugs, angeschlossen sein.
Denkbar ist aber auch, dass das Schnittstellenelement an ein Datenversorgungssystem
angeschlossen werden kann.
[0014] Bei einem Subsystem des Fahrzeugs, insbesondere eines Schienenfahrzeugs, kann es
sich um das Bremskontrollsystem, das Traktionskontrollsystem, das Energieversorgungssystem
oder das Levellingsystem des Fahrzeugs, insbesondere Schienenfahrzeugs handeln. Bei
dem Datenversorgungssystem kann es sich insbesondere um das Bordnetz oder das Bussystem
handeln. Denkbar ist, dass jedes der genannten Systeme allein oder in Kombination
mit einem der anderen Systeme hier verwendet werden kann.
[0015] Im Übrigen kann vorgesehen sein, dass die optische Überprüfungseinrichtung wenigstens
eine Videoaufnahmeeinrichtung, insbesondere Videokamera, zur Erzeugung der Überprüfungsdaten
aufweist. Eine Videoaufnahmeeinrichtung eignet sich insbesondere bei menschlichen
Fahrzeugführern zur Überprüfung von deren jeweiligen Fahrverhalten. Denn durch eine
derartige Einrichtung können Bewegungsabläufe bzw. Bewegungsmuster des Fahrzeugführers
besonders einfach und genau erfasst und im Anschluss überprüft werden. Ferner ist
in diesem Zusammenhang vorstellbar, dass die optische Überprüfungseinrichtung die
Überprüfungsdaten kontinuierlich erzeugt. Ferner ist in diesem Zusammenhang vorstellbar,
dass die optische Überprüfungseinrichtung die Überprüfungsdaten in Intervallen erzeugt.
Demnach kann die optische Überprüfungseinrichtung in Abhängigkeit einer erwartbaren
und von der Auswertungseinrichtung bestimmbaren Kollisionswahrscheinlichkeit oder
Verkehrsgefährdungswahrscheinlichkeit den Fahrzeugführer überprüfen.
[0016] Weiter ist vorstellbar, dass die Auswertungseinrichtung wenigstens eine Bildauswertungseinrichtung
aufweist, mittels derer anhand der Überprüfungsdaten das Fahrverhalten des Fahrzeugführers
auswertbar ist. Die Bildauswertungseinrichtung ist deshalb besonders wichtig und vorteilhaft,
weil durch sie bzw. die ihr bereitgestellten Bewertungsalgorithmen eine sichere und
effiziente Auswertung der erzeugten Überprüfungsdaten überhaupt erst möglich ist.
Die Bildauswertungseinrichtung kann entweder Bestandteil der Auswertungseinrichtung
sein oder mit dieser in Datenverbindung stehen. Die Bildauswertungseinrichtung kann
ferner eine Künstliche-Intelligenz-Einrichtung und/oder ein neuronales Netz aufweisen.
Die Auswertungseinrichtung ist im Übrigen als zentrale Bildverarbeitungseinrichtung
des Kollisionsvermeidungssystems ausgebildet. Ferner kann die Auswertungseinrichtung
als selbstlernende Auswertungseinrichtung ausgebildet sein.
[0017] Zudem ist denkbar, dass die Überprüfungsdaten mittels der Auswertungseinrichtung
dahingehend auswertbar sind, dass das Fahrverhalten des Fahrzeugführers unabhängig
von den Betriebsparametern und den Objektdaten auswertbar ist. Mit anderen Worten
kann die Auswertungseinrichtung dabei die tatsächlich vorgenommenen Handlungen und
Bewegungen des Fahrzeugführers innerhalb der Fahrzeugführerkabine des Schienenfahrzeugs
überprüfen. Dabei lässt die Auswertungseinrichtung bzw. in diesem Fall die Bildauswertungseinrichtung
bewusst das mittels der Objektdaten erfasste Verkehrsgeschehen außer Acht. Hierdurch
kann das Fahrverhalten des Fahrzeugführers noch detaillierter ausgewertet werden,
wodurch sich die Fahrzeugsicherheit und die Verkehrssicherheit weiter steigern lässt.
Die Auswertungseinrichtung kann wiederum ebenfalls eine Künstliche-Intelligenz-Einrichtung
und/oder ein neuronales Netz aufweisen. Die Auswertungseinrichtung ist im Übrigen
als zentrale Rechen- und Verarbeitungseinrichtung des Kollisionsvermeidungssystems
ausgebildet. Ferner kann die Auswertungseinrichtung als selbstlernende Auswertungseinrichtung
ausgebildet sein.
[0018] Außerdem ist möglich, dass mittels der Auswertungseinrichtung wenigstens ein erstes
Warnsignal erzeugbar ist, falls mittels der Auswertungseinrichtung ein Fehlfahrverhalten
des Fahrzeugführers unabhängig von den Betriebsparametern und den Objektdaten auswertbar
ist. Die Erzeugung eines derartigen ersten Warnsignals kann den Fahrzeugführer in
Echtzeit auf seinen Fehlverhalten hinweisen und sie/ihn dabei möglichst schnell wieder
dazu zu veranlassen, das entsprechende Fehlverhalten zu unterlassen. Ein derartiges
Warnsignal erhöht somit innerhalb von kurzer Zeit bzw. in Echtzeit die Aufmerksamkeit
des Fahrzeugführers und sorgt damit ebenfalls für eine Erhöhung der Verkehrssicherheit.
Das Warnsignal kann auch auf das jeweilige unterschiedliche Fehlfahrverhalten angepasst
sein und mittels der selbstlernenden Bildauswertungseinrichtung anhand von Fehlfahrverhaltensmustern
kontinuierlich angepasst werden. Dies ist vor allem im diesem Zusammenhang mit einer
kontinuierlichen Auswertung des jeweiligen Fehlfahrverhaltens und das in Antwort daraus
ausgegebene Warnsignal denkbar. Ergibt eine derartige Auswertung beispielsweise, dass
ein Fahrzeugführer gewisse Fehlfahrverhaltensweisen über einen längeren und definierbaren
Zeitraum unterlassen hat, kann dem Fahrzeugführer auch ein positives Rückmeldungssignal
diesbezüglich ausgegeben werden.
[0019] Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass die Betriebsparameter und/oder die Objektdaten
sowie die Überprüfungsdaten mittels der Auswertungseinrichtung dahingehend auswertbar
sind, dass das Fahrverhalten des Fahrzeugführers abhängig von den Betriebsparametern
und/oder den Objektdaten auswertbar ist. Derartige Betriebsparameter können beispielsweise
Beschleunigung, Geschwindigkeit, Beladung, Gewicht, Fahrtrichtung usw. des Schienenahrzeugs
sein. Darüber hinaus kann vorgesehen sein, dass die Objektdaten Richtungs- und/oder
Positionsdaten des oder der Objekte umfassen, die sich relativ zu einer aktuellen
Position des Fahrzeugs bewegen bzw. ruhen. Derartige verkehrsteilnehmende Objekte
sind beispielsweise Pflanzen, Tiere, andere Fahrzeuge oder Fußgänger, Verkehrszeichen
(z.B. Warnschilder), Verkehrseinrichtungen (wie Lichtzeichenanlagen) und/oder die
Fahrbahn bzw. deren aktueller Zustand oder die Fahrstrecke. Die Objektdaten umfassen
insbesondere das Verkehrsgeschehen des Schienenfahrzeugs in seiner äußeren Umgebung
(sowie die jeweiligen Objekte darin), welche durch die Sensoreinrichtung erfassbar
ist. Die Sensoreinrichtung zur Erfassung von wenigstens einem Objekt außerhalb des
Fahrzeugs ist als Radareinrichtung, LIDAR-Einrichtung (engl. für Light Detection And
Ranging), Kameraeinrichtung, Infrarot-Kameraeinrichtung, Nachtsicht-Kameraeinrichtung,
Stereo-Kameraeinrichtung und/oder Ultraschall-Distanzsensor oder als jegliche Kombination
dieser Sensoreinrichtungen ausgebildet. Durch die zusätzliche Miteinbeziehung der
Betriebsparameter und der Überprüfungsdaten des Fahrzeugführers kann somit ein Fehlverhalten
des Fahrzeugführers bereits ausgewertet werden, bevor es überhaupt zu einer kritischen
Verkehrssituation oder einer Kollision infolge dieses Verhaltens kommen kann. Ein
Beispiel für diese Situation ist ein Übersehen eines Stopp-Zeichens einer Lichtsignalanlage
vor einer Kreuzung. Eine derartige vorstehend beschriebene Auswertung ist eine fundamentale
Ergänzung des Kollisionsvermeidungssystems zur Erhöhung der Fahrzeug- und Verkehrssicherheit.
