[0001] Die Erfindung betrifft einen Anbauverdichter mit den Merkmalen des Oberbegriffs von
Anspruch 1.
[0002] Anbauverdichter der eingangs genannten Art sind aus dem Stand der Technik bekannt,
bspw. aus der auf die Anmelderin zurückgehenden
DE 10 2009 018 490 B4. Mit einem solchen Anbauverdichter ist bei der Verdichtung von Erdböden ein breiter
Einsatzbereich geschaffen, da sowohl bindige als auch nichtbindige Böden verdichtet
werden können, und zwar ohne dass Umbauarbeiten am Bagger oder am Anbauverdichter
erforderlich sind. Dies beruht darauf, dass ein solcher Anbauverdichter rotierende
Massen aufweist, die relativ zur Antriebswelle des Unwuchterzeugers beweglich sind,
wobei sich bei einer ersten Drehrichtung eine erste Exzentrizität und bei einer zweiten
Drehrichtung eine zweite Exzentrizität ergibt, so dass unterschiedliche Schlagfrequenzen
und Schlagkräfte generiert werden können. Dieser Anbauverdichter kann in mehreren
unterschiedlichen Betriebsmodi betrieben werden, ist in seiner Anpassbarkeit jedoch
hierauf begrenzt. Zudem ist zum Umschalten des Anbauverdichters zwischen den verschiedenen
Betriebsmodi eine entsprechende Umschaltzeit erforderlich. Daher besteht Optimierungspotential.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Betrieb eines Anbauverdichters weiter
zu verbessern.
[0004] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch einen Anbauverdichter mit den Merkmalen des
Anspruchs 1. Danach zeichnet sich der Anbauverdichter dadurch aus, dass die rotierende
Masse um eine quer zur Rotationsachse der Antriebswelle orientierte Achse (Schwenkachse)
schwenkbar an der Antriebswelle gelagert ist, wobei die Schwenkstellung der rotierenden
Masse relativ zur Antriebswelle mittels einer Einstelleinrichtung einstellbar ist,
insbesondere stufenlos.
[0005] Mit anderen Worten kann die rotierende Masse in ihrer Ausrichtung relativ zur Antriebswelle
verändert, insbesondere geneigt, werden. Im Konkreten kann die rotierende Masse mittels
der Einstelleinrichtung in ihrer Schwenkstellung zwischen einer Ausgangsstellung (keine
oder nur vernachlässigbar geringe Exzentrizität bzw. Unwucht) und einer Endstellung
(maximale Exzentrizität bzw. Unwucht) verstellt bzw. eingestellt werden. In der Ausgangsstellung
kann die Mittellängsachse der rotierenden Masse zur Rotationsachse der Antriebswelle
parallel oder kongruent sein (rotierende Masse unverschwenkt). In der Endstellung
schließen die Mittellängsachse und die Rotationsachse der Antriebswelle einen Winkel
mit einen Betrag von >0° (größer null Grad) ein (rotierende Masse maximal verschwenkt).
[0006] Eine solche Ausgestaltung hat den Vorteil, dass die aus der Exzentrizität resultierende
Zentrifugalkraft bzw. Schlagkraft des Unwuchterzeugers bei konstanten Drehzahlen der
Antriebswelle verstellt bzw. eingestellt werden kann (Einstellung zwischen 0 und 100
Prozent möglich). Zur Anpassung der Zentrifugalkraft bzw. Schlagkraft ist keine Drehzahländerung
der Antriebswelle erforderlich. Dadurch kann eine zeitnahe Einstellung der Zentrifugalkraft
auf energetisch günstige Weise erfolgen, da ein Abbremsen oder Beschleunigen der Antriebswelle
zur Einstellung der Zentrifugalkraft vermieden werden kann. Lediglich die Schwenkstellung
der rotierenden Masse ist mittels der Einstelleinrichtung anzupassen.
[0007] So ist die relativ zur Antriebswelle verschwenkbare rotierende Masse in einer Ausgangsstellung
(unverschwenkt bzw. relativ zur Antriebswelle zentriert) noch ohne oder mit nur vernachlässigbar
geringer Zentrifugalkraft. In dieser Stellung entstehen keine oder nur minimale Schwingungen,
die sich auf das Trägergerät, bspw. einen Bagger, einen Radlader oder dgl., übertragen.
Erst wenn die rotierende Masse relativ zur Antriebswelle verschwenkt wird, nimmt die
Zentrifugalkraft mit steigender Schwenkstellung zu (steigende Exzentrizität), so dass
dann Unwucht erzeugt wird. Diese Unwucht kann zur Verdichtung von Erdböden genutzt
werden.
[0008] Die quer zur Rotationsachse der Antriebswelle orientierte Achse, um die die rotierende
Masse verschwenkbar ist (Schwenkachse), ist insbesondere orthogonal zur Rotationsachse
der Antriebswelle orientiert (Schwenkachse schneidet Rotationsachse). Die Antriebswelle
kann nebst auf der Antriebswelle gelagerten und mitrotierenden Komponenten auch als
"Erregereinheit" bezeichnet werden. Als Trägergerät kann bspw. ein Bagger, ein Radlader,
ein Hublader oder dergleichen eingesetzt werden.
