[0001] Die Erfindung betrifft ein Paneel mit einem Paneelkern, einer Paneeloberseite mit
einer Nutzschicht, einer Paneelunterseite sowie mit paarweise an gegenüberliegenden
Paneelkanten vorgesehen Kantenpaaren, wobei wenigstens ein erstes Kantenpaar mit komplementären
Verriegelungsmitteln versehen ist, von denen ein Verriegelungsmittel auf einer Nutseite
des Kantenpaares als Verriegelungsnut und das komplementäre Verriegelungsmittel auf
einer Federseite des Kantenpaares als Verriegelungsfeder ausgestaltet ist, welche
formschlüssig mit der Verriegelungsnut zusammenpasst, damit gleichartige Paneele aneinander
verriegelbar sind, wobei die Verriegelungsfeder eines ersten Paneels unter Schrägstellung
dieses Paneels an die Verriegelungsnut eines zweiten gleichartigen Paneels ansetzbar
ist und dann durch eine drehende Fügebewegung der Paneele relativ zueinander beide
Paneele miteinander formschlüssig verriegelbar sind, so dass der erzielbare Formschluss
einem Auseinanderbewegen der verriegelten Paneelkanten entgegenwirkt und zwar in einer
Richtung, die in der Ebene der verriegelten Paneele und gleichzeitig senkrecht zu
den verriegelten Paneelkanten liegt, wobei die Verriegelungsfeder an ihrer Federoberseite
eine Kontaktfläche aufweist, die zur Paneeloberseite gerichtet ist, (die Flächennormale
der Kontaktfläche ist zur Paneeloberseite gerichtet), und wobei die obere Nutwand
eine Berührungsfläche hat, die so gestaltet ist, dass sie im verriegelten Zustand
zweier Paneele mit der Kontaktfläche der Federoberseite zusammenpasst.
[0002] Ein gattungsgemäßes Paneel ist aus der
EP 3 087 280 B1 bekannt. Seine Gesamtdicke ist relativ gering. Sie kann 2 mm betragen oder eine Gesamtdicke
von 4 mm unterschreiten. Die Paneelkanten des bekannten Paneels sind so gestaltet,
dass sich überhaupt eine entsprechende Profilierung der Paneelkanten herstellen lässt.
Das bekannte Paneel ist überdies versehen mit einem Paneelkern aus einem Trägermaterial,
das ein Kunststoff umfassendes Matrixmaterial aufweist. Darin ist ein Anteil Feststoffmaterial
vorgesehen. Gemäß einer Ausgestaltung ist das Feststoffmaterial ein mineralischer
Füllstoff, beispielsweise Talkum.
[0003] Die Erfindung stellt, insbesondere darauf ab, dass der Paneelkern ein Trägermaterial
aufweist, umfassend eine Matrix und zumindest einen darin vorgesehenen Füllstoff in
Form von Partikeln, wobei das Trägermaterial eine gewisse Brüchigkeit haben kann.
Bevorzugt handelt es sich bei dem Füllstoff um einen mineralischen Füllstoff, wie
beispielsweise ein Schichtsilikat.
[0004] Die Formgestaltung des bekannten Paneels hat Schwächen, was die Stabilität der Paneelkanten
angeht. Beim Stand der Technik weist das freie Ende der Verriegelungsfeder besondere
Schwächen auf, es kann insbesondere vor der Verlegung durch mechanische Einwirkung
von außen Beschädigungen erleiden. Insbesondere wenn das Trägermaterial eine Struktur
mit einer gewissen Brüchigkeit aufweist, treten bei dem bekannten Paneel Schwächen
auf.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Paneel vorzuschlagen, dass von einer
Formgestaltung der Paneelkern profitiert, welche die Stabilität verbessert.
[0006] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass vorne an der Verriegelungsfeder
eine Rundung an die Kontaktfläche anschließt, dass die Rundung ein im Querschnitt
rundes freies Ende der Verriegelungsfeder ausbildet, dass ein runder Übergang zur
Federunterseite geschaffen ist, und dass die Rundung der Verriegelungsfeder einen
Radius hat, der gleich groß oder größer ist, als die distale Erstreckung der Kontaktfläche.
[0007] Vorzugsweise liegt die Größe des Radius der Rundung in einem Bereich 10 % - 20 %
der Gesamtdicke des Paneels, besonders bevorzugt im Bereich von 10 % - 15% dieser
Gesamtdicke.
[0008] Der Querschnitt des freien Endes der Verriegelungsfeder ist als relativ großer Radius
ausgebildet. Diese Maßnahme hat die Stabilität derjenigen mit der Verriegelungsfeder
ausgestatteten Paneelkante verbessert. Selbst wenn der Paneelkern ein Trägermaterial
aufweist, das zur Brüchigkeit neigt, stellt sich das vorgeschlagene Paneel als stabiler
heraus, als der Stand der Technik. Insbesondere zeigt sich, dass bei einem Paneelkern
aus einem Trägermaterial mit einer gewissen Brüchigkeit ein besserer Zusammenhalt
der ganzen Struktur erzielt wird. Ohne an diese Theorie gebunden zu sein, stellt es
sich dem Erfinder dar, als ergebe sich dann, wenn plattenförmige mineralische Partikeln,
beispielsweise aus Talkum verwendet werden, eine Besonderheit. Zwar sind bei der Herstellung
die plattenförmigen mineralischen Partikel zunächst regellos in einer Matrix eingebettet.
