[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anputzleiste zur Platzierung an einem Gebäudeübergang
zwischen einem als Fenster- oder Türrahmen ausgebildeten ersten Gebäude-Bauteil und
einem zweiten Gebäude-Bauteil, insbesondere einer Wärmedämmung und/oder einer Putzschicht
sowie einen solchen Gebäudeübergang.
[0002] Anputzleisten sind in zahlreichen Ausführungsformen bekannt. Besonders typische Ausführungsformen
sind Anputzleisten, die an einem Fenster- oder Türrahmen angebracht werden und ein
Anputzen der Putzschicht an die Anputzleiste statt bis zu dem Fenster- oder Türrahmen
ermöglichen. Dadurch wird die Wärmedämmung und/oder die Putzschicht von dem Fenster-
oder Türrahmen entkoppelt, was bei typischerweise auftretenden, großen Temperaturschwankungen
dafür sorgt, dass keine Beschädigung, zum Beispiel durch Risse oder Ausbröckeln, am
Endbereich der Putzschicht entsteht und dass die Putzschicht am Ende intakt bleibt,
sowie dass der Übergang zwischen Fenster- oder Türrahmen und Wärmedämmung und/oder
Putzschicht dauerhaft sicher abgedichtet ist.
[0003] Aus der
DE 102 42 615 A1 ist eine derartige Anputzleiste bekannt, die mittels eines Schaumstoff-Klebebands
an einem Fensterrahmen angeklebt ist.
[0004] Bei Versuchen mit solchen Putzleisten hat sich gezeigt, dass, wenn solche Anputzleisten
im eingebauten Zustand zum Beispiel mit einer Flamme eines Bunsenbrenners in Kontakt
kommen, solche Anputzleisten nach einiger Zeit entflammt werden.
[0005] Zwar ist die Brandförderungsgefahr an dieser Position nicht alltzu hoch, weil die
angrenzenden Bestandteile, insbesondere die Putzschicht und/oder der Fenster- oder
Türrahmen, der vielfach aus Kunststoff ist, nicht entflammt werden können, allerdings
besteht ein Bedarf, das Entflammungsrisiko auf Seite der Anputzleiste so weit wie
möglich abzusenken.
[0006] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Anputzleiste und einen
entsprechenden Gebäude-Übergang bereitzustellen, bei denen das Entflammungsrisiko
auf ein Minimum reduziert wird, bei gleichzeitiger Beibehaltung der Dichtigkeit und
Beschädigungsfreiheit am Putzende.
[0007] Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand der unabhängigen Patentansprüche gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
[0008] Gemäß einer ersten Ausführungsvariante umfasst eine erfindungsgemäße Anputzleiste
zur Platzierung an einem Gebäudeübergang zwischen einem als Fenster- oder Türrahmen
ausgebildeten ersten Gebäude-Bauteil und einem zweiten Gebäude-Bauteil, insbesondere
einer Wärmedämmung und/oder einer Putzschicht, einen Grundkörper aus Kunststoff; und
ein doppelseitig klebendes Schaumstoff-Klebeband, das mit einer Seite mittels Klebeverbindung
mit dem Grundkörper verbunden ist und das mit einer anderen Seite mit einer Klebeschicht
ausgestattet und zur Verbindung mit dem ersten Bauteil des Gebäudes bestimmt ist.
Das Verhalten des Schaumstoff-Klebebands im Brandfall ist mindestens auf die Brandschutzklasse
B2 "normal entflammbar" nach der DIN-Norm 4102-1 reduziert.
[0009] Gemäß einer zweiten Ausführungsvariante umfasst eine erfindungsgemäße Anputzleiste
zur Platzierung an einem Gebäudeübergang zwischen einem als Fenster- oder Türrahmen
ausgebildeten ersten Gebäude-Bauteil und einem zweiten Gebäude-Bauteil, insbesondere
einer Wärmedämmung und/oder einer Putzschicht, einen Basisbereich; einen Anputzbereich,
der zum Einputzen in die Putzschicht und/oder zur festen Verbindung mit der Wärmedämmung
bestimmt ist; ein doppelseitig klebendes Schaumstoff-Klebeband, das mit einer Seite
mittels Klebeverbindung mit dem Basisbereich und mit einer anderen Seite mittels Klebeverbindung
mit dem Anputzbereich verbunden ist; und ein zusätzliches Klebeband, insbesondere
aus Schaumstoff, das mit einer Seite mittels Klebeverbindung mit dem Basisbereich
verbunden ist und das mit einer anderen Seite mit einer Klebeschicht ausgestattet
und zur Verbindung mit dem ersten Bauteil des Gebäudes bestimmt ist. Das Verhalten
des Schaumstoff-Klebebands im Brandfall ist mindestens auf die Brandschutzklasse B2
"normal entflammbar" nach der DIN-Norm 4102-1 reduziert.
[0010] Der Erfinder der vorliegenden Patentanmeldung hat festgestellt, dass für das Entflammungsrisiko
einer Anputzleiste im eingebauten Zustand nicht das Hauptmaterial, also das Material
des Grundkörpers der Anputzleiste entscheidend ist, weil dieses ja größtenteils von
der Putzschicht abgedeckt ist, sondern vielmehr die Zwischenschicht zwischen der Anputzleiste
und dem Fenster- oder Türrahmen eine hierfür eine entscheidende Rolle spielt, da diese
in dem Spalt zwischen Fenster- oder Türrahmen und Wärmedämmung und/oder Putzschicht
angeordnet und von der Außenseite des Gebäudes zugänglich und daher im Brandfall einer
möglichen Feuerbelastung ausgesetzt ist.
[0011] Gemäß einer weiteren, der Erfindung zugrundeliegenden Erkenntnis ist das Hauptmaterial
der Anputzleiste zwar meist aus schwer entflammbarem Material, insbesondere aus Hart-PVC
hergestellt, allerdings ist gerade derjenige Bestandteil der Anputzleiste, der von
außen her zugänglich ist und im Brandfall einer Flamme und somit einer Feuerbelastung
ausgesetzt ist, nämlich das Klebeband, mit welchem die Anputzleiste an dem Fenster-
oder Türrahmen angeklebt ist, aus einem Material, das leicht brennbar ist.
[0012] Gemäß einem Grundgedanken der vorliegenden Erfindung ist das Verhalten des Schaumstoff-Klebebands
im Brandfall mindestens auf die Brandschutzklasse B2 "normal entflammbar" nach der
DIN-Norm 4102-1 reduziert. Als relevanter Stand der DIN-Norm 4102-1 wird die Ausgabe
vom Mai 1998 angesehen.
[0013] Dadurch wird gewährleistet, dass die Eigenschaften und Vorteile der Anputzleiste
unverändert beibehalten werden und dass insbesondere das einfache Ankleben der Anputzleiste
an dem ersten Gebäude-Bauteil und die Bewegungsaufnahme des Schaumstoff-Klebebands
weiterhin erhalten bleiben.
[0014] Jedoch wird dadurch, dass erfindungsgemäß das Verhalten des Schaumstoff-Klebebands
im Brandfall mindestens auf die Brandschutzklasse B2 "normal entflammbar" nach der
DIN-Norm 4102-1 reduziert ist, das Entflammungsrisiko des Schaumstoff-Klebebands deutlich
reduziert. Dadurch wird auch das Entflammungsrisiko der Anputzleiste insgesamt gesenkt.
[0015] In der ersten Ausführungsvariante wird das Entflammungsrisiko der Anputzleiste auf
ein Minimum reduziert, weil die Bestandteile der Anputzleiste, die nach Einbau derselben
am Gebäudeübergang und erfolgtem Einputzen von außen her zugänglich sind und im Brandfall
von einer Flamme erreicht werden können, nämlich das Schaumstoff-Klebeband und die
Unterseite des Grundkörpers, beide jeweils ein Material aufweisen, dessen Verhalten
im Brandfall mindestens in die Brandschutzklasse B2 "normal entflammbar", beim Grundkörper
sogar meistens in die Brandschutzklasse B1 "schwer entflammbar" fällt.
[0016] Auch in der zweiten Ausführungsvariante wird das Entflammungsrisiko der Anputzleiste
auf ein Minimum reduziert, weil die Bestandteile der Anputzleiste, die nach Einbau
derselben am Gebäudeübergang und erfolgtem Einputzen von außen her zugänglich sind
und im Brandfall von einer Flamme erreicht werden können, nämlich die nach außen gerichteten
Seiten des Klebebands, des Basisbereichs und des Schaumstoff-Klebebands und gegebenenfalls
die Unterseite des Anputzbereichs, alle jeweils ein Material aufweisen, dessen Verhalten
im Brandfall mindestens in die Brandschutzklasse B2 "normal entflammbar", beim Grundkörper
sogar meistens in die Brandschutzklasse B1 "schwer entflammbar" fällt.
[0017] Bei den erfindungsgemäßen Anputzleisten gemäß erster und zweiter Ausführungsvariante
ist somit das Entflammungsrisiko gegenüber herkömmlichen Anputzleisten deutlich reduziert,
ohne dass an den übrigen Eigenschaften der Anputzleisten eine Verschlechterung auftritt.
