[0001] Die Erfindung betrifft einen Gewehrlauf mit integrierter Patronenführung nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft außerdem ein Repetiergewehr mit
einem derartigen Gewehrlauf.
[0002] Eine störungsfreie Patronenzufuhr in das Patronenlager eines Laufs stellt bei Handfeuerwaffen
eine für die ordnungsgemäße Funktion wichtige Voraussetzung dar. Es muss insbesondere
sichergestellt werden, dass es beim Laden der Handfeuerwaffe zu keiner durch die Patronen
bedingten Ladehemmung oder Fehlfunktion kommt und auch unterschiedliche Munitionstypen
ohne Störungen in das Patronenlager gelangen. Um derartige Störungen zu vermeiden,
sind bereits Waffen bekannt, in deren Lauf spezielle Patronenzuführungen die Unterstützung
der Patronenzufuhr zum Patronenlager vorgesehen sind.
[0003] Aus der britischen Patentanmeldung
GB 555 265 A ist eine Zuführvorrichtung bekannt, die das Zuführen einer Patrone in das Patronenlager
einer automatischen Waffe unterstützt. Die Zuführvorrichtung umfasst dabei einen schwenkbaren,
gefederten Zuführhebel der nahe dem Patronenlager der Waffe angeordnet ist. Über den
Verschlussblock wird die Patrone dabei in die Richtung des Patronenlagers befördert,
wobei die Nase der Patrone zunächst gegen das freie Ende des Zuführhebels drückt.
Der schwenkbare Zuführhebel, der die Patrone in das Patronenlager leitet, wird dabei
mit zunehmendem Vorschub der Patrone in eine zur Aufnahme des Zuführhebels vorgesehene
Aussparung gedrückt. Die für den Zuführhebel vorgesehene Aussparung ist jedoch anfällig
für Verschmutzungen, wodurch die Funktionsweise des Zuführhebels und somit ein sicheres
Zuführen der Patrone beeinträchtigt werden kann. Außerdem ist die Herstellung sowie
ein Austauschen oder Reinigen der Zuführvorrichtung relativ aufwändig.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Gewehrlauf und ein Repetiergewehr mit einem solchen
Gewehrlauf zu schaffen, die eine verbesserte Patronenzuführung ermöglichen.
[0005] Diese Aufgabe wird durch einen Gewehrlauf mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch
ein Repetiergewehr mit den Merkmalen des Anspruchs 13 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen
und vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0006] Bei dem erfindungsgemäßen Gewehrlauf ist das mindestens eine Führungselement in einer
parallel zur Laufbohrung verlaufenden Führungsaufnahme im Gewehrlauf verschiebbar
geführt. Das Führungselement kann so zwischen einer ausgefahrenen Führungsstellung
und einer eingeschobenen Feuerstellung verschoben werden. Über das Führungselement
wird die Bewegung der Patrone beim Einführen in das Patronenlager begrenzt und die
Patrone geführt. In der Feuerstellung ist das Führungselement in den Lauf eingeschoben
und dort gut geschützt.
[0007] In einer besonders zweckmäßigen Ausführung weist die Patronenführung zwei oberhalb
des Patronenlagers angeordnete, zueinander parallele Führungsaufhahmen mit jeweils
einem darin parallel zur Laufbohrung verschiebbaren Führungselement auf. Auf diese
Weise ist eine besonders einfache und dennoch genaue Führung möglich. Die Führungselemente
dienen dabei als Begrenzung, zwischen denen die Patrone, insbesondere das bei der
Nachführung aus dem Magazin schräg nach oben ragende Geschoss, geführt und so die
Patrone sicher bis in das Patronenlager gefördert werden kann. Anstelle der beiden
Führungselemente kann aber auch nur ein, z.B. als Schieber ausgeführtes, einzelnes
Führungselement mit einer an die Außenkontur der Patronen angepassten Innenkontur
zum Einsatz gelangen.
[0008] Vorzugsweise sind die mindestens eine Führungsaufhahme und das darin verschiebbare
Führungselement oberhalb des Patronenlagers angeordnet. Dadurch können Patronen geführt
werden, die von einem unterhalb des Laufs angeordneten Magazin nachgeführt werden.
