[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Skinverpackung mit einer Aufreißecke sowie
ein Verfahren und eine Siegelstation zur Herstellung einer solchen Skinverpackung.
[0002] Vakuumverpackungen, also Verpackungen, aus deren Inneren die Luft weitestgehend abgesaugt
ist, werden häufig zum Verpacken von Lebensmittelprodukten verwendet, um deren Haltbarkeit
zu verlängern. Eine Weiterentwicklung ist dabei die sogenannte Skinverpackung, bei
welcher eine elastische Oberfolie, die Skinfolie, spannungsfrei und eng anliegend
über eine Unterlage und ein darauf aufgelegtes Produkt gelegt wird. Die Unterlage
kann dabei auch in Form einer Schale ausgebildet sein, in welche das Produkt eingelegt
wird. Die Unterlage und die Oberfolie sind nach dem Verpackungsvorgang, dem Siegeln
in einem umlaufenden Siegelbereich, gasdicht miteinander verbunden. Die Skinverpackung
weist Eigenschaften auf, welche eine besonders vorteilhafte Produktpräsentation erlauben.
So wird das in der Schale befindliche Produkt fixiert und ein Auseinanderfallen des
Produkts oder ein Austritt von Flüssigkeit aus dem Produkt in den Schalenraum vermieden.
Aufgrund der stabilen Verbindung von Unterlage und Oberfolie im Siegelbereich ist
das Produkt während des Transports sicher fixiert, und ein ungewolltes selbständiges
Öffnen der Skinverpackung wird verhindert. Die feste Verbindung von Unterlage und
Oberfolie erschwert allerdings auch das Öffnen der Verpackung durch einen Verbraucher,
um das Produkt zu entnehmen.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine verbesserte Öffnungsmöglichkeit für
eine Skinverpackung bereitzustellen.
[0004] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Skinverpackung mit den Merkmalen des Anspruchs
1, ein Verfahren zum Herstellen einer Skinverpackung gemäß Anspruch 6 sowie eine Siegelstation
zum Herstellen einer Skinverpackung gemäß Anspruch 10.
[0005] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0006] Eine erfindungsgemäße Skinverpackung umfasst eine Unterlage und eine Oberfolie, wobei
die Oberfolie eine Skinfolie ist und wobei die Unterlage und die Oberfolie entlang
eines umlaufenden Siegelbereichs miteinander gasdicht versiegelt sind. Dabei erstrecken
sich die Unterlage und die Oberfolie in einem oder mehreren Randbereichen außerhalb
des Siegelbereichs, insbesondere in Form einer Aufreißecke, und sind dort nicht miteinander
versiegelt. Würde sich der Siegelbereich bis zum äußersten Rand der Skinverpackung,
also bis zu deren Schnittkante, erstrecken, so wäre es für den Verbraucher schwierig,
die Oberfolie von der Unterlage in einem kleinen Abschnitt zu lösen, die Oberfolie
zu fassen und sie von der Unterlage abzuziehen um die Verpackung zu öffnen. Werden
jedoch die Oberfolie und die Unterlage in einem Randabschnitt neben dem Siegelbereich
nur lose aufeinanderliegend geführt, so kann der Verbraucher mühelos die Oberfolie
greifen und sie von der Unterlage abziehen. Er muss somit auch kein zusätzliches Werkzeug
zu Hilfe nehmen.
[0007] In einer vorteilhaften Variante umfasst der Siegelbereich eine Siegelnaht. Die Siegelnaht
ist ebenfalls ein umlaufender, üblicherweise relativ schmaler und im Randbereich verlaufender,
Bereich. Dazu wird zusätzlich zum weiter unten erläuterten Skinprozess die Oberfolie
und die Unterlage mit Druck und Wärme besonders stabil miteinander verbunden. Die
Siegelnaht weist somit eine noch größere Festigkeit als der restliche Siegelbereich
auf, wodurch ein ungewolltes Öffnen der Skinverpackung zuverlässig verhindert wird,
auch wenn besonders schwere oder große Produkte verpackt sind oder die Verpackung
bei Transport und Verkauf besonders hohen mechanischen Belastungen ausgesetzt ist.