[0018] An dieser Stelle ist darauf hingewiesen, dass anstelle der erfindungsgemäß verwendeten
Brandschutzklassen B1 "schwer entflammbar" und B2 "normal entflammbar" der DIN-Norm
4102-1 auch die entsprechenden Klassen zum Brandverhalten aus der Europäischen Norm
EN13501-1 als Referenz herangezogen werden können.
[0019] Die Brandschutzklasse B1 nach der DIN-Norm 4102-1 entspricht dabei den folgenden
Klassen der EN-Norm 13501-1:
B; C-s1, d0 B1
A2; B; C-s2, d0
A2; B; C-s3, d0
A2; B; C-s1, d1
A2; B; C-s1, d2
A2; B; C-s3, d2
[0020] Die Brandschutzklasse B2 "normal entflammbar" der DIN-Norm 4102-1 entspricht dabei
den folgenden Klassen der EN-Norm 13501-1:
D-s1, d0
D-s2, d0
D-s3, d0
D-s1, d2
D-s2, d2
D-s3, d2
E
E-d2
[0021] Gemäß einer ersten Ausführungsform der ersten Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen
Anputzleiste weist der Grundkörper einen Basisbereich aus Kunststoff und einen Anputzbereich
aus Kunststoff auf, der zum Einputzen in die Putzschicht und/oder zur festen Verbindung
mit der Wärmedämmung bestimmt ist.
[0022] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der ersten Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen
Anputzleiste sind der Basisbereich und der Anputzbereich einstückig ausgebildet sind.
Das doppelseitig klebende Schaumstoff-Klebeband ist dabei mit einer Seite mittels
Klebeverbindung mit dem Basisbereich verbunden, insbesondere mit diesem verklebt.
[0023] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der ersten Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen
Anputzleiste sind der Basisbereich und der Anputzbereich derart getrennt voneinander
ausgebildet, dass - gegebenenfalls nach Abtrennen einer streifenförmigen Schutzlasche
- mittels einer Führungsverbindung eine Relativbewegung zwischen Basisbereich und
Anputzbereich ermöglicht wird.
[0024] Gemäß einer Ausführungsform der ersten und der zweiten Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen
Anputzleiste sind der Basisbereich und der Anputzbereich über einen flexiblen Materialabschnitt
miteinander verbunden, der eine Relativbewegung zwischen Basisbereich und Anputzbereich
erlaubt.
[0025] Gemäß einer Ausführungsform der zweiten Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen
Anputzleiste ist der Basisbereich als Basiswand ausgebildet. Der Anputzbereich kann
einen Anputzbereich-Wandabschnitt ausweisen, der parallel zu der Basiswand angeordnet
ist. Das zusätzliche Klebeband kann mittels Klebeverbindung an einer Unterseite der
Basiswand befestigt sein. Das doppelseitig klebende Schaumstoff-Klebeband kann mit
einer Seite mittels Klebeverbindung mit der Oberseite der Basiswand und mit einer
anderen Seite mittels Klebeverbindung mit der Unterseite des Anputzbereich-Wandabschnitts
verbunden sein. Der flexible Materialabschnitt kann einen Endabschnitt der Basiswand
mit einem Endabschnitt des Anputzbereich-Wandabschnitts, an einer Position vor dem
Schaumstoff-Klebeband verbinden, und eine Relativbewegung zwischen Basisbereich und
Anputzbereich erlauben.
[0026] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der zweiten Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen
Anputzleiste weist der Anputzbereich an der Vorderseite seines Anputzbereich-Wandabschnitts
weiterhin einen insbesondere schräg nach unten gerichteten Anputzbereich-Endabschnitt
auf. Der Anputzbereich-Endabschnitt kann, von vorne gesehen, den flexiblen Materialabschnitt
verdecken.
[0027] Die folgenden Ausführungsformen betreffen sowohl die erste, als auch die zweite Ausführungsvariante
der erfindungsgemäßen Anputzleiste.
[0028] Der Anputzbereich kann weiterhin einen nach oben wegragenden, sich längs der Anputzleiste
erstreckenden Einputzsteg aufweisen. An dem Anputzbereich kann weiterhin ein nach
oben wegragender, in den Putz ein-zubettender Armierungsgewebe-Abschnitt vorgesehen
sein. Der in den Putz einzubettende Armierungsgewebe-Abschnitt kann an dem Einputzsteg
befestigt sein.
[0029] Die Anputzleiste kann weiterhin eine streifenförmige Schutzlasche aufweisen, die
über eine Abbrech-Materialbrücke geringerer Dicke mit dem Basisbereich oder mit dem
Anputzbereich zusammenhängt.
[0030] Gemäß einer Ausführungsform der ersten und der zweiten Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen
Anputzleiste weist das Schaumstoff-Klebeband ein Flammschutzmittel auf, welches das
Verhalten des Schaumstoff-Klebebands im Brandfall mindestens auf die Brandschutzklasse
B2 "normal entflammbar" nach der DIN-Norm 4102-1 reduziert.
[0031] Das Verhalten des Schaumstoff-Klebebands im Brandfall wird somit durch Hinzugabe
des Flammschutzmittels von der Brandschutzklasse B3 "leicht entflammbar" in die Brandschutzklasse
B2 "normal entflammbar" oder sogar auf die Brandschutzklasse B1 "schwer entflammbar"
reduziert.
[0032] Als Flammschutzmittel soll dabei insbesondere ein umweltfreundliches Flammschutzmittel
verwendet werden. Das Flammschutzmittel wird insbesondere schon beim Aufschäumen des
Schaumstoff-Klebebands hinzugegeben.
[0033] Die Hinzugabe des Flammschutzmittels kann während des Aufschäumprozesses des Polyethylen-Grundmaterials
des Schaumstoff-Klebebands erfolgen. Durch die Hinzugabe des Flammschutzmittels werden
die Eigenschaften des Polyethylen-Grundmaterials nicht negativ beeinflusst.
[0034] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der ersten und der zweiten Ausführungsvariante
der erfindungsgemäßen Anputzleiste weist das Schaumstoff-Klebeband als Grundmaterial
Polyethylen auf, dessen Verhalten im Brandfall in die Brandschutzklasse B3 "leicht
entflammbar" nach der DIN-Norm 4102-1 fällt. Das Schaumstoff-Klebeband weist dabei
ein Flammschutzmittel auf, welches das Verhalten des Schaumstoff-Klebebands im Brandfall
auf die Brandschutzklasse B2 "normal entflammbar" oder auf die Brandschutzklasse B1
"schwer entflammbar" nach der DIN-Norm 4102-1 reduziert.
[0035] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der ersten und der zweiten Ausführungsvariante
der erfindungsgemäßen Anputzleiste ist das Flammschutzmittel als ein halogeniertes
Flammschutzmittel, ein Stickstoffbasiertes Flammschutzmittel, ein Organophosphor-Flammschutzmittel,
oder ein anorganisches Flammschutzmittel ausgebildet.
[0036] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der ersten und der zweiten Ausführungsvariante
der erfindungsgemäßen Anputzleiste ist das Flammschutzmittel als additives Flammschutzmittel
ausgebildet, das als Zusatzstoff in das Grundmaterial des Schaumstoff-Klebebands,
insbesondere in das Polyethylen-Grundmaterial des Schaumstoff-Klebebands, eingebracht,
insbesondere in dessen Poren angeordnet ist.
[0037] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der ersten und der zweiten Ausführungsvariante
der erfindungsgemäßen Anputzleiste ist das Flammschutzmittel als halogenisiertes Flammschutzmittel
ausgebildet, das aus der Gruppe von TCPP, TDCP, TBBA, TBBPA, Chlorparaffine und Polyolefine
ausgewählt ist.
[0038] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der ersten und der zweiten Ausführungsvariante
der erfindungsgemäßen Anputzleiste ist das Flammschutzmittel als nicht halogenisiertes
Flammschutzmittel ausgebildet ist, das aus der Gruppe von RDP, BDP, Aluminiumhydroxid,
Magnesiumhydroxid und Trialkylphospate ausgewählt ist.
[0039] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der ersten und der zweiten Ausführungsvariante
der erfindungsgemäßen Anputzleiste ist das Flammschutzmittel in Form von Phosphoramidaten
ausgebildet.
[0040] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der ersten und der zweiten Ausführungsvariante
der erfindungsgemäßen Anputzleiste ist das Flammschutzmittel als Polymer-FR, als HBCD
oder als DOPO (9,10-Dihydro-10-oxa-phosphaphenatrenoxoid) ausgebildet.
[0041] Alternativ zu dem Versehen des Schaumstoff-Klebebands mit einem Flammschutzmittel
kann für das Schaumstoff-Klebeband auch ein Grundmaterial gewählt werden, insbesondere
ein PVC- oder PTFE-Grundmaterial, dessen Verhalten im Brandfall von Haus aus in die
Brandschutzklasse B1 "schwer entflammbar" oder B2 "normal entflammbar" nach der DIN-Norm
4102-1 fällt.
