[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Führungsvorrichtung für eine Schiebetür mit
einer Führungsschiene, die mindestens eine Laufbahn für ein Laufteil aufweist, und
einem endseitig in die Führungsschiene einsteckbaren Montageteil.
[0002] Die
EP 2 781 679 B1 offenbart einen Schiebetürbeschlag, bei dem eine Schiebetür an Laufteilen geführt
ist und über eine Bremsvorrichtung mit einem Selbsteinzug in eine Einzugsposition
bewegt werden kann. Ein Aktivator zur Kopplung der Schiebetür mit dem Selbsteinzug
ist dabei verschwenkbar gelagert. Bei der Montage von Schiebetüren besteht dabei das
Problem, dass die Endposition der Schiebetür abhängig vom Möbelkorpus variieren kann,
je nachdem, ob die Schiebetür eine Seitenwand des Möbelkorpus überdecken soll oder
innerhalb der Seitenwand positioniert wird, wobei bei einer Überdeckung der Seitenwand
auch die Dicke der Seitenwand variieren kann. Dadurch kann die Endposition relativ
zu der Führungsschiene eines solchen Schiebetürbeschlages je nach Möbel abweichen.
[0003] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Führungsvorrichtung für eine
Schiebetür zu schaffen, die eine flexible Positionierung der Schiebtür relativ zu
der Führungsschiene im Hinblick auf die Endposition ermöglicht.
[0004] Diese Aufgabe wird mit einer Führungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruches
1 gelöst.
[0005] Bei der erfindungsgemäßen Führungsvorrichtung ist endseitig an der Führungsschiene
ein einsteckbares Montageteil vorgesehen, an dem mindestens ein in Längsrichtung der
Führungsschiene verstellbares Montageelement für die Fixierung eines Anschlages oder
eines Selbsteinzugs für ein Laufteil vorgesehen ist, oder mindestens zwei in Längsrichtung
der Führungsschiene versetzt angeordnete Montageelemente zur Fixierung eines Anschlages
oder eines Selbsteinzuges für ein Laufteil vorgesehen sind. Dadurch kann über das
Montageteil eine Endposition einer Schiebetür vorgegeben werden, wobei an der Führungsschiene
wahlweise ein Anschlag oder ein Selbsteinzug montiert wird, um eine Schiebetür in
einer Endposition zu halten. Unabhängig davon, ob ein Anschlag oder ein Selbsteinzug
verwendet wird, kann die Position des Anschlages oder des Selbsteinzuges über das
Montageelement vorgegeben werden, das wahlweise in Längsrichtung der Führungsschiene
verstellbar ist, oder es sind mehrere Montageelemente in Längsrichtung vorgesehen,
so dass durch Auswahl eines der Montageelemente eine Positionierung der Schiebetür
in der später montierten Position vorgegeben wird. Weiterhin kann durch die Anordnung
von mindestens zwei Montagelementen senkrecht zur Längsrichtung der Führungsschiene
eine relativ zueinander beabstandete Positionierung einer ersten Schiebetür zu einer
zweiten Schiebetür in ihren jeweiligen Endpositionen realisiert werden, indem Anschläge
oder Selbsteinzüge selbst in unterschiedlichen Positionen in Längsrichtung der Führungsschiene
montiert werden. Somit ist ein gewünschter Türversatz einer ersten zu einer zweiten
Schiebetür frei wählbar. Dadurch können mit einer Führungsvorrichtung unterschiedliche
Möbel hergestellt werden, die im Hinblick auf die Endposition der Schiebetür relativ
zu der Führungsschiene variabel sind.
[0006] Vorzugsweise ist eine Nut zur Aufnahme mindestens eines Montageelementes benachbart
zu der Laufbahn angebracht. Dadurch kann eine Kraftübertragung in günstigen Hebelverhältnissen
erfolgen, wobei der Abstand zwischen Laufbahn und dem Montageelement gering ist, vorzugsweise
weniger als 30 mm oder 20 mm, so dass über das Montageelement auch hohe Kräfte in
die Führungsschiene eingeleitet werden können. Die Nut kann dabei hinterschnitten
ausgebildet sein mit nach innen ragenden Stegen, so dass ein effektives Montieren
des Montageteils ermöglicht wird.
