[0001] Die Erfindung betrifft eine Abgasstranganordnung für ein, insbesondere landwirtschaftliches,
Fahrzeug gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Fahrzeuge wie Traktoren oder selbstfahrende Erntemaschinen sind üblicherweise mit
einem Verbrennungsmotor ausgestattet, der zur Bereitstellung von Leistung für den
Fahrantrieb und weitere Funktionen dient. Als Verbrennungsmotor kommt dabei üblicherweise
ein Dieselmotor zum Einsatz, dessen Abgase über einen Abgasstrang, welcher eine Mehrzahl
an Komponenten aufweist, von dem Verbrennungsmotor in die Umgebung geleitet werden
und die eine Reihe von Schadstoffen enthalten. Um den Ausstoß an Schadstoffen zu verringern,
werden bei modernen Fahrzeugen die Abgase durch Vorrichtungen zur Abgasnachbehandlung
gereinigt, bevor sie an die Umgebung abgegeben werden, wobei die Abgasnachbehandlung
in den Abgasstrang integriert und dessen Bestandteil ist. Die Abgasnachbehandlung
erfolgt üblicherweise in mehreren Schritten und mittels unterschiedlicher Komponenten
des Abgasstranges und wird durch eine Vielzahl an Sensoren und Sensoreinrichtungen
überwacht, gesteuert und geregelt. Die Abgase können beispielsweise nach einem ersten
Oxidationskatalysator durch einen Diesel-Partikelfilter (DPF) zur Verringerung der
Anzahl an Partikeln in den Abgasen geleitet werden. Weiterhin kann eine in den Abgasen
enthaltene Konzentration von Stickoxiden (NOx) durch eine selektive katalytische Reduktion
(SCR) in einem entsprechenden Katalysator reduziert werden. Dazu wird den Abgasen
eine unmittelbar reduzierend wirkende Substanz, beispielsweise eine Harnstoff-Lösung,
zugeführt, welche erst im Abgas die benötigten reduzierenden Substanzen freisetzt.
Die eigentliche selektive katalytische Reduktion findet dabei in einem sogenannten
SCR-Katalysator stromabwärts der Harnstoff-Dosierung statt.
[0003] Diese aufwändige Nachbehandlung der Abgase hat zur Folge, dass der Abgasstrang durch
eine zunehmende Anzahl an Komponenten komplexer wird und für die Installation der
Komponenten mehr Bauraum benötigt wird. Eine verbesserte Nutzung des Bauraumes ist
beispielsweise aus der
WO 2016/069806 A1 bekannt, bei der einige Komponenten eines Abgasstranges außerhalb des Motorraumes
seitlich an der Maschine, beispielsweise vor einer A-Säule einer Fahrerkabine, angeordnet
sind. Hierbei kann es jedoch nicht nur zu einer Einschränkung der Sicht eines Bedieners
der Maschine kommen, sondern auch zu Problemen durch die von dem Abgasstrang abgestrahlte
Wärme, was besonders für die notwendigen Sensoren und Sensoreinrichtungen von Bedeutung
ist. Des Weiteren können mehrere Komponenten des Abgasstranges aneinander befestigt
werden, um eine bauraumsparend Anordnung zu ermöglichen, wobei es jedoch zu mechanischen
Beschädigungen einer oder mehrerer Komponenten oder Sensoren kommen kann.
[0004] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Abgasstranganordnung bereitzustellen,
welche eine verbesserte Anordnung von Komponenten des Abgasstranges hinsichtlich des
benötigten Bauraumes und eines Schutzes vor mechanischen und/oder thermischen Einflüssen
ermöglicht, sowie eine vereinfachte Montage und/oder Wartung der Komponenten gewährleistet.
[0005] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Abgasstranganordnung gemäß den Merkmalen des Anspruches
1. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0006] Eine Abgasstranganordnung für ein, insbesondere landwirtschaftliches, Fahrzeug mit
einem Verbrennungsmotor, umfasst mindestens eine erste Abgasstrangkomponente, wobei
die erste Abgasstrangkomponente außerhalb eines Motorraums des Fahrzeuges, insbesondere
im Wesentlichen vertikal, angeordnet ist, ein Gehäuse, welches zumindest die erste
Abgasstrangkomponente außenseitig umhüllt, ein fahrzeugseitig festgelegtes Tragelement
zur Aufnahme mindestens der ersten Abgasstrangkomponente und/oder des Gehäuses, und
ein fahrzeugseitig an der ersten Abgasstrangkomponente angeordneter Abgasstutzen zur
Leitung der Abgase von dem Verbrennungsmotor zu der ersten Abgasstrangkomponente.
