[0001] Die Erfindung betrifft ein Bauelement zur wärmebrückenarmen Anbindung eines vorkragenden
Außenteils an eine Gebäudehülle mit zumindest einem zwischen dem vorkragenden Außenteil
und der Gebäudehülle anzuordnenden Isolierkörper und zumindest einem an das vorkragende
Außenteil und die Gebäudehülle anschließbaren Kraftübertragungselement. Des Weiteren
betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Bauelements zur wärmebrückenarmen
Anbindung eines vorkragenden Außenteils an eine Gebäudehülle.
[0002] Derartige Bauelemente sind im Stand der Technik hinlänglich bekannt. Beispielsweise
geht aus der
EP 0609545 A1 ein Bauelement zur Wärmedämmung zwischen einer Gebäudehülle und einem vorkragenden
Außenteil hervor, welches einen Isolierkörper sowie mehrere den Isolierkörper durchquerend
angeordnete metallische Kraftübertragungselemente aufweist.
[0003] Diese Bauelemente ermöglichen es, vorkragende Außenteile, insbesondere Balkonplatten,
mit der entsprechenden Zwischendecke eines Gebäudes zu verbinden, wodurch die sonst
üblichen Wärmebrücken weitestgehend vermieden werden. Im Allgemeinen ist jeder Isolierkörper
als Formkörper ausgebildet. Die im Isolierkörper horizontal durchquerend angeordneten
Kraftübertragungselemente dienen zur Aufnahme und Übertragung von auf das Bauelement
wirkenden Zug- und Druckkräften. Weiterhin können die Isolierkörper mit schräg eingebauten
Kraftübertragungselementen zur Aufnahme und Übertragung der Querkräfte bestückt sein.
Der Formkörper ist aus expandiertem Polystyrol ausgebildet, welcher vor der endgültigen
Fertigung des Bauelements vorgefertigt und eingelagert werden muss. Aufgrund dessen
müssen vom Hersteller hohe Lagerkapazitäten für die in unterschiedlichen Abmessungen
benötigten Isolierkörper vorgehalten werden, wodurch bereits vor Fertigstellung des
Bauelements hohe Lagerkosten entstehen.
[0004] Die Kraftübertragungselemente zur Aufnahme von Zug-, Druck- und/oder Querkräften
stehen aus dem Isolierkörper im Wesentlichen horizontal hervor, wodurch eine Überdeckung
mit der Anschlussbewehrung der beidseits anschließenden Bauteile gewährleistet ist.
Dabei ist die Anzahl der Kraftübertragungselemente von der Länge des Isolierkörpers
sowie den zwischen den anschließenden Bauteilen zu übertragenden Kräften abhängig.
Infolgedessen müssen regelmäßig eine große Anzahl an unterschiedlichen Bauelementen
herstellerseits vorgehalten werden, welche an den Kunden entsprechend den baulichen
Anforderungen angepasst ausgeliefert werden müssen. Diese große Anzahl an vorgehaltenen
Bauelemente erfordert daher ebenfalls hohe Lagerkapazitäten, wodurch weitere Lagerkosten
entstehen.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Bauelement zur wärmebrückenarmen
Anbindung eines vorkragenden Außenteils an eine Gebäudehülle sowie ein Verfahren zur
Herstellung eines solchen Bauelements anzugeben, wodurch eine bedarfsgerechte und
zeitnahe Fertigung der Bauelemente ermöglicht und die notwendigen Lagerkapazitäten
gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Bauelementen verringert werden können.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Bauelement mit den Merkmalen des Anspruchs
1 sowie ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 12 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind Gegenstand der Ansprüche 2 bis 11 sowie 13 bis 15.
[0007] Die Erfindung geht von einem Bauelement zur wärmebrückenarmen Anbindung eines vorkragenden
Außenteils an eine Gebäudehülle gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1 aus. Weiterhin geht
die Erfindung aus von einem Verfahren zur Herstellung eines Bauelements zur wärmebrückenarmen
Anbindung eines vorkragenden Außenteils an eine Gebäudehülle nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 12.
[0008] Ein erfindungsgemäßes Bauelement zur wärmebrückenarmen Anbindung eines vorkragenden
Außenteils an eine Gebäudehülle weist zumindest einen zwischen dem vorkragenden Außenteil
und der Gebäudehülle anzuordnenden Isolierkörper und zumindest ein an das vorkragende
Außenteil und die Gebäudehülle anschließbares Kraftübertragungselement, insbesondere
in Form eines Bewehrungselements auf.
Bei dem erfindungsgemäßen Bauelement ist es wesentlich, dass der Isolierkörper zumindest
ein Umhüllungselement und zumindest ein in das Umhüllungselement einbringbares Dämmstoffmaterial
aufweist, welches Umhüllungselement durch Falten und/oder Zusammenstecken herstellbar
ist. Dieses Umhüllungselement ist in einem ungefalteten und/oder nicht-zusammengesteckten
Lagerzustand im Wesentlichen flach lagerbar, während das Umhüllungselement in einem
gefalteten und/oder zusammengesteckten Benutzungszustand mit dem Dämmstoffmaterial
befüllt und von dem Kraftübertragungselementdurchquert ist. Diese Konstruktionsweise
ermöglicht, dass das Umhüllungselement im ungefalteten und/oder nicht-zusammengesteckten
Lagerzustand platzsparend gelagert werden kann, wodurch eine deutliche Einsparung
von Lagerkosten im Vergleich zu den aus dem Stand der Technik bekannten Bauelementen
erreicht werden kann. Im Bedarfsfall kann das Umhüllungselement in einfacher Weise
durch Zusammenstecken und/oder Falten in den Benutzungszustand überführt werden. Es
liegt dabei im Rahmen der Erfindung, dass die Stabilität des Umhüllungselements im
Benutzungszustand durch Verbindungs- oder Aussteifungselemente erhöht werden kann.
