TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Faltzuschnitt, insbesondere einen
einstückigen, flachliegenden Faltzuschnitt aus Wellpappe, Karton oder ähnlichen zellstoffbasierten
oder naturfaserbasierten Packstoffen, sowie einer aus einem Faltzuschnitt faltbaren
Faltschachtel, welche beispielsweise als Innenschachtel eines Transportkarton für
die Verpackung von Schüttgut wie etwa Schrauben, Nägeln oder ähnlichen Kleineisenwaren
und kleinteiligen Bauartikeln.
TECHNISCHER HINTERGRUND DER ERFINDUNG
[0002] Kleineisenwaren wie etwa Schrauben oder Nägel werden im Fachhandel häufig in Verkaufsverpackungen
oder Transportverpackungen angeboten, die dem Endverbraucher einen funktionellen Mehrwert
bei der Teilentnahme des Packgutes bieten. Bei Faltkartons bietet sich hierzu das
Vorsehen einer Schütte an, die es dem Endverbraucher ermöglicht, einzelne Kleineisenwaren
aus dem Packmittel dosiert zu entnehmen, ohne dabei die mechanische Integrität des
Faltkartons wesentlich zu beeinträchtigen. Insbesondere eine Weiterverwendung des
Faltkartons über mehrere Teilentnahmeschritte von einzelnen Kleineisenwaren hinweg
kann durch einen Faltkarton mit Schütte in vorteilhafter Art und Weise ermöglicht
werden.
[0004] Andererseits sind im Stand der Technik zweiteilige Verpackungen mit Schütte bekannt,
die einen Innenteil und einen geeignet mit dem Innenteil in mechanische Verriegelung
bringbaren Außenteil aufweisen. Häufig ist dabei der zur Ausbildung einer Schütte
bewegliche Abschnitt des Innenteils über Führungslaschen oder Einschübe des Außenteils
mechanisch stabilisiert. Beispiele für derartige zweiteilige Verpackungen mit Schütte
werden in
DE 197 01 860 A1,
DE 11 2009 001 801 T5 und
EP 0 076 487 B1 offenbart.
[0005] Allen Ansätzen aus dem Stand der Technik ist jedoch gemein, dass die die Schüttgutrutschfläche
der Schütte bildende Vorderwand der Faltschachtel meist einwandig ausgebildet und
zudem gegenüber einem Anpressdruck durch das verpackte Schüttgut von innen unzureichend
gesichert ist. Gerade bei Kleineisenwaren wie Schrauben oder Nägeln kann es beim Transport
der Schachteln zum Einzelhandel oder auch beim Transport durch einen Endverbraucher
vom Einzelhandelsgeschäft zum Verbrauchsort oder von Verbrauchsort zu Verbrauchsort
dazu kommen, dass Beschleunigungen auf die Schachtel wirken, die dazu führen, dass
das Schüttgut gegen die die Schüttgutrutschfläche der Schütte bildende Vorderwand
gepresst wird. Bedingt durch die vergleichsweise hohe Massendichte des Schüttguts
sowie dessen teilweise scharfkantige Form können wiederholte Anpressvorgänge dazu
führen, dass die Vorderwand der Schütte beschädigt wird oder sich ungewollt öffnet.
[0006] Bekannte Verpackungen mit Schütte aus dem Stand der Technik eignen sich zwar prinzipiell
gut als Packmittel für Schüttgut, weisen aber häufig nicht die notwendige mechanische
Stabilität auf, insbesondere nicht gegenüber einem durch das Schüttgut von innen auf
die Schütte ausgeübten Anpressdruck.
[0007] Andere Verpackungsmaterialien als zellstoffbasierte oder naturfaserbasierte Packstoffe,
wie etwa geschäumtes oder expandiertes Polystyrol, lassen sich nicht platzsparend
transportieren und lagern. Hinzu kommen nachteilig die schlechte Umweltverträglichkeit,
die geringe Nachhaltigkeit der zu deren Herstellung verwendeten Ressourcen sowie die
umständliche Entsorgung beim Verbraucher.
