[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur korrosionsschützenden Beschichtung
von metallischen Bauteilen in Serie umfassend mehrere nasschemische Behandlungsstufen
inklusive einer Elektrotauchlackierung, die den Beschichtungsprozess abschließt, bei
dem jedes Bauteil von einem Fördergestell aufgenommen und das Transportpaar bestehend
aus Bauteil und Fördergestell sodann durch sämtliche Behandlungsstufen geführt wird,
ehe das fertig beschichtete Bauteil vom Fördergestell getrennt und ein unbeschichtetes
Bauteil vom selben Fördergestell zur Beschichtung aufgenommen wird, wobei in dem Verfahren
durch Eingliedern einer zusätzlichen Behandlungsstufe vor der Passivierung und der
anschließenden Elektrotauchlackierung der Aufbau massiver Lackabscheidungen auf den
Fördergestellen unterbunden wird. Auf diese Weise wird im erfindungsgemäßen Verfahren
der Beschichtungsprozess von der Vorbehandlung bis zur Elektrotauchlackierung in einer
Einzelanlage (sogenannter "Single-Loop") wirtschaftlich betreibbar, da das Ausschleusen
einzelner Förderelemente zur Entfernung von Lackabscheidungen nach Eingliederung der
Vorreinigung fortfällt. Eine effektive Entfernung der auf den Fördergestellen aus
der Elektrotauchlackierung aufgenommenen Lackbestandteile gelingt im Rahmen der vorliegenden
Erfindung durch bloßes In-Kontakt-Bringen der Fördergestelle und damit auch der zu
beschichtenden vom Fördergestell aufgenommenen Bauteile mit einem wässrigen Mittel
geeigneter Azidität oder Alkalität ehe die nasschemischen Behandlungsstufen zur Passivierung
und Elektrotauchlackierung durchlaufen werden.
[0002] Die korrosionsschützende Vorbehandlung von metallischen Bauteilen, insbesondere bestehend
aus den Werkstoffen Zink, Eisen, Stahl, verzinktem Stahl und/oder Aluminium, in einer
Prozessfolge umfassend eine Passivierung, bspw. auf Basis wasserlöslicher Phosphate
oder auf Basis wasserlöslicher Verbindungen der Elemente Zr, Ti und/oder Si, gefolgt
von einer Elektrotauchlackierung ist im Stand der Technik seit Jahrzehnten etabliert
bzw. grundsätzlich bekannt. Die Passivierung kann dabei die Ausbildung einer kristallinen
Konversionsschicht, bspw. einer Phosphatschicht entsprechend der
EP 2503025 oder lediglich die Ausbildung eines amorphen Überzuges, bspw. im Rahmen einer Zirkonphosphatierung
entsprechend der
EP 2215285, bewirken. Die derart passivierten metallischen Bauteile werden üblicherweise nach
einer Spüle umgehend in die Behandlungsstufe der Elektrotauchlackierung überführt.
Zum Transport der Bauteile durch die zuvor skizzierten Behandlungsstufen eines konventionellen
korrosionsschützenden Beschichtungsprozesses von Metalloberflächen von Eisen-, Zink-
und Aluminiumwerkstoffen werden in der Automobilindustrie Fördergestelle eingesetzt,
die die Karossen aufnehmen und durch die Behandlungsstufen führen. Dabei werden auch
Teile der Fördergestelle mit den in den nasschemischen Behandlungsstufen mit den jeweiligen
Bad- und Spüllösungen in Kontakt gebracht. Verfahrenstechnisch vorteilhaft ist dabei
die Beschichtung in einer Einzelanlage, in der ein Transportpaar bestehend aus Fördergestelle
samt Karosse durch sämtliche Behandlungsstufen einschließlich der Elektrotauchlackierung
geführt, die Karosse sodann für die Einbrennstufe, die das Trocknen, Verfilmen und
Aushärten des Elektrotauchlackes vorsieht, vom Fördergestell getrennt und ausgeschleust
wird und das von der Karosse befreite Fördergestell eine unbehandelte und damit unbeschichtete
Karosse aufnimmt, um den Beschichtungsprozess von Neuem zu durchlaufen (sogenannte
"Single-Loop Anlage"). Jedes Fördergestell einer solchen Single-Loop Anlage durchläuft
damit so oft sämtliche nasschemischen Behandlungsstufen wie es erforderlich ist, die
vorgegebene Serie an Karossen korrosionsschützend zu beschichten, oder so oft wie
möglich ehe eine Wartung der Anlage notwendig wird. In derartigen Anlagen zeigt sich,
dass die Fördergestelle regelmäßig von aus der Elektrotauchlackierung anhaftenden
Bindemittel- und Pigmentbestandteilen gereinigt werden müssen, was einen verfahrenstechnisch
aufwendigen Prozess darstellt, da die auf den Fördergestellen anhaftenden Elektrotauchlackbestandteile
üblicherweise in den der Passivierungsstufe vorgelagerten Stufen der Reinigung/Entfettung
koagulieren und durch bloßes Spülen nicht mehr entfernt werden können. Da die Elektrotauchlackierung
je Fördergestell zur Beschichtung einer Vielzahl an Karossen wiederholt durchfahren
wird, baut sich auf den Bereichen des Fördergestells, die immer wieder in Kontakt
mit dem Elektrotauchlack treten, ein Lackkoagulat in beträchtlicher Schichtdicke auf,
das letztlich fest anhaftende Verkrustungen ausbildet, die nur mit hohem Aufwand mechanisch
vom Fördergestell entfernt werden können. Letzteres ist insbesondere bei der alkalischen
Reinigung und Entfettung der Fall, wenn zugleich zur Beschichtung eine kathodische
Elektrotauchlackierung vorgesehen ist. Die Wirtschaftlichkeit einer Single-Loop Anlage
ist demnach trotz ihrer grundsätzlich effizienten Fahrweise aufgrund der erforderlichen
regelmäßigen Wartung der Fördergestelle und dem damit verbundenen Anlagenstillstand
gegenüber solchen Produktionsstraßen, in denen die Karosse nach der Passivierung und
vor der Elektrotauchlackierung von ihrem Fördergestell getrennt und zur weiteren Beschichtung
von einer zweiten Fördergestellanlage aufgenommen wird, oft nicht gegeben. Die Aufgabe
der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, die Wirtschaftlichkeit einer Single-Loop
Anlage bei der korrosionsschützenden Beschichtung metallischer Bauteile in Serie umfassend
deren Passivierung und Elektrotauchlackierung zu verbessern, indem ein kontinuierlicher
Betrieb der Beschichtungsanlage während der Serienproduktion sichergestellt ist.