[0009] Die rotierende Masse kann als Rotationskörper ausgebildet sein, der die Antriebswelle
nach außen hin (über einen axialen Abschnitt der Antriebswelle hinweg) vollständig
umgibt. Die rotierende Masse kann ringförmig ausgebildet sein. Dies hat den Vorteil,
dass dann, wenn sich die rotierende Masse in der unverschwenkten Stellung befindet,
keine oder nur vernachlässigbar geringe Unwucht erzeugt wird. Dies reduziert die Belastungen
des Unwuchterzeugers.
[0010] Die rotierende Masse kann einen axialen Durchgang zur Durchführung der Antriebswelle
aufweisen. Der axiale Durchgang kann Innenabmessungen aufweisen, die größer dimensioniert
sind als die Außenabmessungen des Abschnitts der Antriebswelle, den die rotierende
Masse zumindest teilweise umgibt. Auf diese Weise kann die rotierende Masse auf einfache
Weise relativ zur Antriebswelle verschwenkt werden.
[0011] Optional kann der Durchgang (in Mittellängsrichtung der rotierenden Masse gesehen)
schlitzförmig ausgebildet sein (Durchgang weist schlitzförmigen Querschnitt auf) oder
der Durchgang kann konisch ausgebildet sein (innere Mantelfläche des Durchgangs ist
konisch). Dadurch kann die rotierende Masse relativ zur Antriebswelle stärker geneigt
werden (größere Schwenkstellungen). Eine schlitzförmige Ausgestaltung reicht zum Verschwenken
aus, da die rotierende Masse drehfest mit der Welle gekoppelt ist ("rotierende Masse
dreht sich zusammen mit der Welle"). Die rotierende Masse kann auch als "Schrägscheibe"
oder "Taumelwelle" bezeichnet werden.
[0012] Im Rahmen einer bevorzugten Ausgestaltung kann die rotierende Masse mittels eines
Gelenklagers, insbesondere mittels eines Radial-Gelenklagers, an der Antriebswelle
gelagert sein. Auf diese Weise ist eine konstruktiv einfache und stabile verschwenkbare
Lagerung mit hinreichend großem Verstellbereich geschaffen.
[0013] In zweckmäßigerweise kann der Schwerpunkt der rotierenden Masse von der quer zur
Rotationsachse der Antriebswelle orientierten Achse (Schwenkachse) beabstandet sein,
insbesondere unabhängig von der Schwenkstellung der rotierenden Masse. Anders ausgedrückt
schneidet die Schwenkachse den Schwerpunkt der rotierenden Masse nicht. Somit kann
durch Verschwenken der rotierenden Masse eine hinreichend hohe Exzentrizität und damit
eine hinreichend hohe Unwucht generiert werden. Befindet sich die rotierende Masse
in der Ausgangsstellung (rotierende Masse relativ zur Antriebswelle unverschwenkt),
kann sich der Schwerpunkt der rotierenden Masse auf der Rotationsachse der Antriebswelle
befinden, allerdings mit axialem Abstand zur Schwenkachse. Wird die rotierende Masse
aus der Ausgangsstellung heraus verschwenkt, bewegt sich der Schwerpunkt der rotierenden
Masse von der Rotationsachse der Antriebswelle weg, und zwar entsprechend der vom
Gelenklager vorgegebenen Schwenkbewegung.
[0014] In vorteilhafter Weise kann die Einstelleinrichtung eine Einstellscheibe und einen
Aktuator aufweisen, wobei die Einstellscheibe verschieblich an der Antriebswelle gelagert
und mit der rotierenden Masse (gelenkig) gekoppelt ist und wobei die Einstellscheibe
mittels des Aktuators entlang der Rotationsachse der Antriebswelle verlagerbar ist.
Hiermit ist eine konstruktiv günstige Aktuation zur Einstellung der Schwenkstellung
der rotierenden Masse und somit zur Einstellung der Zentrifugalkraft geschaffen, da
die Einstellscheibe verschieblich an der Antriebswelle gelagert ist (Führung und Abstützung)
und der Aktuator lediglich eine translatorische Stellbewegung ausführen muss.
[0015] In zweckmäßiger Weise kann die Einstelleinrichtung als Aktuator einen hydraulischen
Aktuator, bspw. einen Hydraulikzylinder, oder einen elektrisch arbeitenden Aktuator
aufweisen, bspw. einen Elektromotor oder einen elektrisch arbeitenden Linearmotor.
Für eine konstruktiv einfache Lösung kann der Aktuator als ein auf die Einstellscheibe
wirkendes manuelles Stellelement ausgebildet sein, bspw. eine Gewindestange mit einer
Rändelmutter. Hiermit ist eine manuelle Einstellung der Einstelleinrichtung ermöglicht.
Hiermit kann eine konstruktiv einfache Produktvariante bereitgestellt werden.
[0016] Unabhängig davon kann die Einstelleinrichtung derart ausgebildet sein, dass die Verstelldauer
zwischen der Ausgangsstellung und der maximal verschwenkten Endstellung gering ist,
bspw. geringer als zwei Sekunden, vorzugsweise weniger als eine Sekunde.
[0017] Im Rahmen einer bevorzugten Ausgestaltung kann an der Einstelleinrichtung eine Messeinrichtung
vorgesehen sein, so dass die Schwenkstellung der rotierenden Masse überwacht und ggf.
durch Ansteuerung oder manuelle Betätigung (bspw. mittels manuellem Stellelement)
der Einstelleinrichtung geregelt oder variiert werden kann, insbesondere mittels einer
Steuerung des Anbauverdichters. Hiermit ist eine genaue Einstellung der rotierenden
Masse und somit eine genaue Einstellung der Zentrifugal- bzw. Schlagkraft des Anbauverdichters
gewährleistet. Im Konkreten kann die Messeinrichtung als Wegmesseinrichtung ausgebildet
sein, bspw. in Form einer Wegmessskala oder in Form eines Potentiometers.
