[0001] Die Erfindung betrifft einen Deckelbeschlag zum schwenkbaren Befestigen eines Möbeldeckels
an einen Möbelkorpus. Der Deckelbeschlag weist ein Basiselement zur Montage des Deckelbeschlags
an eine Seitenwand des Möbelkorpus auf, wobei ein Schwenkarm an dem Basiselement schwenkbar
befestigt ist. Ein schwenkarmseitiges Verbindungselement ist mit dem Schwenkarm schwenkbar
verbunden. Ferner weist der Deckelbeschlag ein deckelseitiges Verbindungselement auf,
das eine Befestigungsfläche aufweist, an der der Möbeldeckel befestigbar ist.
[0002] Einen solchen Möbeldeckel zeigt zum Beispiel
EP 2 354 404 A2, bei dem der Schwenkarm derart mit Kraft beaufschlagt ist, dass er über seinen größten
Schwenkweg in Richtung zu einer Offenstellung hin mit Kraft beaufschlagt ist. Darüber
hinaus wird über einen kleineren Schwenkweg in Richtung zur Schließstellung ebenfalls
eine Anzugskraft auf den Schwenkarm ausgeübt. Der Kraftantrieb dient zur Kompensation
der Gewichtskräfte des Möbeldeckels, der mit dem deckelseitigen Verbindungselement
verbindbar ist, damit der Möbeldeckel in jeder beliebigen Position gehalten ist oder
durch den Kraftantrieb selbständig in die Offenposition überführt werden kann.
[0003] Bei der Montage wird der Deckelbeschlag üblicherweise zunächst an einer Seitenwand
des fertiggestellten Möbelkorpus montiert. Zur Montage des Möbeldeckels wird der Schwenkarm
sodann in seine Offenposition überführt. Der Möbeldeckel wird dann in der Offenstellung
des Schwenkarms an das deckelseitige Verbindungselement montiert. Insbesondere dann,
wenn der Schwenkarm mittels eines Kraftantriebs, wie dies bei der
EP 2 354 404 A2 der Fall ist, mit Kraft beaufschlagt ist, stellt das Überführen des Schwenkarms in
die Offenposition eine Gefahrenquelle für den Monteur dar, da aufgrund des fehlenden
Klappengewichts der Schwenkarm in seine Offenposition unkontrolliert schnellen kann
und zu Verletzungen führen kann.
[0004] Einen anderen Deckelbeschlag der genannten Art zeigt
EP 2 459 829 B1. Zur Vereinfachung der Montage des Möbeldeckels an einen solchen Deckelbeschlag schlägt
WO 2017/193146 A1 vor, dass der Deckelbeschlag einen deckelseitigen Beschlagkörper aufweist, der mit
dem Möbeldeckel verbunden werden kann und eine Befestigungsvorrichtung aufweist, die
mit dem Schwenkarm schwenkbar verbunden ist. Der Beschlagkörper und die Befestigungsvorrichtung
sind hierbei derart ausgebildet, dass diese in der Schließstellung des Schwenkarms
durch manuelles Andrücken des Möbeldeckels in Richtung zu Stirnseiten der Seitenwände
des Möbelkorpus selbsttätig verrasten. Die Montage des Möbeldeckels erfolgt somit
in der Schließstellung des Schwenkarms in einer Richtung quer zu einer Ebene, die
von den Stirnflächen der Seitenwände bzw. von dem Möbeldeckel in seiner Schließstellung
definiert wird.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Deckelbeschlag bereitzustellen,
der die Montage eines Möbeldeckels in der geschlossenen Stellung des Schwenkarms ermöglicht.
[0006] Die Aufgabe wird durch einen Deckelbeschlag zum schwenkbaren Befestigen eines Möbeldeckels
an einem Möbelkorpus gelöst. Der Deckelbeschlag weist ein Basiselement zur Montage
des Deckelbeschlags an eine Seitenwand des Möbelkorpus auf, wobei ein Schwenkarm an
dem Basiselement schwenkbar befestigt ist. Ein schwenkarmseitiges Verbindungselement
ist mit dem Schwenkarm schwenkbar verbunden. Ferner weist der Deckelbeschlag ein deckelseitiges
Verbindungselement auf, das eine Befestigungsfläche aufweist. Das deckelseitige Verbindungselement
ist durch Bewegen relativ zum schwenkarmseitigen Verbindungselement in einer Montagerichtung
parallel zur Befestigungsfläche an das schwenkarmseitige Verbindungselement montierbar.