[0003] Diese Aufgabe wird gelöst in einem Verfahren zur korrosionsschützenden Beschichtung
von metallischen Bauteilen in Serie umfassend zumindest eine Passivierung und eine
Elektrotauchlackierung jeweils als nasschemische Behandlungsstufen, wobei die Behandlungsstufe
der Elektrotauchlackierung stets derjenigen der Passivierung in der Prozessfolge zur
korrosionsschützenden Beschichtung nachfolgt, bei dem jedes vorzubehandelnde Bauteil
der Serie von einem Fördergestell aufgenommen, sodann das Transportpaar bestehend
aus Bauteil und Fördergestell durch die nasschemischen Behandlungsstufen entsprechend
der Prozessfolge geführt und das Transportpaar erst nach der letzten Behandlungsstufe
voneinander getrennt und ein korrosionsschützend beschichtetes Bauteil ausgeschleust
wird, und anschließend das auf diese Weise freigegebene Fördergestell ein nächstes
Bauteil der Serie aufnimmt, um die Prozessfolge zum Zwecke der korrosionsschützenden
Beschichtung desselben erneut zu durchlaufen, wobei das Fördergestell die Prozessfolge
so oft durchläuft, wie es erforderlich ist, die Serie der Bauteile korrosionsschützend
zu beschichten, wobei zumindest der Teil eines jeden Fördergestelles, der in der Elektrotauchlackierung
mit dem Tauchlack in Kontakt gebracht wird, nach der letzten Behandlungsstufe und
nach der Aufnahme eines nächsten vorzubehandelnden Bauteils, jedoch vor der Behandlungsstufe
der Passivierung, in einer Vorreinigung mit einem wässrigen Mittel in Kontakt gebracht
wird, das einen Gesamtsäuregehalt von mindestens 3 Punkten aufweist, insofern die
Beschichtung der metallischen Bauteile in Serie mit einem kathodischen Elektrotauchlack
erfolgt, oder eine Gesamtalkalität von mindestens 3 Punkten aufweist, insofern die
Beschichtung der metallischen Bauteile in Serie mit einem anodischen Elektrotauchlack
erfolgt.
[0004] Ein metallisches Bauteil im Sinne der vorliegenden Erfindung liegt vor, wenn das
Bauteil zumindest teilweise zusammengesetzt ist aus mindestens einem metallischen
Werkstoff, vorzugsweise aus Zink, Eisen, Aluminium sowie aus den jeweiligen Legierungen,
insofern die vorgenannten Elemente jeweils den Hauptlegierungsbestandteil mit mehr
als 50 at.-% bilden, sowie aus verzinktem Stahl.
[0005] Eine korrosionsschützende Beschichtung in Serie gemäß der vorliegenden Erfindung
liegt vor, wenn eine Vielzahl von metallischen Bauteilen die nasschemischen Behandlungsstufen
durchläuft, wobei die Beschichtung eines jeden Bauteils nacheinander und damit zeitlich
voneinander getrennt erfolgt.
[0006] Eine Prozessfolge zur korrosionsschützenden Beschichtung umfasst im Sinne der vorliegenden
Erfindung eine vorgegebene Abfolge nasschemischer Behandlungsstufen von der Aufnahme
des zu beschichtenden Bauteils durch das Fördergestell bis zur Entnahme des nunmehr
beschichteten Bauteils zum Zwecke der Übergabe an nachgelagerte Behandlungsstufen
bspw. der Einbrennstufe, wobei jede einzelne nasschemische Behandlungsstufe ein In-Kontakt-Bringen
des Bauteils und zumindest Teile des Fördergestelles mit einem wässrigen Mittel vorsieht.
