[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gelenkschloss. Ein derartiges Gelenkschloss
umfasst einen Schlosskörper, der einen Verriegelungsmechanismus aufweist, und einen
Gelenkstabbügel, der mehrere schwenkbar miteinander verbundene Gelenkstäbe und einen
Schließstab aufweist. Ein erstes Ende des Gelenkstabbügels ist an dem Schlosskörper
dauerhaft befestigt. Der Schließstab bildet ein freies zweites Ende des Gelenkstabbügels,
wobei der Schließstab mittels des Verriegelungsmechanismus an dem Schlosskörper verriegelt
werden kann.
[0002] Ein derartiges Gelenkschloss dient beispielsweise zum Sichern eines Zweirads an einem
Fahrradständer, einem Laternenpfosten oder dergleichen, oder zum Sichern eines Zweirads
gegen ein unbefugtes Wegfahren. Hierfür werden die hintereinander bzw. in einer Reihe
aneinander angelenkten Gelenkstäbe des Gelenkstabbügels auseinander gefaltet, um eine
offene Schlaufe zu bilden, welche beispielsweise um einen Rahmenabschnitt des Zweirads
und den Fahrradständer, Laternenpfosten oder dergleichen geführt wird oder lediglich
durch eine Felge des Zweirads geführt wird. Sodann wird der Schließstab an dem Schlosskörper
verriegelt, um hierdurch die Schlaufe zu schließen und somit das Zweirad gegen eine
unbefugte Entnahme bzw. ein unbefugtes Wegfahren zu sichern.
[0003] Für den Transport des Gelenkschlosses durch den befugten Benutzer können die Gelenkstäbe
und der Schließstab typischerweise zu einer kompakten Anordnung - der sogenannten
Zollstockkonfiguration - zusammengefaltet werden. Hierfür werden die Gelenkstäbe und
der Schließstab nach Art eines faltbaren Zollstocks verschwenkt und hierdurch in eine
parallele Ausrichtung zueinander gebracht.
[0004] Ein derartiges Gelenkschloss ist aus dem Dokument
DE102005040066A1 bekannt, wobei der Verriegelungsmechanismus dieses Gelenkschlosses einen Schließzylinder
mit Zwangsführung des Riegels aufweist. Aus dem Dokument
DE102013210475A1 ist ein Gelenkschloss mit Automatikfunktion bekannt, bei dem durch Einführen des
Schließstabs in eine Aufnahmeöffnung des Schlosskörpers der Schließstab (und somit
das zweite Ende des Gelenkstabbügels) mittels des Verriegelungsmechanismus an dem
Schlosskörper automatisch verriegelt werden kann.
[0005] Bei Nichtgebrauch kann ein Gelenkschloss der genannten Art in einer Aufbewahrungseinrichtung
(z.B. Tasche, Köcher oder Halter) aufbewahrt und transportiert werden, wie diese aus
der
DE202005013390U1 bekannt ist. Hierfür wird der Gelenkstabbügel in die genannte kompakte Zollstockkonfiguration
zusammengefaltet.
[0006] Im Falle eines Manipulationsversuchs an einem Gelenkschloss der genannten Art, um
ein hierdurch gesichertes Zweirad zu entwenden, ist die benötigte Zeit zum unbefugten
Öffnen des Gelenkschlosses ein wichtiger Aspekt. Je weniger Zeit einem Dieb zur Verfügung
steht, umso schwieriger gestaltet sich der erfolgreiche Manipulationsversuch.
[0007] Es ist daher denkbar, das Gelenkschloss mit einer Alarmeinrichtung auszustatten,
die ein akustisches und/oder optisches Alarmsignal ausgibt, sobald ein Manipulationsversuch
detektiert wird. In der Praxis gestaltet sich jedoch eine komfortable Bedienung einer
solchen Alarmeinrichtung durch den befugten Benutzer als schwierig, insbesondere was
das Scharfschalten der Alarmeinrichtung betrifft (nachfolgend als "Aktivieren" der
Alarmeinrichtung bezeichnet). Eine beispielsweise auf Erschütterung sensible Alarmeinrichtung
darf nicht während des Transports des Gelenkschlosses auslösen, und nicht bei jedem
Absperren des Zweirads ist auch eine Aktivierung der Alarmeinrichtung erwünscht (z.B.
Sichern des Zweirads an einem Fahrradträger eines Kraftfahrzeugs).
[0008] Es ist deshalb eine Aufgabe der Erfindung, ein Gelenkschloss anzugeben, das bei komfortabler
Bedienung eine erhöhte Sicherheit gegenüber Manipulationsversuchen bietet.
[0009] Diese Aufgabe wird für ein Gelenkschloss mit den eingangs genannten Merkmalen dadurch
gelöst, dass der Schlosskörper ferner eine Alarmeinrichtung zum Ausgeben eines Alarmsignals
umfasst, wobei der Schließstab wahlweise in einer ersten Schließstellung oder in einer
zweiten Schließstellung an dem Schlosskörper verriegelbar ist, wobei die Alarmeinrichtung
nicht aktivierbar ist, wenn der Schließstab die erste Schließstellung einnimmt, und
wobei die Alarmeinrichtung aktivierbar oder aktiviert ist, wenn der Schließstab die
zweite Schließstellung einnimmt.
[0010] Bei dem erfindungsgemäßen Gelenkschloss kann der Schließstab wahlweise in einer von
zwei verschiedenen Schließstellungen an dem Schlosskörper verriegelt werden. Ferner
umfasst das Gelenkschloss eine Alarmeinrichtung, die im Falle eines detektierten Manipulationsversuchs
ein beispielsweise akustisches Alarmsignal ausgibt. Bezüglich des Aktivierens bzw.
Scharfschaltens der Alarmeinrichtung bildet eine erste Schließstellung des Schließstabs
eine Unscharf-Schließstellung, und zweite Schließstellung des Schließstabs bildet
Scharfschalt-Schließstellung. In der ersten Schließstellung kann zwar der Schließstab
an dem Schlosskörper verriegelt werden, um das Zweirad gegen eine unbefugte Entnahme
bzw. ein unbefugtes Wegfahren zu sichern; jedoch kann in der ersten Schließstellung
nicht zugleich die Alarmeinrichtung aktiviert werden, insbesondere auch nicht auf
versehentliche Weise. In der zweiten Schließstellung hingegen kann der Schließstab
an dem Schlosskörper verriegelt werden, und zusätzlich kann die Alarmeinrichtung aktiviert
werden (oder dies geschieht automatisch, wie nachfolgend noch erläutert wird). Somit
kann der befugte Benutzer durch Auswählen der Schließstellung des Schließstabs festlegen,
ob die Alarmeinrichtung aktivierbar bzw. aktiviert sein soll, oder nicht. Hierdurch
ergibt sich eine komfortable und insbesondere auch fehlersichere Bedienung des Gelenkschlosses.
[0011] Das erfindungsgemäße Gelenkschloss erhöht die Sicherheit gegenüber Manipulationsversuchen,
indem zusätzlich zu einer Verriegelungsfunktion eine Alarmeinrichtung vorgesehen ist.
Die Aktivierung der Alarmeinrichtung kann direkt oder indirekt über den Schließstab
erfolgen. Die beiden genannten Schließstellungen können beispielsweise durch einfaches
Verschieben des Schließstabes während des Sicherungsvorgangs des Zweirads in einfacher
Weise ausgewählt werden. Die Ausstattung des Gelenkschlosses mit einer Alarmeinrichtung
trägt zur Sicherung gegen mögliche Manipulationsversuche bei. Durch das akustische
und/oder optische Alarmsignal wird die Zeit für einen Manipulationsversuch wirksam
verkürzt, da ein Dieb mit einem baldigen Eintreffen des Benutzers oder dem Eingreifen
von Passanten oder Ordnungskräften rechnen muss, die durch das Alarmsignal auf den
versuchten Manipulationsversuch aufmerksam gemacht wurden. Wie oben bereits erwähnt
ist der Zeitfaktor entscheidend, um einen erfolgreichen Diebstahl zu verhindern oder
zumindest stark zu erschweren. Ferner hat sich gezeigt, dass allein die Kenntnis des
Vorhandenseins einer Alarmeinrichtung eine abschreckende Wirkung auf mögliche Diebe
erzielt. Durch die zweistufige und komfortabel zu handhabende Aktivierung der Alarmeinrichtung
wird zudem Situationen Rechnung getragen, in denen das Auslösen eines Alarmsignals
nicht erwünscht ist, das Zweirad jedoch trotzdem umfassend gesichert werden soll,
wie beispielsweise während eines Transports auf einem Kraftfahrzeug-Fahrradträger.
