[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Positionierung eines Transportankers
in einer Schalung für ein Betonfertigteil, wobei der Transportanker einen länglichen
Ankerabschnitt, der eine Längsachse definiert, und einen sich in Richtung der Längsachse
an ein Ende des Ankerabschnitts anschließenden Verbindungsabschnitt aufweist, wobei
die Vorrichtung einen Aussparungskörper aufweist, der auf einer Seite mit dem Verbindungsabschnitt
abgedichtet verbindbar ist und auf einer von dem Verbindungsabschnitt abgewandten
Seite entweder direkt mit der Innenwand einer Schalung oder mit einer Seite eines
zwischengeschalteten weiteren Aussparungskörpers dicht verbindbar ist.
[0002] Die Vorrichtung betrifft weiterhin auch ein Verfahren zum Positionieren von Transportankern
in Schalungen für Betonfertigteile und auch mit entsprechend positionierten Transportankern
ausgerüstete Betonfertigteile.
[0003] Vorrichtungen zur Positionierung von Transportankern in Schalungen sind beispielsweise
als sogenannte "Nagelteller" bekannt. Ein solcher bekannter Nagelteller hat typischerweise
zwei parallele Seitenflächen, wobei an einer der Seitenflächen ein Ansatz zum dichten
Verbinden mit dem Verbindungsabschnitt eines Transportankers vorgesehen ist. Der Ansatz
am Nagelteller wird mit dem Verbindungsabschnitt eines Transportanker derart verbunden,
so dass der Transportanker sich senkrecht von einer der entsprechenden innenliegenden
Fläche des Nageltellers in das Innere der Schalung erstreckt. Dieser Nagelteller wird
dann mit der gegenüberliegenden Seite an der Innenseite einer Schalung angeordnet,
und zwar dort, wo man den Transportanker in einem Betonfertigteil zugänglich haben
möchte, und an der Schalung fixiert.
[0004] Hierzu wird der im Wesentlichen plattenförmige Teller zum Beispiel an die Schalung
angenagelt. Der Transportanker erstreckt sich dann im Wesentlichen senkrecht zu der
Innenfläche der Schalung in den Raum hinein, der später von Betonmaterial ausgefüllt
ist. Nach dem Aushärten des Betons und Entfernen der Schalung wird der Nagelteller
ebenfalls abgerissen oder auch getrennt entfernt, wenn er an einer Außenfläche des
Betonfertigteils freiliegt. Der Verbindungsabschnitt des Transportankers, der zuvor
mit dem entsprechenden Ansatz am Nagelteller verbunden war, ist dann von außen zugänglich,
so dass entsprechende Anschlagmittel für den Transport des Betonfertigteils an dem
Verbindungsabschnitt angebracht werden können. Der Verbindungsabschnitt kann verschiedene
Formen annehmen und ist zum Beispiel als Kugelkopf oder als Hülse mit Innengewinde
ausgebildet, könnte aber auch ein Gewindebolzen mit Außengewinde oder ein sonstiges
Verbindungselement sein. Das Ankerteil ist mit einem Ende des Verbindungsabschnittes
fest verbunden und besteht zum Beispiel aus einem oder mehreren Drahtseilabschnitten
oder einer Drahtseilschlaufe. in allen Fällen ist das Ankerteil bewusst als ein längliches
Element ausgebildet dass sich entsprechend tief in den Beton hinein erstrecken kann
und welches eine entsprechende Längsachse definiert. Anstelle eines Drahtseiles könnte
der Transportanker auch ein Stück Bewehrungsstahl aufweisen, an dessen einem Ende
ein Verbindungshülse oder ein Kugelkopf angebracht ist.
[0005] Üblicherweise hat ein Betonfertigteil, wie zum Beispiel ein Wandelement, entlang
einer Randfläche zwei derartige Transportanker beiderseits einer Schwerpunktebene
des Fertigteils und im Abstand voneinander. Der Abstand der Transportanker soll ein
Schaukeln und/oder Drehen des Betonfertigteils am Kranhaken vermeiden. Ein Gewindezapfen
der mit einer Transportöse versehen oder direkt an einem Tragseil angebracht ist,
wird dann beispielsweise in den Gewindeabschnitt jedes der Transportanker eingeschraubt
bzw., wenn es sich bei dem Gewindeabschnitt um ein Außengewinde handelt, auf dieses
aufgeschraubt. Im Falle von Ösen wird dann ein Transportseil eingehängt, so dass ein
mit dem Seil verbundener Kran oder Kranhaken das Betonfertigteil anheben kann.