[0008] In einer besonders vorteilhaften Variante weist die Unterlage in dem Randbereich
einen Versatz auf, welchen die Oberfolie überspannt, um das Greifen der Oberfolie
und damit das Öffnen der Skinverpackung durch Abziehen der Oberfolie zu erleichtern.
Der Versatz, welcher beispielsweise in Form einer nach unten gerichteten Stufe oder
Schräge ausgebildet sein kann, erlaubt das direkte Greifen der Oberfolie, ohne dass
diese erst durch ein Biegen des Verpackungsrandes oder ein Gegendrücken von der Unterlage
abgespreizt werden müsste. Der Versatz kann auch als nach oben gerichteter Noppen
oder Steg geformt, sein, so dass die Oberfolie in dem unversiegelten Randbereich nach
oben gedrückt wird und absteht. Alle Varianten ermöglichen es, die Skinverpackung
besonders einfach zu öffnen.
[0009] Vorzugsweise ist die Unterlage als Schale, insbesondere als eine tiefgezogene Unterfolie,
ausgebildet. Eine Schale bietet Vorteile beim Einlegen des Produkts, verhindert zum
Beispiel das Ablaufen von Flüssigkeiten, und bietet auch, wenn die Packung verschlossen
ist, einen zusätzlichen Schutz des Produkts durch die seitlichen Ränder. Auch wird
so eine höhere Verwindungssteifigkeit als bei flachen Unterlagen erreicht.
[0010] In einer gängigen Variante weist der Siegelbereich benachbart zu der Aufreißecke
eine diskrete Abwinklung auf. Wird die Oberfolie von der Aufreißecke aus auf die Abwinklung
bzw. auf eine Ecke des Siegelbereichs hin aufgezogen, so wird an der Ecke bzw. Abwinklung
die Kraft besonders vorteilhaft auf einen Punkt konzentriert und anschließend gleichmäßig
auf die beiden Seiten der Abwinklung verteilt. So lässt sich die Oberfolie besonders
gut abziehen, insbesondere wenn Oberfolie und Unterlage durch eine Siegelnaht miteinander
verbunden sind.
[0011] Eine erfindungsgemäße Siegelstation zum Herstellen einer Skinverpackung umfasst ein
Siegelwerkzeugoberteil mit einem ersten Rahmen und einen konkaven, Luftkanäle aufweisenden,
Dom, und ein Siegelwerkzeugunterteil mit einem zweiten Rahmen und einer Unterlagenaufnahme.
Dabei ist das Siegelwerkzeugoberteil und/oder das Siegelwerkzeugunterteil höhenverstellbar
gelagert, um einander angenähert zu werden und sich an ihren ersten und zweiten Rahmen
zu kontaktieren und so eine gasdichte Siegelwerkzeugkammer zu bilden. Die Siegelstation
ist desweiteren dazu konfiguriert, eine Unterlage mit einer Oberfolie, welche eine
Skinfolie ist, durch Ausbilden eines Siegelbereichs gasdicht miteinander zu verbinden.
Dabei sind der erste Rahmen des Siegelwerkzeugoberteils und der zweite Rahmen des
Siegelwerkzeugunterteils dazu konfiguriert, einen Abschnitt der Unterlage und einen
Abschnitt der Oberfolie zu klemmen, so dass diese von einer Erwärmung und Verformung
während des Siegelverfahrens ausgenommen sind. So können innerhalb der Siegelwerkzeugkammer
die benötigten Drücke und Temperaturen geschaffen werden, welche für den Siegelprozess,
also das Verbinden der Oberfolie mit der Unterlage, nötig sind. Gleichzeitig werden
die geklemmten Abschnitte von Oberfolie und Unterlage davon nicht beeinflusst, wodurch
die Ausbildung eines Siegelbereichs, also einer Verbindung von Oberfolie und Unterlage,
dort verhindert wird. Auch können sich die Abschnitte weiter nach außen erstrecken
und über die Rahmen herausstehen, so dass dort ebenfalls kein Siegelvorgang stattfindet.