[0009] In einer ersten vorteilhaften Ausführungsform des Bauelements weist das Umhüllungselement
eine umlaufende Außenwandung und zumindest zwei Deckelelemente auf, welche Deckelelemente
die Außenwandungen im Benutzungszustand an den Stirnseiten verschließen, wobei die
Außenwandung und die Deckelelemente im Benutzungszustand einem Innenbereich des Umhüllungselements
umschließen. Weiterhin können die Außenwandung und/oder die Deckelelemente vorzugsweise
zumindest eine wiederverschließbare Einfüllöffnung aufweisen, welche zum Einfüllen
des Dämmstoffmaterials in Form von Schüttgut dient. Somit kann das Dämmstoffmaterial
entweder bereits über eine noch nicht durch ein Deckelelement verschlossene Stirnseite
des Umhüllungselements oder über die wiederverschließbare Einfüllöffnung in den Innenbereich
des Umhüllungselements eingefüllt werden.
[0010] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Bauelements sieht vor, dass die Außenwandung
zumindest zwei Sollbruchstellen aufweist, welche Sollbruchstellen zum Durchqueren
des Kraftübertragungselements durch das Umhüllungselement im Benutzungszustand dienen.
Es liegt dabei im Rahmen der Erfindung, dass das Kraftübertragungselement, entweder
bevor oder nachdem das Dämmstoffmaterial eingefüllt wurde, mittels Durchstechen der
Sollbruchstellen in das Umhüllungselement einbringbar ist. Die Sollbruchstellen können
vorzugsweise als runde oder rechteckige Perforationen der Außenwandung ausgebildet
sein. Die Erfindung ist jedoch nicht auf diesen konkreten Formen beschränkt.
[0011] Die Außenwandung und/oder die Deckelelemente sind in einer weiteren vorteilhaften
Ausgestaltung des Bauelements als einstückiger Zuschnitt ausgebildet, wobei vorzugsweise
zwischen der Außenwandung und den Deckelelementen und/oder in der Außenwandung Falzlinien
angeordnet sind, welche zur Überführung des Zuschnitts des Umhüllungselements vom
Lagerzustand in den gefalteten Benutzungszustand dienen. Der einstückige Zuschnitt
der Außenwandung und/oder der Deckelelemente kann vorzugsweise durch Stanzen, Schneiden
oder dergleichen hergestellt und flach gelagert werden, bis das Bauelement im Bedarfsfall
endgefertigt wird. Die Erfindung ist jedoch nicht hierauf beschränkt.
[0012] Alternativ kann die Außenwandung und/oder die Deckelelemente auch mehrteilig ausgebildet
sein. Diese mehrteilige Konstruktionsweise der Außenwandung und/oder der Deckelelemente
ermöglicht ein modulares Zusammenstecken des Umhüllungselements. Weiterhin erlaubt
diese Konstruktionsweise die Verwendung verschiedener Materialien für die Außenwandung
sowie die Deckelelemente, wodurch das Umhüllungselement optimal an die Umgebungsbedingungen
sowie das erforderliche Brandverhalten angepasst werden kann. Hierdurch wird eine
ausreichende Langzeitstabilität des Bauelements im Benutzungszustand gewährleistet.
Es liegt dabei im Rahmen der Erfindung, dass die Außenwandung und/oder die Deckelelemente
trotz deren mehrteiligem Aufbau faltbar sind. Somit kann das Bauelement durch Falten
und Zusammenstecken in den Benutzungszustand überführt werden.
[0013] Die Außenwandung des Bauelements weist in einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung
des Bauelements zumindest vier Seitenwände auf, welche im Benutzungszustand des Umhüllungselements
längsseitig aneinander angelenkt sind, wobei die Sollbruchstellen im Benutzungszustand
auf zwei sich gegenüberliegenden Seitenwänden fluchtend angeordnet sind. Damit das
Kraftübertragungselement durchquerend in den Umhüllungskörper eingebracht werden kann,
sind die Sollbruchstellen in dieser vorteilhaften Ausgestaltung im Benutzungszustand
auf zwei sich gegenüberliegenden Seitenwänden fluchtend angeordnet. Diese können in
einfacher Weise von dem Kraftübertragungselement durchstoßen werden. Es liegt dabei
im Rahmen der Erfindung, dass die vier Seitenwände als separate Einzelteile gefertigt
und gelagert werden. Dies ermöglicht beispielsweise, dass zwei Seitenwände, welche
die Sollbruchstellen für die Kraftübertragungselemente aufweisen, vorzugsweise entsprechend
der erforderlichen Art und Anzahl der Kraftübertragungselemente kurzfristig gefertigt
werden können. Im Gegensatz dazu können die weiteren zwei Seitenwände, welche lediglich
dazu dienen, das Umhüllungselement im Benutzungszustand senkrecht zur Gebäudehülle
zu begrenzen, auf Vorrat produziert und platzsparend bis zur Endfertigung des Bauelements
eingelagert werden. Hierdurch können nicht nur Lagerkapazitäten und -kosten eingespart,
sondern auch die Produktionsdauer des erfindungsgemäßen Bauelements verkürzt werden.
Weiterhin können die vier Seitenwände jedoch auch als einstückiger Zuschnitt ausgebildet
sein. Hierfür sind vorzugsweise längsseitig zwischen den Seitenwänden Falzlinien angeordnet,
welche ein Anlenken der Seitenwände längsseitig aneinander ermöglichen.
[0014] Es sei an dieser Stelle ausdrücklich darauf hingewiesen, dass unter Falten und/oder
Zusammenstecken im Sinne der vorliegenden Erfindung auch ein Überführen des Umhüllungselements
von einem Lagerzustand in einen Benutzungszustand durch Fügen, Biegen, Falzen, Zusammensetzen,
Einstecken, Knicken oder ineinander Stecken der Außenwandung, der Deckelelemente und/oder
einzelner oder mehrerer Seitenwände zu verstehen ist.
[0015] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Bauelements sieht vor, dass die Deckelelemente
an den Querseiten von zumindest einer Seitenwand angeordnet sind, wobei die Deckelelemente
im Benutzungszustand des Umhüllungselements zum Innenbereich des Umhüllungselements
angelenkt sind. Diese Konstruktionsweise ermöglicht eine einstückige Bauweise des
Umhüllungselements.