[0008] Es besteht daher ein Bedarf an Möglichkeiten für die Herstellung von Faltschachteln,
die einen effizienten Herstellungsprozess aus einem einstückigen Faltzuschnitt ermöglichen.
Weiterhin besteht ein Bedarf an Transportkartons mit einer hohen mechanischen Transportstabilität.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
[0009] Eine wesentliche Idee der Erfindung ist es, einen Faltzuschnitt beispielsweise aus
Karton oder Wellpappe zu verwenden, der zu einer Innenschachtel für die Verpackung
von Schüttgut wie etwa Schrauben, Nägeln oder ähnlichen Kleineisenwaren gefaltet werden
kann. Der Faltzuschnitt weist dazu vier Außenwände auf, die über Seitenkanten aneinander
angelenkt sind. An den zusammenliegenden Stirnseiten dreier der Außenwände sind jeweils
Schüttenwände angeordnet, die bei einem Falten zu einem ausschwenkbaren Schüttenmechanismus
verbunden werden kann. Dabei umfasst der Schüttenmechanismus eine Schüttenvorderwand,
die als Schüttenrutschfläche dient, und zwei die Schütte seitlich begrenzende Schüttenseitenwände
mit kreisbogenförmigen Oberkanten, die entlang einer durch die kreisbogenförmigen
Oberkanten definierten Schwenkbewegungsrichtung aus dem durch die Schachtelaußenwände
definierten Innenraum der Inennschachtel ausgeklappt werden kann.
[0010] Erfindungsgemäß ist an der Stirnseite der vierten der Außenwände - also an der Außenwand,
an der kein Element des ausschwenkbaren Schüttenmechanismus angeordnet ist - ein Wandelement
als Schüttenwandverstärkung angebracht. Das Wandelement wird bei einem Aufrichten
der Innenschachtel von der Außenwand nach unten in Richtung des Schüttenmechanismus
gefaltet und (vom Innenraum der Innenschachtel aus gesehen) vor die Schüttenvorderwand
als Schutz gegenüber einer Druck- oder Anpressbelastung durch in der Innenschachtel
verpacktes Schüttgut geklappt.
[0011] Im gefalteten Zustand bietet der Faltzuschnitt im Bereich der ausschwenkbaren Schütte
deshalb eine hohe mechanische Stabilität gegenüber einer von innen durch das gepackte
Schüttgut auf die Schüttenvorderwand ausgeübten Schub- oder Druckbelastung. Dies gilt
insbesondere für punktuelle Belastung durch scharfkantiges oder spitzes Schüttgut
wie etwa Nägel, Schrauben oder ähnliche Kleineisenwaren. Dabei bietet der erfindungsgemäße
Faltzuschnitt den erheblichen Vorteil, dass er einerseits einstückig ausgebildet werden
kann und andererseits Klebverbindungen nicht unbedingt notwendig sind, um den zu einer
Innenschachtel gefalteten Faltzuschnitt in Form zu halten.
[0012] In manchen Ausführungsformen kann es vorteilhaft sein, die Schüttenwandverstärkung
abtrennbar zu implementieren, so dass ein Endverbraucher die Verstärkung selektiv
entfernen kann, ohne die Funktionalität des Schüttenmechanismus zu beeinträchtigen.
Die Vorteil der mechanischen Stabilisierung, der durch die Schüttenwandverstärkung
erzielt werden kann, ergibt sich dann hauptsächlich beim Transport und der Lagerung
der verpackten Gebinde zum und im Einzelhandel.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0013] Die Erfindung wird im Folgenden genauer im Zusammenhang und in Bezug auf die beispielhaften
Ausführungsformen wie in den beigefügten Zeichnungen beschrieben.
[0014] Die beigefügten Zeichnungen dienen dem besseren Verständnis der vorliegenden Erfindung
und illustrieren beispielhafte Ausführungsvarianten der Erfindung. Sie dienen zur
Erläuterung von Prinzipien, Vorteilen, technischen Effekten und Variationsmöglichkeiten.