Gemäß der Erfindung weist die Abgasstranganordnung mindestens eine erste Sensoreinrichtung
auf, welche zumindest teilweise innerhalb des Gehäuses und/oder des Tragelementes
angeordnet ist.
[0007] Abgase eines Verbrennungsmotors des Fahrzeuges durchströmen zunächst die mindestens
erste Abgasstrangkomponente und können anschließend eine zweite Abgasstrangkomponente
durchströmen. Die erste Abgasstrangkomponente ist dabei zumindest teilweise außenseitig
von einem Gehäuse umhüllt, welches Kühlöffnungen, beispielsweise in Form von einer
Vielzahl an Durchlässen, aufweist. Die erste Abgasstrangkomponente kann an einem fahrzeugseitig
festgelegten Tragelement angeordnet sein. Das Tragelement ist fahrzeugseitig der ersten
und der zweiten Abgasstrangkomponente angeordnet und kann diese tragen. Das Tragelement
kann beispielsweise gewinkelt ausgeführt sein, wobei das Tragelement fahrzeugseitig
im Wesentlichen horizontal und abgasstrangkomponentenseitig, insbesondere außerhalb
des Motorraumes, im Wesentlichen senkrecht angeordnet sein kann. Das Tragelement kann
dabei als Verkleidung eines Teils der Abgasstranganordnung, beispielsweise eines Abgasstutzens
ausgebildet sein, wobei der Abgasstutzen zur Abgasleitung zwischen der ersten Abgasstromkomponente
und dem Verbrennungsmotor angeordnet sein kann. Durch das Tragelement kann eine einfache
Montage der Tragstruktur und der Abgasstrangkomponenten außerhalb des Motorraumes
des Fahrzeuges und deren sichere Halterung ermöglicht werden. Mindestens eine erste
Sensoreinrichtung zur Überwachung, Steuerung und/oder Regelung der Abgasreinigung
kann innerhalb des Gehäuses und /oder des Tragelementes angeordnet sein. Dies hat
den Vorteil, dass die mindestens erste Sensoreinrichtung nur einen geringen Bauraumbedarf
aufweist und ohne Sichtbeeinträchtigung des Bedieners montiert werden kann. Zudem
ist die Sensoreinrichtung durch das Gehäuse und/oder das Tragelement vor mechanischen
und/oder thermischen Einflüssen geschützt. Zudem kann an diesen leicht zugänglichen
Stellen außerhalb des Fahrzeuges eine vereinfachte Montage und/oder Wartung gewährleistet
werden.
[0008] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist mindestens ein Befestigungselement
zur Aufnahme der mindestens einen ersten Sensoreinrichtung vorgesehen, welches an
der ersten Abgasstrangkomponente, dem Abgasstutzen, innenseitig an dem Gehäuse und/oder
innenseitig an dem Tragelement angeordnet ist. Die Anordnung mindestens einer ersten
Sensoreinrichtung an einem Befestigungselement ermöglicht eine Vormontage einer oder
mehrerer Sensoreinheiten, wodurch die Montage am Fahrzeug vereinfacht und beschleunigt
werden kann.
[0009] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das Befestigungselement
derart ausgebildet und angeordnet, dass die mindestens eine erste Sensoreinrichtung
gegenüber einer Wärme, insbesondere Strahlungswärme, der mindestens ersten Abgasstrangkomponente
und/oder des Abgasstutzens abgeschirmt ist. Eine Sensoreinrichtung kann radial außenseitig
an dem Befestigungselement angeordnet sein, so dass das Befestigungselement zwischen
Sensoreinrichtung und Wärmequelle, beispielsweise der ersten Abgasstrangkomponente
und/oder dem Abgasstutzen, angeordnet sein kann. Das Befestigungsmaterial kann beispielsweise
aus einem oder mehreren Werkstoffen bestehen, beispielsweise Metall und/oder Keramik,
wobei ein oder mehrere Werkstoffe beispielsweise schichtweise angeordnet sein können.
