Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft eine Schneidmühle zum schneidenden Zerkleinern von Proben,
insbesondere im Labormaßstab mit einem um eine horizontal verlaufende Achse rotierenden
Schneidrotor.
Hintergrund der Erfindung
[0002] Schneidmühlen zerkleinern die Proben durch einen scherenartigen Schneideffekt, typischerweise
zwischen einem rotierenden Schneidrotor mit einer oder mehreren sich im Wesentlichen
axial erstreckenden Schneiden und einer oder mehrerer sich ebenfalls im Wesentlichen
axial erstreckenden stationären Gegenschneiden. Solche Labor-Schneidmühlen sind insbesondere
geeignet zur Zerkleinerung von zähen oder faserigen Proben, z.B. biologischen Proben
wie Stroh aber z.B. auch Kunststofffolien, um nur einige Beispiele zu nennen. Beispiele
für solche Labor-Schneidmühlen sind z.B. die Pulverisette® 19 und die Pulverisette®
25 der Anmelderin, auf deren grundsätzliche Konstruktion hiermit verwiesen wird. Entsprechende
Produktbeschreibungen der Pulverisette® 19 und der Pulverisette® 25 finden sich z.B.
unter
www.fritsch.de.
[0003] Bei diesen Schneidmühlen wird typischerweise mehr oder weniger rieselfähiges Schüttgut
ggf. über einen Einfülltrichter in die Mahlkammer eingefüllt, in welcher der Schneidrotor
horizontal rotiert. Der Schneidrotor kann unterschiedliche Geometrien aufweisen, z.B.
sogenannte V-Schneiden besitzen, welche einen Drall und dadurch eine gute Schneidwirkung
vor allem zur Zerkleinerung von zäh-elastischen Materialien und Folien aufweist. Hieran
wird deutlich, dass die Definition einer im Wesentlichen axial verlaufenden Schneide
nicht darauf beschränkt ist, dass die Schneide streng parallel zur Rotationsachse
verläuft, sondern auch schräg verlaufende Schneiden mit einer achsparallelen Komponente
umfassen soll. Die im Wesentlichen axial verlaufenden Schneiden können also auch schräg
zur Rotationsachse verlaufen, was im Prinzip einer Schraubenlinie entspricht. Unterhalb
des Schneidrotors befindet sich typischerweise ein Sieb, z.B. eine Siebkassette, durch
welche dasjenige Probenmaterial, welches bereits hinreichend stark zerkleinert wurde,
hindurchrieseln kann, um in einem darunterliegenden Auffanggefäß aufgefangen zu werden.
Hinsichtlich weiterer konstruktive Details, die den Fachmann auf diesem Gebiet grundsätzlich
bekannt sind, wird auf die Produktbeschreibungen zu den Schneidmühlen Pulverisette®
19 und Pulverisette® 25 der Anmelderin verwiesen, welche zum Zeitpunkt der Anmeldung
und deren Offenlegung unter
www.fritsch.de herunterladbar sind, und welche in Bezug auf die grundsätzliche Konstruktion einer
solchen Schneidmühle hiermit durch Referenz inkorporiert werden.
[0004] Bei einer solchen Schneidmühle wird das Drehmoment von der Motorwelle auf eine Rotoraufnahme
z.B. mittels einer Passfeder übertragen. Diese Rotoraufnahme war bei bisherigen Schneidmühlen
typischerweise fest verbaut und konnte nur unter weitgehender Demontage des Gerätes
aus dem Gerät ausgebaut werden. Die Dichtung der Rotoraufnahme erfolgte bei diesen
Labor-Schneidmühlen typischerweise mittels Filzringen.
[0005] Der Verwendung einer separaten Rotoraufnahme erlaubt zwar ein einfaches händisches
Einfügen des Schneidrotors auf die Rotoraufnahme, allerdings wird die Drehmomentübertragung
bei manchen bisher bekannten Schneidmühlen relativ weit außen über Mitnehmerstiften
bewerkstelligt, was wiederum dazu geführt hat, dass auf einem relativ großen Durchmesser
gedichtet wurde. Bezogen auf eine vordefinierte Drehzahl bedeutet ein großer Durchmesser
der Dichtung eine relative hohe Umfangsgeschwindigkeit an der Dichtung, was wiederum
mit einer relativ großen Wärmeentwicklung einhergeht. Ferner war bei bisherigen Schneidmühlen
die Rotoraufnahme typischerweise nicht einfach zur Reinigung entnehmbar. Darüber hinaus
waren die verwendeten Filzringe ebenfalls nicht einfach ohne Weiteres auszutauschen.
Obwohl sich die Dichtung mittels der Filzringe grundsätzlich bewährt hat, konnten
überdies z.B. Wachse, Öle oder Harze an die Dichtung gelangen und die Dichtwirkung
eventuell beeinträchtigen.
[0006] Diese Filzdichtungen haben sich dennoch grundsätzlich bewährt und wurden daher über
Jahrzehnte verwendet. Nichtsdestotrotz ist das Dichtkonzept bei einer Schneidmühle
verbesserungsfähig. Insbesondere kann die Zugänglichkeit der Dichtung weiter verbessert
werden.
Allgemeine Beschreibung der Erfindung
[0007] Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung eine Schneidmühle der eingangs genannten
Art bereit zu stellen, welche wartungsfreundlich ist und/oder welche sich insbesondere
im Bereich der Mahlkammerrückwand und der Antriebswelle gut reinigen lässt.
[0008] Ein weiterer Aspekt der Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schneidmühle bereit zu
stellen, welche im Bereich der Antriebswelle, trotz einer ggf. hohen Umfangsgeschwindigkeit
an Dichtungsstellen, eine geringe Wärmeentwicklung aufweist.
[0009] Ein weiterer Aspekt der Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schneidmühle bereit zu
stellen, welche eine gute Dichtwirkung zwischen der Mahlkammer und dem Bereich des
Antriebsmotors aufweist.
[0010] Ein weiterer Aspekt der Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schneidmühle bereit zu
stellen, welche einen verbesserten Zugang zur Dichtung der Antriebswelle in der Mahlkammerrückwand
erlaubt.
[0011] Die Aufgabe der Erfindung wird durch den Gegenstand der unabhängigen Patentansprüche
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen
Patentansprüche.
[0012] Die Erfindung betrifft eine Schneidmühle zum schneidenden Zerkleinern von Proben,
insbesondere im Labormaßstab. Solche Schneidmühlen zum schneidenden Zerkleinern von
Proben arbeiten nach dem Scherenprinzip. Die Schneiden des Schneidrotors und die Gegenschneiden
verlaufen dabei im Wesentlichen axial und radial versetzt zu der Rotationsachse des
Schneidrotors. Die Mahlkammer weist also vorzugsweise umfangsseitig axial versetzte
und im Wesentlichen axial verlaufende Gegenmesser auf, welche mit den Schneidmessern
des Schneidrotors zusammenwirken, derart dass die Proben zwischen den Schneidmessern
des Schneidrotors und den Gegenmessern nach dem Scherenprinzip zerschnitten werden,
wenn die Schneiden des Schneidrotors und die stationären Schneiden aneinander vorbeigleiten.
[0013] Hierbei soll im Wesentlichen axial verlaufend nicht auf Schneiden beschränkt sein,
die streng parallel zur Rotationsachse verlaufen. Vielmehr können die Schneiden insbesondere
auch schräg, z.B. entlang einer Schraubenlinie verlaufen bzw. Drall aufweisen. Z.B.
können Schneidrotoren mit sogenannten V-Schneiden verwendet werden, bei welchen die
Schneiden zwar axial versetzt zur Rotationsachse und im Wesentlichen axial, aber schräg
entlang einer Schraubenlinie verlaufen, so dass die Schneiden einen Drall aufweisen.