Selbstverständlich sind andere Ausführungsformen und viele der beabsichtigten Vorteile
der Erfindung ebenso denkbar, insbesondere mit Blick auf die im Folgenden dargestellte
ausführliche Beschreibung der Erfindung. Die Elemente in den Zeichnungen sind nicht
notwendigerweise maßstabsgetreu dargestellt und aus Gründen der Übersichtlichkeit
teils vereinfacht oder schematisiert dargestellt. Gleiche Bezugszeichen bezeichnen
dabei gleiche oder gleichartige Komponenten oder Elemente.
Fig. 1 zeigt eine schematische Ansicht eines Faltzuschnitts, beispielsweise für eine
Innenschachtel einer Verpackung für Schüttgut, gemäß einer Ausführungsform.
Fig. 2 zeigt eine schematische Ansicht eines Faltzuschnitts für eine Außenschachtel
einer Verpackung für Schüttgut, welche den in Fig. 1 dargestellten Faltzuschnitt zur
Ausbildung eines Transportkartons ergänzt.
[0015] Obwohl hierin spezielle Ausführungsformen beschrieben und dargestellt sind, ist es
für einen Fachmann klar, dass eine Fülle weiterer, alternativer und/oder äquivalenter
Implementierungen für die Ausführungsformen gewählt werden können, ohne im Wesentlichen
vom Grundgedanken der vorliegenden Erfindung abzuweichen. Im Allgemeinen sollen alle
Variationen, Modifikationen und Abwandlungen der hierin beschriebenen Ausführungsbeispiele
ebenfalls von der Erfindung als abgedeckt gelten.
AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSFORMEN
[0016] Die im Folgenden gezeigten Faltzuschnitte sind jeweils einstückig, das heißt, sie
sind aus einem zusammenhängenden Stück Zuschnittmaterial durch Zuschneiden von Außenkanten
und Bilden von Aussparungen bzw. Ausstanzungen im Innenbereich des Zuschnittmaterials
hergestellt. Das Zuschnittmaterial kann dabei beispielsweise Wellpappe unterschiedlicher
Wellenart (A-, B-, C-, D-, E-, F-, G-, N-Welle oder Kombinationen davon), Karton oder
ähnliche zellstoffbasierte oder naturfaserbasierte Werkstoffe wie etwa Papierverbunde
mit oder ohne Kunststoffbeschichtung umfassen.
[0017] Knicklinien im Sinne der vorliegenden Erfindung sind alle vorgeprägten Sollfaltlinien
bzw. Rilllinien im Zuschnittmaterial, entlang derer ein Knick im Zuschnittmaterial
zur späteren dreidimensionalen Herstellung eines Transportkartons vorgesehen ist.
Ausschnitte im Sinne der vorliegenden Erfindung sind hierbei geschnittene, ausgestanzte
oder anderweitig in das Zuschnittmaterial eingebrachte Öffnungen, die in der Faltzuschnittebene
vollständig von Zuschnittmaterial umgeben sind. Derartige Ausschnitte können durch
Ausstanzen des Zuschnittmaterials gebildet werden und weisen an den Anfangs- und Endpunkten
spitz oder abgerundet zulaufende Stanzenden auf.
[0018] Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung eines ungefalteten Faltzuschnitts Z1 in
der Aufsicht auf die Faltzuschnittsebene. Der dargestellte Faltzuschnitt Z1 ist dabei
generell eben. Die Außenkontur des gesamten Faltzuschnitts Z1 umfasst jeweils Schnittkanten,
aus denen der Faltzuschnitt Z1 aus einer größeren Lage an Zuschnittmaterial ausgeschnitten
ist - die gezeigten Innenkanten sind im Allgemeinen (bis auf gegebenenfalls die Abtrennkanten
TR für die Schüttenwandverstärkung) jeweils Knicklinien bzw. Rilllinien, entlang derer
ein späteres Knicken des Faltzuschnitts Z1 vorgesehen ist.