[0012] Bevorzugt weist die Siegelstation eine höhenverstellbare Siegelplatte auf, wobei
die Siegelplatte eine Siegelfläche aufweist, welche dazu geeignet ist, eine Unterlage
mit einer Oberfolie durch Ausbilden einer Siegelnaht gasdicht zu verbinden. Durch
die bewegliche Siegelplatte wird die Siegelfläche auf die Oberfolie und die Unterlage
gedrückt, wobei diese auf einer Auflagefläche gelagert sind, so dass der gewünschte
Anpressdruck angewendet werden kann. Dadurch kommt eine besonders stabile Verbindung
von Oberfolie und Unterlage zustande. Zusätzlich kann die Siegelfläche beheizt sein,
um das Ausbilden der Siegelnaht zusätzlich zu unterstützen.
[0013] Üblicherweise sind der erste Rahmen des Siegelwerkzeugoberteils und der zweite Rahmen
des Siegelwerkzeugunterteils aus einem für den Lebensmittelbereich zugelassenen Material
gebildet. Selbiges gilt für den Dom sowie die Siegelplatte im Siegelwerkzeugoberteil.
Dabei kann es sinnvoll sein, dass das oder die Materialien, aus welchen der erste
Rahmen und der zweite Rahmen gebildet sind, eine geringere Wärmeleitfähigkeit aufweisen
als das Material des Doms und der Siegelplatte, um ein energieeffizientes Beheizen
von Dom und Siegelplatte zu ermöglichen, den Wärmeübertrag auf die Rahmen jedoch zu
minimieren. So könnten die Rahmen aus Edelstahl und der Dom und die Siegelplatte aus
Aluminium gebildet sein.
[0014] In einer zweckmäßigen Variante ist der erste Rahmen des Siegelwerkzeugoberteils und/oder
der zweite Rahmen des Siegelwerkzeugunterteils zumindest abschnittsweise aus einem
Kunststoff- und/oder Keramikmaterial gebildet. So können beispielsweise die Abschnitte,
welche die Oberfolie klemmen, eine besonders niedrige Wärmeleitfähigkeit aufweisen,
wodurch auf die Oberfolie auch keine Wärme übertragen wird. Insbesondere im Bereich
der Aufreißecke ist deshalb ein Einsatz solcher Materialen sinnvoll, damit beispielsweise
Wärme vom beheizten Dom oder Siegelfläche nicht auf die Oberfolie und die Unterlage
übertragen wird.
[0015] In einer gängigen Variante ist der erste Rahmen des Siegelwerkzeugoberteils und/oder
der zweite Rahmen des Siegelwerkzeugunterteils gekühlt, insbesondere durch darin verlaufende
Kanäle wassergekühlt. Damit kann zusätzlich eine unerwünschte, in die Rahmen übertragene
Wärme abgeführt werden. Dies ist nicht nur zur Ausbildung der unversiegelten Öffnungshilfe
bzw. Aufreißecke hilfreich sondern bietet auch einen Schutz eines Bedieners der Siegelstation
bzw. Verpackungsmaschine vor hitzebedingten Verletzungen beim Berühren der Rahmen.
[0016] Bevorzugt weist der Rahmen des Siegelwerkzeugunterteils eine Ausnehmung auf, welche
dazu ausgebildet ist, einen nach unten hervorstehenden Versatz der Unterlage aufzunehmen,
um beim Klemmen der Unterlage und der Oberfolie zwischen die beiden Rahmen den Versatz
nicht zu deformieren. Entsprechend kann auch der Rahmen des Siegelwerkzeugoberteils
eine Ausnehmung aufweisen, um einen von der ebenen Grundfläche der Unterfolie nach
oben hervorstehenden Versatz aufzunehmen. Der Versatz, welcher einen Abstand zwischen
Unterlage und Oberfolie herstellt, um letztere besser greifen zu können, wird also
in die Ausnehmung eingelegt und behält dadurch auch beim Zusammenpressen der Rahmen
seine Form und damit seine Funktion bei.
[0017] Idealerweise ist das Siegelwerkzeugunterteil zumindest teilweise austauschbar, um
Unterlagen unterschiedlicher Form, insbesondere Unterlagen in Schalenform, aufzunehmen.
So kann dieselbe Siegelstation je nach Bedarf unterschiedliche Verpackungen versiegeln.
Eine Möglichkeit, dies zu realisieren, sind entsprechende Einsätze, welche in das
Siegelwerkzeugunterteil eingelegt werden. In bzw. auf diese Einsätze können dann die
Unterlagen gelegt werden.
[0018] Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Figuren näher beschrieben.