Derartige Labor-Schneidmühlen sind dem Fachmann grundsätzlich bekannt, vgl. z.B.
www.fritsch.de.
[0014] Die Schneidmühle umfasst
ein Gerätegehäuse,
einen insbesondere in dem Gerätegehäuse angeordneten Antriebsmotor und eine Antriebswelle,
welche die Motorwelle und ggf. weitere Wellenelemente wie z.B. ein auf die Motorwelle
aufgesetztes Rotoraufnahmeelement aufweisen kann,
eine Mahlkammer mit einem darin angeordneten Schneidrotor zum schneidenden Zerkleinern
der Proben in der Mahlkammer.
[0015] Der von der Antriebswelle drehend angetriebene Schneidrotor rotiert um eine Rotationsachse
innerhalb der Mahlkammer. Die Mahlkammer wird motorseitig axial, d.h. axial in Bezug
auf die Rotationsachse oder motor-stirnseitig, von einer Mahlkammerrückwand begrenzt.
Der Schneidrotor ist vorzugsweise im Großen und Ganzen zylindrisch und die motorseitige
Stirnfläche des zylindrischen Schneidrotors verläuft parallel zu der Mahlkammerrückwand.
Die Mahlkammerrückwand weist eine Wellendurchtrittsöffnung auf, durch welche hindurch
der Schneidrotor von der Antriebswelle antreibbar ist. Insbesondere erstreckt sich
die Antriebswelle durch die Wellendurchtrittsöffnung hindurch, um den Schneidrotor
in der Mahlkammer rotierend anzutreiben. Vorzugsweise verlaufen die Antriebswelle
und/oder die Rotationsachse des Schneidrotors horizontal und/oder die Mahlkammerrückwand
vertikal.
[0016] Anders als bei früheren Schneidmühlen ist nun die Wellendurchtrittsöffnung in der
Mahlkammerrückwand mittels einer Labyrinthdichtung gedichtet. Labyrinthdichtungen
werden manchmal auch als Spaltdichtungen bezeichnet, da sie eine berührungsfreie Wellendichtung
darstellen. Die Dichtwirkung beruht auf der Verlängerung des Strömungsweges durch
den abdichtenden Spalt, wodurch der Strömungswiderstand erhöht wird. Diese Wegverlängerung
kann z.B. durch ein Ineinandergreifen von Formelementen des Rotors und Stators, eine
sogenannte Verkämmung, erreicht werden.
[0017] Die Drehzahl des Schneidrotors bei der Schneidmühle kann z.B. im Intervall von 20
U/min bis 5000 U/min, vorzugsweise zwischen 50 und 3000 U/min betragen. Es hat sich
nun herausgestellt, dass bei manchen Schneidmühlen der Radius bzw. Umfang der Dichtungen
an der Mahlkammerrückwand konstruktionsbedingt relativ groß ist, was eine relativ
hohe Umfangsgeschwindigkeit an der Dichtung bewirkt. Die Verwendung einer Labyrinthdichtung
ist unter anderem vorteilhaft, da sie die Wärmeerzeugung an der Mahlkammerrückwand
reduzieren kann.
[0018] Ein weiterer Vorteil in der Verwendung einer Labyrinthdichtung an dieser Stelle ist,
dass ein verbesserter Zugang zu dem Bereich innerhalb und hinter der Wellendurchtrittsöffnung
in der Mahlkammerrückwand ermöglicht werden kann, so dass die Schneidmühle wartungsfreundlich
ist und insbesondere die Reinigung im Bereich der Wellendurchtrittsöffnung in der
Mahlkammerrückwand vereinfacht und verbessert werden kann. Dies kann z.B. beim Zerkleinern
von ölhaltigen oder harzigen Proben hilfreich sein, da dies bei herkömmlichen Schneidmühlen
ggf. dazu führen konnte, dass beim Zerkleinern der Proben öl- und/oder harzhaltige
Rückstände in den Bereich der Dichtung der Wellendurchtrittsöffnung diffundieren konnten.
[0019] Ein weiterer Vorteil in der Verwendung einer Labyrinthdichtung liegt in der Langlebigkeit
und Wartungsfreundlichkeit. Ferner kann die Labyrinthdichtung einfach ein- und ausgebaut
werden, z.B. um diese zu reinigen, zu kontrollieren und/oder auszutauschen.
[0020] Die Mahlkammer der Schneidmühle weist zumindest bereichsweise, vorzugsweise zumindest
unten, eine umfangsseitige Siebwandung auf, welche den Mahlraum von einem Auffangbehälter
trennt, derart, dass die Siebwandung solche Probenpartikel, die unter eine durch die
Sieböffnungen vordefinierte Partikelgröße zerkleinert wurden, direkt beim schneidenden
Zerkleinern der Proben durch die Sieböffnungen in den Auffangbehälter durchlässt.
[0021] Vorzugsweise ist die Siebwandung als Teil einer Siebkassette ausgebildet, wobei die
Siebkassette als Einheit unterhalb des Schneidrotors in die Mahlkammer einsetzbar
ist.
[0022] Weiter bevorzugt umfasst das Gerätegehäuse einen axial in Bezug auf die Rotationsachse
stirnseitigen Verschlussdeckel. Der Verschlussdeckel ist auf der der Mahlkammerrückwand
gegenüberliegenden Seite der Mahlkammer angeordnet und kann geöffnet werden, um die
Mahlkammer zu öffnen. Bei geöffneter Mahlkammer sind die Schneidrotor und/oder ggf.
weitere Teile wie die Siebkassette und/oder die Labyrinthdichtung aus der Mahlkammer
entnehmbar. Dadurch lassen sich die Teile austauschen, z.B. gegen einen anderen Schneidrotor
und/oder eine andere Siebkassette.
[0023] Der Schneidrotor ist einerseits auf die Antriebswelle gesteckt und damit motorseitig
über die Antriebswelle gelagert, und andererseits vorzugsweise auf der dem Motor bzw.
der Labyrinthdichtung gegenüberliegenden Seite in dem öffenbaren Verschlussdeckel,
wenn der Verschlussdeckel geschlossen ist. Hierzu kann der Verschlussdeckel ein z.B.
konusförmiges Gegenlager umfassen. Dieser Aufbau ermöglicht eine einfache Ausbaubarkeit
der Komponenten, z.B. zum Reinigen und Austauschen.
[0024] Der Schneidrotor ist dabei vorzugsweise koaxial oder konzentrisch per Hand auf die
Antriebswelle aufsteckbar und abnehmbar, wenn der Verschlussdeckel bzw. die Mahlkammer
geöffnet ist. Beim Öffnen des Verschlussdeckels wird das Gegenlager geöffnet und der
Schneidrotor kann anschließend händisch von der Antriebswelle abgezogen werden. Der
Schneidrotor ist hierzu z.B. lediglich auf die Antriebsachse aufgesteckt.
[0025] Das Drehmoment wird vorzugsweise durch eine formschlüssige Kupplung von der Antriebswelle
auf den Schneidrotor übertragen, wenn die Mahlkammer geschlossen ist. Hierzu sind
z.B. Mitnehmerelemente umfasst, welche formschlüssig in den Schneidrotor eingreifen,
wenn der Schneidrotor auf die Antriebswelle aufgesetzt ist, um das Drehmoment mittels
der Mitnehmerelemente auf den Schneidrotor zu übertragen.