[0006] Um eine unnötige Länge der Transportseile zu vermeiden, welche übermäßige Schwingungen
verursachen könnten und auch die verfügbare Hubhöhe eines Krans unnötig begrenzen
würden, ist das Seil oder sind die Seile, mit welchen die Verbindungsabschnitte über
Anschläge oder Ösen mit einem Kranhaken verbunden sind, möglichst kurz, was bei zwei
gleichzeitig mit dem Kranhaken verbundenen Transportankern in Abhängigkeit von dem
Abstand zwischen diesen Transportankern zu einer entsprechenden Abwinkelung des Seiles
oder der Seile relativ zu der betreffenden Randfläche des Betonfertigteils und relativ
zu der Längsrichtung des Transportankers führt.
[0007] Im Ergebnis werden somit neben der vertikalen Traglast auch Querkräfte, d.h. quer
zur Achse des Transportankers wirkende Kräfte vom Tragseil auf den Transportanker
übertragen, was wiederum zu einem teilweisen Ausbruch des den Verbindungsabschnitt
umgebenden Betons führen kann und die Tragfähigkeit des Transportankers beeinträchtigt.
Die zulässigen Zugwinkel der Tragseile relativ zu der Oberfläche des Fertigteils und
auch relativ zur Achse des Verbindungsabschnitts sind deshalb begrenzt. Zusätzliche
Maßnahmen zur Vermeidung des teilweisen Betonausbruches, wie zum Beispiel die Ertüchtigung
des Betons durch das Einlegen von Bügeln aus Betonstahl mit direktem Kontakt zum Anker,
sind ansonsten zwingend erforderlich. Transportanker dürfen an dem Betonteil auch
nicht zu dicht nebeneinander angeordnet werden, weil sich ansonsten das Betonfertigteil,
wenn es am Kranhaken hängt, sehr leicht drehen oder verformen und in Schwingungen
geraten könnte.
[0008] In der Praxis lässt es sich also kaum vermeiden, dass die Transportseile unter einem
Winkel relativ zur Oberfläche eines Betonfertigteils angreifen, der von der Achse
des Ankerabschnitts, welcher sich herkömmlich senkrecht zu der Betonoberfläche erstreckt,
deutlich abweicht, typischerweise um einen Wert von bis zu ca. 30°.
[0009] Die vorliegende Erfindung hat sich gegenüber diesem Stand der Technik zum Ziel gesetzt,
Transportanker in einem Betonfertigteil derart zu positionieren, dass die auf den
Transportanker bzw. dessen Verbindungsabschnitt wirkenden Querkräfte deutlich reduziert
sind und will daher eine entsprechend verbesserte Vorrichtung zum Positionieren von
Transportankern in einer Schalung für Betonfertigteile und damit eine bessere Positionierung
der Transportanker in den Betonfertigteilen bereitstellen.
[0010] Diese Aufgabe wird hinsichtlich der eingangs genannten Vorrichtung dadurch gelöst,
dass bei einem in Montageposition ausgerichteten Aussparungskörper die Achse des Ankerabschnitts
mit der mit einer Schalungswand dicht zu verbindenden Fläche eines entsprechenden
Aussparungskörpers unter einem Winkel von weniger als 90° geneigt verläuft.
[0011] Die Achse des Ankerabschnitts, die Längsrichtung oder Achse des Transportankers und
- falls vorhanden - die Achse eines Gewindeabschnitts des Transportankers sind identisch
bzw. fallen zusammen und werden hier synonym verwendet. Auch bei Verwendung eines
Kugelkopfes als Verbindungsabschnitt verläuft diese Achse im Allgemeinen entlang einer
Symmetrieachse des Kugelkopfes.
[0012] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung die Verbindung zwischen den einzelnen Elementen
dann als dicht bezeichnet, wenn sie gegenüber Beton bzw. gegenüber Betonmilch dicht
ist. Dabei besteht eine höhere Dichtigkeitsanforderung bei der Verbindung zwischen
dem Aussparungskörper und dem Verbindungsabschnitt des Transportankers als bei der
Verbindung des Aussparungskörpers mit der Schalungswand, bei welchem das Eindringen
von etwas Betonmilch zwischen Aussparungskörper und Schalungsinnenseite nicht stören
würde. Ein Kugelkopf oder das Gewinde eines Gewindeabschnitts sollte jedoch vor jeglicher
Verschmutzung und einer Beaufschlagung mit Beton oder Betonmilch geschützt sein, um
eine sichere und funktionsfähige Verbindung mit einem Lastaufnahmemittel sicherzustellen.
