[0001] Die Erfindung betrifft eine Aufbewahrungs- und Appliziereinrichtung für Flüssigkeit,
insbesondere Nagellack.
[0002] Derartige Aufbewahrungs- und Appliziereinrichtungen sind bereits seit Langem bekannt.
[0003] Insbesondere Nagellackflaschen, aber auch andere Aufbewahrungs- und Appliziereinrichtungen
sind häufig wie folgt aufgebaut: Sie weisen einen Körper (oft in Form eines Glasfläschchens)
auf, der einen Aufbewahrungsraum umschließt. Hierbei ist zumindest ein Teil des Körpers
als Hohlstutzen mit einem Außengewinde ausgebildet. Der Hohlstutzen endet an einer
Stirnfläche. Im Falle eines als Fläschchens ausgebildeten Körpers kann der Hohlstutzen
auch als Flaschenhals bezeichnet werden.
[0004] Weiterhin weisen die Aufbewahrungs- und Appliziereinrichtungen eine Verschluss- und
Appliziereinheit auf. Diese besteht aus einer ein Innengewinde aufweisenden, auf das
Außengewinde aufschraubbaren Verschlusskappe und ein mit der Verschlusskappe verbundenen
Applikatorträger, an dessen freien Ende ein Applikator, beispielsweise in Form eines
Pinsels, ausgebildet ist. Der Pinsel besteht aus einem aus einer Vielzahl von Haaren
gebildeten Haarkörper. Um die Funktionalität des Applikators (also des Pinsels) vollständig
aufrechtzuerhalten, ist es in der Regel notwendig, dass dieser in keinem Zustand den
Boden des Aufbewahrungsraumes berührt, da er sonst deformiert würde, was seinen Gebrauchswert
schmälern würde. Der Applikator nimmt den minimalen Abstand vom Boden des Aufbewahrungsraums
nur bei aufgeschraubter Verschlusskappe ein. In der Regel sollte die Verschlusskappe
jedoch während der Benutzung (im vorliegenden Fall beim Lackieren der Fingernägel)
nicht aufgeschraubt werden, was auch schwierig, da man hierzu beide Hände benötigt.
Hieraus ergibt sich das Problem, dass die Benutzung der Nagellackflasche recht schwierig
ist, wenn sich deren Füllstand dem Ende zuneigt und/oder dass eine relative große
Menge an Nagellack zurückbleibt und weggeworfen wird.
[0005] Zur Lösung des beschriebenen Problems schlägt die
DE 297 02 226 U1 vor, dass sich der Applikatorträger durch die Verschlusskappe erstreckt, sodass sich
sein erstes Ende außerhalb der Verschlusskappe befindet, und mit dieser mittels einer
Feder verbunden ist. Durch Druck auf das erste Ende kann der Applikatorträger somit
derart in Bezug auf die Verschlusskappe verschoben werden, dass der Abstand des Applikators
zur Verschlusskappe vergrößert wird. Somit kann man den Applikator bei auf den Hohlstutzen
aufgesetzter Verschlusskappe tiefer in den Aufnahmeraum eintauchen.
[0006] Die beschrieben Aufbewahrungs- und Appliziereinrichtung kann das oben dargestellte
Problem somit zwar grundsätzlich teilweise lösen, weist jedoch zahlreiche praktische
Nachteile auf. Zum einen ist auch die einhändige Bedienung relativ schwierig, da gleichzeitig
der Körper (das Glasfläschchen) festgehalten und auf das erste Ende des Applikatorträgers
gedrückt werden muss. Weiterhin ist der Aufwand, den man betreiben muss, um die notwendige
Dichtigkeit im Aufbewahrungszustand zu erreichen, sehr hoch. Schließlich ist auch
der Herstellungsaufwand hoch.