[0026] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Antriebswelle mehrteilig
ausgebildet und umfasst zumindest eine Primärwelle, das kann z.B. direkt die Motorwelle
sein, und ein auf der Primärwelle koaxial aufgesetztes Zwischenstück, das sogenannte
Rotoraufnahmeelement. Das Rotoraufnahmeelement ist dann koaxial auf die Primärwelle
aufgesteckt und es sind Kupplungsmittel zwischen der Primärwelle und dem Rotoraufnahmeelement
umfasst, welche die Drehmomentübertragung von der Primärwelle auf das Rotoraufnahmeelement
bewirken, z.B. eine Passfeder. Der Schneidrotor ist auf das Rotoraufnahmeelement aufgesteckt
und kann einfach und ohne Werkzeug bei geöffneter Mahlkammer händisch von dem Rotoraufnahmeelement
abgezogen werden. Das Rotoraufnahmeelement kann ebenfalls von der Primärwelle abgezogen
werden, wobei hierbei ggf. ein Abziehwerkzeug erforderlich ist z.B. eine Zentralschraube
zum Abdrücken des Rotoraufnahmeelements von der Primärwelle, wobei ggf. Teile der
Labyrinthdichtung automaisch mit von der Mahlkammerrückwand abgezogen werden.
[0027] Ferner vorzugsweise ist ein Mitnehmerflansch umfasst, welcher sich um die Antriebswelle
herum erstreckt und einen wesentlich größeren Durchmesser aufweist, als die Motorwelle.
Die Mitnehmerelemente, z.B. Mitnehmerstifte greifen einerseits in dem Mitnehmerflansch
und andererseits in dem Schneidrotor ein, um die Drehmomentübertragung von der Antriebswelle
auf den Schneidrotor an einem möglichst großen Radius zu bewirken.
[0028] Das Spaltmaß der Labyrinthdichtung beträgt vorzugsweise zwischen 0,05 mm und 2 mm,
weiter vorzugsweise zwischen 0,1 mm und 0,5 mm, radial bevorzugt im Bereich von 0,2
mm, axial aufgrund von Lagerspiel ggf. etwas mehr.
[0029] Die Mitnehmerelemente sind vorzugsweise als sich axial erstreckende Mitnehmerstifte
ausgebildet, wobei deren radial äußere Begrenzung mindestens 10 mm, vorzugsweise mindestens
15 mm, vorzugsweise mindestens 20 mm oder vorzugsweise mindestens 25 mm, z.B. 31,5
mm radial von der Rotationsachse entfernt ist, wodurch ein hohes Drehmoment übertragen
werden kann.
[0030] Vorzugsweise ist der Mitnehmerflansch als ein Teil des Rotoraufnahmeelements ausgebildet
und das Rotoraufnahmeelement mit dem Mitnehmerflansch als Einheit auf die Primärwelle
aufsteckbar. Dies hat sich zur Übertragung der erforderlichen Drehmomente bei der
Schneidmühle bewährt.
[0031] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Mitnehmerflansch zumindest
teilweise innerhalb der Wellendurchtrittsöffnung angeordnet. Dies hat sich als vorteilhaft
in Bezug auf die Baugröße erwiesen. Hierfür ist zwar eine relativ große Wellendurchtrittsöffnung
erforderlich, was allerdings mit einer Labyrinthdichtung gut handhabbar ist.
[0032] Vorzugsweise umfasst die Labyrinthdichtung einen inneren mit der Antriebswelle mitrotierenden
Labyrinthring und einen mahlkammerseitigen Labyrinthringdeckel, wobei eine mahlkammerseitige
axiale Stirnfläche des inneren Labyrinthrings mit einer axialen Stirnfläche des mahlkammerseitigen
Labyrinthringdeckels verkämmt ist.
[0033] Ferner vorzugsweise umfasst die Labyrinthdichtung den inneren mit der Antriebswelle
mitrotierenden Labyrinthring und einen motorseitigen Labyrinthringdeckel, wobei eine
motorseitige axiale Stirnfläche des inneren Labyrinthrings mit einer axialen Stirnfläche
des motorseitigen Labyrinthringdeckels verkämmt ist.
[0034] Eine solche axial stirnseitige Verkämmung ist vorteilhaft in Bezug auf die Demotierbarkeit
der Labyrinthdichtung.
[0035] Vorzugsweise weist die Mahlkammerrückwand eine mahlkammerseitige ringförmige Ausnehmung
auf, in welcher der mahlkammerseitige Labyrinthringdeckel festgelegt ist. Besonders
vorteilhaft ist es, wenn die mahlkammerseitige Abschlussfläche des mahlkammerseitigen
Labyrinthringdeckels bündig mit Mahlkammerrückwand abschließt.
[0036] Vorzugsweise ist der mahlkammerseitige Labyrinthringdeckel in der mahlkammerseitigen
ringförmigen Ausnehmung festgeklemmt, so dass beim Abziehen des Schneidrotors von
der Antriebswelle bzw. dem Rotoraufnahmeelement, die Labyrinthdichtung zusammengebaut
bleibt. Allerdings ist der innere Labyrinthring in Richtung von dem Motor zur Mahlkammer
grundsätzlich abziehbar, wenn die Klemmung des mahlkammerseitigen Labyrinthringdeckels
in der mahlkammerseitigen ringförmigen Ausnehmung überwunden wird und der mahlkammerseitigen
Labyrinthringdeckel mit dem inneren Labyrinthring von der Antriebswelle abgezogen
wird. Vorzugsweise wird hierzu das Rotoraufnahmeelement unter Überwindung einer gewissen
Klemmkraft von der Primärwelle abgezogen, wobei dadurch auch der innere Labyrinthring
und der mahlkammerseitige Labyrinthringdeckel von der Antriebswelle abgezogen werden,
z.B. motorseitig gestützt durch den Mitnehmerflansch.
[0037] Der mahlkammerseitige Labyrinthringdeckel kann mittels eines, vorzugsweise formschlüssig
eingesetzten, O-Rings in der Mahlkammerrückwand bzw. in der mahlkammerseitigen ringförmigen
Ausnehmung der Mahlkammerrückwand festgeklemmt sein und unter Überwindung der hierdurch
bewirkten Klemmkraft abgezogen werden.
[0038] Vorzugsweise ist der innere Labyrinthring radial außen auf dem Rotoraufnahmeelement,
insbesondere radial außen auf dem Mitnehmerflansch angeordnet.
[0039] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel ist eine Luftstromerzeugungseinrichtung
umfasst, welche einen Luftstrom durch den Spalt der Labyrinthdichtung erzeugt, vorzugsweise
vom Motor in Richtung zur Mahlkammer. Dadurch kann die Wirkung der Labyrinthdichtung
verbessert werden, dahingehend, dass die Diffusion von Schmutz von der Mahlkammer
in Richtung des Motorbereichs durch die Wellendurchtrittsöffnung vermindert werden
kann.
[0040] Hierzu kann der innere Labyrinthring Lüfterschaufeln aufweisen, welche beim Rotieren
des inneren Labyrinthrings eine Luftströmung durch den Spalt der Labyrinthdichtung
erzeugen. Dabei erweist sich der für die Dichtung als solche zunächst nachteilig erscheinende
große Radius der Dichtung als Vorteilhaft, da sich die hiermit verbundene große Umfangsgeschwindigkeit
für die Erzeugung eines Luftstroms positiv auswirken kann.
[0041] Z.B. sind die Lüfterschaufeln zweckmäßig auf der radial äußeren Umfangswandung des
inneren Labyrinthrings angeordnet.
[0042] Vorzugsweise ist zwischen der Mahlkammerrückwand und dem Antriebsmotor ein Luftzuführender
Lüftungskanal vorgesehen, z.B. in der Motorseite der Mahlkammerrückwand, durch welchen
der Luftstrom in Richtung der Mahlkammer durch die Labyrinthdichtung geführt wird.