[0020] Ebenfalls ist vorstellbar, dass mittels der Auswertungseinrichtung wenigstens ein
zweites Warnsignal erzeugbar ist, falls ein Fehlfahrverhalten des Fahrzeugführers
abhängig von den Betriebsparametern und/oder den Objektdaten auswertbar ist. Die Ausgabe
eines derartigen zweiten Warnsignals ist vor allem im Hinblick auf eine noch genauere
bzw. detailliertere Informationsausgabe an den Fahrzeugführer vorteilhaft. Schließlich
kann das zweite Warnsignal in seiner Intensität verglichen zu dem ersten Warnsignal
stärker ausgebildet sein. Dadurch wird die Aufmerksamkeit des Fahrzeugführers sofort
verstärkt, weil dieser weiß, dass gerade das zweite Warnsignal erzeugt worden ist,
welches auf eine höhere Gefährdungsstufe oder Kollisionsstufe schließen lässt. Demzufolge
ist insbesondere zusammen mit dem ersten Warnsignal eine wesentlich detailliertere
Informationsausgabe an den Fahrzeugführer möglich, was wiederum in einer Erhöhung
der Fahrzeugsicherheit bzw. Verkehrssicherheit resultiert.
[0021] Darüber hinaus ist denkbar, dass die Ausgabeeinrichtung wenigstens eine erste Ausgabeeinrichtung
zur Ausgabe des ersten Warnsignals aufweist und wobei die Ausgabeeinrichtung wenigstens
eine zweite Ausgabeeinrichtung zur Ausgabe des zweiten Warnsignals aufweist. Die Unterteilung
in eine erste und zweite Ausgabeeinrichtung ist insbesondere für eine noch genauere
Unterscheidung zwischen erstem und zweitem Warnsignal besonders wichtig und vorteilhaft.
Somit kann das für die Fahrzeugsicherheit relevantere zweite Warnsignal deutlich stärker,
bzw. lauter und heller an den Fahrzeugführer ausgegeben werden. Jedoch ist es in diesem
Zusammenhang ebenfalls denkbar, dass das erste und zweite Warnsignal von einer gemeinsamen
Ausgabeeinrichtung ausgebbar sind, die in Abhängigkeit des ersten und zweiten Warnsignals
unterschiedlich stark angesteuert wird.
[0022] Weiterhin ist möglich, dass die erste Ausgabeeinrichtung wenigstens eine optische
Ausgabeeinrichtung und/oder wenigstens eine akustische Ausgabeeinrichtung und/oder
wenigstens eine haptische Ausgabeeinrichtung aufweist und wobei die zweite Ausgabeeinrichtung
wenigstens eine optische Ausgabeeinrichtung und/oder wenigstens eine akustische Ausgabeeinrichtung
und/oder wenigstens eine haptische Ausgabeeinrichtung aufweist. Die erste Ausgabeeinrichtung
sowie die zweite Ausgabeeinrichtung sind dabei insbesondere als optische und akustische
Ausgabeeinrichtungen ausgebildet. Die akustischen Ausgabeeinrichtungen haben dabei
den Vorteil, dass der Fahrzeugführer bei vollem Informationsgehalt seine Augen nicht
von der Fahrbahn bzw. Fahrstrecke richten muss. Mittels der optischen Ausgabeeinrichtungen
können die verfügbaren Informationen für den Fahrzeugführer noch deutlicher erkennbar
in einem Frontbereich der Fahrzeugkabine ausgegeben werden, der ohnehin im Blickfeld
des Fahrzeugführers positioniert ist. Im Übrigen wird durch die optischen Ausgabeeinrichtungen
eine für die Verkehrssicherheit des Kollisionsvermeidungssystems wichtige redundante
Ausgabeeinrichtung bereitgestellt. Zusätzlich können dem Fahrzeugführer besonders
deutlich erkennbare Signalfarben oder Warnfarben ausgegeben werden, was dessen Aufmerksamkeit
und damit die Verkehrssicherheit weiter erhöht. Außerdem ist denkbar, dass die optischen
Ausgabeeinrichtungen eine Projektionseinrichtung aufweisen, welche das Warnsignal
auf eine Frontscheibe projizieren. Im Übrigen ist es vorstellbar, dass mehrere akustische
Ausgabeeinrichtungen in der Fahrzeugführerkabine derart angeordnet sind, dass sie
den Fahrzeugführer umgeben. Diese umgebende Anordnung der akustischen Ausgabeeinrichtungen
hat insbesondere den Vorteil, dass das erste und zweite Warnsignal dem Fahrzeugführer
dimensional ausgegeben werden kann. Demzufolge kann die Position eines Objekts bezogen
auf das Fahrzeug mittels einer dementsprechend zu dem Fahrzeugführer angeordneten
akustischen Ausgabeeinrichtung ausgegeben werden. Damit können dem Fahrzeugführer
noch realistischere und genauere Informationen über eine möglicherweise stattfindende
Kollision ausgegeben werden. Ferner können die erste und die zweite Ausgabeeinrichtung
in Form einer haptischen Ausgabeeinrichtung ausgebildet sein. Die erste haptische
Ausgabeeinrichtung kann beispielsweise Bestandteil eines Fahrschalters sein. Ferner
kann die zweite haptische Ausgabeeinrichtung Bestandteil eines Betätigungselements
z.B. in Form des Pedals der Sicherheitsfahrschaltung sein. Selbstverständlich können
die jeweiligen ersten und zweiten haptischen Ausgabeeinrichtungen auch umgekehrt angeordnet
sein.
[0023] Zusätzlich kann vorgesehen sein, dass die Betriebsparameter einen oder mehrere Reibungskoeffizienten
zwischen dem Fahrzeug und wenigstens einer das Fahrzeug tragenden Fahrbahn umfassen.
Ein für den Betrieb des Kollisionsvermeidungssystems bzw. des Schienenfahrzeugs ebenfalls
wesentlicher Betriebsparameter ist der Reibungskoeffizient zwischen dem Schienenfahrzeug
und der Fahrbahn, auf welcher das Fahrzeug fährt bzw. welche das Fahrzeug trägt. Die
Kenntnis des Reibungskoeffizienten ist deshalb besonders wichtig, weil dieser die
aktuelle Änderung des Fahrbahnzustandes am aktuellsten und realistischsten wiederspiegelt
und einen großen Einfluss auf den Bremsweg des Fahrzeugs sowie auf die Einhaltung
der Verkehrsregeln hat. Der Bremsweg wiederum hat einen entscheidenden Einfluss auf
die Kollisionswahrscheinlichkeit bzw. auf ein Fehlfahrverhalten des Fahrzeugführers.
Anhand der Kenntnis des Reibungskoeffizienten ist eine mögliche Kollision zwischen
einem Objekt, welches an dem Verkehr teilnimmt bzw. das Fahrverhalten des Fahrzeugführers,
noch genauer bzw. realistischer durch die Auswertungseinrichtung mittels Abgleich
der Betriebsparameter, insbesondere in Form der Reibungskoeffizienten, der Überprüfungsdaten
und der Objektdaten bestimmbar. Diesbezüglich ist vorstellbar, dass das Kollisionsvermeidungssystem
wenigstens eine Recheneinrichtung zur Berechnung wenigstens eines Fahrzeugbremsweges
und zur Erzeugung entsprechender Fahrzeugbremswegdaten aufweist und welche die Berechnung
des Fahrzeugbremsweges wenigstens teilweise auf der Grundlage der Reibungskoeffizienten
durchführt. Die Recheneinrichtung führt die Berechnung des Fahrzeugbremsweges jedoch
auch auf Grundlage der anderen Betriebsparameter durch. Die Recheneinrichtung steht
im Übrigen mit dem Schnittstellenelement in Datenverbindung, so dass die Auswertungseinrichtung
die Fahrzeugbremswegdaten auch in die Auswertung bzw. in den Abgleich mit den Objektdaten
einfließen lässt. Die Fahrzeugbremswegdaten sind demzufolge den Betriebsparametern
zugeordnet bzw. können als Betriebsparameter im Rahmen dieser Erfindung aufgefasst
werden.