Dabei zeigen
- Figur 1A:
- eine seitliche Schnittansicht einer Skinverpackung mit Produkt und einer flachen Unterlage
mit einem nach unten gerichteten Versatz in Form einer Stufe,
- Figur 1B:
- eine seitliche Schnittansicht einer Skinverpackung mit Produkt und einer flachen Unterlage
mit einem nach unten gerichteten Versatz in Form einer Schräge,
- Figur 1C:
- eine seitliche Schnittansicht einer Skinverpackung mit Produkt und einer flachen Unterlage
mit einem nach oben gerichteten Versatz in Form einer Noppe,
- Figur 2:
- eine seitliche Schnittansicht einer Skinverpackung mit Produkt und einer Unterlage
in Schalenform,
- Figur 3:
- eine perspektivische Seitenansicht einer Siegelstation, umfassend ein Siegelwerkzeugoberteil
und ein Siegelwerkzeugunterteil, sowie vier im Verbund angeordneten Unterlagen,
- Figur 4:
- eine Draufsicht von unten auf ein Siegelwerkzeugoberteil,
- Figur 5:
- eine perspektivische Schnittansicht von schräg unten auf ein Siegelwerkzeugoberteil,
und
- Figur 6:
- eine seitliche Schnittansicht einer Siegelstation.
[0019] Einander entsprechende Komponenten sind in den Figuren jeweils mit gleichen Bezugszeichen
versehen.
[0020] Figur 1A zeigt eine Schnittansicht einer Skinverpackung 1 mit einer im Wesentlichen
flachen Unterlage 3, auf welcher ein Produkt 5 aufgelegt ist und mit einer Oberfolie
7, welche eine Skinfolie ist, versiegelt ist. In einem umlaufenden Siegelbereich 9
sind die Unterlage 3 und die Oberfolie 7 gasdicht miteinander versiegelt. An der linken
Seite der Skinverpackung 1 ist ein unversiegelter Randbereich 11 ausgebildet, an welchem
die Unterlage 3 und die Oberfolie 7 nicht miteinander versiegelt sind. Zusätzlich
ist in der Unterlage 3 ein optionaler Versatz 13 in Form einer Stufe ausgebildet,
so dass Unterlage 3 und Oberfolie 7 einen Abstand zueinander aufweisen und die Oberfolie
7 damit leichter gegriffen werden kann, um sie zum Öffnen der Skinverpackung 1 von
der Unterlage 3 abzuziehen.
[0021] Figur 1B entspricht der Skinverpackung 1, wie in Figur 1A dargestellt, jedoch ist
der Versatz 13 in Form einer Schräge ausgebildet.
[0022] Figur 1C zeigt eine weitere Variante der Skinverpackung 1, bei welcher der Versatz
13 als eine nach oben stehende Noppe ausgebildet ist. Wie gezeigt, kann die Noppe
spitz zulaufend geformt sein. Genauso kann die Noppe auch ein im Wesentlichen runder
und/oder hohler, nach oben gedrückter punktförmiger Abschnitt der Unterlage 3 sein.
Es kann sich jedoch auch um einen eine gewisse Längsausdehnung aufweisenden Steg in
der Unterlage 3 im unversiegelten Randbereich 11 handeln.
[0023] Figur 2 zeigt eine Schnittansicht einer Skinverpackung 1 mit einer Unterlage 3 in
Schalenform. Die Skinfolie 7 umspannt das in die Schale 3 eingelegte Produkt 5, fixiert
dieses und legt sich spielfrei an die Innenseite der Schale 3 an. Die Schale 3 weist
einen erhöhten umlaufenden und horizontalen Rand 15 auf, auf welchem die Oberfolie
7 mit der Unterlage 3 einen umlaufenden Siegelbereich 9 bildet und sich abschnittsweise
unversiegelte Randbereiche 11 anschließen. Auch können ein oder mehrere Versätze 13
in den unversiegelten Randbereichen 11 optional ausgebildet sein.