[0043] Alternativ oder ergänzend kann auch ein umfangsseitiges "offenes Labyrinth" oder
sogenanntes Durchblicklabyrinth vorgesehen sein. Die Labyrinthdichtung umfasst wiederum
einen mit der Antriebswelle mitrotierenden inneren Labyrinthring und die die Wellendurchtrittsöffnung
weist eine innere radiale Ringwandung auf, innerhalb welcher der innere Labyrinthring
angeordnet ist, so dass die innere radiale Ringwandung den inneren Labyrinthring ringförmig
umschließt. Das offene Labyrinth oder Durchblicklabyrinth ist dadurch gekennzeichnet,
dass entweder die innere radiale Ringwandung oder die äußere radiale Ringwandung des
inneren Labyrinthrings im axialen Querschnitt eine Mäanderform definieren, aber die
innere radiale Ringwandung und die äußere radiale Ringwandung des inneren Labyrinthrings
nicht miteinander verkämmt sind, derart dass der innere Labyrinthring trotzdem axial
aus der Wellendurchtrittsöffnung herausziehbar ist.
[0044] Vorzugsweise ist die Mäanderform des offenen Labyrinths oder Durchblicklabyrinths
im axialen Querschnitt sich radial verjüngend, z.B. im axialen Querschnitt dreieckig,
ggf. dreieckig spitz zulaufend ausgebildet.
[0045] Versuche haben gezeigt, dass ein solches offenes Labyrinth oder Durchblicklabyrinth
bzw. solche Geometrien Wirbel erzeugen können, die Luftpolster verursachen können
und somit den Durchgang von Schmutz durch die Labyrinthdichtung erschweren können.
[0046] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und unter Bezugnahme
auf die Figuren näher erläutert, wobei gleiche und ähnliche Elemente teilweise mit
gleichen Bezugszeichen versehen sind und die Merkmale der verschiedenen Ausführungsbeispiele
miteinander kombiniert werden können.
Kurzbeschreibunq der Figuren
[0047] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine dreidimensionale Ansicht einer Schneidmühle auf einem Stativ gemäß einer ersten
Ausführungsform der Erfindung,
- Fig. 2
- eine dreidimensionale Ansicht der Schneidmühle aus Fig. 1 mit geöffneter Mahlkammer,
- Fig. 3
- eine dreidimensionale Ansicht der Schneidmühle aus Fig. 1 mit geöffneter Mahlkammer
und entferntem Schneidrotor, entfernter Siebkassette sowie abgenommenem Mahlkammer-Verschlussdeckel,
- Fig. 4
- eine dreidimensionale Ansicht des Schneidrotors und der Siebkassette für die Schneidmühle
aus Fig. 1,
- Fig. 5
- eine ausschnittsweise dreidimensionale Darstellung, teilweise geschnitten, des Wellendurchtritts
durch die Mahlkammerrückwand der Schneidmühle aus Fig. 1,
- Fig. 6
- eine Ausschnittsvergrößerung aus Fig. 5 im Bereich der Labyrinthdichtung,
- Fig. 7
- eine Querschnittsdarstellung der geschlossenen Mahlkammer mit Schneidrotor der Schneidmühle
aus Fig. 1,
- Fig. 8
- eine Querschnittsdarstellung eines vergrößerten Ausschnitts aus Fig. 7 im Bereich
der Labyrinthdichtung,
- Fig. 9
- eine Ansicht des Antriebmotors für die Schneidmühle aus Fig. 1,
- Fig. 10
- eine Ansicht von unten auf das Rotoraufnahmeelement der Schneidmühle aus Fig. 1,
- Fig. 11
- eine Querschnittsdarstellung des Rotoraufnahmeelements aus Fig. 10 entlang der Linie
11-11,
- Fig. 12
- eine Querschnittsdarstellung der Labyrinthdichtung gemäß einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung,
- Fig. 13
- eine vergrößerte Darstellung des Ausschnitts A13 in Fig. 12.
Detaillierte Beschreibung der Erfindung
[0048] Bezug nehmend auf die Fig. 1-3 weist die Schneidmühle 10 ein Gerätegehäuse 12 auf,
von welchen die Teile der Schneidmühle beherbergt werden. Das Gerätegehäuse 12 der
Schneidmühle im Labormaßstab kann z.B. auf ein Stativ 8 gestellt werden (Fig. 1).
In dem rechten Teil 12a des Gerätegehäuses 12 befindet sich ein handelsüblicher elektrischer
Antriebsmotor 14 (vgl. Fig. 7, 9). Im vorliegenden Beispiel handelt es sich bei dem
in Fig. 9 dargestellten Antriebsmotor 14 um einen Getriebemotor für eine Schneidmühle
10 mit einem Drehzahlbereich von 50 bis 700 U/min. Eine weitere Ausführungsform der
Schneidmühle 10 arbeitet mit einem Antriebsmotor 14 ohne Getriebe für einen Drehzahlbereich
von 300 bis 3000 U/min (nicht dargestellt). Im linken Teil 12b des Gerätegehäuses
befindet sich die Mahlkammer 16, in welcher über einen Einfülltrichter 18 durch eine
Einfüllöffnung 19 die zu zerkleinernden Proben bzw. das Mahlgut während des Betriebs
eingefüllt werden können. Die Mahlkammer 16 kann von der Seite durch Öffnen des Mahlkammer-Verschlussdeckels
20 geöffnet werden. Ferner lässt sich die Mahlkammer 16 durch Aufklappen einer Mahlkammerseitenwand,
manchmal auch als Gehäuseoberteil oder Mahlkammeroberteil bezeichnet, in diesem Beispiel
der Mahlkammerseitenwand 21, an welcher der Einfülltrichter 18 befestigt ist noch
weiter öffnen. Es darauf hingewiesen, dass sich Begriffe wie "vorne", "hinten" oder
"seitlich" auf den Betrachtungspunkt beziehen und daher nicht absolut zu verstehen
sind.
[0049] Bezug nehmend auf Fig. 7 ist der Antriebsmotor 14 mit einem Motorflansch 22 an die
Motorseite 24a der Mahlkammerrückwand 24 angeflanscht. Die Motorwelle 26 als Primärwelle
verläuft horizontal und erstreckt sich durch eine Durchtrittsöffnung 28 in der Mahlkammerrückwand
24 hindurch und reicht bis hinein in die Mahlkammer 16. Auf die Motorwelle 26 ist
ein Wellenzwischenstück aufgesetzt, welches das Rotoraufnahmeelement 30 bildet. Die
Drehmomentübertragung zwischen der Motorwelle 26 und dem Rotoraufnahmeelement 30 wird
durch eine Passfeder 32 bewerkstelligt. In diesem Beispiel wird demnach das Drehmoment
von der Motorwelle 26 mittels der Passfeder 32 direkt auf das Rotoraufnahmeelement
30 übertragen.
[0050] Das Rotoraufnahmeelement 30 weist motorseitig einen Mitnehmerflansch 34 auf, dessen
Durchmesser erheblich größer ist als der Durchmesser der Motorwelle 26. In dem Mitnehmerflansch
34 sind exzentrisch angeordnete Mitnehmerstifte 36 befestigt, mittels welchen die
Drehmomentübertragung auf den Schneidrotor 38 bewerkstelligt wird. Durch den relativ
großen Abstand der Mitnehmerstifte 36 von der Rotationsachse A kann ein großes Drehmoment
auf den Schneidrotor 38 übertragen werden. Der Schneidrotor 38 weist entsprechende
Aufnahmebohrungen 40 zum formschlüssigen Eingreifen der Mitnehmerstifte 36 in dem
Schneidrotor 38 auf. Das Rotoraufnahmeelement 30 und die Motorwelle 26 (welche auch
als Primärwelle bezeichnet werden kann) bilden in diesem Beispiel gemeinsam die Antriebswelle
42 für den Schneidrotor 38.