[0007] Das Montageteil lässt sich einfach an der Führungsschiene positionieren, wenn es
einen Wandabschnitt aufweist, der stirnseitig an der Führungsschiene anlegbar ist.
Dann kann das Montageteil stirnseitig in die Führungsschiene eingeschoben werden.
Die Montageelemente sind vorzugsweise als Aufnahmen ausgebildet, in die ein Klemmelement
einfügbar ist, um einen Anschlag oder einen Selbsteinzug zu fixieren. Der Anschlag
oder der Selbsteinzug kann dann nach der Positionierung über die Aufnahme unmittelbar
an der Führungsschiene an einer Nut fixiert werden, insbesondere über ein Klemmelement.
Das Klemmelement kann als Nutenstein, beispielsweise als Rhombusmutter, ausgebildet
sein, der in Längsrichtung der Nut einsteckbar ist und dann gedreht wird, bis er an
einer Nutwand anschlägt, um dann durch Anziehen einer Schraube den Nutenstein an der
Nut der Führungsschiene festzuklemmen. Ein Nutenstein bildet dabei ein längliches
Bauteil mit einem Innengewinde aus, das in Längsrichtung der Nut einfügbar ist, um
dann in der Nut fixiert zu werden.
[0008] Vorzugsweise ist an dem mindestens einen Wandabschnitt des Montageteils, der stirnseitig
an der Führungsschiene anlegbar ist, eine biegbare Lasche mit mindestens einer Öffnung
für Befestigungsmittel vorgesehen. Dadurch kann eine zusätzliche Abstützung der Führungsschiene
über das Montageteil vorgenommen werden, um ein Abheben der Führungsschiene bei einem
Lastwechsel zu vermeiden. Bei Versuchen wurde festgestellt, dass bei schweren Türen
die nicht belastete Seite der Führungsschiene zum Abheben neigt, beispielsweise weil
ein Oberboden sich durchbiegt. Um dies zu vermeiden, kann jedes endseitige Montageteil
eine in Längsrichtung der Führungsschiene flexible Lasche aufweisen, die jedoch senkrecht
hierzu, insbesondere in Höhenrichtung, biegesteif ausgebildet ist. Die Lasche ist
in Längsrichtung flexibel aufgebaut, um Herstelltoleranzen am Möbelkorpus oder Längenabweichungen
zwischen der Führungsschiene und dem Oberboden auszugleichen.
[0009] Wenn das Montageteil versetzt angeordnete Montageelemente aufweist, sind diese vorzugsweise
an einem Steg ausgebildet, der in eine Nut der Führungsschiene eingefügt ist. Dabei
können an dem Montageteil auch mehrere Stege mit in Längsrichtung versetzt angeordneten
Montageelementen vorgesehen sein, je nach Anzahl der Laufbahnen an der Führungsschiene.
[0010] Wenn das Montageteil ein verschiebbares Montageelement aufweist, umfasst das Montageteil
vorzugsweise einen in die Nut der Führungsschiene einsteckbaren Steg, an dem das Montageelement
verschiebbar ist. An dem Steg können Markierungen zur Positionierung des Montageelementes
vorgesehen sein, so dass bei einer Montage zunächst der Steg in die Führungsschiene
eingesteckt wird und dann entsprechend der Markierungen das Montageelement positioniert
wird, um dann den Anschlag oder den Selbsteinzug an dem Montageelement zu fixieren.
