[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung einer fließfähigen Mörtelmasse,
insbesondere einer feinkörnigen Mörtelmasse, wie eine Spachtelmasse.
[0002] Bei feinkörnigen Mörtelmassen, wie Spachtelmassen, die zum Verspachteln von Löchern
und Rissen oder zum vollständigen Verspachteln von Gipsplatten verwendet werden, wird
die Mörtelmasse durch sogenanntes Einsumpfen angemischt. Dabei wird Trockenmörtel
auf Wasser aufgestreut, der das Wasser aufsaugt, und die Mörtelmasse wird anschließend
vermischt. Insbesondere bei feinkörnigen Mörtelmassen bilden sich Knötchen und kleinere
Klumpen, die eine kontinuierliche Mischung und Förderung erschweren. In der Praxis
werden diese feinkörnigen Mörtelmischungen daher zunächst in einem gesonderten Mischer
angemischt und nach einer längeren Mischdauer einer Pumpe zur Förderung zugeführt.
Somit ist beim Stand der Technik nur ein chargenweiser Betrieb möglich.
[0003] Aus der
DE 197 54 969 A1 ist eine Vorrichtung bekannt, mit der sich dünnflüssiger Schaumbrei bzw. eine dünnflüssige,
schaumige Mörtelmasse in knötchenfreier homogener Konsistenz kontinuierlich herstellen
lässt und mit der eine hohe Förderleistung erreicht wird. Die Vorrichtung umfasst
einen Hauptmischer zum Mischen von Trockenmörtel mit Wasser und eine dem Hauptmischer
nachgeordnete Exzenter-Schneckenpumpe, zum Befördern der vorgemischten Mörtelmasse
zu einem Nachmischer. Der Nachmischer ist an einem Auslass der Exzenter-Schneckenpumpe
angeordnet und weist einen Flügelrotor auf, der mittig in einem Gehäuse angeordnet
ist. In das Gehäuse wird Wasser zugeführt, das durch den Flügelrotor mit der Mörtelmasse
vermischt wird, um eine dünnflüssige Mörtelmasse zu erhalten. Kleinere Knötchen oder
Klumpen werden jedoch von dem Flügelrotor kaum erfasst, da diese dem Flügelrotor ausweichen
können.
[0004] Aus
EP 1 721 717 B1 ist eine Vorrichtung zur Herstellung einer fließfähigen Mörtelmasse, insbesondere
einer feinkörnigen Mörtelmasse gemäß dem Oberbegriff des Schutzanspruchs 1 bekannt.
Der Mischrotor des Nachmischers ist exzentrisch an einem Förderrotor einer Exzenter-Schneckenpumpe
befestigt. Der Mischrotor ist im Wesentlichen stabförmig ausgebildet und dient dazu,
in der Mörtelmasse enthaltene Klümpchen oder Knötchen zwischen einer Wirkfläche des
Mischrotors und einer Gegenfläche, insbesondere Innenfläche, eines Mischrohrs zu zerreiben.
[0005] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art derart
weiterzubilden, dass die Durchmischungswirkung vorzugsweise weiter verbessert wird.
[0006] Diese Aufgabe wird insbesondere durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Schutzanspruchs
1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungen und Weiterbildungen ergeben sich insbesondere
aus den abhängigen Ansprüchen.
[0007] In einer Ausführungsform umfasst eine Vorrichtung zur Herstellung einer fließfähigen
Masse, insbesondere einer feinkörnigen Mörtelmasse, wie eine Spachtelmasse, einen
Hauptmischer zum Mischen von Trockenmörtel mit Wasser und eine rotierende Verdrängerpumpe,
insbesondere eine Exzenter-Schneckenpumpe, zum Befördern der vorgemischten Masse zu
einem Nachmischer. Die rotierende Verdrängerpumpe weist einen in einem Stator rotierbaren
Förderrotor, insbesondere einen exzentrischen Schneckenrotor, mit einem Fördergewinde
auf. Der Nachmischer weist einen Mischrotor mit einer, insbesondere an der Außenfläche
des Mischrotors angeordneten, Wirkfläche und ein Mischrohr mit einer, insbesondere
an der Innenfläche des Mischrohrs angeordneten, Gegenfläche auf. Der Mischrotor ist
über den Förderrotor derart antreibbar, dass die Wirkfläche des Mischrotors um eine
Mittelachse des Mischrohrs entlang der Gegenfläche rotierbar ist.
