[0001] Die Erfindung betrifft einen Dosendeckel mit einer dicht wiederverschließbaren Öffnung
gemäß Oberbegriff von Patentanspruch 1.
[0003] Des Weiteren ist ein vergleichbarer Dosendeckel dieser Art in der
EP 2 354 022 B1 beschrieben.
[0004] Aus der
EP 1 607 341 A1 ist ein Dosendeckel mit einer wiederverschließbaren Öffnung bekannt, bei dem in dem
metallischen Dosendeckel eine Öffnung eingebracht und der Rand dieser Öffnung umgebördelt
ist, um eine Verankerungsmöglichkeit für ein vorgefertigtes Kunststoff-Verschlussteil
zu schaffen. Das Kunststoff-Verschlussteil umfasst ein mit dem Bördelrand der Dosenöffnung
zu verbindendes Basisteil, in dem eine durch einen Flachstopfen verschlossene Öffnung
ausgebildet ist. Der Flachstopfen ist mit dem Öffnungsrand über eine Kunststoff-Reißnaht
verbunden, so dass der mit einer Aufreißlasche verbundene Flachstopfen durch Zugausübung
über die Aufreißlasche von dem Kunststoff-Basisteil gelöst und in eine Öffnungstellung
verschwenkt werden kann. Die Öffnung kann durch Eindrücken des an seiner Unterseite
vorzugsweise konisch ausgebildeten Flachstopfens wieder vorübergehend verschlossen
werden.
[0005] Aus der
WO 2008/098558 A1 ist ein eine wiederverschließbare Öffnung aufweisender Dosendeckel bekannt, bei dem
ebenfalls im metallischen Dosendeckel eine Öffnung eingebracht wird, in die ein vorgefertigtes,
aufreißbares Kunststoff-Verschlussteil eingesetzt wird, wobei das vorgefertigte Kunststoffelement
randseitig einen Doppelflansch aufweist, in den der Rand der ausgestanzten Dosenöffnung
eingreift und darin fixiert wird. Das vorgefertigte Kunststoffelement umfasst ein
Verschlussteil, das mit dem Umfangsrand des Kunststoffteils über eine Reißnaht verbunden
ist. Eine mit dem Verschlussteil verbundene Reißlasche ermöglicht es, die Kunststoff-Reißnaht
zwischen dem Umfangsbereich des Kunststoffteils und dem Deckelteil aufzureißen und
auf diese Weise die Dosenöffnung freizugeben. Zum Zwecke des Wiederverschließens kann
das vorzugsweise über einen Laschenbereich mit dem Umfangsbereich in Verbindung bleibende
Verschlussteil wieder in die Öffnung eingedrückt werden.
[0006] Aus der
GB 1 389 351 ist ein wiederverschließbarer Dosendeckel bekannt, bei dem insbesondere das Entstehen
von scharfen Kanten vermieden werden soll, wie sie beim Aufreißen üblicher Blechdosen
über eine Lasche entstehen. Dazu wird in eine im metallischen Dosendeckel vorgesehene
Ausstanzung ein vorgefertigtes Kunststoffteil eingeschnappt, das einen Deckelteil
aufweist, der über eine dünne Kunststoffwandung mit dem in die Dosenöffnung eingeschnappten
Basisteil verbunden ist. Über eine Aufreißlasche kann die dünne Verbindungswandung
zwischen Verschlussteil und Basisteil zerstört und die Dosenöffnung freigelegt werden.
Das Verschlussteil ist dabei so ausgebildet, dass es zum Wiederverschließen der Öffnung
über eine Schnapp-Rastverbindung in das Basisteil eingreift.
[0007] Aus der
DE 89 11 286 U ist eine Getränkedose mit einem Eindrückdeckelverschluss bekannt, bei dem die Aufreißlasche
drehbar an der Deckelwandung gelagert und an ihr ein Verschlusselement vorgesehen
ist, das beim Verdrehen der Aufreißlasche aus der Aufreißstellung in eine Verschließstellung
oberhalb der geöffneten Ausgießöffnung mitgenommen wird und die Ausgießöffnung abdeckend
übergreift oder verschließend in diese eingreift.