[0019] Der Faltzuschnitt Z1 kann zur Herstellung einer Innenschachtel einer Verpackung für
Schüttgut dienen. Es kann aber auch möglich sein, aus dem Faltzuschnitt Z1 eine eigenständige
Schachtel zur Verpackung von Schüttgut herzustellen. Der Faltzuschnitt Z1 umfasst
generell eine Deckwand O1, eine erste Seitenwand R1, eine zweite Seitenwand L1 sowie
eine Bodenwand U1. Die Deckwand O1, die Bodenwand U1 und die zwei Seitenwände R1 und
L1 sind über ihre Seitenkanten so miteinander verbunden, dass bei einem rechtwinkligen
Aufrichten der Wandelemente über die Seitenkanten eine quaderförmige Schachtel entsteht.
[0020] Die Deckwand O1 kann an der freien Seitenkante eine Klebelasche K1 aufweisen, die
an der Innen- oder Außenseite der gegenüberliegenden zweiten Seitenwand L1 verklebt
werden kann, so dass die quaderförmige Schachtel stabilisiert wird. In der Deckwand
O1 kann weiterhin eine Sichtfensteraussparung F1 vorgesehen werden, beispielsweise
als Ausschnitt im Material des Faltzuschnitts Z1. Die Sichtfensteraussparung F1 kann
gegebenenfalls nach einem Aufrichten des Faltzuschnitts Z1 zu einer Innenschachtel
eines Transportkartons mit einer transparenten Plastikfolie hinterlegt werden, um
einen Verbraucher Sicht auf in dem Transportkarton verpacktes Schüttgut zu gewähren.
[0021] An der Bodenwand U1 können optional weiterhin Tragelaschen aufgeklebt werden, die
nach einem Aufrichten des Faltzuschnitts Z1 für einen Handeingriff eines Nutzers nach
außen abstehen können.
[0022] An den hinteren Stirnkanten (in der Zeichnung der Fig. 1 ohne Beschränkung der Allgemeinheit
am unteren Ende dargestellt) können die Deckwand O1, die Bodenwand U1 und die zwei
Seitenwände R1 und L1 jeweils Bodenlaschen B11, B12, B13 und B14 aufweisen, die in
geeigneter Weise zugeschnitten und mit Knick- bzw. Schneidlinienkombinationen versehen
sind, so dass sich aus den Bodenlaschen B11, B12, B13 und B14 in bekannter Weise ein
hinterseitiger Bodenverschluss der quaderförmigen Schachtel bilden lässt.
[0023] An den vorderen Stirnkanten (in der Zeichnung der Fig. 1 ohne Beschränkung der Allgemeinheit
am oberen Ende dargestellt) sind zum einen Elemente eines Schüttenmechanismus angelenkt
und zum anderen ein Wandelement als Schüttenwandverstärkung. An der Stirnkante SK
der Bodenwand U1 ist eine Schüttenvorderwand SU angelenkt. An den Seitenkanten der
Schüttenvorderwand SU sind jeweils Schüttenseitenwände SR bzw. SL angelenkt, die durch
Schneidkanten ST von den jeweils angrenzenden Seitenwänden R1 bzw. L1 freigestellt
sind. Die Schüttenseitenwände SR, SL weisen an den den Schneidkanten ST gegenüberliegenden
Außenkante SC1 bzs. SC2 jeweils einen bogenförmigen Verlauf auf.
[0024] Die Schüttenvorderwand SU und die Schüttenseitenwände SR, SL bilden gemeinsam den
Schüttenmechanismus aus. Dazu werden die Schüttenseitenwände SR, SL rechtwinklig gegenüber
der Schüttenvorderwand SU nach oben gefaltet und im Inneren der quaderförmigen Schachtel
an den Seitenwänden R1 und L1 entlang geführt. Die Schüttenvorderwand SU selbst bildet
den deckelseitigen Abschluss der quaderförmigen Schachtel und fungiert als Schüttenrutschfläche,
über die Schüttgut aus dem Inneren der quaderförmigen Schachtel bei geöffneter Schütte
nach außen rutschen kann.