Hierdurch kann das Befestigungselement wie ein Hitzeschild für die mindestens erste
Sensoreinrichtung wirken und dadurch eine Beschädigung durch thermischen Belastungen
vermeiden.
[0010] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist das Befestigungselement im Wesentlichen
flächig und/oder gebogen, insbesondere innenseitigen, dem Formverlauf des Gehäuses,
des Tragelementes, der ersten Abgasstrangkomponente und/oder des Abgasstutzens folgend,
ausgebildet. Hierdurch kann die geometrische Form des Befestigungselementes besser
an den Bauraum und die benötigte Abschirmwirkung angepasst und so der Schutz der Sensoreinrichtung
verbessert werden.
[0011] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist das Befestigungselement
mindestens einen Abstandshalter zur beabstandeten Montage der mindestens ersten Sensoreinrichtung
auf. Eine Sensoreinrichtung kann dabei jeweils mittels mindestens eines Abstandshalters
an dem Befestigungselement befestigt werden, wobei zwischen dem Befestigungselement
und der mindestens ersten Sensoreinrichtung ein Spalt ausgebildet wird, der beispielsweise
ein Luftzirkulation zwischen diesen ermöglicht und so einen Wärmeschutz der Sensoreinrichtung
weiter verbessert.
[0012] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist das Gehäuse und/oder
das Tragelement mindestens eine Öffnung zur Kühlung der mindestens ersten Sensoreinrichtung
auf. Über die mindestens eine Öffnung kann eine verbesserte Zufuhr von Kühlluft und/oder
eine bessere Ableitung von erwärmter Abluft und somit eine verbesserte Kühlung einer
Sensoreinrichtung gewährleistet werden. Durch eine bodenseitige Anordnung einer Öffnung
beispielsweise bodenseitig in dem Tragelement kann eine Kühlung der mindestens ersten
Sensoreinrichtung durch natürliche Konvektion innerhalb des Tragelementes und/oder
des Gehäuses erfolgen. Denkbar ist auch eine insbesondere gegenüberliegende Anordnung
von zwei oder mehr Öffnungen, welche eine Verbesserung der Kühlluftströmung und damit
der Kühlung einer Sensoreinrichtung ermöglicht. Weiterhin bietet eine Öffnung in dem
Gehäuse und/oder dem Tragelement den Vorteil einer vereinfachten Montage und Wartung
einer Sensoreinrichtung.
[0013] In einer weiteren besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist zur luftdurchlässigen
Abdeckung einer Öffnung eine Gitterstruktur vorgesehen. Diese Gitterstruktur kann
beispielsweise aus Kühlöffnungen in einer flächigen Struktur bestehen und lösbar an
einer Öffnung anordbar sein.
[0014] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist eine Öffnung und/oder eine Gitterstruktur
in einem lösbar an dem Gehäuse und/oder Tragelement anordbaren Abdeckelement ausgebildet.
Ein Abdeckelement kann hierbei eine größere Öffnung in dem Tragelement und/oder dem
Gehäuse abdecken, wobei ja nach eingerüsteten Sensoreinrichtungen und/oder Kühlbedarf
ein Abdeckelement mit oder ohne Öffnung und/oder Gitterstruktur montiert werden kann.
Diese Modularisierung ermöglicht eine vereinfachte und kostengünstige Fertigung.
[0015] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist eine, insbesondere
erste, Abgasstrangkomponente ein Abgasrohrabschnitt, ein Schalldämpfer, ein Dieselpartikelfilter,
ein Oxidationskatalysator, ein Katalysator zur selektiven Reduktion (SCR), oder ein
Dosiermodul für einen reduzierenden Hilfsstoff. Eine Abgasstrangkomponente kann jede
Komponente eines Abgasstranges sein, insbesondere eine Komponente, welche von Abgasen
durchströmt wird oder welche einer Abgasnachbehandlung dient. Der reduzierende Hilfsstoff,
welcher über das Dosiermodul in den Abgasstrom eingebracht werden kann, ist beispielsweise
eine Harnstoff-Lösung.