[0007] Ein Fördergestell ist im Sinne der vorliegenden Erfindung ist jede zur Aufnahme,
zum Transport und zum Ausschleusen des Bauteils geeignete Vorrichtung, wobei die Eignung
auch darin besteht, das Bauteil durch die räumlich voneinander getrennten nasschemischen
Behandlungsstufen entsprechend der erfindungsgemäßen Prozessfolge führen zu können
und dabei möglichst wenig Material sowohl in die Behandlungsstufen abzugeben als auch
aus den Behandlungsstufen aufzunehmen. Fördergestelle sind daher vorzugsweise aus
gegenüber den in den Behandlungsstufen applizierten Medien inerten Materialien gefertigt,
bspw. Edelstahl, und weisen eine äußere Gestaltung auf, die das Schöpfen von Medien
aus der jeweiligen Behandlungsstufe in die jeweils nachfolgende minimiert. Sobald
das Bauteil vom Fördergestell aufgenommen ist, ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung
ein Transportpaar realisiert und zwar solange bis das Bauteil zur weiteren Behandlung
außerhalb der erfindungsgemäßen Prozessfolge zur korrosionsschützenden Beschichtung
an eine nächste Anlage, insbesondere Fördergestellanlage, bspw. zum Einbrennen des
Elektrotauchlackes, übergeben und damit ausgeschleust wird. Das Fördergestell ist,
sobald das entsprechend der Prozessfolge korrosionsschützend beschichtete metallische
Bauteil ausgeschleust ist, wieder freigegeben und kann ein weiteres korrosionsschützend
zu beschichtendes metallisches Bauteil aufnehmen. Üblicherweise ist es aus Gründen
der Verfahrensökonomie bevorzugt, wenn zur quasikontinuierlichen Behandlung einer
Vielzahl von Bauteilen in Serie auch eine Vielzahl von Fördergestellen eingesetzt
wird, vorzugsweise entspricht die Anzahl der Fördergestelle mindestens der Anzahl
an nasschemischen Behandlungsstufen.
[0008] Der Gesamtsäuregehalt in Punkten wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung bestimmt,
indem man 10 ml des wässrigen Mittels der Vorreinigung auf 50 ml verdünnt und mit
0,1 N Natronlauge bis zu einem pH-Wert von 8,5 titriert. Der Verbrauch an Millilitern
Natronlauge gibt die Punktzahl der Gesamtsäure an. Analog wird die Gesamtalkalität
erfindungsgemäß bestimmt, indem man 10 ml des wässrigen Mittels der Vorreinigung auf
50 ml verdünnt und mit 0,1 N Salzsäure bis zu einem pOH-Wert von 8,5 titriert. Der
Verbrauch an Millilitern Salzsäure gibt die Punktzahl der Gesamtalkalität an. Der
pH-Wert bzw. pOH-Wert entspricht dem negativen dekadischen Logarithmus der Aktivität
der Hydronium- bzw. Hydroxid-Ionen gemessen mittels pH-sensitiver Glaselektroden bei
20 °C nach deren Kalibrierung mit für den betreffenden pH- bzw. pOH-Wertbereich geeigneten
pH-Pufferlösungen.
[0009] Im erfindungsgemäßen Verfahren zur korrosionsschützenden Beschichtung metallischer
Bauteile in Serie wird jedes Fördergestell nach Aufnahme des nächsten zu beschichtenden
Bauteils beim erneuten Durchlaufen aller zur Beschichtung erforderlichen Behandlungsstufen
in der Vorreinigung von Bindemittel- und Pigmentrückständen effektiv befreit. Damit
ist eine gesonderte Wartung der Fördergestelle zur Entfernung von fest anhaftenden
Elektrotauchlackrückständen nicht mehr erforderlich, so dass selbige in einer Beschichtungsanlage
sämtliche nasschemischen Behandlungsstufen wiederholt durchlaufen können und auf diese
Weise die Vorteile einer Betriebsweise mit nur einer Fördergestellanlage vollständig
ausgeschöpft werden können. Die Vorreinigung ist im erfindungsgemäßen Verfahren auf
die Art der Elektrotauchlackierung einzustellen. So erfordert das Ablösen kathodischer
Tauchlackrückstände von den Fördergestellen saure wässrige Mittel in der Vorreinigung,
wohingegen anodische Tauchlackrückstände sich in alkalischen wässrigen Mitteln reinigen
lassen.
[0010] Eine Elektrotauchlackierung im Sinne der vorliegenden Erfindung kennzeichnet eine
nasschemische Behandlungsstufe, in deren Verlauf ein aushärtbares Lackkoagulat auf
dem metallischen Bauteil unter Anlegen einer elektrischen Spannung abgeschieden wird,
das in einer nachfolgenden Behandlungsstufe durch Einbrennen verfilmt und ausgehärtet
wird. Zu diesem Zweck beruht die Elektrotauchlackierung vorzugsweise auf einem wässrigen
Mittel enthaltend zumindest ein dispergiertes organisches Harz in einer Menge von
zumindest 1 Gew.-% bezogen auf das wässrige Mittel. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Elektrotauchlack kathophoretisch abscheidbar, also durch Anlegen einer elektrischen
Spannung, bei der das korrosionsschützend zu beschichtende metallische Bauteil als
Kathode geschaltet ist. Es handelt sich dann um eine kathodische Elektrotauchlackierung,
bei der eine alkalische pH-Verschiebung an der Grenzfläche zum metallischen Bauteil
die Koagulation der dispergierten Harz-Partikel und so die Schichtbildung auf dem
Bauteil herbeiführt. Die kathodische Elektrotauchlackierung ist insbesondere für die
korrosionsschützende Beschichtung passivierter, bspw. zinkphosphatierter oder mit
amorphen Konversionsschichten überzogener metallischer Bauteile etabliert und wird
standardmäßig bei der Beschichtung von Automobilkarossen betrieben. Vorzugsweise wird
ein Epoxid-Harz als Bindemittel, das wiederum vorzugsweise ausgewählt ist aus Amin-modifizierten
Polyepoxiden, für die kathodische Tauchlackierung verwendet, wobei der kathodisch
zu applizierende Tauchlack vorzugsweise zusätzlich blockierte und/oder unblockierte
Isocyanat-Gruppen enthaltende organische Verbindungen als Härter und besonders bevorzugt
zusätzlich auch zumindest eine wasserlösliche Verbindung des Elements Bismut und/oder
des Elements Yttrium umfasst, die jeweils einen positiven Einfluss auf die Vernetzung
des Lackkoagulats in der Einbrennstufe auszuüben vermag. Verbindungen dieser Elemente
sind im Sinne der vorliegenden Erfindung "wasserlöslich", wenn ihre Löslichkeit in
entionisiertem Wasser mit einer Leitfähigkeit von nicht mehr als 1 µScm
-1 bei einer Temperatur von 20 °C zumindest 1 g/kg beträgt.