[0008] Aus der
DE 90 05 150 U ist eine Getränkedose mit einem aus Blech bestehenden Deckel bekannt, in dem eine
Schwächungslinie ausgebildet ist und das durch die Schwächungslinie abgegrenzte Deckelteil
mittels einer Zuglasche heraustrennbar ist, wobei auf dem Deckel unverlierbar ein
im Wesentlichen parallel zur Deckeloberfläche verschwenkbares Verschlussteil für die
Entnahmeöffnung befestigt ist.
[0009] Aus der
DE 196 13 246 ist ein Deckel aus Metall für Getränkedosen bekannt, der in der Deckelfläche eine
vorgestanzte Ausgießöffnung aufweist, die mittels eines Verschlusselementes dicht
verschlossen ist und nach dem ersten Öffnen wieder dicht verschließbar ist. Dabei
sind Deckel und Verschlusselement durch bajonettartig ineinandergreifende Elemente
formschlüssig miteinander verbindbar, die direkt aus dem Deckelmaterial bzw. dem Verschlusselement
ausgeformt sind.
[0010] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, den wiederverschließbaren Dosendeckel
gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1 in der Weise weiterzubilden, dass unter Beibehaltung
eines qualitativ hochwertigen, gas- und flüssigkeitsdichten Verschlusses die Funktionalität
weiter verbessert und vor allem der Vorgang des Öffnens der Dose erleichtert, bzw.
der dazu erforderliche Kraftaufwand verringert wird und dass des Weiteren aufgrund
des konstruktiven Aufbaus die Fertigung des Dosendeckels vereinfacht, kostengünstiger
gestaltet und die automatische Montage im Vergleich zu bisherigen Lösungen wesentlich
günstiger gestaltet werden kann.
[0011] Gelöst wird diese Aufgabe im Wesentlichen dadurch, dass das Kragenteil und das Deckelaufnahmeteil
jeweils eine Mehrzahl von angeformten und ringförmig verteilt angeordneten Ansätzen
aufweisen, dass diese Ansätze sich durch angepasste Öffnungen im metallischen Deckelteil
erstrecken, und dass Kragenteil und Deckelaufnahmeteil unter Zwischenschaltung einer
Haftvermittlungsschicht durch nietartige Verformung der Ansätze unter Wärmeeinwirkung
mit dem metallischen Deckelteil form- und kraftschlüssig sowie dicht verbunden sind.
[0012] Durch diese Maßnahmen wird eine separate Fertigung der Kunststoff- und Metallkomponenten
ermöglicht und ein spritztechnisches Anfertigen von Verbundteilen aus Metall und Kunststoff
vermieden, wodurch sich erhebliche fertigungstechnische Vorteile ohne jegliche funktionelle
Einbußen erzielen lassen.
[0013] Zur Erzielung sicherer und dauerhafter Verbindungen zwischen den einzelnen Komponenten
des Dosendeckels ist vorzugsweise vorgesehen, dass sich die bei erhöhter Temperatur
reagierende Haftvermittlungs- oder Versiegelungsschicht über beide Oberflächen des
metallischen Deckelteils, d.h. über die äußere und innere Oberfläche dieses Deckelteils
erstreckt.
[0014] Die damit vorgesehene Versiegelungsschicht, bei der es sich um einen Siegellack handeln
kann, wird sichergestellt, dass die Kunststoffmaterialien dicht und fest mit den Metallteilen
verbunden werden, was bevorzugt durch Heißversiegelung bei erhöhter Temperatur, beispielsweise
bei etwa 150°C bis 160°C erfolgt.
