[0001] Die Erfindung betrifft eine Biegemaschine mit veränderbarer Walzen- oder Wellengeometrie,
insbesondere eine Walzen-Blechbiegemaschine mit mindestens drei Walzen.
[0002] Die Erfindung betrifft eine Biegemaschine, insbesondere eine Rundbiegemaschine gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0003] Das Biegen von großen Blechen zu Formteilen wird typischerweise mit Blechbiegemaschinen
durchgeführt, denen von einer Seite ein Blech zugeführt wird, und die das Blech durch
Krafteinwirkung möglichst genau in eine gewünschte Form bringen. Dabei bestimmen zum
einen die Krafteinwirkung als auch die Parameter des Bleches den Grad der Verformung.
[0004] Typischerweise aber nicht notwendigerweise hat ein zugeführtes Blech dabei im Wesentlichen
die Temperatur seiner Umgebung, das heißt, der Vorgang des Blechbiegens ist eine Kaltverformung.
Auch wenn die nachfolgend beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung von einem
derart kalten Blech ausgehen, so sollen das beschriebene Verfahren sowie die entsprechende
Steuerung nicht darauf beschränkt sein. Das beschriebene Verfahren kann auch für ein
erwärmtes oder heißes Blech angewendet werden.
[0005] Aus dem Stand der Technik sind für das Biegen von Blechen unterschiedliche Pressen,
beispielsweise Abkantpressen, sowie Prägemaschinen und sogenannte Rundbiegemaschinen
bekannt und dienen zum Umformen von Blechen zu zylindrischen oder konischen Rohren
oder entsprechenden Rohrsegmenten.
[0006] Die hier beschriebenen Rundbiegemaschinen arbeiten nach dem an sich bekannten Verfahren
des Walzrundens und weisen mindestens drei Walzen auf. Das zu biegende Blech kann
dabei zwischen zwei Walzen, einer Ober- und einer Unterwalze eingeklemmt werden, von
denen mindestens eine motorisch angetrieben ist, sodass ein zwischen diesen Walzen
eingeklemmtes Blech durch Drehen der Walzen bewegt werden kann. Zum Biegen des Bleches
wird mittels einer weiteren Walze, einer Seitenwalze, eine Biegekraft auf das Blech
ausgeübt. In Abhängigkeit von der geometrischen Anordnung der Walzen sowie den Eigenschaften
des Bleches kann das Blech mittels der mindestens einen angetriebenen Walze so zwischen
den Walzen der Biegemaschine und über die Seitenwalze bewegt werden, dass das Blech
gebogen wird.
[0007] In einer alternativen Ausführungsform kann die Maschine lediglich nur die Oberwalze
und eine erste sowie eine zweite Seitenwalze aufweisen. Ein zu biegendes Blech wird
dann über die erste Seitenwalze, welche auch als Nebenwalze bezeichnet werden kann,
unterhalb der Oberwalze und dann über die zweite Seitenwalze geführt, wobei die zweite
Seitenwalze so positioniert ist, dass das Blech gebogen wird. Der Vortrieb des Bleches
kann dabei beliebig gestaltet werden. Die im Folgenden beschriebene Erfindung ist
unabhängig davon, ob die Biegemaschine eine Ober- und/oder Unterwalze der Maschine
aufweist. Sie kann sowohl in einer Biegemaschine mit einer Ober- und Unterwalze oder
in einer Maschine verwendet werden, welche nur eine Ober- oder Unterwalze aufweist.
[0008] Ohne Beschränkung der Allgemeinheit wird im nachfolgenden die Erfindung anhand einer
Ausführungsform einer Biegemaschine beschrieben, welche eine Ober- und eine Unterwalze
aufweist.
[0009] Der Grad der Verformung bei einem Biegevorgang hängt von einer Vielzahl von Parametern
ab. Zum einen bestimmen die Eigenschaften des zu biegenden Bleches, beispielsweise
die Blechdicke sowie die Verformbarkeit und Zähigkeit, erheblichen Einfluss auf den
erzielten Radius des gebogenen Bleches. Zum anderem bestimmen die Geometrie der Walzen
zueinander sowie die geometrischen Abmessungen der in Biegerichtung angeordneten Walzen
selbst den beim Biegen kleinstmöglichen Biegeradius. Der theoretisch kleinstmögliche
Biegeradius ist dabei typischerweise der Durchmesser der Oberwalze bzw. derjenigen
Walze, um dessen Radius das Blech gebogen wird. Um diesen erreichen zu können, ist
das zu biegende Blech so zu führen, dass es möglichst eng an der entsprechenden Walze,
beispielsweise bei einem Biegen des Bleches um den Radius der Oberwalze, an dieser
Walze geführt wird. Dementsprechend ist die Geometrie der Walzen zueinander entsprechend
der gewünschten Biegeradien und in Abhängigkeit von der Dicke des Bleches anzupassen.