[0007] Aus der
US 3,337,901 ist eine Aufbewahrungs- und Appliziereinheit für Nagellack bekannt, bei der am Applikatorträger
Aufschraubbegrenzungsmittel zur Anlage an die Stirnfläche des Behälterhalses ausgebildet
sind. Zwischen der Verschlusskappe und dem Applikator wirkt ein elastisches Element
in Form einer Druckfeder, derart, dass die Verschlusskappe bei Anlage der Aufschraubbegrenzungsmittel
an die Stirnflächen unte Spannendes des elastischen Elements relativ zum Applikatorträger
von einer Gebrauchsposition in eine aufgeschraubte Verschlussposition axial beweglich
ist. Die Verschlusskappe ist mehrteilig ausgebildet und besitzt ein kappenförmiges
konisches Außenteil und ein ebenfalls kappenförmiges konisches Innenteil, das in das
Außenteil eingepresst ist. Zwischen dem Applikatorträger und dem Innenteil sind ein
Anschlag und ein Gegen-Anschlag ausgebildet, die gemeinsam durch gegenseitiges Anschlagen
die aufgeschraubte Verschlussposition vorgeben.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Aufbewahrungs- und Appliziereinrichtung für Flüssigkeit
der eingangs erwähnten Art zu schaffen, mit der sich die zuvor genannten Probleme
lösen lassen und die zudem gegenüber dem Stand der Technik einfacher und kostengünstiger
herzustellen ist.
[0009] Diese Aufgabe wird durch eine Aufbewahrungs- und Appliziereinrichtung mit den Merkmalen
des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind in Unteransprüchen
dargestellt.
[0010] Die erfindungsgemäße Aufbewahrungs- und Appliziereinrichtung für Flüssigkeit, insbesondere
Nagellack, weist einen Behälterinnenraum aufweisenden Vorratsbehälter für Flüssigkeit
auf, der einen mit einer Behälteröffnung ausgestatteten Behälterhals aufweist, der
eine Stirnfläche und eine mit einem Außengewinde ausgestattete Mantelfläche besitzt,
wobei eine Verschluss- und Appliziereinheit vorgesehen ist, die eine ein Innengewinde
aufweisende, auf das Außengewinde aufschraubbare Verschlusskappe und einen mit der
Verschlusskappe gekoppelten Applikatorträger mit Aufschraubbegrenzungsmitteln zur
Anlage an die Stirnfläche aufweist, wobei der Applikatorträger an einem der Verschlusskappe
abgewandten Ende einen Applikator zum Applizieren der Flüssigkeit aufweist, und wobei
ein zwischen der Verschlusskappe und dem Applikatorträger wirkendes elastisches Element
vorhanden ist, derart, dass die Verschlusskappe bei Anlage der Aufschraubbegrenzungsmitteln
an die Stirnfläche unter Spannen des elastischen Elements relativ zum Applikatorträger
von eine Gebrauchsposition in eine aufgeschraubte Verschlussposition mittels Führungsmittel
axial beweglich geführt ist, wobei die Führungsmittel einen am Applikatorträger ausgebildeten
Anschlag und einen an der Verschlusskappe ausgebildeten Gegen-Anschlag aufweisen,
die gemeinsam durch gegenseitiges Anschlagen eine Gebrauchsposition und die Verschlussposition
vorgeben, wobei die Verschlusskappe mehrteilig ausgebildet ist, mit einem kappenförmigen
Außenteil und einem koaxial in dem außenseitig fixierten hülsenförmigen Innenteil,
an dessen Innenmantel der Gegen-Anschlag ausgebildet ist.
[0011] Im Gegensatz zum zuvor erwähnten Stand der Technik in Form der
US 3,337,901 ist das Innenteil als Hülse ausgebildet, ist also ein beidseitig offenes Bauteil,
wodurch große Vorteile bei der Herstellung entstehen. In der Regel bestehen die Verschlusskappen
aus Kunststoff, insbesondere sind dies Kunststoffspritzgieß-Bauteile. Beim Kunststoffspritzgießen
spielen die Kosten für das Werkzeug (Spritzgussform) eine große Rolle. Je einfacher
die Form aufgebaut ist, desto einfacher ist die Entformung des gespritzten Kunststoffbauteils
und desto kostengünstiger sind die Kunststoffspritzgießteile zu produzieren. Bei dem
vorerwähnten Stand der Technik ist das Innenteil kappenförmig ausgebildet und besitzt
eine als Anschlag ausgebildete Schulter am Innenmantel. Die Entformung eines derartigen
kappenförmigen Bauteils mit innenliegender Schulter ist relativ kompliziert und daher
kostenaufwendig. Bei der erfindungsgemäßen Aufbewahrungs- und Appliziereinrichtung
jedoch kann die Entformung sehr viel kostengünstiger erfolgen, da das Innenteil als
Hülse ausgebildet ist, wodurch insbesondere der Gegen-Anschlag, der mit dem Anschlag
am Applikatorträger zusammenwirkt, sehr viel einfacher zu entformen und damit herzustellen
ist, da zwei Formen verwendet werden können, die dann bei fertig gespritzter Kunststoffhülse
durch die einander entgegengesetzt liegenden Öffnungen der Hülse ausgefahren werden
können.