[0015] Eine Ausführungsvariante der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass der durch
eine umlaufende Aufreißlinie begrenzte Öffnungsbereich mit dem angrenzenden Deckelbereich
durch eine Schwächungsnut verbunden ist, die teilweise, insbesondere in dem der Aufreißbewegung
zugeordneten Anfangs- und Endbereich durchbrochen ist.
[0016] Durch das Vorsehen von geeignet angeordneten Teildurchbrechungen der Schwächungsnut
kann die zum Öffnen des Verschlusses erforderliche Kraft definiert verringert werden,
wobei die Dichtheit auch in diesem Falle sicher gewährleistet wird, und zwar durch
die an der Unterseite des metallischen Deckels vollflächig vorgesehene und festhaftend
angebrachte Schicht aus Kunststoffmaterial bzw. die entsprechend angebrachte Kunststofffolie.
[0017] Fertigungstechnisch ergibt sich gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung
ein wesentlicher Vorteil dadurch, dass Kragenteil, Deckelaufnahmeteil und Zuglasche
aus dem gleichen Kunststoffmaterial, insbesondere Polypropylen, bestehen und von einem
einzigen über Verbindungslaschen zusammenhängenden Spritzgussteil gebildet sind, das
durch Faltung in eine Montageeinheit überführbar und über die den Öffnungen im metallischen
Deckelteil zugeordneten Ansätze in einem Verbindungsschritt mit dem metallischen Deckelteil
verbindbar ist.
[0018] Ermöglicht wird dies vor allem auch dadurch, dass der metallische Dosendeckel beidseitig
vollflächig mit der bereits erwähnten Versiegelungsschicht versehen ist, die es ermöglicht,
alle Kunststoffkomponenten bzw. Kunststoffteile aus einer einzigen Komponente, insbesondere
Polypropylen, in einem Vorgang zu spritzen und trotzdem feste und dichte Verbindungen
mit dem metallischen Dosendeckel zu gewährleisten. Die drei miteinander verbundenen
Bestandteile aus der gleichen Kunststoffkomponente werden aufeinander gefaltet, so
dass ein Element vorliegt, das durch Eindrücken der an den Kunststoffteilen vorgesehenen
Vorsprünge in die mit den entsprechenden Öffnungen versehenen Dosendeckelbereiche
das nietartige Verbinden und Heißversiegeln unter Wirksamwerden der Versiegelungsschicht
erfolgen kann.
[0019] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist zur Sicherstellung der langfristigen
Dichtheit der Gesamtanordnung vorgesehen, dass das Deckelaufnahmeteil mit seinem am
metallischen Deckelteil anliegenden Außenumfangsrand mit diesem metallischen Deckelteil
durch Heißversiegelung dicht verbunden ist.
[0020] Die Zuglasche weist bevorzugt zumindest einen sich bis zum metallischen Deckelteil
erstreckenden Ansatz auf, der mit dem Deckelteil während eines Versiegelungsschritts
verbunden wird.
[0021] Eine generell für Verschlüsse von Behältern mit einem Deckelteil besonders vorteilhafte
Schnapp-Rastverbindung zeichnet sich dadurch aus, dass die Schnapp-Rastverbindung
zwischen dem Kragenteil und dem Deckelaufnahmeteil aus einer am Deckelaufnahmeteil
vorgesehenen Kuppel- und Dichtrippe, die in eine erste angepasste Ausnehmung im Kragenteil
eingreift und einer Vorspann- und Verrastlippe besteht, die in eine zweite Ausnehmung
des Kragenteils verrastend eingreift und die Wandungsrippe zwischen den beiden Ausnehmungen
gegen die Koppel- und Dichtrippe drückt.