[0008] In einer Ausführungsform der Erfindung ist der Mischrotor so ausgebildet, dass die
Förderrichtung oder der Fördersinn oder der geförderte Materialstrom des Mischrotors
des Nachmischers wenigstens abschnittsweise oder auch insgesamt entgegengesetzt zu
Förderrichtung bzw. Fördersinn bzw. gefördertem Materialstrom des Fördergewindes des
Förderrotors ist. Auf diese Weise wird eine Verwirbelung im Materialstrom erzeugt,
die die Durchmischung verbessert.
[0009] In einer Ausführungsform der Erfindung weist der Mischrotor ein Mischgewinde (oder:
eine Mischwendel) aufweist, welches oder welche zu einem Umlaufsinn (auch: Drehrichtung)
des Fördergewindes gegenläufig ausgebildet ist. Ist das Fördergewinde des Förderrotors
somit als Rechtsgewinde (auch: rechtssteigendes Gewinde) ausgebildet, so ist das Mischgewinde
des Mischrotors entsprechend als Linksgewinde (auch: linkssteigendes Gewinde) ausgeführt.
Im umgekehrten Fall, wenn somit das Fördergewinde des Förderrotors somit als Linksgewinde
(auch: linkssteigendes Gewinde) ausgebildet ist, ist das Mischgewinde des Mischrotors
entsprechend als Rechtsgewinde (auch: rechtssteigendes Gewinde) ausgeführt. Dadurch
wird zumindest teilweise eine entgegengesetzte Förderwirkung oder Förderrichtung oder
Fördersinn oder Materialstrom des Mischrotors im Vergleich zum Fördergewinde erzielt.
[0010] Grundsätzlich ist die Vorrichtung dazu ausgebildet, die Mörtelmasse im Nachmischer
zwischen einer Wirkfläche und einer Gegenfläche derart zu führen, dass diese in Förderrichtung
entlang der Gegenfläche befördert wird und die Wirkfläche an der Gegenfläche entlang
bewegt wird, wobei die Wirkfläche insbesondere eine Rotations- oder Umlaufbewegung
um eine Mittelachse des Nachmischers entlang der Gegenfläche durchführt. Es hat sich
nun herausgestellt, dass das Zerreiben von Klümpchen zwischen der Wirkfläche und der
Gegenfläche dadurch verbessert werden kann, wenn der Mischrotor selbst mit einem Mischgewinde
versehen ist, welches gegensinnig zum Fördergewinde des Förderrotors ausgebildet ist.
Das Mischgewinde erzeugt somit eine Materialstrombewegung, die entgegen der Förderrichtung
des Fördergewindes gerichtet ist. Auf diese Weise wird eine starke Verwirbelung des
effektiv sich in Förderrichtung bewegenden Materialstroms erzeugt.
[0011] Durch die erwähnte Verwirbelung gelangen Klümpchen oder Knötchen der geförderten
Mörtelmasse verstärkt in den Bereich zwischen Wirkfläche und Gegenfläche. Dort sind
diese vergleichsweise hohen Druck-, Reib- und Scherkräften ausgesetzt und werden zwischen
der Wirkfläche und der Gegenfläche zerdrückt und zerrieben, so dass die Mörtelmasse
auf effektive Weise homogenisiert wird. Durch die Rotations- oder Umlaufbewegung der
Wirkfläche wird die Mörtelmasse kontinuierlich gedrückt und gerieben, so dass eine
kontinuierliche Herstellung und Förderung einer im Wesentlichen homogenen Mörtelmasse
gewährleistet ist.
[0012] Die Wirkfläche ist in Ausgestaltung von der Außenfläche des umlaufenden Mischgewindes
gebildet. Insbesondere bei Gegenflächen mit Zylindersymmetrie bedeutet dies, dass
der Kontaktbereich zwischen Wirk- und Gegenfläche im Wesentlichen die Gestalt einer
Helix hat. Diese strukturelle Ausbildung der Wirkfläche begünstigt weiter die Förderung
des Materials in Richtung des Zerkleinerungsbereichs zwischen Wirk- und Gegenfläche.
