Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft einen Luftfilter, insbesondere einen Innenraumfilter, z. B.
für ein Kraftfahrzeug, insbesondere in einer Klimaanlage sowie einen Filtereinsatz
für einen solchen Filter.
Stand der Technik
[0002] Aus der
DE 10 2005 048 841 ist ein Innenraumfilter bekannt, bei dem eine Filterelementaufnahme einen Führungszapfen
besitzt, der in einen Führungsschacht in einem Filterelement eintaucht, wenn das Filterelement
entlang seiner Längsachse in die Filterelementaufnahme eingesteckt wird. Andere Innenraumfilter
sind bekannt, bei denen Formgebungen auf einer Filterelementaufnahme komplementäre
Formgebungen des Filterelements benötigen, damit das Filterelement beim Einschieben
in die Filterelementaufnahme mit dieser dichtend abschließen kann.
[0003] Aus der
DE 102 31 696 A1 ist ein Filtereinsatz bekannt, der eine Endkappe besitzt, die in einer Ausführungsform
T-förmig gestaltet ist, sodass ein Steg in der Ebene des Filterelements vom Filterelement
absteht.
[0004] Aus der
DE 20 2005 011 078 U1 ist ein Filterelement bekannt, das einen Abdichtstreifen umfasst, der z. B. dreiseitig
um das Filterelement herum angebracht ist
[0005] Nachteilig bei derartigen Filtern ist, dass das Filterelement jeweils genau für den
entsprechenden Filter angepasst sein muss. Z. B. muss ein Filtereinsatz für einen
Innenraumfilter der
DE 10 2005 048 841 seine Führungsaufnahmen genau an den Positionen der Führungszapfen aufweisen. Der
Abdichtstreifen der
DE 20 2005 011 078 U1 kann zwar geringe Unebenheiten ausgleichen, hat aber z. B. eine in sich gleichbleibende
Dicke, gleiches gilt für den Steg der
DE 102 31 696 A1. Wünschenswert wären Lösungen, bei denen ein Filterelement für unterschiedliche Konfigurationen
der Filterelementaufnahme geeignet ist oder leichter anpassbar ist.
Offenbarung der Erfindung
[0006] Innenraumfilter umfassend eine Filterelementaufnahme und ein Filterelement umfassend
einen Faltenpack. Das Filterelement kann entlang einer Einschubrichtung in die Filterelementaufnahme
eingeschoben werden oder in dieser verschoben werden. Das Filterelement umfasst ein
Schwert, das sich in Einschubrichtung oder Verschiebungsrichtung vom Filterelement
aus erstreckt. Bevorzugt ist das Schwert dabei so eigenstabil, dass es Druckkräfte
vom Filterelement auf die Filterelementaufnahme übertragen kann, die zu einer Abdichtung
des Filterelements in der Filteraufnahme führen können.
[0007] Das Filterelement kann Seitenbänder umfassen, die den Faltenpack auf mindestens zwei
Seiten abschließen. Bevorzugt sind die Seitenbänder aus Vliesmaterial gefertigt.
[0008] Das Filterelement kann einen kunststoffumspritzten Faltenpack umfassen. Hierdurch
wird ein Kunststoffrahmen für das Filterelement gebildet.
[0009] Bevorzugt ist das Schwert als flaches Kunststoffteil ausgebildet. Es kann hierbei
z. B. aus mehreren Kunststoffen ausgebildet sein, z. B. einem weniger elastischen
ersten Kunststoff und einem elastischeren zweiten Kunststoff, wobei der zweite Kunststoff
das Schwert gegenüber der Filterelementaufnahme abdichtet. Ein solches System kann
z. B. im 2K-Verfahren gefertigt werden.
[0010] Das Schwert kann auch Teil eines Kunststoffteils sein, das mit den Seitenbändern
verbunden ist.
[0011] Das Schwert kann bei einem kunststoffumspritzten Faltenpack Teil des Kunststoffrahmens
sein.