[0016] Eine erste Seitenwand weist in einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Bauelements
längsseitig eine Lasche auf, welche im Benutzungszustand des Umhüllungselements eine
weitere Seitenwand zumindest teilweise überlappt oder in diese eingesteckt ist. Eine
Steckverbindung kann beispielsweise als Einsteckverschluss ausgebildet sein, indem
die Lasche längsseitig in die weitere Seitenwand ähnlich einer Nut-Feder-Verbindung
einschiebbar ist. Diese formschlüssige Verbindung kann vorzugsweise durch Kleben und/oder
weitere Verbindungsmittel verstärkt werden.
[0017] Die Seitenwände und/oder die Lasche sind vorzugsweise längsseitig zusammensteckbar
und/oder mittels Verbindungselementen miteinander verbindbar. Die Steckverbindung
zwischen den vier Seitenwänden und/oder der Lasche kann beispielsweise als Einsteckverschluss
ausgebildet sein, indem eine Seitenwand längsseitig eine oder mehrere Laschen aufweist,
welche in eine weitere Seitenwand ähnlich einer Nut-Feder-Verbindung eingeschoben
wird. Die Steckverbindung zwischen den Seitenwänden kann vorzugsweise durch Kleben
oder zusätzliche Verbindungselemente verstärkt werden. Dies ermöglicht eine Erhöhung
der Stabilität des Bauelements im Benutzungszustand.
[0018] Damit das Bauelement als brandhemmend oder sogar nicht-brennbar einstufbar ist, sind
das Umhüllungselement und/oder das Dämmstoffmaterial und/oder die Kraftübertragungselemente
aus einem brandhemmenden Material, vorzugsweise aus einem nicht-brennbaren Material
ausgebildet. Es ist allgemein bekannt, dass die aus dem Stand der Technik bekannten
Bauelemente, welche meistens einen Formkörper aus expandiertem Polystyrol als Isolierkörper
aufweisen, durch zusätzliche oberhalb und unterhalb des Isolierkörpers anzuordnende
Brandschutzplatten geschützt werden müssen. Um jedoch den aktuellen Brandschutzbestimmungen
gerecht zu werden bei gleichzeitiger Vermeidung von zusätzlichen Brandschutzelementen,
ist es vorteilhaft, wenn das Bauelement aufgrund von brandhemmenden oder nicht-brennbaren
Materialien als brandhemmend oder nicht-brennbar eingestuft werden kann. Dies hat
den Vorteil, dass auf zusätzliche brandhemmende Elemente verzichtet werden kann, wodurch
das Gesamtgewicht des Bauelements im Vergleich zu den auf dem Stand der Technik bekannten
Bauelemente verringert werden kann.
[0019] Es liegt hierbei im Rahmen der Erfindung, dass das Kraftübertragungselement beispielsweise
aus Stahl, Faserverbundwerkstoff, faserverstärktem Kunststoff (GFK) oder aus einer
Kombination dieser Materialien ausgebildet ist. Die Erfindung ist jedoch nicht hierauf
beschränkt. Als Dämmstoffmaterial können vorzugsweise Perlite verwendet werden. Perlit
ist ein expandiertes natürlich vorkommendes Silikatgestein vulkanischen Ursprungs,
welches ohne weitere Zusatzstoffe unbrennbar ist. Es können jedoch auch andere brandhemmende
und/oder nichtbrennbare Dämmstoffmaterialien in Form von Schüttgut verwendet werden.
[0020] Das Umhüllungselement ist vorzugsweise aus Zellulosewerkstoff, faserverstärktem Zellulosewerkstoff,
Karton, Kunststoff, faserverstärktem Kunststoff, Gipskarton, zementgetränktem Gewebe,
Hochleistungsbetonplatten, faserverstärkten Betonplatten oder aus einer Kombination
dieser Materialien ausgebildet.
[0021] Zur Erhöhung der Widerstandsfähigkeit und Lebensdauer des Bauelements sieht eine
weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Bauelements vor, dass das Umhüllungselement
außenseitig mit einer Beschichtung, vorzugsweise mit einer nicht-brennbaren Beschichtung
versehen ist. Eine derartige Beschichtung kann das Eindringen von Feuchtigkeit in
das Dämmstoffmaterial verhindern und gleichzeitig die brandhemmenden Eigenschaften
oder die nichtbrennbaren Eigenschaften des Bauelements weiter erhöhen. Diese Beschichtung
kann vorzugsweise auf das Umhüllungselement durch Aufsprühen, Aufstreichen oder Aufkleben
aufgebracht werden. Es liegt jedoch auch im Rahmen der Erfindung, dass die Beschichtung
des Umhüllungselements als partieller Aufdruck ausgebildet ist. Hierdurch kann auf
das Umhüllungselement beispielsweise ein Barcode aufgebracht werden, welcher zur schnellen
und automatisierten Produkterkennung dient. Diese automatische Produkterkennung ermöglicht
eine weitere Einsparung von Lagerverwaltungskosten.
[0022] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Bauelements ist das Dämmstoffmaterial
in Form von Schüttgut ausgebildet und in das Umhüllungselement im Benutzungszustand
eingefüllt.
[0023] Das Umhüllungselement bietet hierbei die Möglichkeit vielzählige unterschiedliche,
auch poröse Dämmstoffmaterialien in Form von Schüttgut zu verwenden.
[0024] Diese Dämmstoffmaterialien können gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten
Bauelementen in einfacher Weise in das Umhüllungselement im Benutzungszustand eingefüllt
werden. Da die Dämmstoffmaterialien in Form von Schüttgut vorliegen, können sie beispielsweise
in Säcken abgefüllt bis zur Fertigstellung des Bauelements gelagert werden und müssen
nicht durch Expandieren bzw. Aufschäumen zu einem Formkörper verarbeitet werden. Das
lose Dämmstoffmaterial kann durch Einblasen, Schütten oder Eingießen in das Umhüllungselement
eingefüllt werden.