Der Deckelbeschlag weist ferner eine Rampenfläche an einem der beiden Verbindungselemente
auf, die, in Montagerichtung betrachtet, schräg zur Befestigungsfläche angeordnet
ist. Ferner weist der Deckelbeschlag ein Gleitelement auf, das an dem anderen der
beiden Verbindungselemente angeordnet ist und beim Bewegen des deckelseitigen Verbindungselements
in die Montagerichtung entlang der Rampenfläche gleitet.
[0007] Durch das Abgleiten des Gleitelements entlang der schräg zur Montagerichtung verlaufenden
Rampenfläche wird das schwenkarmseitige Verbindungselement entsprechend der Schrägstellung
der Rampenfläche an das deckelseitige Verbindungselement herangezogen.
[0008] Der Deckelbeschlag kann somit an der Seitenwand eines Möbelkorpus derart montiert
sein, dass das schwenkarmseitige Verbindungselement im unmontierten Zustand des deckelseitigen
Verbindungselements in den Möbelkorpus hineingeschwenkt ist, also hinter einer Ebene
liegt, die von einer Öffnung des Möbelkorpus gebildet ist. Zur Montage des Möbeldeckels,
mit dem die Öffnung verschließbar sein soll, muss der Stellarm nicht in die Offenposition
überführt werden. Durch eine Bewegung des Möbeldeckels und damit des deckelseitigen
Verbindungselements in Montagerichtung parallel zur Ebene der Öffnung wird durch das
Abgleiten des Gleitelements entlang der Rampenfläche das schwenkarmseitige Verbindungselement
in Richtung zur Öffnung an das deckelseitige Verbindungselement herangezogen und gegebenenfalls
etwas aus dem Möbelkorpus herausgezogen. Der Schwenkarm wird somit aus einer im Möbelkorpus
liegenden Montagestellung in eine etwas in Richtung zur Offenstellung liegenden Schließstellung
bewegt.
[0009] Zum weiteren Montieren des deckelseitigen Verbindungselements kann vorgesehen sein,
dass der Schwenkarm in seine Offenposition überführt wird, wobei das deckelseitige
Verbindungselement vorläufig mit dem schwenkarmseitigen Verbindungselement verbunden
bleibt. Der Schwenkarm kann somit nicht unkontrolliert in die Offenstellung springen,
da nun das Möbeldeckelgewicht einer eventuellen Kraft eines Kraftantriebs des Deckelbeschlags
entgegenwirkt.
[0010] Für den Fall, dass kein Kraftantrieb vorgesehen ist, ist ebenfalls die Montage vereinfacht,
da der Möbeldeckel in der Schließstellung des Schwenkarms einfacher gegenüber dem
Korpus zu justieren ist, als dies in der geöffneten Position der Fall ist, indem der
Schwenkarm beweglich und unfixiert aus dem Möbelkorpus herausragt.
[0011] In einem Ausführungsbeispiel des Deckelbeschlags kann das Gleitelement, im montierten
Zustand des deckelseitigen Verbindungselements, gegen eine Stützfläche abgestützt
sein, die gegenüberliegend zur Rampenfläche angeordnet ist. Somit befindet sich das
Gleitelement abgestützt zwischen der Rampenfläche und der Stützfläche, sodass das
Gleitelement quer zur Montagerichtung nicht relativ zum schwenkarmseitigen Verbindungselement
bewegt werden kann. Eine Vorfixierung des deckelseitigen Verbindungselements zum schwenkarmseitigen
Verbindungselement ist somit in beiden Richtungen quer zur Montagerichtung gewährleistet.
[0012] Hierbei kann das Gleitelement im montierten Zustand des deckelseitigen Verbindungselements
Rastvorsprünge hintergreifen, die an der Rampenfläche und an der Stützfläche angeordnet
sind. Somit ist das Gleitelement auch, zumindest vorläufig, entgegen der Richtung
zur Montagefläche gegen Verschieben gesichert.