[0013] Durch die Rotations- oder Umlaufbewegung der Wirkfläche wird die Mörtelmasse gedrückt
und gerieben, so dass eine Herstellung und Förderung einer im Wesentlichen homogenen
Mörtelmasse sichergestellt ist. Auf diese Weise lassen sich sowohl dünnflüssige als
auch dickflüssige Mörtelmassen wirksam homogenisieren, ohne dass zusätzliche konsistenzverändernde
Maßnahmen, beispielsweise eine Zuführung von Wasser oder Druckluft, erforderlich sind.
Da das Mischgewinde selbst Material entgegen die Förderrichtung bewegt, wird effektiv
mehr Mörtelmasse in den Bereich zwischen Wirk- und Gegenfläche gepresst und somit
die Homogenisierung des Massestroms verbessert.
[0014] In Ausgestaltung weist der Mischrotor einen kreisförmigen, ovalen oder elliptischen
Querschnitt auf.
[0015] In Ausgestaltung weist der Stator der rotierenden Verdrängerpumpe, insbesondere ein
Förderohr, durch das die Mörtelmasse gefördert wird, einen größeren Innendurchmesser
auf, als das fluidisch nachgeschaltete Mischrohr. Auf diese Weise wird eine ausreichende
Förderwirkung in Förderrichtung sichergestellt. Zudem verdichtet sich der Massestrom
im Bereich des Nachmischers, so dass die Klümpchen u. U. bereits durch innere Reibung
zerrieben werden können.
[0016] In Ausgestaltung ist der Mischrotor des Nachmischers an einem dem Nachmischer zugeordneten
Endbereich des Förderrotors angeordnet, insbesondere einstückig mit dem Förderrotor
ausgebildet, oder durch Verschweißen mit dem Förderrotor stoffschlüssig verbunden.
Derartige, insbesondere einstückige Ausgestaltungen weisen den Vorteil erhöhter Stabilität
auf.
[0017] Alternativ dazu ist der Mischrotor über Befestigungsmittel, insbesondere mittels
einer Schraubverbindung, mit dem Förderrotor verbunden. Der Mischrotor bildet somit
eine Verlängerung des Förder- bzw. Schneckenrotors der rotierenden Verdrängerpumpe.
Lösbare Verbindungen ermöglichen insbesondere in vorteilhafter Weise den Austausch
von Mischrotoren je nach Bedarf oder Anwendung, insbesondere in Abhängigkeit der Viskosität
der herzustellenden fließfähigen Masse.
[0018] In Ausgestaltung liegt die Wirkfläche des Rotors im Wesentlichen dicht an der Gegenfläche
des Mischrohrs an oder sie ist zumindest geringfügig gegen die Gegenfläche gedrückt,
wobei die Wirkfläche und/oder die Gegenfläche aus einem elastischen Material, wie
ein Synthese- oder Naturkautschuk umfassender, verschleißfester Gummi hergestellt
sind. Durch die Verwendung von Gummi wird eine verbesserte Haftung und Reibung der
Mörtelmasse an der jeweils aus Gummi gebildeten Fläche erzielt. Darüber hinaus ist
Gummi ausreichend nachgiebig, so dass die Mörtelmasse zwischen den Flächen durchgeführt
und in hohem Maße gequetscht werden kann.
[0019] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die Gegenfläche elastisch und die Wirkfläche
vergleichsweise unelastisch oder starr, so dass lediglich die Gegenfläche beim Durchführen
und Drücken der Mörtelmasse elastisch nachgibt. Durch die elastische Gegenfläche und
die unelastische oder starre Wirkfläche wird der Druck auf die Mörtelmasse bei gleichzeitiger
Quetschung der Mörtelmasse zwischen den Flächen merklich erhöht, so dass auch kleinere
Klumpen oder Knötchen zerrieben werden.
[0020] Gemäß einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung ist das elastische und unelastische
Verhalten der Flächen umgekehrt, wobei die Wirkfläche elastisch und die Gegenfläche
vergleichsweise unelastisch oder starr ist, so dass lediglich die Wirkfläche beim
Durchführen und Drücken der Mörtelmasse elastisch nachgibt. Auch bei dieser Ausführung
wird die Mörtelmasse zwischen den Flächen gequetscht und zugleich einem erhöhten Druck
ausgesetzt.