[0018] Zur Bereitstellung einer konstruktiv einfachen Ausführung können an der Messeinrichtung
ein, zwei oder mehrere einstellbare Endanschläge vorgesehen sein. Vorzugsweise können
zwei einstellbare Endanschläge vorgesehen sein, von denen einer eine Einstellung mit
minimaler Exzentrizität (minimale Unwucht) und der andere eine Einstellung mit maximaler
Exzentrizität (maximale Unwucht) definiert. Die Messeinrichtung kann hierzu bspw.
als Wegmesseinrichtung (Wegmessskala) ausgebildet sein.
[0019] Bei Über- oder Unterschreiten von, bspw. in der Steuerung gespeicherten, Grenzwerten
kann eine entsprechende Anpassung der Schwenkstellung der rotierenden Masse erfolgen.
Es ist denkbar, dass die Messeinrichtung am Aktuator angeordnet oder in den Aktuator
integriert ist. Dadurch kann eine Baugruppe gebildet und die Messeinrichtung ggf.
im Aktuator geschützt werden.
[0020] Da der Antrieb des Unwuchterzeugers nur eine Drehrichtung vorsieht bzw. benötigt,
kann auf ein die Strömungsrichtung des Hydraulikventils umkehrendes Hydraulikventil
verzichtet werden (kein Umkehrventil erforderlich). Auf diese Weise kann bei aktiviertem
Unwuchterzeuger (Einstellung "Hammerhydraulik") das Hydrauliköl des Trägergerätes
des Anbauverdichters, bspw. einem Bagger, einem Radlader oder dgl. von der Druckseite
direkt in einen Tank des Trägergeräts zurückfließen, ohne ein Umkehrventil zu passieren.
Dadurch kann ein bei einem Passieren eines Ventils üblicherweise entstehender Rückstaudruck
zumindest reduziert werden. Dies ist energetisch effizient, da das Druckniveau zum
Betreiben des Anbauverdichters geringer ist. Zudem kann ein zum Anschluss des Anbaugerätes
an eine Hydraulikversorgung dienender Ventilblock einfacher gestaltet werden. Die
hydraulische Einrichtung des Anbauverdichters lässt sich dadurch insgesamt vereinfachen,
da auf Grund der durch Einstellung der Schwenkstellung regelbaren Zentrifugalkraft
nur eine Drehrichtung des Antriebs bzw. der Antriebswelle erforderlich ist.
[0021] Im Rahmen einer bevorzugten Ausgestaltung kann der Antrieb einen Antriebsmotor aufweisen,
der mittels eines Freilaufs mit der Antriebswelle gekoppelt ist. Ein Freilauf stellt
eine Kupplung dar, die lediglich in einer Drehrichtung wirkt (Überholkupplung). Dadurch
kann der Unwuchterzeuger bzw. die Erregereinheit bei Verwendung des Anbauverdichters
am Trägergerät (bspw. einem Bagger oder Radlader) ohne Unterbrechung weiterrotieren.
Dies hat energetische Vorteile, da der Unwuchterzeuger nicht regelmäßig aus dem Stillstand
heraus beschleunigt werden muss, bspw. von 0 auf 60 Hz. Durch den Freilauf baut sich
selbst bei stehendem Antriebsmotor die kinetische Energie nur langsam ab, da die Antriebswelle
nebst darauf gelagerten und mitrotierenden Komponenten (Erregereinheit) weiter rotieren
kann.
[0022] Erfahrungsgemäß erfordert ein Umsetzen des Verdichters ca. 10 - 15 Sekunden (Umsetzzeit),
bis ein erneuter Verdichtungsvorgang stattfinden kann. In dieser Zeit verliert der
Unwuchterzeuger bzw. die Erregereinheit nur wenig Rotationsenergie, so dass zur Beschleunigung
auf Betriebsdrehzahl nur ein Bruchteil der zur Beschleunigung aus dem Stillstand erforderlichen
Energie notwendig ist. Zudem ermöglicht der Freilauf der Erregereinheit ein langsames
Auslaufen (Abschaltvorgang) weitgehend ohne Vibration. Dies bedeutet, dass die Einheit
nicht abgebremst werden muss, was das Risiko einer Kavitation des Hydraulikmotors
reduziert. Die Ventiltechnik kann aufgrund des Freilaufs konstruktiv einfacher und
kostengünstiger ausgelegt werden. Gleichzeitig können die hydraulischen Komponenten
geschont und eine Gegensteuerung durch Fehlbedienung ausgeschlossen werden.
[0023] In vorteilhafter Weise kann am Anbauverdichter eine Sensoreinrichtung vorgesehen
sein, insbesondere mit einem Beschleunigungssensor und/oder einem Auflastsensor, so
dass der Betriebszustand des Anbauverdichters (Verdichtungseinsatz, Schweben oder
Umsetzen des Anbauverdichters) erkannt und ggf. die Schwenkstellung der rotierenden
Masse durch Ansteuerung der Einstelleinrichtung geregelt werden kann, insbesondere
mittels einer Steuerung des Anbauverdichters. Dies erleichert die Handhabung des Anbauverdichters
im Betrieb, da die rotierende Masse entsprechend dem Betriebszustand des Anbauverdichters
automatisch in die entsprechende Schwenkstellung gebracht werden kann (automatische
Aktivierung bzw. Deaktivierung des Unwuchterzeugers durch Regelung der Schwenkstellung
der rotierenden Masse in Abhängigkeit vom Betriebszustand des Anbauverdichters).