[0013] Der Deckelbeschlag kann darüber hinaus eine Fixiereinrichtung aufweisen, mittels
derer das deckelseitige Verbindungselement im montierten Zustand an dem schwenkarmseitigen
Verbindungselement gegen Verstellen entgegen der Montagerichtung fixiert ist.
[0014] Die Fixiereinrichtung kann in einer Ausgestaltung ein Rastelement an einem der beiden
Verbindungselemente aufweisen, das im montierten Zustand des deckelseitigen Verbindungselements
einen Fanghaken am anderen der beiden Verbindungselemente hintergreift und gegen den
Fanghaken entgegen der Montagerichtung abgestützt und gehalten ist.
[0015] Der Fanghaken kann derart ausgebildet sein, dass er zwischen einer Freigabestellung
und einer Fixierstellung verstellbar ist, wobei der Fanghaken eine Einführschräge
aufweist, die in einem spitzen Winkel zur Montagerichtung angeordnet ist. Somit kann
durch Bewegen des Gleitelements in Montagerichtung das Gleitelement den Fanghaken
über ein Abgleiten entlang der Einführschräge aus der Fixierstellung in die Freigabestellung
überführen und, sobald das Gleitelement den Fanghaken hintergreift, ein Zurückspringen
des Fanghakens in die Fixierstellung ermöglichen.
[0016] Hierzu kann der Fanghaken zur Einnahme seiner Fixierstellung federbeaufschlagt sein.
Der Fanghaken kann darüber hinaus einen Entriegelungshebel zur manuellen Betätigung
des Fanghakens aufweisen, sodass dieser aus seiner Fixierstellung manuell in die Freigabestellung
überführbar ist.
[0017] In einer beispielshaften Ausführung weist der Deckelbeschlag ein Sicherungselement
an einem der beiden Verbindungselemente auf, das im montierten Zustand des deckelseitigen
Verbindungselements in einer Sicherungsausnehmung am anderen der beiden Verbindungselemente
angeordnet ist und in dieser quer zur Montagerichtung bzw. quer zur Befestigungsebene
abgestützt ist. Hierdurch wird eine weitere Sicherung des deckelseitigen Verbindungselements
gegen Verstellen quer zur Montagerichtung gewährleistet. Insbesondere wenn das Sicherungselement
in Montagerichtung beabstandet zum Gleitelement angeordnet ist, wird ein Verkippen
des deckelseitigen Verbindungselements relativ zum schwenkarmseitigen Verbindungselement
verhindert.
[0018] In einer Ausgestaltung kann das Rastelement das Sicherungselement sein.
[0019] Ferner wird die Aufgabe durch ein Möbel gelöst, wobei das Möbel einen Möbelkorpus
mit einer Öffnung aufweist und einen Möbeldeckel zum Verschließen der Öffnung, wobei
der Möbeldeckel eine Deckelebene definiert. Der Möbeldeckel ist mittels eines vorangehend
beschriebenen Deckelbeschlags schwenkbar mit dem Möbelkorpus verbunden, wobei die
Befestigungsfläche parallel zur Deckelebene angeordnet ist.
[0020] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Deckelbeschlags wird
im Folgenden anhand der Zeichnungen näher erläutert. Hierin zeigen:
- Figur 1
- einen Längsschnitt durch ein Möbelstück mit einem erfindungsgemäßen Deckelbeschlag
in seiner Offenstellung;
- Figur 2
- einen Längsschnitt des Möbelstücks gemäß Figur 1 mit dem Deckelbeschlag in seiner
Schließstellung;
- Figur 3
- eine vergrößerte perspektivische Darstellung des schwenkarmseitigen Verbindungselements;
- Figur 4
- eine vergrößerte perspektivische Darstellung des deckelseitigen Verbindungselements;
- Figur 5
- einen Längsschnitt das Möbelstück gemäß Figur 2 mit demontiertem deckelseitigen Verbindungselement
in einer Montagestellung zur Montage des deckelseitigen Verbindungselements;
- Figur 6
- einen Ausschnitt des Längsschnitts gemäß Figur 5 im Bereich der Verbindungselemente;
- Figur 7
- eine Darstellung der Verbindungselemente gemäß Figur 6, wobei das deckelseitige Verbindungselement
in Montagerichtung verschoben ist und das Gleitelement in Anlage zur Rampenfläche
ist;
- Figur 8
- eine Darstellung der Verbindungselemente gemäß Figur 7, wobei das deckelseitige Verbindungselement
weiter in Montagerichtung bewegt ist und das Rastelement in Anlage zur Einführschräge
des Fanghakens ist;
- Figur 9
- eine Darstellung der Verbindungselemente Figur 8, wobei das deckelseitige Verbindungselement
weiter in Montagerichtung bewegt ist und der Fanghaken vom Rastelement in seine Freigabestellung
überführt ist; und
- Figur 10
- eine Darstellung der Verbindungselemente gemäß Figur 9, wobei das deckelseitige Verbindungselement
im vollständig montierten Zustand gezeigt ist.