[0011] Die Koagulationsneigung von Lackrückständen kathodischer Tauchlacke in alkalischen
Medien bedingt in besonderem Maße die Bildung von massiven Lackabscheidungen und Verkrustungen
auf Fördergestellen, die die Prozessfolge zur korrosionsschützenden Beschichtung der
Serie von metallischen Bauteilen auf Basis einer kathodischen Elektrotauchlackierung
im Single-Loop Betrieb durchlaufen, und dies insbesondere dann, wenn die aus der Tauchlackierung
gefahrenen Fördergestelle nach Aufnahme des nächsten korrosionsschützend zu beschichteten
Bauteils zunächst in eine Entfettung/Reinigungsstufe einlaufen, die üblicherweise
auf Basis eines Neutralreinigers oder eines alkalischen Reinigers erfolgt. Dementsprechend
ist der wirtschaftliche Ertrag in solchen erfindungsgemäßen Verfahren maximal und
begründend für die Etablierung einer Vorreinigung in einer konventionellen Prozessfolge
bestehend aus Passivierung und kathodischer Elektrotauchlackierung, in denen der Behandlungsstufe
der Passivierung eine Reinigung/Entfettung als nasschemische Behandlungsstufe innerhalb
der Prozessfolge zur korrosionsschützenden Beschichtung von Bauteilen in Serie vorausgeht,
die jedoch der Behandlungsstufe der Vorreinigung nachfolgt, wobei die Reinigung/Entfettung
auf Basis einer wässrigen Reinigungslösung erfolgt, deren pH Wert oberhalb von 6,
vorzugsweise oberhalb von 8, insbesondere bevorzugt oberhalb von 10 liegt. Die Reinigung/Entfettung
auf Basis der wässrigen Reinigungslösung folgt dabei der Vorreinigung vorzugsweise
ohne dazwischenliegenden Spülschritt und ohne Trocknungsschritt unmittelbar nach.
[0012] Für ein effektives Ablösen von Tauchlackrückständen von den Fördergestellen innerhalb
einer Prozessfolge umfassend eine kathodische Elektrotauchlackierung ist es erfindungsgemäß
erforderlich, dass das wässrige Mittel in der Vorreinigung einen Gesamtsäuregehalt
von mindestens 3 Punkten aufweist.
[0013] In bevorzugten Ausführungsformen ist zur Bereitstellung von Mitteln zur Vorreinigung
mit besserer Reinigungsleistung für kathodische Tauchlackrückstände eine höhere Azidität
bevorzugt, so dass der Gesamtsäuregehalt des sauren wässrigen Mittels der Vorreinigung
vorzugsweise mindestens 5 Punkte, besonders bevorzugt mindestens 10 Punkte und insbesondere
bevorzugt mindestens 20 Punkte beträgt. Dementsprechend ist ein pH-Wert des wässrigen
Mittels in der Vorreinigung von kleiner als 5,5 bevorzugt, besonders bevorzugt ein
pH-Wert von kleiner als 5,0 und insbesondere bevorzugt ein pH-Wert von kleiner als
4,5. Allerdings ist es zur Unterdrückung der Rostbildung auf den metallischen Bauteilen
bevorzugt, dass der pH-Wert des wässrigen Mittels in der Vorreinigung nicht kleiner
als 2,0, besonders bevorzugt nicht kleiner als 2,5 ist. Sollte ein pH-Wert des wässrigen
Mittels von weniger als 2,5 für die effektive Entfernung von Tauchlackrückständen
auf den Fördergestellen erforderlich sein, so ist es daher vorteilhaft, wenn dem Fachmann
bekannte Korrosionsinhibitoren additiviert werden.
[0014] Zur Aufrechterhaltung einer guten Abtrennleistung bezüglich der Tauchlackrückstände
von den Fördergestellen hat sich eine gewisse Pufferkapazität in der Vorreinigung
als vorteilhaft erwiesen, so dass in Verfahren mit kathodischer Elektrotauchlackierung
vorzugsweise solche Säuren zur Einstellung der Gesamtsäure des wässrigen Mittels in
der Vorreinigung herangezogen werden, deren pKs-Wert oberhalb von 2,5, jedoch unterhalb
von 5,5 liegt. In einer bevorzugten Ausführungsform trägt der Anteil an Säuren mit
einem pKs-Wert im bevorzugten Bereich von 2,5 - 5,5 mindestens zu 80% zum Gesamtsäuregehalt
bei. Bevorzugte Vertreter derartiger Säuren sind Phosphorsäure, Phosphorsäureester,
organische Diphosphonsäuren, α-Hydroxycarbonsäuren und Mono- und Dicarbonsäuren, besonders
bevorzugt Phosphorsäure, Gluconsäure, Essigsäure, Zitronensäure und Weinsäure, insbesondere
bevorzugt Phosphorsäure. Geeignete Säuren, deren pKs-Wert nicht oberhalb von 2,5 liegt,
und die zur Einstellung der Gesamtsäure des wässrigen Mittels der Vorreinigung mit
eingesetzt werden können, sind Salpetersäure, Schwefelsäure, Ethylendiamintetraessigsäure,
Etidronsäure und Amidosulfonsäure.