[0022] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung, die auch unabhängig von der Art der Verbindung
der Kunststoffteile mit den Metallteilen und unabhängig davon, ob nur ein Kunststoffmaterial
oder mehrere Kunststoffmaterialien Verwendung finden, von besonderem Vorteil ist,
zeichnet sich dadurch aus, dass der Öffnungsbereich des metallischen Dosendeckels
von der ihn umgebenden Deckelfläche unter Ausbildung ineinandergreifender Vorsprünge
und Ausnehmungen durch einen Schneid-, insbesondere Stanzvorgang getrennt ist, dass
der Öffnungsbereich und die ihn umgebende Deckelfläche über diese Vorsprünge und Ausnehmungen
form- und kraftschlüssig als ein Bauteil zusammengehalten werden und die Dichtheit
des fertigen, ungeöffneten Dosendeckels durch die innenliegende Kunststoffbeschichtung
bzw. Folie gewährleistet ist.
[0023] Die Vorsprünge und Ausnehmungen sind dabei bevorzugt über Hinterschneidungen gekuppelt.
[0024] Diese besonders bedeutsame Ausführungsvariante der Erfindung, bei der der Öffnungsbereich
des Dosendeckels zunächst unter Ausbildung einer Verzahnungsstruktur ausgeschnitten
oder ausgestanzt wird und unmittelbar darauf dieser ausgestanzte Deckelöffnungsbereich
in die Verzahnung des übrigen Teils des Dosendeckels gedrückt wird, so dass wiederum
ein einteiliges Gebilde vorliegt, das in der Fertigung in die nächste Station gebracht
und mit dem Kunststoffteil verbunden werden kann, führt dazu, dass ein absolut spänefreies
Öffnen des hochschwenkbaren Deckelteils erzielt wird und der Öffnungsvorgang mit besonders
geringem Kraftaufwand durchführbar ist. Dies ist eine Folge davon, dass beim Öffnungsvorgang
keinerlei metallische Schwächungsnuten aufgerissen werden müssen, da die voneinander
zu trennenden metallischen Bereiche bereits durch den Stanzvorgang vollständig voneinander
getrennt sind. Die Dichtheit auch dieser Anordnung wird wiederum durch die innenliegende
Kunststofffolie gewährleistet, die unmittelbar angrenzend an den Öffnungsbereich eine
umlaufende Schwächungsstelle bzw. Einkerbung aufweist, so dass der Öffnungsvorgang
auch nicht durch diese die Dichtheit gewährleistende Folie erschwert wird.
[0025] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung
beschrieben.
[0026] In der Zeichnung zeigt:
- Fig. 1
- eine Draufsicht eines wiederverschließbaren Dosendeckels nach der Erfindung,
- Fig. 2
- eine perspektivische Darstellung der gestanzten metallischen Deckelfläche vor der
Verbindung mit den Kunststoffbestandteilen des Verschlusses,
- Fig. 3
- eine perspektivische Schnittdarstellung des Dosendeckels nach Fig. 1,
- Fig. 4
- eine vergrößerte Detaildarstellung zur Erläuterung der abdichtenden Kupplung zwischen
einem mit dem Behältnis verbundenen Kragenteil und einem Deckelaufnahmeteil,
- Fig. 5A bis 5C
- Darstellungen zur Erläuterung der Fertigung sämtlicher Kunststoffkomponenten des Verschlusses
in einem Fertigungsschritt,
- Fig. 6
- eine perspektivische Draufsicht einer besonders bevorzugten Ausgestaltung des metallischen
Dosendeckelteils vor Verbindung mit den Kunststoffkomponenten, und
- Fig. 7
- eine Schnittdarstellung des Dosendeckels nach Fig. 6 mit schematisch eingezeichneten
Kunststoffkomponenten.
[0027] Fig. 1 zeigt einen in seiner Grundform konventionell gestalteten Dosendeckel 1 aus
Metall, der über einen Bördelrand 2 unter Zwischenschaltung eines Dichtmaterials mit
der jeweils zugehörigen Dose flüssigkeits- und gasdicht verbunden wird.
[0028] In diesem Deckel ist, außermittig versetzt, eine wiederverschließbare Öffnung integriert,
wie dies im Einzelnen noch erläutert werden wird.