[0025] Die Schüttenseitenwände SL können gegebenenfalls an den den ersten und zweiten Seitenwänden
R1, L1 zugewandten Enden der bogenförmigen Außenkanten SC1, SC2 ein aus dem Bogenverlauf
herausragendes Verriegelungselement SV aufweisen. Dieses Verriegelungselement SV dient
als Schwenkstopp innerhalb der quaderförmigen Schachtel, so dass der Schüttenmechanismus
nur bis zur Position des Verriegelungselementes SV aus dem Innenraum der quaderförmigen
Schachtel herausgekippt werden kann. An der Stirnseite der Schüttenvorderwand SU kann
weiterhin eine Einstecklasche SF gebildet werden, mit welcher die Schüttenvorderwand
SU reibschlüssig an der Innenseite der Deckwand O1 arretiert werden kann.
[0026] An der vorderen Stirnkante TR der Deckwand O1 (in der Darstellung der Fig. 1 ebenfalls
oben) ist ein Wandelement P angelenkt. Dieses Wandelement fungiert als Schüttenwandverstärkung
P, welche bei einem Umklappen zusammen mit der Schüttenvorderwand SU die quaderförmige
Schachtel deckelseitig abschließt. Durch die Schüttenwandverstärkung P wird die Schüttenvorderwand
SU in ihrer Materialstärke quasi verdoppelt, so dass der deckelseitige Abschluss der
quaderförmigen Schachtel mechanisch verstärkt wird.
[0027] Die Stirnkante TR der Deckwand O1, an der die Schüttenwandverstärkung P angelenkt
ist, kann als Solltrennkante ausgebildet sein, wie durch die Strichelung in Fig. 1
angedeutet. Dabei kann die Solltrennkante durch regelmäßige oder unregelmäßige Stanzungen
oder Perforationen im Material des Faltzuschnitts Z1 ausgebildet werden. Weiterhin
kann es vorgesehen sein, eine Fingeraussparung G1 auszubilden. Diese Fingeraussparung
G1 erstreckt sich als zusammenhängender Ausschnitt im Material des Faltzuschnitts
Z1 im mittleren Bereich der Stirnkante TR der Deckwand O1 über einen Teil der Schüttenwandverstärkung
P und einen Teil der Deckwand O1.
[0028] Durch die Fingeraussparung G1 kann ein Nutzer des Transportkartons mit dem zu einer
Innenschachtel aufgerichteten Faltzuschnitt Z1 leicht in das Material des Faltzuschnitts
Z1 eingreifen und die Schüttenwandverstärkung P entlang der Solltrennkante abreißen.
Dadurch ist die Schüttenwandverstärkung P nicht mehr im Weg des Schüttgutes bei einem
Entnahmeschritt. Dennoch bildet die Schüttenwandverstärkung P keinen funktionalen
Teil des Schüttenmechanismus, so dass dessen Funktionalität auch nach einem irreversiblen
Entfernen bzw. Abreißen der Schüttenwandverstärkung P nicht beeinträchtigt wird.
[0029] Die Seitenkanten der Schüttenwandverstärkung P können im Bereich der Stirnkante TR
der Deckwand O1 jeweils eine Verjüngung PD aufweisen, beispielsweise eine halbkreisförmige
Aussparung. Wie im Detail V der Fig. 1 angedeutet, kann die Verjüngung PD an der der
Schüttenseitenwand SR gegenüberliegenden Seitenkante vorteilhafterweise dazu genutzt
werden, Platz für die Ausbildung des Verriegelungselementes SV zu schaffen. Dadurch
kann der Faltzuschnitt Z1 im Ganzen einstückig ausgebildet werden.