[0025] Weiterhin ermöglicht dieses Konstruktionsprinzip die Kombination von unterschiedlichen
Dämmstoffmaterialien, welche sich durch unterschiedliches Brandverhalten, Gewicht,
Porosität und Dämmleistung auszeichnen. Somit kann das erfindungsgemäße Bauelement
an die benötigte Dämmleistung und/oder das erforderliche Brandverhalten im Einbauzustand
angepasst werden.
[0026] Das Dämmstoffmaterial, welches lose in Form von Schüttgut in das Umhüllungselement
eingefüllt wurde, ist vorzugsweise durch ein Bindemittel und/oder durch Druckbeaufschlagung
verfestigbar. Hierdurch wird die Druckfestigkeit des Dämmstoffmaterials und somit
des Isolierkörpers deutlich gesteigert. Weiterhin verhindert die Verfestigung des
Dämmstoffmaterials ein Absetzen des Dämmstoffmaterials im Benutzungszustand des Umhüllungselements.
Hierdurch wird eine Langzeitstabilität des Bauelements gewährleistet. Weiterhin kann
auch ein Gemisch aus verschiedenen losen Dämmstoffmaterialen verwendet werden, welche
bevorzugt vor Einfüllen in den Umhüllungskörper miteinander vermischt werden. Ein
Verfestigen des derart gemischten Dämmstoffmaterials verhindert eine Separation der
einzelnen Dämmstoffmaterialien im Umhüllungselement. Hierdurch wird eine gleichbleibende
Qualität der Dämmleistung des Bauelements ermöglicht.
[0027] Das Dämmstoffmaterial kann vorzugsweise auch in Form von einem oder mehreren Dämmstoffzuschnitten
ausgebildet und in das Umhüllungselement im Benutzungszustand eingelegt sein. Es liegt
hierbei im Rahmen der Erfindung, dass die Dämmstoffzuschnitte aus unterschiedlichen
Dämmstoffmaterialen verwendet werden. Hierdurch können die Dämmleistung, die Brandeigenschaften
und/oder das Gewicht des Bauelements an die Anforderungen im Einbauzustand angepasst
werden.
[0028] Die Dämmstoffzuschnitte können bereits vor ihrem Einlegen in das Umhüllungselement
mit Durchbrüchen für die Kraftübertragungselemente versehen werden. Hierbei liegt
es im Rahmen der Erfindung, dass die Durchbrüche durch Stanzen, Schneiden oder dergleichen
in die Dämmstoffzuschnitte eingebracht werden. Alternativ besteht jedoch auch die
Möglichkeit, dass die Dämmstoffzuschnitte nach ihrem Einlegen in das Umhüllungselement
von den Kraftübertragungselementen durchstoßen werden können.
[0029] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Bauelements sieht vor, dass der Innenbereich
des Umhüllungselements im Benutzungszustand mit einem Beutel ausgekleidet ist. Dieser
Beutel ist mit dem Dämmstoffmaterial in Form von Schüttgut befüllbar, wobei der Beutel
zumindest zwei, zu den Sollbruchstellen des Umhüllungselements korrespondierende Sollbruchstellen
und/oder durchgängige Öffnungen aufweist, welche Sollbruchstellen und/oder durchgängige
Öffnungen zum Durchqueren des Kraftübertragungselements durch den Beutel im Benutzungszustand
des Umhüllungselements dienen. Es liegt dabei im Rahmen der Erfindung, dass der Beutel
vor dessen Einbringen in das Umhüllungselement bereits mit dem Dämmstoffmaterial verfüllt
und eingelagert ist, wodurch der Beutel mit dem Dämmstoffmaterial in schneller und
einfacher Weise in das Umhüllungselement im Benutzungszustand einbringbar ist.
[0030] Es liegt weiterhin im Rahmen der Erfindung, dass das Kraftübertragungselement als
Bewehrungselement und/oder Druckelement ausgebildet ist, welches einen ein- oder mehrteiligen
Aufbau aufweisen kann. Das Bewehrungselement kann hierbei vorzugsweise als linearer
und/oder gebogener Bewehrungsstab ausgebildet sein und dient vorzugsweise zur Aufnahme
und Weiterleitung von Zug-, Druck- und/oder Querkräften.. Das Druckelement kann vorzugsweise
als Druckstab mit einem runden, rechteckigen oder andersförmigen Querschnitt ausgebildet
sein und dient vorzugsweise zur Aufnahme und Übertragung von auf das Bauelement wirkenden
Druckkräften. Des Weiteren kann das Kraftübertragungselement und/oder das Bewehrungselement
und/oder das Druckelement aus Stahl, Faserverbundwerkstoff, faserverstärktem Kunststoff
(GFK), Beton, Mörtel oder aus einer Kombination dieser Materialien ausgebildet sein.
Die Erfindung ist jedoch nicht hierauf beschränkt.
[0031] Ein weiterer Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines Bauelements
zur wärmebrückenarmen Anordnung eines vorkragenden Außenteils an eine Gebäudehülle.
Bei diesem erfindungsgemäßen Verfahren ist es wesentlich, dass ein faltbares und/oder
zusammensteckbares Umhüllungselement durch Falten und/oder Zusammenstecken von einem
ungefalteten und/oder nicht-zusammengesteckten Lagerzustand in einen Benutzungszustand
überführt wird, wobei in das Umhüllungselement im Benutzungszustand ein Dämmstoffmaterial
eingebracht und zumindest ein Kraftübertragungselement durchquerend angeordnet wird,
welche Kraftübertragungselement zum Anschluss an das vorkragende Außenteil einerseits
und die Gebäudehülle andererseits dient. Nach der Überführung des Umhüllungselements
vom Lagerzustand in den Benutzungszustand kann entweder zuerst das Dämmstoffmaterial
in das Umhüllungselement eingebracht oder das Kraftübertragungselement durchquerend
angeordnet werden. Der Vorteil dieses Verfahrens liegt darin, dass es eine bedarfssynchrone
Produktion der Bauelemente ermöglicht, wodurch Lagerkapazitäten sowie Lagerkosten
im Vergleich zu den aus dem Stand der Technik bekannten Bauelementen eingespart werden
können.