[0013] Aufgrund der Neigung des mit dem Aussparungskörper verbundenen Verbindungsabschnitts
kann die Vorrichtung innerhalb eines Betonfertigteils so angeordnet werden, dass eine
der Flächen des Aussparungskörpers dicht mit einer Schalungsinnenseite bzw. einem
zwischengeschalteten weiteren Aussparungskörper verbunden ist, während die Ankerabschnitte
benachbarter Transportanker eines Betonfertigteils aufeinander zu geneigt sind, d.h.
dass die Achsen der Ankerabschnitte jeweils in Richtung des anderen, benachbarten
Transportankers geneigt verlaufen.
[0014] Werden dann beide Transportanker des fertigen Betonteils an demselben Kranhaken entweder
mit einem durchgängigen Seil oder über zwei getrennte Seile aufgehängt, so weicht
die Zugrichtung dieser Seile von der Richtung der Achse der Transportanker um einen
kleineren Winkel ab als gegenüber einer Senkrechten zu der betreffenden Betonfläche,
die der Richtung der Achse des Ankerabschnitts bei herkömmlich eingebauten Transportankern
entspricht. Konkret wird der Winkel zwischen der Zugrichtung des Transportseiles gegenüber
der Achsrichtung des Ankerabschnittes im Vergleich zu einer standardmäßigen Anordnung
der Transportanker jeweils um den Neigungswinkel des Transportankers vermindert, der
durch die Vorrichtung zur Positionierung des Transportankers gemäß der vorliegenden
Erfindung eingestellt wird. Der Winkel relativ zu der Oberfläche des Betonfertigteils
sollte zwischen 50° und 85°, vorzugsweise zwischen 70° und 80° und insbesondere bei
etwa 75° liegen. Dementsprechend beträgt die Neigung der Achse des Ankerabschnitts
relativ zu einer Senkrechten auf die zugehörige Fläche (von welcher aus der Verbindungsabschnitt
zugänglich ist)zwischen 5° und 40 °, Vorzugsweise zwischen 10° und 20 ° und insbesondere
etwa 15°.
[0015] Werden dann Tragseile mit einer Länge verwendet, die bei dem gegebenen Abstand der
Transportanker zu einem Winkel zwischen Tragseil und einer Senkrechten zur Betonfläche
von etwa 30° führen, so halbiert die Achse des Ankerabschnittes des Transportankers
diesen Winkel und der Unterschied zwischen der Zugrichtung des Tragseiles und der
Achse des Ankerabschnittes beträgt dann nur 15° statt 30°, so dass die entsprechende
Querkraft deutlich vermindert wird.
[0016] Der Aussparungskörper wird als solcher bezeichnet, weil er nach dem Gießen eines
Betonfertigteils und vor und gegebenenfalls auch nach dem Entfernen der Schalung bündig
in einer Betonoberfläche liegt, aus der er noch entfernt werden muss, so dass danach
in der Betonoberfläche eine Aussparung verbleibt, deren Volumen zuvor von dem Aussparungskörper
in Anspruch genommen wurde und an deren Grund der Verbindungsabschnitt des Transportankers
zugänglich ist.
[0017] In einer Variante der Erfindung ist der Aussparungskörper als Nagelteller ausgebildet,
der zwei gegenüberliegende Flächen aufweist, die allerdings nicht parallel zueinander,
sondern vorzugsweise unter einem Winkel von 15° ± 5° relativ zueinander geneigt sind.
[0018] Die dem Verbindungsabschnitt zugewandte Fläche des Aussparungskörpers weist gemäß
einer Ausführungsform der Erfindung ein zu dem Verbindungsabschnitt passendes Aufnahmeelement,
wie zum Beispiel einen Gewindestutzen auf. Je nachdem, ob der Gewindeabschnitt des
Transportankers ein Innengewinde oder ein Außengewinde aufweist, ist dementsprechend
der Gewindestutzen am Aussparungskörper entweder ein Gewindebolzen mit Außengewinde
oder eine Gewindehülse mit Innengewinde. Bei einem Kugelkopf wird eine entsprechende
Kugelkopfpfanne als Aufnahmeelement verwendet.
[0019] In einer Ausführungsform der Erfindung weist der Aussparungskörper zwei gegenüberliegende
ebene Flächen auf, die zueinander geneigt und durch eine umlaufende Randfläche miteinander
verbunden sind.