[0042] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der ersten und der zweiten Ausführungsvariante
der erfindungsgemäßen Anputzleiste weist der Grundkörper der Anputzleiste, insbesondere
deren Basisbereich und deren Anputzbereich, PVC aufweist, dessen Verhalten im Brandfall
in die Brandschutzklasse B1 "schwer entflammbar" nach der DIN-Norm 4102-1. Somit fällt
das Verhalten im Brandfall der gesamten Anputzleiste in die Brandschutzklasse B2 "normal
entflammbar" oder in die Brandschutzklasse B1 "schwer entflammbar" nach der DIN-Norm
4102-1.
[0043] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der ersten und der zweiten Ausführungsvariante
der erfindungsgemäßen Anputzleiste weist das zusätzliche Klebeband ebenfalls Schaumstoff
aufweist, und das Verhalten des zusätzlichen Klebebands aus Schaumstoff im Brandfall
ist ebenfalls mindestens auf die Brandschutzklasse B2 "normal entflammbar" nach der
DIN-Norm 4102-1 reduziert. Für das zusätzliche Klebeband gelten alle Vorteile und
Ausführungsformen, die hier mit Bezug auf das doppelseitig klebende Schaumstoff-Klebeband
beschrieben worden sind. Diese werden zur Vermeidung von Wiederholungen nicht noch
einmal erläutert.
[0044] Die Brandschutzklasse B1 "schwer entflammbar" bedeutet, dass die Entzündbarkeit muss
bei einer Kanten- oder Flächenbeflammung mit kleiner Flamme auf das in DIN 4102-1
vorgegebene Maß beschränkt bleibt.
[0045] Die Brandschutzklasse B2 "normal entflammbar" bedeutet, dass der Brand nach dem Entfernen
der Brandquelle von selbst erlischt.
[0046] Bezüglich der DIN-Norm 4102-1 ist die erfindungsgemäße Anputzleiste als Außenwandbekleidung
im Sinne von 6.1.1 b) anzusehen. Bei einer Prüfung, bei der modellhaft die aus einer
Wandöffnung schlagenden Flammen dargestellt werden, und der sich daraus ergebenden
Beanspruchung, darf sich die Brandausbreitung nicht wesentlich außerhalb des Primärbrandbereichs
erstrecken.
[0047] Gemäß 6.1.2.1 der DIN-Norm 4102-1 erfüllen erfindungsgemäße Anputzleisten, die als
Baustoffe, ausgenommen Bodenbeläge, anzusehen sind, die Voraussetzung für die Einreihung
in die Baustoffklasse B1, wenn sie die Brandschachtprüfung bestehen und die Anforderungen
an die Baustoffklasse B2 erfüllen.
[0048] Gemäß 6.1.2.2 der DIN-Norm 4102-1 gilt die Brandschachtprüfung dann als bestanden,
wenn bei einer Prüfung nach 6.1.3.1
- a) der Mittelwert der Restlängen (nach 9.1 von DIN 4102-16: 1998-05) jedes Probekörpers
mindestens 15 cm beträgt und dabei keine Probe eine Restlänge von 0 cm aufweist,
- b) bei keinem Versuch die mittlere Rauchgastemperatur 200°C überschreitet,
- c) die Proben nur soweit nachbrennen, mit Flamme nachglimmen oder nachschwelen, dass
die Anforderung an die Restlänge erfüllt werden.
[0049] Bezüglich weiterer Einzelheiten zur Prüfung auf Baustoffklasse B1 wird auf 6.1.3
und 6.1.4 der DIN-Norm 4102-1 verwiesen.
[0050] Erfindungsgemäße Anputzleisten fallen in die Baustoffklasse B2, wenn unter einer
Beanspruchung durch eine kleine, definierte Flamme (Streichholzflamme) die Entzündbarkeit
und die Flammenausbreitung innerhalb einer bestimmten Zeit begrenzt ist, siehe 6.2.1
der DIN-Norm 4102-1.
[0051] Erfindungsgemäße Schaumbänder erfüllen die Voraussetzung für die Einreihung in die
Baustoffklasse B2, wenn sie die Prüfung nach 6.2.2 dieser Norm bestehen. Diese Prüfung
gilt als bestanden, wenn bei keiner von je fünf Proben
- a) bei Kantenbeflammung nach 6.2.5.2 und
- b) gegebenenfalls bei Flächenbeflammung nach 6.2.5.3
die Flammenspitze die Messmarke vor Ende der 20. Sekunde erreicht.
[0052] Bezüglich der Proben und der Vorbehandlung wird auf 6.2.3, bezüglich der Prüfeinrichtung
auf 6.2.4, bezüglich der Prüfung auf 6.2.5, und bezüglich der Prüfung auf brennendes
Abfallen (Abtropfen) auf 6.2.6 und bezüglich des Prüfzeugnisses auf 6.2.7 der DIN-Norm
4102-1 verwiesen.
[0053] Die Erfindung betrifft auch einen Gebäudeübergang mit einem als Fenster- oder Türrahmen
ausgebildeten ersten Gebäude-Bauteil und mit einem zweiten Gebäude-Bauteil, insbesondere
einer Wärmedämmung und/oder einer Putzschicht; wobei eine Anputzleiste gemäß der ersten
Ausführungsvariante vorgesehen ist, die mit einem Basisbereich in einen Spalt zwischen
erstem und zweitem Gebäude-Bauteil eingebracht und mit ihrem doppelseitig klebenden
Schaumstoff-Klebeband an dem ersten Gebäude-Bauteil angeklebt ist, oder die vor der
Wärmedämmung angeordnet und mit ihrem doppelseitig klebenden Schaumstoff-Klebeband
an dem ersten Gebäude-Bestandteil angeklebt ist.
[0054] Für diesen Gebäudeübergang gelten alle Vorteile und Ausführungsformen, die hier mit
Bezug auf die Anputzleiste gemäß der ersten Ausführungsvariante beschrieben worden
sind. Diese werden zur Vermeidung von Wiederholungen nicht noch einmal erläutert.
[0055] Gemäß einer ersten Ausführungsform dieses Gebäudeübergangs ist eine Putzschicht auf
das zweite Gebäude-Bauteil aufgebracht ist, die sich bis zu der Anputzleiste, insbesondere
bis zu dem Anputzbereich oder einer Abzugskante davon erstreckt, sodass der im Brandfall
von außen durch eine Flamme erreichbare Teil der Anputzleiste durch die Außenseiten
des doppelseitig klebenden Schaumstoff-Klebebands und des Basisbereichs und ggf. des
Anputzbereichs gebildet wird.
[0056] Die Erfindung betrifft auch einen Gebäudeübergang mit einem als Fenster- oder Türrahmen
ausgebildeten ersten Gebäude-Bauteil und mit einem zweiten Gebäude-Bauteil, insbesondere
einer Wärmedämmung und/oder einer Putzschicht; wobei eine Anputzleiste gemäß der ersten
Ausführungsvariante vorgesehen ist, die in einen Spalt zwischen erstem und zweitem
Gebäude-Bauteil eingebracht und mit ihrem Klebeband an dem ersten Gebäude-Bauteil
angeklebt ist und mit einem Teil ihres Anputzbereichs an der Wärmedämmung anliegt.
[0057] Für diesen Gebäudeübergang gelten alle Vorteile und Ausführungsformen, die hier mit
Bezug auf die Anputzleiste gemäß der zweiten Ausführungsvariante beschrieben worden
sind. Diese werden zur Vermeidung von Wiederholungen nicht noch einmal erläutert.
[0058] Gemäß einer ersten Ausführungsform dieses Gebäudeübergangs ist eine Putzschicht auf
das zweite Gebäude-Bauteil aufgebracht, die sich bis zu der Anputzleiste, insbesondere
bis zu dem Anputzbereich oder einer Abzugskante davon erstreckt, sodass der im Brandfall
von außen durch eine Flamme erreichbare Teil der Anputzleiste durch die Außenseiten
des zusätzlichen Klebebands, des Basisbereichs und des doppelseitig klebenden Schaumstoff-Klebebands
sowie durch den vor dem doppelseitig klebenden Schaumstoff-Klebeband gelegenen Abschnitt
der Unterseite des Anputzbereichs gebildet wird.
[0059] Die Erfindung ist nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die
beiliegenden Figuren näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht einer ersten Anputzleiste gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung;
Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht einer zweiten Anputzleiste gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel
der Erfindung;
Fig. 3 zeigt eine Seitenansicht einer dritten Anputzleiste gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel
der Erfindung;
[0060] Die erste Anputzleiste 2, die zweite Anputzleiste 26, und die dritte Anputzleiste
68 sind nachfolgend stellvertretend für beliebige Anputzleisten beschrieben, sie zeichnen
sich durch einen über ihre gesamte Länge gleichbleibenden Profilquerschnitt aus. Der
Basisbereich 4, der Anputzbereich 10 und die streifenförmige Schutzlasche 22 der ersten
Anputzleiste 2, der Basisbereich 28 (ohne Schaumstoff-Klebeband 32), der verschiebbare
Vorderbereich 40 und die streifenförmige Schutzlasche 60 der zweiten Anputzleiste
26, sowie der Basisbereich 70 (ohne Schaumstoff-Klebeband 74 und 76), der Anputzbereich
72 und die streifenförmige Schutzlasche 86 der dritten Anputzleiste 68 sind durch
Extrusion günstig herstellbar und bilden Extrusionsteile.