[0012] Vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung
und der Zeichnung zu entnehmen.
[0013] Gemäß einer Ausführungsform ist die Alarmeinrichtung dadurch aktivierbar, dass der
Schließstab in die zweite Schließstellung gebracht wird. Somit kann die Alarmeinrichtung
für den Benutzer auf besonders einfache und komfortable Weise automatisch scharfgeschaltet
werden, wobei lediglich ein Detektor zum Erfassen der zweiten Schließstellung benötigt
wird.
[0014] Alternativ hierzu kann die Alarmeinrichtung dadurch aktivierbar sein, dass der Schließstab
in die zweite Schließstellung gebracht wird und dass ferner der Verriegelungsmechanismus
in eine Verriegelungsstellung gebracht wird, in der der Verriegelungsmechanismus den
Schließstab an dem Schlosskörper verriegelt. Bei dieser Ausführungsform ist es für
ein Aktivieren der Alarmeinrichtung also erforderlich, dass der Schließstab die zweite
Schließstellung einnimmt und dass zusätzlich der Schließstab in der zweiten Schließstellung
am Schlosskörper verriegelt wird. Eine Detektion, ob der Schließstab die zweite Schließstellung
einnimmt, kann beispielsweise mittels eines zugeordneten ersten Detektors erfolgen.
Eine Detektion, ob der Verriegelungsmechanismus die Verriegelungsstellung einnimmt,
kann mittels eines zweiten Detektors erfolgen; beispielsweise kann an einem beweglichen
Element des Verriegelungsmechanismus (z.B. Riegelelement oder Mitnehmer) ein Betätigungselement
vorgesehen sein, das in der Verriegelungsstellung einen Kontaktschalter betätigt.
Die Signale der beiden Detektoren können einer logischen UND-Verknüpfung zugeführt
werden, um die Alarmeinrichtung zu aktivieren, wenn die zweite Schließstellung des
Schließstabs und die Verriegelungsstellung des Verriegelungsmechanismus detektiert
werden. Bei dieser Ausführungsform kann das Warteintervall verkürzt werden, das bis
zu dem Beginn eines Überwachungsbetriebs der Alarmeinrichtung verstreichen muss, damit
der befugte Benutzer den Verriegelungsvorgang ordnungsgemäß beenden kann.
[0015] Gemäß einer weiteren Alternative ist es auch möglich, dass die Alarmeinrichtung dadurch
aktivierbar ist, dass der Schließstab in die zweite Schließstellung gebracht wird
und dass ferner eine zusätzliche Schalteinrichtung betätigt wird. Eine Detektion,
ob der Schließstab die zweite Schließstellung einnimmt, kann wiederum mittels eines
zugeordneten Detektors erfolgen (z.B. Kontaktschalter). Bei der genannten zusätzlichen
Schalteinrichtung kann es sich um eine von außen bedienbare Schalteinrichtung handeln,
insbesondere um einen am Schlosskörper angeordneten, von außen bedienbaren Schalter
(z.B. Schiebeschalter, Schaltwippe, Drucktaster etc.). Die genannte zusätzliche Schalteinrichtung
kann jedoch auch eine von außen drahtlos bedienbare Schalteinrichtung umfassen, die
beispielsweise eine Funkempfangseinheit aufweist und mittels einer dem Gelenkschloss
zugeordneten eigenen Funkfernsteuerungseinheit oder mittels eines Mobiltelefons (z.B.
über Bluetooth, NFC, WLAN) angesteuert wird. Auch bei dieser Ausführungsform können
die Signale des Schließstellungsdetektors und der zusätzlichen Schalteinrichtung einer
logischen UND-Verknüpfung zugeführt werden, um die Alarmeinrichtung ggf. zu aktivieren.
[0016] Gemäß einer Ausführungsform kann das Signal des Detektors, der die zweite Schließstellung
des Schließstabs erfasst, dazu dienen, die Alarmeinrichtung unmittelbar zu aktivieren.
Oder das Signal des Detektors wird zunächst von einer Auswerte- und Steuerschaltung
der Alarmeinrichtung ausgewertet und/oder logisch verknüpft.
[0017] Was den genannten Detektor zum Erfassen der zweiten Schließstellung des Schließstabs
betrifft, so kann dieser beispielsweise für ein berührungsloses Erfassen des Schließstabs
ausgebildet sein, z.B. in Form eines Hall-Sensors oder eines Reed-Schalters.
[0018] Gemäß einer vorteilhaft einfachen Ausführungsform kann der Schlosskörper einen Schalter
aufweisen, der mittels des Schließstabs direkt oder indirekt betätigt wird, wenn der
Schließstab in die zweite Schließstellung gebracht wird. Dies kann beispielsweise
über einen Kontaktschalter geschehen, der eine direkte (mechanische) Betätigung des
Schalters mittels des Schließstabs ermöglicht. Der Schalter kann insbesondere mittels
der Spitze des Schließstabs betätigbar sein.
[0019] Gemäß einer Ausführungsform kann der Schlosskörper einen Einführkanal für ein Einführen
des Schließstabs in den Schlosskörper aufweisen, wobei der genannte Schalter in dem
Schlosskörper außerhalb des Einführkanals und außerhalb einer axialen Verlängerung
des Einführkanals angeordnet ist, und wobei der Schlosskörper ein Übertragungselement
aufweist, über das der Schalter mittels des Schließstabs indirekt betätigbar ist.
Somit kann der Schalter zum Erfassen der zweiten Schließstellung des Schließstabs
entfernt von dem Einführkanal für den Schließstab und insbesondere außerhalb der Flucht
des Einführkanals für den Schließstab angeordnet sein. Hierdurch wird der Schalter
vor Verschmutzung geschützt, die über den Einführkanal in das Innere des Schlosskörpers
gelangen könnte. Ferner wird der Schalter hierdurch vor Beschädigung oder Manipulation
von außen geschützt. Das genannte Übertragungselement, beispielsweise ein schwenkbares
Element und/oder translatorisch bewegliches Element, sorgt für eine Übertragung einer
Betätigung durch den Schließstab auf den Schalter. Das Übertragungselement kann in
Richtung einer AUS-Stellung des Schalters vorgespannt sein, beispielsweise mittels
einer Druckfeder.
[0020] Vorteilhafterweise ist die zweite Schließstellung des Schließstabs bezüglich einer
Einführrichtung des Schließstabs in den Schlosskörper tiefer im Schlosskörper gelegen
als die erste Schließstellung. Mit anderen Worten wird bei dieser Ausführungsform
der Schließstab zunächst in die erste Schließstellung gebracht, die auch als Unscharf-Schließstellung
bezeichnet werden kann. Erst wenn der Schließstab über die erste Schließstellung hinausbewegt
wird, kann der Schließstab die zweite Schließstellung erreichen, die auch als Scharfschalt-Schließstellung
bezeichnet werden kann. Hierdurch wird dem Benutzer die Zweistufigkeit der Bedienung
des Schließstabs für das Auswählen des gewünschten Zustands der Alarmeinrichtung besonders
anschaulich verdeutlicht.
[0021] Es ist gemäß einer alternativen Ausführungsform allerdings auch möglich, dass diese
Reihenfolge der ersten Schließstellung und der zweiten Schließstellung bezüglich der
Einführrichtung vertauscht ist. Gemäß einer weiteren alternativen Ausführungsform
ist es auch möglich, dass zwei verschiedene Aufnahmeöffnungen zum Einführen des Schließstabs
in den Schlosskörper vorgesehen sind, beispielsweise nebeneinander liegend oder an
einander gegenüberliegenden Seiten des Schlosskörpers, wobei der Schließstab die erste
Schließstellung einnimmt, wenn der Schließstab durch die eine Aufnahmeöffnung in den
Schlosskörper eingeführt worden ist, und wobei der Schließstab die zweite Schließstellung
einnimmt, wenn der Schließstab durch die andere Aufnahmeöffnung in den Schlosskörper
eingeführt worden ist.