[0051] Der Mitnehmerflansch 34 des Rotoraufnahmeelements 30 bzw. der Antriebswelle 42 verläuft
zumindest teilweise innerhalb der Mahlkammerrückwand 24 bzw. innerhalb der Durchtrittsöffnung
28. Daher ist in diesem Beispiel der Durchmesser d der Durchtrittsöffnung 28 ebenfalls
relativ groß, was wiederum einen relativ großen Durchmesser der Dichtung der Durchtrittsöffnung
28 erfordert.
[0052] Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Mahlkammerrückwand 24 zweiteilig
ausgebildet und besteht aus einem Rumpfteil 44 aus Aluminium und einer mahlkammerseitig
auf- oder eingesetzten Platte 46 aus Edelstahl. Dadurch kann einerseits Gewicht eingespart
werden und andererseits Aluminiumabrieb in der Mahlkammer 16 weitgehend vermieden
werden.
[0053] Der Schneidrotor 38 weist einen Schneidrotorkern 48 auf, welcher auf die Antriebswelle
42 aufgesteckt ist und umfangsseitig an dem Schneidrotorkern 48 axial verlaufende
Rotorschneiden 50 aufweist. Im vorliegenden Beispiel sind die Rotorschneiden 50 einstückig
angeformt. Die Rotorschneiden 50 können allerdings auch als separate Schneidleisten,
ggf. aus anderem Material als der Schneidrotorkern 48 hergestellt und mit dem Schneidrotorkern
48 verbunden sein. Der Schneidrotorkern 48 kann auch zwei- oder mehrteilig ausgebildet
sein (nicht dargestellt). Der Schneidrotor 38 kann auch als Scheibenrotor, ggf. mit
Wendeschneidplatten ausgebildet sein (nicht dargestellt). Der Schneidrotor 38 rotiert
horizontal, also um eine horizontale Achse A. Motorseitig ist der Schneidrotor 38
auf der Antriebswelle 42 gelagert und ist auf der gegenüberliegenden Seite durch ein
Konuslager 54 gelagert, welches wiederum über Kugellager 56 in dem Mahlkammer-Verschlussdeckel
20 drehbar gelagert ist. Der Schneidrotor 38 kann eine Konuslageraufnahme 55 umfassen,
welche mit einer zentralen Schraube 57 an dem Schneidrotor 38 befestigt sein kann.
[0054] Wieder Bezug nehmend auf die Fig. 2-4 zerkleinert die Schneidmühle das Mahlgut bzw.
die Probe durch Schneidwirkung zwischen den im Wesentlichen axial verlaufenden Schneiden
50 des Schneidrotors 38 und den ebenfalls im Wesentlichen axial verlaufenden stationären
Gegenschneiden 52. Die Schneidmühle 10 arbeitet also nach dem Scherenprinzip, bei
welchem die Probe zwischen einem Schneidenpaar 50, 52 zerschnitten wird. Hierbei bedeutet
"im Wesentlichen axial verlaufende" Schneide oder "axial verlaufende" Schneide nicht
zwingend, dass die Schneiden 50, 52 exakt parallel zur Rotationsachse A verlaufen
müssen, die Schneiden 50, 52 können auch axial schräg (mit Drall) verlaufen, wie bei
dem in den Fig. 2, 4 dargestellten Beispiel eines Schneidrotors 38. Das in den Fig.
2, 4 dargestellte Beispiel zeigt nämlich einen Schneidrotor 38 mit sogenannten V-förmigen
Schneiden 50. Im Sinne einer Schneidmühle verlaufen auch diese Schneiden 50 zwar schräg
(mit Drall) aber dennoch noch axial bzw. im Wesentlichen axial, d.h. jedenfalls nicht
quer oder senkrecht zur Rotationsachse A. Die V-förmigen Schneiden 50 des Schneidrotors
38 verlaufen im Prinzip entlang einer spitzwinkligen Schraubenlinie, die aber im Großen
und Ganzen noch immer als axialer oder im Wesentlichen axialer Verlauf definiert werden
kann. Unterhalb des Schneidrotors 38 befindet sich eine Siebkassette 92, durch welche
das entsprechend hinreichend fein zerkleinerte Mahlgut in den Auffangbehälter 94 herausrieseln
kann.
[0055] Der Mahlkammer-Verschlussdeckel 20 ist öffenbar, was dazu führt, dass die Mahlkammer
16 bei geöffnetem Mahlkammer-Verschlussdeckel 20 frontseitig zur Entnahme des Schneidrotors
38 zugänglich ist. Ein Wegklappen der Mahlkammerseitenwand oder Mahlkammeroberteils
21 verbessert zusätzlich die Zugänglichkeit der geöffneten Mahlkammer 16. Bei geöffneter
Mahlkammer 16 kann der Schneidrotor 38 händisch horizontal von der Antriebswelle 42
abgezogen werden. Hierzu ist der Schneidrotor 38 auf die Antriebswelle 42 lediglich
axial aufgesteckt und außer durch die axiale Fixierung mittels des Konuslagers 54
bei geschlossenem Mahlkammer-Verschlussdeckel 20 nicht axial befestigt. Der Schneidrotor
38 ist lediglich über die Mitnehmerstifte 36 formschlüssig rotatorisch an die Antriebswelle
42 gekuppelt, kann aber nach Öffnen des Mahlkammer-Verschlussdeckels 20 ohne Werkzeug
von der Antriebswelle 42 abgezogen werden.
[0056] Da mit dem Rotoraufnahmeelement 30 zwar ein einfaches händisches Fügen des Schneidrotors
38 auf seine Aufnahme begünstigt ist, liegt bei dieser beispielhaften Konstruktion
die Drehmomentübertragung mittels der Mitnehmerstifte 36 relativ weit außen, was bedeutet,
dass auf einem recht großen Durchmesser gedichtet wird (vgl. Fig. 3, 5, 7, 8, 10-11).
Der Durchmesser d des Kreisrings auf welchem die Mitnehmerstifte 36 angeordnet sind
beträgt in diesem Beispiel d = 55 mm, mithin beträgt bei einem Mitnehmerstiftdurchmesser
von 8 mm der äußere drehmomentübertragende Außendurchmesser D = 63 mm. Mit anderen
Worten ist die radial äußere Begrenzung der Mitnehmerstifte 36 31,5 mm radial von
der Rotationsachse (A) entfernt.
[0057] Bei konstanter Drehzahl bedeutet ein großer Durchmesser zwar zur Dichtung in nachteiliger
Weise eine relativ hohe Umfangsgeschwindigkeit der Dichtung verglichen mit einer Dichtung,
die hypothetisch näher an der Rotationsachse A sitzen würde. Bei bisherigen Schneidmühlen
konnte ferner die Rotoraufnahme nur unter sehr großem Aufwand ausgebaut werden, und
typischerweise nicht zur regelmäßigen Reinigung. Die Dichtung wurde früher z.B. mit
Filzringen bewerkstelligt, die umständlich auszutauschen waren. Bei diesen Filzringen
konnte es vorkommen, dass diese, z.B. durch Wachse, Öle oder Harze, die aus dem Mahlgut
abgesondert werden können, ggf. zu einer Verklebung führen konnten.
[0058] Bezug nehmend auf Fig. 5-8 weist die erfindungsgemäße Schneidmühle 10 nun eine Labyrinthdichtung
60 auf, welche vom Benutzer einfach, z.B. zur Reinigung, entnehmbar ist. In dem dargestellten
Beispiel weist die Labyrinthdichtung 60 einen inneren Labyrinthring 62 auf, welcher
in diesem Beispiel als separates Teil auf die Antriebswelle 42, genauer auf den Mitnehmerflansch
34, aufgesetzt ist. Der innere Labyrinthring 62 erstreckt sich umfangsmäßig vollständig
um die Antriebswelle 42 bzw. den Mitnehmerflansch 34 herum und weist an seiner motorseitigen
Rückseite 62a einen Vorsprung als einfachste Art einer Mäanderform 64a auf. Ferner
weist der innere Labyrinthring 62 an seiner mahlkammerseitigen Vorderseite 62b ebenfalls
eine Mäanderform 64b auf. Der innere Labyrinthring 62 liegt dabei radial außerhalb
der drehmomentübertragenden Mitnehmerstifte 36.