[0009] In einer fertigungstechnisch einfachen und dennoch robusten Ausführung können das
Führungselement stiftförmig und die zugehörige Führungsaufhahme als Bohrung ausgebildet
sein. Das stiftförmige Führungselement kann in der Bohrung passgenau geführt werden
und die als Bohrung ausgeführte Führungsaufnahme ist gut vor Verschmutzung und dadurch
bedingten Funktionsstörungen geschützt.
[0010] Vorzugsweise ist das Führungselement innerhalb der Führungsaufnahme zwischen einer
eingeschobenen Feuerstellung und einer ausgefahrenen Führungsstellung axial verschiebbar
geführt. Das Führungselement wird zweckmäßigerweise durch ein Federelement in die
ausgefahrene Führungsstellung gedrückt. Das in einer vorteilhaften Ausführung z.B.
als Schraubendruckfeder ausgebildete Federelement kann in der Führungsaufnahme angeordnet
sein. Durch ein dem Führungselement zugeordnetes Anschlagelement kann die Verschiebung
des Führungselements innerhalb der Führungsaufnahme bei der Bewegung in die ausgefahrene
Führungsstellung begrenzt und dadurch ein Herausfallen des Führungselements aus der
Führungsaufnahme verhindert werden. Das z.B. als Kopf einer Schraube ausgeführte Anschlagelement
kann mit einer Kante bzw. Stufe an dem Führungselement zusammenwirken.
[0011] In einer weiteren Ausgestaltung kann die Patronenführung ferner eine in der Öffnung
des Gewehrlaufs angeordnete Zuführrampe aufweisen. Durch die Zuführrampe wird der
Spielraum für die Patrone innerhalb der Öffnung weiter eingeschränkt und somit die
Möglichkeiten für ein Verkanten oder Verklemmen weiter verringert. Diese Zuführrampe
ist zweckmäßigerweise austauschbar und kann bei Bedarf so an unterschiedliche Patronen
angepasst werden. Bevorzugt weist die Zuführrampe dabei eine in Richtung des Patronenlagers
ansteigende Einführschräge für das sichere Einführen der Patrone in das Patronenlager
auf.
[0012] Die Erfindung betrifft außerdem ein Repetiergewehr mit einem derartigen Gewehrlauf
und einem Verschluss, der eine mit dem Gewehrlauf zusammenwirkende Kammer enthält.
Durch die in die Öffnung am hinteren Ende des Gewehrlaufs eingreifende Kammer ist
das mindestens eine Führungselement verschiebbar und kann in die Führungsaufnahme
eingedrückt werden.
[0013] Weitere Besonderheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung. Es zeigen:
- Fig.1
- einen hinteren Teil des erfindungsgemäßen Gewehrslaufs mit einer Patronenzuführung
in einer Explosionsdarstellung;
- Fig. 2
- einen Systemkasten eines Repetiergewehrs mit einem erfindungsgemäßen Gewehrlauf in
einem Längsschnitt;
- Fig. 3
- eine Schnittansicht eines Teils des Gewehrlaufs in einer ersten Schnittebene;
- Fig. 4
- eine Schnittansicht eines Teils des Gewehrlaufs in einer zweiten Schnittebene und
- Fig. 5
- einen Systemkasten eines Repetiergewehrs mit einem erfindungsgemäßen Gewehrlauf in
einer Perspektivansicht.
[0014] In Figur 1 ist der hintere Teil eines erfindungsgemäßen Gewehrlaufs 1 mit einer integrierten
Patronenführung 2 in einer Explosionsdarstellung gezeigt. Die Patronenzuführung 2
umfasst eine Zuführrampe 3 sowie zwei durch jeweils ein stiftförmiges Führungselement
4 und ein zugehöriges Federelement 5 gebildete Führungseinrichtungen.
[0015] Wie aus Figur 2 hervorgeht, enthält der über bolzenförmige Halteelemente 6 auf einem
Systemkasten 7 befestigte Gewehrlauf 1 in an sich bekannter Weise eine Laufbohrung
8 mit einem Patronenlager 9 und eine Öffnung 10 an einem Laufende 11 des Gewehrlaufs
1 zur Aufnahme einer Kammer 12 eines auf dem Systemkasten 7 verschiebbaren Verschlusses
13. In dem Systemkasten 7 ist außerdem eine herausnehmbare Abzugseinheit 14 mit einem
Magazin 15 zur Aufnahme mehrerer Patronen angeordnet.