[0024] Im Übrigen kann vorgesehen sein, dass das Kollisionsvermeidungssystem und/oder das
Fahrzeug wenigstens eine Einrichtung zur kontinuierlichen oder intervallartigen Ermittlung
der Reibungskoeffizienten aufweist. Die Ermittlung des Reibungskoeffizienten direkt
innerhalb des Fahrzeugs bietet die genaueste und zeitlich kürzeste Möglichkeit, den
Reibungskoeffizienten zu erfassen. Da bei einem Kollisionsvermeidungssystem schon
Sekundenbruchteile über eine mögliche Kollision entscheiden, ist eine besonders schnelle
und zuverlässige Bereitstellung bzw. Ermittlung dieses Koeffizienten besonders im
Hinblick der gesteigerten Verkehrssicherheit besonders vorteilhaft. Dazu weist die
Einrichtung zur Ermittlung der Reibungskoeffizienten wenigstens eine Sensoreinrichtung
auf. In diesem Zusammenhang ist denkbar, dass die Sensoreinrichtung als Sensoreinrichtung
zur Erfassung wenigstens einer Drehzahl wenigstens eines Rades des Fahrzeugs ausgebildet
ist. Ferner können auch mehrere Sensoreinrichtungen jeweils im Bereich eines Fahrzeugrads
angeordnet sein, um dessen Drehzahl zu erfassen. Mittels der Drehzahl der jeweiligen
Fahrzeugräder kann die Einrichtung zur Ermittlung der Reibungskoeffizienten den jeweiligen
Radschlupf bestimmen. Der Radschlupf kann insbesondere in Beschleunigungs- oder Verzögerungsphasen
des Fahrzeugs ermittelt werden. Dies wird durch Abgleich der Tangentialgeschwindigkeit
des Fahrzeugrades im Kontaktpunkt mit der Schiene und der eigentlichen Fahrzeuggeschwindigkeit
erreicht. Die eigentliche Fahrzeuggeschwindigkeit ist z.B. über eine GPS-Einrichtung
und/oder ein Hodometer des Fahrzeugs bestimmbar.
[0025] Alternativ kann statt einer GPS-Einrichtung auch eine beliebige andere Ortsinformationserfassungseinrichtung
eingesetzt werden. Im Rahmen dieser Anmeldung werden Ortsinformationen auch vereinfacht
"GPS-Koordinaten" genannt. Alternativ (und/oder zusätzlich) zum GPS-System können
alle anderen bekannten Verfahren zur Positionsbestimmung herangezogen werden, sowohl
in Bezug auf satellitengestützte Ortsbestimmung (z.B GLONASS, Galileo), wie auch Verfahren
der Inertialnavigation. Denkbar ist auch der Einsatz von Location Based Services (LBS).
[0026] In einem Fall, in dem kein GPS-Signal verfügbar ist, kann die Ortsinformation beispielsweise
über festgelegte und/oder bekannte Punkte erfolgen. Denkbar ist dabei insbesondere,
dass eine Entfernungsmessung zu den festgelegten und/oder bekannten Punkten erfolgt.
Bei den festgelegten und/oder bekannten Punkten kann es sich insbesondere um eine
Schienenfahrzeugeinrichtung wie eine Bake, einen Übergang, eine Kreuzung, eine Haltestelle,
eine Signal, eine Verkehrsampel oder dergleichen handeln.
[0027] Denkbar ist weiter, auch alternativ und/oder zusätzlich weitere Positionsbestimmungssysteme
wie Galileo oder auch Mobilfunknetz (z.B. Bestimmung der umliegenden Mobilfunkzellen
und dann Ortsbestimmung über Triangulation bei bekannten Mobilfunkmasten) zu verwenden.
[0028] Ferner kann vorgesehen sein, dass die Sensoreinrichtung wenigstens ein Sensorelement
zur Erfassung wenigstens eines Steuerstromes wenigstens einer Magnetschienenbremse
und wenigstens ein Sensorelement zur Erfassung wenigstens einer Kraft aufweist, welche
auf wenigstens eine Aufhängung der Magnetschienenbremse wirkt. In diesem Fall kann
die Einrichtung zur Ermittlung der Reibungskoeffizienten aus einem Verhältnis einer
auf die Magnetschienenbremse wirkenden Zugkraft (abhängig vom Steuerstrom) und der
in der Aufhängung wirkenden Kraft den entsprechenden Reibungskoeffizienten bestimmen.
Ferner können auch mehrere derartige Sensoreinrichtungen jeweils im Bereich einer
Magnetschienenbremse angeordnet sein, um die entsprechend wirkenden Kräfte zu erfassen.
Zusätzlich ist denkbar, dass die Einrichtung zur Ermittlung der Reibungskoeffizienten
wenigstens eine Sensoreinrichtung zur Erfassung wenigstens einer Eigenschaft der Fahrbahn,
insbesondere wenigstens eine Schiene, aufweist. Derartige Eigenschafen der Fahrbahn
bzw. einer Schiene können z.B. Helligkeit, Rauheit, Leitfähigkeit, Farbton usw. sein.
Die Erfassung der Eigenschaft der Fahrbahn kann entweder kontaktlos oder durch Kontakt
der Sensoreinrichtung mit der Schiene erfolgen. Ferner können auch mehrere derartige
Sensoreinrichtungen jeweils im Bereich einer durch das Fahrzeug überfahrenen Schiene
angeordnet sein, um die entsprechend Eigenschaften der Schiene zu erfassen. Falls
die Einrichtung zur Ermittlung der Reibungskoeffizienten mehrere der zuvor genannten
Sensoreinrichtungen aufweist, ist es denkbar, dass diese die ermittelten Reibungskoeffizienten
mittelt.
[0029] Weiter ist vorstellbar, dass die Einrichtung zur Ermittlung der Reibungskoeffizienten
mit dem Schnittstellenelement in Datenverbindung steht und mittels welcher die kontinuierlich
oder intervallartig bzw. in Intervallen ermittelten Reibungskoeffizienten an das Schnittstellenelement
übertragbar sind. Da das Schnittstellenelement ebenfalls mit der Auswertungseinrichtung
in Datenverbindung steht, können somit der Auswertungseinrichtung kontinuierlich oder
in Intervallen aktuelle Reibungskoeffizienten bereitgestellt werden. Diese Art der
Bereitstellung erhöht die Reaktions- bzw. Handlungsschnelligkeit des Kollisionsvermeidungssystems
erheblich, da wechselnde Fahrbahnverhältnisse quasi in Echtzeit mittels der Auswertungseinheit
verarbeitbar sind. Ein Anwendungsfall sind beispielsweise sich schnell verändernde
Wetterverhältnisse, die in Form von Niederschlag oder Eis einen erheblichen Einfluss
auf den Reibungskoeffizienten haben. Dadurch kann die Gesamtsicherheit sowohl des
Kollisionsvermeidungssystems als auch des Fahrzeugs als Ganzes erheblich gesteigert
und verbessert werden.
[0030] Des Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Betrieb des vorstehend
beschriebenen Kollisionsvermeidungssystems, das in wenigstens einem Fahrzeug, insbesondere
Schienenfahrzeug, verbaut ist, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:
- Erfassen und Überprüfen wenigstens eines Fahrverhaltens wenigstens eines Fahrzeugführers
sowie Erzeugen entsprechender Überprüfungsdaten;
- Erfassen von wenigstens einem Objekt außerhalb des Fahrzeugs und Erzeugen entsprechender
Objektdaten;
- Bereitstellen mehrerer Betriebsparameter des Fahrzeugs;
- Auswerten mehrerer Betriebsparameter des Fahrzeugs sowie der Objektdaten und/oder
ferner der Überprüfungsdaten;
- Erzeugen wenigstens eines Warnsignals im Falle wenigstens einer bevorstehenden Kollision
zwischen Objekt und Fahrzeug und/oder
- Erzeugen wenigstens eines Warnsignals im Falle wenigstens eines Fehlfahrverhaltens
des Fahrzeugführers;
- Übertragen des Warnsignals an wenigstens eine Ausgabeeinrichtung des Fahrzeugs und/oder
des Kollisionsvermeidungssystems; und
- Ausgabe des Warnsignals an den Fahrzeugführer.
[0031] Sämtliche im Zusammenhang mit dem vorstehend beschriebenen erfindungsgemäßen Kollisionsvermeidungssystem
sowie mit seinen möglichen Ausführungsformen offenbarten strukturellen und funktionellen
Merkmale können allein oder in Kombination auch beim erfindungsgemäßen Verfahren zum
Betrieb des Kollisionsvermeidungssystems vorgesehen sein und die damit in Zusammenhang
stehenden Vorteile erzielt werden.
[0032] Ferner ist in diesem Zusammenhang vorstellbar, dass anhand der Überprüfungsdaten
das Fahrverhalten des Fahrzeugführers ausgewertet wird.
[0033] Auch denkbar ist, dass die Überprüfungsdaten dahingehend auswertet werden, dass das
Fahrverhalten des Fahrzeugführers unabhängig von den Betriebsparametern und den Objektdaten
auswertet wird.
[0034] Überdies ist möglich, dass ein erstes Warnsignal erzeugt wird, falls ein Fehlfahrverhalten
des Fahrzeugführers unabhängig von den Betriebsparametern und den Objektdaten ausgewertet
wird.
[0035] Weiter kann vorgesehen sein, dass die Betriebsparameter und/oder die Objektdaten
sowie die Überprüfungsdaten dahingehend ausgewertet werden, dass das Fahrverhalten
des Fahrzeugführers abhängig von den Betriebsparametern und/oder den Objektdaten ausgewertet
wird.