[0024] Figur 3 zeigt eine perspektivische Seitenansicht einer Siegelstation 17, umfassend
ein Siegelwerkzeugoberteil 19 und ein Siegelwerkzeugunterteil 21. Das Siegelwerkzeugoberteil
19 umfasst einen ersten Rahmen 23 und das Siegelwerkzeugunterteil 21 den zweiten Rahmen
25. Der Übersichtlichkeit halber sind Komponenten zum Heben und Senken des ersten
Rahmens 23 und/oder des zweiten Rahmens 25 oder die Komponenten der Förderstrecke
nicht gezeigt. Die Rahmen 23, 25 sind so gestaltet, dass sie vier Skinverpackungen
1 pro Arbeitstakt versiegeln können. Dazu werden die vier, üblicherweise miteinander
verbundenen, Unterlagen 3, hier in Form von Schalen, in den zweiten Rahmen 25 eingelegt.
Dabei sind Unterlagenaufnahmen 27 für die Schalen 3 selbst sowie Ausnehmungen 29 für
die Versätze 13 in dem zweiten Rahmen 25 ausgebildet. Die unversiegelten Randbereiche
11 in Form von Aufreißecken sind zweckmäßig zu den zur Transportrichtung T parallelen
Rändern, also beispielsweise zu die Oberfolie 7 führenden Transportketten hin, orientiert.
In der Abbildung gekennzeichnet sind anhand der Unterlage 3 der umlaufende Siegelbereich
9 sowie der unversiegelte Randbereich 11 in Form einer Aufreißecke. An den Aufreißecken
11 weist der Siegelbereich 9 eine diskrete Abwinklung 31 auf, welche das Öffnungsverhalten
beim Abziehen der Oberfolie 7 verbessert.
[0025] Seitlich sind im zweiten, unteren Rahmen 25 Bohrungen 33 angeordnet, welche zum Evakuieren
der Skinverpackung 1 dienen.
[0026] Figur 4 zeigt das Siegelwerkzeugoberteil 19 von unten. Innerhalb des ersten Rahmens
23 sind vier konkav nach oben gewölbte Dome 35 angeordnet. Über Luftkanäle 37 in den
Domen 35 kann der Raum zwischen Dom 35 und Oberfolie 7 evakuiert werden, so dass sich
die Oberfolie 7 an den jeweiligen Dom 35 anlegt und von diesem erwärmt werden kann.
Der erste Rahmen 23 weist die passende Form auf, um entsprechend Figur 3 im Bereich
innerhalb des ersten und zweiten Rahmens 23, 25 den Siegelbereich 9 und benachbart
dazu den unversiegelten Randbereich 11 der Skinverpackung 1 zu schaffen. Desweiteren
sind im ersten Rahmen 23 Aussparungen 39 ausgebildet, um ein Evakuieren des Bereichs
zwischen Oberfolie 7 und Unterlage 3, also des Inneren der Skinverpackung 1, mittels
der Bohrungen 33 zu ermöglichen.
[0027] Figur 5 zeigt eine perspektivische Schnittansicht von schräg unten auf ein Siegelwerkzeugoberteil
19. Der erste Rahmen 23 weist die Form auf, welche den Siegelbereich 9 und den unversiegelten
Bereich 11 der Skinverpackung 1 definiert (siehe Figur 3). Die zwei Dome 35 sind in
dieser Ausführungsform als Teil einer Siegelplatte 41 ausgebildet. Die Siegelplatte
41 ist relativ zu dem ersten Rahmen 23 beweglich angeordnet. So kann die Siegelplatte
41 bei bereits verschlossener Siegelwerkzeugkammer nach unten bewegt und eine Siegelfläche
43 auf die Oberfolie 7 und die Unterlage 3 gedrückt werden um diese besonders stabil
miteinander zu verbinden. Dabei erzeugt eine Randauflage des Siegelwerkzeugunterteils
21, auf welcher die entsprechenden Abschnitte der Oberfolie 7 und der Unterlage 3
aufliegen, für den nötigen Gegendruck. Die Aussparungen 39 erlauben das Evakuieren
der Skinverpackung 1 mittels der im zweiten Rahmen 25 angeordneten Bohrungen 33.
[0028] Figur 6 zeigt eine seitliche Schnittansicht einer Siegelstation 17 für eine Skinverpackung
1. Die Unterlage 3 ist in dem zweiten, unteren Rahmen 25 gelagert. Der erste Rahmen
23 ist auf den zweiten Rahmen 25 abgesenkt, wobei ein Teil der Unterlage 3 sowie die
Oberfolie 7 zwischengeklemmt sind und so eine gasdichte Siegelwerkzeugkammer 45 gebildet
wird. Innerhalb des ersten Rahmens 23 ist eine optionale Siegelplatte 41 gezeigt,
welche sich in einer oberen Stellung befindet und verschiebbar ist, um eine Siegelfläche
43 der Siegelplatte 41 nach unten zu drücken, um so eine Siegelnaht 44 auszubilden.