[0016] Die Erfindung betrifft weiterhin ein Fahrzeug, insbesondere eine landwirtschaftliche
Arbeitsmaschine, mit mindestens einer Abgasstranganordnung, welche wie vorstehend
aus- und weitergebildet ist
[0017] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungs-beispielen näher erläutert.
Daraus ergeben sich auch vorteilhafte Wirkungen und Effekte.
[0018] In den Figuren zeigt:
- Figur 1
- einen Traktor in schematischer Ansicht von der Seite mit einer erfindungsgemäßen Abgasstranganordnung;
- Figur 2
- eine geschnittene, schematische Darstellung eines Tragelementes einer Abgasstranganordnung;
- Figur 3
- eine schematische Ansicht eines Befestigungselementes einer Abgasstranganordnung mit
einer ersten und einer zweiten Sensoreinrichtung; und
- Figur 4
- eine detaillierte schematische Darstellung des Befestigungselementes aus Figur 3.
[0019] In Figur 1 ist ein landwirtschaftliches Fahrzeug 10 in Form eines Traktors in schematischer
Ansicht von der Seite gezeigt. Der Traktor 10 weist einen Verbrennungsmotor 12 in
einem Motorraum 14 auf, der auf sich bekannte und daher nicht weiter zu erläuternde
Weise zum Fahrantrieb des Traktors 10 dient. Daneben kann der Verbrennungsmotor 12
auf für sich bekannt Weise zum Antrieb von Arbeits- und Hilfsaggregaten, wie Arbeitshydraulik,
Pneumatik etc., des Traktors 10 dienen. Bei dem Betrieb des Verbrennungsmotors 12
entstehen Abgase, welche über eine Abgasstranganordnung 16 an die Umgebung abgegeben
werden, wobei die Abgase nachbehandelt werden, um eine Umweltbelastung zu reduzieren.
[0020] Die Abgasstranganordnung 16 leitet die Abgase des Verbrennungsmotors 12 an die Umgebung
weiter, wobei die Abgase eine Reihe von Komponenten der Abgasstranganordnung 16 durchströmen.
Die Abgasstranganordnung 16 ist zumindest teilweise außerhalb des Traktors 10 angeordnet,
wobei in dem dargestellten Ausführungsbeispiel der außerhalb des Motorraumes 14 angeordnete
Teil der Abgasstranganordnung 16 im Wesentlichen senkrecht und seitlich vor einer
Fahrerkabine 18 angeordnet ist. Die Abgasstranganordnung 16 weist eine erste Abgasstrangkomponente
20 auf, beispielsweise einen sogenannten SCR-Katalysator, durch welche die Abgase
von dem Verbrennungsmotor 12 hindurchströmen, bevor diese durch eine zweite Abgasstrangkomponente
22, beispielsweise ein Auspuff mit einem Schalldämpfer, die Abgasstranganordnung 16
verlassen. Die erste Abgasstrangkomponente 20 und die zweite Abgasstrangkomponente
22 sind dabei entlang einer Längsachse 24 im Wesentlichen koaxial zueinander angeordnet,
wobei die zweite Abgasstrangkomponente 22 in vertikaler Richtung oberhalb der ersten
Abgasstrangkomponente 20 angeordnet ist.
[0021] Die erste Abgasstrangkomponente 20 ist dabei an einem fahrzeugseitig festgelegten
Tragelement 26 befestigt, wobei das Tragelement 26 winkelig ausgestaltet ist, und
im Wesentlichen das gesamte Gewicht der ersten Abgasstrangkomponente 20 trägt. Die
zweite Abgasstrangkomponente 22, welche oberhalb der ersten Abgasstrangkomponente
20 angeordnet ist, ist oben an einem Gehäuse 28 befestigt, welches die erste Abgasstrangkomponente
20 außenseitig umhüllt. Das Gehäuse 28 ist derart ausgebildet, dass dies im Wesentlichen
das gesamte Gewicht der zweiten Abgasstrangkomponente 22 aufnimmt und die erste Abgasstrangkomponente
20 außenseitig und im Wesentlichen frei von vertikalen Lasten umfasst. An einem unteren
Ende ist das Gehäuse 28 an dem Tragelement 26, beispielsweise ringförmig, angeordnet.