[0032] Eine erste vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens sieht vor, dass das Dämmstoffmaterial
in Form von Schüttgut in das Umhüllungselement eingefüllt wird, wobei das Dämmstoffmaterial
vorzugsweise mittels Druckbeaufschlagung und/oder durch Einbringen eines Bindemittels
verfestigt wird. Wie bereits zuvor erläutert, wird hierdurch die Druckfestigkeit des
Dämmstoffmaterials im Umhüllungselement deutlich erhöht. Weiterhin kann ein Absetzen
des Dämmstoffmaterials im Umhüllungselement im Benutzungszustand verhindert werden.
Werden vorzugsweise zwei verschiedene, miteinander vermischte Dämmstoffmaterialien
in das Umhüllungselement eingefüllt, so verhindert die Verfestigung in vorteilhafter
Weise eine Separation der beiden Dämmstoffmaterialien im Umhüllungselement im Benutzungszustand.
Somit gewährleistet die Verfestigung des Dämmstoffmaterials die Langzeitstabilität
des Bauelements sowie eine gleichbleibende Dämmleistung des Isolierkörpers.
[0033] Das Dämmstoffmaterial kann vorzugsweise auch in Form von einem oder mehreren Dämmstoffzuschnitten
in das Umhüllungselement eingelegt werden. Wie bereits zuvor erwähnt, können die Dämmstoffzuschnitte
bereits vor ihrem Einlegen in das Umhüllungselement mit Durchbrüchen für die Kraftübertragungselemente
versehen werden. Hierbei liegt es im Rahmen der Erfindung, dass die Durchbrüche durch
Stanzen, Schneiden oder dergleichen in die Dämmstoffzuschnitte eingebracht werden.
Alternativ besteht jedoch auch die Möglichkeit, dass die Dämmstoffzuschnitte bevorzugt
nach ihrem Einlegen in das Umhüllungselement von den Kraftübertragungselemente durchstoßen
werden.
[0034] Die Außenseite des Umhüllungselements wird in einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung
des Verfahrens mit einer Beschichtung, insbesondere mit einer brandhemmenden oder
nicht-brennbaren Beschichtung versehen wird. Diese Beschichtung kann dazu dienen,
dass Eindringen von Feuchtigkeit in den Innenbereich des Umhüllungselements zu verhindern.
Hierdurch wird die Lebensdauer des Bauelements deutlich erhöht. Das Aufbringen einer
nicht-brennbaren Beschichtung auf das Umhüllungselement verringert die Brandlast an
der Gebäudehülle. Wie bereits zuvor beschrieben kann die Beschichtung vorzugsweise
auch in Form eines partiellen Aufdrucks auf das Umhüllungselement aufgebracht werden
kann. Hierdurch können beispielsweise Barcodes zur automatisierten Produkterkennung
des erfindungsgemäßen Bauelements aufgedruckt werden, wodurch weitere Lagerkosten
sowie Lagerkapazitäten eingespart werden können. Es liegt hierbei im Rahmen der Erfindung,
dass die Beschichtung im ungefalteten und/oder nicht-zusammengesteckten Lagerzustand
des Umhüllungselements oder im gefalteten und/oder zusammengesteckten Benutzungszustand
des Umhüllungselements aufgebracht werden kann. Es ist beispielsweise vorteilhaft,
wenn großflächige Beschichtungen im Lagerzustand auf das Umhüllungselement aufgetragen
werden, während partielle Aufdrucke im Benutzungszustand auf das Umhüllungselement
aufgedruckt werden.
[0035] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens sieht vor, dass ein Innenbereich
des Umhüllungselements im Benutzungszustand des Umhüllungselements mit einem Beutel
ausgekleidet wird, in welchem Beutel das Dämmstoffmaterial in Form von Schüttgut eingefüllt
wird. Es liegt hierbei im Rahmen der Erfindung, dass das Dämmstoffmaterial entweder
vor Einbringen des Beutels in das Umhüllungselement oder nach dessen Einbringen in
das Umhüllungselement mit Dämmstoffmaterial gefüllt wird.
[0036] Weitere vorteilhafte Eigenschaften der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung. Dabei zeigt
- Figur 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel eines Umhüllungselements eines erfindungsgemäßen Bauelements
in einem ungefalteten und nicht zusammengesteckten Lagerzustand;
- Figur 2
- ein zweites Ausführungsbeispiel eines Umhüllungselements eines erfindungsgemäßen Bauelements
in einem nicht zusammengesteckten Lagerzustand; und
- Figur 3
- ein drittes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Bauelements in einem gefalteten
und zusammengesteckten Benutzungszustand.
[0037] Figur 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel eines Umhüllungselements 1 eines erfindungsgemäßen
Bauelements in einem ungefalteten und nicht zusammengesteckten Lagerzustand. Das Umhüllungselement
1 weist eine Außenwandung 2 sowie zwei Deckelelemente 31, 32 auf.
[0038] Die Außenwandung 2, welche vier Seitenwände 21, 22, 23, 24 aufweist, und die Deckelelemente
31, 32 sind im vorliegenden Ausführungsbeispiel als einstückiger Zuschnitt aus Karton
ausgebildet, wobei sowohl die Seitenwände 21, 22, 23, 24 als auch die Deckelemente
31, 32 eine rechteckige Form aufweisen.