[0010] Die Geometrie der Walzen einer solchen Biegemaschine, insbesondere die relative Anordnung
der Walzen zueinander, ist dabei durch die Halterung der Walzen vorgegeben. Dabei
kann in herkömmlichen Walzenanordnungen eine Seitenwalze in einer Schwinge gehaltert
sein, welche mit ihrem einen Ende in dem Tragwerk einer Biegemaschine festgelegt ist
und mit ihrem anderen Ende von einem Hydraulikzylinder gehaltert ist. Die Position
der Schwinge und damit die Position der davon gehalterten Seitenwalze kann damit über
die Position des Hydraulikzylinders verändert werden. Dabei kann anstelle eines Hydraulikzylinders
ein anderes Stellglied, beispielsweise eine Gewindespindel, verwendet werden. Derartige
Walzmaschinen weisen dennoch den Nachteil auf, dass die bewegbar Seitenwalze nur innerhalb
enger Grenzen bewegt werden kann, da ein Ende der Schwinge festgelegt ist. Ein Austausch
der Seitenwalze oder ein Ändern der Position des festgelegten Endes der Schwinge ist
mit erheblichem Aufwand verbunden.
[0011] Die
DE 36 15 771 A1 beschreibt ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Rundbiegen von Blechen mit einer
Ober- und zwei Unterwalzen, wobei ein Walzenspalt abwechselnd zwischen der Ober- und
der einen Unterwalze sowie zwischen der Ober- und der anderen Unterwalze ein Walzenspalt
eingestellt wird, durch den das zu biegende Blech nacheinander hindurchgeführt wird.
Beide Unterwalzen sind jeweils in Schwingen gelagert, wobei die jeweilige Schwinge
um eine ortsfeste Achse verschwenkbar gelagert ist und die Position der Unterwalzen
durch motorisches Verschwenken der jeweiligen Schwingen eingestellt werden kann.
[0012] Dieses Problem wird durch eine Biegemaschine gemäß Anspruch 1 gelöst; vorteilhafte
Ausgestaltungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
Kurzbeschreibung der Figuren
[0013] Im Folgenden wird eine solche Biegemaschine anhand von Figuren beschrieben. Dabei
zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische, schematische Ansicht einer Biegemaschine mit mindestens 3 Walzen;
- Fig. 2A-F
- Seitenansichten der Biegemaschine mit unterschiedlichen Positionen einer Seitenwalze.
- Fig. 3
- eine schematische Ansicht einer alternativen Gestaltung der Schwinge.
- Fig. 4
- eine schematische Ansicht einer Profilbiegemaschine.
Beschreibung
[0014] Die Figuren zeigen eine Biegemaschine oder Teile davon in schematischer Darstellung.
Dementsprechend sind die Figuren weder maßstabsgetreu, noch zeigen diese alle Einzelheiten
einer typischen Biegemaschine. Insbesondere sind zur Veranschaulichung nur die wesentlichen
Maschinenelemente dargestellt.
[0015] Figur 1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Biegemaschine 1 mit einer Oberwalze
2, einer Unterwalze 3 sowie einer Seitenwalze 4. Typischerweise ist wenigstens die
Oberwalze 2 oder die Unterwalze 3 motorisch angetrieben, sodass ein zu biegendes Blech
(in der Figur nicht eingezeichnet), welches zwischen der Ober- und der Unterwalze
eingeklemmt ist, von der Ober- bzw. Unterwalze in Richtung der mindestens einen Seitenwalze
4 bewegt werden kann. So kann ein zwischen der Ober- und der Unterwalze eingeklemmtes
Blech in Richtung der Seitenwalze 4 bewegt und über die Seitenwalze 4 geführt werden,
wobei dabei das Blech in Abhängigkeit der geometrischen Anordnung der Seitenwalze
gebogen wird. Dabei ist zur Figur 1 anzumerken, dass in der Darstellung nur eine Seite
der Aufhängung der Walzen gezeigt ist, tatsächlich sind die Walzen an ihren jeweiligen
beiden Enden entsprechend gehaltert.