[0011] Die Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer Ausführungsbeispiele mit Bezug auf
die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht eines Schrankmöbels mit einer erfindungsgemäßen Führungsvorrichtung;
- Figur 2
- eine perspektivische Ansicht einer Führungsschiene mit zwei Montageteilen bei der
Montage;
- Figur 3
- eine Ansicht der Führungsschiene der Figur 2 mit zwei Selbsteinzügen bei der Montage;
- Figuren 4A und 4B
- zwei perspektivische Ansichten eines Montageteils gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel;
- Figuren 5A und 5B
- zwei perspektivische Ansichten eines Montageteils gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel;
- Figur 6
- eine perspektivische Ansicht von zwei Selbsteinzügen bei der Montage an dem Montageteil
der Figur 4;
- Figur 7
- eine perspektivische Ansicht von zwei Anschlägen bei der Montage an dem Montageteil
der Figur 4;
- Figur 8
- eine perspektivische Darstellung der Montage des Montageteils der Figur 4;
- Figur 9
- eine perspektivische Ansicht bei der Montage eines Selbsteinzuges an der Führungsschiene;
- Figur 10
- eine perspektivische Ansicht bei der Montage eines modifizierten Montageteils an der
Führungsschiene;
- Figur 11
- eine perspektivische Ansicht des Montageteils ohne Montageelement;
- Figuren 12A und 12B
- zwei Ansichten des Montageelementes des Montageteils der Figur 10;
- Figur 13
- eine Vorderansicht der Führungsschiene mit dem Montageteil;
- Figuren 14A und 14B
- zwei perspektivische Ansichten eines Montageteils gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel,
und
- Figuren 15A und 15B
- zwei perspektivische Ansichten eines Montageteils gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel.
[0012] Ein Möbel 1 umfasst einen Möbelkorpus 2, der zwei Seitenwände 4 aufweist, die im
oberen Bereich über einen Oberboden 3 miteinander verbunden sind. An dem Oberboden
3 ist eine Führungsschiene 5 fixiert, an der eine hintere Schiebetür 6 und eine vordere
Schiebetür 7 verfahrbar gelagert sind. Es ist auch möglich, mehr als nur zwei Schiebetüren
6 und 7 an einem Möbelkorpus 2 vorzusehen. Die Schiebetür 6 ist dabei über Laufteile
60 an einer ersten Führungsbahn und die Schiebetür 7 über Laufteile 70 an einer zweiten
Führungsbahn der Führungsschiene 5 verfahrbar. In einer Endposition überdecken die
Schiebetüren 6 und 7 jeweils an einer Seite eine Stirnseite einer Seitenwand 4 oder
nehmen eine vorbestimmbare Beabstandung zueinander ein, wenn sie in der Endposition
angeordnet sind. Diese Endposition kann mit einer Führungsvorrichtung vorgegeben werden.
[0013] In den Figuren 2 und 3 ist die Führungsschiene 5 gezeigt, an der an gegenüberliegenden
Seiten ein Montageteil 9 oder 10 eingesteckt wird. Diese Montageteile 9 und 10 dienen
zur Fixierung eines oder mehrerer Selbsteinzüge 20 oder Anschläge 40, mittels denen
eine Endposition einer Schiebetür 6 oder 7 vorgegeben wird.
[0014] In den Figuren 4A und 4B ist ein Montageteil 10 im Detail dargestellt. Das Montageteil
10 umfasst einen Montagesteg 11, an dem ein Klemmelement in Form eines als Rhombusmutter
12 ausgebildeten Nutensteins gehalten ist. Eine Schraube durchgreift den Montagesteg
11 und die Rhombusmutter 12, um den Montagesteg 11 nach dem Einschieben in einen Kanal
oder eine Nut an der Führungsschiene 5 festzuklemmen.
[0015] An dem Montageteil 10 sind ferner zwei Stege 13 und 17 vorgesehen, die in entsprechende
Nuten oder Kanäle der Führungsschiene 5 einschiebbar sind. An dem Steg 13 sind zwei
Montageelemente 15 und 16 ausgebildet, die in Längsrichtung der Führungsschiene 5
versetzt, also hintereinander, angeordnet sind. An dem Steg 17 sind ebenfalls zwei
Montageelemente 18 und 19 vorgesehen, die in Längsrichtung der Führungsschiene 5 gleichfalls
versetzt angeordnet sind. Die Montageelemente 15, 16, 18 und 19 sind als topfförmige
Aufnahmen ausgebildet, können aber auch durch Stege, Aussparungen oder andere Formkörper
gebildet sein. Beide Stege 13 und 17 sind an einer Wand 14 befestigt, die stirnseitig
an die Führungsschiene 5 anlegbar ist. Die Stege 13 und 17 weisen eine unterschiedliche
Höhe in Relation zu dem Oberboden 3 auf, können aber auch auf gleicher Höhe angeordnet
sein.