[0030] Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung eines ungefalteten Faltzuschnitts Z2 in
der Aufsicht auf die Faltzuschnittsebene. Der dargestellte Faltzuschnitt Z2 ist dabei
generell eben. Die Außenkontur des gesamten Faltzuschnitts Z2 umfasst jeweils Schnittkanten,
aus denen der Faltzuschnitt Z2 aus einer größeren Lage an Zuschnittmaterial ausgeschnitten
ist - die gezeigten Innenkanten sind im Allgemeinen jeweils Knicklinien bzw. Rilllinien,
entlang derer ein späteres Knicken des Faltzuschnitts Z2 vorgesehen ist.
[0031] Der Faltzuschnitt Z2 dient zur Herstellung einer Außenschachtel, in die eine Innenschachtel
einer Verpackung für Schüttgut eingeschoben werden kann. Die Außenschachtel, welche
aus dem Faltzuschnitt Z2 aufgerichtet werden kann, kann insbesondere zur Aufnahme
einer Innenschachtel dienen, die aus dem Faltzuschnitt Z1 der Fig. 1 aufgerichtet
werden kann. Der Faltzuschnitt Z2 umfasst generell eine Deckwand 02, eine erste Seitenwand
R2, eine zweite Seitenwand L2 sowie eine Bodenwand U2. Die Deckwand 02, die Bodenwand
U2 und die zwei Seitenwände R2 und L2 sind über ihre Seitenkanten so miteinander verbunden,
dass bei einem rechtwinkligen Aufrichten der Wandelemente über die Seitenkanten eine
quaderförmige Schachtel entsteht.
[0032] Die Deckwand 02 kann an der freien Seitenkante eine Klebelasche K2 aufweisen, die
an der Innen- oder Außenseite der gegenüberliegenden zweiten Seitenwand L2 verklebt
werden kann, so dass die quaderförmige Schachtel stabilisiert wird. In der Deckwand
02 kann weiterhin eine Sichtfensteraussparung F2 vorgesehen werden, beispielsweise
als Ausschnitt im Material des Faltzuschnitts Z2. Die Sichtfensteraussparung F2 kann
gegebenenfalls nach einem Aufrichten des Faltzuschnitts Z2 zu einer Außenschachtel
eines Transportkartons mit einer transparenten Plastikfolie hinterlegt werden, um
einen Verbraucher Sicht auf in dem Transportkarton verpacktes Schüttgut zu gewähren.
[0033] An der Bodenwand U2 können optional weiterhin Tragelaschen aufgeklebt werden, die
nach einem Aufrichten des Faltzuschnitts Z2 für einen Handeingriff eines Nutzers nach
außen abstehen können. Falls an der Bodenwand U1 des Faltzuschnitts Z1 bereits Tragelaschen
aufgeklebt sind, können in der Bodenwand U2 des Faltzuschnitts Z2 alternativ schlitzförmige
Aussparungen eingebracht werden, durch die die Tragelaschen der Bodenwand U1 durchgesteckt
werden können. Dadurch dienen die Tragelaschen neben der Tragefunktion für einen Nutzer
auch der Arretierung der Innenschachtel aus dem Faltzuschnitt Z1 innerhalb der Außenschachtel
aus dem Faltzuschnitt Z2, da die durch die Aussparungen der Bodenwand U2 hindurch
ragenden Tragelaschen ein Verrutschen der Innenschachtel gegenüber der Außenschachtel
verhindern oder zumindest erschweren.
[0034] An den hinteren Stirnkanten (in der Zeichnung der Fig. 2 ohne Beschränkung der Allgemeinheit
am unteren Ende dargestellt) können die Deckwand 02, die Bodenwand U2 und die zwei
Seitenwände R2 und L2 jeweils Bodenlaschen B21, B22, B23 und B24 aufweisen, die in
geeigneter Weise zugeschnitten und mit Knick- bzw. Schneidlinienkombinationen versehen
sind, so dass sich aus den Bodenlaschen B21, B22, B23 und B24 in bekannter Weise ein
hinterseitiger Bodenverschluss der quaderförmigen Schachtel bilden lässt.