[0024] So kann bei einem Schweben oder Umsetzen des Anbauverdichters die rotierende Masse
in die Ausgangsstellung verschwenkt werden, so dass keine oder nur eine geringe Unwucht
erzeugt wird. Dies schont das Trägergerät (bspw. einen Bagger oder Radlader) und erleichtert
die Handhabung des Anbauverdichters, da eine Bedienperson (z.B. Bagger- oder Radladerführer),
den Unwuchterzeuger bspw. bei einem Umsetzen nicht manuell aktivieren bzw. deaktivieren
muss. Dabei benötigt der Anbauverdichter keine (sensorischen) Informationen von außen,
bspw. vom Trägergerät, da der Anbauverdichter den Betriebszustand anhand der vorzugsweise
eigens versorgten Sensoreinrichtung (bspw. durch Generator am Anbauverdichter), selbst
ermittelt. Lediglich eine Bereitstellung hydraulischer Energie über das Trägergerät
ist erforderlich.
[0025] In zweckmäßiger Weise kann der Anbauverdichter eine Steuerung aufweisen, die mit
der Einstelleinrichtung derart zusammenwirkt, dass die Schwenkstellung der rotierenden
Masse relativ zur Antriebswelle regelbar ist, insbesondere in Abhängigkeit von im
Arbeitsbereich des Anbauverdichters herrschenden Bedingungen. Dies erleichtert eine
Anpassung des Anbauverdichters an die jeweilige Verdichtungssituation. Insbesondere
in kritischen Verdichtungssituationen, bspw. einem Rohrscheitel oder bei Gebäudenähe
im Arbeitsbereich, kann die Schlagkraft des Unwuchterzeugers bzw. der Erregereinheit
mittels der Steuerung angepasst, bspw. reduziert werden. Dabei ist von Vorteil, wenn
Anbaugeräte durch die Steuerung selbstständig erkannt und die entsprechenden Steuerfunktionen
zur Verfügung gestellt werden können, bspw. unter Anwendung eines Bus-Systems (z.B.
CAN-Bus). Hierzu kann eine von der Anmelderin unter der Bezeichnung "MTS Control"
vertriebene Steuerung eingesetzt werden.
[0026] Im Rahmen einer bevorzugten Ausgestaltung kann die Steuerung ein Display aufweisen,
welches derart eingerichtet ist, dass die Schwenkstellung der rotierenden Masse durch
eine Bedienperson des Anbauverdichters (z.B. ein Bagger- oder Radladerführer) eingestellt
und/oder Informationen über Betriebsparameter an eine Bedienperson des Anbauverdichters
ausgegeben werden können. Hiermit sind eine einfache Konfiguration und eine einfache
Informationsausgabe an eine Bedienperson ermöglicht. Folgende Funktionen können, bspw.
über Bedienelemente, aktiviert bzw. eingestellt werden: Einstellung der Schlagkraft
nach Verdichtungssituation oberhalb des Rohrscheitels, in Gebäudenähe, nach Bodenart,
und/oder nach Rohrmaterial oder Rohrgröße (PVC-Rohre, Stahlbetonrohre, Steinzeugrohre).
Zudem können Informationen zu Betriebsparametern ausgegeben werden.
[0027] In zweckmäßiger Weise kann der Anbauverdichter einen Notlaufbetriebszustand aufweisen,
der bei Ausfall von elektronischen oder mechanischen Komponenten des Anbauverdichters,
bspw. der Steuerung oder der Einstelleinrichtung des Anbauverdichters, einen Notbetrieb
des Anbauverdichters ermöglicht. Dadurch ist gewährleistet, dass bei Ausfall von elektrotechnischen
und/oder mechanischen Komponenten, eine eingeschränkte Funktion vorhanden ist. Somit
kann der Anbauverdichter weiter betrieben werden, so dass bspw. eine Fertigstellung
einer Baustelle ermöglicht ist. Bspw. kann die Einstelleinrichtung zum Erhalt eines
Notlaufbetriebszustands manuell betätigbar sein, bspw. durch ein auf die Einstellscheibe
wirkendes manuelles Stellelement, bspw. eine Gewindestange mit einer Rändelmutter.
Über das Stellelement kann eine Bedienperson die Einstelleinrichtung betätigen und
damit die Schwenkstellung der rotierenden Masse anpassen.
[0028] Außerdem ist denkbar, dass die rotierende Masse und die Einstellscheibe mittels eines
insbesondere laschenartigen Verbindungselements miteinander gekoppelt sind. Die Einstellscheibe
kann mittels einer Gleitbuchse (Axialgleitbuchse) an der Antriebswelle gelagert sein.
Die Einstellscheibe kann einen axial vorstehenden Bund aufweisen, welcher durch ein
Wälzlager, insbesondere ein Vierpunktlager, umgeben ist, an dem radial außen ein insbesondere
ringförmiges Zwischenelement anliegt, welches mit dem Aktuator der Einstelleinrichtung
zusammenwirkt.