[0016] In den Figuren 5A und 5B ist ein weiteres Montageteil 9 gezeigt, das auf der gegenüberliegenden
Seite zu dem Montageteil 10 an der Führungsschiene 5 fixiert wird. Das Montageteil
9 umfasst ebenfalls zwei Stege 13 und 17, an denen Montageelemente 15, 16, 18 und
19 vorgesehen sind. Bei dem Montageteil 9 ist allerdings kein Montagesteg 11 mit einem
Klemmelement vorgesehen, so dass das Montageteil 9 nur lose in die Führungsschiene
5 eingesteckt werden kann.
[0017] Das Montageteil 10 ist über eine kraftschlüssige Fixierung fest an der Führungsschiene
5 angeordnet, während das Montageteil 9 in Längsrichtung der Führungsschiene 5 verschiebbar
ist.
[0018] In Figur 6 ist die Montage von zwei Selbsteinzügen 20 an dem Montageteil 10 gezeigt.
Jeder Selbsteinzug 20 umfasst ein längliches Gehäuse 21, an dem eine Führungsbahn
22 für einen Mitnehmer 23 ausgebildet ist. Die Führungsbahn 22 kann linear mit einem
abgewinkelten Endabschnitt ausgebildet sein, an dem der Mitnehmer 23 verschwenkt und
in einer Parkposition fixiert werden kann. Der Mitnehmer 23 ist über einen Kraftspeicher,
insbesondere eine Feder, vorgespannt und kann in eine Einzugsposition mittels einer
Dämpfungsvorrichtung 24 abgebremst eingezogen werden. Jeder Mitnehmer 23 kann mit
einer der Schiebetüren 6 oder 7 gekoppelt werden, um die Schiebetür 6 oder 7 in eine
Endposition zu verfahren und dort zu halten.
[0019] Um den Selbsteinzug 20 an dem Montageteil 9 oder 10 montieren zu können, ist an dem
Gehäuse 21 ein Klemmelement in Form eines als Rhombusmutter 25 ausgebildeten Nutensteins
vorgesehen, die in eines der Montageelemente 15, 16, 18 oder 19 eingefügt werden kann
und dann durch Drehen an der Führungsschiene 5 klemmend fixiert wird.
[0020] Wie Figur 6 weiterhin zeigt, kann beispielsweise ein Selbsteinzug 20 für die hintere
Schiebetür 6 an einem zu der Wand 14 benachbarten Montageelement 18 an dem Steg 17
positioniert sein, während ein anderer Selbsteinzug 20 für die vordere Schiebetür
7 an einem von der Wand 14 weiter beabstandeten Montageelement 16 an dem Steg 13 positioniert
ist. Hierbei liegen in einer Tiefenrichtung des Möbelkorpus 2, also in einer Richtung
parallel zur Erstreckung der Wand 14, die Montageelemente 15 bzw. 16 an dem Steg 13
jeweils in einer Flucht mit den Montageelementen 18 bzw. 19 an dem Steg 17. Derart
kann je nach Wunsch ein vorher bestimmbarer Türversatz bzw. auch eine Bündigkeit in
Richtung senkrecht zur Schieberichtung mindestens zweier Schiebetüren 6, 7 in ihren
Endpositionen erreicht werden.
[0021] In Figur 7 ist ein Anschlag 40 gezeigt, der statt eines Selbsteinzuges 20 an einem
der Montageteile 9 oder 10 montiert werden kann. Jeder Anschlag 40 umfasst ein Anschlagelement
41, das in dem dargestellten Ausführungsbeispiel als U-förmiger Halter ausgebildet
ist, in dem ein Bolzen oder ein anderes Bauteil rastend fixiert werden kann, um eine
Schiebetür 6 oder 7 in einer Endposition zu halten. Das Anschlagelement 41 ist an
einem Steg 42 gehalten, der endseitig ein Klemmelement in Form eines als Rhombusmutter
43 ausgebildeten Nutenstein aufweist, der, wie zuvor beschrieben, nach der gewünschten
Positionierung des Anschlages 40 zu einem der Montageelemente 15, 16, 18 oder 19 durch
Drehen klemmend an oder in der Führungsschiene 5 fixiert werden kann.