[0061] Die Figuren 1, 2 und 3 zeigen die Anputzleisten 2, 26 und 68 jeweils im Auslieferungszustand,
bei denen die streifenförmige Schutzlasche 22, 60 bzw. 86 noch nicht abgetrennt worden
ist.
[0062] Die in Fig. 1 exemplarisch dargestellte erste Anputzleiste 2 umfasst einen Basisbereich
4 und einen Anputzbereich 10 mit einem Armierungsgewebe-Abschnitt 18 und eine streifenförmige
Schutzlasche 22.
[0063] Der Basisbereich 4 und der Anputzbereich 10 sind integral miteinander ausgebildet,
so dass die vorliegende Anputzleiste 2 auch als einstückige Anputzleiste 2 bezeichnet
werden kann.
[0064] Die streifenförmige Schutzlasche 22 ist mittels einer Abbrech-Materialbrücke 24 mit
einer Putzendseite 14 des Anputzbereichs 10 verbunden. Die streifenförmige Schutzlasche
22 verfügt noch über einen Abstandssteg, der im Montagezustand der Anputzleiste 2
an der Außenseite eines ersten Gebäude-Bauteils anliegen kann.
[0065] Der Basisbereich 4, der Anputzbereich 10 und die streifenförmige Schutzlasche 22
sind gemeinsam im Wege der Extrusion hergestellt worden.
[0066] Der Basisbereich 4 wird vorliegend von einer in Fig. 1 waagrecht verlaufenden Basiswand
6 und einem daran fixierten Schaumstoff-Klebeband 8 gebildet, der nachfolgend noch
genauer beschrieben wird und der zur Befestigung an einem ersten Gebäude-Bauteil,
nämlich einem Fenster- oder Türrahmen, bestimmt ist.
[0067] Der Anputzbereich 12 wird von der Außenseite des Wegragschenkels 12, von der von
dem Fenster- oder Türrahmen weggerichteten Putzendseite 14 und von dem Armierungsgewebe-Abschnitt
18 gebildet.
[0068] An der Unterseite hat die erste Anputzleiste 2 einen gestuften Verlauf, die Unterseite
der Putzendseite 14 liegt, bezogen auf die Einbausituation, näher an dem Fenster-/Türrahmen
als die Unterseite der Basiswand 6.
[0069] Der Armierungsgewebe-Abschnitt 18 ist vorliegend mit dem Wegragschenkel 12 mittels
einer Schweißverbindung 20 verbunden.
[0070] Die von dem Fenster- oder Türrahmen weggerichtete Putzendseite 14 und die von der
Wärmedämmung in Richtung zu der gegenüberliegenden Fenster- oder Türrahmenseite gerichtete
Oberfläche des Wegragschenkels 12 sind mit einer Rinnenprofilierung 16 zur Verbesserung
der Anhaftung des Putzes versehen.
[0071] Auf der Baustelle wird zunächst die Anputzleiste 2 auf die entsprechende, durch die
Maße der Fenster- oder Türöffnung vorgegebene Länge abgeschnitten und danach am Übergang
zwischen Fenster-/Türrahmen und Wärmedämmung angebracht, indem die Anputzleiste 2
mit ihrem Basisbereich 4 in den Spalt zwischen Fenster- oder Türrahmen und Wärmedämmung
eingeschoben wird, sodass die Anputzleiste 2 mit der Oberseite ihrer Basiswand 6 an
der spaltseitigen Stirnseite der Wärmedämmung anliegt, mit der Rückseite ihres Wegragschenkels
12 auf der Außenseite der Wärmedämmung aufliegt und mit dem Schaumstoff-Klebeband
8 an der Oberfläche des Fenster- oder Türrahmens angeklebt wird.
[0072] Nach Überspannen des Fensters mit Fensterrahmen oder der Tür mit Türrahmens mit einer
Folie, die an der streifenförmigen Schutzlasche 22 befestigt, insbesondere angeklebt
wird, erfolgt das Verputzen. Dabei wird, ggf. nach vorherigem Aufbringen einer Spachtelmasse
hinter dem Armierungsgewebe-Abschnitt 18 eine den Armierungsgewebe-Abschnitt 18 und
den Anputzbereich 10 bis zu einer Putzabzugskante einbettende Putzschicht aufgebracht,
die im Wesentlichen durch das Ende der Putzendseite 14 gebildet wird, an die sich
die streifenförmige Schutzlasche 22 anschließt. Die streifenförmige Schutzlasche 22
wird nach erfolgtem Einputzen abgebrochen und entfernt.
[0073] Das Schaumstoff-Klebeband 8 kann eine gewisse Ausdehn- und Kompressionsfähigkeit
haben, um Abstandsänderungen zwischen der Unterseite der Basiswand 6 und der Oberfläche
des Fenster- oder Türrahmens in gewissen Grenzen auszugleichen, was eine gute Abdichtung
bei sich ändernden Bedingungen gewährleistet.
[0074] Die in Fig. 2 exemplarisch dargestellte zweite Anputzleiste 26 verfügt wie die erste
Anputzleiste 2 über einen Basisbereich 28, der mit einem Abschnitt an einem ersten
Gebäude-Bauteil, insbesondere einem Fenster- oder Türrahmen befestigbar ist, über
einen Anputzbereich 40, der vorliegend als verschiebbarer Vorderbereich 40 ausgebildet
ist, an dem ein Armierungsgewebe-Abschnitt 64 befestigt ist und der zusammen mit dem
Armierungsgewebe-Abschnitt 64 zum Einbetten in eine Putzschicht bestimmt ist, sowie
über eine streifenförmige Schutzlasche 26.
[0075] Bei der streifenförmigen Schutzlasche 60 ist nun die auf der Außenseite aufgebrachte
Klebeschicht erkennbar, sie ist über eine Abbrech-Materialbrücke 62 sowohl mit dem
Basisbereich 28 als auch mit dem Anputzbereich 40 verbunden, ansonsten stimmt sie
mit der streifenförmigen Schutzlasche 22 aus Fig. 1 überein und wird im Folgenden
nicht noch einmal erläutert.
[0076] Anders als die einteilig ausgebildete erste Anputzleiste 2 ist die zweite Anputzleiste
26 nun zweiteilig ausgebildet, mit einem Basisbereich 28 und einem dazu verschiebbaren
Anputzbereich 40.
[0077] Der Basisbereich 28 umfasst eine Basiswand 30 mit einem an deren Unterseite angebrachten
Schaumstoff-Klebeband 32, der nachfolgend noch genauer beschrieben wird und der mit
seiner Unterseite im montierten Zustand der Anputzleiste 26 an dem Fenster- oder Türrahmen
dichtend anliegt und damit verklebt ist.
[0078] Am rechten außenseitigen Ende der Basiswand 38 kann sich eine hier nicht gezeigte
Schutzlippe nach unten erstrecken, die aus einem weicheren flexiblen Kunststoffmaterial
ausgebildet sein kann und somit eine gewisse Flexibilität aufweisen kann. Eine solche
flexible Schutzlippe kann sich im eingebauten Zustand der zweiten Anputzleiste 26
an die Oberfläche des Fenster- oder Türrahmens anlegen, und zwar an einer Position
außerhalb des Schaumstoff-Klebebands 32 und verhindert somit zuverlässig, dass Feuchtigkeit
zu dem Schaumstoff-Klebeband 32 gelangen kann. Die Schutzlippe kann insbesondere zusammen
mit der Basiswand 30 und dem nachfolgend noch näher erläuterten Führungsfortsatz 36,
mit dem Anputzbereich 40 und der streifenförmigen Schutzlasche 60 koextrudiert werden.
[0079] Ein Führungsfortsatz 36 ragt nach oben hin von der Basiswand 30 weg und ist integral
mit dieser ausgebildet. Dieser Führungsfortsatz 36 umfasst einen zuoberst angeordneten
verbreiterten Endkopf 38, einen darunterliegenden Fortsatz-Wandbereich geringerer
Wandstärke und einen die Verbindung mit der Basiswand 30 bildenden Fortsatz-Wandbereich
von weiter verringerter Wandstärke.
[0080] Der verschiebbare Anputzbereich 40 gliedert sich in einen zuoberst angeordneten Wegragschenkel
36, einen dahinter ansetzenden Aufnahmeraum 42 mit innen gelegener Wärmedämmungs-Anlageseite
48 und äußerer Putzseite 54, wobei der Wegragschenkel 46 eine innere Putzseite 50
und eine äußere Putzseite 54 aufweist, und in eine am unteren äußeren Ende des Aufnahmeraums
42 ansetzende und nach außen verlaufende Putzendseite 56.