[0036] Zudem vorstellbar ist, dass wenigstens ein zweites Warnsignal erzeugt wird, falls
ein Fehlfahrverhalten des Fahrzeugführers abhängig von den Betriebsparametern und/oder
den Objektdaten ausgewertet wird.
[0037] Des Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung ein Fahrzeug, insbesondere Schienenfahrzeug
mit einem Kollisionsvermeidungssystem wie vorstehend besch rieben.
[0038] Außerdem ist denkbar, dass das erste Warnsignal ausgegeben wird und das zweite Warnsignal
ausgegeben wird.
[0039] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Kollisionsvermeidungssystems für ein erfindungsgemäßes Fahrzeug zur Durchführung eines
erfindungsgemäßen Verfahrens; und
- Fig. 2
- ein Flussdiagramm eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum
Betrieb des Kollisionsvermeidungssystems gemäß Fig. 1.
[0040] Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Kollisionsvermeidungssystems 10, mittels dessen ein erfindungsgemäßes Verfahren durchführbar
ist.
[0041] Das Kollisionsvermeidungssystem 10 ist in einem Schienenfahrzeug 12 verbaut.
[0042] Das Schienenfahrzeug 12 ist als Schienenfahrzeug 12 für den öffentlichen Personennahverkehr
und für den Regionalverkehr ausgebildet.
[0043] Das Kollisionsvermeidungssystem 10 weist eine optische Überprüfungseinrichtung 14
zur Erfassung und Überprüfung eines Fahrverhaltens eines Fahrzeugführers F und zur
Erzeugung entsprechender Überprüfungsdaten auf.
[0044] Die optische Überprüfungseinrichtung 14 ist bezogen auf den Fahrzeugführer F an einer
Position innerhalb einer Fahrzeugkabine des Schienenfahrzeugs 12 oberhalb des Fahrzeugführers
F angeordnet.
[0045] Das Kollisionsvermeidungssystem 10 weist eine Sensoreinrichtung 16 zur Erfassung
von einem Objekt O außerhalb des Fahrzeugs 12 und zur Erzeugung entsprechender Objektdaten
auf.
[0046] Derartige Objekte O sind sämtliche im Zusammenhang mit dem Schienenverkehr in Verbindung
kommende Objekte bzw. Gegenstände, wie beispielsweise Pflanzen, Tiere, andere Fahrzeuge
oder Fußgänger, Verkehrszeichen (z.B. Warnschilder), Verkehrseinrichtungen (wie Lichtzeichenanlagen)
und/oder die Fahrbahn bzw. deren aktueller Zustand oder die Fahrstrecke.
[0047] Die Objektdaten umfassen insbesondere das Verkehrsgeschehen des Schienenfahrzeugs
12 in seiner äußeren Umgebung (sowie die jeweiligen Objekte O darin), welche durch
die Sensoreinrichtung 16 erfassbar ist.
[0048] Die Sensoreinrichtung 16 zur Erfassung eines oder mehrerer Objekte O außerhalb des
Fahrzeugs 12 weist eine Fernbereich-Radareinrichtung, Kurzbereich-Radareinrichtung,
LIDAR-Einrichtung (engl. für Light Detection And Ranging) sowie eine Kameraeinrichtung
bzw. Stereo-Kameraeinrichtung auf.
[0049] Zudem kann die Sensoreinrichtung 16 eine Infrarot-Kameraeinrichtung bzw. Infrarot-Stereokameraeinrichtung,
Nachtsicht-Kameraeinrichtung bzw. Nachtsicht-Stereokameraeinrichtung oder einen Ultraschall-Distanzsensor
aufweisen.
[0050] Die Sensoreinrichtung 16 kann auch in Form von sämtlichen Kombinationen dieser Sensoreinrichtungen
16 ausgebildet sein.
[0051] Die Sensoreinrichtung 16 ist gemäß Fig. 1 in einem Frontbereich des Schienenfahrzeugs
12 bezogen auf die Fahrtrichtung angeordnet.
[0052] Diesbezüglich ist es ebenfalls denkbar, dass die Sensoreinrichtung in einem rechten
oder linken Seitenbereich des Schienenfahrzeugs 12 bezogen auf die Fahrtrichtung angeordnet
ist.
[0053] Auch ist vorstellbar, dass die Sensoreinrichtung in einem End- bzw. Heckbereich des
Schienenfahrzeugs 12 bezogen auf die Fahrtrichtung angeordnet ist.
[0054] Die Sensoreinrichtung 16 kann allerdings auch an den zuvor genannten Positionen in
einem Dachbereich des Schienenfahrzeugs angeordnet sein.
[0055] Das Kollisionsvermeidungssystem 10 weist weiter ein Schnittstellenelement 18 zur
Bereitstellung mehrerer Betriebsparameter des Fahrzeugs 12 auf.
[0056] Das Schnittstellenelement 18 ist zum Anschluss an ein Datenversorgungssystem vorgesehen
bzw. ausgebildet, hier ans Bordnetz bzw. ans Feldbussystem, welches ebenfalls Bestandteil
des Schienenfahrzeugs 12 ist.
[0057] Durch das Schnittstellenelement 18 erfolgt die Bereitstellung mehrerer Betriebsparameter
des Fahrzeugs 12 im Kollisionsvermeidungssystem 10.
[0058] Ferner ist es denkbar, dass das Schnittstellenelement 18 als kabelloses oder kabelgebundenes
Schnittstellenelement ausgebildet ist.
[0059] Das kabellose Schnittstellenelement 18 kann insbesondere als Wi-Fi- oder Funkwellenbasiertes
(oder ähnliches) Schnittstellenelement 18 ausgebildet sein.
[0060] Die Betriebsparameter umfassen weiter mehrere Reibungskoeffizienten zwischen dem
Schienenfahrzeug 12 und einer das Fahrzeug 12 tragenden Fahrbahn 12a.
[0061] Ferner umfassen die Betriebsparameter eine Beschleunigung, Geschwindigkeit, Beladung,
Gewicht, Fahrtrichtung usw. des Schienenfahrzeugs 12.
[0062] Die Fahrbahn 12a ist gemäß Fig. 1 als Gleis mit zwei parallel zueinander verlaufenden
Schienen ausgebildet, auf denen das Schienenfahrzeug 12 im betriebsbereiten Zustand
angeordnet ist.
[0063] Ferner weist das Kollisionsvermeidungssystem 10 eine Auswertungseinrichtung 20 auf.
[0064] Die Auswertungseinrichtung 20 ist als zentrale Datenverarbeitungseinrichtung für
Objektdaten, Überprüfungsdaten und die Betriebsparameter ausgestaltet.
[0065] Zudem ist es denkbar, dass die Auswertungseinrichtung 20 eine Künstliche-Intelligenz-Einrichtung
und/oder ein neuronales Netz aufweist.
[0066] Ferner kann die Auswertungseinrichtung 20 als selbstlernende Auswertungseinrichtung
20 ausgebildet sein.
[0067] Die Auswertungseinrichtung 20 steht im Übrigen mit der optischen Überprüfungseinrichtung
14, dem Schnittstellenelement 18 und der Sensoreinrichtung 16 in Datenverbindung.
[0068] Das Kollisionsvermeidungssystem 10 weist im Übrigen eine Ausgabeeinrichtung 22 auf.
[0069] Die optische Überprüfungseinrichtung 14 weist zudem eine Videoaufnahmeeinrichtung
24 in Form einer Videokamera 24 zur Erzeugung der Überprüfungsdaten auf.
[0070] Die optische Überprüfungseinrichtung 14 kann zusätzlich auch eine eigene Bildauswertungseinrichtung
aufweisen.
[0071] Die optische Überprüfungseinrichtung 14 kann auch mehrere Videokameras 24 aufweisen.
[0072] Ferner kann vorgesehen sein, dass die optische Überprüfungseinrichtung 14 als Stereo-Videokamera
24 ausgebildet ist.
[0073] Im Übrigen weist die Auswertungseinrichtung 20 eine Bildauswertungseinrichtung 26
auf.
[0074] Die Bildauswertungseinrichtung 26 ist als zentrale Datenverarbeitungseinrichtung
für die optisch ausgebildeten Überprüfungsdaten ausgestaltet.
[0075] Zudem ist es denkbar, dass die Bildauswertungseinrichtung 20 eine Künstliche-Intelligenz-Einrichtung
und/oder ein neuronales Netz aufweist.
[0076] Ferner kann die Bildauswertungseinrichtung 26 als selbstlernende Bildauswertungseinrichtung
20 ausgebildet sein.
[0077] Die Bildauswertungseinrichtung 26 ist im Übrigen Bestandteil der Auswertungseinrichtung
20 oder steht mit der Auswertungseinrichtung 20 in Datenverbindung.
[0078] Die Ausgabeeinrichtung 22 wiederum weist eine erste Ausgabeeinrichtung 28 zur Ausgabe
des ersten Warnsignals auf.