[0039] Die Deckelelemente 31, 32 sind querseitig auf zwei sich gegenüberliegenden Seiten
der ersten Seitenwand 21 angeordnet, wobei zwischen den Deckelelementen 31, 32 und
der ersten Seitenwand 21 jeweils eine Falzlinie 41, 42 angeordnet ist. Diese Falzlinien
41, 42 dienen beim Überführen des Umhüllungselements 1 von einem ungefalteten und
nicht zusammengesteckten Lagerzustand in einen gefalteten und zusammengesteckten Benutzungszustand
zum Anlenken der Deckelelemente 31, 32 an die Aussenwandung 2. Beide Deckelelemente
31, 32 weisen weiterhin eine erste auf der der ersten Seitenwand 21 gegenüberliegenden
Seite ausgebildete Deckellasche 311, 321 auf. Auf den beiden parallel zur Längsachse
der Seitenwände 21, 22, 23, 24 befindlichen Seiten weisen die beiden Deckelelemente
zwei weitere Deckellaschen 312, 313, 322, 323 auf. Zwischen diesen Deckellaschen 311,
312, 313, 321, 322, 323 und den beiden Deckelelementen 31, 32 sind ebenfalls Falzlinien
ausgebildet, welche zum stirnseitige Anlenken der Deckelelemente 31, 32 an die Außenwandung
2 des Umhüllungselements 1 im Benutzungszustand dienen. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
werden die Deckellaschen 311, 312, 313, 321, 322, 323 der Deckelelemente 31, 32 beim
Überführen des Umhüllungselements 1 vom Lagerzustand in den Benutzungszustand in die
gefaltete Außenwandung 2 stirnseitig eingeschoben und mit dieser verklebt. Es liegt
jedoch auch im Rahmen der Erfindung, dass zusätzliche Befestigungsmittel verwendet
werden können, um die formschlüssige Verbindung der Deckelelemente 31, 32 mit der
Außenwandung 2 zu erhöhen.
[0040] Wie aus Figur 1 ersichtlich ist, weist die Außenwandung 2 vier Seitenwände 21, 22,
23, 24 auf. Weiterhin ist an einer auf der der ersten Seitenwand 21 gegenüberliegenden
Seite der Außenwandung 2 befindlichen vierten Seitenwand 24 eine Lasche 5 längsseitig
einstückig angeformt. Diese Lasche 5 dient dazu, die Außenwandung 2 beim Überführen
des Umhüllungselements 1 vom Lagerzustand in den Benutzungszustand zu verschließen,
indem die Lasche 5 die erste Seitenwand 21 längsseitig teilweise überlappt und durch
Kleben mit dieser dauerhaft verbunden wird. Es liegt hierbei im Rahmen der Erfindung,
dass die Lasche 5 auf der der ersten Seitenwand 21 der Außenwandung 2 zugewandten
Seite ein doppelseitiges Klebeband zum Verbinden mit der ersten Seitenwand 21 aufweist.
Alternativ kann jedoch auch eine Klebebeschichtung aufgebracht werden. Weiterhin kann
die Lasche 5 auch über zusätzliche Verbindungsmittel mit der ersten Seitenwand 21
verbunden werden.
[0041] Zwei Seitenwände 21, 23, welche im Benutzungszustand des Umhüllungselements 1 auf
zwei sich gegenüberliegenden Seiten des Umhüllungselements 1 angeordnet sind, weisen
jeweils zueinander korrespondierende runde Sollbruchstellen 61, 62, 63, 64 sowie rechteckige
Sollbruchstellen 65, 66 auf. Der Übersichtlichkeit halber wurden in der Figur 1 nur
einzelne Sollbruchstellen beispielhaft mit einer entsprechenden Nummerierung versehen.
Die Anzahl, Lage oder geometrische Form dieser Sollbruchstellen 61, 62, 63, 64, 65,
66 können je nach den baulichen Anforderungen des erfindungsgemäßen Bauelements im
Einbauzustand variieren. Die Sollbruchstellen 61, 62, 63, 64, 65, 66 sind im vorliegenden
Ausführungsbeispiel als Perforationen der Seitenwände 21, 23 ausgebildet.
[0042] Im Benutzungszustand ermöglichen die runden sowie rechteckigen Sollbruchstellen 61,
62, 63, 64, 65, 66 die durchquerende Anordnung von Kraftübertragungselementen im Umhüllungselement
1 (in Figur 1 nicht dargestellt), indem diese in einfacher Weise von den Kraftübertragungselementen
durchstoßen werden können. Es liegt hierbei im Rahmen der Erfindung, dass die Seitenwände
21, 23 bereits eine vordefinierte Anzahl an Sollbruchstellen 61, 62, 63, 64, 65, 66
aufweisen, welche je nach baulicher Anforderung an das erfindungsgemäße Bauelement
nur teilweise oder vollständig zur durchquerenden Anordnung von Kraftübertragungselementen
dienen. Alternativ besteht jedoch auch die Möglichkeit, dass eine vordefinierte Anzahl
an Sollbruchstellen 61, 62, 63, 64, 65, 66 entsprechend der baulichen Anforderung
bei der Fertigung des Bauelements in die Seitenwände 21, 23 durch Perforation eingebracht
wird. Die Erfindung ist jedoch nicht hierauf beschränkt. Damit die Lasche 5 die erste
Seitenwand 21 längsseitig teilweise überlappen kann, weist diese ebenfalls Sollbruchstellen
51, 52 auf, welche im Benutzungszustand des Umhüllungselements 1 korrespondierend
zu den Sollbruchstellen 61, 62, 63, 64, 65, 66 der Seitenwände 21, 23 angeordnet sind.
[0043] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel dienen die runden Sollbruchstellen 61, 62, 63,
64 dazu, die Kraftübertragungselemente in Form von stabförmigen Bewehrungselemente,
welche zur Aufnahmen von Zug-, Druck- und Querkräften dienen, in das Umhüllungselement
1 im Benutzungszustand durchquerend einzubringen. Über die rechteckigen Sollbruchstellen
65, 66 können zusätzliche rechteckige Druckelemente in das Umhüllungselement 1 im
Benutzungszustand eingebracht werden.
[0044] Weiterhin weisen drei der Seitenwände 22, 23, 24 jeweils zwei Seitenlaschen 221,
222, 231, 232, 241, 242 auf, welche jeweils an deren Querseite einstückig angeformt
sind, wobei zwischen den Seitenlaschen 221, 222, 231, 232, 241, 242 und den Seitenwänden
22, 23, 24 Falzlinien zum Anlenken der Seitenlaschen 221, 222, 231, 232, 241, 242
angeordnet sind. Diese Seitenlaschen 221, 222, 231, 232, 241, 242 dienen dazu, die
Außenwandung 2 beim Überführen des Umhüllungselements 1 vom Lagerzustand in den Benutzungszustand
zu verschließen, indem die Seitenlaschen 221, 222, 231, 232, 241, 242 im Benutzungszustand
des Umhüllungselements 1 teilweise mit den Deckelelementen 31, 32 überlappt und durch
Kleben mit diesen dauerhaft verbunden werden.