[0029] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren näher erläutert, wobei gleiche
oder funktional gleiche Elemente ggf. lediglich einmal mit Bezugszeichen versehen
sind. Es zeigen:
- Fig.1
- ein Ausführungsbeispiel eines Anbauverdichters in einer schematischen Seitenansicht;
- Fig.2
- den Unwuchterzeuger des Anbauverdichters aus Figur 1 in einer Ausgangsstellung (rotierende
Masse unverschwenkt) in einer geschnittenen Ansicht;
- Fig.3
- den Unwuchterzeuger des Anbauverdichters aus Figur 1 in einer Endstellung (rotierende
Masse vollständig verschwenkt) in einer geschnittenen Ansicht;
- Fig.4
- den Unwuchterzeuger des Anbauverdichters entsprechend der Darstellung in Figur 3 in
einer geschnittenen perspektivischen Ansicht; und
- Fig.5
- den Unwuchterzeuger des Anbauverdichters aus Figur 1 entlang einer in Figur 2 eingezeichneten
Schnittachse A-A.
[0030] Figur 1 zeigt einen Anbauverdichter, der insgesamt mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnet
ist. Der Anbauverdichter 10 weist einen Unwuchterzeuger 12 auf, der mit einem hydraulischen
Antrieb 14 in Form eines Hydraulikmotors 15 gekoppelt und durch diesen antreibbar
ist. Der Hydraulikmotor 15 ist mit dem Hydrauliksystem eines Trägergeräts verbunden
(nicht dargestellt). Als Trägergerät kann bspw. ein Bagger oder ein Radlader eingesetzt
werden.
[0031] Durch den Unwuchterzeuger 12 kann im Betrieb ein Anbauwerkzeug 16 in Schwingung versetzt
werden, bspw. eine Verdichterplatte 16. Das Anbauwerkzeug 16 ist über Verbindungselemente
18 und Puffereinrichtungen 20, insbesondere Metallgummipuffer, mit einem Oberteil
22 des Anbauverdichters 10 elastisch verbunden. Der Anbauverdichter 10 ist über eine
Aufnahme 24 an einem Arm 26 eines Trägergeräts, bspw. einem Baggerarm 26, befestigbar.
Die Aufnahme 24 kann als Schnellwechselsystem ausgebildet sein. Dadurch kann auf einfache
Weise eine mechanische und hydraulische Verbindung zum Trägergerät hergestellt werden.
Unterhalb der Aufnahme 24 kann sich ein Drehmotor 28 anschließen, über den der Anbauverdichter
10 bezüglich des Arms 26 des Trägergeräts verdreht werden kann.
[0032] Der Hydraulikmotor 15 ist unter Zwischenschaltung eines Ventilblocks 30 über Hydraulikleitungen
32 und die Aufnahme 24 mit dem Hydrauliksystem des Trägergeräts verbunden. Über den
Ventilblock 30 kann der Volumenstrom, der vom Bagger zum Hydraulikmotor 14 gelangt,
eingestellt werden.
[0033] Der Anbauverdichter 10 weist ferner eine Sensoreinrichtung 70 auf, die einen Beschleunigungssensor
und/oder einen Auflastsensor aufweisen kann. Zudem weist der Anbauverdichter 10 eine
Steuerung 72 mit einem Display 74 (Bildschirm) auf.
[0034] Die Figuren 2-5 zeigen den Unwuchterzeuger 12 in vergrößerter Darstellung. Der Unwuchterzeuger
12 weist ein mehrteiliges Gehäuse 34 auf, an dem an einer Seite der Hydraulikmotor
15 befestigt ist. Der Unwuchterzeuger 12 weist zudem eine Antriebswelle 36 auf, die
mittels Wälzlagern 38, 40, bspw. mittels Zylinderrollenlagern 38, 40, drehbar am Gehäuse
34 gelagert ist. Das Gehäuse 34 ist mittels Wellendichtringen 35 nach außen abgedichtet.
[0035] Auf der Antriebswelle 36 ist eine rotierende Masse 42 angeordnet, die um eine orthogonal
zur Rotationsachse 44 der Antriebswelle 36 orientierte Achse 46 (Schwenkachse 46)
schwenkbar an der Antriebswelle 36 gelagert ist (Schwenkachse 46 ragt in Figur 2 und
3 orthogonal aus der Zeichenebene heraus). Die rotierende Masse 42 kann zwischen einer
unverschwenkten Ausgangsstellung (keine oder nur geringe Exzentrizität bzw. Unwucht;
siehe Figur 2) und einer maximal verschwenkten Endstellung (maximale Exzentrizität
bzw. Unwucht; siehe Figur 3) verschwenkt werden.
[0036] Der Schwerpunkt der rotierenden Masse 42 (Schwerpunkt nicht dargestellt) ist von
der quer zur Rotationsachse 44 der Antriebswelle 36 orientierten Achse 46 (Schwenkachse
46) beabstandet, wie oben beschrieben (der Schwerpunkt der rotierenden Masse 42 würde
sich in Fig.2 beabstandet links von der Schwenkachse 46 befinden).
[0037] Die Schwenkstellung der rotierenden Masse 42 relativ zur Antriebswelle 36 ist mittels
einer Einstelleinrichtung 48 stufenlos einstellbar. Anders ausgedrückt kann die rotierende
Masse 42 relativ zur Antriebswelle 36 geneigt werden. Durch die Veränderungen bzw.