[0079] Zudem steht die Ausgabeeinrichtung mit dem Schnittstellenelement 18 und der Auswertungseinrichtung
20 in Datenverbindung.
[0080] Die erste Ausgabeeinrichtung 28 weist weiter eine optische Ausgabeeinrichtung 28a
und eine akustische Ausgabeeinrichtung 28b auf.
[0081] Die optische Ausgabeeinrichtung 28a der ersten Ausgabeeinrichtung 28 ist als ein
Leuchtanzeigeelement oder in Form von mehreren Leuchtanzeigeelementen (z.B. Leuchtdioden)
ausgebildet.
[0082] Ferner kann die optische Ausgabeeinrichtung 28a auch als ein elektronisches Display
ausgebildet sein, in welchem die einzelnen optischen Ausgabeeinrichtungen 28a in Form
der Leuchtanzeigeelemente anzeigbar sind.
[0083] Die akustische Ausgabeeinrichtung 28b ist als ein elektrischer Lautsprecher oder
in Form mehrerer elektrischer Lautsprecher ausgebildet.
[0084] Zudem kann die erste Ausgabeeinrichtung 28 eine haptische Ausgabeeinrichtung 28c
aufweisen.
[0085] Die haptische Ausgabeeinrichtung 28c kann beispielsweise Bestandteil eines Fahrschalters
oder eines Betätigungselements z.B. in Form eines Fußpedals einer Sicherheitsfahrschaltung
sein.
[0086] Die haptische Ausgabeeinrichtung 28c der ersten Ausgabeeinrichtung 28 ist insbesondere
als Vibrationseinrichtung ausgebildet.
[0087] Ferner weist die Ausgabeeinrichtung 22 eine zweite Ausgabeeinrichtung 30 zur Ausgabe
des zweiten Warnsignals auf.
[0088] Die zweite Ausgabeeinrichtung 30 weist ebenfalls eine optische Ausgabeeinrichtung
30a und eine akustische Ausgabeeinrichtung 30b auf.
[0089] Die optische Ausgabeeinrichtung 30a der zweiten Ausgabeeinrichtung 30 ist als ein
Leuchtanzeigeelement oder in Form von mehreren Leuchtanzeigeelementen (z.B. Leuchtdioden)
ausgebildet.
[0090] Ferner kann die optische Ausgabeeinrichtung 30a der zweiten Ausgabeeinrichtung 30
auch als ein elektronisches Display ausgebildet sein, in welchem die einzelnen optischen
Ausgabeeinrichtungen 30a in Form der Leuchtanzeigeelemente anzeigbar sind.
[0091] Die akustische Ausgabeeinrichtung 30b ist als ein elektrischer Lautsprecher oder
in Form mehrerer elektrischer Lautsprecher ausgebildet.
[0092] Zusätzlich kann auch die zweite Ausgabeeinrichtung 30 eine haptische Ausgabeeinrichtung
30c aufweisen.
[0093] Die haptische Ausgabeeinrichtung 30c kann beispielsweise Bestandteil eines Fahrschalters
oder eines Betätigungselements z.B. in Form eines Fußpedals einer Sicherheitsfahrschaltung
sein.
[0094] Die haptische Ausgabeeinrichtung 30c der zweiten Ausgabeeinrichtung 30 ist insbesondere
als Vibrationseinrichtung ausgebildet.
[0095] Das Kollisionsvermeidungssystem 10 oder das Fahrzeug 12 umfassen weiter eine Einrichtung
32 zur kontinuierlichen oder intervallartigen Ermittlung von Reibungskoeffizienten.
[0096] Die Einrichtung 32 zur Ermittlung der Reibungskoeffizienten weist weiter eine Sensoreinrichtung
32a zur Erfassung der jeweiligen Drehzahlen mehrerer Fahrzeugräder des Schienenfahrzeugs
12 in deren jeweiligen Kontaktpunkt zur Schiene auf.
[0097] Die Einrichtung 32 zur Ermittlung der Reibungskoeffizienten steht zudem mit dem Schnittstellenelement
18 und der Auswertungseinrichtung 20 in Datenverbindung.
[0098] Das Kollisionsvermeidungssystem 10 umfasst weiter eine Recheneinrichtung 34 zur Berechnung
eines Fahrzeugbremsweges ausgehend von den Betriebsparametern.
[0099] Die Recheneinrichtung 34 steht weiterhin mit dem Schnittstellenelement 18 und mit
der Auswertungseinrichtung 20 in Datenverbindung.
[0100] Ferner steht die Auswertungseinrichtung 20 mit einer Steuerungs- und Regelungseinrichtung
36 des Schienenfahrzeugs 12 in Datenverbindung.
[0101] Die Funktion des vorstehend beschriebenen Kollisionsvermeidungssystems 10 lässt sich
nun wie folgt beschreiben:
Für einen sicheren Fahrbetrieb des Schienenfahrzeugs 12 wird das zuvor strukturell
beschriebene Kollisionsvermeidungssystem 10 eingesetzt.
[0102] Das Kollisionsvermeidungssystem 10 insbesondere dazu eingerichtet, die äußere Fahrzeugumgebung,
das aktuelle Verkehrsgeschehen und verkehrsgefährdende Objekte O in Form von Objektdaten
zu erfassen.
[0103] Ferner ist das Kollisionsvermeidungssystem 10 ist insbesondere dazu eingerichtet,
das Fahrverhalten des Fahrzeugführers F kontinuierlich oder in zeitlichen Intervallen
zu erfassen und zu überprüfen.
[0104] Hinsichtlich der Überprüfung des Fahrverhaltens des Fahrzeugführers F kann das Kollisionsvermeidungssystem
10 grundsätzlich dessen Fahrverhalten in Abhängigkeit der aktuellen Verkehrssituation
und entsprechend unabhängig von der aktuellen Verkehrssituation bzw. den Objektdaten
erfassen und überprüfen.
[0105] Entsprechend der Überprüfung des Fahrverhaltens des Fahrzeugführers F unabhängig
von dem Verkehrsgeschehen kann das Kollisionsvermeidungssystem 10 wie folgt vorgehen:
In diesem Zusammenhang sind mittels der Auswertungseinrichtung 20 lediglich die Überprüfungsdaten
derart auswertbar, dass im Falle eines Fehlfahrverhaltens des Fahrzeugführers F ein
Warnsignal erzeugbar ist.
[0106] Ein derartiges Fehlfahrverhalten kann beispielsweise ein freihändiges oder freifüßiges
Fahrverhalten während der Fahrt des Schienenfahrzeugs 12 sein.
[0107] Zudem kann ein derartiges Fehlfahrverhalten die Benutzung eines Mobiltelefons oder
Smartphones während der Fahrt sein; bzw. kann der Fahrzeugführer F diesbezüglich während
des Fahrbetriebs Essen, Trinken oder Rauchen.
[0108] Die Überprüfungsdaten sind somit mittels der Auswertungseinrichtung 20 bzw. der Bildauswertungseinrichtung
26 dahingehend auswertbar, dass das Fahrverhalten des Fahrzeugführers F unabhängig
von den Betriebsparametern und den Objektdaten auswertbar ist.
[0109] Zudem ist mittels der Auswertungseinrichtung 20 ein erstes Warnsignal erzeugbar,
da mittels der Auswertungseinrichtung 20 ein Fehlfahrverhalten des Fahrzeugführers
F unabhängig von den Betriebsparametern und den Objektdaten auswertbar ist.
[0110] Das erste Warnsignal ist sodann an eine Ausgabeeinrichtung 22 des Fahrzeugs 12 oder
des Kollisionsvermeidungssystems 10 übertragbar und von dieser Ausgabeeinrichtung
22 an den Fahrzeugführer F ausgebbar.
[0111] Die akustische Ausgabe durch die akustische Ausgabeeinrichtung 28b kann durch eine
menschliche Stimme mit Informationen über das Fehlfahrverhalten erfolgen.
[0112] Ferner kann die akustische Ausgabe durch die akustische Ausgabeeinrichtung 28b durch
ein dem erfassten Fehlfahrverhalten charakteristisches zugeordnetes Geräusch erfolgen.
[0113] Im Übrigen kann die akustische Ausgabe durch die akustische Ausgabeeinrichtung 28b
jeweils durch einen Piepton kontinuierlich oder intervallartig erfolgen.
[0114] Das erste Warnsignal kann ferner mit zeitlich länger andauernder Missachtung des
ersten Warnsignals durch den Fahrzeugführer F lauter ausgegeben werden bzw. im Falle
eines intervallartigen Pieptons höherfrequenter ausgegeben werden.
[0115] Die optische Ausgabe des ersten Warnsignals durch die optische Ausgabeeinrichtung
28a kann jeweils durch ein Blinken oder kontinuierliches Leuchten der jeweiligen Leuchtelemente
(z.B. Leuchtdioden) erfolgen.