Bei der Herstellung befinden sie sich in einem Granulat. Wenn eine Schüttung aus Granulat
aber erwärmt und in einem Durchlaufprozess zu einer Platte geformt wird, dann scheint
sich eine gewisse Ausrichtung der plattenförmigen Partikel einzustellen und zwar überwiegend
in einer Richtung parallel zur Plattenebene. Dies mag darauf beruhen, dass eine gewisse
Ausrichtung der plattenförmigen Partikel unter Einwirkung von Wärme und eines gewissen
Drucks entsteht, der in einer Richtung senkrecht zur Plattenebene bewirkt wird.
[0009] Die Erfindung ist vorzugsweise vorgesehen für Paneele, die eine Gesamtdicke im Bereich
von 2 bis 6 mm haben, weiter bevorzugt liegt die Gesamtdicke zwischen 2,5 bis 5 mm
und besonders bevorzugt zwischen 2,8 und 4 mm.
[0010] Zweckmäßig hat die Verriegelungsnut einen Nutgrund, der im Querschnitt rund ist und
an die Berührungsfläche der oberen Nutwand anschließt, wobei der Nutgrund einen Radius
hat, der gleich groß oder größer ist, als die distale Erstreckung der Berührungsfläche.
Weiter bevorzugt ist dieser Nutgrund an die vordere Rundung der Verriegelungsfeder
so angepasst, dass im verriegelten Zustand ein kleiner Spalt zwischen Nutgrund und
der Rundung der Verriegelungsfeder bleibt. Dadurch wird gewährleistet, dass im verriegelten
Zustand zweier Paneele oberhalb der Verriegelungsfeder eine geschlossene Fuge entsteht.
[0011] Eine weitere Verbesserung des Paneels lässt sich erzielen, wenn die Kontaktfläche
in distaler Richtung abwärts geneigt ist, wobei der Neigungswinkel der Kontaktfläche
gegenüber der Horizontalen in einem Bereich von 3° - 15° liegt, bevorzugt 5° - 10°
und besonders bevorzugt 7° - 9°. Die Paneelebene ist im verriegelten Zustand zweier
Paneele üblicherweise horizontal ausgerichtet. Mit dem Begriff "Horizontal" ist im
Sinne der Erfindung eine Orientierung parallel zur Paneelebene bzw. Paneeloberseite
gemeint. Durch die Neigung der Kontaktfläche kann insbesondere bei einem Paneelkern
aus einem Trägermaterial, das eine Brüchigkeit aufweist, ein besserer Zusammenhalt
erzielt werden, die im Bereich der Kontaktfläche an die Oberfläche treten.
[0012] Die Rundung der Verriegelungsfeder geht zweckmäßig über in eine sich entlang der
Federunterseite erstreckende nach außen gewölbte Kontur (konvex). Die konvex gewölbte
Kontur kann ein Radius sein.
[0013] Als besonders nützlich hat sich erwiesen, wenn die nach außen gewölbte Kontur der
Federunterseite ein nach außen gewölbter Radius ist, dessen Mittelpunkt sich oberhalb
der Paneeloberseite befindet. Durch diese Maßnahme ist eine relativ langgestreckte
Federunterseite gebildet. Sie wirkt zusammen mit einer ebenso langgestreckten unteren
Nutwand, die eine an die Federunterseite angepasste konkave Kontur aufweist. Die Krümmungen
von Federunterseite und unteren Nutwand sind gering die Fläche relativ groß. Die Paneelkante
mit der Verriegelungsfeder profitiert bei einer Belastung der Paneeloberseite von
einer hohen Tragkraft zwischen Federunterseite und der unteren Nutwand.
[0014] Vorzugsweise ist ein tangentialer Übergang von der Rundung des freien Endes der Verriegelungsfeder
in die konvexe Kontur der Federunterseite vorgesehen. Ein Verzicht auf einen kantigen
Übergang erhöht auch an dieser Stelle die Stabilität der Paneelkante bzw. des Paneel.
[0015] Die Verriegelungsnut kann eine kurze obere Nutwand mit einem freien Ende aufweisen
sowie eine lange untere Nutwand aufweisen, an der distal eine Randleiste vorgesehen
ist.
[0016] Vorteilhaft ist, wenn die Randleiste eine Haltefläche aufweist und die Flächennormale
der Haltefläche in proximale Richtung weist. So angeordnet kann die Haltefläche eine
gute Haltekraft erzielen, um einem Auseinanderbewegen der Paneelkanten senkrecht voneinander
in der Paneelebene (horizontal) entgegenzuwirken.
[0017] Zweckmäßig weist die Verriegelungsfeder eine Gegenhaltefläche auf, die mit einer
proximal orientierten Flächennormale versehen ist, und dass die Gegenhaltefläche im
verriegelten Zustand zweier Paneele mit der Haltefläche der Randleiste der unteren
Nutwand zusammenwirkt. Zwar kann auch die konkave Kontur der unteren Nutwand in Richtung
der Randleiste ansteigen und zusammen mit der dazu passenden konvexen Kontur der Federunterseite
eine Überschneidung bilden, die einem Auseinanderbewegen der Paneelkanten in der oben
erwähnten horizontalen Richtung entgegenwirkt, jedoch ist die mittels einer ausgeprägten
Haltefläche und dazu passenden Gegenhaltefläche erzielbare horizontale Verriegelungswirkung
erheblich verbessert.
[0018] Es lassen sich weitere günstige Eigenschaften erzielen, wenn die Haltefläche der
Randleiste sowie die Gegenhaltefläche der Verriegelungsfeder im verriegelten Zustand
parallel zueinander angeordnet sind und gleichzeitig relativ zum Lot der Paneeloberseite
in einem Winkelbereich von -10° bis +10°, bevorzugt -5° bis +5° angeordnet sind. Liegen
die Haltefläche/Gegenhaltefläche im negativen Teil des Winkelbereichs, dann ergibt
sich zwischen diesen beiden Flächen eine zusätzliche Hinterschneidung. Aufgrund der
zusätzlichen Hinterschneidung wird eine Verriegelung auch in einer Richtung senkrecht
zur Paneelebene (vertikal) bewirkt. Für die Herstellung der Verriegelung ist es während
des Fügevorgangs erforderlich, eine gewisse elastische Verformung im Bereich der Verriegelungsmittel
nötig, um die zusätzliche Hinterschneidung herzustellen und die Haltefläche mit der
Gegenhaltefläche in Eingriff zu bringen.