[0015] In Verfahren, die auf einer anodischen Elektrotauchlackierung der metallischen Bauteile
beruhen, ist in analoger Weise bevorzugt, wenn der pOH-Wert des wässrigen Mittels
in der Vorreinigung kleiner als 5,5, besonders bevorzugt kleiner als 5,0, insbesondere
bevorzugt kleiner als 4,5, jedoch vorzugsweise nicht kleiner als 2,5 ist, und auf
die Verwendung von Basen mit entsprechendem pK
B-Wert oberhalb von 2,5, jedoch unterhalb von 5,5 in der entsprechend bevorzugten Mindestmenge
von 80% bezogen auf die Gesamtalkalität zurückgegriffen wird.
[0016] Allgemein gilt, dass es zur Sicherstellung der Performanz nachgelagerter Behandlungsstufen
aufgrund der unvermeidlichen Überschleppung von Aktivkomponenten aus vorgelagerten
Behandlungsstufen vorteilhaft ist, wenn die Art der in der Vorreinigung eigesetzten
Säure bzw. Base oder deren jeweiligen Salze zugleich eine Aktivkomponente der nachgelagerten
nasschemischen Behandlungsstufe darstellen. Dies ist auch verfahrenstechnisch zur
Nachschärfung von in nachgelagerten Behandlungsstufen bereits abgereicherten Aktivkomponenten
vorteilhaft. Handelt es sich beispielsweise in Verfahren mit kathodischer Elektrotauchlackierung
in der der Vorreinigung nachgelagerten Passivierung um eine Phosphatierung oder folgt
der Vorreinigung in solchen Verfahren eine Reinigung/Entfettung enthaltend Phosphate
als Builder-Substanzen ist die Bereitstellung der Gesamtsäure im wässrigen Mittel
der Vorreinigung auf Basis von Phosphorsäure stets vorteilhaft.
[0017] Für eine Vorreinigung basierend auf einem sauren wässrigen Mittel enthaltend Phosphorsäure
in Verfahren mit kathodischer Elektrotauchlackierung ist allgemein und zur Einstellung
eines optimalen Gesamtsäuregehaltes bevorzugt, wenn der Gesamtphosphatgehalt mindestens
3 g/kg, besonders bevorzugt mindestens 5 g/kg, insbesondere bevorzugt mindestens 10
g/kg, ganz besonders bevorzugt mindestens 20 g/kg, jedoch vorzugsweise weniger als
50 g/kg jeweils berechnet als PO
4 und bezogen auf das wässrige Mittel der Vorreinigung beträgt.
[0018] Ein Additivieren des wässrigen Mittels der Vorreinigung mit oberflächenaktiven Verbindungen
kann für die Unterstützung der Entfernung von Elektrotauchlackrückständen zuträglich
sein und ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung optional. Bevorzugte oberflächenaktive
Substanzen sind organische Tenside, besonders bevorzugt nicht-ionische organische
Tenside. Als besonderes geeignete Vertreter nicht-ionischer organischer Tenisde mit
hoher Kompatibilität zu einer der Vorreinigung nachfolgenden alkalischen Entfettung/Reinigung
sind ethoxylierte und/oder propoxylierte C8-C12, vorzugsweise C8-C10, Fettalkohole
mit einem Ethoxylierungsgrad von 5-11 und einem Propoyxlierungsgrad von 1-7 anzuführen,
die jeweils zumindest teilweise mit C1-C4 Monoalkoholen endgruppenverschlossen vorliegen
können.
[0019] Da die Vorreinigung der Transportpaare bestehend aus Fördergestell und zu beschichtendem
Bauteil im erfindungsgemäßen Verfahren lediglich der Abtrennung von auf den Fördergestellen
anhaftenden Tauchlackrückständen und damit der Verhinderung der Ausbildung von Verkrustungen
auf selbigen dient, besteht regelmäßig kein Bedarf eines weitergehenden Additivierens
zum in der Vorreinigung eingesetzten wässrigen Mittel, bspw. zum Zwecke einer chemischen
Konditionierung der Oberflächen der zu beschichtenden Bauteile. In einer bevorzugten
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens enthält das wässrige Mittel in der
Vorreinigung daher insgesamt weniger als 10 g/kg, besonders bevorzugt weniger als
1 g/kg an organischen Verbindungen und weiterhin bevorzugt weniger als 0,1 g/kg, besonders
bevorzugt weniger als 0,01 g/kg an dispergierten Phosphaten berechnet als PO
4. Ganz besonders bevorzugt enthält das wässrige Mittel in der Vorreinigung sowohl
insgesamt weniger als 0,1 g/kg, vorzugsweise weniger als 0,01 g/kg, an dispergierten
Phosphaten als auch insgesamt weniger als 10 g/kg, vorzugsweise weniger als 1 g/kg,
an anderen gelösten Verbindungen, die im Falle der Vorreinigung in Verfahren mit kathodischer
Elektrotauchlackierung keine Säure mit einem pKs-Wert oberhalb von 2,5 und unterhalb
von 5,5 und im Falle der Vorreinigung in Verfahren mit anodischer Elektrotauchlackierung
keine Base mit einem pK
B-Wert oberhalb von 2,5 und unterhalb von 5,5 darstellen.