[0020] Besonders zweckmäßig ist es, wenn die umlaufende Randfläche einen Teil einer rotationssymmetrischen
Fläche bildet, denn dies bedeutet, dass der Aussparungskörper in der in dem Beton
gebildeten Aussparung gedreht werden kann und sich damit leichter aus dieser Aussparung
entfernen lässt. Zweckmäßigerweise ist die rotationssymmetrische Fläche eine Kugelfläche
oder eine Konusfläche, wobei aber die Randfläche an dem Aussparungskörper im Allgemeinen
nicht mehr rotationssymmetrisch ist, da sie entlang Ihres Umfangs eine variierende
Breite haben kann.
[0021] Wenn der Aussparungskörper eine Gewindehülse als Verbindungsabschnitt und an seiner
der Gewindehülse zugewandten Fläche einen Gewindestutzen aufweist, sollte dieser sich
entlang der Achse der durch die Randfläche definierten rotationssymmetrischen Fläche
erstrecken, so dass er in einfacher Weise durch Drehen des gesamten Aussparungskörpers
von einem Gewindeabschnitt am Transportanker abgeschraubt werden kann. Da auch die
Aussparung in dem Beton die Randfläche des Aussparungskörpers nachbildet und die Gewindeachse
des Gewindeabschnittes und des Gewindestutzens am Aussparungskörper gleichzeitig die
Symmetrieachse der zugehörigen Rotationsfläche ist, kann man den Aussparungskörper
in der Betonaussparung drehen und somit den Aussparungskörper von dem Gewindeabschnitt
lösen.
[0022] Hierzu ist es weiterhin zweckmäßig, wenn der Aussparungskörper auch ein Betätigungselement
zum Lösen von dem Gewindeabschnitt des Transportankers aufweist. Beispielsweise könnte
die obere Fläche eines Nageltellers eine Aussparung in Form eines Innensechskants
aufweisen, die es ermöglicht, den Aussparungskörper mit Hilfe eines in den Innensechskant
eingesetzten Werkzeuges (Inbusschlüssel) zu drehen und somit von dem Gewindeabschnitt
zu lösen.
[0023] Weiterhin ist es zweckmäßig, wenn der Aussparungskörper eine Markierung aufweist,
welche die Ebene eines maximalen Winkels zwischen oberer Fläche und unterer Fläche
des Nageltellers anzeigt. Auf diese Weise ist es einfacher möglich, den Aussparungskörper
in der gewünschten Richtung, d. h. mit maximaler Neigung in Richtung eines benachbarten
Transportankers, an einer Schalung zu positionieren.
[0024] In einer Variante der vorliegenden Erfindung liegt der Aussparungskörper, der mit
dem Gewindeabschnitt dicht verbunden ist, nicht unmittelbar an der Innenfläche einer
Schalung an, sondern stattdessen an einer Seite eines keilförmigen weiteren Aussparungskörpers,
welcher seinerseits an der Innenfläche der Schalung anliegt. Der erstgenannte Aussparungskörper
kann dann symmetrisch ausgebildet sein und zentral mit dem Gewindeabschnitt des Transportankers
dicht verbunden werden, wobei die gewünschte Neigung des Transportankers dadurch gewährleistet
wird, dass zusätzlich ein Keil als weiterer Verdrängungskörper verwendet wird, an
dessen einer Seite der erstgenannte Aussparungskörper anliegt und dessen andere Seite
mit der Innenwand der Schalung dicht verbunden ist.
[0025] In einer Ausführungsform wird ein Transportanker mit Kugelkopf verwendet. auch im
Übrigen hat der Aussparungskörper insgesamt die Form einer Kugelkappe, wobei die Kugelkappe
die Kappe einer Hohlkugel oder auch einer Vollkugel sein kann, wobei der kugelkopfartige
Kopf des Transportankers mit einer Kugelpfanne im Zenit der Kugelkappe dicht verbunden
ist.
[0026] Die Erfindung betrifft auch ein Betonfertigteil mit Transportankern, wobei die Transportanker
einen Ankerabschnitt und einen Verbindungsabschnitt in Verlängerung des Ankerabschnittes
aufweisen, und wobei die Achsen der Ankerabschnitte zweier benachbarter Transportanker
aufeinander zu geneigt sind.