[0019] Falls die Haltefläche/Gegenhaltefläche anders angeordnet sind, nämlich so, dass sie
im positiven Teil des Winkelbereichs liegen, dann lassen sich die Verriegelungsmittel
ohne elastische Verformung miteinander verbinden und der verriegelten Zustand einfacher
herstellen. Dann haben verriegelte Paneelkanten nur in der horizontalen Richtung eine
Verriegelungswirkung. Diese Verriegelungswirkung ist dann umso besser je geringer
der Neigungswinkel vom Lot auf der Paneeloberfläche abweicht.
[0020] An dem freien Ende der oberen Nutwand ist nützlich eine Anstoßfläche vorgesehen,
wobei die Paneelkante mit der Verriegelungsfeder oberhalb derselben eine Gegenstoßfläche
hat, die wenn zwei Paneelkanten miteinander verriegelt sind, mit der Anstoßfläche
der oberen Nutwand zusammenwirkt. Die Paarung aus Anstoßfläche/Gegenstoßfläche begrenzt
die Fügebewegung während der Herstellung der Verriegelung, d.h. die Verriegelungsfeder
kann dann nicht tiefer in die Verriegelungsnut bewegt werden. Gleichzeitig bildet
sich an der Paneel Oberseite eine geschlossene Fuge zwischen den beteiligten Paneelkanten
aus.
[0021] Zweckmäßig ist sowohl die erwähnte Anstoßfläche, als auch die Gegenstoßfläche senkrecht
zur Paneelebene angeordnet. Wenn ein gewisser Anpressdruck auftritt, der die Anstoßfläche
und die Gegenschlussfläche gegeneinander drückt, dann können diese Flächen den Anpressdruck
aufnehmen. Es besteht dann kein Risiko, das die beiden Flächen relativ zueinander
verrutschen und womöglich an der Paneel Oberseite ein Höhenversatz entsteht. Bei einer
gegenüber dem Lot der Paneel Ebene geneigten Anordnung der Paarung aus Anstoßfläche/Gegenstoßfläche
würde eine relative Verschiebung dieser Flächen riskiert, was sich als Höhenversatz
an der Paneel Oberseite nachteilig auswirken könnte.
[0022] Ein weiterer Nutzen ergibt sich, wenn die untere Nutwand am Übergang zur Randleiste
eine Vertiefung aufweist, wobei die Vertiefung übergeht in die Haltefläche der Randleiste.
Mit dieser Maßnahme geht günstigerweise einher, dass die Haltefläche an ihrem unteren
Ende besser genutzt werden kann. Sie kann beispielsweise auch etwas tiefer nach unten
reichen, bis in die Vertiefung hinein. Zumindest schafft die Vertiefung einen freigeschnittenen
Bereich, der dabei hilft, dass sich die Federunterseite ungehindert absetzen kann
und die Gegenhaltefläche der Verriegelungsfeder Position genau anlegen kann an die
Haltefläche der Randleiste der unteren Nutwand.
[0023] Wenn auf die oben erwähnte Vertiefung, mit der die untere Nutwand übergeht in die
Haltefläche der Randleiste, verzichtet wird, dann kann alternativ die Randleiste etwas
höher ausgebildet sein, um die Haltefläche nach oben zu vergrößern und ihr die gewünschte
Stabilität zu verleihen.
[0024] Überdies wird es als vorteilhaft angesehen, wenn die Paneeloberseite an derjenigen
Paneelkante mit der Verriegelungsnut eine Kantenbrechung hat und/oder an der Paneelkante
mit der Verriegelungsfeder eine Kantenbrechung hat. Auf diese Weise kann auch im Bereich
der Paneeloberseite eine Paneelkante verbessert werden, weil eine gebrochene Kante
die beispielsweise als Phase oder Radius ausgebildet sein kann, als Kantenschutz wirkt.
[0025] Die Verriegelungsfeder hat an ihrer Oberseitige eine distale Erstreckung von der
Gegenstoßfläche bis zum freien Ende der Verriegelungsfeder.
[0026] Wenn außerdem zwei verriegelte Paneelkanten je eine Kantenbrechung aufweisen, beispielsweise
je eine Fase, dann bilden zwei Kantenbrechungen einen gemeinsamen Freiraum. Unterhalb
des Freiraums berühren sich die Paneele in einer Ebene, die mit einer Mittelinie gekennzeichnet
werden kann. Der gemeinsame Freiraum kann beispielsweise ein V-förmiger Freiraum (V-Fuge)
sein. Bevorzugt ist es, wenn die Weite des gemeinsamen Freiraums größer ist, als die
distale Erstreckung der Oberseite der Verriegelungsfeder.
[0027] Außerdem wird es als zweckmäßig angesehen, den Querschnitt des gemeinsamen Freiraums
in ein zweckmäßiges Verhältnis zu setzen mit dem Teil des Querschnitts der Verriegelungsfeder,
der über die Ebene der erwähnten Mittelinie hinausragt. Einfach gesagt soll der vordere
Teil der Verriegelungsfeder einen Querschnitt haben, der etwa gleich groß ist, wie
der freie Querschnitt des Freiraums.