[0016] In den unterschiedlichen Schnittansichten von Figur 3 und 4 ist erkennbar, dass die
beiden stiftförmigen Führungselemente 4 und die hier als Schraubendruckfeder ausgebildeten
Federelemente 5 in zwei oberhalb der Laufbohrung 8 angeordneten und zu dieser parallelen
Führungsaufnahmen 16 angeordnet sind. Die sowohl zueinander parallelen als auch parallel
zu Laufbohrung verlaufenden Führungsaufnahmen 16 sind in dem gezeigten Ausführungsbeispiel
als Bohrungen ausgebildet. In den insbesondere als Sacklochbohrungen ausgebildeten
Führungsaufhahmen 16 sind die beiden stiftförmigen Führungselemente 4 verschiebbar
geführt und werden durch die beiden Federelemente 5 in Richtung des hinteren Endes
des Gewehrlaufs 1 gedrückt. Die Führungsaufnahmen 16 sind derart ausgebildet, dass
sie die Federelemente 5 und die stiftförmigen Führungselemente 4 vollständig aufnehmen
können und die stiftförmigen Führungselemente 4 entgegen der Kraft der Federelemente
5 bis zum Boden 17 der Öffnung 10 am Laufende 11 des Laufs eingedrückt werden können.
Die stiftförmigen Führungselemente 4 sind innerhalb der Führungsaufhahmen 16 zwischen
einer eingeschobenen Feuerstellung und einer ausgefahrenen Führungsstellung axial
verschiebbar geführt.
[0017] Wie aus Figur 4 hervorgeht, ist in dem Gewehrlauf 1 außerdem ein mit den Führungselementen
4 zusammenwirkendes Anschlagelement 18 zur Begrenzung der Bewegung der stiftförmigen
Führungselemente 4 in Richtung der Kammer 12 bzw. des hinteren Endes des Gewehrlaufs
1 angeordnet. Bei der gezeigten Ausführung wird das Anschlagelement 18 durch eine
in eine Gewindebohrung 19 im Boden 17 der Öffnung 10 in Axialrichtung des Gewehrlaufs
1 eingeschraubte Halteschraube gebildet.
[0018] In Figur 1 ist erkennbar, dass das schraubenförmige Anschlagelement 18 mit seinem
verbreiterten Kopf 20 in einer Ausfahrstellung der Führungselemente 4 zur Anlage an
einer Stufe 21 der Führungselemente 4 gelangt. Die Stufe 21 an den Führungselementen
4 wird bei der gezeigten Ausführung durch seitliche Abflachungen 22 an den Führungselementen
4 gebildet.
[0019] An dem Laufende 11 ist innerhalb der Öffnung 10 ferner die Zuführrampe 3 für die
Zuführung einer Patrone zum Patronenlager 12 angeordnet. Die unterhalb des Patronenlagers
12 angeordnete Zuführrampe 3 ist über eine Schraube 23 fixiert und weist eine in Richtung
des Patronenlagers 12 ansteigende Einführschräge 24 mit einer an die Außenkontur der
Patrone angepassten halbschalenförmigen Innenkontur auf.
[0020] Fig. 5 zeigt die Zuführung einer Patrone in den erfindungsgemäßen Gewehrlauf 1. Über
die Kammer 12 des nach der Abgabe eines Schusses zum Repetieren und Auswerfen einer
leeren Hülse zurückgezogenen Verschlusses 13 wird eine aus dem Magazin 15 nachgeführte
neue Patrone 25 durch erneutes Vorschieben des Verschlusses 13 nach vorne in Richtung
des Patronenlagers 9 geschoben. Dabei wird die Patrone 25 über die Zuführrampe 3 zunächst
schräg nach oben gelenkt. Wenn das Geschoss 26 der neuen Patrone 25 dabei zur Anlage
an der Unterseite der in die Öffnung 10 ragenden Führungselementen 4 gelangt, wird
die Patrone 25 umgelenkt und in das Patronenlager 9 geleitet. Durch die Führungselemente
4 wird dabei das sichere Einführen der Patrone 25 in das Patronenlager 9 ohne ein
Verklemmen oder Verkanten gewährleistet. Beim weiteren Vorschieben der Verschlusses
13 wird von der Kammer 12 nicht nur die Patrone 25 vollständig in das Patronenlager
9, sondern auch die Führungselemente 4 werden entgegen der Kraft der Federelemente
5 eingedrückt, bis die Kammer 12 zur Anlage am Boden 17 der Öffnung 10 kommt und gegenüber
dem Gewehrlauf 1 verriegelt wird. Sobald der Verschluss 13 und damit auch die Kammer
12 wieder zurückgezogen werden, gelangen die stiftförmigen Führungselemente 4 wieder
in die in Figur 5 gezeigte Ausgangsposition. Dann kann ein erneuter Nachladevorgang
erfolgen.