Eine Randauflage 47 dient dabei als Gegenelement zur Ausbildung des gewünschten Drucks.
Die Oberfolie 7 ist noch gerade ausgerichtet, wobei sich ein innerer Abschnitt 49
der Oberfolie 7 und ein innerer Abschnitt 50 der Unterlage 3 innerhalb, und äußere
Abschnitte 51 der Oberfolie 7 und äußere Abschnitte 52 der Unterlage 3 außerhalb der
geschlossenen Siegelwerkzeugkammer 45 befinden. Teile der äußeren Abschnitte 51, 52
sind zwischen den ersten und zweiten Rahmen 23, 25 geklemmt. Durch Kanäle 53 innerhalb
der Rahmen 23, 25 kann Wasser geführt werden, um die Rahmen 23, 25 zu kühlen.
[0029] Im Folgenden wird die Funktionsweise der Siegelstation 17 zur Herstelllung einer
Skinverpackung 1 anhand der Figuren näher beschrieben. Die Unterlage 3 wird in einem
Siegelwerkzeugunterteil 21 mit einem auf die Unterlage 3 aufgelegten Produkt 5 bereitgestellt
und sodann eine Oberfolie 7, welche eine Skinfolie ist, oberhalb von Produkt 5 und
Unterlage 3 zugeführt. Dann wird die Siegelwerkzeugkammer 45 durch Aufeinanderpressen
des ersten Rahmens 23 des Siegelwerkzeugoberteils 19 und des zweiten Rahmens 25 des
Siegelwerkzeugunterteils 21 geschlossen, wobei die Oberfolie 7 und die Unterlage 3
umlaufend zwischen dem ersten und zweiten Rahmen 23, 25 geklemmt sind und die Siegelwerkzeugkammer
45 durch das Aufeinanderpressen gasdicht abgeschlossen ist. Somit befinden sich innere
Abschnitte 49, 50 von Oberfolie 7 und Unterlage 3 innerhalb der Siegelwerkzeugkammer
45 und äußere Abschnitte 51, 52 außerhalb der Siegelwerkzeugkammer 45.
[0030] Es wird nun der innere Abschnitt 49 der Oberfolie 7 in den Dom 35 des Siegelwerkzeugoberteils
19, durch Ausbilden eines Vakuums im Bereich zwischen Dom 35 und Oberfolie 7, angesaugt.
Dort wird der innere Abschnitt 49 der Oberfolie erwärmt.
[0031] Beim Schließen der Siegelwerkzeugkammer 45 wird die Oberfolie 7 mit der Unterlage
3 in dem Randbereich 11 der Skinverpackung 1 außerhalb eines Siegelbereichs 9 zwischen
den ersten Rahmen 23 des Siegelwerkzeugoberteils 19 und den zweiten Rahmen 25 des
Siegelwerkzeugunterteils 21 geklemmt, so dass dieser Randbereich 11 der Oberfolie
7 und der Unterlage 3 weder durch einen Druckunterschied verformt noch erwärmt wird
und so keine Versiegelung der Oberfolie 7 mit der Unterlage 3 in diesem Randbereich
11 stattfindet.
[0032] Anschließend wird ein Vakuum im Raum zwischen der Oberfolie 7 und der Unterlage 3
ausgebildet. Durch das Herstellen des Atmosphärendrucks zwischen Dom 35 bzw. Siegelwerkzeugoberteil
19 und Oberfolie 7 legt sich die Oberfolie 7 auf die Unterlage 3 und das darauf befindliche
Produkt 5.
[0033] In einer gängigen Variante wird die Unterlage 3 in Form einer Schale mit einem in
die Schale eingelegten Produkt 5 bereitgestellt.
[0034] Vorzugsweise wird eine Siegelplatte 41 auf eine Randauflage 47 des Siegelwerkzeugunterteils
21 und die sich darauf befindlichen Oberfolie 7 und Unterlage 3 niedergedrückt und
so eine Siegelnaht 44 ausgebildet.