[0016] Die Biegemaschine ist dabei typischerweise dazu eingerichtet, dass der Abstand zwischen
der Ober- und Unterwalze veränderbar ist, sodass der Abstand dieser beiden Walzen
der Dicke des Blechs angepasst werden kann, d.h. mindestens eine Walze ist verfahrbar,
sodass ein Blech zwischen diesen beiden Walzen eingeklemmt und durch Drehen der Walzen
bewegt werden kann.
[0017] Die zum Biegen des Bleches notwendigen drei Punkte werden in der hier beschriebenen
Ausführungsform durch die Ober- und Unterwalze 2, 3 und die Seitenwalze verwirklicht.
In Abhängigkeit des Unterwalzendrucks, welcher zwischen der Ober- und Unterwalze eingestellt
ist, stellt sich der Biegehebel beim Zustellen der Seitenwalze 4 ein. In der bereits
oben erwähnten alternativen Ausführungsform werden die drei für das Biegen notwendigen
Punkte durch die erste und zweite Seitenwalze und die Oberwalze verwirklicht.
[0018] Die Seitenwalze 4 ist an mindestens einem ihrer beiden Enden in einer Schwinge 5
gehaltert. Diese Halterung der Seitenwalze 4 in der Schwinge 5 kann dabei eine Lagerung
sein, welche die Drehung der Seitenwalze 4 zulässt, d.h. die Seitenwalze ist in einem
entsprechenden Lager, beispielsweise einem Gleit- oder Kugel- oder Rollenlager gelagert.
[0019] Die Schwinge 5 ist, wie nachfolgend und mit Bezug auf die Figuren 2 noch näher beschrieben
werden wird, an ihrem ersten Ende 5a an einem Stützelement gehaltert und an ihrem
zweiten Ende 5b schwenk- und lösbar in Bezug auf die Position der Oberwalze festgelegt.
In der gezeigten Ausführungsform ist der Aufhängungspunkt der Seitenwalze 4 geometrisch
zwischen dem ersten und zweiten Ende der Schwinge 5 platziert.
[0020] An ihrem ersten Ende 5a ist die Schwinge in einem Stützelement 6 gehaltert, wobei
die Halterung eine Drehbewegung der Schwinge gegenüber dem Stützelement 6 zulässt.
Eine solche Halterung kann in einem Ausführungsbeispiel mittels eines Verbindungsbolzens
erreicht werden, wobei der Bolzen als Drehachse fungiert. Über den Bolzen können somit
beispielsweise während eines Walzvorgangs große Kräfte von der Seitenwalze 4 und über
die Schwinge 5 auf das Stützelement 6 übertragen werden. An ihrem zweiten Ende 5b
ist die Schwinge an der Biegemaschine 1 lösbar festgelegt, wobei die Festlegung eine
Drehbewegung der Schwinge 5 um den Festlegungspunkt an ihrem zweiten Ende 5b zulässt.
Eine solche Festlegung der Schwinge 5 kann in einem Ausführungsbeispiel mittels einer
Kombination von Bohrungen und Bolzen erreicht werden, wobei ein (Arbeits-)bolzen 7
durch eine Bohrung in der Schwinge und eine Bohrung in (einem Gehäuseteil) der Biegemaschine
1 geführt ist, sodass der Steckbolzen die Position der Schwinge 5 gegenüber der Oberwalze
und der Unterwalze festlegt, gleichzeitig eine rotatorische Bewegung der Schwinge
um diesen Festlegungspunkt ermöglicht, dennoch aber verhältnismäßig einfach gelöst
werden kann, sodass durch ein Herausziehen des (Arbeits-)Bolzens 7 die Verbindung
zwischen Schwinge 5 und dem Tragwerk der Biegemaschine gelöst werden kann. Insbesondere
kann der Bolzen 7 dann leicht gelöst werden, wenn die Seitenwalze 4 keine Kraft auf
den Bolzen ausübt.