Einstellung der Schwenkstellung der rotierenden Masse 42 kann die Zentrifugalkraft
und damit die Schlagkraft des Anbauverdichters stufenlos zwischen 0 und 100 % geregelt
werden.
[0038] Die rotierende Masse 42 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel ringförmig ausgebildet
und umgibt die Antriebswelle 42 nach radial außen (siehe Figur 2 und 3). Dabei weist
die rotierende Masse 42 einen Durchgang 43 auf, durch den die Antriebswelle 36 geführt
ist. Die innere Mantelfläche 45 des Durchgangs 43 kann bspw. konisch ausgebildet sein.
Die Ausgestaltung des Durchgangs 43 mit schlitzförmigem Querschnitt ist ebenfalls
denkbar (nicht dargestellt).
[0039] Die rotierende Masse 42 ist mittels eines Gelenklagers 50 (Radial-Gelenklager) schwenkbar
an der Antriebswelle 36 gelagert. Eine Passfeder 37 koppelt den Außenring des Gelenklagers
50 (ohne Bezugszeichen) mit der rotierenden Masse 42.
[0040] Die Einstelleinrichtung 48 weist eine Einstellscheibe 52 und einen Aktuator 54 auf.
Die Einstellscheibe 52 ist verschieblich an der Antriebswelle 36 gelagert und mit
der rotierenden Masse 42 gelenkig gekoppelt. Die Einstellscheibe 52 ist mittels des
Aktuators 54 entlang der Rotationsachse 44 der Antriebswelle 36 verlagerbar. Durch
Verlagerung der Einstellscheibe 52 kann die rotierende Masse 42 in unterschiedliche
Schwenkstellungen verschwenkt werden. Der Aktuator 54 sitzt außerhalb des Gehäuses
34 des Unwuchterzeugers 12 und ist rotatorisch von der rotierenden Masse 42 entkoppelt.
[0041] Die Einstellscheibe 52 ist mittels einer Axialgleitbuchse 56 verschieblich an der
Antriebswelle 36 gelagert. Die Axialgleitbuchse 56 ist nach radial innen mit dem Außenmantel
der Antriebswelle 36 und nach radial außen mit einem axial abragenden Bund 58 der
Einstellscheibe 52 in Kontakt.
[0042] Die Einstellscheibe 52 ist über ein laschenartiges Verbindungselement 60 mit der
rotierenden Masse 42 gelenkig gekoppelt, welches eine Schwenkbewegung der Einstellscheibe
52 und der rotierenden Masse 42 relativ zueinander zulässt.
[0043] Der axial abragende Bund 58 der Einstellscheibe 52 wird von einem weiteren Wälzlager
62 nach radial außen umgeben, und zwar von einem Vierpunktlager 62. Das Vierpunktlager
62 wird nach radial außen von einem Zwischenelement 64 umgeben, welches mit dem Aktuator
54 in Kontakt ist. Dadurch kann die Stellbewegung des Aktuators 54 über das Zwischenelement
64 und das Vierpunktlager 62 auf die Einstellscheibe 52 übertragen werden, welche
aufgrund der Kopplung mit der rotierenden Masse 42 mittels des laschenartigen Verbindungselements
60 die Schwenkstellung der rotierenden Masse 42 einstellt.
[0044] Der Aktuator 54 ist als hydraulisch arbeitender Aktuator 54 ausgebildet und weist
vorliegend zwei Hydraulikzylinder 66 auf (siehe Figur 5).
[0045] An der Einstelleinrichtung 48 ist eine Messeinrichtung vorgesehen (nicht dargestellt),
so dass die Schwenkstellung der rotierenden Masse 42 überwacht und durch Ansteuerung
der Einstelleinrichtung 48 geregelt werden kann, insbesondere mittels der Steuerung
72 des Anbauverdichters 10 (siehe Figur 1). Auf diese Weise kann eine Regelung der
Zentrifugalkraft bzw. der Schlagkraft des Anbauverdichters in kritischen Verdichtungssituationen
erfolgen, wie oben beschrieben.
[0046] Die Messeinrichtung ist am Aktuator 54, insbesondere an einem der Hydraulikzylinder
66, angeordnet oder in diesen integriert. Die Messeinrichtung ist insbesondere als
Wegmesseinrichtung ausgebildet.
[0047] Der Unwuchterzeuger 12 ist derart eingerichtet, dass in einer Zuführleitung 32' zur
Zuführung von Hydrauliköl zum hydraulischen Antrieb 14 (Antriebsmotor 15) und/oder
in einer Abführleitung 32" zur Abführung von Hydrauliköl vom hydraulischen Antrieb
14 (Antriebsmotor 15) kein Umkehrventil zur Umkehrung der Fließrichtung des Hydrauliköls
angeordnet ist. Hiermit wird geringerer Rückstaudruck erzeugt und der Ventilblock
30 kann einfach ausgestaltet werden.
[0048] Da der Unwuchterzeuger 12 aufgrund der Einstellung der Exzentrizität bzw. Unwucht
der rotierenden Masse 42 nur eine Drehrichtung vorsieht, kann die hydraulische Einrichtung
vereinfacht werden.
[0049] Der Antrieb 14 weist einen Antriebsmotor 15 (Hydraulikmotor 15) auf, der mittels
eines Freilaufs 68 mit der Antriebswelle 36 gekoppelt ist. Hiermit geht bspw. bei
einem Umsetzen des Anbauverdichters 10 nur wenig Rotationsenergie verloren. Zudem
ist ein Auslaufen (Abschaltvorgang) des Unwuchterzeugers 12 begünstigt.