Das Gehäuse 28 ist beabstandet zu der ersten Abgasstrangkomponente 20 angeordnet,
wodurch ein Austausch von Luft und damit eine Kühlung der ersten Abgasstrangkomponente
20 ermöglicht wird. Zur Verbesserung der Kühlleistung kann das Gehäuse 28 umfangsseitig
eine Vielzahl an Kühlöffnungen 30 aufweisen. Bodenseitig ist das Gehäuse 28 an dem
Tragelement 26 abgestützt und befestigt. Das Tragelement 26 ist dabei in Form eines
Winkels ausgebildet, welcher einen Abgasstutzen 36 umgibt, durch welchen die Abgase
von dem Verbrennungsmotor 12 zu der ersten Abgasstrangkomponente 20, dem Katalysator,
geleitet werden. Das Tragelement 26 ist dabei fahrzeugseitig im Wesentlichen waagerecht
ausgebildet, und ist tragstrukturseitig im Wesentlichen senkrecht angeordnet.
[0022] Bei einer üblichen Abgasnachbehandlung werden die Abgase des Verbrennungsmotors 12
zunächst durch einen Dieseloxidations-Katalysator und einen Dieselpartikelfilter (DPF)
geleitet, bevor an einem Dosiermodul ein Hilfsstoff, üblicherweise Harnstoff, zur
Reduktion eines Teils der Abgase in diese eingesprüht wird. Daran anschließend ist
ein Katalysator für eine selektive Reduktion (SCR) 20 angeordnet, in welchem eine
Reduktion eines Teils der Abgase erfolgt, wobei die Stickoxide (NOx) verringert werden,
bevor die Abgase über einen Schalldämpfer in die Umgebung abgegeben werden. Hierbei
wird zur Überwachung, Steuerung und Regelung der Abgasnachbehandlung mindestens eine
erste Sensoreinrichtung 32 verwendet.
[0023] Gemäß der Erfindung ist die in Figur 2 dargestellte mindestens eine erste Sensoreinrichtung
32 innerhalb des Tragelementes 26 angeordnet. Diese dient zur Überwachung, Steuerung
und/oder Regelung der Abgasstranganordnung 16, insbesondere deren Abgasnachbehandlungskomponenten.
Benachbart zu der ersten Sensoreinrichtung 32 ist außenseitig, an einer von dem Fahrzeug
abgewandten Seite, eine Öffnung 34 in dem Tragelement 26 ausgebildet. Durch diese
Öffnung 34 wird eine bessere Zufuhr an Kühlluft zu der ersten Sensoreinrichtung 32
ermöglicht. Die außenliegende Öffnung 34 wird durch eine ihr, an einer fahrzeugzugewandten
Seite, gegenüberliegende Öffnung 34 ergänzt, wodurch eine Luftströmung zur Kühlung
der Sensoreinrichtung 32 weiter verbessert werden kann. Die Öffnungen 34 sind durch
Gitterstrukturen 52, welche Luftdurchlässig sind, gegen ein Eindringen von Schmutz
geschützt. Die innenseitig, an einer dem Fahrzeug 10 zugewandten Seite angeordnete
Öffnung 34 ist in einem Abdeckelement 50 ausgebildet, welches lösbar mit dem Tragelement
26 verbundenen ist. Die Gitterstruktur 52 ist dabei einstückig mit dem Abdeckelement
50 ausgebildet.