[0059] Es ist allerdings auch möglich, das Rotoraufnahmeelement 30, bzw. den Mitnehmerflansch
34 direkt mit entsprechenden mahlkammerseitigen und/oder motorseitigen Labyrinthformgebungen
bzw. Mäandrierungen auszubilden, d.h. das Rotoraufnahmeelement 30 und den inneren
Labyrinthring 62 einstückig herzustellen.
[0060] Auf der motorseitigen Rückseite 24a der Mahlkammerrückwand 24 befindet sich ein motorseitiger
Labyrinthringdeckel 66, welcher mit der motorseitigen Rückseite 62a bzw. Mäanderform
64a des inneren Labyrinthrings 62 verkämmt ist, um ein entsprechendes Labyrinth zu
bilden. Im vorliegenden Beispiel ist der motorseitige Labyrinthringdeckel 66 einstückig
mit der Mahlkammerrückwand 24 ausgebildet (vgl. Fig. 7, 8). Der motorseitige Labyrinthringdeckel
66 kann aber auch als ein von der Mahlkammerrückwand 24 separates Teil ausgebildet
sein.
[0061] Auf der mahlkammerseitigen Vorderseite 24b der Mahlkammerrückwand 24, genauer auf
der Edelstahl-Vorsatzplatte 46, ist ein mahlkammerseitiger Labyrinthringdeckel 67
in einer dazu korrespondierenden Ausnehmung 68 in der Mahlkammerrückwand 24 bzw. der
Edelstahl-Vorsatzplatte 46 eingelassen. In dem dargestellten Beispiel verlaufen der
mahlkammerseitige Labyrinthringdeckel 67 und die Mahlkammerrückwand 24 bzw. die Edelstahlplatte
46 bündig, um im Bereich der Schneidrotors 38 gemeinsam eine im Wesentlichen ebene
Mahlkammerrückwand-Innenseite 24b zu bilden.
[0062] Das Rotoraufnahmeelement 30 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel mittels einer
zentralen Schraube 31 auf der Motorwelle 26 befestigt, was jedoch je nach Ausführungsform
nicht zwingend erforderlich ist. Das Rotoraufnahmeelement 30 sitzt zwar mit einer
typischen Übergangspassung, also klemmend stramm, auf der Motorwelle bzw. Primärwelle
26, kann aber dennoch unter Überwindung der Klemmkraft von der Primärwelle 26 axial
in Richtung des geöffneten Mahlkammer-Verschlussdeckels 20 von der Primärwelle 26
abgezogen werden, wenn die ggf. vorhandene Schraube 31 gelöst wurde. In den in Fig.
7, 8 dargestellten Schnitten weist das Rotoraufnahmeelement 30 eine zentrale Bohrung
33 für die zentrale Befestigungsschraube 31 auf. Um zum Abziehen des Rotoraufnahmeelements
30 die Klemmkraft der Übergangspassung zu überwinden, kann die Bohrung 33 als eine
Gewindebohrung mit einem größeren Gewindedurchmesser ausgebildet sein. Dann kann z.B.
eine entsprechende Gewindeschraube in der Gewindebohrung 33 zum Abziehen verwendet
werden (nicht dargestellt).
[0063] Mit dem Rotoraufnahmeelement 30 wird auch der innere Labyrinthring 62 und mit diesem
auf der mahlkammerseitige Labyrinthringdeckel 67 mit abgezogen, so dass hernach die
Durchtrittsöffnung 28 in der Mahlkammerrückwand 24 ringförmig um die Primärwelle 26
relativ gut zugänglich ist, z.B. um diese zu säubern. Mit anderen Worten nimmt das
Rotoraufnahmeelement 30 beim Abziehen von der Primärwelle 26 den mahlkammerseitigen
Labyrinthringdeckel 67 automatisch mit. Danach können das Rotoraufnahmeelement 30,
der innere Labyrinthring 62 und/oder der mahlkammerseitige Labyrinthringdeckel 67,
z.B. in einem Ultraschallbad, gereinigt werden. Auch die mahlkammerseitige Labyrinthringnut
66a in dem motorseitigen Labyrinthringdeckel 66 ist nach dem Abziehen des Rotoraufnahmeelements
30 mit dem inneren Labyrinthring 62 und dem mahlkammerseitigen Labyrinthringdeckel
67 von der geöffneten Mahlkammer 16 aus gut zugänglich und kann ebenfalls gereinigt
werden.
[0064] Die so gestaltete Labyrinthdichtung 60 ist also in vorteilhafter Weise wartungsfreundlich,
da sie einerseits gut zu reinigen ist und andererseits sehr langlebig ist, da sich
die gegeneinander rotierenden Teile der Labyrinthdichtung - der mit dem Schneidrotor
mitrotierende innere Labyrinthring 62 und die stationären motorseitigen und mahlkammerseitigen
Labyrinthringdeckel 66, 67 sich nicht berühren, sondern auf dem Prinzip der Spaltdichtung
arbeiten, d.h. ein Luftspalt zwischen den verkämmten Strukturen vorhanden ist. Daher
ist auch die Wärmeentwicklung an der Labyrinthdichtung trotz des relativ großen Dichtungsdurchmessers
an dieser Stelle gering, da die Labyrinthdichtung eine nicht berührende Spaltdichtung
darstellt und, solange die Spalte sauber bleiben, hier keine erhöhte Reibung erzeugt
wird. Trotzdem kann die Dichtung, die auf dem Rotoraufnahmeelement 30 bzw. den Mitnehmerflansch
34 wie bei bisherigen Dichtungen weit außen laufen, wodurch die Kompatibilität zu
bisherigen Schneidmühlen erhalten bleiben kann. Überdies können die unmittelbar der
Mahlkammer 16 zuweisenden Teile der Mahlkammerrückwand 24, also zumindest die Platte
46 und der hierin eingelassene Labyrinthringdeckel 67 aus Edelstahl gefertigt werden,
so dass eine FDA-Kompatibilität möglich ist.
[0065] Die Dichtwirkung der Labyrinthdichtung 60 kann nun durch weitere Maßnahmen weiter
verbessert werden.
[0066] Bezug nehmend auf die Fig. 5, 6 liegt eine erste mögliche Maßnahme zur weiteren Verbesserung
der Dichtwirkung der Labyrinthdichtung 60 in der Erzeugung einer Luftströmung von
der Motorseite in Richtung der Mahlkammer 16. Z.B. können auf der umfangsseitigen
Außenseite 62c des inneren Labyrinthrings 62 Lüfterschaufeln 72 vorgesehen sein. Diese
Lüfterschaufeln 72 können z.B. relativ einfach ausgefräst werden. Die Luftströmung
bzw. ein Staudruck wird also durch das Rotoraufnahmeelement 30 bzw. den darauf aufgesetzten
inneren Labyrinthring 62 erzeugt. Diesbezüglich kann der wegen der großen Umfangsgeschwindigkeiten
in Bezug auf die Dichtung eher problematische große Durchmesser in Bezug auf die Luftstromerzeugung
bei der Labyrinthdichtung 60 synergistisch positiv eingesetzt werden.
[0067] Bei Rotation des inneren Labyrinthrings 62 erzeugen die Lüfterschaufeln 72 also eine
Luftströmung und bilden daher eine Luftstromerzeugungseinrichtung 73. Denkbar wäre
aber z.B. auch eine externe Pumpe als Luftstromerzeugungseinrichtung 73.