[0022] Je nachdem, in welches der Montageelemente 15 oder 16 bzw. 18 oder 19 der Selbsteinzug
20 oder der Anschlag 40 montiert wird, ist die Endposition der Schiebetür 6 oder 7
voreingestellt. Die Montageelemente 15 und 16 sowie 18 und 19 können beispielsweise
einen Abstand zwischen 20 mm und 40 mm aufweisen, um eine Position der Schiebetür
vor einer Stirnkante einer Seitenwand 4 oder neben der Seitenwand 4 voreinzustellen.
Eine Feinjustage der Endposition kann dann optional über die Laufteile 60 und 70 vorgenommen
werden.
[0023] In Figur 8 ist die Montage des Montageteils 10 an der Führungsschiene 5 dargestellt.
Die Führungsschiene 5 umfasst zwei Laufbahnen 51 und 52, die jeweils an T-förmigen
Stegen ausgebildet sind. Auch andere Geometrien für die Laufbahnen 51 und 52 sind
natürlich möglich. Die beiden Laufbahnen 51 und 52 sind jeweils zwischen Seitenwänden
53 angeordnet, die vertikal nach oben hervorstehen.
[0024] An der Führungsschiene 5 ist seitlich eine Nut 54 vorgesehen, in die ein Bereich
mit der dort einliegenden Rhombusmutter 12des Montagesteges 11 eingefügt werden kann.
Die Nut 54 ist dabei hinterschnitten mit nach innen ragenden Stegen ausgebildet, die
den Montagesteg 11 zumindest bereichsweise umgreifen. Für die Fixierung des Montageteils
10 wird der Montagesteg 11 in die Nut 54 eingeschoben und dann von außen die Schraube
mit der Rhombusmutter 12 gedreht, bis diese an den Nutwänden anschlägt und dann klemmend
an der Führungsschiene 5 fixiert wird.
[0025] Benachbart zu der Laufbahn 51 ist eine Nut 55 ausgebildet, in die der Steg 13 einfügbar
ist. Benachbart zu der Laufbahn 52 ist eine Nut 56 an der Führungsschiene 5 ausgebildet,
in die der Steg 17 eingefügt wird. Die Montageelemente 15, 16, 18 und 19 sind nach
der Montage des Montageteils 10 von oben zugänglich.
[0026] Um einen Selbsteinzug 20 oder einen Anschlag 40 an dem fixierten Montageteil 10 zu
befestigen, wird der Selbsteinzug 20 (Figur 9) oder ein Anschlag 40 von oben in die
jeweilige Nut 55 oder 56 eingefügt. Der Monteur kann nun wählen, ob er das Montageelement
15 oder 18 benachbart zu der Wand 14 oder das weiter von der Wand 14 entfernt liegende
Montageelement 16 oder 19 nimmt, um den Selbsteinzug 20 zu fixieren. Die Montage erfolgt
dergestalt, dass das Gehäuse 21 des Selbsteinzuges 20 in die Nut 55 oder 56 eingesetzt
wird und anschließend an dem Montageteil 10 vorpositioniert wird, indem die an der
Unterseite des Gehäuses 21 angeordnete Rhombusmutter 25 die vorbestimmte Position
in dem Montageelement 15, 16, 17 oder 18 einnimmt. Dann kann der Monteur die Schraube
26 drehen, was in einem ersten Schritt die Rhombusmutter 25 dreht und an der hinterschnittenen
Nut 55 oder 56 gegen ein Anheben sichert. Die Rhombusmutter 25 ist länglich ausgebildet
und kann nur einen gewissen Winkelbereich in der Nut 55 oder 56 gedreht werden, bis
es an den Nutwänden anschlägt, so dass dann durch Anziehen der Schraube 26 die nach
innen ragenden Stege an der Nut 55 und 56 zwischen dem Gehäuse 21 und der Rhombusmutter
25 festgeklemmt werden und der Selbsteinzug 20 so in der gewünschten Position fixiert
ist. Nach der Montage des Selbsteinzuges 20 kann nun der zweite Selbsteinzug 20 oder
ein Anschlag 40 an der anderen Nut 55 oder 56 fixiert werden.