[0024] Innerhalb des Tragelementes 26 (Fig. 3) ist ein Befestigungselement 38 vorgesehen,
welches an einem oberen Bereich des Tragelementes 26 befestigt ist und der Aufnahme
mindestens einer Sensoreinrichtung 32, 44 dient. Das Befestigungselement 38 ist dabei
lösbar an einem Montageelement 62 befestigt. Innerhalb des Tragelementes 26 ist das
Befestigungselement 38 im Wesentlichen senkrecht angeordnet. Die erste Sensoreinrichtung
32 ist lösbar an dem Befestigungselement 38 befestigt, und an einer von der ersten
Abgasstrangkomponente 20 und/oder Abgasstutzen 36 abgewandten Seite an dem Befestigungselement
38 angeordnet. Das Befestigungselement 38 wirkt dabei wie ein Hitzeschild gegen die
von der ersten Abgasstrangkomponente 20 und/oder dem Abgasstutzten 36 abgegebenen
bzw. abgestrahlten Wärme, wobei diese beispielsweise während des Betriebs der Abgasstranganordnung
16 eine Temperatur von ca. 200°C aufweisen können. Die erste Sensoreinrichtung 32
ist über eine erste Sensorleitung 40 mit einem ersten Sensor 42, beispielsweise einem
Temperatursensor, verbunden, welcher unmittelbar an der ersten Abgasstrangkomponente
20 angeordnet ist. Über eine zweite Sensorleitung 46 ist eine zweite Sensoreinrichtung
44 mit einem zweiten Sensor 48 verbunden. Der zweite Sensor 48 kann beispielsweise
ein Stickoxidsensor sein, welcher insbesondere ausgangsseitig an der ersten Abgasstrangkomponente
20, einem SCR-Katalysator, eine Sickoxid NOx Konzentration messen kann, um eine Regelung
der Abgasreinigung zu verbessern.
[0025] Die erste Sensoreinrichtung 32 und die zweite Sensoreinrichtung 44 sind benachbart
zueinander auf einer von der ersten Abgasstrangkomponente 20 abgewandten Seite des
Befestigungselementes 38 angeordnet. Um einen besseren Schutz gegen die Wärmestrahlung
beispielsweise der ersten Abgasstrangkomponente 20 zu erreichen, sind die Sensoreinrichtungen
32, 44 über Abstandshalter 58 beabstandet zu dem Befestigungselement 38 an diesem
befestigt. Dies ermöglicht eine Zirkulation von Kühlluft zwischen den Sensoreinrichtungen
32, 44 und dem Befestigungselement 38, wodurch zusätzlich Wärme abgeführt werden kann.
Die Abstandshalter 56 können in Form von Unterlegscheiben ausgestaltet sein, oder
einstückig mit dem Befestigungselement 38 ausgebildet sein. Einstückig mit dem Befestigungselement
38 ausgebildete Abstandshalter 56 können in Form von Auskragungen, insbesondere mit
Innengewinden, in dem Befestigungselement 38 ausgebildet sein. Eine lösbare Verbindung
kann dabei mittels Befestigungselementen 56 in Form von Schrauben erfolgen. Das Befestigungselement
38 weist in einem oberen Bereich zur Verbindung mit dem Tragelement 26 eine Abkantung
54 auf, welche formschlüssig und/oder mittels Verbindungsmitteln 56 lösbar mit dem
Tragelement 26 verbunden ist.
[0026] In Figur 4 ist ein im Wesentlichen flaches Befestigungselement 38 in Form eines Bleches
dargestellt, auf dem an einer Seite nebeneinander eine erste Sensoreinrichtung 32
und eine zweite Sensoreinrichtung 44 angeordnet sind. Die erste Sensoreinrichtung
32 ist mittels einer diese umschlingende, bandförmige Halterung 60 an dem Befestigungselement
38 angeordnet. Über die Abstandshalter 56 und die Halterung 60 ist die erste Sensoreinrichtung
32 mittels Befestigungsmitteln 56 beabstandet an dem Befestigungselement 38 befestigt.
Die zweite Sensoreinrichtung 44 ist mittels zweier Befestigungsmittel 56 an dem Befestigungselement
38 angeordnet. Die Sensoreinrichtungen 32, 44 sind jeweils über eine erste Sensorleitung
40 und eine zweite Sensorleitung 4 mit ihren jeweiligen Sensoren (nicht dargestellt)
verbunden. Die Steuereinrichtungen 32, 44 weisen darüber hinaus jeweils eine Steckverbindung
auf, über die diese beispielsweise einer zentralen Steuervorrichtung (nicht dargestellt)
verbunden werden können.