[0021] In einer bevorzugten Ausgestaltung sind die Wirkfläche des Mischrotors und die Gegenfläche
des Mischrohrs jeweils aus Materialien mit unterschiedlichen elastischen Eigenschaften
gebildet, wobei als Materialpaar ein elastisches Material, wie Gummi, und ein vergleichsweise
unelastisches Material, wie Metall, vorzugsweise Stahl gewählt ist. Durch eine derartige
Materialwahl wird ein erhöhter Druck auf die Mörtelmasse ausgeübt und zugleich eine
ausreichende elastische Nachgiebigkeit der aus Gummi gebildeten Fläche erreicht.
[0022] Gemäß einer möglichen Ausführungsform ist die Gegenfläche des Mischrohrs aus Gummi
gebildet, wobei das Mischrohr ein Außenrohr und einen Gummieinsatz aufweist, der an
der Innenseite des Außenrohrs angebracht ist und dessen Innenfläche die Gegenfläche
bildet, und die Wirkfläche des Rotors ist insbesondere aus Metall, vorzugsweise aus
Stahl gebildet. Durch die Verwendung eines Gummieinsatzes und dessen Anordnung am
Außenrohr wird eine elastisch nachgiebige und zugleich strapazierfähige Gegenfläche
geschaffen.
[0023] Bei den oben beschriebenen Ausführungen ist es hinsichtlich der auf die Mörtelmasse
einwirkenden Druck-, Reib- und Scherkräfte ausreichend, wenn die Wirkfläche dicht
bzw. im Wesentlichen spaltlos an der Gegenfläche entlang bewegt wird.
[0024] Alternativ können sowohl die Wirkfläche als auch die Gegenfläche elastisch sein,
wobei es dann besonders vorteilhaft ist, wenn die Wirkfläche zusätzlich gegen die
Gegenfläche gedrückt wird, um einen erhöhten Druck auf die Mörtelmasse auszuüben bzw.
aufrecht zu erhalten.
[0025] Insbesondere bei Ausführungen, welche Mischrotoren mit elliptischen oder ovalen Querschnitt
aufweisen, ist ein Spalt in einem Umfangsabschnitt zwischen dem Mischrotor und dem
Mischrohr vorgesehen. Mit anderen Worten liegt der Mischrotor nicht vollumfänglich
an dem Mischrohr an.
[0026] In Ausgestaltung ist das Mischrohr des Nachmischers einstückig mit einem Förderrohr
der rotierenden Verdrängerpumpe ausgebildet, wobei das Außenrohr und der Gummieinsatz
des Mischrohrs jeweils einstückig mit einem Außenrohr und einer Gummieinlage des Förderrohrs
ausgebildet sind. Der Nachmischer und die Exzenter-Schneckenpumpe werden durch diese
konstruktiven Maßnahmen zu einer kompakten und kostengünstig herstellbaren Baueinheit
zusammengefasst.
[0027] Gemäß einer alternativen Ausgestaltung sind das Mischrohr des Nachmischers und ein
Förderrohr der Exzenter-Schneckenpumpe als separate Teile ausgebildet und über Befestigungsmittel,
wie einen Flansch oder einen Klemmflansch, miteinander verbunden, wobei der Flansch
einen radial nach innen ragenden, ringförmigen Kragen aufweist, der zwischen dem Gummieinsatz
des Mischrohrs und einer Gummieinlage des Förderrohrs angeordnet ist und dichtend
daran anliegt. Durch die Ausbildung des Mischrohrs und des Förderrohrs als separate
Teile kann das Mischrohr je nach Bedarf eingesetzt und beispielsweise zwecks Reinigung
wieder entfernt werden. Der dichtende Kragen des Flansches verhindert ein Eindringen
von Mörtelmasse zwischen die beiden Gummiteile.
[0028] Vorzugsweise sind das Förderrohr und das Mischrohr zueinander koaxial angeordnet.
Bei einer derartigen Anordnung ist in Ausgestaltung vorgesehen, das Befestigungsmittel,
insbesondere den Flansch bzw. Klemmflansch, über axial wirkende Spannmittel, insbesondere
Spannstangen, zwischen dem Förderrohr und dem Mischrohr kraftschlüssig zu verspannen.
Die axiale Verspannung dient der erhöhten Stabilität, so dass auch die bei der Förderung
von hochviskosen Massen entstehenden Kräfte kompensiert werden können.
[0029] Vorzugsweise ist der Gummieinsatz des Mischrohrs materialschlüssig mit dem Außenrohr
des Mischrohrs durch Einvulkanisieren verbunden, wodurch ein fester Sitz des Gummieinsatzes
am Außenrohr erreicht wird. Alternativ oder zusätzlich ist die Gummieinlage des Förderrohrs
vorzugsweise materialschlüssig mit dem Förderrohr der Verdrängerpumpe durch Einvulkanisieren
verbunden.