[0021] Das Stützelement 6 stützt die Schwinge 5 an ihrem ersten Ende. In dieser Ausführungsform
ist das Stützelement 6 drehbar mit der Schwinge 5 verbunden und an ihrem anderen Ende
ebenfalls dreh- oder schwenkbar gelagert, beispielsweise mit einer Bolzenverbindung,
wobei der Bolzen gleichzeitig die Drehachse bildet. Das Stützelement ist in seiner
Länge bewegbar ausgeführt, sodass das Stützelement 6 die Schwinge 5 um den (Arbeits-)Bolzen
am zweiten Ende der Schwinge drehen bzw. verschwenken kann. In einer Ausführungsform
kann das Stützelement ein Hydraulikzylinder oder ähnliches sein, beispielsweise eine
Gewindespindel, sodass die Position der Schwinge 5 mittels der Stütze 6 einstellbar
ist. Auf diese Weise kann die Position der Schwinge 5 und damit die Position der von
der Schwinge 5 gehalterten Seitenwalze 4 verschwenkt werden, so dass die Position
der Seitenwalze 4 relativ zur Ober- und Unterwalze eingestellt werden kann.
[0022] Die geometrische Anordnung der Walzen kann auf diese Weise verändert werden, d.h.
die Seitenwalze 4 kann näher an die Ober- und Unterwalze 2, 3 herangefahren werden,
sodass damit ein kleiner Biegeradius eingestellt werden kann. Alternativ kann die
Schwinge 5 so verschwenkt werden, dass die Seitenwalze weiter von der Ober- und Unterwalze
entfernt platziert ist, sodass ein größerer Biegeradius eingestellt werden kann.
[0023] Figur 2A zeigt eine Frontansicht der Biegemaschine 1 mit Ober- und Unterwalze 2,
3 und der Seitenwalze 4, die von der Schwinge 5 gehaltert ist. Die hier gezeigte Ausführungsform
umfasst die oben genannten drei Walzen. Weitere Ausführungsformen können neben der
Seitenwalze 4 eine oder mehrere weitere Seiten- oder Nebenwalzen (hier nicht dargestellt)
aufweisen.
[0024] Die Vergrößerung A in Fig. 2A zeigt die Seitenwalze 4 sowie die Schwinge 5, wobei
das Stützelement 6 so eingestellt ist, dass die Schwinge 5 maximal nach außen verschwenkt
ist, d.h. die Entfernung der Seitenrolle 4 von der Ober- und Unterwalze ist mit der
Position der Halterung der Schwinge 5 maximal. Das erste Ende 5a der Schwinge kann
in dieser Ausführungsform mittels eines Bolzens mit dem Stützelement 6 verbunden sein.
Das zweite Ende der Schwinge 5 ist mit einem Bolzen in dem Tragwerk der Biegemaschine
1 festgelegt, wobei Tragwerk denjenigen Abschnitt der Biegemaschine bezeichnet, welcher
zur Aufnahme des Bolzens und damit zur Aufnahme der übertragenen Kräfte vorgesehen
ist. Das Tragwerk kann damit integraler Bestandteil der Biegemaschine 1 sein, alternativ
kann dieses ein separates Maschinenteil sein.
[0025] Über die Einstellung der Länge des Stützelements 6 kann die Schwinge 5 verschwenkt
werden, wobei die Schwinge um den Bolzen 7 an dem anderen Ende 5b rotiert. Der Bolzen
7 ist dabei durch eine Bohrung der Schwinge 5 geführt und greift in ein Tragwerk der
Biegemaschine 1 ein, welches die von dem Bolzen 7 übertragene Kraft aufnimmt und damit
die Schwinge 5 und die Seitenwalze 4 trägt.
[0026] Die Schwinge 5 weist eine Bohrung 8a zur Aufnahme eines hier nicht eingezeichneten
Wechselbolzens 10 auf und das Tragwerk der Biegemaschine 1 weist eine entsprechende
Bohrung 8b auf. Diese beiden Bohrungen sind dafür vorgesehen und entsprechend gestaltet,
dass ein Wechselbolzen durch die Bohrung 8a in die Bohrung 8b geführt wird, welcher
die Kraft der Schwinge 5 aufnehmen kann. Die aufzunehmende Kraft ist dabei im Wesentlichen
diejenige Gewichtskraft, welche bei dem nachfolgend beschriebenen Verschwenkvorgang
vorübergehend aufzufangen ist, wobei während des Verschwenkvorgangs die Biegemaschine
nicht im produktiven Sinne betrieben wird. Der Wechselbolzen 10 muss daher nicht die
bei einem Biegevorgang auftretenden Kräfte, sondern lediglich die Gewichtskräfte auffangen
und kann daher entsprechend kleiner dimensioniert sein.