[0068] Bezug nehmend auf Fig. 7 wird die Luftzufuhr durch einen Luftkanal 74 in der Motorseite
24a der Mahlkammerrückwand 24 gewährleistet. Der Luftstrom wird durch den Pfeil 76
visualisiert. Dadurch kann nach wie vor der relativ große Motorflansch 22 eines handelsüblichen
Antriebsmotors 14 an die Mahlkammerrückwand 24 angeflanscht werden.
[0069] Der Luftstrom 76 tritt durch den Lüftungskanal 74 und durch die Labyrinthdichtung
60 von dem den Antriebsmotor 14 umgebenden Raum außerhalb der Mahlkammer 16 in die
Mahlkammer 16 ein. Durch diese mittels der Luftstromerzeugungseinrichtung 73 forcierten
Luftströmung 76 kann die "Dichtwirkung" der Labyrinth- oder Spaltdichtung 60 weiter
verbessert werden.
[0070] Bezug nehmend auf Fig. 12, 13 wird nachfolgend noch eine weitere Möglichkeit zur
Verbesserung der Labyrinthdichtung 60 vorgeschlagen, wobei der grundlegende Aufbau
derselbe ist wie in den Fig. 1-11, so dass auf die diesbezügliche Beschreibung hiermit
Bezug genommen werden kann, um Wiederholungen zu vermeiden.
[0071] Der Unterschied zu der Ausführungsform in den Fig. 1-11 mit der Luftstromerzeugungseinrichtung
73 liegt darin begründet, dass die Ausführungsform der Fig. 12, 13 zusätzliche Labyrinthelemente
82 (anstatt Lüfterschaufeln 72 zur Erzeugung eines forcierten Luftstroms 76) enthält.
Der hierbei verwendete innere Labyrinthring 62 weist an seinem radial äußern Umfang
62c mäanderförmige Ausformungen 82 auf. Die mäanderförmigen Ausformungen 82 sind im
vorliegenden Beispiel durch zwei im axialen Querschnitt dreieckige Ringe 84, 86 ausgebildet.
Wie in der Schnittansicht der Fig. 12 erkennbar ist, ist die zylindrische Außenfläche
62c des inneren Labyrinthrings 62 mit scharfkantigen Spitzen versehen. Durch die Rotation
des inneren Labyrinthrings 62 kann diese Geometrie Wirbel bilden, die Luftpolster
verursachen können und damit den Durchgang von Partikeln aus der Mahlkammer 16 in
Richtung des den Motor 14 umgebenden Bereichs erschweren bzw. verhindern kann. Ein
Vorteil dieses inneren Labyrinthrings 62 ist, dass er als reines Drehteil hergestellt
werden kann und nicht gefräst werden braucht. Im vorliegenden Beispiel weist der innere
Labyrinthring 62 an seiner radialen äußeren Umfangseite 62c mäanderförmige Vorsprünge
beispielhaft in Form von zwei radial nach außen spitz zulaufenden axial versetzten
Ringe 84, 86, auf. Die in Bezug auf den inneren Labyrinthring 62 umliegende innere
Ringwand 28d der Durchtrittsöffnung 28 weist keine in die Zwischenräume zwischen den
Vorsprüngen 84, 86 eingreifenden Gegenlabyrinthringe auf, so dass von einem offenen
Labyrinth an der Umfangsseite oder Durchblicklabyrinth gesprochen werden kann. Mit
anderen Worten sind die sich radial nach außen erstreckenden ringförmigen Vorsprünge
84, 86 nicht mit entsprechenden Gegenlabyrinthelementen verkämmt. In vorteilhafter
Weise bleibt der innere Labyrinthring 62 axial aus der Durchtrittsöffnung 28 herausziehbar.
[0072] Bezug nehmend auf die Fig. 7, 8, 12 ist der mahlkammerseitige Labyrinthringdeckel
67 formschlüssig mit einem O-Ring 88 klemmend in die Ausnehmung 68 in der Platte 46
eingesetzt. Der elastische O-Ring 88 sorgt einerseits für eine gute klemmende Halterung
des Labyrinthringdeckels 67 in der Mahlkammerrückwand 24, lässt aber auch das axiale
Herausziehen des Rotoraufnahmeelements 30 zusammen mit dem inneren Labyrinthring 62
und dem mahlkammerseitigen Labyrinthringdeckels 67 unter Überwindung der durch den
O-Ring 88 verursachten Klemmkraft zu. Der Benutzer kann also unter entsprechender
axialer Kraftaufwendung zur Überwindung der Klemmkraft der Klemmung die Teile 30,
62 und 67 aus der Durchtrittsöffnung 28 herausziehen, so dass die Durchtrittsöffnung
28 und der motorseitige Labyrinthringdeckel 66 frontseitig zumindest teilweise zur
Reinigung zugänglich sind. Mit anderen Worten kann die Labyrinthdichtung 60 relativ
einfach, insbesondere händisch axial auseinandergezogen werden, um zur Reinigung zugänglich
zu sein.
[0073] Zusammenfassend erfüllt das hier vorgestellte Dichtungskonzept eine Mehrzahl von
Vorteilen z.B. gegenüber bisher verwendeten Filzdichtungen.
[0074] Das Dichtungskonzept ist wartungsfreundlich und bedarf andererseits auch kaum einer
Wartung. Trotzdem hält das Dichtungskonzept Staub gut in der Mahlkammer und lässt
nur wenig Staub durch die Labyrinthdichtung hindurch in dem Bereich des Antriebsmotors
14 gelangen. Ferner weist das Dichtungskonzept eine geringe Wärmeentwicklung auf.
Trotzdem kann die Labyrinthdichtung 60 auf einem vorhandenen Rotoraufnahmeelement
30 relativ weit außen laufen, was die Kompatibilität zu Schneidmühlen der früheren
Bauarten erhalten kann.
[0075] Ein besonderer Vorteil ist die Vermeidung eines Materialabriebs (bei sauberem Labyrinth)
und die Möglichkeit, einer FDA-Zulassung, insbesondere wenn z.B. die Teile 62, 66,
67 der Labyrinthdichtung 60 und die Platte 46 aus Edelstahl gefertigt sind. Die Fertigung
einer derartigen Labyrinthdichtung 60 hat sich trotz des relativ großen Durchmessers
als technologisch machbar erwiesen und ist teilweise sogar mit überraschenden Vorteilen
behaftet. Zur Zeit laufen z.B. in manchen Regionen der Welt Bestrebungen vermehrt
Cannabis-Produkte für verschiedene Anwendungen zuzulassen. Dies hat zu einer erhöhten
Nachfrage an Schneidmühlen in der Cannabis-Verarbeitung geführt. Insbesondere bei
der Zerkleinerung der ölhaltigen Cannabis-Blüten, teilweise allerdings auch der Cannabis-Blätter,
hat sich gezeigt, dass die hier vorgeschlagene Labyrinthdichtung in einer Schneidmühle
ein Verölen oder Verharzen der Dichtung wirksam vermeiden kann, bzw. zumindest die
Reinigungsmöglichkeiten deutlich verbessert.
[0076] Es ist dem Fachmann ersichtlich, dass die vorstehend beschriebenen Ausführungsformen
beispielhaft zu verstehen sind und die Erfindung nicht auf diese beschränkt ist, sondern
in vielfältiger Weise variiert werden kann, ohne den Schutzbereich der Ansprüche zu
verlassen. Ferner ist ersichtlich, dass die Merkmale unabhängig davon, ob sie in der
Beschreibung, den Ansprüchen, den Figuren oder anderweitig offenbart sind, auch einzeln
wesentliche Bestandteile der Erfindung definieren, selbst wenn sie zusammen mit anderen
Merkmalen gemeinsam beschrieben sind.