[0022] Gemäß einer Ausführungsform umfasst die Alarmeinrichtung wenigstens eine (vorzugsweise
mehrere oder sämtliche) der folgenden Komponenten:
- eine elektrische Energiequelle zur Energieversorgung von weiteren Komponenten der
Alarmeinrichtung,
- einen Beschleunigungssensor,
- eine Auswerte- und Steuerschaltung,
- einen akustischen und/oder optischen Signalgeber, und/oder
- eine Funksendeeinheit zum drahtlosen Aussenden eines Alarmsignals.
[0023] Hierbei kann die Energiequelle eine oder mehrere handelsübliche Batterie(n) und/oder
einen elektrischen Akkumulator umfassen. Sofern ein wiederaufladbarer Akkumulator
vorgesehen ist, kann das Gelenkschloss am Schlosskörper ferner einen Stromzufuhranschluss
aufweisen, um hierüber den Akkumulator aufladen zu können.
[0024] Was den Beschleunigungssensor betrifft, so kann dieser als statischer Beschleunigungssensor
oder als dynamischer Beschleunigungssensor ausgebildet sein, wobei der statische Beschleunigungssensor
als Neigungssensor zur Erkennung einer Ausrichtung und/oder Lageänderung ausgebildet
sein kann und der dynamische Beschleunigungssensor zur Erkennung einer Erschütterung
einsetzbar ist.
[0025] Die Auswerte- und Steuerschaltung kann beispielsweise das Signal des genannten Detektors
zum Erfassen der zweiten Schließstellung des Schließstabs und gegebenenfalls das jeweilige
Signal weiterer Detektoren oder Schalter auswerten. Ferner kann die Auswerte- und
Steuerschaltung auch das Signal des genannten Beschleunigungssensors auswerten, um
insbesondere bei Detektion einer Lageänderung oder Erschütterung während eines Überwachungsbetriebs
die Ausgabe eines Alarmsignals auszulösen.
[0026] Der akustische und/oder optische Signalgeber kann beispielsweise einen Lautsprecher,
insbesondere einen Piezo-Lautsprecher, und/oder eine Leuchtdiode umfassen.
[0027] Alternativ oder zusätzlich zu der Ausgabe eines akustischen oder optischen Alarmsignals
kann das Gelenkschloss eine Funksendeeinheit zum drahtlosen Aussenden eines Alarmsignals
aufweisen, insbesondere an eine Funkempfangseinheit des befugten Benutzers. Bei einer
solchen Funkempfangseinheit kann es sich um ein dem Gelenkschloss zugeordnetes eigenes
Gerät handeln (beispielsweise die bereits genannte Funkfernsteuerungseinheit), oder
um ein Mobiltelefon. Die Signalübertragung kann gemäß einem gängigen Standard erfolgen
(z.B. Bluetooth, WLAN, GSM).
[0028] Gemäß einer Ausführungsform weist der Schlosskörper ein Gehäuse mit einer Aufbewahrungskammer
für die Alarmeinrichtung auf, wobei die Aufbewahrungskammer eine Alarmeinrichtung-Montageöffnung
aufweist, und wobei der Schließstab die Alarmeinrichtung-Montageöffnung zumindest
teilweise blockiert, wenn der Schließstab die zweite Schließstellung einnimmt. Durch
die Alarmeinrichtung-Montageöffnung kann wenigstens eine Komponente der Alarmeinrichtung
(vorzugsweise die gesamte Alarmeinrichtung) in das Aufbewahrungsfach eingesetzt werden,
beispielsweise bei der Herstellung des Gelenkschlosses oder für das Austauschen der
Batterie(n). Da der Schließstab typischerweise aus einem besonders robusten Material
gefertigt ist, kann der Schließstab somit auf besonders einfache Weise dazu genutzt
werden, in der zweiten Schließstellung, also wenn die Alarmeinrichtung aktivierbar
oder aktiviert ist, die Alarmeinrichtung in der Aufbewahrungskammer gegen eine Manipulation
von außen zu schützen.
[0029] Bei dieser Ausführungsform kann der Schlosskörper ferner ein Sicherungselement aufweisen,
das mittels des Schließstabs in eine Sicherungsstellung bewegbar ist, wenn der Schließstab
in die zweite Schließstellung gebracht wird, wobei das Sicherungselement in der Sicherungsstellung
die Alarmeinrichtung-Montageöffnung zumindest teilweise blockiert. Mit anderen Worten
kann das Sicherungselement ergänzend zu dem Schließstab dazu verwendet werden, die
Alarmeinrichtung in der Aufbewahrungskammer gegen eine Manipulation von außen zu schützen.
Hierfür kann das Sicherungselement beispielsweise teilweise in eine Öffnung (z.B.
Vertiefung) eines Gehäuses des Schlosskörpers eingreifen und teilweise die Alarmeinrichtung-Montageöffnung
überdecken. Das Sicherungselement kann beispielsweise durch einen Sicherungsstift
oder eine Sicherungsplatte gebildet sein. Das Sicherungselement kann insbesondere
mittels der Spitze des Schließstabs in die Sicherungsstellung bewegt werden.
[0030] Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann der Schlosskörper an wenigstens zwei verschiedenen
Seiten eine Schallaustrittsöffnung aufweisen, die über einen jeweiligen Schallführungskanal
mit dem akustischen Signalgeber der Alarmeinrichtung kommuniziert. Durch mehrere Schallaustrittsöffnungen
an zwei oder mehr Seiten des Schlosskörpers, beispielsweise zwei drei oder vier Schallaustrittsöffnungen,
kann verhindert oder zumindest erschwert werden, dass im Falle eines detektierten
Manipulationsversuchs die Ausgabe des akustischen Alarmsignals durch Zuhalten einer
einzelnen Schallaustrittsöffnungen unterdrückt wird.
[0031] Bei dieser Ausführungsform ist es bevorzugt, wenn der akustische Signalgeber außerhalb
der Flucht des jeweiligen Schallführungskanals angeordnet ist. Mit anderen Worten
befindet sich der akustische Signalgeber bei dieser Ausführungsform nicht in Verlängerung
des jeweiligen Schallführungskanals, sondern ist hierzu seitlich versetzt, sodass
der akustische Signalgeber nicht leicht von außen erreichbar ist und beschädigt werden
könnte, etwa durch Einführen eines spitzen Werkzeugs durch die jeweilige Schallaustrittsöffnung.
[0032] Gemäß einer Ausführungsform ist die Auswerte- und Steuerschaltung dazu ausgebildet,
für das Aktivieren der Alarmeinrichtung zunächst ein Warteintervall und danach ein
Kalibrierintervall verstreichen zu lassen, bevor die Auswerte- und Steuerschaltung
in einen Überwachungsbetrieb übergeht. Ferner ist die Auswerte- und Steuerschaltung
dazu ausgebildet ist, während des Kalibrierintervalls mittels des Beschleunigungssensors
eine Lage des Gelenkschlosses zu erfassen und diese zu speichern, wobei die Auswerte-
und Steuerschaltung weiterhin dazu ausgebildet ist, während des Überwachungsbetriebs
wiederholt eine mittels des Beschleunigungssensors detektierte aktuelle Lage des Gelenkschlosses
mit der gespeicherten Lage zu vergleichen und ein Alarmsignal auszulösen, wenn der
Vergleich eine vorbestimmte Mindestabweichung ergibt. Das Warteintervall erlaubt es
dem berechtigen Benutzer, den Verriegelungsvorgang zu beenden, ohne ein Alarmsignal
auszulösen.