[0116] Ebenfalls kann die optische Ausgabe z.B. durch Anzeige auf einem elektronischen Display
28a in Form eines dem Fehlfahrverhalten zugeordneten Symbols sein.
[0117] Das erste Warnsignal kann ferner mit zeitlich länger andauernder Missachtung des
ersten Warnsignals durch den Fahrzeugführer F heller bzw. kontrastreicher ausgegeben
werden bzw. mit einer höheren Blinkfrequenz ausgegeben werden.
[0118] Das erste Warnsignal kann ferner an den Fahrzeugführer F zusätzlich noch mittels
einer haptischen Ausgabeeinrichtung 28c durch Vibration ausgegeben werden.
[0119] Das erste Warnsignal kann ferner mit zeitlich länger andauernder Missachtung des
ersten Warnsignals durch den Fahrzeugführer mittels der haptischen Ausgabeeinrichtung
22c mit einer größeren Vibrationsfrequenz und einer größeren Vibrationsamplitude ausgegeben
werden.
[0120] Weiterhin kann das Kollisionsvermeidungssystem 10 gemäß der Überprüfung des Fahrverhaltens
des Fahrzeugführers abhängig von dem Verkehrsgeschehen wie folgt vorgehen:
Gemäß diesem Fall sind die Objektdaten, mehrere Betriebsparameter des Fahrzeugs 12
und die Überprüfungsdaten bezüglich des Fahrzeugführers F derart auswertbar, dass
im Falle eines verkehrsspezifischen Fehlfahrverhaltens des Fahrzeugführers F mittels
der Auswertungseinrichtung 20 ebenfalls ein Warnsignal erzeugbar ist.
[0121] Ein verkehrsspezifisches Fehlverhalten des Fahrzeugführers F kann beispielsweise
das Missachten einer Lichtzeichenanlage oder das Missachten einer Kreuzung bzw. eines
Bahnübergangs sein.
[0122] Insofern sind die Betriebsparameter, die Objektdaten sowie die Überprüfungsdaten
mittels der Auswertungseinrichtung 20 dahingehend auswertbar, dass das Fahrverhalten
des Fahrzeugführers F abhängig von den Betriebsparametern und den Objektdaten auswertbar
ist.
[0123] Demzufolge ist mittels der Auswertungseinrichtung 20 ein zweites Warnsignal erzeugbar,
weil ein Fehlfahrverhalten des Fahrzeugführers F abhängig von den Betriebsparametern
und den Objektdaten auswertbar ist.
[0124] Das zweite Warnsignal ist sodann ebenfalls an eine Ausgabeeinrichtung 22 des Fahrzeugs
12 oder des Kollisionsvermeidungssystems 10 übertragbar und von dieser Ausgabeeinrichtung
22 an den Fahrzeugführer F ausgebbar.
[0125] Die akustische Ausgabe des zweiten Warnsignals durch die zweite akustische Ausgabeeinrichtung
30b kann durch eine menschliche Stimme mit Informationen über das erfasste Fehlfahrverhalten
des Fahrzeugführers F erfolgen.
[0126] Ferner kann die akustische Ausgabe des zweiten Warnsignals durch die zweite akustische
Ausgabeeinrichtung 30b durch ein dem erfassten Fehlfahrverhalten zugeordnetes Geräusch
erfolgen.
[0127] Im Übrigen kann die akustische Ausgabe des zweiten Warnsignals durch die zweite akustische
Ausgabeeinrichtung 30b jeweils durch einen Piepton kontinuierlich oder intervallartig
erfolgen.
[0128] Das zweite Warnsignal kann ferner mit länger andauernder Missachtung durch den Fahrzeugführer
lauter ausgegeben werden bzw. im Falle eines intervallartigen Pieptons höherfrequenter
ausgegeben werden.
[0129] Die optische Ausgabe des zweiten Warnsignals durch die zweite optische Ausgabeeinrichtung
30a kann jeweils durch ein Blinken oder kontinuierliches Leuchten der jeweiligen Leuchtelemente
(z.B. Leuchtdioden) erfolgen.
[0130] Das zweite Warnsignal kann ferner mit länger andauernder Missachtung durch den Fahrzeugführer
F heller bzw. kontrastreicher ausgegeben werden bzw. mit einer höheren Blinkfrequenz
ausgegeben werden.
[0131] Das zweite Warnsignal kann ferner an den Fahrzeugführer F zusätzlich noch mittels
der zweiten haptischen Ausgabeeinrichtung 30c durch Vibration ausgegeben werden.
[0132] Das zweite Warnsignal kann ferner mit länger andauernder Missachtung durch den Fahrzeugführer
F mittels der haptischen Ausgabeeinrichtung 30c mit einer größeren Vibrationsfrequenz
und einer größeren Vibrationsamplitude ausgegeben werden.
[0133] Zudem ist denkbar, dass das erste und das zweite Warnsignal auch von einer gemeinsamen
Ausgabeeinrichtung 22 ausgegeben werden.
[0134] Weiterhin kann das Kollisionsvermeidungssystem 10 gemäß der Überprüfung insbesondere
des Verkehrsgeschehens wie folgt vorgehen:
Die Objektdaten sowie mehrere Betriebsparameter des Fahrzeugs 12 sind mittels der
Auswertungseinrichtung 20 derart auswertbar, dass im Falle einer bevorstehenden Kollision
zwischen Objekt O und Fahrzeug 12 mittels der Auswertungseinrichtung 20 ein Warnsignal
erzeugbar ist.
[0135] Sodann wird mittels der Auswertungseinrichtung 20 ein Warnsignal im Falle einer bevorstehenden
Kollision zwischen Objekt O und Fahrzeug 12 erzeugt.
[0136] Das Warnsignal ist in diesem Fall insbesondere als Kollisionsvermeidungssignal ausgebildet.
[0137] Das Warnsignal bzw. das Kollisionsvermeidungssignal ist sodann an die erste und die
zweite Ausgabeeinrichtung 28, 30 übertragbar und an den Fahrzeugführer F ausgebbar.
[0138] Die akustische Ausgabe durch die jeweiligen akustischen Ausgabeeinrichtungen 28b,
30b kann jeweils durch eine menschliche Stimme mit Informationen über das erfasste
Objekt O erfolgen.
[0139] Ferner kann die akustische Ausgabe des Kollisionsvermeidungssignals jeweils durch
ein dem erfassten Objekt O charakteristisches zugeordnetes Geräusch erfolgen.
[0140] Im Übrigen kann die akustische Ausgabe jeweils durch einen Piepton kontinuierlich
oder intervallartig erfolgen.
[0141] Das jeweilige Kollisionsvermeidungssignal kann ferner mit sinkender Entfernung zwischen
Objekt O und Fahrzeug lauter ausgegeben werden bzw. im Falle eines intervallartigen
Pieptons höherfrequenter ausgegeben werden.
[0142] Die optische Ausgabe durch die optischen Ausgabeeinrichtungen 28b, 30b kann jeweils
durch ein Blinken oder kontinuierliches Leuchten der jeweiligen Leuchtelemente (z.B.
Leuchtdioden) erfolgen.
[0143] Das jeweilige Kollisionsvermeidungssignal kann ferner mit sinkender Entfernung zwischen
Objekt O und Fahrzeug 12 heller bzw. kontrastreicher ausgegeben werden bzw. mit einer
höheren Blinkfrequenz ausgegeben werden.
[0144] Das Kollisionsvermeidungssignal kann ferner an den Fahrzeugführer zusätzlich noch
mittels einer haptischen Ausgabeeinrichtung 28c, 30c durch Vibration ausgegeben werden.
[0145] Das haptische Kollisionsvermeidungssignal kann ferner mit sinkender Entfernung zwischen
Objekt O und Fahrzeug mittels der haptischen Ausgabeeinrichtung 28c, 30c mit einer
größeren Vibrationsfrequenz und einer größeren Vibrationsamplitude ausgegeben werden.
[0146] Die haptische Ausgabeeinrichtung 28c, 30c kann beispielsweise Bestandteil eines Fahrschalters
und eines Betätigungselements der Sicherheitsfahrschaltung sein.
[0147] Der Fahrzeugführer F kann aufgrund der vorstehend beschriebenen Ausgabe des Kollisionsvermeidungssignals
eine Bremsung des Schienenfahrzeugs einleiten oder zunächst das Objekt O akustisch
und optisch mittels einer Objektwarneinrichtung des Schienenfahrzeugs 12 warnen.
[0148] Sinkt infolgedessen die Kollisionswahrscheinlichkeit unter einen bestimmten Schwellwert
wieder ab, stoppt die Auswertungseinrichtung 18 die vorstehend beschriebene Ausgabe.