[0030] Die Steigung des Mischgewindes oder der Mischwendel kann in Ausführungsformen axial
konstant sein oder auch axial variieren. Anstelle eines Mischgewindes können in allen
Ausführungsformen auch einzelne Mischgewindeabschnitte und/oder einzelne voneinander
beabstandete Mischrotorblätter oder Mischrotorschaufeln am Mischrotor vorgesehen sein,
die ebenfalls eine zum Fördergewinde entgegensetzte Förderrichtung aufweisen und deren
Außenflächen einzelne Wirkflächen des Mischrotors im Nachmischer bilden.
[0031] Die Erfindung wird nachstehend auch hinsichtlich weiterer Merkmale und Vorteile anhand
von Ausführungsbeispielen und unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher
erläutert.
[0032] Hierbei zeigen:
- FIG 1
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß einer ersten
Ausführungsform in Schnittansicht,
- FIG 2
- eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß einer zweiten
Ausführungsform in Schnittansicht, und
- FIG 3
- eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß einer dritten
Ausführungsform in Schnittansicht.
[0033] In FIG 1 ist eine schematische Darstellung einer Vorrichtung gemäß einer ersten Ausführungsform
in Schnittansicht gezeigt. Die Vorrichtung umfasst einen Hauptmischer zum Mischen
von Trockenmörtel und Wasser (nicht gezeigt). Dem Hauptmischer ist eine als Exzenter-Schneckenpumpe
ausgebildete, rotierende Verdrängerpumpe 8 nachgeordnet, um die vorgemischte Mörtelmasse,
insbesondere eine feinkörnige Mörtelmasse, wie eine Spachtelmasse, in Förderrichtung
F zu einem Nachmischer 1 zu befördern. Die Verdrängerpumpe 8 weist ein Förderrohr
10 auf, das ein Außenrohr 11 und eine Gummieinlage 12 umfasst, die an der Innenseite
des Außenrohrs 11 angeordnet ist. Die Gummieinlage 12 bildet einen schneckengangförmigen
Förderkanal 13, durch den die Mörtelmasse mittels eines im Förderkanal 13 rotierenden
Förderrotors 9, der von einem exzentrischen Schneckenrotor gebildet ist, zum Nachmischer
1 gepumpt wird.
[0034] Der Nachmischer 1 ist an einem Auslass 14 der rotierenden Verdrängerpumpe 8 angeordnet
und umfasst ein Mischrohr 4 und einen Mischrotor 2, der koaxial zum Förderrotor 9
angeordnet ist. Der Mischrotor 2 ist an einem dem Nachmischer 1 zugeordneten Endbereich
25 des Förderrotors 9 angeordnet und an diesem mittels einer nicht näher dargestellten
Schraubverbindung befestigt.
[0035] In einer alternativen Ausführung sind Mischrotor 2 und Förderrotor 8 einstückig ausgebildet.
[0036] Der Mischrotor 2 des Nachmischers 1 erstreckt sich ausgehend vom Förderrotor 9 in
Förderrichtung F bzw. parallel zu einer Mittelachse A des Mischrohrs 4 über die Länge
L des Mischrohrs 4.
[0037] Das Mischrohr 4 umfasst ein Außenrohr 6 und einen Gummieinsatz 7, der an der Innenseite
des Außenrohrs 6 angebracht ist und materialschlüssig mit dem Außenrohr 6 durch Einvulkanisieren
verbunden ist. Der Mischrotor 2 des Nachmischers 1 und der Förder- bzw. Schneckenrotor
9 sind aus Metall, zweckmäßigerweise aus Stahl, hergestellt. Der Gummieinsatz 7 und
das Außenrohr 6 des Mischrohrs 4 sind jeweils einstückig mit der Gummieinlage 12 und
dem Außenrohr 11 des Förderrohrs 10 ausgebildet, so dass der Nachmischer 1 einen integralen
Bestandteil der Verdrängerpumpe 8 bildet.