[0033] Dabei wird insbesondere auch für das Auslösen des Alarmsignals vorzugsweise ein Warteintervall
berücksichtigt, damit dem befugten Benutzer genügend Zeit verbleibt, das Schloss zu
ergreifen und zu entriegeln, um hierdurch die Alarmeinrichtung zu deaktivieren. Alternativ
dazu kann zunächst lediglich ein akustisches und/oder optisches Voralarmsignal ausgegeben
werden, bevor nach Ablauf des Warteintervalls das Alarmsignal ausgelöst wird.
[0034] Für das Aktivieren der Alarmeinrichtung kann die Auswerte- und Steuerschaltung auch
überprüfen, ob der Schließstab die zweite Schließstellung für eine vorbestimmte Mindestdauer
einnimmt. Hierdurch kann verhindert werden, dass bereits ein versehentliches kurzes
Verbringen des Schließstabs in die zweite Schließstellung unbeabsichtigt zu einem
Aktivieren der Alarmeinrichtung führt.
[0035] Vorteilhafterweise ist die Auswerte- und Steuerschaltung dazu ausgebildet, die Alarmeinrichtung
zu deaktivieren, wenn der Schließstab die zweite Schließstellung verlässt. Dies setzt
voraus, dass der Schließstab zunächst entriegelt worden ist, d.h. der Verriegelungsmechanismus
muss sich in einer Entriegelungsstellung befinden. Das Verlassen der zweiten Schließstellung
kann mittels desselben Detektors erfasst werden, der auch für das Aktivieren der Alarmeinrichtung
das Einnehmen der zweiten Schließstellung erfasst.
[0036] Gemäß einer Ausführungsform umfasst der Schlosskörper ein gemeinsames Gehäuse für
den Verriegelungsmechanismus und die Alarmeinrichtung, wobei das gemeinsame Gehäuse
eine erste Kammer für den Verriegelungsmechanismus und eine von der ersten Kammer
getrennte zweite Kammer für die Alarmeinrichtung aufweist. Diese Trennung erschwert
mögliche Manipulationsversuche und erhöht somit die Sicherheit der Alarmeinrichtung.
Bei der zweiten Kammer kann es sich insbesondere um die bereits genannte Aufbewahrungskammer
für die Alarmeinrichtung handeln.
[0037] Bei dieser Ausführungsform kann das gemeinsame Gehäuse durch ein einziges Gussteil
gebildet sein, beispielsweise aus gehärtetem Stahlguss.
[0038] Ferner ist es von Vorteil, wenn die zweite Kammer für die Alarmeinrichtung an der
von dem Gelenkstabbügel abgewandten Seite der ersten Kammer angeordnet ist. Hierdurch
ist die erste Kammer mit dem darin befindlichen Verriegelungsmechanismus in seitlicher
Richtung durch den Gelenkstabbügel einerseits und die zweite Kammer andererseits geschützt.
[0039] Außerdem ist es bevorzugt, wenn die erste Kammer (für den Verriegelungsmechanismus)
mit Ausnahme einer Verriegelungsmechanismus-Montageöffnung, einer Schlüsseleinführöffnung
(zum Einführen eines Schlüssels), einer optionalen Eintrittsöffnung zum Einführen
des Schließstabs (sofern hierfür eine separate Öffnung vorgesehen ist), einer optionalen
Durchtrittsöffnung zum Durchtreten des Schließstabs in die zweite Kammer (sofern hierfür
eine separate Öffnung vorgesehen ist) und optionalen Fixieröffnungen zum Einsetzen
von Fixierelementen (z.B. Fixierstiften) zum Fixieren des Verriegelungsmechanismus
geschlossen ist. Insbesondere kann zwischen der ersten Kammer (für den Verriegelungsmechanismus)
und der zweiten Kammer (für die Alarmeinrichtung) eine zumindest im Wesentlichen geschlossene
Trennwand vorgesehen sein. Durch die Verriegelungsmechanismus-Montageöffnung kann
bei der Herstellung des Gelenkschlosses der Verriegelungsmechanismus in die erste
Kammer eingesetzt werden. Bei dieser Ausführungsform kann der Schließstab die Verriegelungsmechanismus-Montageöffnung
zumindest teilweise blockieren, wenn der Schließstab die erste Schließstellung oder
die zweite Schließstellung einnimmt. Da der Schließstab typischerweise aus einem besonders
robusten Material gefertigt ist, kann der Schließstab somit auf besonders einfache
Weise dazu genutzt werden, den Verriegelungsmechanismus in der ersten Kammer gegen
eine Manipulation von außen zu schützen, während der Schließstab an dem Schlosskörper
verriegelt ist.
[0040] Gemäß einer Ausführungsform weist der Schlosskörper eine Rasteinrichtung auf, die
dazu ausgebildet ist, den Schließstab in der ersten Schließstellung und/oder in der
zweiten Schließstellung kraftschlüssig zu halten.
[0041] Beispielsweise kann die Rasteinrichtung eine Erhebung und eine Vertiefung aufweisen,
die an einem Abschnitt des Schlosskörpers und an dem Schließstab vorgesehen sind und
in einer elastisch eingreifenden Weise zusammenwirken. Insbesondere kann die Rasteinrichtung
einen elastischen Abschnitt eines Gehäuses oder einer Gehäusehülle des Schlosskörpers
umfassen, der mit einem Gegenabschnitt des Schließstabs rastend zusammenwirkt. Die
Gehäusehülle kann beispielsweise aus Silikon bestehen.
[0042] Gemäß einer Ausführungsform (insbesondere auch ohne die genannte Rasteinrichtung)
ist der Gelenkstabbügel in eine Zollstockkonfiguration zusammenfaltbar, in der die
Gelenkstäbe und der Schließstab parallel zueinander verlaufen. Dies ermöglicht einen
platzsparenden Transport des Gelenkschlosses. Hierbei kann der Gelenkstabbügel vorzugsweise
in die Zollstockkonfiguration gebracht werden, wenn der Schließstab die erste Schließstellung
einnimmt. Alternativ oder zusätzlich hierzu kann der Gelenkstabbügel in die Zollstockkonfiguration
gebracht werden, wenn der Schließstab eine unverriegelte Transportstellung einnimmt
(d.h. wenn der Schließstab nicht an dem Schlosskörper verriegelt ist). Ferner ist
es bevorzugt, wenn der Gelenkstabbügel jedoch nicht in die Zollstockkonfiguration
gebracht werden kann, wenn der Schließstab die zweite Schließstellung einnimmt. Hierdurch
wird auf besonders einfache und wirkungsvolle Weise verhindert, dass der Benutzer
das Gelenkschloss im zusammengefalteten Zustand transportiert (beispielsweise in der
eingangs genannten Tasche, Köcher oder Halter) und hierbei versehentlich die Alarmeinrichtung
aktiviert hat, was aufgrund der Lageänderungen und Erschütterungen während des Transports
bzw. der Fahrt mit dem Zweirad zu einem unerwünschten Ausgeben eines Alarmsignals
führen würde. Eine diesbezügliche Fehlbedienung wird also dadurch verhindert, dass
einerseits die Alarmeinrichtung nur in der zweiten Schließstellung des Schließstabs
aktiviert werden kann und andererseits in dieser zweiten Schließstellung der Gelenkstabbügel
nicht in die Zollstockkonfiguration gebracht werden kann, die jedoch Voraussetzung
für die Aufbewahrung in einer üblichen Tasche ist.
[0043] Um eine kompakte Anordnung des Gelenkschlosses zu ermöglichen, können in der Zollstockkonfiguration
des Gelenkstabbügels die Längsachsen der Gelenkstäbe und des Schließstabs in einer
Ebene parallel zueinander verlaufen. Weiterhin kann sich der Schlosskörper entlang
einer Längsachse erstrecken, wobei die Längsachse des Schlosskörpers sich innerhalb
einer Ebene erstreckt, die in der Zollstockkonfiguration des Gelenkstabbügels von
den Längsachsen der Gelenkstäbe und des Schließstabs aufgespannt wird. Ferner kann
in der Zollstocckonfiguration des Gelenkstabbügels der Schlosskörper innerhalb einer
Erstreckungsebene des Gelenkstabbügels angeordnet sein, so dass der Schlosskörper
und der Gelenkstabbügel gemeinsam ein flaches Paket bilden.