[0045] Figur 2 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel eines Umhüllungselements 1 eines erfindungsgemäßen
Bauelements in einem nicht zusammengesteckten Lagerzustand, bei welchem die Außenwandung
2 mehrteilig ausgebildet ist, wodurch die Außenwandung 2 vier separate Seitenwände
21, 22, 23, 24 aufweist. Auch die Deckelelemente 31, 32 sind als zwei separate Bauteile
des Umhüllungselements 1 ausgebildet.
[0046] Im Gegensatz zum zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel sind die Seitenwände 21,
22, 23, 24 durch längsseitiges Zusammenstecken miteinander verbindbar. Die Stabilität
dieser formschlüssigen Verbindung kann durch zusätzliche Verbindungsmittel oder durch
Verwendung eines Klebstoffes erhöht werden. Weiterhin sind auch die Deckelelemente
31, 32 durch Ausbildung eines formschlüssigen Steckverschlusses stirnseitig mit der
Außenwandung 2, d.h. mit den bereits zusammengesteckten Seitenwänden 21, 22, 23, 24
verbindbar. Alle weiteren Merkmale des Umhüllungselements 1 entsprechen denen, welche
in Figur 1 erläutert sind, weshalb auf weitere Einzelheiten nicht einzugehen ist.
[0047] Figur 3 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Bauelements
7 in einem gefalteten und zusammengesteckten Benutzungszustand.
[0048] Das Bauelement 7 weist ein zwischen dem vorkragenden Außenteil und der Gebäudehülle
anzuordnenden Isolierkörper 8 sowie mehrere an das vorkragende Außenteil und die Gebäudehülle
anschließbare Kraftübertragungselemente in Form von Bewehrungselementen 9, 10, 11
auf.
[0049] Diese Bewehrungselemente 9, 10, 11 können unterschieden werden in Zug- und Druckkraftstäbe,
welche den Isolierkörper 8 horizontal durchqueren und Zug- bzw. Druckkräfte zwischen
den angrenzenden Bauteilen aufnehmen und weiterleiten, in Querkraftstäbe, welche im
Wesentlichen diagonal durch den Isolierkörper 8 verlaufen und Querkräfte zwischen
den angrenzenden Bauteilen aufnehmen und weiterleiten, und Druckelemente 10, welche
im Wesentlichen quaderförmig ausgebildet sind und den Isolierkörper 8 ebenfalls horizontal
durchqueren, jedoch nicht aus dem Isolierkörper 8 herausragen. Die Druckelemente 10
dienen ebenfalls zur Aufnahme von auf das Bauelement 7 einwirkenden Drucckräfte. Die
außerhalb des Isolierkörpers 8 verlaufenden Druck-, Zug- und Querkraftstäbe 8, 9 werden
beim Einbau des Bauelements 7 zwischen der Gebäudehülle und dem vorkragenden Außenteil
angeschlossen.
[0050] Der Isolierkörper weist ein Umhüllungselement 1 auf, welches aus einer Außenwandung
2 sowie zwei Deckelelemente 31, 32 ausgebildet ist. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
ist Perlit in Form von Schüttgut als Dämmstoffmaterial in das Umhüllungselement 1
eingefüllt. Weiterhin weist das Umhüllungselement eine wasserabweisende, nicht-brennbare
Beschichtung auf. Alle weiteren Merkmale des Umhüllungselements 1 entsprechen denen,
welche in Figur 1 erläutert sind, weshalb auf weitere Einzelheiten nicht einzugehen
ist.
1. Bauelement (7) zur wärmebrückenarmen Anbindung eines vorkragenden Außenteils an eine
Gebäudehülle mit zumindest einem zwischen dem vorkragenden Außenteil und der Gebäudehülle
anzuordnenden Isolierkörper (8) und zumindest einem an das vorkragende Außenteil und
die Gebäudehülle anschließbaren Kraftübertragungselement (9, 10, 11),
dadurch gekennzeichnet,
dass der Isolierkörper zumindest ein Umhüllungselement (1) und zumindest ein in das Umhüllungselement
(1) einbringbares Dämmstoffmaterial aufweist, welches Umhüllungselement (1) durch
Falten und/oder Zusammenstecken herstellbar ist, wobei das Umhüllungselement (1) in
einem ungefalteten und/oder nicht zusammengesteckten Lagerzustand im Wesentlichen
flach lagerbar ist, während das Umhüllungselement (1) in einem gefalteten und/oder
zusammengesteckten Benutzungszustand mit dem Dämmstoffmaterial befüllt und von dem
Kraftübertragungselement (9, 10, 11) durchquert ist.
2. Bauelement (7) zur wärmebrückenarmen Anbindung eines vorkragenden Außenteils an eine
Gebäudehülle nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Umhüllungselement (1) eine umlaufende Außenwandung (2) und zumindest zwei Deckelelemente
(31, 32) aufweist, welche Deckelelemente (31, 32) die Außenwandung (2) im Benutzungszustand
an den Stirnseiten verschließen, wobei die Außenwandung (2) und die Deckelelemente
(31, 32) im Benutzungszustand einen Innenbereich des Umhüllungselements (2) umschließen,
wobei vorzugsweise die Außenwandung (2) und/oder die Deckelelemente (31, 32) zumindest
eine wiederverschließbare Einfüllöffnung zum Einfüllen des Dämmstoffmaterials aufweisen.
3. Bauelement (7) zur wärmebrückenarmen Anbindung eines vorkragenden Außenteils an eine
Gebäudehülle nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Außenwandung (2) zumindest zwei Sollbruchstellen (61, 62, 63, 64, 65, 66) aufweist,
welche Sollbruchstellen (61, 62, 63, 64, 65, 66) zum Durchqueren des Kraftübertragungselements
(9, 10, 11) durch das Umhüllungselement (1) im Benutzungszustand dienen.