[0027] In Figur 10 ist ein modifiziertes Ausführungsbeispiel eines Montageteils 30 gezeigt,
bei dem nur ein einziges Montageelement 33 vorgesehen ist. Dieses Montageelement 33
ist verschiebbar an dem Montageteil 30 gehalten, um eine Voreinstellung einer Endposition
für eine Schiebetür 6 oder 7 vornehmen zu können. Die Führungsschiene 5 ist wie bei
dem vorangegangenen Ausführungsbeispiel ausgebildet, und das Montageteil 30 kann wahlweise
an einer der Nuten 55 oder 56 fixiert werden.
[0028] Das Montageteil 30 umfasst einen Steg 31, an dem eine Wand 32 angeformt ist, die
an einer Stirnseite der Führungsschiene 5 anlegbar ist. An dem Steg 31 ist das Montageelement
33 verschiebbar angeordnet.
[0029] Wie Figur 11 zeigt, sind an dem Steg 31 Rastaufnahmen 37 oder Rastvorsprünge ausgebildet,
um das Montageelement 33 leichter in einer gewünschten Position fixieren zu können.
Ferner sind an dem Steg 31 Markierungen 38, beispielsweise in Form von Zahlen, Buchstaben
oder Symbolen, angeordnet, um verschiedene Montagepositionen des Montageelementes
33 zu visualisieren.
[0030] Das in den Figuren 12A und 12B gezeigte Montageelement 33 umfasst eine Aufnahme 35
zwischen zwei Wandabschnitten 34 und dient zur Aufnahme eines Klemmelementes in Form
einer Rhombusmutter, wie dies oben beschrieben ist. An einer Unterseite eines Bodens
des Montageelementes 33 befindet sich ein Vorsprung 36, der in eine der Rastaufnahmen
37 an dem Steg 31 einfügbar ist.
[0031] Für die Montage des Montageteils 30 wird das Montageelement 33 an dem Steg 31 angeordnet
und in die Nut 55 oder 56 eingeschoben. Vor dem Einschieben oder danach kann das Montageelement
33 an dem Steg 31 ausgerichtet werden, wobei die Markierungen 38 zur Auswahl der geeigneten
Montageposition dienen. In dieser Position kann nun ein Selbsteinzug 20 oder ein Anschlag
40 montiert werden, der wie bei dem vorangegangen Ausführungsbeispiel über die Rhombusmutter
25 oder 43 in das Montageelement 33 eingefügt wird, um dann die Rhombusmutter 25 oder
43 über die Schraube 26 an den Nuten 55 oder 56 der Führungsschiene 5 klemmend zu
fixieren. Optional kann der Steg 31 dann aus der Führungsschiene 5 wieder herausgezogen
werden, um mit dem Steg 31 ein weiteres Montageelement 33 auszurichten und an der
Führungsschiene 5 zu fixieren. Alternativ kann der Steg 31 auch in der Führungsschiene
5 belassen werden, wie dies in Figur 13 gezeigt ist.
[0032] In den Figuren 14A und 14B ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Montageteils
10' im Detail dargestellt. Das Montageteil 10' umfasst einen Montagesteg 11, an dem
ein Klemmelement, beispielsweise eine Rhombusmutter vorgesehen ist, um den Montagesteg
11 an einem Kanal oder einer Nut an der Führungsschiene 5 zu fixieren.
[0033] Das Montageteil 10' umfasst weiterhin zwei Stege 13' und 17', die im Wesentlichen
senkrecht von einer Wand 14 hervorstehen und in Nuten oder Kanälen der Führungsschiene
5 einschiebbar sind. An dem Steg 13' sind drei Montageelemente 15, 16 und 115 ausgebildet,
die in Längsrichtung der Führungsschiene 5 versetzt, also hintereinander, angeordnet
sind. An dem Steg 17' sind ebenfalls drei Montageelemente 18, 19 und 118 vorgesehen,
die in Längsrichtung der Führungsschiene 5 gleichfalls versetzt angeordnet sind. Die
Montageelemente 15, 16, 18, 19, 115 und 118 sind als topfförmige Aufnahmen ausgebildet,
können aber auch durch Stege, Aussparungen oder andere Formkörper gebildet sein. An
den Montageelementen 15, 16, 18, 19, 115 und 118 sind am Boden Markierungen oder Prägungsstrukturen
vorgesehen, so dass die Montage vereinfacht wird.