[0044] In einer vorteilhaften Ausführung weist der Schlosskörper wenigstens eine Aufnahmeöffnung
auf, in die der Schließstab in der ersten Schließstellung und in der zweiten Schließstellung
hineinragt. Hierbei ist der Schließstab bezüglich seiner Längsachse vorzugsweise axial
in die Aufnahmeöffnung des Schlosskörpers einführbar, wobei eine Begrenzung der Aufnahmeöffnung
den Schließstab umfänglich umgibt.
[0045] Für das Verriegeln des Schließstabs an dem Schlosskörper ist es bevorzugt, wenn der
Schließstab des Gelenkstabbügels einen Verriegelungsabschnitt und der Verriegelungsmechanismus
des Schlosskörpers einen Riegel aufweisen, der - wenn der Schließstab die erste Schließstellung
oder die zweite Schließstellung einnimmt - in Eingriff mit dem Verriegelungsabschnitt
des Schließstabs bringbar ist, um den Schließstab an dem Schlosskörper zu verriegeln.
Der Verriegelungsabschnitt kann dabei als Vertiefung (insbesondere Sackloch), Durchgangsloch
oder seitliche Ausnehmung ausgebildet sein.
[0046] Ferner kann der Verriegelungsmechanismus einen Schließzylinder und einen Mitnehmer
aufweisen, der durch eine Drehbetätigung des Schließzylinders zu einer Drehbewegung
antreibbar ist, um eine Verriegelungsbewegung und/oder eine Entriegelungsbewegung
des Riegels zu bewirken.
[0047] Bei dieser Ausführungsform kann der Verriegelungsmechanismus insbesondere auch eine
Umwandlungseinrichtung aufweisen, die eine Drehbewegung des Mitnehmers des Schließzylinders
in eine lineare Bewegung des Riegels umwandelt, wobei die Umwandlungseinrichtung beispielsweise
eine schräge Fläche an dem Mitnehmer und eine schräge Fläche an dem Riegel aufweisen
kann, die miteinander zusammenwirken.
[0048] Gemäß einer Ausführungsform kann der Riegel über eine Zwangsführung in beiden Richtungen
(Verriegelung und Entriegelung) durch entsprechende Betätigung des Schließzylinders
bewegt werden. Alternativ hierzu kann eine Automatikfunktion vorgesehen sein, wobei
der Schließstab durch Einführen in die Aufnahmeöffnung des Schlosskörpers automatisch
in der ersten Schließstellung und/oder der zweiten Schließstellung an dem Schlosskörper
verriegelbar ist. In diesem Fall umfasst der Verriegelungsmechanismus vorzugsweise
eine Vorspanneinrichtung, die den Riegel in die Verriegelungsstellung vorspannt, wobei
der Riegel durch ein unvollständiges Einführen des Schließstabs in die Aufnahmeöffnung
des Schlosskörpers temporär entgegen der Vorspannung aus der Verriegelungsstellung
in eine Entriegelungsstellung bewegbar ist, und wobei die Vorspanneinrichtung dazu
angepasst ist, den Riegel wieder zurück in die Verriegelungsstellung zu bewegen, wenn
der Schließstab bis zu der ersten Schließstellung und/oder der zweiten Schließstellung
in die Aufnahmeöffnung eingeführt ist.
[0049] Die Erfindung bezieht sich gemäß einer Abwandlung ferner auf ein Gelenkschloss mit
einem Schlosskörper, der einen Verriegelungsmechanismus aufweist, und einem Gelenkstabbügel,
der mehrere schwenkbar miteinander verbundene Gelenkstäbe und einen Schließstab aufweist,
wobei ein erstes Ende des Gelenkstabbügels an dem Schlosskörper dauerhaft befestigt
ist und der Schließstab ein freies zweites Ende des Gelenkstabbügels bildet, wobei
der Schließstab mittels des Verriegelungsmechanismus an dem Schlosskörper verriegelbar
ist, wobei der Schlosskörper ferner eine Alarmeinrichtung zum Ausgeben eines Alarmsignals
umfasst, und wobei die Alarmeinrichtung mittels des Schließstabs aktivierbar ist,
wenn der Schließstab eine Schließstellung einnimmt, in der der Schließstab an dem
Schlosskörper verriegelt ist.
[0050] Wie vorstehend erläutert, kann hierfür ein Detektor zum Erfassen der Schließstellung
des Schließstabs vorgesehen sein. Insbesondere kann der Schlosskörper einen Schalter
(z.B. Kontaktschalter) aufweisen, der mittels des Schließstabs betätigbar ist, wenn
der Schließstab in die Schließstellung gebracht wird. Der Schalter kann mittels des
Schließstabs (insbesondere mittels der Spitze des Schließstabs) direkt betätigt werden;
oder der Schalter kann über ein Übertragungselement indirekt bestätigt werden. Eine
Auswerte- und Steuerschaltung kann das Signal des Detektors bzw. Schalters auswerten.
Auch die weiteren vorstehend erläuterten Ausführungsformen und Merkmale können bei
dieser Abwandlung analog verwirklicht werden.
[0051] Eine mögliche Ausführungsform der Erfindung wird nachfolgend lediglich beispielhaft
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert. Darin sind gleiche oder gleichartige
Elemente mit denselben Bezugszeichen gekennzeichnet.
- Fig. 1
- zeigt in schematischer Darstellung ein Gelenkschloss in einer ersten Schließstellung
des Schließstabs.
- Fig. 2
- zeigt in schematischer Darstellung ein Gelenkschloss in einer zweiten Schließstellung
des Schließstabs.
[0052] Das in Fig. 1 gezeigte Gelenkschloss umfasst einen Schlosskörper 10 sowie einen Gelenkstabbügel
40. Der Schlosskörper 10 weist ein Gehäuse 20 auf. Das Gehäuse 20 bildet eine erste
Kammer 21 für einen Verriegelungsmechanismus 60 und eine hiervon getrennte zweite
Kammer 22 für eine Alarmeinrichtung 80. Die erste Kammer 21 ist über eine Verriegelungsmechanismus-Montageöffnung
31 zugänglich, und die zweite Kammer 22 ist über eine Alarmeinrichtung-Montageöffnung
32 zugänglich. Zwischen der ersten Kammer 21 und der zweiten Kammer 22 ist eine Durchtrittsöffnung
23 vorgesehen. Die Alarmeinrichtung-Montageöffnung 32 ist mittels eines Kammerdeckels
34 verschlossen, wobei der Kammerdeckel 34 jedoch auch Teil eines herausnehmbaren
Innengehäuses sein kann (nicht gezeigt), welches die verschiedenen Komponenten der
Alarmeinrichtung 80 relativ zueinander fixiert. Das Gehäuse 20 weist ferner eine Aufnahmeöffnung
24, eine Schlüsseleinführöffnung 26 und eine Abstützvertiefung 28 auf. Das Gehäuse
20 ist bereichsweise mit einer elastischen Gehäusehülle 36 versehen, welche die Verriegelungsmechanismus-Montageöffnung
31 überdeckt und dort eine in Richtung des Verriegelungsmechanismus 60 weisende Rastnase
38 aufweist.
[0053] Der Gelenkstabbügel 40 besitzt ein erstes Ende 41, das an dem Schlosskörper 10 dauerhaft
befestigt ist, und ein freies zweites Ende 42, das an dem Schlosskörper 10 wahlweise
verriegelt werden kann. Der Gelenkstabbügel 40 nimmt in dem in Fig. 1 gezeigten Zustand
eine sogenannte Zollstockkonfiguration ein. Im entriegelten Zustand des Gelenkschlosses
kann der Gelenkstabbügel 40 aus der gezeigten Zollstockkonfiguration auseinandergefaltet
werden, um eine offene Schlaufe zu bilden, die um Teile eines Zweirads oder einen
anderen Gegenstand gelegt werden kann. Das freie zweite Ende 42 des Gelenkstabbügels
40 kann sodann in die Aufnahmeöffnung 24 des Gehäuses 20 eingeführt und darin mittels
des Verriegelungsmechanismus 60 an dem Schlosskörper 10 verriegelt werden. Hierdurch
wird die gebildete Schlaufe geschlossen, und das Zweirad ist abgesperrt oder an dem
betreffenden Gegenstand (z.B. Fahrradständer) gesichert.