[0027] Weiterhin weist das Tragwerk der Biegemaschine, welches die Kräfte des (Arbeits-)
Bolzens 7 und des Wechselbolzens aufnimmt, ein weitere Bohrung 9 auf, welche zur Aufnahme
des (Arbeits-) Bolzens 7 vorgesehen ist.
[0028] Im Folgenden ist das Verschwenken der Schwinge 5 beschrieben, welches dazu führt,
dass die Schwinge 5 letztlich mit dem (Arbeits-) Bolzen 7 in der Bohrung 9 gehaltert
ist.
[0029] Fig. 2B und insbesondere der Ausschnitt B zeigen eine Position der Schwinge 5, bei
der die Schwinge beispielsweise aus der in Fig. 2A gezeigten Position so verschwenkt
wurde, dass die Bohrung 8a in der Schwinge 5 deckungsgleich mit der Bohrung 8b ist.
Hierzu wurde die Länge des Stützelements entsprechend eingestellt, d.h. im vorliegenden
wurde der Hydraulikzylinder soweit ausgefahren, dass die Schwinge 5 um den Bolzen
7 soweit gedreht/verschwenkt wurde, dass die Bohrungen 8a und 8b deckungsgleich sind,
sodass ein Wechselbolzen 10 darin platziert werden kann.
[0030] Im nächsten Schritt des Verschwenkens, siehe Fig. 2C, ist ein Wechselbolzen 10 in
den Bohrungen 8a, 8b und damit so platziert, dass dieser die Schwinge 5 mit dem Tragwerk
der Biegemaschine verbindet, sodass der Wechselbolzen die Schwinge 5 sowie die darin
gehalterte Seitenwalze 4 trägt. Auf diese Weise ist die Schwinge 5 in Bezug zur Ober-
und Unterwalze 2, 3 der Biegemaschine von einer ersten in eine zweite Position verschwenkt
und dort verschwenk- oder drehbar in einer zweiten Position festgelegt.
[0031] Sobald der Wechselbolzen 10 platziert ist, kann der Bolzen 7 entfernt werden, sodass
nur noch der Wechselbolzen die Schwinge 5 trägt und die Schwinge damit um den Wechselbolzen
10 dreh- oder schwenkbar gelagert ist. Dabei kann in einer vorteilhaften Ausführungsform
der Wechselbolzen kleiner, insbesondere mit geringerem Durchmesser vorgesehen sein,
da dieser lediglich die Gewichtskraft der Schwinge 5 samt darin gelagerter Seitenwalze
4 tragen muss.
[0032] Wie in Figur 2D gezeigt ist, kann die Position der Schwinge 5 nun durch geeignetes
Einstellen des Stützelements 6 verändert werden, insbesondere um den Wechselbolzen
10 verschwenkt werden. Insbesondere kann die Schwinge 5, hier durch geeignetes Verkürzen
des Stützelements 6, so verschwenkt werden, hier um ca. 53°, dass die Bohrung in der
Schwinge 5 für den Bolzen 7 deckungsgleich mit der Bohrung 9 im Tragwerk der Biegemaschine
1 ist.
[0033] Fig. 2E zeigt die Schwinge 5 in derselben Position wie in Fig. 2D, wobei der (Arbeits-)Bolzen
in der Schwinge 5 und der Bohrung 9 platziert ist, sodass der Bolzen 7 die Schwinge
5 sowie die Seitenwalze 4 trägt. In dem gezeigten Zustand sind sowohl der Bolzen 7
als auch der Wechselbolzen 10 in der Schwinge und dem Tragwerk der Biegemaschine 1
platziert, sodass die Schwinge 5 durch beide Bolzen festgelegt und damit nicht verschwenkbar
ist.
[0034] Der Wechselbolzen 10 kann, sobald der Bolzen 7 platziert ist, entfernt werden. Dann
ist die Schwinge 5 dreh- oder schwenkbar um den Bolzen 7. Die Schwinge 5 ist damit
von der zweiten in eine dritte Position verschwenkt und dort dreh- oder verschwenkbar
festgelegt worden.
[0035] Dabei ist die Schwinge 5 in dem gezeigten Fall näher an der Ober- und Unterwalze
der Biegemaschine angeordnet, da die Bohrung 9 in dem Tragwerk näher an der Ober-
und Unterwalze der Biegemaschine platziert ist.