[0012] In besonders bevorzugter Weise weist das Innenteil einen Innenmantel und einen zylindrischen
Außenmantel auf.
[0013] Bei einer Weiterbildung der Erfindung weisen der Anschlag eine erste und eine zweite
Anschlagsfläche und der Gegen-Anschlag eine erste und zweite Gegen-Anschlagsfläche
auf, wobei zur Vorgabe der Gebrauchsposition erster Anschlag und erster Gegen-Anschlag
und zur Vorgabe der Verschlussposition zweiter Anschlag und zweiter Gegen-Anschlag
in der Anlage zueinander liegen.
[0014] Es wird also sowohl die aufgeschraubte Verschlussposition als auch die Gebrauchsposition
durch Anschlag und Gegen-Anschlag vorgegeben.
[0015] Besonders bevorzugt sind die ersten und zweiten Anschlagsflächen einander zugewandt
und in axialer Richtung voneinander beabstandet.
[0016] Zweckmäßigerweise sind die ersten und zweiten Gegen-Anschlagsflächen voneinander
abgewandt.
[0017] Bei einer Weiterbildung der Erfindung sind die Anschlagsflächen von Stirnflächen
einer Ringnut gebildet.
[0018] Es ist möglich, dass die Gegen-Anschlagsflächen von Stirnflächen eines in die Ringnut
eintauchenden Vorsprungs gebildet sind. Zweckmäßigerweise ist der Vorsprung als ringförmiger
Anschlagbund ausgebildet.
[0019] Die Ringnut besitzt gegenüber dem eintauchenden Vorsprung eine deutlich größere axiale
Erstreckung.
[0020] In besonders bevorzugter Weise ist der Anschlag am Applikatorträger ausgebildet.
Entsprechend ist es bevorzugt, dass der Gegen-Anschlag am Innenteil der Verschlusskappe
ausgebildet ist. Prinzipiell wäre es jedoch auch möglich, den Gegen-Anschlag am Applikatorträger
und den Anschlag am Innenteil der Verschlusskappe auszubilden. Von Vorteil ist jedoch,
dass der Anschlag in Form einer Ringnut am Applikatorträger und der Gegen-Anschlag
in Form eines Vorsprungs, insbesondere ringförmigen Anschlagbunds an der Verschlusskappe
ausgebildet ist.
[0021] Bei einer Weiterbildung der Erfindung sind zur Fixierung des Innenteils im Außenteil
Fixiermittel vorhanden, die derart ausgebildet sind, dass Außen- und Innenteil drehfest
und in axialer Richtung zueinander relativ unbeweglich fixiert sind. Zweckmäßigerweise
umfassen die Fixiermittel Formschlussmittel an einerseits dem Außenteil und andererseits
am Innenteil, die radial ineinander eingreifen und dadurch eine axiale Sicherung des
Innenteils im Außenteil schaffen.
[0022] Bei einer Weiterbildung der Erfindung weist das Innenteil das Innengewinde auf. Das
Innengewinde ist zweckmäßigerweise am Innenmantel des Innenteils ausgebildet.
[0023] Bei einer Weiterbildung der Erfindung beaufschlagt das elastische Element die Verschlusskappe
weg vom Applikatorträger und spannt es bei Nicht-Ineinandergreifen der Gewinde in
die Gebrauchsposition vor.
[0024] In besonders bevorzugter Weise ist das elastische Element als Feder, insbesondere
Druckfeder ausgebildet.
[0025] Zweckmäßigerweise stützt sich die Druckfeder einerseits am Applikatorträger und andererseits
am Außenteil der Verschlusskappe, insbesondere an einen Dachabschnitt der Verschlusskappe,
ab.
[0026] Bei einer Weiterbildung der Erfindung weist der Applikatorträger einen Schaftabschnitt
auf, an dessen freien Ende der Applikator angeordnet ist und einen insbesondere gegenüber
dem Schaftabschnitt durchmessergrößeren Lageabschnitt besitzt, wobei die Aufschraubbegrenzungsmittel
durch eine ringförmige Schulter am Übergang zwischen dem Lagerabschnitt und dem Schaftabschnitt
gebildet sind.
[0027] Bei einer Weiterbildung der Erfindung sind zwischen dem Lagerabschnitt des Applikatorträgers
und dem Innenteil der Verschlusskappe Verdrehsicherungsmittel zur Verhinderung einer
Verdrehung zwischen der Verschlusskappe und dem Applikatorträger vorhanden.