[0149] Steigt jedoch die Kollisionswahrscheinlichkeit weiter an, überträgt die Auswertungseinrichtung
18 das Kollisionsvermeidungssignal zusätzlich an eine Steuerungs- uns Regelungseinrichtung
36 des Schienenfahrzeugs 12.
[0150] Diese Steuerungs- uns Regelungseinrichtung 36 veranlasst sodann eine automatische
Betriebsbremsung oder Notbremsung der Bremsanlage des Schienenfahrzeugs 12, je nach
Entfernung des Objekts O zu dem Schienenfahrzeug 12 und je nach Kollisionswahrscheinlichkeit.
[0151] Wie bereits vorstehend beschrieben, weist das Kollisionsvermeidungssystem 10 eine
Einrichtung 32 zur Ermittlung der Reibungskoeffizienten zwischen dem Schienenfahrzeug
12 und der das Schienenfahrzeug tragenden Fahrbahn 12a auf.
[0152] Einrichtung 32 zur Ermittlung der Reibungskoeffizienten überträgt diese Art von Betriebsparameter
sodann über das Schnittstellenelement 18 an die Recheneinrichtung 34.
[0153] Die Recheneinrichtung 34 errechnet auf der Grundlage der übertragenen Reibungskoeffizienten
sowie der weiteren Betriebsparameter den aktuellen Bremsweg des Schienenfahrzeugs
12 und erzeugt entsprechende Bremswegdaten.
[0154] Diese Bremswegdaten oder die Reibungskoeffizienten an sich können im Anschluss der
Auswertungseinrichtung 20 ebenfalls in Form von Betriebsparametern bereitgestellt
werden, welche sie zur Auswertung zusammen mit den Objektdaten verwendet.
[0155] Fig. 2 zeigt weiter ein Flussdiagramm eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Verfahrens zum Betrieb des vorstehend beschriebenen Kollisionsvermeidungssystems 10
gemäß Fig. 1, das in einem Schienenfahrzeug 12 verbaut wird.
[0156] Gemäß eines ersten Schrittes S1 wird mittels einer optischen Überprüfungseinrichtung
14 ein Fahrverhalten eines Fahrzeugführers F erfasst und überprüft sowie entsprechende
Überprüfungsdaten erzeugt.
[0157] Im Anschluss daran wird gemäß eines zweiten Schrittes S2 mittels einer Sensoreinrichtung
16 ein oder mehrere Objekte O außerhalb des Fahrzeugs 12 erfasst und entsprechende
Objektdaten erzeugt.
[0158] Gemäß eines dritten Schrittes S3 werden sodann mehrere Betriebsparameter des Fahrzeugs
12 sowie die Objektdaten und ferner die Überprüfungsdaten mittels der Auswertungseinrichtung
20 ausgewertet.
[0159] Die dazu notwendigen mehreren Betriebsparameter des Fahrzeugs 12 werden der Auswertungseinrichtung
20 über die das Schnittstellenelement bereitgestellt.
[0160] In diesem Zusammenhang kann die Auswertungseinrichtung 20 im Rahmen der auf diesen
dritten Schritt S3 nachfolgenden Schritte anhand von drei möglichen parallelen Schrittfolgen
vorgehen.
[0161] Gemäß eines vierten Parallel-Schrittes S4.1 werden lediglich die Objektdaten sowie
mehrere Betriebsparameter des Fahrzeugs 12 derart von der Auswertungseinrichtung 20
ausgewertet, dass im Falle einer bevorstehenden Kollision zwischen Objekt O und Fahrzeug
12 mittels der Auswertungseinrichtung 20 ein Warnsignal erzeugbar ist.
[0162] Gemäß eines fünften Parallel-Schrittes S5.1 wird sodann mittels der Auswertungseinrichtung
20 ein Warnsignal im Falle einer bevorstehenden Kollision zwischen Objekt O und Fahrzeug
12 erzeugt.
[0163] Das Warnsignal ist in diesem Fall insbesondere als Kollisionsvermeidungssignal ausgebildet.
[0164] Das Warnsignal bzw. das Kollisionsvermeidungssignal wird sodann in diesem Fall gemäß
eines sechsten Parallel-Schrittes S6.1 von der Auswertungseinrichtung 20 an die erste
Ausgabeeinrichtung und an die zweite Ausgabeeinrichtung 28, 30 des Fahrzeugs 12 oder
des Kollisionsvermeidungssystems 10 übertragen.
[0165] Die Übertragung an die erste und an die zweite Ausgabeeinrichtung 28, 30 erfolgt
insbesondere aufgrund der Wichtigkeit des Warnsignals in Form des Kollisionsvermeidungssignals.
[0166] Im Anschluss erfolgt die Ausgabe des Warnsignals bzw. des Kollisionsvermeidungssignals
durch die erste und zweite Ausgabeeinrichtung 28, 30 im Rahmen eines siebten Parallel-Schrittes
S7.1.
[0167] Zudem werden gemäß eines weiteren vierten Parallel-Schrittes S4.2 die Überprüfungsdaten
mittels der Auswertungseinrichtung derart ausgewertet, dass im Falle eines Fehlfahrverhaltens
des Fahrzeugführers F mittels der Auswertungseinrichtung 20 ein Warnsignal erzeugbar
ist.
[0168] Gemäß dieses Schrittes wird also lediglich anhand der Überprüfungsdaten das Fahrverhalten
des Fahrzeugführers F ausgewertet.
[0169] Die Überprüfungsdaten werden demgemäß mittels der Auswertungseinrichtung 20 derart
auswertet, dass das Fahrverhalten des Fahrzeugführers F unabhängig von den Betriebsparametern
und den Objektdaten auswertet wird.
[0170] Im Rahmen eines weiteren fünften Parallel-Schrittes S5.2 wird sodann ein erstes Warnsignal
erzeugt, da ein Fehlfahrverhalten des Fahrzeugführers F unabhängig von den Betriebsparametern
und den Objektdaten ausgewertet wird.
[0171] Anschließend wird im Rahmen eines weiteren sechsten Parallel-Schrittes S6.2 das erste
Warnsignal an eine erste Ausgabeeinrichtung 28 des Fahrzeugs 12 oder des Kollisionsvermeidungssystems
10 übertragen.
[0172] Danach erfolgt die Ausgabe des ersten Warnsignals durch die erste Ausgabeeinrichtung
28 im Rahmen eines weiteren siebten Parallel-Schrittes S7.2.
[0173] Im Übrigen werden gemäß noch eines weiteren vierten Parallel-Schrittes S4.3 die Objektdaten
sowie mehrere Betriebsparameter des Fahrzeugs 12 und die Überprüfungsdaten mittels
der Auswertungseinrichtung 20 derart ausgewertet, dass im Falle eines Fehlfahrverhaltens
des Fahrzeugführers F mittels der Auswertungseinrichtung 20 ebenfalls ein Warnsignal
erzeugt wird.
[0174] Die Betriebsparameter, die Objektdaten sowie die Überprüfungsdaten werden demzufolge
von der Auswertungseinrichtung dahingehend ausgewertet werden, dass das Fahrverhalten
des Fahrzeugführers F abhängig von den Betriebsparametern und den Objektdaten ausgewertet
wird.
[0175] Im Rahmen noch eines weiteren fünften Parallel-Schrittes S5.3 wird sodann mittels
der Auswertungseinrichtung 20 ein zweites Warnsignal erzeugt, weil ein Fehlfahrverhalten
des Fahrzeugführers F abhängig von den Betriebsparametern und den Objektdaten ausgewertet
wird.
[0176] Im Anschluss wird gemäß noch eines weiteren sechsten Parallel-Schrittes S6.3 mittels
der Auswertungseinrichtung 20 das zweite Warnsignal an eine zweite Ausgabeeinrichtung
28 übertragen.
[0177] Anschließend erfolgt die Ausgabe des zweiten Warnsignals durch die zweite Ausgabeeinrichtung
30 im Rahmen noch eines weiteren siebten Parallel-Schrittes S7.3.
[0178] Alle vorigen beschriebenen Verfahrensschritte S1 bis S7.1, S7.2, S7.3 sind mittels
des Kollisionsvermeidungssystems 10 automatisch durchführbar.