[0036] Wird nun die Schwinge 5 durch geeignetes Einstellen des Stützelements 6 weiter verschwenkt,
wenn der (Arbeits-)Bolzen 7 in der Bohrung 9 platziert ist, siehe Fig. 2F, so kann
die Seitenwalze 4 näher an der Ober- und Unterwalze platziert werden. In der gezeigten
Position ist die Seitenwalze 4 näher an der Ober- und Unterwalze platziert als in
der in Fig. 2A gezeigten Position.
[0037] Auf diese Weise kann die Platzierung der Schwinge 5 samt der darin gehalterten Seitenwalze
4 so verändert werden, dass die Anordnung der Seitenwalze in Bezug auf die Ober- und
Unterwalze geändert und entsprechend den Erfordernissen eingestellt werden kann. Die
Kraft für das Verschwenken und Haltern der Schwinge 5 und Seitenwalze 4 wird dabei
über das Stützelement 6 und den Wechselbolzen 10 aufgebracht, sodass während des Verschwenkens
der Seitenwalze 4 diese nicht mittels eines Krans oder dergleichen gehalten oder angehoben
werden muss. Bei den Verschwenkvorgängen sind lediglich der (Arbeits-)Bolzen 7 sowie
der Wechselbolzen 10 an dem jeweiligen Ende der Seitenrolle zu platzieren, was von
Hand oder jedenfalls mit erheblich geringerem Aufwand durchgeführt werden kann.
[0038] In dem hier beschriebenen Fall wird die Schwinge 5 von der ersten Position, siehe
Fig. 2A, über eine zweite (Zwischen)Position, siehe Fig. 2C, in eine dritte Position
verschwenkt, siehe Fig. 2F, wobei die Seitenwalze 4 in der dritten Position näher
an der Ober- und Unterwalze platziert ist. In analoger Weise kann die Seitenwalze
4 in einem weiteren Verschwenkvorgang aus dieser Position zunächst in zurück in die
zweite (Zwischen)Position und dann zurück in die erste Position verschwenkt werden.
Weiterhin kann die Seitenwalze über eine Zwischenposition in noch eine oder mehrere
Positionen verschwenkt werden, sofern entsprechende Bohrungen 8b für die Wechselbolzen
und entsprechende Bohrungen 9 für den (Arbeits-)Bolzen vorgesehen sind. Auf diese
Weise kann die Seitenwalze in unterschiedliche Platzierungen verschwenkt werden, sodass
die Geometrie der Walzen den Anforderungen eingerichtet werden kann. So zeigt die
Figur 2F eine Anordnung, in welcher die Seitenwalze 4 erheblich näher ander Ober-
und Unterwalze 2, 3 angeordnet ist als in der in Figur 2A gezeigten Anordnung. Dementsprechend
kann mit der in Fig. 2F gezeigten Positionierung der Seitenwalze 4 ein kleinerer Biegeradius
erzielt werden, da dadurch eine Oberwalze mit kleinerem Durchmesser eingebaut werden
kann, als mit der in Fig. 2A gezeigten Anordnung. Andererseits kann mit der in Fig.
2A gezeigten Anordnung ein Blech größerer Dicke gebogen werden.
[0039] Die Figuren zeigen eine Ausgestaltung, bei der die Seitenwalze 4 mittels des (Arbeits-)Bolzens
in zwei Positionen angeordnet werden kann. In weiteren Ausgestaltungen kann das Tragwerk
der Biegemaschine weitere Bohrungen 8b, 9 zur Aufnahme des Wechsel- sowie des (Arbeits-)Bolzens
7 aufweisen, sodass die Schwinge 5 in weitere Positionen verschwenkt werden kann.
[0040] In den oben beschriebenen Ausgestaltungen wird zur Änderung der geometrischen Anordnung
der Seitenwalze 4 die Schwinge mittels des Stützelements in eine Zwischenposition
verschwenkt, in der die Schwinge mittels Wechselbolzens 10 gehaltert wird, und von
dort aus wieder mittels des Stützelements in die zweite Position verschwenkt, in der
die Schwinge dann wieder mit dem Arbeitsbolzen 7 festgelegt ist. Auf diese Weise kann
die Schwinge 5 in einer ersten oder wahlweise in einer zweiten Position festgelegt
werden. In weiteren alternativen Ausführungsformen kann das Verbringen der Schwinge
in die zweite Position, sodass diese dort festgelegt werden kann, mit anderen geeigneten
Mitteln bewerkstelligt werden. So kann die Schwinge in alternativen Ausführungsformen
auch mittels eines Krans in die zweite Position gehoben werden. Ebenso kann nicht
nur das Tragwerk der Biegemaschine, sondern auch die Schwinge selbst mehr als eine
Aufnahme für einen Arbeitsbolzen aufweisen, mit welchem die Schwinge festgelegt werden
kann.