[0020] Die Vorreinigung mit dem wässrigen Mittel zumindest des Teils eines jeden Fördergestells,
der mit der Elektrotauchlackierung in Kontakt gebracht wurde, und vorzugsweise auch
des vom Fördergestell aufgenommenen korrosionsschützend zu beschichtenden Bauteils
erfolgt vorzugsweise mittels Eintauchen, Beschwallen und/oder Aufsprühen, letzteres
vorzugsweise mit einem Sprühdruck von mindestens 2 bar. Die Temperatur des wässrigen
Mittels während der Applikation in der Vorreinigung liegt vorzugsweise im Bereich
von 40 bis 60 °C. Die Kontaktzeit schwankt dabei applikations-und anlagenbedingt,
liegt aber vorzugsweise zwischen 5 und 60 Sekunden, besonders bevorzugt zwischen 10
und 30 Sekunden.
[0021] In einer besonderen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahren dient zur Vorbereitung
einer guten Benetzung der Fördergestelle mit dem wässrigen Mittel der Vorreinigung
und zur besseren Entfernung der Elektrotauchlackrückstände das In-Kontakt-Bringen
mit einem wässrigen Benetzungsmittel enthaltend mindestens einen wasserlöslichen Alkohol,
vorzugsweise ausgewählt aus 1,2-Propandiol, Ethylenglykol, Glycerin, 1,4-Butandiol
und/oder mindestens einen wasserlöslichen Glykolether, vorzugsweise einen Mono-Alkylether
mit nicht mehr als 4 Kohlenstoffatomen von Di- oder Tripropylen(ethylen)glykol, wobei
zumindest der Teil des Fördergestells, der in der Vorreinigung mit dem wässrigen Mittel
in Kontakt gebracht wird, nach der Elektrotauchlackierung, jedoch vor der Vorreinigung,
vorzugsweise auch bevor das Fördergestell das korrosionsschützend zu beschichtende
Bauteils aufnimmt, mit dem wässrigen Benetzungsmittel in Kontakt gebracht wird. Ein
Alkohol oder Glykolether ist in diesem Zusammenhang wasserlöslich im Sinne der vorliegenden
Erfindung, wenn in einem Kilogramm entionisiertem Wasser mit einer Leitfähigkeit von
nicht mehr als 1 µScm
-1 bei einer Temperatur von 20 °C mindestens 10 g des Alkohols bzw. des Glykolethers
in homogener Phase gelöst werden. Das In-Kontakt-Bringen mit dem wässrigen Benetzungsmittel
erfolgt dabei vorzugsweise für mindestens 5 Sekunden, besonders bevorzugt für mindestens
10 Sekunden, jedoch vorzugsweise nicht länger als 60 Sekunden.
[0022] Eine Passivierung im Sinne der vorliegenden Erfindung kennzeichnet mindestens eine
nasschemische Behandlungsstufe, in deren Verlauf ein im Wesentlichen anorganischer
Überzug auf zumindest einer Oberfläche eines metallischen Materials des korrosionsschützend
zu beschichtenden Bauteils in einer Schichtauflage von zumindest 10 mg/m
2 erzeugt wird. Eine Passivierung ist dann im Wesentlichen anorganisch, wenn das flächenbezogenen
Verhältnis von TOC-Gehalt zu Schichtauflage jeweils in Milligramm pro Quadratmeter
kleiner als 0,2 ist, wobei der TOC-Gehalt differenzgravimetrisch nach Pyrolyse einer
getrockneten Passivierung in Stickstoffatmosphäre bei einer Peak-Metal-Temperatur
von 600 °C bestimmt wird. In besonderen Ausführungsformen erfolgt die Passivierung
auf Basis saurer wässriger Behandlungslösungen, die gelöste Phosphate und/oder wasserlösliche
Verbindungen der Elemente Zr, Ti und/oder Si enthalten, ganz besonders bevorzugt auf
einer Phosphatierung, insbesondere einer Zinkphosphatierung, die üblicherweise mittels
saurer wässriger Lösungen enthaltend 0,3-3 g/kg an Zink-Ionen und 5-50 g/kg an Phosphat-Ionen
aufgebracht wird und bevorzugt Schichtgewichte im Bereich von 0,5-4 g/m
2 berechnet als PO
4 liefert. Eine Zinkphosphatierung umfasst üblicherweise mehrere nasschemische Behandlungsstufen,
da regelmäßig eine Aktivierung der Metalloberflächen vor der eigentlichen Zinkphosphatierung
also Konversionsschichtbildung erforderlich ist, die vorzugsweise mit alkalischen
eingestellten und Phosphat-Partikel enthaltenden Dispersionen durchgeführt wird. Gerade
für Passivierungen auf Basis gelöster Phosphate wird im erfindungsgemäßen Verfahren
sichergestellt, dass eine zusätzliche Überschleppung von Phosphat-Ionen aus der Passivierung
in die Elektrotauchlackierung über Lackanhaftungen auf den Fördergestellen verhindert
wird, so dass eine Destabilisierung der Tauchlackierung durch erhöhten Phosphat-Eintrag
in erfindungsgemäßen Verfahren nicht zu befürchten ist. Die Aufnahme von gelöstem
Phosphat durch Lackrückstände auf den Fördergestellen aus der Behandlungsstufe der
Passivierung und deren Überschleppung in die Elektrotauchlackierung wird besonders
in Verfahren mit kathodischer Elektrotauchlackierung gefördert, was möglicherweise
mit dem positiven Zeta-Potential der Harz-Partikel bzw. der positiven Ladungsdichte
im Polymer des Bindemittels von kathodischen Tauchlacken zusammenhängt. In einer besonders
bevorzugten Ausgestaltung betrifft das erfindungsgemäße Verfahren daher die korrosionsschützende
Beschichtung von metallischen Bauteilen in Serie umfassend zumindest eine Zinkphosphatierung
und eine kathodische Elektrotauchlackierung jeweils als nasschemische Behandlungsstufen,
wobei die Behandlungsstufe der kathodischen Elektrotauchlackierung stets derjenigen
der Zinkphosphatierung in der Prozessfolge zur korrosionsschützenden Beschichtung
nachfolgt, bei dem jedes vorzubehandelnde Bauteil der Serie von einem Fördergestell
aufgenommen, sodann das Transportpaar bestehend aus Bauteil und Fördergestell durch
die nasschemischen Behandlungsstufen entsprechend der Prozessfolge geführt und das
Transportpaar erst nach der letzten Behandlungsstufe voneinander getrennt und ein
korrosionsschützend beschichtetes Bauteil ausgeschleust wird, und anschließend das
auf diese Weise freigegebene Fördergestell ein nächstes Bauteil der Serie aufnimmt,
um die Prozessfolge zum Zwecke der korrosionsschützenden Beschichtung desselben erneut
zu durchlaufen, wobei das Fördergestell die Prozessfolge so oft durchläuft, wie es
erforderlich ist, die Serie der Bauteile korrosionsschützend zu beschichten, wobei
zumindest der Teil eines jeden Fördergestelles, der in der kathodischen Elektrotauchlackierung
mit dem Tauchlack in Kontakt gebracht wird, nach der letzten Behandlungsstufe und
nach der Aufnahme eines nächsten vorzubehandelnden Bauteils, jedoch vor der Behandlungsstufe
der Zinkphosphatierung, in einer Vorreinigung mit einem sauren wässrigen Mittel in
Kontakt gebracht wird, das einen pH-Wert von nicht kleiner als 2,5 und einen Gesamtsäuregehalt
von mindestens 3 Punkten aufweist.