[0027] Schließlich betrifft die vorliegende Erfindung auch ein Verfahren zum Herstellen
eines entsprechenden Betonteils, bei welchem der Gewindeabschnitt eines Betonteils
derart an einer Fläche eines Aussparungskörpers abgedichtet befestigt wird, dass nach
einer dichten direkten oder indirekten Verbindung des Aussparungskörpers mit der zugeordneten
Schalungswand die Achse des Gewindeabschnittes gegenüber einer Senkrechten zur Schalungswand
geneigt verläuft. Die Positionierung des Transportankers erfolgt dabei mit den oben
beschriebenen Mittel bzw. Aussparungskörpern. die hier angesprochene Schalungswand
ist hier immer der Teil der Schalung, an dem der Aussparungskörper dicht anliegt
[0028] Das Verfahren zum Herstellen eines Betonfertigteils mit mindestens einem eingegossenen
Transportanker , welcher einen Ankerabschnitt und einen daran anschließenden Verbindungsabschnitt
aufweist, ist insbesondere dadurch gekennzeichnet, dass eine Vorrichtung nach einem
der Ansprüche 1 bis 14 verwendet wird, um einen Transportanker in einer Schalung für
das Betonfertigteils in einer Ausrichtung relativ zu einer Oberfläche des Betonfertigteils
derart zu positionieren, dass die Achse des Transportankers relativ zu einer Senkrechten
auf die Oberfläche des Betonfertigteils geneigt verläuft.
[0029] In einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens ist vorgesehen, dass mindestens zwei
Transportanker in der Schalung derart positioniert werden, dass die Achsen der Gewindeabschnitte
jeweils zweier Transportanker auf einander zu geneigt sind.
[0030] Ein Betonfertigteil gemäß der vorliegenden Erfindung, mit mindestens einer Oberfläche
an welcher in das Betonfertigteil einbetonierte Transportanker zugänglich sind, ist
dadurch gekennzeichnet, dass die betreffende Oberfläche des Betonfertigteils mindestens
eine Aussparung aufweist, die eine zu der Oberfläche um einen Winkel geneigte Grundfläche
hat, von welcher aus ein Verbindungsabschnitt eines Transportankers zugänglich ist,
wobei die Längsachse des Transportankers bzw. des Ankerteils desselben sich senkrecht
zu der Grundfläche der Aussparung erstreckt.
[0031] Die gegenüber einer Oberfläche eines Betonfertigteils geneigte Grundfläche einer
Aussparung in dieser Oberfläche, von der aus ein Transportanker sich senkrecht zu
der Grundfläche in den Beton hinein erstreckt, ist ein Charakteristikum für die Verwendung
der erfindungsgemäßen Positioniervorrichtung und die damit erzeugten Produkte. Die
Neigung der Grundfläche der Aussparung gegenüber der jeweiligen Oberfläche ist im
Prinzip beliebig wählbar und kann zwischen zum Beispiel zwischen 5° und 50° beliebig
gewählt werden, wobei sich aber ein Winkel zwischen 10° und 20°, insbesondere von
15°, für die meisten Anwendungsfälle als sehr zweckmäßig erwiesen hat.
[0032] Insbesondere ist gemäß einer Ausführungsform vorgesehen, dass mindestens eine Oberfläche
des Betonfertigteils mindestens zwei Aussparungen aufweist, deren Grundflächen in
zueinander entgegengesetzten Richtungen und aufeinander zu geneigt sind.
[0033] Weiterhin ist gemäß einer Ausführungsform der Gewindeabschnitt eine Gewindehülse,
deren freie Stirnfläche mit dem Grund der Aussparung bündig abschließt.
[0034] Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung
werden deutlich anhand der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform
und der dazugehörigen Figuren. Es zeigen:
- Figur 1
- schematisch eine Seitenansicht eines Betonfertigteils mit darin unter einem Neigungswinkel
angeordneten Transportankern,
- Figur 2
- eine Transportsituation mit einem Tragseil an einem Kranhaken,
- Figur 3
- eine Transportsituation mit Aufhängung an einem Tragbalken,
- Figur 4
- einen Nagelteller gemäß einer Ausführungsform der Erfindung in einer Ansicht von unten,
- Figur 5
- eine Schnittansicht des Nageltellers aus Figur 4 gemäß der Schnittlinie V-V,
- Figur 6
- eine Ansicht auf den Nagelteller nach Figur 4 von oben,
- Figur 7
- eine weitere schematische Ansicht eines Abschnitts eines Betonfertigteils mit zwei
verschiedenen Aussparungskörpern,
- Figur 8
- eine perspektivische Ansicht der Ausführungsform gemäß Figur 7, und
- Figur 9
- einen mit dem Gewindestutzen eines Nageltellers verschraubten Transportanker.