[0038] Der Mischrotor 2 weist ein helixförmiges Mischgewinde 16 auf, dessen Außenfläche
eine Wirkfläche 3 bildet, die im Wesentlichen dicht, d.h. im Wesentlichen spaltlos,
an der zylindrischen Innenfläche des Gummieinsatzes 7 anliegt. Die Innenfläche des
Gummieinsatzes 7 bildet eine mit der unelastischen oder starren Wirkfläche 3 des Mischrotors
2 zusammenwirkende elastische Gegenfläche 5. Zusätzlich kann der Rotor 2 mit seiner
Wirkfläche 3 gegen die Gegenfläche 5 des Mischrohrs 4 gedrückt sein.
[0039] Der Mischrotor 2 wird von der rotierenden Verdrängerpumpe 8 angetrieben, so dass
er mit seiner Wirkfläche 3 entsprechend der Rotationsbewegung des Förder- bzw. Schneckenrotors
9 um die Mittelachse A entlang der Gegenfläche 5 rotiert. Die Mörtelmasse, die in
Förderrichtung F an der Gegenfläche 5 des Mischrohrs 4 entlang befördert wird, wird
durch die Rotations- oder Umlaufbewegung des Mischrotors 2 zwischen der unelastischen
bzw. starren Wirkfläche 3 des Mischrotors 2 und der elastischen Gegenfläche 5 hindurchgeführt,
gedrückt und gerieben, wobei die elastische Gegenfläche 5 beim Durchführen und Drücken
der Mörtelmasse elastisch nachgibt.
[0040] Das Mischgewinde 16 ist gegenläufig zu einem Fördergewinde 17 des Förderrotors ausgebildet,
d. h. Mischgewinde 16 und Fördergewinde 17 sind bezüglich ihrer Drehrichtung bzw.
ihres Umlaufsinns zueinander entgegengesetzt geformt. In der exemplarisch dargestellten
Ausführung ist das Fördergewinde 17 rechtssteigend und das Mischgewinde 16 linkssteigend.
Da Förderrotor 9 und Mischrotor 2 miteinander drehfest verbunden sind, rotieren diese
mit der gleichen Rotationsgeschwindigkeit im Förderbetrieb. Die gegenläufige Ausbildung
der Gewindegänge bewirkt im Förderbetrieb zueinander entgegengesetzte Förderbewegungen.
Auf Grund der Dimensionierung des Förderrotors 9 im Vergleich zum Mischrotor 2 ist
der resultierende Massestrom in Förderrichtung F gerichtet, jedoch stark verwirbelt,
d. h. turbulent. Klumpen können so bereits durch die erhöhte innere Reibung oder zwischen
der Wirk- und Gegenfläche 3, 5 zerrieben werden.
[0041] Der Gummieinsatz 7 und die Gummieinlage 12 sind aus einem aus Synthese- oder Naturkautschuk
hergestellten, verschleißfesten Elastomer gebildet, beispielsweise NR und/oder SBR.
[0042] In FIG 2 ist eine alternative Ausgestaltung der Vorrichtung von FIG 1 in Schnittansicht
gezeigt. Das Mischrohr 4 des Nachmischers 1 und das Förderrohr 10 der rotierenden
Verdrängerpumpe 8 sind als separate Teile ausgebildet und über einen ringförmigen
Flansch 15 miteinander verbunden. Der Flansch 15 weist einen radial nach innen ragenden,
ringförmigen Kragen 19 auf, der zwischen dem Gummieinsatz 7 des Mischrohrs 4 und der
Gummieinlage 12 des Förderrohrs 10 angeordnet ist und dichtend daran anliegt. Der
Kragen 19 schließt etwa bündig mit dem Gummieinsatz 7 und der Gummieinlage 12 ab und
bildet somit einen kontinuierlichen Übergang von der Gummieinlage 12 zum Gummieinsatz
7.
[0043] Im Übrigen wird auf die Ausführungen mit Bezug auf FIG 1 verwiesen.
[0044] In FIG 3 ist eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform der Vorrichtung
in Schnittansicht gezeigt. Das Mischrohr 4 des Nachmischers 1 und das Förderrohr 10
der rotierenden Verdrängerpumpe 8 sind - wie im Ausführungsbeispiel der FIG 2 - separate
Bauteile, die über einen Klemmflansch 18 miteinander verbunden sind. Der Klemmflansch
18 weist ebenfalls einen radial nach innen ragenden, ringförmigen Kragen 19 auf, der
zwischen dem Gummieinsatz 7 des Mischrohrs 4 und der Gummieinlage 12 des Förderrohrs
10 dichtend anliegt. Zudem weist der Klemmflansch 18 zwei diametral nach außen ragende
Halteelemente 20 auf, an denen Spannstangen 21 befestigt sind. Die Spannstangen 21
stützen sich jeweils endseitig an einem Ende des Förderrohrs 10 bzw. an einem Ende
des Mischrohrs 4 über Halteelemente 22 ab. Über Schrauben 23 sind axiale Kräfte entlang
der Spannstangen 21 ausübbar und somit die daran befestigten Bauteile in axiales Richtung,
also in Richtung der Mittellängsachse A axial zueinander verspannbar.