[0023] Allgemein ist es im erfindungsgemäßen Verfahren bevorzugt, dass die der Vorreinigung
und der Passivierung jeweils nachfolgende Behandlungsstufe, dieser unmittelbar, d.h.
mit oder ohne dazwischenliegenden Spülschritt, jedoch ohne Trocknungsschritt nachfolgt.
Wenn im Rahmen der vorliegenden Erfindung auf die Durchführung eines "Spülschrittes"
verwiesen wird, so ist damit stets ein Vorgang bezeichnet, der allein dazu bestimmt
ist, einen aus einem unmittelbar vorausgegangenem nasschemischen Behandlungsschritt,
auf dem Bauteil anhaftenden Nassfilm von der Oberfläche des Bauteils zu entfernen
und auf diese Weise zu unterbinden, dass eine Überschleppung von Komponenten aus nasschemischen
Behandlungsschritten in jeweils nachfolgende stattfindet. Ein "Trocknungsschritt"
im Sinne der vorliegenden Erfindung bezeichnet hingegen einen Vorgang, bei dem die
einen Nassfilm aufweisenden Oberflächen des metallischen Bauteils unter Zuhilfenahme
technischer Maßnahmen getrocknet werden sollen, bspw. Zuführung thermischer Energie
oder Überleiten eines Luftstromes.
[0024] Außerdem ist es üblich und daher bevorzugt, wenn sich im erfindungsgemäßen Verfahren
der Prozessfolge zur korrosionsschützenden Vorbehandlung von Bauteilen in Serie das
Einbrennen des Elektrotauchlackes zur Ausbildung einer ausgehärteten Lackierung anschließt,
wobei vorzugsweise wiederum Fördergestelle, die jedoch keine solchen Fördergestelle
sind, die der Prozessfolge der korrosionsschützenden Vorbehandlung zugehören, die
vorbehandelten Bauteile aufnehmen und in die Einbrennstufe und ggf. nachfolgende Stufen
zur weiteren Beschichtung überführen.
1. Verfahren zur korrosionsschützenden Beschichtung von metallischen Bauteilen in Serie
umfassend zumindest eine Passivierung und eine Elektrotauchlackierung jeweils als
nasschemische Behandlungsstufen, wobei die Behandlungsstufe der Elektrotauchlackierung
stets derjenigen der Passivierung in der Prozessfolge zur korrosionsschützenden Beschichtung
nachfolgt, bei dem jedes vorzubehandelnde Bauteil der Serie von einem Fördergestell
aufgenommen, sodann das Transportpaar bestehend aus Bauteil und Fördergestell durch
die nasschemischen Behandlungsstufen entsprechend der Prozessfolge geführt und das
Transportpaar erst nach der letzten Behandlungsstufe voneinander getrennt und ein
korrosionsschützend beschichtetes Bauteil ausgeschleust wird, und anschließend das
auf diese Weise freigegebene Fördergestell ein nächstes Bauteil der Serie aufnimmt,
um die Prozessfolge zum Zwecke der korrosionsschützenden Beschichtung desselben erneut
zu durchlaufen, wobei das Fördergestell die Prozessfolge so oft durchläuft, wie es
erforderlich ist, die Serie der Bauteile korrosionsschützend zu beschichten, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest der Teil eines jeden Fördergestelles, der in der Elektrotauchlackierung
mit dem Tauchlack in Kontakt gebracht wird, nach der letzten Behandlungsstufe und
nach der Aufnahme eines nächsten vorzubehandelnden Bauteils, jedoch vor der Behandlungsstufe
der Passivierung, in einer Vorreinigung mit einem wässrigen Mittel in Kontakt gebracht
wird, das einen Gesamtsäuregehalt von mindestens 3 Punkten aufweist, insofern die
Beschichtung der metallischen Bauteile in Serie mit einem kathodischen Elektrotauchlack
erfolgt, oder eine Gesamtalkalität von mindestens 3 Punkten aufweist, insofern die
Beschichtung der metallischen Bauteile in Serie mit einem anodischen Elektrotauchlack
erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektrotauchlackierung eine kathodische Elektrotauchlackierung darstellt, die
vorzugsweise auf einen Tauchlack enthaltend ein Epoxid-Harz als Bindemittel, das wiederum
vorzugsweise ausgewählt ist aus Amin-modifizierten Polyepoxiden, basiert und der vorzugsweise
zusätzlich blockierte und/oder unblockierte Isocyanat-Gruppen enthaltende organische
Verbindungen als Härter und besonders bevorzugt zusätzlich zumindest eine wasserlösliche
Verbindung des Elements Bismut und/oder des Elements Yttrium umfasst.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der pH-Wert des wässrigen Mittels der Vorreinigung kleiner als 5,5, bevorzugt kleiner
als 5,0, besonders bevorzugt kleiner als 4,5 ist, jedoch vorzugsweise einen pH-Wert
von 2,5 nicht unterschreitet.