[0028] In besonders bevorzugter Weise sind die Verdrehsicherungsmittel durch eine mehrkantförmige
Profilierung des Lagerabschnitts einerseits und des Innenmantels des Innenteils andererseits
gebildet.
[0029] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
Folgenden näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- eine im Bereich der Verschlusskappe und des Applikatorträgers im Längsschnitt gezeigtes
bevorzugtes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Aufbewahrungs- und Appliziereinrichtung,
wobei sich die Verschlusskappe in der aufgeschraubten Verschlussposition befindet,
- Figur 2
- die Aufbewahrungs- und Appliziereinrichtung von Figur 1, wobei sich die Verschlusskappe
in der Gebrauchsposition befindet und
- Figur 3
- eine perspektivische Darstellung des Applikatorträgers der Aufbewahrungs- und Appliziereinrichtung
von Figur 1.
[0030] Die Figuren 1 bis 3 zeigen ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Aufbewahrungs- und Appliziereinrichtung 11, die gemäß Ausführungsbeispiel zur Aufbewahrung
und Applizierung von Nagellack dient.
[0031] Die Aufbewahrungs- und Appliziereinrichtung 11 weist einen einen Behälterinnenraum
12 aufweisenden Vorratsbehälter 13 für den Nagellack auf. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
weist der Vorratsbehälter 13 einen Bauchabschnitt 14 auf, der den Behälterinnenraum
12 umgibt, wobei ein Bauchabschnitt 14 nicht zwingend notwendig ist. Wesentlich ist,
dass der Vorratsbehälter 13 einen Behälterhals 15 aufweist, der von einer kanalartigen
Behälteröffnung 16 durchsetzt ist. Das Innere des Behälterhalses 15, also die kanalartige
Behälteröffnung 16, ist nicht befüllt, sondern der höchste Füllstand befindet sich
in der Regel knapp unterhalb des Behälterhalses 15. Die Behälteröffnung 16 dient in
diesem Fall lediglich für den Zugang zum Behälterinnenraum 12. Der Behälterhals 15
besitzt eine Mantelfläche 17, an dem ein Außengewinde 18 ausgebildet ist. Ferner besitzt
der Behälterhals 15 eine ringförmige Stirnfläche 19.
[0032] Wie insbesondere die Figuren 1 und 2 zeigen, weist die Aufbewahrung- und Appliziereinrichtung
11 eine Verschluss- und Appliziereinheit 20 auf, die aus zwei Hauptkomponenten besteht,
einer Verschlusskappe 21, die nachfolgend noch näher erläutert wird, und einem Applikatorträger
22 mit zugeordneten Applikator 23. Der Applikatorträger 22 besteht im beschriebenen
Beispielsfall aus Kunststoff. Insbesondere ist der Applikatorträger 22 ein einstückiges
Kunststoffspritzgieß-Bauteil.
[0033] Der Applikatorträger 22 besitzt einen im Querschnitt runden, insbesondere kreisrunden
relativ langengestreckten, sich längs einer Längsachse des Applikatorträgers 22 erstreckenden
Schaftabschnitt 24, der biegsam ist. Gegebenenfalls können am Außenumfang bzw. an
der Mantelfläche 17 des Schaftabschnitts 24 Profilierungen (nicht gezeigt) ausgebildet
sein, wodurch der Lackfluss vom Schaft in Richtung Applikator 23 verbessert wird.
[0034] Der Schaftabschnitt 24 ist im beschriebenen Beispielsfall einstückig mit einem Lagerabschnitt
26 verbunden, der sich koaxial zum Schaftabschnitt 24 an diesen anschließt. Der Lagerabschnitt
26 besitzt gegenüber dem Schaftabschnitt 24 einen größeren Durchmesser. Demnach ist
am Übergang zwischen dem Schaftabschnitt 24 und den durchmessergrößeren Lageabschnitt
26 eine ringförmige Schulter 27 ausgebildet, die Aufschraubbegrenzungsmittel 28 bildet,
falls die ringförmige Schulter 27 an die Stirnfläche 19 des Behälterhalses 15 angesetzt
ist.
[0035] Wie insbesondere in Figur 1 gezeigt, kann an der ringförmigen Schulter 27 eine ringförmige
Dichtung in Form eines Dichtkragens 29 ausgebildet sein. Der Dichtkragen 29 dichtet
den Durchgang zwischen der ringförmigen Schulter 27 und der Stirnfläche 19 des Behälterhalses
15 ab.