[0081] Der Aufnahmeraum 42 ist so bemessen, dass das vordere Ende des Endkopfs 38 bei vollständig
in dem Aufnahmeraum 42 gelegenem Führungsfortsatz 36 und demgemäß bei Anlage der hinteren
Endfläche der Seitenwände des Aufnahmeraums 42 an der Vorderseite der Basiswand 30
in geringem Abstand zur oberen Wand des Aufnahmeraums 42 positioniert ist. An dem
unteren Ende der Innenseiten des Aufnahmeraums 42 setzen einander gegenüberliegende
Führungsvorsprünge 44 an und erstrecken sich so weit innen, bezogen auf die Symmetrieachse
des Aufnahmeraums 42, dass sie den Führungsfortsatz 36 dazwischen aufnehmen und führen.
In der gezeigten Position des Führungsfortsatzes 36 greifen die Führungsvorsprünge
44 in den untersten Bereich des Führungsfortsatzes 36 mit verringerter Wandstärke
ein und halten diesen Führungsfortsatz 36 und somit den gesamten Basisbereich 36 bezüglich
dem verschiebbaren Anputzbereich 40 in der minimalen Verschiebeposition. Die Führungsvorsprünge
44 können dabei aus einem gegenüber dem Material des verschiebbaren Anputzbereichs
40 weicherem Kunststoffmaterial bestehen.
[0082] Wenn man sich vorstellt, dass die Abbrech-Materialbrücke bzw. die Abbrech-Materialbrücken
62 des Basisbereichs 28 und des verschiebbaren Anputzbereichs 40 zu der streifenförmigen
Schutzlasche 60 durchtrennt werden, kann der Anputzbereich 40 gegenüber dem Basisbereich
28 verschoben werden, und zwar bis zu einer maximalen Verschiebeposition, bei der
die Führungsvorsprünge 44 an den Endkopf 38 anschlagen. Dadurch können Bewegungen
zwischen Wärmedämmung/Putzschicht und Fenster-/Türrahmen auf besonders vorteilhafte
Weise kompensiert werden.
[0083] Von einem Mittenbereich der oberen Wand des Aufnahmeraums 42 erstreckt sich der obere
Wegragschenkel 46 nach oben. Die innere Putzseite 50 und die äußere Putzseite 52 des
Wegragschenkels 46, die äußere Putzseite 54 der äußeren Wand des Aufnahmeraums 42
und die Putzendseite 56 sind mit Putzrillen 58 versehen, um die Oberfläche, an welcher
der Putz anhaftet, zu vergrößern, und somit eine bessere Verbindung mit dem Putz zu
schaffen. Diese Rinnenprofilierung 58 kann sich, wie in Fig. 2 ersichtlich, auch über
die vordere Wand des Aufnahmeraums 42 erstrecken.
[0084] An der äußeren Putzseite 52 des Wegragschenkels 46 ist ein in Fig. 2 sich nach vorne
erstreckender Armierungsgewebe-Abschnitt 64 befestigt, und zwar mittels einer Schweißverbindung
66.
[0085] Bei der Montage der zweiten Anputzleiste 26 muss kein Spalt zwischen Wärmedämmung
und Fenster-/Türrahmen vorhanden sein.
[0086] Auf der Baustelle wird zunächst die Anputzleiste 26 auf die entsprechende, durch
die Maße der Fenster- oder Türöffnung vorgegebene Länge abgeschnitten und danach am
Übergang zwischen Fenster-/Türrahmen und Wärmedämmung angebracht, indem sie mit der
Wärmedämmungs-Anlageseite 48 an die Wärmedämmung angelegt und mit dem Schaumstoff-Klebeband
32 an den Fenster-/Türrahmen angelegt und verklebt. Danach wird die Schutzfolie über
den Fenster- oder Türrahmen gespannt und an der Klebeschicht der streifenförmigen
Schutzlasche 60 fixiert. Dann erfolgt das Einputzen des Anputzbereichs 40, gegebenenfalls
nach zuvor erfolgtem Anbringen von Spachtelmasse hinter dem Armierungsgewebe-Abschnitt
64. Diese Spachtelmasse kann dabei insbesondere den Zwischenraum zwischen der Außenseite
der Wärmedämmung und zum Armierungsgewebe-Abschnitt 64 ausfüllen. Beim Putzen erstreckt
sich die Putzschicht entweder über den gesamten, mit Rinnenprofilierung 58 versehenen
Bereich des Anputzbereichs 40 oder, falls Spachtelmasse aufgebracht worden ist, über
die äußeren Putzseiten 52, 54 und über die Putzendseite 56 bis zur Putzendkante, die
durch das Ende der Putzendseite 56 definiert ist.
[0087] Nach dem erfolgten Einputzen kann die streifenförmige Schutzlasche 60 entfernt werden,
indem die Abbrech-Materialbrücken 62 durchtrennt, beispielsweise von Hand abgezogen
werden, gegebenenfalls unter Anschneiden der Enden.
[0088] Durch das Durchtrennen der Abbrech-Materialbrücke 62, die über die streifenförmige
Schutzlasche 60 vorher noch den Basisbereich 28 und den verschiebbaren Anputzbereich
40 zusammengehalten hat, ist der verschiebbare Anputzbereich 40 nun von dem Basisbereich
28 entkoppelt und kann sich durch die Konstruktion mit Führungsfortsatz 36, Endkopf
38, und Aufnahmeraum 42 mit Führungsvorsprüngen 44 gegenüber der Basiswand 30 bewegen,
und somit Bewegungen zwischen Wärmedämmung und Putzschicht sowie Fenster-/Türrahmen
ausgleichen.
[0089] Bei der zweiten Anputzleiste 26 handelt es sich um eine beispielhaft beschriebene
zweiteilige Anputzleiste, bei der zwei Bereiche 28 und 40 gegeneinander verschoben
werden können, um Bewegungen zwischen Wärmedämmung/Putzschicht und Fenster-/Türrahmen
ausgleichen zu können.
[0090] Von der Erfindung sind auch andere zweiteilige Anputzleisten erfasst, insbesondere
auch zweiteilige Anputzleisten, die wenigstens teilweise in einen Spalt zwischen Wärmedämmung
und Fenster-/Türrahmen eingeschoben werden.
[0091] Die in Fig. 3 exemplarisch dargestellte dritte Anputzleiste 68 umfasst einen Basisbereich
70, einen Anputzbereich 78 mit einem Armierungsgewebe-Abschnitt 90 und eine streifenförmige
Schutzlasche 86.
[0092] Der Basisbereich 70 ist in Form einer Basiswand ausgebildet. Der Anputzbereich 72
umfasst einen Anputzbereich-Wandabschnitt 78, der parallel zu der Basiswand des Basisbereichs
70 angeordnet und in etwa gleich breit wie diese ist, einen gebäudeaußenseitigen Putzendseiten-Abschnitt
82, der an der Innenseite des Anputzbereich-Wandabschnitts 78 ansetzt und der nach
unten, also in Richtung Fenster- oder Türrahmen abgeknickt ist, und einen von dem
Anputzbereich-Wandabschnitt nach oben vorstehenden Wegragschenkel 80.
[0093] Der Basisbereich 70 und der Anputzbereich 78 sind separat voneinander ausgebildet.
Es handelt sich somit um eine zweiteilige Anputzleiste, bei der der Basisbereich 70
und der Anputzbereich 72 gegeneinander verschoben werden können, um Bewegungen zwischen
Wärmedämmung/Putzschicht und Fenster/Türrahmen ausgleichen zu können.
[0094] Die streifenförmige Schutzlasche 86 ist wiederum mittels einer Abbrech-Materialbrücke
88 mit dem Putzendseiten-Abschnitt 82 verbunden. Die streifenförmige Schutzlasche
86 kann wiederum einen hier nicht gezeigten Abstandssteg aufweisen, der im Montagezustand
der Anputzleiste 68 an der Außenseite des Fenster- oder Türrahmens anliegen kann.
[0095] Der Basisbereich 70, der Anputzbereich 72 und die streifenförmige Schutzlasche 86
sind gemeinsam im Wege der Extrusion hergestellt worden.
[0096] Der Anputzbereich 72 umfasst die links von dem Wegragschenkel 80 gelegene Festlegungsseite
und die rechts von dem Wegragschenkel 80 gelegene Anputzseite.
[0097] Die Festlegungsseite wird dabei insbesondere von der in Fig. 3 links gelegenen Rückseite
des Wegragschenkels 80 und von der in Fig. 3 oben gelegenen Oberseite des links von
dem Wegragschenkel 80 gelegenen Abschnitts des Anputzbereich-Wandabschnitts 78 gebildet.
Man kann sich gut vorstellen, dass eine Wärmedämmung an dem so gebildeten Eckwinkel
anliegt.
[0098] Die Anputzseite wird von der in Fig. 3 rechts gelegenen Außenseite des Wegragschenkels
80, von der von dem Fenster- oder Türrahmen weg gerichteten PutzEndseite 84, einschließlich
des rechts, also außerhalb des Wegragschenkels 80 gelegenen Abschnitts des Anputzbereich-Wandabschnitts
78 gebildet.