Bezugszeichenliste
[0021]
- 1
- Gewehrlauf
- 2
- Patronenführung
- 3
- Zuführeinrichtung
- 4
- Führungselement
- 5
- Federelement
- 6
- Halteelement
- 7
- Systemkasten
- 8
- Laufbohrung
- 9
- Patronenlager
- 10
- Öffnung
- 11
- Laufende
- 12
- Kammer
- 13
- Verschluss
- 14
- Abzugseinheit
- 15
- Magazin
- 16
- Führungsaufnahme
- 17
- Boden
- 18
- Anschlagelement
- 19
- Gewindebohrung
- 20
- Kopf
- 21
- Stufe
- 22
- Abflachung
- 23
- Schraube
- 24
- Einführschräge
- 25
- Patrone
- 26
- Geschoss
1. Gewehrlauf (1) mit integrierter Patronenführung (2), wobei der Gewehrlauf (1) eine
Laufbohrung (8) mit einem Patronenlager (9) und eine hintere Öffnung (10) zur Einführung
einer Patrone (25) in das Patronenlager (9) und die Patronenführung (2) mindestens
ein im Gewehrlauf (1) angeordnetes Führungselement (4) zur Führung der Patrone (25)
bei deren Einführung in das Patronenlager (9) enthält, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Führungselement (4) in einer parallel zur Laufbohrung (8) verlaufenden
Führungsaufnahme (16) im Gewehrlauf (1) verschiebbar geführt ist.
2. Gewehrlauf (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Führungsaufnahme (16) und das darin verschiebbare Führungselement
(4) oberhalb des Patronenlagers (9) angeordnet sind.
3. Gewehrlauf (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Patronenführung (2) zwei zueinander parallele Führungsaufnahmen (16) mit jeweils
einem darin parallel zur Laufbohrung (8) verschiebbaren Führungselement (4) enthält.
4. Gewehrlauf (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungselement (4) stiftförmig und die zugehörige Führungsaufnahme (16) als
Bohrung ausgebildet ist.
5. Gewehrlauf (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das das Führungselement (4) innerhalb der Führungsaufhahme (16) zwischen einer eingeschobenen
Feuerstellung und einer ausgefahrenen Führungsstellung axial verschiebbar geführt
ist.
6. Gewehrlauf (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungselement (4) durch ein Federelement (5) in die ausgefahrene Führungsstellung
gedrückt wird.
7. Gewehrlauf (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (5) in der Führungsaufnahme (4) angeordnet ist.
8. Gewehrlauf (1) nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass dem Führungselement (4) ein Anschlagelement (18) zur Begrenzung der Verschiebung
des Führungselements (4) innerhalb der Führungsaufnahme (16) zugeordnet ist.
9. Gewehrlauf (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlagelement (18) mit einer Kante bzw. Stufe (21) an dem Führungselement (4)
zusammenwirkt.
10. Gewehrlauf (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Patronenführung (2) eine in der hinteren Öffnung (10) angeordnete Zuführrampe
(3) aufweist.
11. Gewehrlauf (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführrampe (3) unterhalb des Patronenlagers (9) angeordnet ist.
12. Gewehrlauf (1) nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführrampe (3) eine in Richtung des Patronenlagers (12) ansteigende Einführschräge
(24) enthält.
13. Repetiergewehr mit einem Gewehrlauf (1) und einem Verschluss (13), der eine mit dem
Gewehrlauf (1) zusammenwirkende Kammer (12) enthält, dadurch gekennzeichnet, dass der Gewehrlauf (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12 ausgebildet ist.
14. Repetiergewehr nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Führungselement (4) durch die Kammer (12) verschiebbar ist.