Bezugszeichenliste
[0027]
- 10
- Fahrzeug
- 12
- Verbrennungsmotor
- 14
- Motorraum
- 16
- Abgasstranganordnung
- 18
- Fahrerkabine
- 20
- Erste Abgasstrangkomponente
- 22
- Zweite Abgasstrangkomponente
- 24
- Längsachse
- 26
- Tragelement
- 28
- Gehäuse
- 30
- Kühlöffnungen
- 32
- erste Sensoreinrichtung
- 34
- Öffnung
- 36
- Abgasstutzten
- 38
- Befestigungselement
- 40
- erste Sensorleitung
- 42
- erster Sensor
- 44
- zweite Sensoreinrichtung
- 46
- zweite Sensorleitung
- 48
- zweiter Sensor
- 50
- Abdeckelement
- 52
- Gitterstruktur
- 54
- Abkantung
- 56
- Befestigungsmittel
- 58
- Abstandshalter
- 60
- Halterung
- 62
- Montageelement
1. Abgasstranganordnung für ein, insbesondere landwirtschaftliches, Fahrzeug mit einem
Verbrennungsmotor (12), mit mindestens einer ersten Abgasstrangkomponente (20), wobei
die erste Abgasstrangkomponente (20) außerhalb eines Motorraums (14) des Fahrzeuges
(10), insbesondere im Wesentlichen vertikal, angeordnet ist, einem Gehäuse (28), welches
zumindest die erste Abgasstrangkomponente (20) außenseitig umhüllt, einem fahrzeugseitig
festgelegten Tragelement (26) zur Aufnahme mindestens der ersten Abgasstrangkomponente
(20) und/oder des Gehäuses (28), und einem fahrzeugseitig an der ersten Abgasstrangkomponente
(20) angeordneten Abgasstutzen (36) zur Leitung der Abgase von dem Verbrennungsmotor
(12) zu der ersten Abgasstrangkomponente (20), dadurch gekennzeichnet, dass
die Abgasstranganordnung (16) mindestens eine erste Sensoreinrichtung (32) aufweist,
welche zumindest teilweise innerhalb des Gehäuses (28) und/oder des Tragelementes
(26) angeordnet ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Befestigungselement (38) zur Aufnahme der mindestens ersten Sensoreinrichtung
(32) vorgesehen ist, welches an der ersten Abgasstrangkomponente (20), dem Abgasstutzen
(36), innenseitig an dem Gehäuse (28) und/oder innenseitig an dem Tragelement (26)
angeordnet ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungselement (38) derart ausgebildet und angeordnet ist, dass die mindestens
erste Sensoreinrichtung (32) gegenüber einer Wärme, insbesondere Strahlungswärme,
der mindestens ersten Abgasstrangkomponente (20) und/oder des Abgasstutzens (36) abgeschirmt
ist.
4. Anordnung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungselement (38) im Wesentlichen flächig und/oder gebogen, dem Formverlauf
des Gehäuses (28), des Tragelementes (26), der ersten Abgasstrangkomponente (20) und/oder
des Abgasstutzens (36) folgend, ausgebildet ist.
5. Anordnung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungselement (38) mindestens einen Abstandshalter (58) zur beabstandeten
Montage der mindestens ersten Sensoreinrichtung (32) aufweist.
6. Anordnung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (28) und/oder das Tragelement (26) mindestens eine Öffnung (34) zur Kühlung
der mindestens ersten Sensoreinrichtung (32) aufweist.
7. Anordnung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur luftdurchlässigen Abdeckung einer Öffnung (34) eine Gitterstruktur (52) vorgesehen
ist.
8. Anordnung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Öffnung (34) und/oder eine Gitterstruktur (52) in einem lösbar an dem Gehäuse
(28) und/oder dem Tragelement (26) anordbaren Abdeckelement (50) ausgebildet sind.
9. Anordnung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine, insbesondere erste, Abgasstrangkomponente (20) ein Abgasrohrabschnitt, ein
Schalldämpfer, ein Dieselpartikelfilter, ein Oxidationskatalysator, ein Katalysator
zur selektiven Reduktion (SCR), oder ein Dosiermodul für einen reduzierenden Hilfsstoff
ist.
10. Fahrzeug, insbesondere landwirtschaftliche Arbeitsmaschine, mit mindestens einer Abgasstranganordnung
(16) nach einem der vorherigen Ansprüche.