[0034] Beide Stege 13' und 17' sind integral mit der Wand 14 ausgebildet, die stirnseitig
an die Führungsschiene 5 anlegbar ist. An der Wand 14 ist eine biegbare Lasche 45
mit mindestens einer Öffnung 46 für den Eingriff eines Befestigungsmittels, insbesondere
einer Schraube, vorgesehen. Die Lasche 45 ist dabei durch Schlitze 47 und 48 von der
Wand 14 getrennt und ist daher in Längsrichtung der Führungsschiene 5 flexibel bewegbar,
jedoch senkrecht hierzu, insbesondere in Höhenrichtung biegesteif ausgebildet. Die
Flexibilität der Lasche 45 in Längsrichtung dient der Aufgabe, Herstelltoleranzen
am Möbelkorpus 2 oder Längenabweichungen zwischen der Führungsschiene 5 und Oberboden
3 auszugleichen, wenn das Montageteil 10' zwischen der Führungsscheine 5 und einer
Wand eines Möbelkorpus 2 angeordnet wird, um dann mit dem Möbelkorpus 2 verschraubt
zu werden. Dadurch kann eine zusätzliche Abstützung der Führungsschiene 5 durch das
Montageteil 10' vorgenommen werden, um ein Abheben der Führungsschiene 5 durch eine
Biegebelastung zu vermeiden.
[0035] In den Figuren 15A und 15B ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Montageteils
9' im Detail dargestellt, das ähnlich zu dem Montageteil 10' ausgebildet ist, aber
ohne den Montagesteg 11. Gleiche Bauteile wurden mit den gleichen Bezugsziffern bezeichnet.
[0036] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel umfassen die Montageteile 9, 9', 10 und
10' jeweils zwei Stege 13 und 17, wobei auch nur ein Steg oder mehr als zwei Stege
vorgesehen sein können, an denen mindestens zwei Montageelemente 15, 16 oder 18, 19
vorgesehen sind. Zudem kann die Anzahl der Montageelemente pro Montageteil 9, 9',
10 oder 10' auch mehr als zwei oder drei sein.
[0037] In den dargestellten Ausführungsbeispielen werden als Rhombusmuttern 12, 25 und 43
ausgebildete Nutensteine eingesetzt, die über eine Schraube gedreht und dann klemmend
an der Führungsschiene 5 festgelegt werden. Es ist natürlich auch möglich, andere
mechanische Befestigungsmittel oder Klemmelemente zu verwenden, um die Montageteile
9, 9', 10 10', die Selbsteinzüge 20 oder die Anschläge 40 zu fixieren.
Bezugszeichenliste
[0038]
- 1
- Möbel
- 2
- Möbelkorpus
- 3
- Oberboden
- 4
- Seitenwand
- 5
- Führungsschiene
- 6
- Schiebetür
- 7
- Schiebetür
- 9
- Montageteil
- 10, 10'
- Montageteil
- 11
- Montagesteg
- 12
- Nutenstein
- 13, 13'
- Steg
- 14
- Wand
- 15, 115
- Montageelement
- 16
- Montageelement
- 17, 17'
- Steg
- 18, 118
- Montageelement
- 19
- Montageelement
- 20
- Selbsteinzug
- 21
- Gehäuse
- 22
- Führungsbahn
- 23
- Mitnehmer
- 24
- Dämpfungsvorrichtung
- 25
- Nutenstein
- 26
- Schraube
- 30
- Montageteil
- 31
- Steg
- 32
- Wand
- 33
- Montageelement
- 34
- Wandabschnitt
- 35
- Aufnahme
- 36
- Vorsprung
- 37
- Rastaufnahme
- 38
- Markierung
- 40
- Anschlag
- 41
- Anschlagelement
- 42
- Steg
- 43
- Nutenstein
- 45
- Lasche
- 46
- Öffnung
- 47
- Schlitz
- 48
- Schlitz
- 51
- Laufbahn
- 52
- Laufbahn
- 53
- Seitenwand
- 54
- Nut
- 55
- Nut
- 56
- Nut
- 60
- Laufteil
- 70
- Laufteil
1. Führungsvorrichtung für eine Schiebetür (6, 7) mit einer Führungsschiene (5), die
mindestens eine Laufbahn (51, 52) für ein Laufteil (60, 70) aufweist, und mindestens
einem endseitig in die Führungsschiene (5) einsteckbaren Montageteil (30), dadurch gekennzeichnet, dass an dem Montageteil (30) mindestens ein in Längsrichtung der Führungsschiene (5) verstellbares
Montageelement (33) für die Fixierung eines Anschlags (40) oder eines Selbsteinzuges
(20) für ein Laufteil (60, 70) vorgesehen ist.