[0028] Allgemeiner kann der vordere Teil der Verriegelungsfeder einen Querschnitt haben,
der um ein gewisses Maß kleiner oder um ein gewisses Maß größer ist, als der freie
Querschnitt des Freiraums. Der Querschnitt des vorderen Teils der Verriegelungsfeder
soll dann im Bereich von 80 - 120 % der Größe des Querschnitts des Freiraums liegen.
[0029] Alternativ kann die Breite der Kantenbrechung und/oder ihre Tiefe in einem Bereich
von 5% bis 20% liegen, bezogen auf die Gesamtdicke des Paneels. Auf diese Weise sind
die Maße der Kantenbrechung in einer Beziehung zur Größe des Radius der Rundung der
Verriegelungsfeder; bezogen auf die Gesamtdicke des Paneels gibt es eine gewisse Überschneidung,
weil der Radius im Bereich von 10 % - 20% der Gesamtdicke liegen soll.
[0030] Nachstehend ist die Erfindung in einer Zeichnung beispielhaft veranschaulicht und
detailliert beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Paneels
- Fig. 2
- eine alternative Gestaltung für den Ausschnitt im Bereich von II in Fig. 1,
- Fig. 3
- eine erste alternative Gestaltung für den in Fig. 1 mit III vermerkten Bereich,
- Fig. 4
- eine zweite alternative Gestaltung für den in Fig. 1 mit III vermerkten Bereich,
- Fig. 5
- eine dritte alternative Gestaltung für den in Fig. 1 mit III vermerkten Bereich,
- Fig. 6
- eine vierte alternative Gestaltung für den in Fig. 1 mit III vermerkten Bereich,
- Fig. 7
- eine fünfte alternative Gestaltung für den in Fig. 1 mit III vermerkten Bereich,
- Fig. 8
- eine sechste alternative Gestaltung für den in Fig. 1 mit III vermerkten Bereich,
- Fig. 9
- eine siebte alternative Gestaltung für den in Fig. 1 mit III vermerkten Bereich,
- Fig. 10
- eine achte alternative Gestaltung für den in Fig. 1 mit III vermerkten Bereich.
[0031] Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Paneels. Das Paneel
ist zerteilt dargestellt, um dessen gegenüberliegende Paneelkanten 1 und 1' und deren
komplementäre Verriegelungsmittel 2 und 3 im verriegelten Zustand darstellen zu können.
Selbstverständlich können die ausschnittsweise dargestellten Paneelkanten auch als
Darstellung zweier Paneele aufgefasst werden, welche nicht durchtrennt sind.
[0032] In der Praxis ist es durchaus üblich ein Paneel zu durchtrennen, beispielsweise wenn
das Paneel am Ende einer Paneelreihe zu lang ist. Dann wird es passend gekürzt und
zu dem Zweck durchtrennt. Das abgetrennte Reststück kann in der Regel zum Beginn einer
neuen Paneelreihe benutzt werden, wobei die Seite mit der durchschnittenen Fläche
den Anfang der Reihe bildet und am gegenüberliegenden Ende ein Verriegelungsmittel
vorhanden ist, um ein neues Paneel daran zu verriegeln. Komplementäre Verriegelungsmittel
eines durchtrennten Paneels passen folglich ineinander und können im Prinzip miteinander
verriegelt werden, wie in der Fig. 1 erkennbar.
[0033] Die erfindungsgemäße Gestaltung ist vorzugsweise dafür vorgesehen, dass beanspruchte
Paneele mit einer geringen Gesamtdicke ausführen zu können. Die geringe Gesamtdicke
soll selbst dann möglich sein, wenn der Paneelkern aus einem Trägermaterial ist, das
eine Brüchigkeit aufweist.
[0034] Das Paneel gemäß Fig. 1 hat demzufolge einen Paneelkern 4 aus einem Trägermaterial,
welches einen Kunststoff als Matrixmaterial aufweist. Darin ist ein Anteil Feststoffmaterial
als Füllstoff vorgesehen, nämlich ein mineralischer Füllstoff in Form von Talkum.
Diesem Trägermaterial ist eine gewisse Brüchigkeit aufgrund des Füllstoffs zu eigen.
[0035] Um trotz dieser Eigenheit ein Paneel mit guter Stabilität zu erhalten, insbesondere
guter Stabilität der Paneelkanten 2 und 3, weisen diese eine besondere Gestaltung
auf.
[0036] Grundsätzlich handelt es sich nach Fig. 1 um ein Paneel mit einer Paneeloberseite
5 mit einer Nutzschicht 6, einer Paneelunterseite 7 sowie mit paarweise gegenüberliegenden
Paneelkanten 1 beziehungsweise 1', die ein Kantenpaar bilden. Wenigstens das in Fig.
1 gezeigte Kantenpaar hat komplementäre Verriegelungsmittel 2 beziehungsweise 3 mit
Nut-/Federprofil, nämlich auf einer Nutseite des Kantenpaares eine Verriegelungsnut
8 und auf einer Federseite des Kantenpaares eine Verriegelungsfeder 9. Dieses Kantenpaar
wirkt im verriegelten Zustand formschlüssig gegen ein Auseinanderbewegen zweier Paneele
senkrecht zu den verriegelten Paneelkanten und voneinander weg. Gleichzeitig ist eine
formschlüssig verriegelnde Wirkung der Paneelkanten in vertikaler Richtung vorhanden.
[0037] Nutseitig weist das Paneel eine obere Nutwand 10 sowie eine untere Nutwand 11 auf.
Die obere Nutwand hat ein freies Ende, an dem eine flache Anstoßfläche 12 ausgebildet
ist. Die Anstoßfläche 12 ist zur Paneelebene senkrecht angeordnet.