[0036] Der Lagerabschnitt 26 des Applikatorträgers 22 besitzt eine relativ langgestreckte,
sich koaxial zur Längsachse 25 ausgerichtete Aufnahme 30, die im Beispielsfall als
zylindrische Aufnahmeöffnung in Form eines Sacklochs ausgebildet ist. In die zylindrische
Aufnahmeöffnung ist ein elastisches Element in Form einer Druckfeder 31 eingesetzt,
die sich einerseits an einem Boden 32 der zylindrischen Aufnahmeöffnung und andererseits
an der Verschlusskappe 21 abstützt. Die Druckfeder 31 wirkt also zwischen dem Applikatorträger
22 und der Verschlusskappe 21. Die Funktion wird nachfolgend noch näher erläutert.
[0037] Der Lagerabschnitt 26 besitzt einen Außenmantel, an dem sich mehrere, beispielsweise
zwei oder drei in regelmäßigen Abschnitten um die Längsachse herumgruppierte taschenförmige
Ausnehmungen 34 befinden.
[0038] Bei der in Figur 3 gezeigten Variante ist anstelle der taschenförmigen Ausnehmungen
34 eine Ringnut 35 ausgebildet, die eine axiale Erstreckung aufweist, wobei der Boden
der Ringnut 35 durch Abschnitte eines Mehrkantprofils, beispielsweise Sechskantprofils,
gebildet ist.
[0039] Der Schaftabschnitt 24 des Applikatorträgers 22 besitzt ein dem Lagerabschnitt 26
entgegengesetztes freies Ende 36, an dem ein Applikator 23 in Form eines Pinsels angeordnet
ist.
[0040] Am freien Ende 36 des Schaftabschnitts 24 ist eine in Axialrichtung zur Längsachse
25 ausgerichtete Aufnahmevertiefung (nicht dargestellt) ausgebildet. In diese Aufnahmevertiefung
ist ein aus einer Vielzahl von Haaren 37 bestehender Haarkörper 38 aufgenommen. Die
Aufnahmevertiefung kann beispielsweise als Stanzloch ausgebildet sein. Die Befestigung
des Haarkörpers 38 in der Aufnahmevertiefung erfolgt zweckmäßigerweise mit Hilfe einer
Drahtklammer, die sich einerseits in das Material des Schaftabschnitts 24 einkrallt
und andererseits die Haare 37 im Haarkörper 38 zusammenhält.
[0041] Wie bereits erwähnt, wirkt zwischen der Verschlusskappe 21 und dem Applikatorträger
22 ein elastisches Element in Form einer Druckfeder 31. Bei Anlage der Aufschraubbegrenzungsmitteln,
also der ringförmigen Schulter 37 an die Stirnfläche 19, ist die Verschlusskappe 21
unter Spannen der Druckfeder relativ zum Applikatorträger 22 von einer Gebrauchsposition
39 in eine aufgeschraubte Verschlussposition 40 mittels Führungsmitteln 41 axial beweglich
geführt.
[0042] Die Führungsmittel 41 umfassen einen am Applikatorträger 22 ausgebildeten Anschlag
42 und einen an der Verschlusskappe 21 ausgebildeten Gegen-Anschlag 43, die gemeinsam
durch gegenseitiges Anschlagen die Gebrauchsposition 39 und die Verschlussposition
40 vorgeben.
[0043] Ein wichtiger Aspekt der Erfindung ist die Ausgestaltung und die Anordnung des Gegen-Anschlags
43. Wie insbesondere in den Figuren 1 und 2 gezeigt, ist die Verschlusskappe 21 mehrteilig
ausgebildet, mit einem kappenförmigen Außenteil 44 und einem koaxial in dem Außenteil
44 fixierten hülsenförmigen Innenteil 45, an dessen Innenmantel 46 der Gegen-Anschlag
43 ausgebildet ist. Die Verschlusskappe 21 besteht zweckmäßigerweise aus Kunststoff,
d.h. das Außenteil 44 sowie auch das Innenteil 45 bestehen aus Kunststoff, insbesondere
sind Außenteil 44 und Innenteil 45 Kunststoffspritzgieß-Bauteile.