[0035] An der vorderen Stirnkante der Deckwand 02 kann zudem eine halbkreisförmige Aussparung
G2 ausgebildet werden, die mit der Fingeraussparung G1 des Faltzuschnitts Z1 korrespondiert.
[0036] Die aus den dargestellten und beschriebenen Faltzuschnitten Z1 und Z2 zu faltenden
Schachteln können als Innenteil bzw. Außenteil eines Transportkartons dienen. Dabei
wird der Faltzuschnitt Z1 zur Bildung einer Innenschachtel aufgerichtet, der der Faltzuschnitt
Z1 zur Bildung einer Außenschachtel. Die Dimensionen der Innenschachtel bzw. des Faltzuschnitts
Z1 werden dabei so gewählt, dass sie in einem derartigen Maße geringer als die gewählten
Dimensionen der Außenschachtel bzw. des Faltzuschnitts Z2, welches es einerseits erlaubt,
die Außenschachtel über die Innenschachtel zu schieben, andererseits aber kein signifikanter
Abstand zwischen den Innenwänden der Außenschachtel und den Außenwänden der Innenschachtel
besteht. Der Transportkarton besteht damit aus der Innenschachtel, über die eine Außenschachtel
gestülpt ist. Dadurch, dass die Außenschachtel im Bereich der Schüttenvorderwand der
Innenschachtel offen ist, kann die in der Innenschachtel integrierte Schütte nach
vorne aus dem Transportkarton herausgeklappt werden.
[0037] Die die Schütte der Innenschachtel bildenden Bestandteile werden dabei beweglich
ausgebildet und können aus dem den Innenraum der Außenschachtel bildenden Volumen
nach vorne ausgeschwenkt werden. Dadurch kann Schüttgut aus dem Innenraum der Innenschachtel
über die Schüttenöffnung nach außen gelangen. Die Schütte der Innenschachtel kann
nach einer Entnahme von Schüttgut wieder in die Außenschachtel hinein verschwenkt
werden und verschließt den gesamten Transportkarton wieder, so dass das in der Innenschachtel
verbliebene Schüttgut gegenüber einem ungewollten Austreten aus dem Transportkarton
gesichert ist. Die Außenschachtel kann in manchen Ausführungsformen an den Seitenwänden
Führungslaschen aufweisen. Diese Führungslaschen dienen der gleitenden Führung der
Schüttenseitenwände der Innenschachtel.
[0038] Die Faltzuschnitte Z1 und Z2 ermöglichen die Herstellung von Faltschachteln, welche
einfach zu fertigen sind, da außer gegebenenfalls etwas Klebstoff für eine Klebverbindung
der Seitenwandlaschen mit den angrenzenden Seitenwänden keine zusätzlichen Werkzeuge
oder Hilfsmittel notwendig sind. Ferner entfällt ein Anpassen verschiedener Zuschnittsteile
aufeinander, da die Faltzuschnitte Z1 bzw. Z2 bereits in einteiliger bzw. einstückiger
Form vorliegen.
[0039] Die Faltzuschnitte Z1 und Z2 bieten die Möglichkeit, einen mechanisch stabilen Transportkarton
herzustellen, der sich für den Schutz von darin verpacktem Schüttgut, wie beispielsweise
Schrauben, Nägeln oder ähnlichen Kleineisenwaren und kleinteiligen Bauartikeln eignet.
[0040] Zudem ermöglichen die Faltzuschnitte Z1 und Z2 eine äußerst effiziente und nachhaltige
Produktion, da bei der Herstellung der Faltzuschnitte Z1 und Z2 sehr wenig Verschnittmaterial
und damit sehr wenig Abfallmaterial anfällt. Dies ist insbesondere bei der Verwendung
der aus den Faltzuschnitten Z1 bzw. Z2 gefertigten Transportkartons als Verpackungsmittel
für Schüttgut von großem Vorteil. Bei der Verwendung der Transportkartons als temporäre
Lagerverpackungen für Schüttgut, welches von Endverbrauchern in mehreren Teilentnahmeschritten
entnommen wird, bietet der Faltzuschnitt Z1 aus Wellpappe oder Karton Vorteile, da
die integrierte Schütte in der Innenschachtel gut gegenüber Beschädigungen oder ungewolltem
Öffnen durch Anpressvorgänge des Schüttguts von innen geschützt ist.