4. Verfahren nach einem oder beiden der vorherigen Ansprüche 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Gesamtsäuregehalt des wässrigen Mittels der Vorreinigung mindestens 5 Punkte,
vorzugsweise zumindest 10 Punkte, besonders bevorzugt mindestens 20 Punkte beträgt.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das wässrige Mittel der Vorreinigung Phosphorsäure enthält und vorzugsweise einen
Gesamtphosphatgehalt von mindestens 3 g/kg, besonders bevorzugt von mindestens 5 g/kg,
insbesondere bevorzugt von mindestens 10 g/kg, ganz besonders bevorzugt von mindestens
20 g/kg, jedoch vorzugsweise von weniger als 50 g/kg jeweils berechnet als PO4 und bezogen auf das wässrige Mittel aufweist.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das wässrige Mittel der Vorreinigung zusätzlich oberflächenaktive Substanzen enthält,
vorzugsweise Tenside, besonders bevorzugt nicht-ionische Tenside, die wiederum vorzugsweise
ausgewählt sind aus ethoxylierten und/oder propoxylierten C8-C12 Fettalkoholen mit
einem Ethoxylierungsgrad von 5-11 und einem Propoyxlierungsgrad von 1-7.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest der Teil eines jedes Fördergestells, der mit der Elektrotauchlackierung
in Kontakt gebracht wurde, und vorzugsweise auch das vom Fördergestell aufgenommene
korrosionsschützend zu beschichtende Bauteil, in der Behandlungsstufe der Vorreinigung
mittels Eintauchen, Beschwallen und/oder Aufsprühen, letzteres vorzugsweise mit einem
Sprühdruck von mindestens 2 bar, mit dem wässrigen Mittel in Kontakt gebracht wird.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das In-Kontakt-Bringen mit dem wässrigen Mittel in der Vorreinigung bei einer Temperatur
im Bereich von 40 bis 60 °C erfolgt.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Teil des Fördergestells, der in der Vorreinigung mit dem wässrigen Mittel in
Kontakt gebracht wird, nach der Elektrotauchlackierung, jedoch vor der Vorreinigung,
und vorzugsweise auch bevor das Fördergestell das korrosionsschützend zu beschichtende
Bauteils aufnimmt, mit einem wässrigen Benetzungsmittel enthaltend mindestens einen
wasserlöslichen Alkohol, vorzugsweise ausgewählt aus 1,2-Propandiol, Ethylenglykol,
Glycerin, 1,4-Butandiol und/oder mindestens einen wasserlöslichen Glykolether, vorzugsweise
einen Mono-Alkylether mit nicht mehr als 4 Kohlenstoffatomen von Di- oder Tripropylen(ethylen)glykol,
in Kontakt gebracht wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das In-Kontakt-Bringen mit dem Benetzungsmittel für mindestens 5 Sekunden, vorzugsweise
für mindestens 10 Sekunden. jedoch vorzugsweise nicht länger als 60 Sekunden erfolgt.
11. Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die der Vorreinigung und der Passivierung jeweils nachfolgende Behandlungsstufe,
dieser unmittelbar, d.h. mit oder ohne dazwischenliegenden Spülschritt, jedoch ohne
Trocknungsschritt nachfolgt.
12. Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Passivierung auf Basis einer gelöste Phosphate enthaltenden sauren wässrigen
Behandlungslösung, bevorzugt einer Phosphatierung, insbesondere bevorzugt einer Zinkphosphatierung
erfolgt.
13. Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Behandlungsstufe der Passivierung eine Reinigung/Entfettung als nasschemische
Behandlungsstufe innerhalb der Prozessfolge zur korrosionsschützenden Beschichtung
von Bauteilen in Serie vorausgeht, die jedoch der Behandlungsstufe der Vorreinigung
nachfolgt, wobei die Reinigung/Entfettung auf Basis einer wässrigen Reinigungslösung
erfolgt, deren pH Wert oberhalb von 6, vorzugsweise oberhalb von 8, insbesondere bevorzugt
oberhalb von 10 liegt.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die alkalische Reinigung der Vorreinigung ohne dazwischenliegenden Spülschritt und
ohne Trocknungsschritt unmittelbar nachfolgt.
15. Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Prozessfolge zur korrosionsschützenden Beschichtung von Bauteilen in Serie
das Einbrennen des Elektrotauchlackes zur Ausbildung einer ausgehärteten Lackierung
anschließt, wobei vorzugsweise wiederum Fördergestelle, die jedoch keine solchen Fördergestelle
sind, die der Prozessfolge der korrosionsschützenden Beschichtung zugehören, die beschichteten
Bauteile aufnehmen und in die Einbrennstufe und ggf. nachfolgende Stufen zur weiteren
Beschichtung überführen.