[0054] Der Gelenkstabbügel 40 umfasst mehrere Gelenkstäbe 44 sowie (an dem freien zweiten
Ende 42) einen Schließstab 46. Die Gelenkstäbe 44 und der Schließstab 46 sind jeweils
flach ausgebildet. Die Gelenkstäbe 44 und der Schließstab 46 sind dergestalt der Reihe
nach aneinander angelenkt, dass ihre Gelenkachsen 48 parallel oder koaxial zueinander
verlaufen. Der Gelenkstabbügel 40 kann hierdurch in der gezeigten Zollstockkonfiguration
zu einer kompakten Einheit zusammengefaltet werden, in der die Gelenkstäbe 44 und
der Schließstab 46 in einer Ebene parallel zueinander verlaufen. Der Schließstab 46
weist nahe seiner Spitze an der dem Verriegelungsmechanismus 60 zugewandten Seite
eine erste Verriegelungsvertiefung 51 und eine zweite Verriegelungsvertiefung 52 auf.
Zwischen der ersten Verriegelungsvertiefung 51 und der zweiten Verriegelungsvertiefung
52, und zwar an der dem Verriegelungsmechanismus 60 abgewandten Seite, weist der Schließstab
46 eine Rastvertiefung 54 auf. Daneben weist der Schließstab 46 auch noch einen Rastabsatz
56 auf.
[0055] Der in der ersten Kammer 21 des Gehäuses 20 befindliche Verriegelungsmechanismus
60 umfasst einen über die Schlüsseleinführöffnung 26 zugänglichen Schließzylinder
62, in den ein Schlüssel 64 eingeführt werden kann, um den Schließzylinder 62 durch
Verdrehen des Zylinderkerns zu betätigen und hierdurch einen mit dem Schließzylinder
62 gekoppelten Riegel 66 geradlinig zwischen einer Verriegelungsstellung und einer
Entriegelungsstellung zu bewegen.
[0056] Die in der zweiten Kammer 22 des Gehäuses 20 befindliche Alarmeinrichtung 80 umfasst
eine elektrische Energiequelle 82 in Form einer Batterie zur Energieversorgung, einen
Beschleunigungssensor 84, eine Auswerte- und Steuerschaltung 86 und einen akustischen
Signalgeber 88 in Form eines Piezo-Lautsprechers. Die Alarmeinrichtung 80 umfasst
ferner einen über ein Übertragungselement 90 betätigbaren Schalter 92, der mit der
Auswerte- und Steuerschaltung 86 signaltechnisch verbunden ist. Der Schalter 92 ist
bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel durch einen auf mechanischen Kontakt ansprechenden
Kontaktschalter gebildet. Dem Übertragungselement 90 sind ferner ein Sicherungselement
94 und eine Druckfeder 96 zum Vorspannen des Übertragungselements 90 zugeordnet.
[0057] In dem in Fig. 1 gezeigten Zustand ist das Gelenkschlossverriegelt, wobei der Schließstab
46 lediglich teilweise in die Aufnahmeöffnung 24 des Gehäuses 20 eingeführt ist. In
dieser Stellung befindet sich der Schließstab 46 in einer ersten Schließstellung (Unscharf-Schließstellung).
Mittels des durch die Schlüsseleinführöffnung 26 eingeführten Schlüssels 64 kann der
Schließzylinder 62 drehbetätigt werden, um den Riegel 66 in die in Fig. 1 gezeigte
Verriegelungsstellung zu bringen, in der der Riegel 66 in die erste Verriegelungsvertiefung
51 des Schließstabs 46 eingreift und den Schließstab 46 hierdurch an dem Schlosskörper
10 verriegelt. Durch Drehbetätigung des Schließzylinders 62 in Gegenrichtung kann
der Riegel 66 in eine Entriegelungsstellung zurückbewegt werden, in der der Riegel
66 den Schließstab 46 für eine Entnahme aus der Aufnahmeöffnung 24 des Gehäuses 20
freigibt. In der ersten Schließstellung des Schließstabs 46 überdeckt der Schließstab
46 die Verriegelungsmechanismus-Montageöffnung 31.
[0058] Damit der Benutzer beim Einführen des Schließstabs 46 in die Aufnahmeöffnung 24 die
erste Schließstellung des Schließstabs 46 leicht ertasten kann, ist die Rastnase 38
der elastischen Gehäusehülle 36 derart angeordnet, dass die Rastnase 38 in die Rastvertiefung
54 des Schließstabs 46 einrastet, sobald der Schließstab 46 die erste Schließstellung
einnimmt. In dem entriegelten Zustand wird der Schließstab 46 durch den Rastschluss
zwischen der Rastnase 38 und der Rastvertiefung 54 in der ersten Schließstellung gehalten,
was die Handhabung beim Verriegeln und Entriegeln erleichtert.
[0059] Die erste Schließstellung des Schließstabs 46 gemäß Fig. 1 bildet gleichzeitig eine
Transportstellung des Gelenkstabbügels 40 für einen Transport des Gelenkschlosses.
In der Transportstellung kann das Gelenkschloss komfortabel in einer Aufbewahrungseinrichtung
(z.B. Tasche, Köcher oder Halter) aufbewahrt und mitgeführt werden, welche den in
der Zollstockkonfiguration kompakt zusammengefalteten Gelenkstabbügel 40 umfänglich
umgreift.
[0060] In der in Fig. 1 gezeigten ersten Schließstellung des Schließstabs 46 kann die Alarmeinrichtung
80 nicht aktiviert werden. Dies ist nur in einer zweiten Schließstellung des Schließstabs
46 möglich und kann bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel insbesondere automatisch
geschehen, wie nachfolgend anhand von Fig. 2 erläutert wird.
[0061] Fig. 2 zeigt in einer der Fig. 1 entsprechenden Darstellung das Gelenkschloss in
einem Zustand, in dem der Schließstab 46 vollständig in die Aufnahmeöffnung 24 des
Schlosskörpers 10 eingeführt ist. In dieser Stellung befindet sich der Schließstab
46 in der zweiten Schließstellung (Scharfschalt-Schließstellung), wobei die Spitze
des Schließstabs 46 durch die Durchtrittsöffnung 23 zwischen der ersten Kammer 21
und der zweiten Kammer 22 des Gehäuses 20 geführt ist und somit in die zweite Kammer
22 hineinragt. Diese vollständige Einführbewegung des Schließstabs 46 in die Aufnahmeöffnung
24 ist jedoch nur möglich, wenn der Gelenkstabbügel 40 die Zollstockkonfiguration
gemäß Fig. 1 verlässt. In Fig. 2 ist dies daran ersichtlich, dass die vier mittleren
Gelenkstäbe 44 in einer schrägen Ausrichtung auf dem Schlosskörper 10 aufliegen, d.h.
bezüglich der Darstellung gemäß Fig. 2 sind die vier mittleren Gelenkstäbe 44 aus
der Papierebene herausgeschwenkt. Die Verriegelung des Gelenkschlosses in der zweiten
Schließstellung geschieht in analoger Weise zu der ersten Schließstellung, wobei durch
das Betätigen des Schließzylinders 62 der Riegel 66 in die Verriegelungsstellung gebracht
wird, in der der Riegel 66 in die zweite Verriegelungsvertiefung 52 des Schließstabs
46 eingreift und den Schließstab 46 hierdurch an dem Schlosskörper 10 verriegelt.
[0062] In der zweiten Schließstellung des Schließstabs 46 ist die Alarmeinrichtung 80 mittels
des Schließstabs 46 aktiviert, was auf eine einfache Weise ein automatisches Scharfschalten
der Alarmeinrichtung 80 erlaubt. Zum Erfassen der zweiten Schließstellung des Schließstabs
46 ist die Auslese-und Steuerschaltung 86 mit dem Schalter 92 verbunden, der über
das Übertragungselement 90 durch die Spitze des Schließstabs 46 indirekt betätigt
wird, sobald der Schließstab 46 in die zweite Schließstellung gebracht wird. Durch
die Zwischenschaltung des Übertragungselements 90, das beispielsweise als ein geradlinig
beweglicher, seitlich abkragender Betätigungsarm ausgebildet ist, kann der Schalter
92 außerhalb der Flucht der Aufnahmeöffnung 24 des Schlosskörpers 10 angeordnet sein,
wodurch der Schalter 92 besser vor Verschmutzung, Beschädigung oder Manipulation geschützt
werden kann.