[0021] Figur 1 zeigt ein Möbel mit einem Möbelkorpus 1 und einem Möbeldeckel 2, wobei der
Möbeldeckel 2 über zwei Deckelbeschläge, von denen ein Deckelbeschlag 3 zu sehen ist,
schwenkbar mit dem Möbelkorpus 1 verbunden ist. Der Möbelkorpus 1 weist zwei parallel
zueinander angeordnete und vertikal verlaufende Seitenwände 4 auf, von denen eine
Seitenwand 4 sichtbar ist. Der Möbelkorpus 1 weist ferner einen Unterboden 5 und einen
Oberboden 6 auf, die den Möbelkorpus 1 nach unten oder oben abschließen. Nach hinten
ist der Möbelkorpus 1 durch eine Rückwand 7 verschlossen. Innerhalb des Möbelkorpus
1 befindet sich ein Zwischenboden 8. An beiden Seitenwänden 4 ist ein Deckelbeschlag
3 montiert.
[0022] Der Möbelkorpus 1 weist eine nach vorne weisende Öffnung 9 auf, durch die das Innere
des Möbelkorpus 1 in der in Figur 1 dargestellten Offenstellung des Deckelbeschlags
3 zugänglich ist. Die Figur 2 zeigt den Deckelbeschlag 3 in seiner Schließstellung,
in der der Möbeldeckel 2 die Öffnung 9 verschließt.
[0023] Der Deckelbeschlag 3 ist derart ausgebildet, dass er den Möbeldeckel 2, ausgehend
von der in Figur 2 dargestellten Schließstellung, bis zur in Figur 1 dargestellten
Offenstellung über den Oberboden 6 des Möbelkorpus 1 hinwegschwenkt. Grundsätzlich
können auch andere Deckelbeschläge vorgesehen sein, die den Möbeldeckel parallel verstellen
oder aber einen Möbeldeckel in Form eines Faltdeckels betätigen.
[0024] Die Seitenwände 4, der Unterboden 5 und der Oberboden 6 haben zum Möbeldeckel 2 hin
weisende Stirnflächen, die gemeinsam eine Öffnungsebene O bilden. Die Öffnungsebene
O ist in der gezeigten Anordnung des Möbelkorpus 1 vertikal angeordnet. In der geschlossenen
Stellung des Deckelbeschlags 3 befindet sich der Möbeldeckel 2 ebenfalls in einer
vertikalen Ausrichtung parallel zur Öffnungsebene O. Der Möbeldeckel 2 weist eine
zum Möbelkorpus 1 hin weisende Innenfläche auf, die eine Deckelebene D definiert,
die in der Schließstellung des Deckelbeschlags 3 parallel zur Öffnungsebene O angeordnet
ist.
[0025] Der Deckelbeschlag 3 weist ein Basiselement 10 auf, das an der Seitenwand 4 des Möbelkorpus
1 befestigt ist. An dem Basiselement 10 ist ein Schwenkarm 11 schwenkbar befestigt.
An dem Schwenkarm 11 ist wiederum ein schwenkarmseitiges Verbindungselement 12 schwenkbar
befestigt. Damit das schwenkarmseitige Verbindungselement 12 in der gezeigten Ausführungsform
einen definierten Bewegungsablauf beim Öffnen und Schließen des Möbeldeckels 2 aufweist,
ist ein Steuerarm 13 vorgesehen, der einerseits schwenkbar mit dem Basiselement 10
und andererseits schwenkbar mit dem schwenkarmseitigen Verbindungselement 12 schwenkbar
verbunden ist.