[0029] In Fig. 1 zu erkennen ist ein mit einer Aufreißlasche 15 verbundener Kragenteil 5,
der den Öffnungsbereich umschließt und mit der Dosendeckelfläche 23 fest verbunden
ist. Ein Deckelaufnahmeteil 10 umschließt den Öffnungsbereich 11 und kann mittels
der Lasche 15 beim Öffnungsvorgang hochgeschwenkt werden. Ein Knickfederelement 22
stellt dabei sicher, dass der hochgeschwenkte Deckel in Öffnungsstellung gehalten
wird, wenn er insbesondere von mehr als einem Winkel von 90° aufgeschwenkt wird.
[0030] Der Fig. 1 ist auch entnehmbar, dass die wiederverschließbare Öffnung mit all ihren
zugehörigen Komponenten außermittig, und zwar derart angeordnet, ist, dass trotz des
Vorhandenseins der wiederverschließbaren Öffnung die Stapelbarkeit wie bei herkömmlichen
Dosen unverändert gegeben ist.
[0031] Voraussetzung dafür ist neben der Positionierung vor allem die Kompaktheit der erfindungsgemäßen
wiederverschließbaren Öffnung. Der Überstand der Komponenten der wiederverschließbaren
Öffnung über die Dosenfläche beträgt erfindungsgemäß nur etwa 2 mm.
[0032] Fig. 2 zeigt den als Stanzteil ausgebildeten metallischen Dosendeckel einer vorteilhaften
Ausführungsform der Erfindung vor Verbindung mit den zugehörigen Kunststoffkomponenten
des wiederverschließbaren Deckels.
[0033] Zu sehen sind in dieser Darstellung durchgehende Öffnungen 31, die zur Verbindung
der Kunststoffkomponenten mit dem metallischen Dosendeckel dienen und ringförmig beiderseits
einer Schwächungsnut bzw. Aufreißkerbe 4 angeordnet sind. Eine Besonderheit der Ausgestaltung
der Schwächungsnut bzw. Aufreißkerbe 4 besteht darin, dass diese im Gegensatz zu herkömmlichen
Lösungen nicht durchgehend ist, sondern Durchbrechungen 36 aufweist, die zu dem vorteilhaften
Effekt führen, dass der Öffnungsvorgang erleichtert, d.h. die zum Öffnen des hochschwenkbaren
Deckelteils erforderliche Kraft verringert wird. Diese Durchbrüche 36 werden beim
Stanzvorgang des Deckels ausgebildet, lassen das Deckelteil aber als einheitliches
Stanzteil bestehen. Die vom Dosendeckel zu gewährleistende Dichtheit wird durch die
Durchbrechungen 36 nicht beeinträchtigt, weil die geforderte Dichtheit durch eine
innenliegende, sich über die gesamte innere Dosendeckelfläche und auch in den Bördelbereich
erstreckende Dichtfolie sichergestellt wird.
[0034] Fig. 3 zeigt eine Querschnittsdarstellung des Dosendeckels nach den Fig. 1 und 2,
wobei die Anordnung im geschlossenen Zustand dargestellt ist.
[0035] Der innerhalb der Aufreißlinie 4 gelegene Bereich des Dosendeckels, d.h. der Öffnungsbereich
11, ist von einem Deckelaufnahmeteil 10 aus Kunststoff umschlossen, das mit diesem
metallischen Bereich fest und dicht verbunden ist, und zwar mittels einer Vielzahl
von angeformten Vorsprüngen 32, die sich durch die im Einzelnen in Fig. 2 gezeigten
Öffnungen 31 erstrecken. Durch nietartige Verformung dieser Vorsprünge 32 unter Wärmeeinwirkung
wird eine feste Verbindung hergestellt, wobei aber wesentlich ist, dass an den Kontaktflächen
zwischen Kunststoffteil und Metallteil ein unter Wärme reagierender Haftvermittler
vorgesehen ist. Bevorzugt ist sowohl die Außenfläche als auch die Innenfläche des
metallischen Dosendeckels mit einem als Haftvermittler wirksamen geeigneten Material,
insbesondere nach Art eines Siegellacks, überzogen, so dass der Haftvermittler überall
dort zur Verfügung steht, wo er zu Verbindungs- und Abdichtzwecken benötigt wird.