[0050] Mittels der am Anbauverdichter 10 angeordneten Sensoreinrichtung 70 kann der Betriebszustand
des Anbauverdichters 10 (Verdichtungseinsatz, Schweben oder Umsetzen) erkannt und
die Schwenkstellungen der rotierenden Masse 42 durch Ansteuerung der Einstelleinrichtung
48 geregelt werden, insbesondere mittels der Steuerung 72 des Anbauverdichters 10.
[0051] Die Sensoreinrichtung 70 kann einen Beschleunigungssensor und/oder einen Auflastsensor
aufweisen. Somit kann der Unwuchterzeuger 12 durch Einstellung der Schwenkstellungen
der rotierenden Masse 42 abhängig vom Betriebszustand des Anbauverdichters 10 automatisch
aktiviert oder deaktiviert werden, wie oben beschrieben.
[0052] Die Steuerung 72 des Anbauverdichters 12 wirkt mit der Einstelleinrichtung 48 derart
zusammen, dass die Schwenkstellungen der rotierenden Masse 42 relativ zur Antriebswelle
36 regelbar ist, insbesondere in Abhängigkeit von den im Arbeitsbereich des Anbauverdichters
10 herrschenden Bedingungen, bspw. im Arbeitsbereich vorhandenen Rohrleitungen im
Erdboden oder angrenzenden Gebäuden. Dies erleichtert den Betrieb des Anbauverdichters
10 in kritischen Verdichtungssituationen, wie oben beschrieben.
[0053] Die Steuerung 72 weist ein Display 74 auf, welches derart eingerichtet ist, dass
die Informationen über Betriebsparameter an eine Bedienperson des Anbauverdichters
10 ausgegeben werden können (siehe Figur 1). Dies erleichtert die Bedienung und Konfiguration
des Anbauverdichters 10 erheblich.
[0054] Der Anbauverdichter 10 weist einen Notlaufbetriebszustand auf, der bei Ausfall von
elektronischen oder mechanischen Komponenten des Anbauverdichters 10, bspw. der Steuerung
72 oder der Einstelleinrichtung 48 des Anbauverdichters 10, einen Notlaufbetrieb des
Anbauverdichters 10 ermöglicht. Der Anbaudichter 10 lässt sich somit weiterbetreiben,
so dass die Baustelle fertiggestellt werden kann. Bspw. kann die Einstelleinrichtung
48 manuell betätigbar sein, wie oben beschrieben.
[0055] Der Betrieb des Anbauverdichters 10 kann wie folgt ablaufen: Ausgehend von einem
Stillstand des Anbauverdichters 10 bzw. des Unwuchterzeugers 12 kann zunächst der
Antrieb 14 durch Einschalten des Antriebsmotors 15 aktiviert werden. Dabei wirkt der
Antriebsmotor 15 über den Freilauf 68 auf die Antriebswelle 36, so dass diese beschleunigt
wird. Dabei werden auch die auf der Antriebswelle 36 gelagerten Komponenten mit der
Antriebswelle 36 beschleunigt.
[0056] Die rotierende Masse 42 befindet sich in diesem Zustand insbesondere in der unverschwenkten
Ausgangsstellung (siehe Figur 2). Der Schwerpunkt der rotierenden Masse 42 befindet
sich dann auf oder jedenfalls nahe an der Rotationsachse 44 der Antriebswelle 36.
Eine Unwuchterzeugung findet nicht oder nur in vernachlässigbarer Weise statt.
[0057] Nach Abschluss des Beschleunigungsvorgangs (Erreichen der Betriebsdrehzahl) kann,
sobald der Anbauverdichter 10 im Arbeitsraum positioniert ist, ein Verdichtungsvorgang
stattfinden. Durch die Steuerung 72 erfolgt eine Ansteuerung des Aktuators 54, der
die Einstellscheibe 52 der Einstelleinrichtung 48 betätigt und diese zum Aktuator
54 hin verlagert (in Figur 3 nach rechts).
[0058] Durch die Kopplung der Einstellscheibe 52 mit der rotierenden Masse 42 mittels des
laschenartigen Verbindungselements 60 wird die rotierende Masse 42 verschwenkt (siehe
Figur 3). Dadurch bewegt sich der Schwerpunkt der rotierenden Masse 42 von der Rotationsachse
44 der Antriebswelle 36 weg (Exzentrizität nimmt zu). Hierdurch erfolgt eine Erzeugung
von Unwucht, und zwar umso stärker, je weiter die rotierende Masse 42 um die Schwenkachse
46 verschwenkt wird. Somit kann im Arbeitsbereich des Anbauverdichters 10 eine Verdichtung
von Erdböden erfolgen.
[0059] Wird der Anbauverdichter 10 durch das Trägergerät 26, bspw. einen Bagger oder Radlader
26, angehoben oder umgesetzt (Schwebezustand), so kann der Antriebsmotor 15 manuell
ausgeschalten und die rotierbare Masse 42 zurück in die Ausgangsstellung (siehe Figur
2) verbracht werden. Durch die Sensoreinrichtung 70 und die Steuerung 72, die den
Schwebezustand des Anbauverdichters 10 erkennt, wird die Einstelleinrichtung 48 so
angesteuert, dass die rotierende Masse 42 in die Ausgangsstellung verbracht wird.