[0035] Üblicherweise erfolgt das Evakuieren und Zuführen von Luft oberhalb der Oberfolie
7 über Luftkanäle 37 im Dom 35 des Siegelwerkzeugoberteils 19.
[0036] Ausgehend von den oben dargestellten Ausführungsformen einer Skinverpackung 1 und
einer Siegelstation 17 sind vielerlei Variationen derselben möglich. So kann die Siegelstation
17 beispielsweise dazu konfiguriert sein, mehr als zwei Reihen Skinverpackungen 1
gleichzeitig zu versiegeln. Werden flache Unterlagen 3 verwendet, so können diese
auch eine Riffelung oder sonstige Prägungen aufweisen, wodurch eine Steifigkeit der
Unterlage 3 erhöht wird. Der Versatz 13 kann neben den hier gezeigten Varianten auch
jede andere Form aufweisen, welche dazu geeignet ist, die Unterlage 3 von der Oberfolie
7 zu beabstanden.
1. Skinverpackung (1), umfassend eine Unterlage (3) und eine Oberfolie (7), wobei die
Oberfolie (7) eine Skinfolie ist und wobei die Unterlage (3) und die Oberfolie(7)
entlang eines umlaufenden Siegelbereichs (9) miteinander gasdicht versiegelt sind,
dadurch gekennzeichnet, dass die Unterlage (3) und die Oberfolie (7) sich in einem oder mehreren Randbereichen
(11) außerhalb des Siegelbereichs (9), insbesondere in Form einer Aufreißecke (11),
erstrecken und dort nicht miteinander versiegelt sind.
2. Skinverpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Siegelbereich (9) eine Siegelnaht (44) umfasst.
3. Skinverpackung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterlage (3) in dem Randbereich (11) einen Versatz (13) aufweist, welchen die
Oberfolie (7) überspannt, um das Greifen der Oberfolie (7) und damit das Öffnen der
Skinverpackung (1) durch Abziehen der Oberfolie (7) zu erleichtern.
4. Skinverpackung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterlage (3) als Schale, insbesondere als eine tiefgezogene Unterfolie, ausgebildet
ist.
5. Skinverpackung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Siegelbereich (9) benachbart zu der Aufreißecke (11) eine diskrete Abwinklung
(31) aufweist.
6. Verfahren zum Herstellen einer Skinverpackung (1), welches umfasst:
Bereitstellen einer Unterlage (3) in einem Siegelwerkzeugunterteil (21) mit einem
auf die Unterlage (3) aufgelegten Produkt (5),
Zuführen einer Oberfolie (7), welche eine Skinfolie ist, oberhalb von Produkt (5)
und Unterlage (3),
Schließen einer Siegelwerkzeugkammer (45) durch Aufeinanderpressen eines ersten Rahmens
(23) eines Siegelwerkzeugoberteils (19) und eines zweiten Rahmens (25) des Siegelwerkzeugunterteils
(21), wobei die Oberfolie (7) und die Unterlage (3) umlaufend zwischen dem ersten
und zweiten Rahmen (23, 25) geklemmt sind und die Siegelwerkzeugkammer (45) durch
das Aufeinanderpressen gasdicht abgeschlossen ist, und womit sich innere Abschnitte
(49, 50) von Oberfolie (7) und Unterlage (3) innerhalb der Siegelwerkzeugkammer (45)
und äußere Abschnitte (51, 52) außerhalb der Siegelwerkzeugkammer (45) befinden,
Ansaugen des inneren Abschnitts (49) der Oberfolie (7) in einen Dom (35) des Siegelwerkzeugoberteils
(19) durch Ausbilden eines Vakuums im Bereich zwischen Dom (35) und Oberfolie (7),
Erwärmen des inneren Abschnitts (49) der Oberfolie (7),
Ausbilden eines Vakuums im Raum zwischen der Oberfolie (7) und der Unterlage (3),
Herstellen des Atmosphärendrucks zwischen Dom (35) bzw. Siegelwerkzeugoberteil (19)
und Oberfolie (7), wodurch sich die Oberfolie (7) auf die Unterlage (3) und das darauf
befindliche Produkt (5) legt,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren desweiteren umfasst, dass
beim Schließen der Siegelwerkzeugkammer (45) die Oberfolie (7) und die Unterlage (3)
in einem Randbereich (11) der Skinverpackung (1) außerhalb eines Siegelbereichs (9)
zwischen den ersten Rahmen (23) des Siegelwerkzeugoberteils (19) und den zweiten Rahmen
(25) des Siegelwerkzeugunterteils (21) geklemmt wird, so dass dieser Randbereich (11)
der Oberfolie (7) und der Unterlage (3) weder durch einen Druckunterschied verformt
noch erwärmt wird und so keine Versiegelung der Oberfolie (7) mit der Unterlage (3)
in diesem Randbereich (11) stattfindet.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterlage (3) in Form einer Schale mit einem in die Schale (3) eingelegten Produkt
(5) bereitgestellt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Siegelplatte (41) auf eine Randauflage (47) des Siegelwerkzeugunterteils (21)
und die sich darauf befindlichen Oberfolie (7) und Unterlage (3) niedergedrückt und
eine Siegelnaht (44) ausgebildet wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Evakuieren und Zuführen von Luft oberhalb der Oberfolie (7) über Luftkanäle (37)
im Dom (35) des Siegelwerkzeugoberteils (19) erfolgt.