[0041] Figur 3 zeigt in schematischer Darstellung eine alternative Ausgestaltung der Schwinge
5, welche in geeigneter Weise mit anderen Hebellängen gestaltet ist. Dabei zeigt die
Darstellung eine Frontansicht analog zu den Figuren 2, wobei nur eine Oberwalze 2
und eine Seitenwalze 4 dargestellt sind, nicht aber eine Unterwalze oder eine zweite
Seitenwalze. Ebenso wie die oben beschriebene Schwinge 5 ist diese an ihrem einen
Ende schwenk- und lösbar mit einem Arbeitsbolzen 7 festgelegt und weist eine Lagerung
zur Aufnahme einer Seitenwalze 4 auf. Im Unterschied zu der in Figur 1 bzw. den Figuren
2 gezeigten Ausgestaltung ist die Anordnung des Stützelements jedoch so gewählt, dass
sich andere Hebelverhältnisse einstellen, nämlich so, dass für eine Verschwenkbewegung
der Schwinge 5 ein kürzerer Weg des Stützelements 6, jedoch eine größere Kraft notwendig
ist. Dies wird dadurch bewirkt, dass die Halterung des Stützelements 6 näher an dem
Arbeitsbolzen 7 platziert ist. Zwar ist dementsprechend das Stützelement entsprechend
zur Aufbringung und Aufnahme größerer Kräfte auszulegen, jedoch braucht das Stützelement
nur für kürzere Weglängen ausgelegt zu werden. Weil das Stützelement 6 in der gezeigten
Ausführungsform immer unterhalb der Seitenwalze 4 bleibt, ist es gegen Beschädigungen
durch Bleche geschützt, welche nicht ideal in der Biegebahn bleiben. Diese Schwinge
ermöglicht auch eine insgesamt kompaktere Bauweise. Weiterhin wird die Einlaufhöhe
geringer, sodass das Fundament, auf dem die Biegemaschine 1 platziert ist, weniger
aufwändig auszulegen ist.
[0042] Figur 4 zeigt eine weitere Ausgestaltung einer Biegemaschine, bei der eine Walze
4 in einer Schwinge 5 gehaltert ist, und wobei die Schwinge mit ihrem einen Ende in
Bezug zu einer Walze in einer zweiten Position festlegbar ist. Figur 4 zeigt dabei
eine schematische Aufsicht auf eine Profilbiegemaschine. Im Unterschied zu der in
Zusammenhang mit den Figuren 1 bis 3 beschriebenen Biegemaschine sind bei einer Profilbiegemaschine
die Biegewellen bzw. -walzen nur einseitig gehaltert. Auf das freie Ende einer solchen
Walze oder Welle kann damit ein Werkzeug aufgesteckt werden, welches die Negativform
des zu biegenden Profils aufweist, sodass das Profil während des Biegevorgangs in
dem Werkzeug gehalten ist und somit während des Biegevorgangs nicht beschädigt wird.
[0043] Diese Biegemaschine 1 weist ebenso wie die zuvor beschriebenen eine Oberwalze 2 auf,
welche festgelegt ist. Weiterhin umfasst die Maschine zwei weitere Walzen 3, 4, welche
hier symmetrisch angeordnet und in einer jeweiligen Schwinge 5 gehaltert sind. Die
Schwinge ist dabei jeweils mit ihrem einen Ende 5a an einem bewegbaren Stützelement
6 festgelegt, welches in der Figur als Hydraulikzylinder dargestellt ist. Mit dem
anderen Ende 5b ist die Schwinge 5 in einer ersten Position und in einer zweiten Position
festlegbar, wobei eine Schwinge mit dem Arbeitsbolzen 7 in einer ersten Position fest,
aber lösbar, d.h. in einer ersten Bohrung festgelegt ist. Figur 4 zeigt eine Festlegung
der Schwingen 5 in einer jeweiligen ersten Position. Die Schwingen können in analoger
Weise wie oben mit Bezug zu den Figuren 2 in eine zweite Position verschwenkt und
in der jeweiligen zweiten Position mit dem Arbeitsbolzen festgelegt werden. Für den
Verschwenkvorgang weist jede Schwinge 5 eine Bohrung 8a und das Tragwerk entsprechende
Bohrungen 8b auf, in die ein Wechselbolzen eingesteckt werden kann, sodass eine Schwinge
bei dem Verschwenkvorgang um den jeweiligen Wechselbolzen in die zweite Position gedreht
werden kann. In der zweiten Position kann die Schwinge dann mit dem Arbeitsbolzen
7 wieder festgelegt werden. Das Tragwerk der Profilbiegemaschine weist für die Aufnahme
des Arbeitsbolzens eine entsprechende Bohrung 9 auf.