[0099] Wie in der Fig. 1, so ist auch bei der dritten Anputzleiste 68 wiederum ein Armierungsgewebe-Abschnitt
90 mittels einer Schweißverbindung 92 an dem Wegragschenkel 80 insbesondere an dessen
Außenseite befestigt. Die Erstreckungsrichtung des Armierungsgewebe-Abschnitts 90
liegt dabei parallel zur Erstreckungsrichtung des Wegragschenkels 80.
[0100] Der Wegragschenkel 80 ist an einer Breitenposition rechts von der Mitte des Anputzbereich-Wandabschnitts
78 angeordnet, insbesondere etwa auf zwei Drittel der Breite des Anputzbereich-Wandabschnitts
78.
[0101] Die Basiswand des Basisbereichs 70 und der Anputzbereich-Wandabschnitt 78 des Anputzbereichs
72 sind mittels eines doppelseitig klebenden Schaumstoff-Klebebands 74 miteinander
verbunden. Dieses ist insbesondere mit seiner unteren Klebeseite mit der Oberseite
der Basiswand des Basisbereichs 70 und mit seiner Oberseite mit der Unterseite des
Anputzbereich-Wandabschnitts 78 verklebt.
[0102] Die Dicke des Schaumstoff-Klebebands 74, also in der Zeichenebene in Fig. 3 nach
oben bzw. unten gesehen, ist deutlich dicker als die Stärke der Basiswand 70 bzw.
des Anputzbereich-Wandabschnitts 78. Sie entspricht in etwa der Distanz, mit welcher
der nach unten geknickte Putzendseiten-Abschnitt 82 nach unten über die Unterseite
des Anputzbereich-Wandabschnitts 78 steht und ist gegebenenfalls sogar etwas größer
als diese Distanz ausgebildet.
[0103] Die Breite des Schaumstoff-Klebebands 74, in der Zeichenebene in Fig. 3 nach links
bzw. rechts gesehen, ist etwas schmaler bemessen als die Gesamtbreite der Basiswand
des Basisbereichs 70. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel entspricht die Breite des
Schaumstoff-Klebestreifens 74 etwa der Hälfte bis zwei Drittel der Breite der Basiswand
des Basisbereichs 70.
[0104] Das Schaumstoff-Klebeband 74 kann wiederum eine gewisse Ausdehn- und Kompressionsfähigkeit
haben, um Abstandsänderungen zwischen dem Fenster- oder Türrahmen, insbesondere zwischen
der damit verklebten Basiswand des Basisbereichs 70 und der Wärmedämmung mit Putzschicht
insbesondere dem damit durch Aufbringen der Putzschicht verbundenen Anputzbereich-Wandabschnitt
78 in gewissen Grenzen auszugleichen, was eine gute Abdichtung bei sich ändernden
Bedingungen gewährleistet. Durch die Dicke und Breite des Schaumstoff-Klebestreifens
74 ist eine Bewegungsaufnahme zwischen Fenster-/Türrahmen einerseits und Wärmedämmung
und/oder Putzschicht andererseits, sowohl in Richtung Spalttiefe als auch in Richtung
Spaltbreite möglich.
[0105] An der Unterseite der Basiswand des Basisbereichs ist ein zusätzlicher Klebestreifen
76 vorgesehen. Dieser ist insbesondere mit seiner Oberseite an der Unterseite der
Basiswand des Basisbereichs 70 verklebt. An seiner Unterseite ist dieses Klebeband
zur Verklebung mit dem Fenster- oder Türrahmen bestimmt. Hierfür kann das zusätzliche
Klebeband 76 insbesondere mit einem hier nicht gezeigten Abdeckmittel, insbesondere
einem Papierstreifen versehen sein, das vor Montage der Anputzleiste 68 und vor Verklebung
des zusätzlichen Klebebands 76 an der Außenseite des Fenster- oder Türrahmens entfernt
werden kann.
[0106] Des Weiteren sind der Basisbereich 70 und der Anputzbereich 72, insbesondere die
Basiswand des Basisbereichs 70 und der Anputzbereich-Wandabschnitt 78 an einer Position
vor dem Schaumstoff-Klebeband 74 mittels eines flexiblen Materialabschnitts 94 miteinander
verbunden, der eine Relativbewegung zwischen Basisbereich 70 und Anputzbereich 72
erlaubt. Dieser flexible Materialabschnitt 94 setzt dabei insbesondere an dem vorderen
Ende der Basiswand, insbesondere an einer Oberseite des vorderen Endes der Basiswand
und an dem vorderen Ende der Unterseite des Anputzbereich-Wandabschnitts 78 an und
ist aus dem gleichen Material, insbesondere Hartkunststoff, zum Beispiel PVC, wie
die Basiswand und der Anputzbereich 72 hergestellt und damit extrudiert worden. Alternativ
dazu weist der flexible Materialabschnitt 94 ein weicheres Kunststoffmaterial als
die Basiswand und der Anputzbereich 72 auf, insbesondere ein thermoplastisches Elastomer-Kunststoffmaterial
bzw. TPE und ist mit der Basiswand und dem Anputzbereich 72 koextrudiert worden.
[0107] Optional kann die dritte Anputzleiste 68 über einen flexiblen Materialabschnitt 94
verfügen. Wie in Fig. 3 zu erkennen ist, weist der flexible Materialabschnitt 94 in
dem in Fig. 3 dargestellten Auslieferungszustand der dritten Anputzleiste 68 eine
gebogene Form auf und ist als schmaler, gebogener Materialstreifen ausgeführt, weswegen
der flexible Materialabschnitt 94 auch als Schlaufe bezeichnet werden kann. Wenn man
sich vorstellt, dass sich die Basiswand 70 und der Anputzbereich-Wandabschnitt 78
im eingebauten Zustand der dritten Anputzleiste 68 bedingt durch eine Temperaturschwankung
an dem Gebäudeübergang voneinander wegbewegen und sich das Schaumstoff-Klebeband 74
dabei ggf. von der Basiswand oder dem Anputzbereich-Wandabschnitt 78 löst, dann streckt
sich der flexible Materialabschnitt 94, wobei die Verbindung desselben zwischen Basiswand
des Basisbereichs 70 und Anputzbereich-Wandabschnitt 78 erhalten bleibt. Der flexible
Materialabschnitt 94 verfügt somit über eine größere Dehnreserve als das Schaumstoff-Klebeband
74 und sorgt auch bei vergrößerten Abständen zwischen Basiswand des Basisbereichs
70 und Anputzbereich-Wandabschnitt 78 für eine Abdichtung dazwischen.
[0108] Auf der Baustelle wird zunächst die Anputzleiste 68 auf die entsprechende, durch
die Maße der Fenster- oder Türöffnung vorgegebene Länge abgeschnitten und wird danach
am Gebäude-Übergang zwischen Fenster- oder Türrahmen und Wärmedämmung angebracht,
indem die Anputzleiste 68 so in den Spalt zwischen Fenster- oder Türrahmen und Wärmedämmung
eingeschoben wird, dass die Wärmedämmung mit ihrer Vorderseite an der Rückseite des
Wegragschenkels 80 anliegt. Dabei liegt die Wärmedämmung mit ihrer spaltseitigen Stirnseite
an der Oberseite des Anputzbereich-Wandabschnitts 78 an. Nachdem gegebenenfalls zuvor
das Abdeckmittel des zusätzlichen Klebebands 76 entfernt worden ist, wird die Anputzleiste
68 mit der Unterseite des zusätzlichen Klebebands 76 an der Frontfläche des Fenster-
oder Türrahmens angeklebt.
[0109] Nach Überspannen des Fensters mit Fensterrahmen oder der Tür mit Türrahmen mit einer
Folie, die an der Schutzlasche 22 befestigt, insbesondere angeklebt wird, erfolgt
das Verputzen. Dabei wird, gegebenenfalls nach vorherigem Aufbringen einer Spachtelmasse
hinter dem Armierungsgewebe-Abschnitt 90, eine den Armierungsgewebe-Abschnitt 90 und
den Anputzbereich bis zu der Putzabzugskante, die durch das vordere Ende der Putzendseite
82 gebildet wird, hin reichende und den Anputzbereich 72 von dem Wegragschenkel 80
bis zu dieser Putzabzugskante einbettende Putzschicht aufgebracht. Diese Putzschicht
überdeckt somit von außen, also in Fig. 3 von rechts gesehen vollständig den Anputzbereich
72. Die streifenförmige Schutzlasche 86 wird nach erfolgtem Einputzen abgebrochen
und entfernt.
[0110] Erfindungsgemäß haben das Schaumstoff-Klebeband 8 der ersten Anputzleiste 2, das
Schaumstoff-Klebeband 32 der zweiten Anputzleiste 26 und das Schaumstoff-Klebeband
74 sowie optional das zusätzliche Klebeband 76 der dritten Anputzleiste 68, das als
Material ebenfalls Schaumstoff aufweisen kann, gemein, dass sie - im Gegensatz zu
herkömmlichen Schaumstoff-Klebebändern - ein Verhalten im Brandfall aufweisen, das
mindestens auf die Brandschutzklasse B2 "normal entflammbar" nach der DIN-Norm 4102-1
reduziert ist und insbesondere in die Brandschutzklasse B2 "normal entflammbar" oder
in die Brandschutzklasse B1 "schwer entflammbar" nach der DIN-Norm 4102-1 fällt.