[0026] Mit dem schwenkarmseitigen Verbindungselement 12 ist ein deckelseitiges Verbindungselement
14 verbunden. Das deckelseitige Verbindungselement 14 weist eine ebene Befestigungsfläche
15 auf, die an der Innenfläche 16 des Möbeldeckels 2 anliegt und über das deckelseitige
Verbindungselement 14 mit dem Möbeldeckel 2 verbunden ist. Das deckelseitige Verbindungselement
14 ist hierzu über Befestigungsschrauben 30 (Figuren 6 bis 10) mit dem Möbeldeckel
2 verbunden.
[0027] Die Figuren 5 und 6 zeigen eine seitliche Schnittdarstellung des Möbelkorpus 1, wobei
das deckelseitige Verbindungselement 14 in einer Montagestellung vor der Montage mit
dem schwenkarmseitigen Verbindungselement 12 dargestellt ist. Bei der Montage des
Deckelbeschlags 3 wird zunächst der Deckelbeschlag 3 über das Basiselement 10 an der
Seitenwand 4 des Möbelkorpus 1 befestigt. Der Deckelbeschlag 3 befindet sich hierbei
in einer Montagestellung nahe der Schließstellung. In der Montagestellung ist das
schwenkarmseitige Verbindungselement 12 um einen bestimmten Betrag nach innen in dem
Möbelkorpus 1 versetzt angeordnet. In Figur 6 ist ersichtlich, dass das schwenkarmseitige
Verbindungselement 12 in einem ersten Abstand a1 zur Öffnungsebene O angeordnet ist
und sich somit vollständig innerhalb des Möbelkorpus 1 befindet. Im montierten Zustand
(Figur 10) des deckelseitigen Verbindungselements 14 ist das schwenkarmseitige Verbindungselement
12 um einen bestimmten Betrag aus dem Möbelkorpus 1 herausgeschwenkt bzw. herausbewegt.
In Figur 10 ist erkennbar, dass das schwenkarmseitige Verbindungselement 12 aus der
Öffnung des Möbelkorpus 1 um den Abstand a2 nach außen vorsteht. Es ist jedoch nicht
zwingend erforderlich, dass das schwenkarmseitige Verbindungselement 12 aus dem Möbelkorpus
1 vorsteht, es reicht aus, wenn dieses nur etwas von der Montagestellung weg in Richtung
zur Offenstellung bewegt ist.
[0028] Der Schwenkarm 11 ist über einen nicht dargestellten Kraftantrieb in seiner Schließstellung
gemäß Figur 10 in Richtung zur Montagestellung gemäß Figur 6 mit Kraft beaufschlagt,
sodass der Möbeldeckel 2 an den Möbelkorpus 1 herangezogen wird, um ein sicheres Verschließen
des Möbelkorpus 1 zu gewährleisten. Um Montagetoleranzen ausgleichen zu können, muss
daher ein bestimmter Verstellweg, ausgehend von der Schließstellung gemäß Figur 10,
in Richtung zur Montagestellung gemäß Figur 6 vorhanden sein. Grundsätzlich ist es
auch möglich, dass der Deckelbeschlag 3 keinen Kraftantrieb aufweist.
[0029] Üblicherweise wird zur Montage des Möbeldeckels 2 der Deckelbeschlag 3 bzw. der Schwenkarm
11 in seine Offenstellung bewegt, sodass das schwenkarmseitige Verbindungselement
12 sich außerhalb des Möbelkorpus 1 befindet und das deckelseitige Verbindungselement
14 mit dem schwenkarmseitigen Verbindungselement 12 verbunden werden kann.
[0030] Erfindungsgemäß ist jedoch vorgesehen, dass der Schwenkarm 11 durch eine Querbewegung
des deckelseitigen Verbindungselements 14 in einer Montagerichtung M (Figur 5) parallel
zur Deckelebene D bzw. parallel zur Öffnungsebene O das schwenkarmseitige Verbindungselement
12 aus der Montagestellung gemäß Figur 6 bis zur Schließstellung aus dem Möbelkorpus
1 bewegt wird.