[0012] Das Schwert kann auch aus Filtermedium ausgebildet sein, insbesondere aus einem zweilagigen
oder mehrlagigen Filtermedium. Die Mehrlagigkeit, eventuell zusammen mit einem Klebstoff,
kann für die notwendige Stabilität des Schwertes sorgen.
[0013] Das Schwert kann geneigt zur Ebene des Faltenpacks ausgebildet sein. Damit können
z. B. in unterschiedlichen Höhen auf den Seiten des Filterelements angebrachte Dichtungen
auf der in Einschubrichtung liegenden Seite verbunden werden.
[0014] Bevorzugt hat das Schwert eine Länge von mehr als 2 cm in Richtung der Einschub-
oder Verschiebungsrichtung.
[0015] In verschiedenen Ausführungsformen kann das Schwert in der Filterelementebene eine
von der rechteckigen Form abweichende Form haben. Z. B. kann das Schwert eine asymmetrische
Form aufweisen. Das Schwert kann an eine Kontur, z. B. eine asymmetrische und/oder
nichtrechteckige Kontur, eines Gehäuses angepasst sein.
[0016] Gelöst wird die Aufgabe durch ein Filterelement für einen Innenraumfilter mit den
dargestellten Merkmalen für insbesondere das Schwert sowie einem Verfahren zum Einbau
eines solchen Filterelements in einen Innenraumfilter.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0017] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung, in der Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert werden. Es zeigen
- Figur 1
- ein Filterelement für einen Innenraumfilter mit einem Schwert in Längsrichtung des
Filterelements, wobei das Schwert als Kunststoffteil am Filterelement angebracht ist;
- Figur 2
- ein Filterelement für einen Innenraumfilter mit einem Schwert in Längsrichtung des
Filterelements, wobei das Schwert aus dem Filtermedium des Faltenpacks des Filterelements
gefertigt ist;
- Figur 3
- ein Filterelement für einen Innenraumfilter mit einem Schwert in Längsrichtung des
Filterelements, wobei das Schwert aus Schaumstoff gefertigt ist;
- Figur 4 a) und b) sowie Figur 5 a) und b)
- alternative Gestaltungsformen eines Filterelements für einen Innenraumfilter, die
eine einfache Anpassung an Geometrien einer Filterelementaufnahme ermöglichen.
[0018] In den Figuren sind gleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Ausführungsform(en) der Erfindung
[0019] Figur 1 zeigt ein Filterelement 1 für einen Innenraumfilter mit einem Schwert 7 in
Längsrichtung des Filterelements 1, wobei das Schwert 7 als Kunststoffteil 10 am Filterelement
1 angebracht ist. Das Filterelement 1 umfasst einen Faltenpack 2, der sich in Einschubrichtung
des Filterelements verjüngt. Eine Seite des Filterelements 1 ist mit einer Frontplatte
3 versehen, die im eingebauten Zustand den Abschluss nach außen darstellt und eine
Filterelementaufnahme verschließt. Der Faltenpack umfasst eine Vielzahl von Falten
6 eines Filtermediums. Als Filtermedium kann Papier oder Vlies dienen, das Filtermedium
kann Adsorbentien, z. B. Aktivkohle, umfassen. Der Faltenpack 2 ist an den Stirnkanten
mit Seitenbändern 4 versehen, die die Falten abschließen, ggf. einen Abschluss und
eine Versiegelung des Filtermediums darstellen, wenn dieses z. B. Aktivkohle enthält.
Die Seitenbänder 4 können z. B. aus Vlies gefertigt sein. Auf den beiden Seitenbändern
4 ist eine Dichtung 5 aufgebracht, z. B. ein Schaumstoffband, das die seitliche Abdichtung
des Filterelements 1 in der Filterelementaufnahme realisiert. Die Abdichtung der in
Einschubrichtung hinteren Seite des Filterelements 1 wird durch ein Schwert 7 realisiert.