[0038] Die untere Nutwand 11 ist länger als die obere Nutwand. Sie ragt in distaler Richtung
weiter hervor, als die obere Nutwand. Sie ist an ihrem freien Ende mit einer Randleiste
13 versehen, die eine Haltefläche 14 hat, die in proximaler Richtung angeordnet ist,
d.h. ihre Flächennormale ist proximal ausgerichtet.
[0039] Federseitig hat das Paneel die Verriegelungsfeder 9 sowie oberhalb derselben eine
Gegenstoßfläche 15, die mit der oberen Nutwand 10 zusammenwirkt, nämlich deren Anstoßfläche
12 berührt, wenn die Paneelkanten 1 und 1' im verriegelten Zustand sind.
[0040] Die Verriegelungsfeder 7 hat eine Federoberseite 16 mit einer Kontaktfläche 17 die
zur Paneeloberseite 5 gerichtet ist. Im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 ist die Kontaktfläche
17 parallel zur Paneeloberseite 5 angeordnet. Es schließt sich an die Kontaktfläche
17 eine Rundung 18 an. Die Rundung hat einen Radius 20, der größer ist, als die distale
Erstreckung 21 der Kontaktfläche 17. Auf diese Weise ist das freie Ende der Verriegelungsfeder
9 mit einer vergleichsweise großen Rundung 18 versehen und dadurch stabiler als bekannte
Paneele, die spitzer sind oder Ecken aufweisen. Insbesondere zeigt sich, dass das
Trägermaterial am freien Ende der Verriegelungsfeder 9 besser zusammenhält. Die Konturen
sind durch spanende Bearbeitung hergestellt, beispielsweise gefräst.
[0041] Die Verriegelungsnut 8 weist an der oberen Nutwand 10 eine Berührungsfläche 22 auf,
die parallel zur Kontaktfläche 17 angeordnet ist und gemäß Fig. 1 an dieser anliegt.
Die Berührungsfläche 22 geht über in einen Nutgrund 23 der einen Radius 24 hat und
an die Rundung 18 der Verriegelungsfeder 9 angepasst ist, so dass die Rundung 18 in
die Verriegelungsnut 8 hineinpasst und zwischen der Rundung 15 und dem Radius 24 des
Nutgrunds 23 ein kleiner Spalt bleibt, der in der Größenordnung von Zehntelmillimetern
oder Bruchteilen davon liegt.
[0042] Die große Rundung 18 vorne an der Verriegelungsfeder 9 geht über in eine nach außen
gewölbte (konvexe) Kontur 25, welche die Federunterseite 26 bildet. Die konvexe Kontur
25 liegt auf einem großen Radius 27, dessen Mittelpunkt sich weit oberhalb des Paneels
befindet. Der Radius 27 ist um ein Mehrfaches größer als die Gesamtdicke T des Paneels.
Die derart gewölbte Kontur 25 der Federunterseite 26 erstreckt sich weit in proximaler
Richtung. An ihrem Ende geht die Kontur 25 über in eine Gegenhaltefläche 29. Die Gegenhaltefläche
hat eine Flächennormale in proximaler Richtung. Im verriegelten Zustand wirkt die
Gegenhaltefläche 29 mit der oben erwähnten Haltefläche 14 der Randleiste 13 der unteren
Nutwand 11 zusammen. Nach Fig. 1 sind die Haltefläche 14 und die Gegenhaltefläche
29 einander parallel und berühren sich. Des Weiteren ist diese Flächenpaarung aus
Haltefläche/Gegenhaltefläche relativ zum Lot L der Paneeloberseite 5 geneigt, wobei
der Neigungswinkel α relativ zum Lot im Sinne der Erfindung mit Vorzeichen +/- gekennzeichnet
ist. Im vorliegenden Fall beträgt der Neigungswinkel α nach dieser Definition +5°.
[0043] In Fig. 2 ist eine alternative Gestaltung für den Ausschnitt dargestellt, der in
Fig. 1 mit II vermerkt ist. Zu erkennen sind ein Ausschnitt der Verriegelungsnut 8
sowie ein Ausschnitt der Verriegelungsfeder 9, die sich im verriegelten Zustand befinden.
An den Rändern der Paneeloberseite 5 ist jeweils eine Kantenbrechung 29 beziehungsweise
30 in Form einer 45°-Fase 29a und 30a vorgesehen. Gemeinsam bilden die 45°-Fasen einen
Freiraum 31 in Form einer V-Fuge 31a. In diesem Ausführungsbeispiel beträgt die Tiefe
der V-Fuge 31a, respektive die Tiefe der Fase ein Maß von 19% der Gesamtdicke T des
Paneels. Ebenfalls erkennbar ist die Rundung 18 am freien Ende der Verriegelungsfeder
9, die in diesem Ausführungsbeispiel einen Radius 20 hat, dessen Größe 12% der Gesamtdicke
T des Paneels beträgt. Darüber hinaus ist im Unterschied zum Ausführungsbeispiel der
Fig. 1 an der Federoberseite 16 der Verriegelungsfeder 9 eine Kontaktfläche 28 vorgesehen,
die gegenüber der Horizontalen um einen Neigungswinkel β geneigt ist. Der Neigungswinkel
β hat hier einen Betrag von 8°, so dass die Kontaktfläche 28 zur Rundung 18 hin abwärts
verläuft.
[0044] An der Verriegelungsnut 8 ist gemäß Fig. 2 die obere Nutwand 10 dargestellt, die
an ihrem freien Ende eine Anstoßfläche 12 hat. Die Anstoßfläche 12 ist senkrecht (vertikal)
zur Paneeloberseite 5 angeordnet. Aufgrund der oberhalb gelegenen Kantenbrechung 29
ist die Anstoßfläche 12 etwas kleiner als im Ausführungsbeispiel der Fig. 1.
[0045] Die Figuren 3 bis 10 zeigen alternative Gestaltungen für jenen Bereich, der in Fig.