Die Antriebswelle 36 rotiert nebst den darauf gelagerten Komponenten (Erregereinheit)
weiter, erzeugt hierbei aufgrund der rotierenden Masse 42 in Ausgangsstellung jedoch
keine Unwucht, wodurch das Trägergerät geschont wird.
[0060] Befindet sich der Anbauverdichter 10 nach einem Umsetzen in einer neuen Arbeitsposition,
kann der Antriebsmotor 15 aktiviert werden, so dass die (ggf. noch rotierende) Antriebswelle
36 nebst darauf gelagerter Komponenten beschleunigt und nach Erreichen der Nenndrehzahl
die Einstelleinrichtung 48 angesteuert und die rotierende Masse 42 in die für die
Verdichtungsaufgabe erforderliche Schwenkstellung verbracht werden kann. Dies kann
analog zum Ablauf vor einem Umsetzen des Anbauverdichters 10 durch die Sensoreinrichtung
70 und die Steuerung 72 automatisch erfolgen. Die Verdichtungsaufgabe kann dann durchgeführt
werden.
[0061] Nach Beenden der Verdichtungsaufgabe kann der Antriebsmotor 15 durch die Bedienperson
ausgeschaltet werden. Aufgrund des Freilaufs 68 kann die Erregereinheit langsam auslaufen.
Ein Abbremsen ist nicht erforderlich.
1. Anbauverdichter (10), der an ein Trägergerät ankuppelbar ist, mit einem vorzugsweise
durch einen hydraulischen Antrieb (14) angetriebenen Unwuchterzeuger (12), der eine
Antriebswelle (36) und eine auf der Antriebswelle (36) angeordnete rotierende Masse
(42) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die rotierende Masse (42) um eine quer zur Rotationsachse (44) der Antriebswelle
(36) orientierte Achse (46) schwenkbar an der Antriebswelle (36) gelagert ist, wobei
die Schwenkstellung der rotierenden Masse (42) relativ zur Antriebswelle (36) mittels
einer Einstelleinrichtung (48) einstellbar ist, insbesondere stufenlos.
2. Anbauverdichter (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die rotierende Masse (42) mittels eines Gelenklagers (50) an der Antriebswelle (36)
gelagert ist.
3. Anbauverdichter (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwerpunkt der rotierenden Masse (42) von der quer zur Rotationsachse (44) der
Antriebswelle (36) orientierten Achse (46) beabstandet ist.
4. Anbauverdichter (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die rotierende Masse (42) als Rotationskörper ausgebildet ist, der die Antriebswelle
(36) nach außen hin umgibt.
5. Anbauverdichter (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstelleinrichtung (48) eine Einstellscheibe (52) und einen Aktuator (54) aufweist,
wobei die Einstellscheibe (52) verschieblich an der Antriebswelle (36) gelagert und
mit der rotierenden Masse (42) gekoppelt ist und wobei die Einstellscheibe (52) mittels
des Aktuators (54) entlang der Rotationsachse (44) der Antriebswelle (36) verlagerbar
ist.
6. Anbauverdichter (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstelleinrichtung (48) einen hydraulisch arbeitenden Aktuator (54) oder einen
elektrisch arbeitenden Aktuator aufweist oder dass der Aktuator (54) als ein auf die
Einstellscheibe (52) wirkendes manuelles Stellelement ausgebildet ist.
7. Anbauverdichter (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Einstelleinrichtung (48) eine Messeinrichtung vorgesehen ist, so dass die
Schwenkstellung der rotierenden Masse (42) überwacht und durch Ansteuerung oder manuelle
Betätigung der Einstelleinrichtung (48) geregelt oder variiert werden kann, insbesondere
mittels einer Steuerung (72) des Anbauverdichters (10) .
8. Anbauverdichter (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (14) einen Antriebsmotor (15) aufweist, der mittels eines Freilaufs (68)
mit der Antriebswelle (36) gekoppelt ist.
9. Anbauverdichter (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Anbauverdichter (10) eine Sensoreinrichtung (70), insbesondere mit einem Beschleunigungssensor
und/oder einem Auflastsensor, vorgesehen ist, so dass der Betriebszustand des Anbauverdichters
(10) erkannt und die Schwenkstellung der rotierenden Masse (42) durch Ansteuerung
der Einstelleinrichtung (48) geregelt werden kann, insbesondere mittels einer Steuerung
(72) des Anbauverdichters (10).
10. Anbauverdichter (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Anbauverdichter (10) eine Steuerung (72) aufweist, die mit der Einstelleinrichtung
(48) derart zusammenwirkt, dass die Schwenkstellung der rotierenden Masse (42) relativ
zur Antriebswelle (36), insbesondere in Abhängigkeit von den im Arbeitsbereich des
Anbauverdichters (10) herrschenden Bedingungen, regelbar ist.
11. Anbauverdichter (10) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung (72) ein Display (74) aufweist, welches derart eingerichtet ist, dass
Informationen über Betriebsparameter an eine Bedienperson des Anbauverdichters (10)
ausgegeben werden können.
12. Anbauverdichter (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Notlaufbetriebszustand vorgesehen ist, der bei Ausfall von elektronischen oder
mechanischen Komponenten des Anbauverdichters (10), insbesondere der Steuerung (72)
oder der Einstelleinrichtung (48) des Anbauverdichters (10), einen Notlaufbetrieb
des Anbauverdichters (10) ermöglicht.