[0111] Um diese Brandschutzklassifizierung zu erreichen, kann das Grundmaterial des Schaumstoff-Klebebands
8, 32, 74 und optional 76 Polyethylen bzw. PE aufweisen, dessen Verhalten im Brandfall
von Haus aus in die Brandschutzklasse B3 "leicht entflammbar" nach der DIN-Norm 4102-1
fällt, und das Schaumstoff-Klebeband 8, 32, 74 und optional 76 kann mit einem Flammschutzmittel
versehen sein, welches das Verhalten des Schaumstoff-Klebebands 8, 32, 74, optional
76 auf die Brandschutzklasse B2 "normal entflammbar" oder B1 "schwer entflammbar"
reduziert.
[0112] Das Flammschutzmittel kann dabei während des Schäumprozesses des Grundmaterials des
Schaum-Klebebands 8, 32, 74, optional 76, hinzugegeben und somit in das Grundmaterial
und insbesondere in dessen Poren eingebracht werden.
[0113] Alternativ zu der Ausbildung des Schaumstoff-Klebebands 8, 32, 74, optional 76, aus
Polyethylen und Versehen desselben mit einem Flammschutzmittel, kann für das Schaumstoff-Klebeband
8, 32, 74 und, optional, 76 auch ein Grundmaterial gewählt werden, insbesondere ein
PVC- oder PTFE-Grundmaterial, dessen Verhalten im Brandfall von Haus aus in die Brandschutzklasse
B1 "schwer entflammbar" oder B2 "normal entflammbar" nach der DIN-Norm 4102-1 fällt.
[0114] Wenn man sich die Anputzleiste 2, 26 und 68 im eingebauten Zustand an dem Gebäudeübergang
zwischen Fenster- oder Türrahmen und Wärmedämmung vorstellt, so ist, bei der ersten
Anputzleiste 2 der Grundkörper von außen gesehen vollständig bis zu der Putzabzugskante
an der Putzendseite 14 von der Putzschicht überdeckt. Bei der zweiten Anputzleiste
26 ist der verschiebbare Vorderbereich/Anputzbereich 40 vollständig von einer Putzschicht,
die bis zur Putzabzugskante an der Putzendseite 56 hinreicht, überdeckt. Bei der dritten
Anputzleiste 68 ist der Anputzbereich 72 bis zu einer Putzabzugskante am Ende der
PutzEndseite 84 vollständig von einer Putzschicht überdeckt.
[0115] Wenn man sich nun vorstellt, dass der Gebäudeübergang von außen einer Flamme ausgesetzt
ist, so erreicht diese Flamme nur den nicht von der Putzschicht abgedeckten Bereich
der jeweiligen Anputzleiste 2, 26 und 68.
[0116] Dieser wird bei der ersten Anputzleiste 2 gebildet von dem unteren Bereich des vor
dem Schaumstoff-Klebebands 8 liegenden Grundkörpers der Anputzleiste 2 sowie von der
Außenseite des Schaumstoff-Klebebands 8.
[0117] Bei der zweiten Anputzleiste ist dies die Außenseite der Basiswand 30, die Außenseite
des Schaumstoff-Klebebands 32, und ein Teil der Unterseite des Anputzbereichs 40.
[0118] Bei der dritten Anputzleiste 68 ist dies die Unterseite des vor dem Schaumstoff-Klebebands
74 bzw. vor dem flexiblen Materialabschnitt 74 gelegenen Bereichs der Unterseite des
Anputzbereichs 72, die flexible Materialabschnitt 94 bzw. die Außenseite des Schaumstoff-Klebebands
74, der äußere Bereich der Basiswand des Basisbereichs 70 und der äußere Bereich des
zusätzlichen Klebebands 76.
[0119] Die Teile der Anputzleiste 2, 26 und 68, die aus Hartkunststoff gefertigt sind, haben
üblicherweise ein Verhalten im Brandfall, welches der Brandschutzklassifikation B1
"schwer entflammbar" oder B2 "normal entflammbar" entspricht.
[0120] Bei der ersten Anputzleiste 2 ist dies der Grundkörper der Leiste mit Basiswand 4,
Wegragschenkel 12 und Putzendseite 14. Bei der zweiten Anputzleiste 26 ist dies die
Basiswand 30 mit Führungsfortsatz 36 und der verschiebbare Vorderbereich/Anputzbereich
40. Bei der dritten Anputzleiste 68 ist dies die Basiswand des Basisbereichs 70 und
der Anputzbereich 72 mit Anputzbereich-Wandabschnitt 78, mit Wegragschenkel 80 und
mit Putzendseite 82.
[0121] Erfindungsgemäß sind jedoch bei herkömmlichen Anputzleisten die Klebebänder aus leicht
entflammbarem Polyethylenmaterial, und im Brandfall kann eine Flamme bis zu diesen
gelangen, wie man sich dies anhand der vorstehend erläuterten Einbausituationen gut
vorstellen kann.
[0122] Daher ist erfindungsgemäß das Verhalten im Brandfall bzw. die Brandschutzklassifikation
des Schaumstoff-Klebebands 8 der ersten Anputzleiste 2, des Schaumstoff-Klebebands
32 der zweiten Anputzleiste 26 und des Schaumstoff-Klebebands 74 sowie optional des
zusätzlichen Klebebands 76, das ebenfalls Schaumstoff aufweisen kann, der dritten
Anputzleiste 68 auf die Brandschutzklasse B2 "normal entflammbar" oder B1 "schwer
entflammbar" reduziert, wie oben erläutert.
[0123] Damit wird auch das Verhalten im Brandfall der gesamten Anputzleiste 2, 26, 68 auf
die Brandschutzklasse B2 "normal entflammbar" oder B1 "schwer entflammbar" nach der
DIN-Norm 4102-1 reduziert. Somit ist auch am Gebäude-Übergang ein optimaler Brandschutz
gegeben.
Bezugszeichenliste
[0124]
- 2
- erste Anputzleiste
- 4
- Basisbereich
- 6
- Basiswand
- 8
- Schaumstoff-Klebeband
- 10
- Anputzbereich
- 12
- Wegragschenkel
- 14
- Putzendseite
- 16
- Rinnenprofilierung
- 18
- Armierungsgewebe-Abschnitt
- 20
- Schweißverbindung
- 22
- streifenförmige Schutzlasche
- 24
- Abbrech-Materialbrücke
- 26
- zweite Anputzleiste
- 28
- Basisbereich
- 30
- Basiswand
- 32
- Schaumstoff-Klebeband
- 36
- Führungsfortsatz
- 38
- Endkopf
- 40
- verschiebbarer Vorderbereich/Anputzbereich
- 42
- Aufnahmeraum
- 44
- Führungsvorsprünge
- 46
- Wegragschenkel
- 48
- Wärmedämmungs-Anlageseite
- 50
- innere Putzseite
- 52
- äußere Putzseite
- 54
- äußere Putzseite
- 56
- Putzendseite
- 58
- Putzrillen
- 60
- streifenförmige Schutzlasche
- 62
- Abbrech-Materialbrücke
- 64
- Armierungsgewebe-Abschnitt
- 66
- Schweißverbindung
- 68
- dritte Anputzleiste
- 70
- Basisbereich
- 72
- Anputzbereich
- 74
- Schaumstoff-Klebeband
- 76
- zusätzlicher Klebeband
- 78
- Anputzbereich-Wandabschnitt
- 80
- Wegragschenkel
- 82
- Putzendseite
- 84
- Rinnenprofilierung
- 86
- streifenförmige Schutzlasche
- 88
- Abbrech-Materialbrücke
- 90
- Armierungsgewebe-Abschnitt
- 92
- Schweißverbindung
- 94
- flexibler Materialabschnitt
1. Anputzleiste (2) zur Platzierung an einem Gebäudeübergang zwischen einem als Fenster-
oder Türrahmen ausgebildeten ersten Gebäude-Bauteil und einem zweiten Gebäude-Bauteil,
insbesondere einer Wärmedämmung und/oder einer Putzschicht, aufweisend
einen Grundkörper (6, 12, 14) aus Kunststoff;
ein doppelseitig klebendes Schaumstoff-Klebeband (8), das mit einer Seite mittels
Klebeverbindung mit dem Grundkörper (6) verbunden ist und das mit einer anderen Seite
mit einer Klebeschicht ausgestattet und zur Verbindung mit dem ersten Bauteil des
Gebäudes bestimmt ist;
dadurch gekennzeichnet, dass
das Verhalten des Schaumstoff-Klebebands (8) im Brandfall mindestens auf die Brandschutzklasse
B2 "normal entflammbar" nach der DIN-Norm 4102-1 reduziert ist.