1 mit III markiert ist. Jede dieser Alternativen lässt sich sowohl als Abwandlung
von Fig. 1 vorsehen, als auch zusammen verwenden mit der Abwandlung, die in Fig. 2
schon vorgeschlagen worden ist.
[0046] Im Bereich III geht es um die untere Nutwand 11 der Verriegelungsnut 8, welche mit
der Randleiste 13 versehen ist sowie um die dazu passende Kontur 25 der Federunterseite
26 Verriegelungsfeder 9.
[0047] Fig. 3 zeigt einen Ausschnitt der unteren Nutwand 11 mit der Randleiste 13, die eine
proximal angeordnete Haltefläche 14 aufweist, womit gemeint ist, dass die Flächennormale
der Haltefläche 14 proximal ausgerichtet ist. Die Haltefläche ist in diesem Ausführungsbeispiel
relativ zum Lot L auf der Paneeloberseite geneigt um +5°. Diese Ausführungsform bewirkt
eine formschlüssige Verriegelung gegen ein Auseinanderbewegen der verriegelten Paneelkanten
und zwar in einer Richtung, die in der Ebene der verriegelten Paneele und gleichzeitig
senkrecht zu den verriegelten Paneelkanten liegt. Eine Verriegelungswirkung gegen
ein Auseinanderbewegen der verriegelten Paneelkanten senkrecht zur Paneelebene (vertikal)
ist gemäß Fig. 3 nicht vorgesehen. Die Kontur 25 der Federunterseite 26 ist nach außen
gewölbt (konvex), wobei die Wölbung ein großer Radius 27 ist, der in der Darstellung
nahezu gerade erscheint. Proximal geht die Kontur 25 der Federunterseite 26 in eine
Gegenhaltefläche 29 über, die passend zur Haltefläche 14 der Randleiste 13 geneigt
ist. Die Paarung Haltefläche/Gegenhaltefläche ist parallel und in Berührung miteinander.
Der Übergang zwischen der gewölbten Kontur 25 der Federunterseite 26 und der Gegenhaltefläche
29 ist als tangentialer Übergang mit einem kleinen Radius 32 vorgesehen.
[0048] An ihrem oberen Ende ist die Randleiste 13 in distaler Richtung abwärts gebogen.
Die Verriegelungsfeder 9 weist in diesem Bereich eine Aussparung 33 auf, die größer
ist als die Randleiste 13. In distaler Richtung ist zwischen der Randleiste 13 und
der Aussparung 33 ein Spalt 34 (Luft) vorgesehen. Die Kontur der Aussparung 33 ist
passend zur Randleiste 13 ebenfalls gebogen. Diese bogenförmige Gestaltung von Randleiste
13 und Aussparung 33 nützen wiederum der Stabilität, insbesondere wenn der Paneelkern
aus einem Trägermaterial mit gewissen Brüchigkeit, wird ein besserer Zusammenhalt
der Struktur erzielt und es tritt weniger Bruch auf.
[0049] In Fig. 4 ist eine alternative Gestaltung gezeigt, die auf Fig. 3 basiert, auf die
Bezug genommen wird. Sie unterscheidet sich durch eine geänderte Kontur 25 der nach
außen gewölbten Federunterseite 26 sowie der dazu passenden Kontur der unteren Nutwand
11. Die untere Nutwand 11 weist nämlich einen Tiefpunkt 35 auf und von dort aus einen
gewissen (geringen) Anstieg in distaler Richtung. Diese Gestaltung ist bevorzugt,
wenn eine Kontaktfläche an der Oberseite der Verriegelungsfeder 9 eine Neigung aufweist,
wie im Beispiel der Fig. 2 die Kontaktfläche 28, wobei es auf die in Fig. 2 vorgesehene
Kantenbrechung nicht ankommt. Bei einem Auseinanderbewegen der Paneele unter gewisser
elastischer Verformung kann der erwähnte Anstieg der Kontur der unteren Nutwand 11
bewirken, dass die Verriegelungsfeder 9 entlang des Anstiegs hinaufrutscht. Gleichzeitig
kann die oben an der Verriegelungsfeder 9 vorgesehene Kontaktfläche 28 entlang einer
komplementären Berührungsfläche 22 der oberen Nutwand 10 gleiten, weil diese einen
Neigungswinkel β aufweist, der ungefähr parallel zum Anstieg der Kontur der unteren
Nutwand 11 ist.
[0050] Das Ausführungsbeispiel der Fig. 5 basiert auf jenem der Fig. 3. Im Unterschied zu
Fig. 3 hat jedoch die untere Nutwand 11 am Übergang zur Randleiste 13 eine Vertiefung
36, welche übergeht in die Haltefläche 14 der Randleiste 13. Die Vertiefung 36 ist
rillenförmig mit rundem Querschnitt ausgebildet, was der Stabilität dient.
[0051] Fig. 6 ist eine alternative Gestaltung, die auf Fig. 5 basiert, auf die Bezug genommen
wird. Sie unterscheidet sich durch eine geänderte Kontur 25 der nach außen gewölbten
Federunterseite 26 sowie der dazu passenden Kontur der unteren Nutwand 11. Diese Konturen
sind nämlich so gestaltet, wie oben in Fig. 4, d.h. die untere Nutwand 11 weist einen
Tiefpunkt 35 auf. Ab dem Tiefpunkt 35 in distaler Richtung ist ein gewisser (geringer)
Anstieg zur Randleiste 13 hin vorgesehen. Diese Gestaltung ist bevorzugt in Kombination
mit einer, wie im Beispiel der Fig. 2, geneigten Kontaktfläche 28 an der Federoberseite
16 der Verriegelungsfeder 9, und zwar aus denselben Gründen wie oben genannt.