[0035] Gemäß Figur 1 erkennt man ein Betonfertigteil 30, das zum Beispiel in Form eines
plattenförmigen Wandelements ausgebildet ist, welches eine (in Figur 1 nicht direkt
sichtbare) umlaufende Randfläche 32 hat. In dem Betonfertigteil 30 sind weiterhin
gestrichelt angedeutet die Positionen zweier Transportanker 20 erkennbar, die aus
einem Ankerabschnitt 22 und einer an einem Ende des Ankerabschnitts 22 angebrachten
Gewindehülse 21' bestehen. Die Ankerabschnitte 22 sind längliche Teile wie zum Beispiel
Drahtseile, Drahtseilschlaufen oder auch Abschnitte von Bewehrungseisen, die an einem
Ende mit einer Gewindehülse 21' fest verbunden (z. B. verpresst und/oder verschweißt)
sind und sich im Wesentlichen entlang einer gedachten Verlängerung des Gewindes bzw.
der Gewindeachse 50 erstrecken (siehe Figur 9). Die Transportanker 20 definieren somit
eine Längsrichtung, nämlich die der Gewindeachse 50, die gleichzeitig die Längsachse
des Ankerteils ist.
[0036] Der Neigungswinkel der Transportanker 1, deren Längsrichtung durch die Erstreckung
der Achse 50 des Gewindeabschnitts 21' definiert wird, beträgt gegenüber einer Senkrechten
zu der Randfläche 32 in den Figuren 15°. In der in Figur 2 dargestellten Tragsituation
mit einem Seil 40, dessen beide Enden direkt oder indirekt mit den Gewindehülsen 21'
verbunden sind, verlaufen die Tragseile unter einem Winkel von 30° relativ zu einer
Senkrechten auf der Randfläche 32. Damit ist die Zugrichtung der Tragseile gegenüber
der Längsrichtung der Transportanker 20 nur um 15° geneigt.
[0037] Die Zugrichtung (60° zur Randfläche 32) kann vorab festgelegt werden durch Auswahl
einer bestimmten Seillänge und die Festlegung eines bestimmten Abstandes der Transportanker
auf der Randfläche 32.
[0038] Figur 3 zeigt eine weitere mögliche Transportsituation, bei der ein Tragbalken 41
verwendet wird, so dass sich die entsprechenden Tragseile 40 senkrecht zu der oberen
Randfläche 32 des Betonfertigteils 30 erstrecken.
[0039] Auch hier verlaufen die Tragseile 40 gegenüber der Achsrichtung des Gewindeabschnittes
nur um 15° geneigt, so dass auch in dieser Tragsituation nur sehr geringe Querkräfte
auftreten.
[0040] Die Figuren 4 bis 6 zeigen einen für die entsprechende Neigung der Transportanker
ausgestalteten Nagelteller 11. Figur 4 zeigt in einer Draufsicht von unten die untere
Fläche 4 mit dem Gewindestutzen 3 und einer einen Teil einer konischen Fläche bildenden
Randfläche 6. Die Achse der konischen Fläche 6 fällt dabei mit der Achse 50 des Gewindestutzens
3 zusammen. Die untere Fläche 4 und die Randfläche 6 erkennt man auch in Figur 5,
ebenso wie die obere Fläche 5, die Nagellöcher 9, über welche der Nagelteller an einer
Schalung befestigt wird und das Betätigungselement 7, welches in diesem Fall als Innensechskant
ausgebildet ist. In der Draufsicht von oben gemäß Figur 6 erkennt man auf der Fläche
5 zusätzlich noch eine Markierung 8, hier in Form eines Pfeiles, der anzeigt, in welcher
Richtung und in welcher Ebene die Achse des an dem Nagelteller befestigten Gewindeabschnittes
unter einem maximalen Winkel relativ zur oberen Fläche 5 geneigt verläuft, der dem
in der Schnittebene gemäß Figur 5 erkennbaren Winkel von15° zwischen den Seiten 4
und 5 entspricht.
[0041] Figur 7 zeigt eine Variante der vorliegenden Erfindung, die mit zwei Aussparungskörpern
11, 12 arbeitet, wobei der Aussparungskörper 11' eine Halbkugelschale ist, in deren
Zentrum der Kugelkopfabschnitt eines Transportankers 20 im Wesentlichen symmetrisch
aufgenommen ist, wobei an der Oberfläche eines Schalungsbrettes, welches die Kantenfläche
32 begrenzt, ein Keil 12 mit einer Fläche 17 anliegt, während die gegenüberliegende
Keilfläche 16, die relativ zu der Keilfläche 17 wiederum um etwa 15° geneigt ist,
eine Anlagefläche für den Aussparungskörper 11' bildet. Auch auf diese Weise kann
man erreichen, dass der Transportanker 20 um einen Winkel von in diesem Fall 15° relativ
zu einer Senkrechten zu der Randfläche geneigt verläuft.