1. Schneidmühle (10) zum schneidenden Zerkleinern von Proben, umfassend:
ein Gerätegehäuse (12),
einen Antriebsmotor (14) und eine Antriebswelle (42),
eine Mahlkammer (16) mit einem darin angeordneten Schneidrotor (38) zum schneidenden
Zerkleinern der Proben in der Mahlkammer (16), wobei der Schneidrotor (38) eine Rotationsachse
(A) definiert und die Mahlkammer (16) motorseitig axial von einer Mahlkammerrückwand
(24) begrenzt wird, wobei die Mahlkammerrückwand (24) eine Wellendurchtrittsöffnung
(28) aufweist, durch welche hindurch der Schneidrotor (38) von der Antriebswelle (42)
antreibbar ist,
wobei die Wellendurchtrittsöffnung (28) in der Mahlkammerrückwand (24) durch eine
Labyrinthdichtung (60) gedichtet ist.
2. Schneidmühle (10) nach Anspruch 1,
wobei das Gerätegehäuse (12) einen axial stirnseitigen Verschlussdeckel (20) umfasst,
welcher öffenbar ist, um die Mahlkammer (16) zu öffnen, und in welchem der Schneidrotor
(38) auf der dem Antriebsmotor (14) gegenüberliegenden Axialseite drehbar gelagert
(54, 56) ist, wenn der Verschlussdeckel (20) geschlossen ist.
3. Schneidmühle (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei der Schneidrotor (38) koaxial händisch auf die Antriebswelle (42) aufsteckbar
und abnehmbar ist, wenn die Mahlkammer (16) geöffnet ist.
4. Schneidmühle (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei Mitnehmerelemente (36) umfasst sind, welche formschlüssig in den Schneidrotor
(38) eingreifen, wenn der Schneidrotor (38) auf die Antriebswelle (42) aufgesetzt
ist, um das Drehmoment mittels der Mitnehmerelemente (36) auf den Schneidrotor (38)
zu übertragen.
5. Schneidmühle (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei die Antriebswelle (42) mehrteilig ausgebildet ist und zumindest eine Primärwelle
(26) und ein auf der Primärwelle (26) koaxial aufgesetztes Rotoraufnahmeelement (30)
umfasst, und wobei Kupplungsmittel (32) zwischen der Primärwelle (26) und dem Rotoraufnahmeelement
(30) umfasst sind, welche die Drehmomentübertragung von der Primärwelle (26) auf das
Rotoraufnahmeelement (30) bewirken.
6. Schneidmühle (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei die Antriebswelle (42) einen Mitnehmerflansch (34) umfasst, welcher sich um
die Antriebswelle (42) herum erstreckt und wobei die Mitnehmerelemente (36) einerseits
in dem Mitnehmerflansch (34) und andererseits in dem Schneidrotor (38) eingreifen.
7. Schneidmühle (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei die Mitnehmerelemente (36) als sich axial erstreckende Mitnehmerstifte ausgebildet
sind, deren radial äußere Begrenzung mindestens 15 mm radial von der Rotationsachse
(A) entfernt ist.
8. Schneidmühle (10) nach Anspruch 6 oder 7,
wobei der Mitnehmerflansch (34) als ein Teil des Rotoraufnahmeelements (30) ausgebildet
ist und das Rotoraufnahmeelement (30) mit dem Mitnehmerflansch (34) als Einheit auf
die Primärwelle (26) aufsteckbar ist.
9. Schneidmühle (10) nach einem der Ansprüche 6-8,
wobei der Mitnehmerflansch (34) zumindest teilweise innerhalb der Wellendurchtrittsöffnung
(28) angeordnet ist.
10. Schneidmühle (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei die Labyrinthdichtung (60) einen inneren Labyrinthring (62) und einen mahlkammerseitigen
Labyrinthringdeckel (67) umfasst, und wobei eine mahlkammerseitige axiale Stirnfläche
(62b) des inneren Labyrinthrings (62) mit einer axialen Stirnfläche des mahlkammerseitigen
Labyrinthringdeckels (67) verkämmt ist und/oder
wobei die Labyrinthdichtung (60) einen inneren Labyrinthring (62) und einen motorseitigen
Labyrinthringdeckel (66) umfasst, und wobei eine motorseitige axiale Stirnfläche (62a)
des inneren Labyrinthrings (62) mit einer axialen Stirnfläche des motorseitigen Labyrinthringdeckels
(66) verkämmt ist und
wobei vorzugsweise die Mahlkammerrückwand (24) eine mahlkammerseitige ringförmige
Ausnehmung (68) aufweist, in welcher der mahlkammerseitige Labyrinthringdeckel (67)
festgelegt ist und
wobei vorzugsweise der innere Labyrinthring (62) in Richtung vom Motor (14) zur Mahlkammer
(16) abziehbar ist und der mahlkammerseitige Labyrinthringdeckel (67) in der Mahlkammerrückwand
(24) festgeklemmt ist und beim Abziehen des inneren Labyrinthrings (62) der mahlkammerseitige
Labyrinthringdeckel (67) aus der Klemmung in der Mahlkammerrückwand (24) gelöst wird
und mit dem inneren Labyrinthring (62) von der Antriebswelle (42) abziehbar ist und
wobei vorzugsweise der mahlkammerseitige Labyrinthringdeckel (68) mittels eines formschlüssig
eingesetzten O-Rings (88) in der mahlkammerseitigen ringförmigen Ausnehmung (68) festgeklemmt
ist.
11. Schneidmühle (10) nach Anspruch 10,
wobei der innere Labyrinthring (62) radial außen auf dem Rotoraufnahmeelement (30),
insbesondere radial außen auf dem Mitnehmerflansch (34) angeordnet ist.
12. Schneidmühle (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei eine Luftstromerzeugungseinrichtung (73) umfasst ist, welche einen Luftstrom
(76) durch den Spalt der Labyrinthdichtung (60) erzeugt.
13. Schneidmühle (10) nach einem der Ansprüche 10-12,
wobei der innere Labyrinthring (62) Lüfterschaufeln (72) aufweist, welche beim Rotieren
des inneren Labyrinthrings (62) eine Luftströmung durch den Spalt der Labyrinthdichtung
(60) erzeugen und
wobei vorzugsweise die Lüfterschaufeln (72) auf einer radial äußeren Umfangswandung
(62c) des inneren Labyrinthrings (62) angeordnet sind.
14. Schneidmühle (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei zwischen der Mahlkammerrückwand (24) und dem Antriebsmotor (14) ein Lüftungskanal
(74) vorgesehen ist durch welchen ein Luftstrom (76) durch die Labyrinthdichtung (60)
geführt wird.
15. Schneidmühle (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei die Labyrinthdichtung (60) einen inneren Labyrinthring (62) umfasst, wobei die
Wellendurchtrittsöffnung (28) eine innere radiale Ringwandung (28d) aufweist innerhalb
welcher der innere Labyrinthring (62) angeordnet ist, so dass die innere radiale Ringwandung
(28d) den inneren Labyrinthring (62) ringförmig umschließt, wobei entweder die innere
radiale Ringwandung (28d) oder die äußere radiale Ringwandung (62c) des inneren Labyrinthrings
(62) im axialen Querschnitt eine Mäanderform (82, 84, 86) definieren, aber die innere
radiale Ringwandung (28d) und die äußere radiale Ringwandung (62c) des inneren Labyrinthrings
(62) nicht miteinander verkämmt sind, derart dass der innere Labyrinthring (62) trotzdem
axial aus der Wellendurchtrittsöffnung (28) herausziehbar ist und
wobei vorzugsweise die Mäanderform (82, 84, 86) im axialen Querschnitt sich radial
verjüngend ausgebildet ist und
wobei vorzugsweise die Mäanderform im axialen Querschnitt dreieckig, ggf. dreieckig
spitz zulaufend ausgebildet ist (84, 86).