[0044] Das Außenteil 44 besitzt einen Basisabschnitt 47, der wie beispielhaft in Figur 1
gezeigt, in der aufgeschraubten Verschlussposition 40 den Lagerabschnitt 26 des Applikatorträgers
22 sowie den Behälterhals 15 vollständig umschließt. Der Basisabschnitt 47 der Verschlusskappe
21 besitzt einen Außenmantel 48 mit zylindrischen, insbesondere kreiszylindrischen
Querschnitt. Ferner besitzt der Basisabschnitt 47 einen dem Innenteil 45 zugewandten
Innenmantel 49. Zweckmäßigerweise besitzt auch der Innenmantel des Außenteils 44 einen
zylindrischen, insbesondere kreiszylindrischen Querschnitt. Das Außenteil 44 besitzt
neben dem Basisabschnitt 47 ein in sich quer zur Längsachse 45 erstreckenden und an
den Basisabschnitt 47 einstückig angesetzten Dachabschnitt 50, dessen Innenfläche
51 als Anlagefläche für die Druckfeder 31 dient.
[0045] Wie beispielhaft in Figur 1 gezeigt, ist das Innenteil 45 vollständig im Außenteil
44 aufgenommen und dort mittels Fixiermitteln 52 derart fixiert, dass Außenteil 44
und Innenteil 45 drehfest und in Axialrichtung zueinander relativ unbeweglich fixiert
sind.
[0046] Im gezeigten Beispielsfall werden die Fixiermittel 52 von Formschlussmitteln gebildet.
Im Beispielsfall sind in Umfangsrichtung um die Längsachse angeordnete Ausnehmungen
43 und in die Ausnehmungen 43 eintauchende Vorsprünge 44 als Formschlussmittel vorgesehen.
Im gezeigten Beispielsfall sind die Ausnehmungen am Außenmantel 55 des Innenteils
45 ausgebildet, während die Vorsprünge 54 am Innenmantel 49 des Außenteils 44 angeordnet
sind.
[0047] Wie insbesondere in den Figuren 1 und 2 dargestellt, geben der Anschlag 42 und der
Gegen-Anschlag 43 gemeinsam durch gegenseitiges Anschlagen sowohl die Gebrauchsposition
39 als auch die Verschlussposition 40 vor. Der Anschlag 42 besitzt eine erste und
eine zweite Anschlagfläche 56a, 56b, während der Gegen-Anschlag 43 eine erste und
zweite Gegen-Anschlagfläche 57a, 57b aufweist. Zur Vorgabe der Gebrauchsposition 39
liegen erste Anschlagfläche 56a und erste Gegen-Anschlagfläche 57a in Anlage zueinander.
Zur Vorgabe der aufgeschraubten Verschlussposition 40 liegen zweite Anschlagfläche
56b und zweite Gegen-Anschlagfläche 57b in Anlage zueinander.
[0048] Im gezeigten Beispielsfall ist der Anschlag 52 am Applikatorträger 22 und der Gegen-Anschlag
53 an der Verschlusskappe 21 ausgebildet.
[0049] Wie bereits vorstehend erwähnt, befindet sich am Lagerabschnitt 46 eine umlaufende
Ringnut 35, die in axialer Richtung von Stirnflächen begrenzt wird, von denen die
obere Stirnfläche die erste Anschlagsfläche 56a und der dieser zugewandte zweite untere
Stirnfläche die zweite Anschlagsfläche 56b bildet.
[0050] Der Gegen-Anschlag 53 ist dementsprechend am Innenteil 45 der Verschlusskappe 21
angeordnet. Der Gegen-Anschlag 53 ist in Form eines in die Ringnut 35 eintauchenden
Vorsprungs 58 ausgebildet. Es können mehrere in Umfangsrichtung am Innenmantel 46
des Innenteils 45 nach radial innen vorstehende Vorsprünge 58 ausgebildet sein oder
alternativ ist es möglich, dass der Vorsprung 58 als ringförmiger Anschlagbund ausgebildet
ist.
[0051] Wie insbesondere in den Figuren 1 und 2 gezeigt, werden die Gegen-Anschlagflächen
57a, 57b von einander abgewandten Stirnflächen des Vorsprungs 58 gebildet.
[0052] Wie insbesondere in den Figuren 1 und 2 gezeigt, besitzt das Innenteil 45 neben dem
Gegen-Anschlag 53 in Form des Vorsprungs 58 an dessen Innenmantel 46 ebenfalls ein
am Innenmantel 46 ausgebildetes Innengewinde 59, das mit dem am Behälterhals 15 ausgebildeten
Außengewinde 18 beim Aufschrauben zusammenwirkt.