2. Anputzleiste (2) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Grundkörper einen Basisbereich (4) aus Kunststoff; und einen Anputzbereich (10)
aus Kunststoff aufweist, der zum Einputzen in die Putzschicht und/oder zur festen
Verbindung mit der Wärmedämmung bestimmt ist; und
der Basisbereich (4) und der Anputzbereich (10) einstückig ausgebildet sind; und/oder
das doppelseitig klebende Schaumstoff-Klebeband (8) mit einer Seite mittels Klebeverbindung
mit dem Basisbereich (4) verbunden, insbesondere mit diesem verklebt ist; oder
der Basisbereich (28) und der Anputzbereich (40) derart getrennt voneinander ausgebildet
sind, dass - gegebenenfalls nach Abtrennen einer streifenförmigen Schutzlasche (60)
- mittels einer Führungsverbindung eine Relativbewegung zwischen Basisbereich (28)
und Anputzbereich (40) ermöglicht wird.
3. Anputzleiste (68) zur Platzierung an einem Gebäudeübergang zwischen einem als Fenster-
oder Türrahmen ausgebildeten ersten Gebäude-Bauteil und einem zweiten Gebäude-Bauteil,
insbesondere einer Wärmedämmung und/oder einer Putzschicht, aufweisend
einen Basisbereich (70);
einen Anputzbereich (72), der zum Einputzen in die Putzschicht und/oder zur festen
Verbindung mit der Wärmedämmung bestimmt ist;
ein doppelseitig klebendes Schaumstoff-Klebeband (74), das mit einer Seite mittels
Klebeverbindung mit dem Basisbereich (70) und mit einer anderen Seite mittels Klebeverbindung
mit dem Anputzbereich (72) verbunden ist; und
ein zusätzliches Klebeband (76), insbesondere aus Schaumstoff, das mit einer Seite
mittels Klebeverbindung mit dem Basisbereich (70) verbunden ist und das mit einer
anderen Seite mit einer Klebeschicht ausgestattet und zur Verbindung mit dem ersten
Bauteil des Gebäudes bestimmt ist;
dadurch gekennzeichnet, dass
das Verhalten des Schaumstoff-Klebebands (74) im Brandfall mindestens auf die Brandschutzklasse
B2 "normal entflammbar" nach der DIN-Norm 4102-1 reduziert ist.
4. Anputzleiste (68) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Basisbereich (70) und der Anputzbereich (72) über einen flexiblen Materialabschnitt
(94) aus weichem Kunststoffmaterial miteinander verbunden sind.
5. Anputzleiste (68) nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Basisbereich (70) als Basiswand ausgebildet ist; und/oder
der Anputzbereich (72) einen Anputzbereich-Wandabschnitt (78) ausweist, der parallel
zu der Basiswand (70) angeordnet ist; und/oder
wobei das zusätzliche Klebeband (76) mittels Klebeverbindung an einer Unterseite der
Basiswand (70) befestigt ist; und/oder
wobei das doppelseitig klebende Schaumstoff-Klebeband (74) mit einer Seite mittels
Klebeverbindung mit der Oberseite der Basiswand (70) und mit einer anderen Seite mittels
Klebeverbindung mit der Unterseite des Anputzbereich-Wandabschnitts (78) verbunden
ist; und/oder
wobei der flexible Materialabschnitt (94) einen Endabschnitt der Basiswand (70) mit
einem Endabschnitt des Anputzbereich-Wandabschnitts (78), an einer Position vor dem
Schaumstoff-Klebeband (74) verbindet und eine Relativbewegung zwischen Basisbereich
(70) und Anputzbereich (72) erlaubt.
6. Anputzleiste (68) nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Anputzbereich (72) an der Vorderseite seines Anputzbereich-Wandabschnitts (78)
weiterhin einen insbesondere schräg nach unten gerichteten Anputzbereich-Endabschnitt
(82) aufweist; und/oder
wobei der Anputzbereich-Endabschnitt (82), von vorne gesehen, den flexiblen Materialabschnitt
(94) verdeckt;
7. Anputzleiste (2, 26, 68) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Verhalten des Schaumstoff-Klebebands (8) im Brandfall auf die Brandschutzklasse
B1 "schwer entflammbar" nach der DIN-Norm 4102-1 reduziert ist.
8. Anputzleiste (2, 26, 68) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
das Schaumstoff-Klebeband (8, 32, 74) ein Flammschutzmittel aufweist, welches das
Verhalten des Schaumstoff-Klebebands (8, 32, 74) im Brandfall mindestens auf die Brandschutzklasse
B2 "normal entflammbar" nach der DIN-Norm 4102-1 reduziert.
9. Anputzleiste (2, 26, 68) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Schaumstoff-Klebeband (8, 32, 74) als Grundmaterial Polyethylen aufweist, dessen
Verhalten im Brandfall in die Brandschutzklasse B3 "leicht entflammbar" nach der DIN-Norm
4102-1 fällt; und
das Schaumstoff-Klebeband (8, 32, 74) ein Flammschutzmittel aufweist, welches das
Verhalten des Schaumstoff-Klebebands (8, 32, 74) im Brandfall auf die Brandschutzklasse
B2 "normal entflammbar" oder auf die Brandschutzklasse B1 "schwer entflammbar" nach
der DIN-Norm 4102-1 reduziert.
10. Anputzleiste (2, 26, 68) nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Flammschutzmittel als ein halogeniertes Flammschutzmittel, ein Stickstoffbasiertes
Flammschutzmittel, ein Organophosphor-Flammschutzmittel, oder ein anorganisches Flammschutzmittel
ausgebildet ist; und/oder
das Flammschutzmittel als additives Flammschutzmittel ausgebildet ist, das als Zusatzstoff
in das Grundmaterial des Schaumstoff-Klebebands (8, 32, 74), insbesondere in das Polyethylen-Grundmaterial
des Schaumstoff-Klebebands (8, 32, 74), eingebracht, insbesondere in dessen Poren
angeordnet ist.
11. Anputzleiste (2, 26, 68) nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Flammschutzmittel als halogenisiertes Flammschutzmittel ausgebildet ist, das aus
der Gruppe von TCPP, TDCP, TBBA, TBBPA, Chlorparaffine und Polyolefine ausgewählt
ist; oder
das Flammschutzmittel als nicht halogenisiertes Flammschutzmittel ausgebildet ist,
das aus der Gruppe von RDP, BDP, Aluminiumhydroxid, Magnesiumhydroxid und Trialkylphospate
ausgewählt ist; oder
das Flammschutzmittel in Form von Phosphoramidaten ausgebildet ist; oder das Flammschutzmittel
als Polymer-FR, als HBCD oder als DOPO (9,10-Dihydro-10-oxa-phosphaphenatrenoxoid)
ausgebildet ist.
12. Anputzleiste (2, 26, 68) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Schaumstoff-Klebeband (8, 32, 74) ein Grundmaterial, insbesondere PVC oder PTFE,
aufweist, dessen Verhalten im Brandfall in die Brandschutzklasse B1 "schwer entflammbar"
nach der DIN-Norm 4102-1 oder in die Brandschutzklasse B2 "normal entflammbar" nach
der DIN-Norm 4102-1 fällt.
13. Anputzleiste (68) nach einem der Ansprüche 3 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
das zusätzliche Klebeband (76) ebenfalls Schaumstoff aufweist; und/oder
das Verhalten des zusätzlichen Klebebands (76) aus Schaumstoff im Brandfall ebenfalls
mindestens auf die Brandschutzklasse B2 "normal entflammbar" nach der DIN-Norm 4102-1
reduziert ist.
14. Gebäudeübergang mit einem als Fenster- oder Türrahmen ausgebildeten ersten Gebäude-Bauteil
und mit einem zweiten Gebäude-Bauteil, insbesondere einer Wärmedämmung und/oder einer
Putzschicht;
wobei eine Anputzleiste (2, 26) nach einem der Ansprüche 1 bis 2 und 7 bis 12 vorgesehen
ist, die mit einem Basisbereich in einen Spalt zwischen erstem und zweitem Gebäude-Bauteil
eingebracht und mit ihrem doppelseitig klebenden Schaumstoff-Klebeband (8, 32) an
dem ersten Gebäude-Bauteil angeklebt ist, oder die vor der Wärmedämmung angeordnet
und mit ihrem doppelseitig klebenden Schaumstoff-Klebeband (8, 32) an dem ersten Gebäude-Bestandteil
angeklebt ist.
15. Gebäudeübergang mit einem als Fenster- oder Türrahmen ausgebildeten ersten Gebäude-Bauteil
und mit einem zweiten Gebäude-Bauteil, insbesondere einer Wärmedämmung und/oder einer
Putzschicht;
wobei eine Anputzleiste (68) nach einem der Ansprüche 3 bis 13 vorgesehen ist, die
in einen Spalt zwischen erstem und zweitem Gebäude-Bauteil eingebracht und mit ihrem
zusätzlichen Klebeband (76) an dem ersten Gebäude-Bauteil angeklebt ist und mit einem
Teil ihres Anputzbereichs (72) an der Wärmedämmung anliegt.