2. Führungsvorrichtung für eine Schiebetür (6, 7) mit einer Führungsschiene (5), die
mindestens eine Laufbahn (51, 52) für ein Laufteil (60, 70) aufweist, und mindestens
einem endseitig in die Führungsschiene (5) einsteckbaren Montageteil (9, 9', 10, 10'),
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei in Längsrichtung der Führungsschiene (5) versetzt angeordnete Montageelemente
(15, 16, 18, 19, 115, 118) zur Fixierung eines Anschlags (40) oder eines Selbsteinzuges
(20) für ein Laufteil (60, 70) vorgesehen sind.
3. Führungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Montageteil (9, 9', 10, 10', 30) einen Wandabschnitt (14, 32) aufweist, der stirnseitig
an der Führungsschiene (5) anlegbar ist.
4. Führungsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Montageelement (15, 16) in einer Richtung parallel zur Erstreckung
des Wandabschnittes (14) in einer Flucht mit einem anderen Montagelement (18, 19,
115, 118) angeordnet ist.
5. Führungsvorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass an dem mindestens einen Wandabschnitt (14) eine biegbare Lasche (45) mit mindestens
einer Öffnung (46) für ein Befestigungsmittel vorgesehen ist.
6. Führungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Nut (55, 56) zur Aufnahme mindestens eines Montageelementes (15, 16, 18, 19,
35) benachbart zu einer Laufbahn (51, 52) an der Führungsschiene (5) angeordnet ist.
7. Führungsvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Nut (55, 56) hinterschnitten mit nach innen ragenden Stegen ausgebildet ist.
8. Führungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Montageelemente (15, 16, 18, 19, 35, 115, 118) als Aufnahmen ausgebildet sind, in
die ein Klemmelement zur Fixierung eines Anschlages (40) oder eines Selbsteinzuges
(20) einsteckbar ist.
9. Führungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag (40) oder der Selbsteinzug (20) an der Führungsschiene (5) an einer
Nut (55, 56) klemmend festlegbar ist.
10. Führungsvorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Klemmelement als Nutenstein (25, 43) ausgebildet ist.
11. Führungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die versetzt angeordneten Montageelemente (15, 16, 18, 19, 115, 118) an einem Steg
(13, 17) ausgebildet sind, der in einer Nut (55, 56) der Führungsschiene eingefügt
ist.
12. Führungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Montageteil (30) einen in eine Nut (55, 56) der Führungsschiene (5) einsteckbaren
Steg (31) und ein an dem Steg (31) verschiebbares Montageelement (33) aufweist.
13. Führungsvorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Steg (31) Markierungen (38) zur Positionierung des Montageelementes (35) vorgesehen
sind.
14. Führungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Selbsteinzug (20) einen entlang einer Führungsbahn (22) geführten Mitnehmer (23)
aufweist, der durch einen Kraftspeicher in eine Einzugsrichtung vorgespannt ist, wobei
der Selbsteinzug (20) optional eine Dämpfungsvorrichtung (24) zum Abbremsen des Mitnehmers
(23) aufweist.
15. Möbel, insbesondere Schrankmöbel, mit einer Führungsvorrichtung für eine Schiebetür
(6, 7) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.