[0036] Zur Zusammenwirkung mit dem Deckelaufnahmeteil 10 in Form einer Schnapp-Rastverbindung
ist radial außerhalb des Öffnungsbereichs ein Kragenteil 5 aus Kunststoffmaterial
vorgesehen, das in gleicher Weise wie das Deckelaufnahmeteil 10 über Öffnungen 31
durchsetzende Ansätze 30 mit dem metallischen Dosendeckel verbunden ist.
[0037] Sowohl für die gewählte Verbindungstechnik zwischen Metall und Kunststoffteilen als
auch insbesondere für die Ausgestaltung der Aufreißlinie bzw. Schwächungsnut 4 ist
das Vorsehen einer Kunststoffschicht bzw. Kunststofffolie wichtig, die sich über die
gesamte Unterseite des Dosendeckels bis in den Bereich des Bördelrands 2 erstreckt
und diese Unterseite vollflächig abdeckt. Diese Kunststofflage 26 ist mit dem metallischen
Dosendeckel wiederum über einen Haftvermittler, insbesondere einen bei Wärmeeinbringung
wirksam werdenden bzw. reagierenden Lack gebildet. Die Fig. 3 lässt erkennen, dass
sich diese Abdichtlage sowohl über die mechanischen Verbindungsstellen zwischen Metall-
und Kunststoffteilen als auch über die Schwächungsnut 4 erstreckt.
[0038] Der wesentliche Vorteil der geschilderten Verbindungstechnik zwischen metallischem
Deckel und Kunststoffkomponenten besteht darin, dass Metallstanzteil und Kunststoffteile
separat hergestellt werden können, keine Metallumspritzungsvorgänge erforderlich sind
und die Verbindung zwischen metallischem Dosendeckel und Kunststoffkomponenten in
einem Arbeitsgang erfolgen kann, wenn die Kunststoffkomponenten auf die metallische
Fläche aufgebracht sind und die Vorsprünge 30 die Öffnungen 31 durchsetzen.
[0039] Die Detaildarstellung nach Fig. 4 zeigt ein im Prinzip für Schnapp-Rastverbindungen
allgemein einsetzbares Konstruktionsprinzip, das vorteilhafterweise auch für den erfindungsgemäßen
wiederverschließbaren Dosendeckel verwendet wird.
[0040] Am Deckelaufnahmeteil 10 sind dazu zwei umlaufende Rippen vorgesehen, nämlich eine
außenliegende Kuppel- und Dichtrippe 34 und eine innenliegende Vorspann- und Verrastrippe
35. Die Kuppel- und Dichtrippe 34 greift in eine erste Ausnehmung 39 des Kragenteils
5 abdichtend ein, während sich die Vorspann- und Verrastrippe 35 in eine zweite Ausnehmung
40 des Kragenteils 5 erstreckt und zwischen dieser Rippe und der Ausnehmung eine Schnapp-Rastverbindung
geschaffen wird. Wesentlich ist aber auch, dass diese Rippe 35 so dimensioniert und
gestaltet ist, dass sie im verrasteten Zustand gegen die mittlere Wandungsrippe 41
des Kragenteils drückt, so dass dieser Wandungsteil gegen die Dichtrippe 39 gedrückt
und damit die Abdichtwirkung noch sicherer und besser wird.
[0041] Fig. 4 lässt auch erkennen, dass der metallische Dosendeckel beidseitig und vollflächig
mit einer Haftvermittlungsschicht 37 bedeckt ist, was es auch ermöglicht, zur Verbesserung
der Dichtheit einer befüllten Dose den Außenrand des Deckelaufnahmeteils 10, der an
der metallischen Dosendeckelfläche anliegt, über die Haftvermittlungsschicht abdichtend
zu fixieren.