[0042] Die Figur 8 zeigt die Anordnung gemäß Figur 7 nochmals in einer perspektivischen
Darstellung, wobei der Keil 17 eine Aussparung 31 bildet, die eine relativ zur Randfläche
32 geneigte Grundfläche hat, wobei im Grund der Aussparung 31 wiederum der Aussparungskörper
11' angeordnet ist, der mit dem Kugelkopfabschnitt 21" dicht verbunden ist und diesen
Kopfabschnitt 21" des Transportankers 20 vor dem Eindringen von Beton oder Betonmilch
im Bereich des Kugelkopfes schützt.
[0043] Alle hier dargestellten Betonteile weisen nach ihrer Fertigstellung auf mindestens
einer ihrer Randflächen 30 eine bzw. mehrere Aussparungen 31 auf, deren Grundfläche,
die dadurch definiert ist dass sie den Zugang zu einem Verbindungsabschnitt eines
Transportankers bietet, gegenüber der Randfläche 32 geneigt ist wobei die Längsachse
50 des Transportankers senkrecht zu der Grundfläche der Aussparung verläuft.
[0044] Figur 9 zeigt schließlich einen Transportanker 20 mit einem Gewindeabschnitt 21'
und dem Ankerabschnitt 22, der sich entlang der Achse 50 des Ankerabschnitts erstreckt,
die gleichzeitig die Achse des Gewindeabschnitts 21' ist, wobei der Ankerabschnitt
beispielsweise aus einem Drahtseil oder auch einer Drahtseilschlaufe oder auch aus
parallelen, am unteren Ende mit einer Hülse verpressten Seilen oder einem Rundstahl
mit am Ende aufgestauchtem Fuß oder einem Betonstahl in gerader oder gewellter Form
bestehen könnte. Der Gewindeabschnitt 21' ist auf einen Gewindestutzen 3 eines Aussparungskörpers
11, konkret in Form eines Nageltellers 11 aufgeschraubt, wobei der Gewindestutzen
3 des Nageltellers 11 sich mit seiner Achse senkrecht zu der unteren Fläche 4 des
Nageltellers 11 erstreckt, die wiederum gegenüber der oberen Fläche 5 des Nageltellers
11 um ca. 15° geneigt ist. Somit ist auch die Achse 50 des Gewindeabschnitts 21' des
Transportankers 20 gegenüber einer Senkrechten auf die Fläche 5 geneigt, die wiederum
bündig in einer Ebene mit der entsprechenden Randfläche 32 eines Betonfertigteiles
liegt.
1. Vorrichtung zur Positionierung eines Transportankers (20) in einer Schalung für ein
Betonfertigteil (30), wobei der Transportanker (20) einen länglichen Ankerabschnitt
(22), der eine Längsachse (50) definiert, und einen sich in Richtung der Längsachse
an ein Ende des Ankerabschnitts (22) anschließenden Verbindungsabschnitt (21') aufweist,
wobei die Vorrichtung einen Aussparungskörper (1,11) aufweist, der auf einer Seite
(4) mit dem Verbindungsabschnitt (21') abgedichtet verbindbar ist und auf einer von
dem Verbindungsabschnitt (21') abgewandten Seite (5, 25) entweder direkt mit der Innenwand
einer Schalung oder mit einer Seite eines zwischengeschalteten weiteren Aussparungskörpers
(12) dicht verbindbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem in Montageposition ausgerichteten Aussparungskörper (1) die Achse (50)
des Ankerabschnitts (22) mit der mit einer Schalungswand dicht zu verbindenden Fläche
(5, 15, 25) des entsprechenden Aussparungskörpers (1, 11, 12) unter einem Winkel von
weniger als 90° geneigt verläuft
2. Vorrichtung zur Positionierung eines Transportankers (20) in einer Schalung für ein
Betonfertigteil (30) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel zwischen 50° und 85°, vorzugsweise zwischen 70° und 80° und insbesondere
etwa 75° beträgt.
3. Vorrichtung zur Positionierung eines Transportankers (20) nach einem der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aussparungskörper (1) als Nagelteller (1) ausgebildet ist, der zwei gegenüberliegende
Flächen (4, 5) aufweist, die unter einem Winkel von 15° +/- 5° zueinander geneigt
sind.
4. Vorrichtung zur Positionierung eines Transportankers (20) in einer Schalung für ein
Betonfertigteil (30) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbindungsabschnitt (21) die Form eines Kugelkopfes (21") hat.