[0045] Im Übrigen wird auf die Ausführungen mit Bezug auf FIG 1 verwiesen.
[0046] In den exemplarisch dargestellten Ausführungen der FIG 1 bis 3 ist die Wirkfläche
3 jeweils von einem unelastischen Material, wie beispielsweise einem Metall, insbesondere
Stahl gebildet. Die Gegenfläche 5 ist aus einem relativ elastischen Material wie etwa
Gummi gebildet.
[0047] Alternativ dazu kann die Gegenfläche 5 beispielsweise von einem Metall und die Wirkfläche
3 von einem relativ elastischen Material, wie etwa Gummi gebildet sein. Hierzu kann
der Mischrotor 2 mit dem Mischgewinde 16 beispielsweise mit einem Gummiüberzug versehen
sein. Alternativ können sowohl die Wirkfläche 3 des Mischrotors 2 als auch die Gegenfläche
5 des Mischrohrs 4 elastisch ausgebildet sein, wobei das Mischrohr 4 den Gummieinsatz
7 aufweist und der Mischrotor 2 zusätzlich mit einem Gummiüberzug versehen ist.
[0048] Das Mischgewinde oder die Mischwendel kann eine konstante oder auch eine variierende
Steigung aufweisen.
[0049] Anstelle eines durchgehenden Mischgewindes können in nicht dargestellten Ausführungsformen
auch einzelne Mischgewindeabschnitte und/oder einzelne voneinander beabstandete Mischrotorblätter
oder Mischrotorschaufeln am Mischrotor vorgesehen sein, die ebenfalls eine zum Fördergewinde
entgegensetzte Förderrichtung aufweisen und deren Außenflächen einzelne Wirkflächen
des Mischrotors im Nachmischer bilden.
Bezugszeichenliste
[0050]
- 1
- Nachmischer
- 2
- Mischrotor
- 3
- Wirkfläche
- 4
- Mischrohr
- 5
- Gegenfläche
- 6
- Außenrohr
- 7
- Gummieinsatz
- 8
- Verdrängerpumpe
- 9
- Förderrotor
- 10
- Förderrohr
- 11
- Außenrohr (Förderrohr)
- 12
- Gummieinlage
- 13
- Förderkanal
- 14
- Auslass
- 15
- Flansch
- 16
- Mischgewinde
- 17
- Fördergewinde
- 18
- Klemmflansch
- 19
- Kragen
- 20
- Befestigungselement
- 21
- Spannstangen
- 22
- Halteelement
- 23
- Schraube
- 25
- Endbereich
- A
- Mittelachse
- F
- Förderrichtung
- L
- Länge
1. Vorrichtung zur Herstellung einer fließfähigen Masse, insbesondere einer feinkörnigen
Mörtelmasse, wie eine Spachtelmasse, umfassend
einen Hauptmischer zum Mischen von Trockenmörtel mit Wasser, eine rotierende Verdrängerpumpe
(8), insbesondere eine Exzenter-Schneckenpumpe, zum Befördern der vorgemischten Masse
zu einem Nachmischer (1), wobei die rotierende Verdrängerpumpe (8) einen in einem
Stator, insbesondere in einem Förderrohr (10), rotierbaren Förderrotor (9), insbesondere
einen exzentrischen Schneckenrotor, mit einem Fördergewinde (17) aufweist und der
Nachmischer (1) einen Mischrotor (2) mit einer, insbesondere an der Außenfläche des
Mischrotors (2) angeordneten, Wirkfläche (3) und ein Mischrohr (4) mit einer, insbesondere
an der Innenfläche des Mischrohrs (4) angeordneten Gegenfläche (5), aufweist, wobei
der Mischrotor (2) über den Förderrotor (9) derart antreibbar ist, dass die Wirkfläche
(3) des Mischrotors (2) um eine Mittelachse (A) des Mischrohrs (4) entlang der Gegenfläche
(5) rotierbar ist,
wobei der Mischrotor (2) so ausgebildet ist, dass die Förderrichtung des Mischrotors
des Nachmischers wenigstens abschnittsweise entgegengesetzt zur Förderrichtung des
Fördergewindes des Förderrotors ist, wodurch insbesondere eine Verwirbelung in der
Masse erzeugt wird,
und/oder
wobei der Mischrotor (2) ein Mischgewinde (16) oder eine Mischwendel oder Mischrotorblätter
oder -schaufeln aufweist, welches oder welche zu einem Umlaufsinn des Fördergewindes
(17) gegenläufig ausgebildet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei der Mischrotor (2) einen kreisförmigen, ovalen
oder elliptischen Querschnitt aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Stator, insbesondere das Förderrohr
(10), der rotierenden Verdrängerpumpe (8) einen größeren Innendurchmesser aufweist,
als das fluidisch nachgeschaltete Mischrohr (4).