[0042] Bei einem wiederverschließbaren Dosendeckel müssen aber nicht nur Anforderungen hinsichtlich
der Dichtigkeit erfüllt werden, sondern es muss vor allem auch erreicht werden, dass
sich die Dose einfach und mit geringem Kraftaufwand öffnen lässt. Dazu trägt zum einen
die gut und bequem ergreifbare Zuglasche 15 bei, aber vor allem ist für die Erfindung
wesentlich, dass die erforderliche Aufreißkraft möglichst niedrig ist. Dieser Zielsetzung
entspricht das bereits erwähnte Vorsehen von Durchbrüchen 36 längs der Aufrisslinie
bzw. der Schwächungsnut und dazu kommt hinzu, dass die innenliegende Kunststofffolie
26 benachbart der Aufrisslinie mit einer umlaufenden Schwächungskerbung 38 versehen
ist, so dass auch die Folie 26 den Öffnungsvorgang nicht störend behindern kann.
[0043] Die Darstellungen in den Fig. 5a bis 5c zeigen eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung
der Erfindung, die darin besteht, dass sämtliche Kunststoffkomponenten des wiederverschließbaren
Dosendeckels aus dem gleichen Kunststoffmaterial bestehen und dadurch eine Fertigung
dieser Kunststoffkomponenten in einem einzigen Spritzgussvorgang erfolgen kann.
[0044] Wie aus den Darstellungen ersichtlich ist, werden Kragenteil 5, Deckelaufnahmeteil
10 und Zuglasche 15 in einer Ebene liegend und durch Verbindungslaschen 42 miteinander
verbunden gespritzt, so dass ein praktisch einteiliges Gesamtgebilde erhalten wird,
das im Fertigungsvorgang als Einheit gehandhabt werden kann und für die Montage am
Dosendeckel nur aufeinander gefaltet werden muss, so dass die dann etwa konzentrisch
zueinander liegenden Ansätze 30 von Kragenteil 5 und Deckelaufnahmeteil 10 in einem
einzigen Eindrückvorgang durch die Öffnungen 31 im metallischen Dosendeckel gedrückt
und dann in der bereits beschriebenen Weise verformt werden können.
[0045] Neben der auf diese Weise erreichbaren Vereinfachung der Fertigung der aus dem gleichen
Material bestehenden und mit dem geeigneten Haftvermittler 37 reagierenden Kunststoffkomponenten
wird ersichtlich auch ein entsprechender Handlings- und Montagevorteil erhalten.
[0046] Fig. 6 zeigt eine besonders bevorzugte Ausgestaltung eines Dosendeckels nach der
Erfindung, wobei der in dieser Fig. 6 gezeigte metallische Dosendeckelteil insbesondere
mit den Kunststoffelementen nach Fig. 5 zu einem fertigen wiederverschließbaren Dosendeckel
kombinierbar ist.
[0047] Während bei bekannten wiederverschließbaren Standard-Dosendeckeln beim Öffnen durch
das Aufreißen einer metallischen Schwächungsnut eine unerwünschte und unvermeidbare
Spanbildung bzw. das Entstehen metallischer Kleinst-Aluminiumteilchen erfolgt, lässt
es die erfindungsgemäße Ausgestaltung nach Fig. 6 zu, ein völlig spanfreies und Gesundheitsrisiken
ausschaltendes Öffnen zu gewährleisten.
[0048] Dazu wird der Öffnungsbereich 11 des metallischen Dosendeckels von der ihn umgebenden
äußeren, festen Deckelfläche 43 durch einen Schneid- oder insbesondere Stanzvorgang
getrennt, und zwar unter Ausbildung ineinandergreifender Vorsprünge 32 und Ausnehmungen
33, wie dies beispielsweise in Fig. 6 gezeigt ist.