10. Siegelstation (17) zum Herstellen einer Skinverpackung (1), wobei die Siegelstation
(17) ein Siegelwerkzeugoberteil (19) mit einem ersten Rahmen (23) und einen konkaven,
Luftkanäle (37) aufweisenden, Dom (35) umfasst, und die Siegelstation (17) ein Siegelwerkzeugunterteil
(21) mit einem zweiten Rahmen (25) und einer Unterlagenaufnahme (27) umfasst, wobei
das Siegelwerkzeugoberteil (19) und/oder das Siegelwerkzeugunterteil (21) höhenverstellbar
gelagert ist, um einander angenähert zu werden und sich an ihren ersten und zweiten
Rahmen (23, 25) zu kontaktieren und so eine gasdichte Siegelwerkzeugkammer (45) bilden
und die Siegelstation (17) dazu konfiguriert ist, eine Unterlage (3) mit einer Oberfolie
(7), welche eine Skinfolie ist, durch Ausbilden eines Siegelbereichs (9) gasdicht
miteinander zu verbinden, wobei die Siegelstation (17) dadurch gekennzeichnet ist, dass der erste Rahmen (23) des Siegelwerkzeugoberteils (19) und der zweite Rahmen (25)
des Siegelwerkzeugunterteils (21) dazu konfiguriert sind, einen Abschnitt (52) der
Unterlage und einen Abschnitt (51) der Oberfolie (7) zu klemmen, so dass diese von
einer Erwärmung und Verformung während des Siegelverfahrens ausgenommen sind.
11. Siegelstation nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet eine höhenverstellbare Siegelplatte (41) aufzuweisen, wobei die Siegelplatte (41)
eine Siegelfläche (43) aufweist, welche dazu geeignet ist, eine Unterlage (3) mit
einer Oberfolie (7) durch Ausbilden einer Siegelnaht (44) gasdicht zu verbinden.
12. Siegelstation nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Rahmen (23) des Siegelwerkzeugoberteils (19) und/oder der zweite Rahmen
(25) des Siegelwerkzeugunterteils (21) zumindest abschnittsweise aus einem Kunststoff-
und/oder Keramikmaterial gebildet ist.
13. Siegelstation nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Rahmen (23) des Siegelwerkzeugoberteils (19) und/oder der zweite Rahmen
(25) des Siegelwerkzeugunterteils (21) gekühlt, insbesondere durch darin verlaufende
Kanäle (53) wassergekühlt ist.
14. Siegelstation nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmen (25) des Siegelwerkzeugunterteils (21) eine Ausnehmung (29) aufweist,
welche dazu ausgebildet ist, einen Versatz (13) der Unterlage (3) aufzunehmen, um
beim Klemmen der Unterlage (3) und der Oberfolie (7) zwischen die beiden Rahmen (23,
25) den Versatz (13) nicht zu deformieren.
15. Siegelstation nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Siegelwerkzeugunterteil (21) zumindest teilweise austauschbar ist, um Unterlagen
(3) unterschiedlicher Form, insbesondere Unterlagen (3) in Schalenform, aufzunehmen.