[0179] Ferner kehrt das Kollisionsvermeidungssystem nach Durchführung des jeweiligen siebten
Parallel-Schrittes S7.1, S7.2, S7.3 automatisch wieder zu Schritt 1 zurück.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0180]
- 10
- Kollisionsvermeidungssystem
- 12
- Schienenfahrzeug
- 12a
- Fahrbahn
- 14
- optische Überprüfungseinrichtung
- 16
- Sensoreinrichtung
- 18
- Schnittstellenelement
- 20
- Auswertungseinrichtung
- 22
- Ausgabeeinrichtung
- 24
- Videokamera
- 26
- Bildauswertungseinrichtung
- 28
- erste Ausgabeeinrichtung
- 28a
- optische Ausgabeeinrichtung der ersten Ausgabeeinrichtung
- 28b
- akustische Ausgabeeinrichtung der ersten Ausgabeeinrichtung
- 28c
- haptische Ausgabeeinrichtung der ersten Ausgabeeinrichtung
- 30
- zweite Ausgabeeinrichtung
- 30a
- optische Ausgabeeinrichtung der zweiten Ausgabeeinrichtung
- 30b
- akustische Ausgabeeinrichtung der zweiten Ausgabeeinrichtung
- 30c
- haptische Ausgabeeinrichtung der zweiten Ausgabeeinrichtung
- 32
- Einrichtung zur Ermittlung der Reibungskoeffizienten
- 32a
- Sensoreinrichtung der Einrichtung zur Ermittlung der Reibungskoeffizienten
- 34
- Recheneinrichtung
- 36
- Steuerungs- und Regelungseinrichtung
- F
- Fahrzeugführer
- O
- Objekt
1. Kollisionsvermeidungssystem (10) für ein Fahrzeug (12), insbesondere Schienenfahrzeug
(12), mit wenigstens einer optischen Überprüfungseinrichtung (14) zur Erfassung und
Überprüfung wenigstens eines Fahrverhaltens wenigstens eines Fahrzeugführers (F) sowie
zur Erzeugung entsprechender Überprüfungsdaten, mit wenigstens einer Sensoreinrichtung
(16) zur Erfassung von wenigstens einem Objekt (O) außerhalb des Fahrzeugs (12) und
zur Erzeugung entsprechender Objektdaten, mit wenigstens einem Schnittstellenelement
(18) zum Anschluss an ein Subsystem, insbesondere ein Bremskontrollsystem, ein Traktionskontrollsystem,
ein Energieversorgungssystem oder Levellingsystem eines Schienenfahrzeugs, und/oder
an ein Datenversorgungssystem, insbesondere Bordnetz und/oder Bussystem, des Fahrzeugs
zur Bereitstellung mehrerer Betriebsparameter des Fahrzeugs (12) im Kollisionsvermeidungssystem
(10) und mit wenigstens einer Auswertungseinrichtung (20), wobei mittels der Auswertungseinrichtung
(20) mehrere Betriebsparameter des Fahrzeugs (12) sowie die Objektdaten und/oder ferner
die Überprüfungsdaten derart auswertbar sind, dass im Falle wenigstens einer bevorstehenden
Kollision zwischen Objekt (O) und Fahrzeug (12) und/oder dass im Falle wenigstens
eines Fehlfahrverhaltens des Fahrzeugführers (F) mittels der Auswertungseinrichtung
(20) wenigstens ein Warnsignal erzeugbar ist und an wenigstens eine Ausgabeeinrichtung
(22) des Fahrzeugs (12) und/oder des Kollisionsvermeidungssystems (10) übertragbar
und von dieser Ausgabeeinrichtung (22) an den Fahrzeugführer (F) ausgebbar ist.
2. Kollisionsvermeidungssystem (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die optische Überprüfungseinrichtung (14) wenigstens eine Videoaufnahmeeinrichtung
(24), insbesondere Videokamera (24), zur Erzeugung der Überprüfungsdaten aufweist.
3. Kollisionsvermeidungssystem (10) nach Anspruch 1 oder Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Auswertungseinrichtung (20) wenigstens eine Bildauswertungseinrichtung (26) aufweist,
mittels derer anhand der Überprüfungsdaten das Fahrverhalten des Fahrzeugführers (F)
auswertbar ist.
4. Kollisionsvermeidungssystem (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Überprüfungsdaten mittels der Auswertungseinrichtung (20) dahingehend auswertbar
sind, dass das Fahrverhalten des Fahrzeugführers (F) unabhängig von den Betriebsparametern
und den Objektdaten auswertbar ist.
5. Kollisionsvermeidungssystem (10) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
mittels der Auswertungseinrichtung (20) wenigstens ein erstes Warnsignal erzeugbar
ist, falls mittels der Auswertungseinrichtung (20) ein Fehlfahrverhalten des Fahrzeugführers
(F) unabhängig von den Betriebsparametern und den Objektdaten auswertbar ist.
6. Kollisionsvermeidungssystem (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Betriebsparameter und/oder die Objektdaten sowie die Überprüfungsdaten mittels
der Auswertungseinrichtung (20) dahingehend auswertbar sind, dass das Fahrverhalten
des Fahrzeugführers (F) abhängig von den Betriebsparametern und/oder den Objektdaten
auswertbar ist.
7. Kollisionsvermeidungssystem (10) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
mittels der Auswertungseinrichtung (20) wenigstens ein zweites Warnsignal erzeugbar
ist, falls ein Fehlfahrverhalten des Fahrzeugführers (F) abhängig von den Betriebsparametern
und/oder den Objektdaten auswertbar ist.
8. Kollisionsvermeidungssystem (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Ausgabeeinrichtung (20) wenigstens eine erste Ausgabeeinrichtung (28) zur Ausgabe
des ersten Warnsignals aufweist und wobei die Ausgabeeinrichtung wenigstens eine zweite
Ausgabeeinrichtung (30) zur Ausgabe des zweiten Warnsignals aufweist.
9. Kollisionsvermeidungssystem (10) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
die erste Ausgabeeinrichtung (28) wenigstens eine optische Ausgabeeinrichtung (28a)
und/oder wenigstens eine akustische Ausgabeeinrichtung (28b) und/oder wenigstens eine
haptische Ausgabeeinrichtung (28c) aufweist und wobei die zweite Ausgabeeinrichtung
(30) wenigstens eine optische Ausgabeeinrichtung (30a) und/oder wenigstens eine akustische
Ausgabeeinrichtung (30b) und/oder wenigstens eine haptische Ausgabeeinrichtung (30c)
aufweist.
10. Kollisionsvermeidungssystem (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Betriebsparameter einen oder mehrere Reibungskoeffizienten zwischen dem Fahrzeug
(12) und wenigstens einer das Fahrzeug (12) tragenden Fahrbahn (12a) umfassen.
11. Verfahren zum Betrieb wenigstens eines Kollisionsvermeidungssystems (10), das in wenigstens
einem Fahrzeug (12), insbesondere Schienenfahrzeug (12), verbaut ist, wobei das Verfahren
die folgenden Schritte umfasst:
- Erfassen und Überprüfen wenigstens eines Fahrverhaltens wenigstens eines Fahrzeugführers
(F) sowie Erzeugen entsprechender Überprüfungsdaten;
- Erfassen von wenigstens einem Objekt (O) außerhalb des Fahrzeugs (12) und Erzeugen
entsprechender Objektdaten;
- Bereitstellen mehrerer Betriebsparameter des Fahrzeugs (12);
- Auswerten mehrerer Betriebsparameter des Fahrzeugs (12) sowie der Objektdaten und/oder
ferner der Überprüfungsdaten;
- Erzeugen wenigstens eines Warnsignals im Falle wenigstens einer bevorstehenden Kollision
zwischen Objekt (O) und Fahrzeug (12) und/oder
- Erzeugen wenigstens eines Warnsignals im Falle wenigstens eines Fehlfahrverhaltens
des Fahrzeugführers (F);
- Übertragen des Warnsignals an wenigstens eine Ausgabeeinrichtung (22, 28, 30) des
Fahrzeugs (12) und/oder des Kollisionsvermeidungssystems (10);
- Ausgabe des Warnsignals an den Fahrzeugführer (F).
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
anhand der Überprüfungsdaten das Fahrverhalten des Fahrzeugführers (F) ausgewertet
wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Überprüfungsdaten dahingehend auswertet werden, dass das Fahrverhalten des Fahrzeugführers
(F) unabhängig von den Betriebsparametern und den Objektdaten auswertet wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein erstes Warnsignal erzeugt wird, falls ein Fehlfahrverhalten des Fahrzeugführers
(F) unabhängig von den Betriebsparametern und den Objektdaten ausgewertet wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Betriebsparameter und/oder die Objektdaten sowie die Überprüfungsdaten dahingehend
ausgewertet werden, dass das Fahrverhalten des Fahrzeugführers (F) abhängig von den
Betriebsparametern und/oder den Objektdaten ausgewertet wird.
16. Verfahren nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, dass
wenigstens ein zweites Warnsignal erzeugt wird, falls ein Fehlfahrverhalten des Fahrzeugführers
(F) abhängig von den Betriebsparametern und/oder den Objektdaten ausgewertet wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, dass
das erste Warnsignal ausgegeben wird und das zweite Warnsignal ausgegeben wird.
18. Fahrzeug (12, 12'), insbesondere ein Schienenfahrzeug (12, 12') mit wenigstens einem
Kollisionsvermeidungssystem (10, 10') nach einem der Ansprüche 1 bis 10.