Das Schwert ist Teil eines Kunststoffteils 10 und kann mit einem U-förmigen Bereich
am Filterelement 1 befestigt sein. Die letzte Falte 6 des Faltenpacks 2 kann in den
U-förmigen Bereich eingesteckt oder verklebt sein. Das Kunststoffteil 10 kann mit
den Seitenbändern 4 verbunden sein, z. B. verklebt oder verschweißt. In einer alternativen
Bauform könnte der Faltenpack 2 auch mit Kunststoff umspritzt sein, wobei dadurch
die Seitenbänder ersetzt werden könnten und das Kunststoffteil 10 ebenfalls, z. B.
auch materialeinheitlich, mit dem so dargestellten Rahmen verbunden sein könnte. Das
Schwert 7 kann in allen Varianten aus einem elastischen Kunststoff oder einer Kombination
von elastischen und weniger elastischen Kunststoffen gefertigt werden. Insbesondere
kann das Schwert im 2K-Verfahren aus zwei unterschiedlichen Kunststoffen gefertigt
werden oder aus einem oder mehreren thermoplastischen Elastomeren. Durch ein solches
Schwert 7 wird die Filterfläche verringert, allerdings ist insbesondere bei einer
Form des Faltenpacks 2 wie in Figur 1 die Verringerung in einem Bereich des Faltenpacks,
der eine geringere Breite aufweist und am Rand eventuell eine geringere Durchströmung
hat. Für unterschiedliche Formgebungen auf der Seite der Filterelementaufnahme kann
dann ein Filterelement 1, bei dem lediglich das Kunststoffteil 10 geändert werden
muss, verwendet werden. Dem Nachteil der verringerten Filterfläche steht also ein
Vorteil auf der Fertigungsseite gegenüber.
[0020] Figur 2 zeigt ein Filterelement 1 für einen Innenraumfilter mit einem Schwert 7 in
Längsrichtung des Filterelements 1, wobei das Schwert 7 aus dem Filtermedium des Faltenpacks
6 des Filterelements gefertigt ist. Hierdurch kann im Unterschied zur Variante der
Figur 1 das Schwert 7 aus dem Filtermedium selber realisiert werden und auf ein Zusatzbauteil
verzichtet werden.
[0021] Figur 3 zeigt ein Filterelement 1 für einen Innenraumfilter mit einem Schwert 7 in
Längsrichtung des Filterelements, wobei das Schwert aus Schaumstoff gefertigt sein
kann. Unabhängig vom Material des Schwerts 7 kann das Schwert 7 hierbei nicht nur
in der Ebene des Faltenpacks 2 ausgebildet sein, sondern kann schräg zu dieser verlaufen.
Hierdurch kann z. B. auch eine Dichtungskonfiguration realisiert werden, bei der die
seitliche Abdichtung auf den beiden Seiten des Filterelements mit den Dichtungen 5
auf unterschiedlicher Höhe des Faltenpacks 2 verläuft. Besonders geschickt ist diese
Variante, wenn für das Schwert 7 das Material der Dichtungen 5 verwendet werden kann,
z. B. ein Schaumstoff. Die Variante in Figur 3 kann ein zusätzliches Kunststoffteil
9 umfassen, das zur seitlichen Abdichtung beitragen kann und als Träger für das Schwert
dienen kann.
[0022] Figur 4 a) und b) sowie Figur 5 a) und b) zeigen alternative Gestaltungsformen eines
Filterelements 1 für einen Innenraumfilter, die eine einfache Anpassung an Geometrien
einer Filterelementaufnahme ermöglichen.
[0023] In Figur 4 a) ist eine Variante dargestellt, bei der ein Schaumstoffblock mit Schwächungszonen
eine Aufnahme von unebenen Bereichen der Filterelementaufnahme ermöglicht. Der Schaumstoffblock
kann z. B. eine Vielzahl von in Filterelementebene liegenden Schaumstoffprismen umfassen
oder eine Vielzahl von Vertiefungen oder Einschnitten.