[0053] Das Innenteil 45 ist eine Hülse, die an beiden Enden offen ist. Eine derartige Hülse
ist relativ einfach mittels Kunststoffspritzgießen herzustellen, da von beiden Seiten
her entformt werden kann und der ringförmige Anschlagbund bzw. Vorsprung 58 an der
Trennung der beiden Formkörper gebildet werden kann. Dadurch kann auch die radiale
Erstreckung des Vorsprungs 58 am Innenmantel 46 des Innenteils 45 relativ groß ausfallen,
da hier kein Entformungsproblem besteht, was wiederum relativ breite Gegen-Anschlagflächen
57a, 57b schafft, wodurch ein definiertes Anliegen an den zugeordneten Anschlagflächen
56a, 56b am Applikatorträger 22 erfolgen kann.
[0054] Vor dem Gebrauch befindet sich die Verschlusskappe 21 in der in Figur 1 gezeigten
aufgeschraubten Verschlussposition 40. In dieser Verschlussposition 40 ist die Druckfeder
31 zusammengedrückt, also auf Druck beansprucht. Die Verschlussposition 40 wird durch
gegenseitiges Anliegen der unteren Gegen-Anschlagsfläche 57b am Innenmantel 46 des
Innenteils 45 der Verschlusskappe 21 an der unteren Anschlagsfläche 56b am Lagerabschnitt
26 des Applikatorträgers 22 vorgegeben.
[0055] Um die Verschlusskappe 21 in ihre Gebrauchsposition 39 gemäß Figur 2 zu bringen,
wird diese abgeschraubt, wodurch die beiden Gewinde 18, 59 außer Eingriff zueinander
gelangen. Sobald dies erfolgt, stellt die zuvor gespannte Druckfeder 31 ihre Federenergie
zur Verfügung und drückt die Verschlusskappe 21 weg vom Applikatorträger 22 und zwar
so weit, bis die obere Gegen-Anschlagsfläche 57a an die obere Anschlagsfläche 56a
anschlägt. Die Eintauchtiefe des Schaftabschnitts 24 in den Vorratsbehälter 13 bleibt
unabhängig von der Stellung der Verschlusskappe 21 immer gleich, d.h. in der Gebrauchsposition
39 wird bereits durch das Anschlagen der Aufschraubbegrenzungsmittel 28 an die Stirnfläche
19 die Eintauchtiefe vorgegeben, die beim Aufschrauben der Verschlusskappe 21 durch
die relative Beweglichkeit zwischen der Verschlusskappe 21 und dem Applikatorträger
22 auch nicht verändert wird.
1. Aufbewahrungs- und Appliziereinrichtung für Flüssigkeit, insbesondere Nagellack, mit
einem einen Behälterinnenraum (12) aufweisenden Vorratsbehälter (13) für Flüssigkeit,
der einen mit einer Behälteröffnung (16) ausgestatteten Behälterhals (15) aufweist,
der eine Stirnfläche (19) und eine mit einem Außengewinde (18) ausgestatteten Mantelfläche
besitzt, und mit einer Verschluss- und Appliziereinheit (20), die eine ein Innengewinde
(59) aufweisende, auf das Außengewinde (18) aufschraubbare Verschlusskappe (21) und
einen mit der Verschlusskappe (21) gekoppelten Applikatorträger (22) mit Aufschraubbegrenzungsmitteln
(28) zur Anlage an die Stirnfläche (19) aufweist, wobei der Applikatorträger (22)
an einem der Verschlusskappe (21) abgewandten Ende einen Applikator (23) zum Applizieren
der Flüssigkeit aufweist, und wobei ein zwischen der Verschlusskappe (21) und dem
Applikatorträger (22) wirkendes elastisches Element vorhanden ist, derart, dass die
Verschlusskappe (21) bei Anlage der Aufschraubbegrenzungsmitteln (28) an die Stirnfläche
(19) unter Spannen des elastischen Elements relativ zum Applikatorträger (22) von
einer Gebrauchsposition (39) in eine aufgeschraubte Verschlussposition (40) mittels
Führungsmitteln (41) axial beweglich geführt ist, wobei die Führungsmittel (41) einen
am Applikatorträger (22) ausgebildeten Anschlag (42) und einen an der Verschlusskappe
(21) ausgebildeten Gegen-Anschlag (43) aufweisen, die gemeinsam durch gegenseitiges
Anschlagen die Gebrauchsposition (39) und die Verschlussposition (40) vorgeben, wobei
die Verschlusskappe (21) mehrteilig ausgebildet ist, mit einem kappenförmigen Außenteil
(44) und einem koaxial in dem Außenteil (44) fixierten hülsenförmigen Innenteil (45),
an dessen Innenmantel (46) der Gegen-Anschlag (43) ausgebildet ist.