[0049] Unmittelbar nach dem vorzugsweise verwendeten Stanzvorgang werden die beiden zunächst
getrennten Teile wieder formschlüssig ineinander gefügt, so dass aus den zwei Teilen
praktisch wieder ein Teil wird, das als Einzelteil handhabbar ist. Die Vorgänge des
Trennens und des Ineinanderfügens erfolgen direkt nacheinander, d.h. auf den Stanzhub
folgt im Rückhub das formschlüssige Zusammenführen beider Teile zu einem Gesamtteil.
Die form- und kraftschlüssige Verbindung zwischen den beiden Teilen wird durch geeignete
Formgebung bzw. durch Verwendung von Hinterschneidungen erreicht, die eine ausreichende
gegenseitige mechanische Verbindung gewährleisten, um die bereits voneinander getrennten
Teile wieder als einheitliches Montageteil in der Fertigung handhaben zu können.
[0050] Wenn die Kunststoffkomponenten nach Fig. 5 mit dem metallischen Dosendeckelteil nach
Fig. 6 in der bereits beschriebenen Art und Weise dicht miteinander verbunden sind
und auch die rückseitige Kunststofffolie 26 aufgebracht ist, liegt eine Anordnung
vor, wie sie in einer Schnittdarstellung schematisch in Fig. 7 gezeigt ist.
[0051] In der Darstellung nach Fig. 7 sind Kragenteil 5 und Deckelaufnahmeteil 10 in der
bereits erläuterten Weise dicht und dauerhaft mit dem metallischen Dosendeckelteil
verbunden und die Schnapp-Rastverbindung ist in Eingriff. Die Dichtheit ist durch
die sich bis zum Bördelrand erstreckende Folie 26 gewährleistet. Die Aufreißlinie
4 wird von der Trennlinie zwischen den ineinandergreifenden Vorsprüngen 32 und Ausnehmungen
33 gebildet.
[0052] Wird die befüllte Dose über die Zuglasche geöffnet, gelangen die die Aufreißlinie
definierenden Vorsprünge 32 und Ausnehmungen 33 außer Eingriff, wobei jedoch keinerlei
geschwächten Metallbereiche unter Spanbildung voneinander getrennt werden müssen,
sondern lediglich die vorhandene Formschlussverbindung gelöst werden muss, was mit
wesentlich geringerem Kraftaufwand möglich ist, als dies das Aufreißen einer noch
bestehenden metallischen Verbindung zwischen den zwei voneinander zu trennenden Teilen
erfordert.
[0053] Die bereits erwähnte Verwendung der Schwächungskerbe 38 in der innenliegenden Dichtungsfolie
trägt dazu bei, dass die an einen derartigen wiederverschließbaren Dosendeckel gestellten
Forderungen sowohl nach Dichtigkeit als auch minimierter Öffnungskraft optimal erfüllt
werden können, und zwar bei gleichzeitig gegebener wirtschaftlicher Fertigung und
Montage aller Dosendeckelkomponenten.
Bezugszeichenliste
[0054]
- 1
- metallischer Dosendeckel
- 2
- Bördelrand
- 3
- Deckelfläche
- 4
- Schwächungsnut bzw. Aufreißlinie
- 5
- Kragenteil
- 9
- Kuppelrippe
- 10
- Deckelaufnahmeteil
- 11
- Öffnungsbereich
- 12
- Ausnehmung
- 13
- Fixierbereich
- 15
- Zuglasche
- 22
- Knickfederteil
- 23
- Dosendeckelfläche
- 26
- dichtende Kunststoffschicht, Folie
- 30
- Ansatz
- 31
- Öffnung
- 32
- Vorsprung
- 33
- Ausnehmung
- 34
- Kuppel- und Dichtrippe
- 35
- Vorspann- und Verrastrippe
- 36
- Durchbruch
- 37
- Haftvermittler, Siegellack
- 38
- Schwächungskerbe
- 39
- erste Ausnehmung
- 40
- zweite Ausnehmung
- 41
- Wandungsrippe
- 42
- Verbindungslasche
- 43
- äußere feste Deckelfläche