[0063] Mit dem beweglichen Übertragungselement 90 ist das Sicherungselement 94 verbunden,
das bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel stiftförmig ist und das von der Druckfeder
96 umgeben ist. In der zweiten Schließstellung des Schließstabs 46 wird das Sicherungselement
94 mitsamt dem Übertragungselement 90 entgegen der Vorspannung der Druckfeder 96 in
eine Sicherungsstellung bewegt, in der das Sicherungselement 94 in die Abstützvertiefung
28 des Gehäuses 20 eingreift. In der zweiten Schließstellung des Schließstabs 46 gemäß
Fig. 2 blockieren der Schließstab 46 und das Sicherungselement 94 jeweils teilweise
die Alarmeinrichtung-Montageöffnung 32 des Gehäuses 20, um die Alarmeinrichtung 80
gegen Manipulation von außen zu schützen, wobei das Sicherungselement 94 sich in der
Abstützvertiefung 28 des Gehäuses 20 abstützt.
[0064] In der zweiten Schließstellung des Schließstabs 46 gemäß Fig. 2 hintergreift die
Rastnase 38 der elastischen Gehäusehülle 36 den Rastabsatz 56 des Schließstabs 46,
sodass wiederum ein Rastschluss gebildet ist, der auch im entriegelten Zustand für
eine Sicherung gegen ein unbeabsichtigtes Herausrutschen des Schließstabs 46 sorgt.
[0065] Nachdem das Gelenkschloss in die zweite Schließstellung gebracht wurde und der Schalter
92 von dem Schließstab 46 über das Übertragungselement 90 betätigt wurde, lässt die
Auswerte- und Steuerschaltung 86 zunächst ein Warteintervall und danach ein Kalibrierintervall
verstreichen, bevor sie in einen Überwachungsbetrieb übergeht. Dabei wird während
des Kalibrierintervalls mittels des neigungs- und erschütterungssensiblen Beschleunigungssensors
84 die Lage des Gelenkschlosses (Ausrichtung relativ zur Schwerkraft) erfasst und
gespeichert. Im nachfolgenden Überwachungsbetrieb vergleicht die Auswerte- und Steuerschaltung
86 daraufhin wiederholt eine mittels des Beschleunigungssensors 84 jeweils detektierte
aktuelle Lage des Gelenkschlosses mit der gespeicherten Lage und löst ein Alarmsignal
aus, wenn der Vergleich eine vorbestimmte Mindestabweichung übersteigt. Durch das
Warteintervall wird es dem Benutzer ermöglicht, den Verriegelungsvorgang zu beenden,
ohne ein Alarmsignal auszulösen.
[0066] Das im Fall eines Alarmereignisses mittels des akustischen Signalgebers 88 erzeugte
akustische Alarmsignal wird zwischen der ersten Kammer 21 und der zweiten Kammer 22
des Gehäuses 20 geführt und kann das Gehäuse 20 über mehrere Schallaustrittsöffnungen
(nicht gezeigt) an verschiedenen Seiten des Gehäuses 20 verlassen. Da der akustische
Signalgeber 88 durch diese Bauweise im Inneren des Schlosskörpers 10 verborgen ist,
kann er selbst nicht manipuliert werden, was die Sicherheit der Alarmeinrichtung 80
weiter erhöht.
[0067] Die Ausgabe eines derartigen Alarmsignals kann nur durch den befugten Benutzer gestoppt
werden. Dazu ist es notwendig, durch Betätigen des Schließzylinders 62 mittels des
Schlüssels 64 den Schließstab 46 zunächst zu entriegeln und den Schließstab 46 daraufhin
ein Stück aus dem Schlosskörper 10 herauszuziehen, wodurch das mittels der Druckfeder
96 vorgespannte Übertragungselement 90 den Kontakt zum Schalter 92 verliert (AUS-Stellung
des Schalters 92) und die Auslese-und Steuerschaltung 86 die Ausgabe des Alarmsignals
unterbindet. Die Alarmeinrichtung 80 kann demnach ausschließlich im entriegelten Zustand
des Schließzylinders 62 deaktiviert werden. In diesem Zustand kann der Gelenkstabbügel
40 für den Transport wieder in die Zollstockkonfiguration gebracht werden, und der
Schließstab 46 kann für den Transport in der ersten Schließstellung verriegelt werden.
Bezugszeichenliste
[0068]
- 10
- Schlosskörper
- 20
- Gehäuse
- 21
- erste Kammer
- 22
- zweite Kammer
- 23
- Durchtrittsöffnung
- 24
- Aufnahmeöffnung
- 26
- Schlüsseleinführöffnung
- 28
- Abstützvertiefung
- 31
- Verriegelungsmechanismus-Montageöffnung
- 32
- Alarmeinrichtung-Montageöffnung
- 34
- Kammerdeckel
- 36
- Gehäusehülle
- 38
- Rastnase
- 40
- Gelenkstabbügel
- 41
- erstes Ende des Gelenkstabbügels
- 42
- zweites Ende des Gelenkstabbügels
- 44
- Gelenkstab
- 46
- Schließstab
- 48
- Gelenkachse
- 51
- erste Verriegelungsvertiefung
- 52
- zweite Verriegelungsvertiefung
- 54
- Rastvertiefung
- 56
- Rastabsatz
- 60
- Verriegelungsmechanismus
- 62
- Schließzylinder
- 64
- Schlüssel
- 66
- Riegel
- 80
- Alarmeinrichtung
- 82
- elektrische Energiequelle
- 84
- Beschleunigungssensor
- 86
- Auslese-und Steuerschaltung
- 88
- akustischer Signalgeber
- 90
- Übertragungselement
- 92
- Schalter
- 94
- Sicherungselement
- 96
- Druckfeder
1. Gelenkschloss, umfassend einen Schlosskörper (10), der einen Verriegelungsmechanismus
(60) aufweist, und einen Gelenkstabbügel (40), der mehrere schwenkbar miteinander
verbundene Gelenkstäbe (44) und einen Schließstab (46) aufweist, wobei ein erstes
Ende (41) des Gelenkstabbügels (40) an dem Schlosskörper (10) dauerhaft befestigt
ist und der Schließstab (46) ein freies zweites Ende (42) des Gelenkstabbügels (40)
bildet, wobei der Schließstab (46) mittels des Verriegelungsmechanismus (60) an dem
Schlosskörper (10) verriegelbar ist,
wobei der Schlosskörper (10) ferner eine Alarmeinrichtung (80) zum Ausgeben eines
Alarmsignals umfasst, wobei der Schließstab (46) wahlweise in einer ersten Schließstellung
oder in einer zweiten Schließstellung an dem Schlosskörper (10) verriegelbar ist,
wobei die Alarmeinrichtung (80) nicht aktivierbar ist, wenn der Schließstab (46) die
erste Schließstellung einnimmt, und wobei die Alarmeinrichtung (80) aktivierbar oder
aktiviert ist, wenn der Schließstab (46) die zweite Schließstellung einnimmt, dadurch gekennzeichnet,
dass der Schlosskörper (10) eine Rasteinrichtung aufweist, die dazu ausgebildet ist, den
Schließstab (46) in der ersten Schließstellung und/oder in der zweiten Schließstellung
kraftschlüssig zu halten.
2. Gelenkschloss nach Anspruch 1,
wobei die Rasteinrichtung eine Erhebung und eine Vertiefung aufweist, die an einem
Abschnitt des Schlosskörpers (10) und an dem Schließstab (46) vorgesehen sind und
in einer elastisch eingreifenden Weise zusammenwirken.