4. Bauelement (7) zur wärmebrückenarmen Anbindung eines vorkragenden Außenteils an eine
Gebäudehülle nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Außenwandung (2) und/oder die Deckelelemente (31, 21) entweder als einstückiger
Zuschnitt, wobei vorzugsweise zwischen der Außenwandung (2) und den Deckelelementen
(31, 21) und/oder innerhalb der Außenwandung (2) Falzlinien angeordnet sind, welche
zur Überführung des Zuschnitts des Umhüllungselements (1) vom Lagerzustand in den
gefalteten Benutzungszustand dienen, oder mehrteilig ausgebildet sind.
5. Bauelement (7) zur wärmebrückenarmen Anbindung eines vorkragenden Außenteils an eine
Gebäudehülle nach einem der Ansprüche 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Außenwandung (2) zumindest vier Seitenwände (21, 22, 23, 24) aufweist, welche
im Benutzungszustand des Umhüllungselements (1) längsseitig aneinander angelenkt sind,
wobei die Sollbruchstellen (61, 62, 63, 64, 65, 66) im Benutzungszustand auf zwei
sich gegenüberliegenden Seitenwänden (21, 23) fluchtend angeordnet sind.
6. Bauelement (7) zur wärmebrückenarmen Anbindung eines vorkragenden Außenteils an eine
Gebäudehülle nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Deckelelemente (31, 32) an den Querseiten von zumindest einer Seitenwand (21,
22, 23, 24) angeordnet sind, wobei die Deckelemente (31, 32) im Benutzungszustand
des Umhüllungselements (1) zum Innenbereich des Umhüllungselements (1) angelenkt sind.
7. Bauelement (7) zur wärmebrückenarmen Anbindung eines vorkragenden Außenteils an eine
Gebäudehülle nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine erste Seitenwand (21, 22, 23, 24) längsseitig eine Lasche (5) aufweist, welche
im Benutzungszustand des Umhüllungselements (1) eine weitere Seitenwand (21, 22, 23,
24) zumindest teilweise überlappt oder in diese eingesteckt ist, wobei die Seitenwände
(21, 22, 23, 24) und/oder die Lasche (5) vorzugsweise längsseitig zusammensteckbar
und/oder mittels Verbindungselemente miteinander verbindbar sind.
8. Bauelement (7) zur wärmebrückenarmen Anbindung eines vorkragenden Außenteils an eine
Gebäudehülle nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Umhüllungselement (1) und/oder das Dämmstoffmaterial und/oder die Kraftübertragungselemente
(9, 10, 11) aus einem brandhemmenden Material ausgebildet sind, bevorzugt aus einem
nichtbrennbaren Material, besonders bevorzugt aus Zellulosewerkstoff, faserverstärktem
Zellulosewerkstoff, Karton, Kunststoff, faserverstärktem Kunststoff, Gipskarton, zementgetränktem
Gewebe, Hochleistungsbetonplatten, faserverstärkten Betonplatten oder aus einer Kombination
hiervon.
9. Bauelement (7) zur wärmebrückenarmen Anbindung eines vorkragenden Außenteils an eine
Gebäudehülle nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Umhüllungselement (1) außenseitig mit einer Beschichtung, bevorzugt mit einer
nichtbrennbaren Beschichtung versehen ist.
10. Bauelement (7) zur wärmebrückenarmen Anbindung eines vorkragenden Außenteils an eine
Gebäudehülle nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Dämmstoffmaterial in Form von Schüttgut ausgebildet und in das Umhüllungselement
im Benutzungszustand eingefüllt ist, wobei das Dämmstoffmaterial vorzugsweise im Benutzungszustand
des Umhüllungselements (1) durch Bindemittel und/oder Druckbeaufschlagung verfestigbar
ist, oder dass das Dämmstoffmaterial in Form von einem oder mehreren Dämmstoffzuschnitten
ausgebildet und in das Umhüllungselement im Benutzungszustand eingelegt ist.
11. Bauelement (7) zur wärmebrückenarmen Anbindung eines vorkragenden Außenteils an eine
Gebäudehülle nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Innenbereich des Umhüllungselements (1) im Benutzungszustand mit einem Beutel
auskleidet ist, welcher Beutel mit dem Dämmstoffmaterial in Form von Schüttgut befüllt
ist, wobei der Beutel zumindest zwei, zu den Sollbruchstellen (61, 62, 63, 64, 65,
66) des Umhüllungselements korrespondierende Sollbruchstellen und/oder durchgängige
Öffnungen aufweist, welche Sollbruchstellen und/oder durchgängige Öffnungen zum Durchqueren
des Kraftübertragungselements(9, 10, 11) durch den Beutel im Benutzungszustand des
Umhüllungselements dienen.
12. Verfahren zur Herstellung eines Bauelements (7) zur wärmebrückenarmen Anbindung eines
vorkragenden Außenteils an eine Gebäudehülle nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
bei dem ein faltbares und/oder zusammensteckbares Umhüllungselement (1) durch Falten
und/oder Zusammenstecken von einem ungefalteten und/oder nicht zusammengesteckten
Lagerzustand in einen Benutzungszustand überführt wird, wobei in das Umhüllungselement
(1) im Benutzungszustand zumindest ein Dämmstoffmaterial eingebracht und zumindest
ein Kraftübertragungselement (9, 10, 11) durchquerend angeordnet wird, welches zum
Anschluss an das vorkragende Außenteil einerseits und die Gebäudehülle andererseits
dient.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Dämmstoffmaterial in Form von Schüttgut in das Umhüllungselement (1) eingefüllt
wird, wobei das Dämmstoffmaterial vorzugsweise mittels Druckbeaufschlagung und/oder
durch Einbringen eines Bindemittels verfestigt wird,
oder dass das Dämmstoffmaterial in Form von einem oder mehreren Dämmstoffzuschnitten
in das Umhüllungselement (1) eingelegt wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Außenseite des Umhüllungselements (1) mit einer Beschichtung, insbesondere mit
einer nichtbrennbaren Beschichtung versehen wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Innenbereich des Umhüllungselements (1) im Benutzungszustand des Umhüllungselements
(1) mit einem Beutel ausgekleidet wird, in welchen Beutel das Dämmstoffmaterial in
Form von Schüttgut eingefüllt wird.