5. Vorrichtung zur Positionierung eines Transportankers (20) nach einem der Ansprüche
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbindungsabschnitt (21) ein Gewindeabschnitt (21') ist, dessen Achse mit der
Längsachse (50) des Ankerteils (22) zusammenfällt, wobei die dem Gewindeabschnitt
(21') zugewandte Fläche (4, 14) des Aussparungskörpers (1,11) vorzugsweise einen zu
dem Gewindeabschnitt (21') passenden Gewindestutzen (3) aufweist,
6. Vorrichtung zur Positionierung eines Transportankers (20) in einer Schalung für ein
Betonfertigteil (30) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aussparungskörper (1) zwei gegenüberliegende, ebene Flächen (4, 5) aufweist die
zueinander geneigt und durch eine umlaufende Randfläche (6) miteinander verbunden
sind, wobeidie umlaufende Randfläche (6) vorzugsweise einen Teil einer rotationssymmetrischen
Fläche bildet.
7. Vorrichtung zur Positionierung eines Transportankers (20) in einer Schalung für ein
Betonfertigteil (30) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die rotationssymmetrische Fläche (6) eine Kugel- oder Konusfläche (6) ist.
8. Vorrichtung zur Positionierung eines Transportankers (20) in einer Schalung für ein
Betonfertigteil (30) nach Anspruch 6 oder einem der darauf rückbezogenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Gewindestutzen (3) an dem Aussparungskörper (1, 11) sich senkrecht zu der dem
Gewindeabschnitt (21') zugewandten Fläche (4) und entlang einer Achse (50') der durch
die Randfläche gebildeten rotationsymmetrischen Fläche erstreckt.
9. Vorrichtung zur Positionierung eines Transportankers (20) in einer Schalung für ein
Betonfertigteil (30) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aussparungskörper (1) eine Markierung (8) aufweist, welche die Richtung eines
maximalen Winkels zwischen oberer Fläche (5) und unterer Fläche (4) des Nageltellers
(1) anzeigt, und/oder der Aussparungskörper ein Betätigungselement (7) zum Lösen von
dem Verbindungsabschnitt des Transportankers aufweist.
10. Vorrichtung zur Positionierung eines Transportankers (20) in einer Schalung für ein
Betonfertigteil (30) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aussparungskörper (11) mit seiner von dem Verbindungsabschnitt (21') abgewandten
Seite (15) an einer Seite (16) eines keilförmigen weiteren Aussparungskörpers (12)
anliegt, dessen gegenüberliegende Seite (17) an der Innenfläche einer Verschalung
abgedichtet anbringbar ist.
11. Vorrichtung zur Positionierung eines Transportankers (20) in einer Schalung für ein
Betonfertigteil (30) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aussparungskörper (11) die Form einer Kugelkappe hat.
12. Verfahren zum Herstellen eines Betonfertigteils mit mindestens einem eingegossenen
Transportanker (20), welcher einen Verbindungsabschnitt und einen daran anschließenden
Ankerabschnitt (22) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11 verwendet wird, um einen Transportanker
(20) in einer Schalung für das Betonfertigteil in einer Ausrichtung relativ zu einer
Oberfläche des Betonfertigteils derart zu positionieren, dass die Achse des Ankerabschnitts
des Transportankers relativ zu einer Senkrechten auf die Oberfläche des Betonfertigteils
geneigt verläuft.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei Transportanker in der Schalung derart positioniert werden, dass die
Achsen der Ankerabschnitte jeweils zweier Transportanker auf einander zu geneigt sind.
14. Betonfertigteil mit mindestens einer Oberfläche, von welcher aus in das Betonfertigteil
einbetonierte Transportanker zugänglich sind, dadurch gekennzeichnet, dass die betreffende Oberfläche des Betonfertigteils mindestens eine Aussparung aufweist,
die eine zu der Oberfläche um einen Winkel geneigte Grundfläche hat, von welcher aus
ein Verbindungsabschnitt eines Transportankers zugänglich ist, wobei die Längsachse
des Transportankers sich senkrecht zu der Grundfläche der Aussparung erstreckt, und
wobei mindestens eine Oberfläche des Betonfertigteils vorzugsweise mindestens zwei
Aussparungen aufweist, deren Grundflächen in zueinander entgegengesetzten Richtungen
und aufeinander zu geneigt sind.
15. Betonfertigteil nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbindungsabschnitt eine Gewindehülse ist, deren freie Stirnfläche mit dem Grund
der Aussparung bündig abschließt.