Bezugszeichenliste:
[0044]
- 1
- Biegemaschine
- 2
- Oberwalze
- 3
- Unterwalze
- 4
- Seitenwalze
- 5
- Schwinge
- 5a
- erstes Ende der Schwinge
- 5b
- zweites Ende der Schwinge
- 6
- Stützelement
- 7
- (Arbeits-)Bolzen
- 8a
- Bohrung in Schwinge 5 für Wechselbolzen 10
- 8b
- Bohrung in Tragwerk für Wechselbolzen 10
- 9
- Weitere Bohrung für (Arbeits-)Bolzen 7 im Tragwerk der Biegemaschine
- 10
- Wechselbolzen
1. Biegemaschine (1) zum Biegen eines Blechs mit einer Oberwalze (2), einer weiteren
Walze (3) und mindestens einer Seitenwalze (4), wobei die Seitenwalze in einer Schwinge
(5) gehaltert ist, wobei die Schwinge (5) mit ihrem ersten Ende (5a) an einem bewegbaren
Stützelement (6) festgelegt ist und an ihrem zweiten Ende (5b) in Bezug zu der Ober-
und der weiteren Walze in einer ersten Position drehbar festlegbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schwinge (5) an ihrem zweiten Ende (5b) in Bezug zu der Ober- (2) und der weiteren
Walze (3) in einer zweiten Position drehbar festlegbar ist.
2. Biegemaschine (1) nach Anspruch 1, wobei die Schwinge (5) mittels des bewegbaren Stützelements
(6) in die zweite Position verschwenkbar und dort mit ihrem zweiten Ende festlegbar
ist.
3. Biegemaschine (1) nach Anspruch 2, wobei die Schwinge (5) mittels des bewegbaren Stützelements
(6) von der zweiten Position in eine dritte Position verschwenkbar und dort festlegbar
ist.
4. Biegemaschine (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Schwinge in der
dritten Position verschwenkbar festlegbar ist.
5. Biegemaschine (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die mindestens eine
Seitenwalze an ihren beiden Enden in einer Schwinge (5) drehbar gehaltert ist.
6. Verfahren zur Änderung der Anordnung einer Walze einer Biegemaschine (1) mit einer
Oberwalze (2), einer weiteren Walze (3) und mindestens einer Seitenwalze (4), wobei
die Seitenwalze (4) in einer Schwinge (5) gehaltert ist, welche mit ihrem ersten Ende
(5a) an einem bewegbaren Stützelement (6) festgelegt ist und mit ihrem zweiten Ende
in (5b) Bezug zur Ober- (2) und weiteren Walze (3) in einer ersten Position drehbar
festlgelegtr ist, umfassend, Verbringen der Schwinge (5) in eine zweite Position und
drehbares Festlegen der Schwinge in einer in Bezug zu der Ober- (2) und der weiteren
Walze (3) zweiten Position.
7. Verfahren nach Anspruch 6, umfassend
Verschwenken der Schwinge (5) mittels des Stützelements (6) in die zweite Position
und drehbares Festlegen der Schwinge (5) in der zweiten Position.
8. Verfahren nach Anspruch 6, umfassend
Verschwenken der Schwinge (5) mittels des Stützelements (6) von der ersten Position
in eine dritte Position, und
Festlegen der Schwinge (5) in der dritten Position.
9. Verfahren nach Anspruch 8 weiterhin umfassend
Festlegen der Schwinge (5) in der dritten Position mit einem Wechselbolzen (10).
10. Verfahren nach einem vorstehenden Ansprüche 6 bis 7 weiterhin umfassend
Festlegen der Schwinge (5) in der zweiten Position mit einem Arbeitsbolzen (7).