1. Faltzuschnitt (Z1), insbesondere aus Wellpappe oder Karton, mit:
einer Deckwand (O1);
einer ersten an einer Seitenkante der Deckwand (O1) angelenkten Seitenwand (R1);
einer an einer Seitenkante der ersten Seitenwand (R1) angelenkten Bodenwand (U1);
einer zweiten an einer Seitenkante der Bodenwand (U1) angelenkten Seitenwand (L1);
einer an einer Stirnkante (SK) der Bodenwand (U1) angelenkten Schüttenvorderwand (SU);
und
zwei an den Seitenkanten der Schüttenvorderwand (SU) angelenkten Schüttenseitenwände
(SR, SL), welche jeweils eine bogenförmige Außenkante aufweisen,
gekennzeichnet durch
eine Schüttenwandverstärkung (P), welche als Wandelement an einer Stirnkante (TR)
der Deckwand (O1) angelenkt ist.
2. Faltzuschnitt (Z1) nach Anspruch 1, wobei die Stirnkante (TR) der Deckwand (O1), an
der die Schüttenwandverstärkung (P) angelenkt ist, als Solltrennkante ausgebildet
ist.
3. Faltzuschnitt (Z1) nach Anspruch 2, wobei die Solltrennkante durch regelmäßige oder
unregelmäßige Stanzungen oder Perforationen im Material des Faltzuschnitts (Z1) ausgebildet
ist.
4. Faltzuschnitt (Z) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, weiterhin mit einer Fingeraussparung
(G1), welche sich als zusammenhängender Ausschnitt im Material des Faltzuschnitts
(Z1) im mittleren Bereich der Stirnkante (TR) der Deckwand (O1) über einen Teil der
Schüttenwandverstärkung (P) und einen Teil der Deckwand (O1) erstreckt.
5. Faltzuschnitt (Z1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, welcher aus Wellpappe der Wellenart
F-Welle oder E-Welle gebildet ist.
6. Faltzuschnitt (Z1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, weiterhin mit einer Sichtfensteraussparung
(F1), welche als Ausschnitt im Material des Faltzuschnitts (Z1) in der Deckwand (O1)
ausgebildet ist.
7. Faltzuschnitt (Z) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Seitenkanten der Schüttenwandverstärkung
(P) im Bereich der Stirnkante (TR) der Deckwand (O1) jeweils eine Verjüngung (PD)
aufweisen.
8. Faltzuschnitt (Z) nach Anspruch 7, wobei die Schüttenseitenwände (SR, SL) an den den
ersten und zweiten Seitenwänden (R1, L1) zugewandten Enden der bogenförmigen Außenkanten
(SC1, SC2) ein aus dem Bogenverlauf herausragendes Verriegelungselement (SV) aufweisen.
9. Innenschachtel für einen Transportkarton für Schüttgut, wobei die Innenschachtel aus
einem Faltzuschnitt (Z1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8 hergestellt ist.
10. Transportkarton (P) für Schüttgut, insbesondere für Schrauben, Nägel oder ähnliche
Kleineisenwaren, umfassend:
eine Innenschachtel nach Anspruch 9; und
eine Außenschachtel, welche über die Innenschachtel gestülpt ist und welche im Bereich
der Schüttenvorderwand (SU) offen ist.
11. Transportkarton (P) nach Anspruch 10, wobei die Außenschachtel an den Seitenwänden
Führungslaschen aufweist, in denen die Schüttenseitenwände (SR, SL) der Innenschachtel
gleitend geführt werden.