[0024] Figur 4 b) zeigt ein Kunststoffendstück, das mit zwei Schwertern oder Lippen, möglicherweise
auch unterschiedlicher Geometrie eine Anpassbarkeit an eine Filterelementaufnahme
ermöglicht.
[0025] Figuren 5 a) und b) zeigen Varianten für ein Filterelement, bei denen das Filtermedium
in Einschub- oder Verschiebungsrichtung derart geformt ist, dass es eine Anpassung
an eine Filterelementaufnahme ermöglicht. Z. B. kann das Filtermedium mit einer gegenüber
einem größeren Bereich des Filterelements verringerten Faltenhöhe ausgestattet sein,
sodass hierdurch eine Anpassbarkeit an eine Filterelementaufnahme gegeben ist. Der
Bereich verringerter Faltenhöhe kann dabei nicht nur, wie in Fig. 5 a) gezeigt, mit
einer Faltenspitzenebene des Filterelements abschließen, sondern kann auch versetzt,
z. B. mittig angebracht sein. Das Filtermedium bzw. der Faltenbalg kann im Bereich
geringerer Faltenhöhe auf beiden Seiten von Seitenbändern gefasst sein. Der Bereich
verringerter Faltenhöhe kann mit einem L-Winkel, wie in Fig. 5 a), oder einem U-Profil,
wie in Fig. 5 b), abschließen.
1. Innenraumfilter umfassend eine Filterelementaufnahme und ein Filterelement (1) umfassend
einen Faltenpack (2), wobei das Filterelement (1) entlang einer Einschubrichtung in
die Filterelementaufnahme eingeschoben werden kann, wobei das Filterelement (1) ein
Schwert (7) umfasst, das sich in Einschubrichtung vom Filterelement aus erstreckt.
2. Innenraumfilter nach Anspruch 1, wobei das Filterelement (1) Seitenbänder (4) umfasst,
die den Faltenpack (2) auf mindestens zwei Seiten abschließen.
3. Innenraumfilter nach Anspruch 1, wobei das Filterelement (1) einen kunststoffumspritzten
Faltenpack (2) umfasst, wobei durch das Umspritzen ein Kunststoffrahmen gebildet wird.
4. Innenraumfilter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Schwert (7) als
flaches Kunststoffteil ausgebildet ist.
5. Innenraumfilter nach Anspruch 2, wobei das Schwert (7) Teil eines Kunststoffteils
(10) ist, das mit den Seitenbändern (4) verbunden ist.
6. Innenraumfilter nach Anspruch 3, wobei das Schwert (7) Teil des Kunststoffrahmens
ist.
7. Innenraumfilter nach einem der Ansprüche 1 bis 3 wobei das Schwert (7) aus Filtermedium
ausgebildet ist, insbesondere aus einem zweilagigen oder mehrlagigen Filtermedium.
8. Innenraumfilter nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei das Schwert (7) geneigt
zur Ebene des Faltenpacks (2) ist.
9. Innenraumfilter nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei das Schwert (7) eine nichtrechteckige
und/oder eine asymmetrische Form besitzt.
10. Innenraumfilter nach Anspruch 9, wobei das Schwert an eine Kontur der Filterelementaufnahme
angepasst ist.
11. Innenraumfilter nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Filterelementaufnahme
sich in das Innere der Filterelementaufnahme erstreckende Leit- oder Störstrukturen
umfasst.
12. Innenraumfilter nach Anspruch 11, wobei die Leit- oder Störstrukturen Zapfen sind.
13. Filterelement für einen Innenraumfilter nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
14. Verfahren zum Einbau eines Filterelements nach Anspruch 13 in einen Innenraumfilter
nach einem der Ansprüche 1 bis 12.