3. Gelenkschloss nach Anspruch 1 oder 2,
wobei die Rasteinrichtung einen elastischen Abschnitt (38) eines Gehäuses oder einer
Gehäusehülle (36) des Schlosskörpers (10) umfasst, der mit einem Gegenabschnitt (54,
56) des Schließstabs (46) rastend zusammenwirkt.
4. Gelenkschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Alarmeinrichtung (80) dadurch aktivierbar ist, dass der Schließstab (46)
in die zweite Schließstellung gebracht wird; oder dadurch, dass der Schließstab (46)
in die zweite Schließstellung gebracht wird und der Verriegelungsmechanismus (60)
in eine Verriegelungsstellung gebracht wird.
5. Gelenkschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei der Schlosskörper (10) einen Schalter (92) aufweist, der mittels des Schließstabs
(46) betätigbar ist, indem der Schließstab (46) in die zweite Schließstellung gebracht
wird.
6. Gelenkschloss nach Anspruch 5,
wobei der Schlosskörper (10) einen Einführkanal für ein Einführen des Schließstabs
(46) in den Schlosskörper (10) aufweist, wobei der Schalter (92) in dem Schlosskörper
außerhalb des Einführkanals und außerhalb einer axialen Verlängerung des Einführkanals
angeordnet ist, und wobei der Schlosskörper (10) ein Übertragungselement (90) aufweist,
über das der Schalter (92) mittels des Schließstabs (46) indirekt betätigbar ist.
7. Gelenkschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die zweite Schließstellung des Schließstabs (46) bezüglich einer Einführrichtung
des Schließstabs (46) in den Schlosskörper (10) tiefer im Schlosskörper (10) gelegen
ist als die erste Schließstellung.
8. Gelenkschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Alarmeinrichtung (80) wenigstens eine der folgenden Komponenten aufweist:
- eine elektrische Energiequelle (82) zur Energieversorgung von weiteren Komponenten
der Alarmeinrichtung (80),
- einen Beschleunigungssensor (84),
- eine Auswerte- und Steuerschaltung (86),
- einen akustischen und/oder optischen Signalgeber (88), und/oder
- eine Funksendeeinheit zum drahtlosen Aussenden eines Alarmsignals.
9. Gelenkschloss nach Anspruch 8,
wobei der Schlosskörper (10) an wenigstens zwei verschiedenen Seiten eine Schallaustrittsöffnung
aufweist, die über einen jeweiligen Schallführungskanal mit dem akustischen Signalgeber
(88) kommuniziert; wobei der akustische Signalgeber (88) vorzugsweise außerhalb der
Flucht des jeweiligen Schallführungskanals angeordnet ist.
10. Gelenkschloss nach Anspruch 8 oder 9,
wobei die Auswerte- und Steuerschaltung (86) dazu ausgebildet ist, für das Aktivieren
der Alarmeinrichtung (80) zunächst ein Warteintervall und danach ein Kalibrierintervall
verstreichen zu lassen, bevor die Auswerte- und Steuerschaltung (86) in einen Überwachungsbetrieb
übergeht; wobei die Auswerte- und Steuerschaltung (86) ferner dazu ausgebildet ist,
während des Kalibrierintervalls mittels des Beschleunigungssensors (84) eine Lage
des Gelenkschlosses zu erfassen und diese zu speichern, und wobei die Auswerte- und
Steuerschaltung (86) dazu ausgebildet ist, während des Überwachungsbetriebs wiederholt
eine mittels des Beschleunigungssensors (84) detektierte aktuelle Lage des Gelenkschlosses
mit der gespeicherten Lage zu vergleichen und ein Alarmsignal auszulösen, wenn der
Vergleich eine vorbestimmte Mindestabweichung ergibt;
wobei die Auswerte- und Steuerschaltung (86) vorzugsweise dazu ausgebildet ist, die
Alarmeinrichtung (80) zu deaktivieren, wenn der Schließstab (46) die zweite Schließstellung
verlässt.
11. Gelenkschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei der Schlosskörper (10) ein gemeinsames Gehäuse (20) für den Verriegelungsmechanismus
(60) und die Alarmeinrichtung (80) umfasst, wobei das gemeinsame Gehäuse (20) eine
erste Kammer (21) für den Verriegelungsmechanismus (60) und eine von der ersten Kammer
(21) getrennte zweite Kammer (22) für die Alarmeinrichtung (80) aufweist.
12. Gelenkschloss nach Anspruch 11,
wobei das gemeinsame Gehäuse (20) durch ein einziges Gussteil gebildet ist;
und/oder
wobei die zweite Kammer (22) für die Alarmeinrichtung (80) an der von dem Gelenkstabbügel
(40) abgewandten Seite der ersten Kammer (21) angeordnet ist;
und/oder
wobei die erste Kammer (21) mit Ausnahme einer Verriegelungsmechanismus-Montageöffnung
(31), einer Schlüsseleinführöffnung (26), einer optionalen Eintrittsöffnung (24) zum
Einführen des Schließstabs (46), einer optionalen Durchtrittsöffnung (23) zum Durchtreten
des Schließstabs (46) in die zweite Kammer (22) und optionalen Fixieröffnungen zum
Einsetzen von Fixierelementen für den Verriegelungsmechanismus (60) geschlossen ist,
wobei durch die Verriegelungsmechanismus-Montageöffnung (31) der Verriegelungsmechanismus
(60) in die erste Kammer (21) einsetzbar ist und wobei der Schließstab (46) die Verriegelungsmechanismus-Montageöffnung
(31) zumindest teilweise blockiert, wenn der Schließstab (46) die erste Schließstellung
oder die zweite Schließstellung einnimmt.
13. Gelenkschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei der Gelenkstabbügel (40) in eine Zollstockkonfiguration zusammenfaltbar ist,
in der die Gelenkstäbe (44) und der Schließstab (46) parallel zueinander verlaufen,
wobei der Gelenkstabbügel (40) in die Zollstockkonfiguration bringbar ist, wenn der
Schließstab (46) die erste Schließstellung einnimmt und/oder wenn der Schließstab
(46) eine unverriegelte Transportstellung einnimmt, und wobei der Gelenkstabbügel
(40) nicht in die Zollstocckonfiguration bringbar ist, wenn der Schließstab (46) die
zweite Schließstellung einnimmt.
14. Gelenkschloss, umfassend einen Schlosskörper (10), der einen Verriegelungsmechanismus
(60) aufweist, und einen Gelenkstabbügel (40), der mehrere schwenkbar miteinander
verbundene Gelenkstäbe (44) und einen Schließstab (46) aufweist, wobei ein erstes
Ende (41) des Gelenkstabbügels (40) an dem Schlosskörper (10) dauerhaft befestigt
ist und der Schließstab (46) ein freies zweites Ende (42) des Gelenkstabbügels (40)
bildet, wobei der Schließstab (46) mittels des Verriegelungsmechanismus (60) an dem
Schlosskörper (10) verriegelbar ist,
wobei der Schlosskörper (10) ferner eine Alarmeinrichtung (80) zum Ausgeben eines
Alarmsignals umfasst, wobei der Schließstab (46) wahlweise in einer ersten Schließstellung
oder in einer zweiten Schließstellung an dem Schlosskörper (10) verriegelbar ist,
wobei die Alarmeinrichtung (80) nicht aktivierbar ist, wenn der Schließstab (46) die
erste Schließstellung einnimmt, und wobei die Alarmeinrichtung (80) aktivierbar oder
aktiviert ist, wenn der Schließstab (46) die zweite Schließstellung einnimmt,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Gelenkstabbügel (40) in eine Zollstockkonfiguration zusammenfaltbar ist, in der
die Gelenkstäbe (44) und der Schließstab (46) parallel zueinander verlaufen, wobei
der Gelenkstabbügel (40) in die Zollstockkonfiguration bringbar ist, wenn der Schließstab
(46) die erste Schließstellung einnimmt und/oder wenn der Schließstab (46) eine unverriegelte
Transportstellung einnimmt, und wobei der Gelenkstabbügel (40) nicht in die Zollstocckonfiguration
bringbar ist, wenn der Schließstab (46) die zweite Schließstellung einnimmt.