[0031] Hierzu weist das schwenkarmseitige Verbindungselement 12 eine Rampenfläche 17 auf,
die in Montagerichtung M schräg zur Befestigungsfläche 15 des deckelseitigen Verbindungselements
14 verläuft. Das deckelseitige Verbindungselement 14 weist ein Gleitelement 18 auf,
das stiftförmig gestaltet ist und parallel zur Befestigungsfläche 15 bzw. zur Deckelebene
D und senkrecht zur Montagerichtung M angeordnet ist. Die Rampenfläche 17 kann alternativ
auch am deckelseitgien Verbindungselement 14 angeordnet sein, wobei dann das Gleitelement
18 am schwenkbarmseitigen Verbindungselement 14 anzuordnen ist.
[0032] Die Rampenfläche 17 ist derart im dargestellten Ausführungsbeispiel ausgebildet,
dass der Abstand der Rampenfläche 17 zur Öffnungsebene O sich in Montagerichtung M
vergrößert. Im vorliegenden Fall ist die Montagerichtung M vertikal ausgerichtet,
sodass das deckelseitige Verbindungselement 14 vertikal nach unten zur Montage bewegt
wird. Alternativ ist es auch möglich, dass die Montagerichtung M vertikal nach oben
führt. Dies kann insbesondere dann von Bedeutung sein, wenn der Möbelkorpus 1 am Oberboden
6 eine Kranzleiste aufweist, sodass der Möbeldeckel 2 nicht in der Öffnungsebenen
O nach oben über den Möbelkorpus 1 hinweg verschoben werden kann.
[0033] Der Möbeldeckel 2 ist an die Öffnung 9 des Möbelkorpus 1 angelegt, wobei das Gleitelement
18 weiter in die Öffnung hineinragt bzw. weiter von der Öffnungsebene O beabstandet
ist, als der kleinste Abstand der Rampenfläche 17 zur Öffnungsebene O.
[0034] Somit hintergreift das Gleitelement 18 bei einer Bewegung des deckelseitigen Verbindungselements
14 in Montagerichtung M die Rampenfläche 17 und kommt mit dieser in Anlage. Bei einem
weiteren Bewegen des deckelseitigen Verbindungselements 14 in Montagerichtung M wird
aufgrund der sich schräg zur Montagerichtung M verlaufenden Rampenfläche 17 das schwenkarmseitige
Verbindungselement 12 in Richtung zum deckelseitigen Verbindungselement 14 bzw. in
Richtung zum Möbeldeckel 2 aus dem Möbelkorpus 1 herausgezogen. In Figur 7 ist das
schwenkarmseitige Verbindungselement 12 bereits so weit aus dem Möbelkorpus 1 herausgezogen,
dass es annähernd fluchtend mit der Öffnungsebene O angeordnet ist.
[0035] Bei weiterem Bewegen des deckelseitigen Verbindungselements 14 gelangt das Gleitelement
18 zudem in Anlage zu einer Stützfläche 19, die gegenüberliegend zur Rampenfläche
17 angeordnet ist. Die Stützfläche 19 ist derart angeordnet, dass sich zwischen der
Rampenfläche 17 und der Stützfläche 19 ein nach oben öffnender, im Querschnitt keilförmiger
Spalt 31 ergibt, in den das Gleitelement 18 eintaucht. Sobald das Gleitelement 18
weit genug in diesen Spalt 31 eingetaucht ist, ist es gegen die Rampenfläche 17 in
der einen Richtung quer zur Montagerichtung M und gegen die Stützfläche 19 in der
entgegengesetzten Richtung axial abgestützt.
[0036] An einem unteren Ende sind die Rampenfläche 17 und die Stützfläche 19 über einen
Bogenabschnitt miteinander verbunden. In der vollständig montierten Stellung befindet
sich das Gleitelement 18 am Grund des Spalts 31 zwischen der Rampenfläche 17 und der
Stützfläche 19, wobei das Gleitelement 18 Rastvorsprünge 20, 21 an der Rampenfläche
17 und an der Stützfläche 19 passiert hat und hinter diesen verrastet ist, sodass
es nicht ohne einen bestimmten Kraftaufwand wieder entgegen der Montagerichtung aus
dem Spalt 31 herausgezogen werden kann.
[0037] Zur Fixierung des deckelseitigen Verbindungselements 14 an dem schwenkarmseitigen
Verbindungselement 12 ist eine Fixiereinrichtung 22 vorgesehen. Diese weist ein Rastelement
23 am deckelseitigen Verbindungselement 14 auf, das ebenso wie das Gleitelement 18
stiftförmig gestaltet ist und parallel zu diesem angeordnet ist. Das Rastelement 23
hintergreift im montierten Zustand einen Fanghaken 24 der Fixiereinrichtung 22 am
schwenkarmseitigen Verbindungselement 12 und ist gegen Verschieben entgegen der Montagerichtung
M gesichert.