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Mischrotor (2) des
Nachmischers (1) an einem dem Nachmischer (1) zugeordneten Endbereich (25) des Förderrotors
(9) angeordnet ist, insbesondere einstückig mit dem Förderrotor (9) ausgebildet ist
oder durch Verschweißen oder über Befestigungsmittel, insbesondere mittels einer Schraubverbindung,
mit dem Förderrotor (9) verbunden ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Wirkfläche (3) des
Mischrotors (2) im Wesentlichen dicht an der Gegenfläche (5) des Mischrohrs (4) anliegt
oder zumindest geringfügig gegen die Gegenfläche (5) gedrückt ist, wobei die Wirkfläche
(3) und/oder die Gegenfläche (5) aus einem elastischen Material, wie ein aus Synthese-
oder Naturkautschuk hergestellter, verschleißfester Gummi, hergestellt sind und/oder
die Wirkfläche (3) des Mischrotors (2) und die Gegenfläche (5) der Mischrohrs (4)
jeweils aus Materialien mit unterschiedlichen elastischen Eigenschaften gebildet sind,
wobei als Materialpaar ein elastisches Material, wie Gummi, und ein vergleichsweise
unelastisches Material, wie Metall, vorzugsweise Stahl, gewählt ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Gegenfläche (5) des
Mischrohrs (4) aus einem Gummi gebildet ist, wobei das Mischrohr (4) ein Außenrohr
(6) und einen Gummieinsatz (7) aufweist, der an der Innenseite des Außenrohrs (6)
angebracht ist und dessen Innenfläche die Gegenfläche (5) bildet.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, wobei das Mischrohr (4) des Nachmischers (1) einstückig
mit einem Förderrohr (10) der Verdrängerpumpe (8) ausgebildet ist, wobei das Außenrohr
(6) und der Gummieinsatz (7) des Mischrohrs (4) jeweils einstückig mit einem Außenrohr
(11) und einer Gummieinlage (12) des Förderrohrs (10) ausgebildet sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, wobei das Mischrohr (4) des Nachmischers (1) und ein
Förderrohr (10) der Verdrängerpumpe (8) als separate Teile ausgebildet sind und über
Befestigungsmittel, wie einen Flansch (15) oder Klemmflansch (18), miteinander verbunden
sind, wobei der Flansch (15) einen radial nach innen ragenden, ringförmigen Kragen
(19) aufweist, der zwischen dem Gummieinsatz (7) des Mischrohrs (4) und einer Gummieinlage
(12) des Förderrohrs (10) angeordnet ist und dichtend daran anliegt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, wobei das Förderrohr (10) und das Mischrohr (2) zueinander
koaxial angeordnet sind und das Befestigungsmittel über axial wirkende Spannmittel,
insbesondere Spannstangen (21) zwischen dem Förderrohr (10) und dem Mischrohr (2)
kraftschlüssig verspannt ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, wobei der Gummieinsatz (7) des Mischrohrs
(4) materialschlüssig mit dem Außenrohr (6) des Mischrohrs (4) durch Einvulkanisieren
verbunden ist und/oder die Gummieinlage des Förderrohrs (10) materialschlüssig mit
dem Förderrohr (10) der Verdrängerpumpe durch Einvulkanisieren verbunden ist.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der das Mischgewinde oder
die Mischwendel eine konstante oder eine variierende Steigung aufweist.