[0052] Das Ausführungsbeispiel der Fig. 7 basiert auf jenem der Fig. 5. Es unterscheidet
sich durch die Gestaltung der Radleiste 13, die nun eine proximale Haltefläche 14
aufweist, die relativ zum Lot L der Paneeloberseite 5 wiederum geneigt ist, jedoch
verglichen mit Fig. 5 in entgegengesetzter Richtung, was im vorliegenden Ausführungsbeispiel
einen Neigungswinkel α von -5° bedeutet. Die Verriegelungsfeder 9 hat eine proximale
Gegenhaltefläche 29, die im verriegelten Zustand parallel zur Haltefläche 14 der Randleiste
13 angeordnet ist und diese flächig berührt.
[0053] Wenn die Paarung aus Haltefläche/Gegenhaltefläche mit einem Neigungswinkel α von
-5° angeordnet ist, dann ergibt sich zwischen den beiden Flächen dieser Paarung eine
zusätzliche Hinterschneidung, die eine Verriegelung auch in einer Richtung senkrecht
zur Paneelebene (vertikal) bewirkt. Um diese Hinterschneidung in Eingriff zu bringen,
ist es während des Fügevorgangs eine gewisse elastische Verformung im Bereich der
Verriegelungsmittel 2 und 3 nötig.
[0054] Fig. 8 zeigt ein Ausführungsbeispiel, dessen Haltefläche/Gegenhaltefläche identisch
mit Fig. 7 im Neigungswinkel α von -5° angeordnet sind, so dass sie eine Verriegelung
senkrecht zur Paneelebene (vertikal) bewirken können. Darüber hinaus ist die Kontur
25 der nach außen gewölbten Federunterseite 26 sowie der dazu passenden Kontur der
unteren Nutwand 11 abgeändert und zwar so, wie oben in Fig. 4 und 5, d.h. die untere
Nutwand 11 weist einen Tiefpunkt 35 auf und von dort aus in distaler Richtung zur
Randleiste 13 hin einen gewissen (geringen) Anstieg. Diese Gestaltung ist wiederum
bevorzugt in Kombination mit einer geneigten Kontaktfläche an der Oberseite der Verriegelungsfeder,
wie im Beispiel der Fig. 2 die Kontaktfläche 28. Es ergibt sich derselbe Vorteil,
wie oben zu Fig. 4 beschrieben. Des Weiteren ist die untere Nutwand 11 mit einer rillenförmigen
Vertiefung 36 versehen, wie in Fig. 5, auf die Bezug genommen wird.
[0055] Fig. 9 ist ein Ausführungsbeispiel, dessen Haltefläche/Gegenhaltefläche identisch
mit Fig. 7 im Neigungswinkel α von -5° angeordnet sind, so dass sie eine Verriegelung
senkrecht zur Paneelebene (vertikal) bewirken können. Im Unterscheid zu Fig. 7 wird
aber auf eine rillenförmige Vertiefung 36 in der unteren Nutwand 11 verzichtet.
[0056] Fig. 10 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel mit Haltefläche/Gegenhaltefläche angeordnet
im Neigungswinkel α von -5°, so dass sie eine Verriegelung senkrecht zur Paneelebene
(vertikal) bewirken, insofern ist Fig. 10 identisch mit Figs. 7, 8 und 9. Es unterscheidet
sich jedoch die Kontur 25 der nach außen gewölbten Federunterseite 26 sowie der dazu
passenden Kontur der unteren Nutwand 11, welche einen Tiefpunkt 35 aufweist und von
dort aus einen gewissen (geringen) Anstieg in distaler Richtung zur Randleiste 13
hin hat.
Bezugszeichenliste
[0057]
- 1
- Paneelkante
- 1'
- Paneelkante
- 2
- Verriegelungsmittel
- 3
- Verriegelungsmittel
- 4
- Paneelkern
- 5
- Paneeloberseite
- 6
- Nutzschicht
- 7
- Paneelunterseite
- 8
- Verriegelungsnut
- 9
- Verriegelungsfeder
- 10
- obere Nutwand
- 11
- untere Nutwand
- 12
- Anstoßfläche (oberen Nutwand)
- 13
- Randleiste
- 14
- Haltefläche (Randleiste)
- 15
- Gegenstoßfläche
- 16
- Federoberseite
- 17
- Kontaktfläche
- 18
- Rundung
- 20
- Radius
- 21
- Erstreckung (Kontaktfläche)
- 22
- Berührungsfläche
- 23
- Nutgrund
- 24
- Radius
- 25
- konvexe Kontur (Federunterseite)
- 26
- Federunterseite
- 27
- Radius (Federunterseite)
- 28
- Kontaktfläche
- 29
- Gegenhaltefläche (Federunterseite)
- 30
- Kantenbrechung
- 30a
- 45°-Fase
- 31
- Kantenbrechung
- 31a
- 45°-Fase
- 32
- Freiraum
- 32a
- V-Fuge
- 33
- Aussparung
- 34
- Spalt
- 35
- Tiefpunkt
- 36
- Vertiefung
- L
- Lot
- T
- Gesamtdicke
- α
- Neigungswinkel (Randleiste)
- β
- Neigungswinkel (Kontaktfläche)
1. Paneel mit einem Paneelkern (4), einer Paneeloberseite (5) mit einer Nutzschicht,
einer Paneelunterseite (7) sowie mit paarweise an gegenüberliegenden Paneelkanten
(1, 1') vorgesehen Kantenpaaren, wobei wenigstens ein erstes Kantenpaar mit komplementären
Verriegelungsmitteln (2, 3) versehen ist, von denen ein Verriegelungsmittel (2) auf
einer Nutseite des Kantenpaares als Verriegelungsnut (8) und das komplementäre Verriegelungsmittel
(3) auf einer Federseite des Kantenpaares als Verriegelungsfeder (9) ausgestaltet
ist, welche formschlüssig mit der Verriegelungsnut (8) zusammenpasst, damit gleichartige
Paneele aneinander verriegelbar sind, wobei die Verriegelungsfeder (9) eines ersten
Paneels unter Schrägstellung dieses Paneels an die Verriegelungsnut (8) eines zweiten
gleichartigen Paneels ansetzbar ist und dann durch eine drehende Fügebewegung der
Paneele relativ zueinander beide Paneele miteinander formschlüssig verriegelbar sind,