[0038] Alternativ kann der Fanghaken 24 auch am deckelseitigen Verbindungselement 14 angeordnet
sein und das Rastelement 23 am schwenkarmseitigen Verbindungselement.
[0039] Der Fanghaken 24 ist zwischen einer in den Figuren 6, 7, 8 und 10 dargestellten Fixierstellung
und einer in Figur 9 dargestellten Freigabestellung verstellbar. Zum Verstellen des
Fanghakens 24 weist dieser eine Einführschräge 25 auf, die mit der Montagerichtung
M einen spitzen Winkel einschließt. Beim Bewegen des deckelseitigen Verbindungselements
14 in Richtung der Montagerichtung M gelangt das Rastelement 23 zunächst in Anlage
zur Einführschräge 25 des Fanghakens 24 und drückt über diese den Fanghaken 24 aus
seiner Fixierstellung in seine Freigabestellung (Figur 9). Beim weiteren Verschieben
in Montagerichtung M springt der Fanghaken 24 zurück in seine Fixierstellung und sichert
das Rastelement 23 (Figur 10).
[0040] Zum manuellen Verstellen des Fanghakens 24 weist die Fixiereinrichtung 22 ferner
einen Entriegelungshebel 28 auf, über den der Fanghaken 24 manuell verstellt werden
kann. Der Fanghaken 24 ist über ein Federelement 27 in Richtung zu seiner Fixierstellung
mit Kraft beaufschlagt, wobei das Federelement 27 auf einem Schwenkbolzen 26, um den
der Fanghaken 24 schwenkbar ist, angeordnet.
[0041] Das schwenkarmseitige Verbindungselement 12 weist eine Sicherungsausnehmung 29 auf,
in das, im montierten Zustand des deckelseitigen Verbindungselements 14, das Rastelement
23 als ein Sicherungselement eingreift. In der gezeigten Ausführungsform hat das Rastelement
23 somit zwei Funktionen. Zum einen sichert das Rastelement das deckelseitige Verbindungselement
14 am schwenkarmseitigen Verbindungselement 12 gegen Verschieben in und entgegen der
Montagerichtung M durch Hintergreifen des Fanghakens 24. Zum anderen sichert das Rastelement
23 das deckelseitige Verbindungselement 14 gegen Verschieben quer zur Montagerichtung
M durch Eingreifen in die Sicherungsausnehmung 29. Die letztgenannten Funktion kann
alternativ durch ein separates Sicherungselement, zum Beispiel in Form eines separaten
stiftförmigen Elements, erfüllt werden.
[0042] Fernern kann das Sicherungselement auch alternativ am schwenkarmseitigen Verbindungselement
12 angeordnet sein, wobei die Sicherungsausnehmung 29 dann am deckelseitigen Verbindungselement
14 anzuordnen ist.