2. Aufbewahrungs- und Appliziereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Innenteil (45) einen Innenmantel (46) und einen zylindrischen Außenmantel (33)
aufweist.
3. Aufbewahrungs- und Appliziereinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag (42) eine erste und eine zweite Anschlagfläche (56a, 56b) und der Gegen-Anschlag
(43) eine erste und zweite Gegen-Anschlagfläche (57a, 57b) aufweisen, wobei zur Vorgabe
der Gebrauchsposition (39) erste Anschlagfläche (56a) und erste Gegen-Anschlagfläche
(57a) und zur Vorgabe der Verschlussposition (40) zweite Anschlagfläche (56b) und
zweite Gegen-Anschlagfläche (57b) in Anlage zueinander liegen.
4. Aufbewahrungs- und Appliziereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten und zweiten Anschlagflächen (56a, 56b) einander zugewandt sind und in
Axialrichtung voneinander beabstandet sind.
5. Aufbewahrungs- und Appliziereinrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten und zweiten Gegen-Anschlagflächen (57a, 57b) voneinander abgewandt sind.
6. Aufbewahrungs- und Appliziereinrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlagflächen (56a, 56b) von Stirnflächen einer Ringnut (35) gebildet sind.
7. Aufbewahrungs- und Appliziereinrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegen-Anschlagflächen (57a, 57b) von Stirnflächen eines in die Ringnut (35) eintauchenden
Vorsprungs (58) gebildet sind, wobei vorzugsweise der Vorsprung (58) als ringförmiger
Anschlagbund ausgebildet ist.
8. Aufbewahrungs- und Appliziereinrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag (42) am Applikatorträger (22) und der Gegen-Anschlag (43) am Innenteil
(45) der Verschlusskappe (21) ausgebildet ist.
9. Aufbewahrungs- und Appliziereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zum Fixieren des Innenteils (45) im Außenteil (44) Fixiermittel (52) vorhanden sind,
die derart ausgebildet sind, dass Außen- und Innenteil (44, 45) drehfest und in Axialrichtung
zueinander relativ unbeweglich fixiert sind.
10. Aufbewahrungs- und Appliziereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Innenteil (45) ein Innengewinde (59) aufweist.
11. Aufbewahrungs- und Appliziereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das elastische Element die Verschlusskappe (21) weg vom Applikatorträger (22) beaufschlagt
und bei Nicht-Ineinandergreifen der Gewinde (18,59) in die Gebrauchsposition (39)
vorspannt.
12. Aufbewahrungs- und Appliziereinrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das elastische Element als Feder, insbesondere Druckfeder (31) ausgebildet ist, wobei
vorzugsweise die Druckfeder (31) einerseits am Applikatorträger (22) und andererseits
am Außenteil (44) der Verschlusskappe (21), insbesondere an einem Dachabschnitt (50)
der Verschlusskappe (21), abstützt.
13. Aufbewahrungs- und Appliziereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Applikatorträger (22) einen Schaftabschnitt (24) aufweist, an dessen freien Ende
der Applikator (23) angeordnet ist und einen insbesondere gegenüber dem Schaftabschnitt
(24) durchmessergrößeren Lagerabschnitt (26) besitzt, wobei die Aufschraubbegrenzungsmittel
(28) durch eine ringförmige Schulter (27) am Übergang zwischen dem Lagerabschnitt
(26) und dem Schaftabschnitt (24) gebildet ist.
14. Aufbewahrungs- und Appliziereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Lagerabschnitt (26) des Applikatorträgers (22) und dem Innenteil (45)
der Verschlusskappe (21) Verdrehsicherungsmittel zur Verhinderung einer Verdrehung
zwischen der Verschlusskappe (21) und dem Applikatorträger (22) vorhanden sind.
15. Aufbewahrungs- und Appliziereinrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Verdrehsicherungsmittel durch eine mehrkantförmige Profilierung des Lagerabschnitts
(26) einerseits und des Innenmantels (46) des Innenteils (45) andererseits gebildet
ist.