so dass der erzielbare Formschluss einem Auseinanderbewegen der verriegelten Paneelkanten
(1, 1') entgegenwirkt und zwar in einer Richtung, die in der Ebene der verriegelten
Paneele und gleichzeitig senkrecht zu den verriegelten Paneelkanten (1, 1') liegt,
wobei die Verriegelungsfeder (9) an ihrer Federoberseite (16) eine Kontaktfläche (17,
28) aufweist, die zur Paneeloberseite (5) gerichtet ist, und wobei die obere Nutwand
(10) eine Berührungsfläche (22) hat, die so gestaltet ist, dass sie im verriegelten
Zustand zweier Paneele mit der Kontaktfläche (17, 28) der Federoberseite (16) zusammenpasst,
dadurch gekennzeichnet, dass vorne an der Verriegelungsfeder (9) eine Rundung (18) an die Kontaktfläche (17, 28)
anschließt, dass die Rundung (18) ein im Querschnitt rundes freies Ende der Verriegelungsfeder
(9) ausbildet, dass ein runder Übergang zur Federunterseite (26) geschaffen ist, und
dass die Rundung (18) der Verriegelungsfeder (9) einen Radius (20) hat, der gleich
groß oder größer ist, als die distale Erstreckung der Kontaktfläche (17, 28).
2. Paneel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass seine Gesamtdicke im Bereich von 2 bis 6 mm liegt, bevorzugt zwischen 2,5 bis 5 mm
und besonders bevorzugt zwischen 2,8 und 4 mm liegt.
3. Paneel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungsnut (8) einen im Querschnitt runden Nutgrund (23) hat, der an die
Berührungsfläche (22) der oberen Nutwand (10) anschließt, und dass der Nutgrund (23)
der Verriegelungsnut (8) einen Radius (24) hat, der gleich groß oder größer ist, als
die distale Erstreckung der Berührungsfläche (22).
4. Paneel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktfläche (28) in distaler Richtung abwärts geneigt ist, dass der Neigungswinkel
(β) der Kontaktfläche (28) gegenüber der Horizontalen in einem Bereich von 3° - 15°
liegt, bevorzugt 5° - 10°, besonders bevorzugt 7° - 9°.
5. Paneel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Rundung (18) der Verriegelungsfeder (9) übergeht in eine sich entlang der Federunterseite
(26) erstreckende nach außen gewölbte Kontur (25).
6. Paneel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die nach außen gewölbte Kontur (25) der Federunterseite (26) ein nach außen gewölbter
Radius (27) ist, dessen Mittelpunkt sich oberhalb der Paneeloberseite (5) befindet.
7. Paneel nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass vorzugsweise tangentialer Übergang von Rundung (19) in die konvexe Kontur (25) der
Federunterseite (26) besteht.
8. Paneel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungsnut ((8) eine kurze obere Nutwand (10) mit einem freien Ende aufweist
sowie eine lange untere Nutwand (11), an der distal eine Randleiste (13) vorgesehen
ist.
9. Paneel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Randleiste (13) eine Haltefläche (14) aufweist, und dass die Flächennormale der
Haltefläche (14) in proximale Richtung weist.
10. Paneel nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungsfeder (9) eine Gegenhaltefläche (29) aufweist, die mit einer proximal
orientierten Flächennormale versehen ist, und dass die Gegenhaltefläche (29) im verriegelten
Zustand zweier Paneele mit der Haltefläche (14) der Randleiste (13) der unteren Nutwand
(11) zusammenwirkt.
11. Paneel nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltefläche (14) der Randleiste (13) sowie die Gegenhaltefläche (29) der Verriegelungsfeder
(9) im verriegelten Zustand parallel zueinander angeordnet und gegenüber dem Lot (L)
auf der Paneeloberseite (5) in einem Winkelbereich von -10° bis +10°, bevorzugt -5°
bis +5° angeordnet sind.
12. Paneel nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass an dem freien Ende der oberen Nutwand (10) eine Anstoßfläche (12) vorgesehen ist,
dass die Paneelkante (1') mit der Verriegelungsfeder (9) oberhalb derselben eine Gegenstoßfläche
(15) hat, die wenn zwei Paneelkanten (1, 1') miteinander verriegelt sind, mit der
Anstoßfläche (12) der oberen Nutwand (10) zusammenwirkt.
13. Paneel nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die untere Nutwand (11) am Übergang zur Randleiste (13) eine Vertiefung (36) aufweist,
und dass die Vertiefung (36) übergeht in die Haltefläche (14) der Randleiste (13).
14. Paneel nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Paneeloberseite (5) an der Paneelkante (1) mit der Verriegelungsnut (8) eine
Kantenbrechung (30) hat und/oder an der Paneelkante (1') mit der Verriegelungsfeder
(9) eine Kantenbrechung (31) hat.
15. Paneel nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungsfeder (9) sich in distaler Richtung über die Gegenstoßfläche (15)
hinaus erstreckt, und dass beide Paneelkanten (1, 1') Kantenbrechungen (30, 31) haben,
die im verriegelten Zustand einen Freiraum (32) bilden.