Bezugszeichenliste
[0043]
- 1
- Möbelkorpus
- 2
- Möbeldeckel
- 3
- Deckelbeschlag
- 4
- Seitenwand
- 5
- Unterboden
- 6
- Oberboden
- 7
- Rückwand
- 8
- Zwischenboden
- 9
- Öffnung
- 10
- Basiselement
- 11
- Schwenkarm
- 12
- schwenkarmseitiges Verbindungselement
- 13
- Steuerarm
- 14
- deckelseitiges Verbindungselement
- 15
- Befestigungsfläche
- 16
- Innenfläche
- 17
- Rampenfläche
- 18
- Gleitelement
- 19
- Stützfläche
- 20
- Rastvorsprung
- 21
- Rastvorsprung
- 22
- Fixiereinrichtung
- 23
- Rastelement
- 24
- Fanghaken
- 25
- Einführschräge
- 26
- Schwenkbolzen
- 27
- Federelement
- 28
- Entriegelungshebel
- 29
- Sicherungsausnehmung
- 30
- Befestigungsschrauben
- 31
- Spalt
- a1
- Abstand
- a2
- Abstand
- D
- Deckelebene
- M
- Montagerichtung
- O
- Öffnungsebene
1. Deckelbeschlag (3) zum schwenkbaren Befestigen eines Möbeldeckels (2) an einen Möbelkorpus
(1), wobei der Deckelbeschlag (3) Folgendes aufweist:
- ein Basiselement (10) zur Montage des Deckelbeschlags (3) an eine Seitenwand (4)
des Möbelkorpus (1),
- einen Schwenkarm (11), der an dem Basiselement (10) schwenkbar befestigt ist,
- ein schwenkarmseitiges Verbindungselement (12), das mit dem Schwenkarm (11) schwenkbar
verbunden ist,
- ein deckelseitiges Verbindungselement (14), das eine Befestigungsfläche (15) aufweist
und das durch Bewegen relativ zum schwenkarmseitigen Verbindungselement (12) in einer
Montagerichtung (M) parallel zur Befestigungsfläche (15) an das schwenkarmseitige
Verbindungselement (12) montierbar ist,
- eine Rampenfläche (17) an einem der beiden Verbindungselemente (12, 14), die in
Montagerichtung (M) schräg zur Befestigungsfläche (15) angeordnet ist, und
- ein Gleitelement (18), das an dem anderen der beiden Verbindungselemente (12, 14)
angeordnet ist und beim Bewegen des deckelseitigen Verbindungselements (14) in der
Montagerichtung (M) entlang der Rampenfläche (17) gleitet.
2. Deckelbeschlag (3) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gleitelement (18) im montierten Zustand des deckelseitigen Verbindungselements
(14) gegen eine Stützfläche (19) abgestützt ist, die gegenüberliegend zur Rampenfläche
(17) angeordnet ist.
3. Deckelbeschlag (3) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gleitelement (18) im montierten Zustand des deckelseitigen Verbindungselements
(14) Rastvorsprünge (20, 21) an der Rampenfläche (17) und an der Stützfläche (19)
hintergreift.
4. Deckelbeschlag (3)nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Deckelbeschlag (3) ferner eine Fixiereinrichtung (22) aufweist, mittels derer
das deckelseitige Verbindungselement (14) im montierten Zustand an dem schwenkarmseitigen
Verbindungselement (12) gegen Verstellen entgegen der Montagerichtung (M) fixiert
ist.
5. Deckelbeschlag (3) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Fixiereinrichtung ein Rastelement (23) an einem der beiden Verbindungselemente
(14) aufweist, das im montierten Zustand des deckelseitigen Verbindungselements (14)
einen Fanghaken (24) am anderen der beiden Verbindungselemente (12) hintergreift und
gegen den Fanghaken (24) entgegen der Montagerichtung (M) abgestützt und gehalten
ist.
6. Deckelbeschlag (3) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Fanghaken (24) zwischen einer Freigabestellung und einer Fixierstellung verstellbar
ist und eine Einführschräge (25) aufweist, die in einem spitzen Winkel zur Montagerichtung
(M) angeordnet ist.
7. Deckelbeschlag (3) nach einem der Ansprüche 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Fanghaken (24) zur Einnahme seiner Fixierstellung federbeaufschlagt ist und
dass der Fanghaken (24) einen Entriegelungshebel (28) zur manuellen Betätigung des Fanghakens
(24) aufweist.
8. Deckelbeschlag (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Deckelbeschlag (3) ein Sicherungselement (23) an einem der beiden Verbindungselemente
(14) aufweist, das im montierten Zustand des deckelseitigen Verbindungselements (14)
in einer Sicherungsausnehmung (29) am anderen der beiden Verbindungselemente (12)
angeordnet ist und in dieser quer zur Befestigungsebene (15) abgestützt ist.
9. Deckelbeschlag (3) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Rastelement (23) das Sicherungselement ist.
10. Möbel umfassend:
einen Möbelkorpus (1) mit einer Öffnung (9),
einen Möbeldeckel (2) zum Verschließen der Öffnung (9), wobei der Möbeldeckel (2)
eine Deckelebene (D) definiert,
einen Deckelbeschlag (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, mittels dessen der Möbeldeckel
(2) schwenkbar mit dem Möbelkorpus (1) verbunden ist, wobei die Befestigungsfläche
(15) parallel zur Deckelebene (D) angeordnet ist.