[0001] Die Erfindung betrifft eine Druckmaschine für die Herstellung von Druckerzeugnissen
sowie ein Rüstverfahren zum Rüsten einer Druckmaschine mit einem Farbführungsteil,
insbesondere einer Farbwanne und/oder einer Rakelkammer.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind Druckmaschinen bekannt, welche dazu genutzt werden,
Druckerzeugnisse herzustellen. Derartige Druckerzeugnisse können beispielsweise Printmedien,
Verpackungen oder ein anderes zu bedruckendes Flachmaterial sein. Dabei sind beispielsweise
bei einer Flexodruckmaschine üblicherweise mehrere Farbwerke um einen Gegendruckzylinder
herum angeordnet, sodass sich die Farbwerke in unterschiedlichen Höhe befinden. Aufgrund
produktionstechnischer Erfordernisse können sich die Farbwerke insbesondere in einem
Überkopfbereich und/oder in einer für einen Bediener schwer erreichbaren Höhe der
Druckmaschine befinden. Zur Vorbereitung der Produktion der Druckerzeugnisse ist es
jedoch häufig notwendig, einzelne Farbführungsteile der Farbwerke auszutauschen. Ein
derartiger Austausch kann beispielsweise auch aufgrund von Verschleiß eines Farbführungsteils
oder auf Grund eines Bildwechsels des Druckerzeugnisses notwendig sein. So können
die Farbführungsteile beispielsweise eine Farbwanne und/oder eine Rakelkammer umfassen,
durch welche Farbe innerhalb des Farbwerks verarbeitet wird, sodass das Druckbild
des gewünschten Druckerzeugnisses erzeugt wird. Für Farbwerke in bestimmten Höhen
kann es jedoch für den Bediener ein hohes Maß an Körperkraft erfordern, die jeweilige
Farbwanne und/oder die jeweilige Rakelkammer in die Druckmaschine zu befördern, da
diese häufig ein hohes Gewicht aufweisen und unhandlich sind. Weiterhin ist nachteilig
bei bekannten Systemen, dass die Druckmaschine zum Austausch der Farbführungsteile
häufig lange gestoppt wird, wodurch die Produktionszeit für die Produktion der Druckerzeugnisse
unterbrochen ist. Daher ist es wünschenswert, dass zumindest das auszutauschende Farbführungsteil
bereits möglichst komfortabel einem Bediener in der Nähe der Austauschposition zur
Verfügung steht.
[0003] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, voranstehende, aus dem Stand der
Technik bekannte Nachteile zumindest teilweise zu beheben. Insbesondere ist es eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Rüstzeit für eine Druckmaschine zu verkürzen
und das Rüsten der Druckmaschine zu vereinfachen.
[0004] Die voranstehende Aufgabe wird gelöst durch eine Druckmaschine mit den Merkmalen
des Anspruches 1 sowie ein Rüstverfahren mit den Merkmalen des Anspruches 18.
[0005] Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen,
der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang
mit der erfindungsgemäßen Druckmaschine beschrieben worden sind, selbstverständlich
auch im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Rüstverfahren und jeweils umgekehrt,
sodass bzgl. der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig
Bezug genommen wird bzw. werden kann.
[0006] Erfindungsgemäß weist eine Druckmaschine zumindest ein Aufnahmelager zur Aufnahme
eines Farbführungsteils auf. Bei dem Farbführungsteil kann es sich insbesondere um
eine Farbwanne und/oder eine Rakelkammer handeln. Ferner weist die Druckmaschine eine
Arbeitsplattform und eine Hubvorrichtung zum Anheben des Farbführungsteils für das
Aufnahmelager auf. Die Hubvorrichtung umfasst ferner eine Hubeinheit zur Aufnahme
des Farbführungsteils und einen Befestigungsabschnitt, der an einem Tragelement der
Druckmaschine befestigt ist. Dabei ist die Hubeinheit zumindest zwischen einer Zufuhrposition
und einer zur Zufuhrposition erhöhte Entnahmeposition relativ zum Befestigungsabschnitt
bewegbar gelagert, wobei das Farbführungsteil in der Zufuhrposition durch die Hubeinheit
aufnehmbar ist und das Farbführungsteil in der Entnahmeposition oberhalb einer Höhe
der Arbeitsplattform aus der Hubeinheit entnehmbar ist.
[0007] Somit kann das Farbführungsteil durch die Hubeinheit von der Zufuhrposition zur Entnahmeposition
befördert werden. Das Farbführungsteil kann vorzugsweise dazu ausgebildet sein, Farbe
in der Druckmaschine bereitzustellen, Farbe aufzunehmen und/oder Farbe zu transportieren.
Insbesondere ist die Hubeinheit dazu ausgebildet das Farbführungsteil in der Zufuhrposition
unterhalb der Höhe der Arbeitsplattform aufzunehmen. Als unterhalb der Arbeitsplattform
gelegen, kann im Sinne der vorliegenden Erfindung ein Bereich verstanden werden, der
eine geringere Höhe, insbesondere zu einem Bodenbereich, aufweist, als die Arbeitsplattform.
Vorzugsweise kann sich der Bereich unterhalb der Arbeitsplattform direkt unter die
Arbeitsplattform und/oder neben die Arbeitsplattform erstrecken. Als oberhalb der
Arbeitsplattform gelegen, kann im Sinne der vorliegenden Erfindung ein Bereich verstanden
werden, der eine größere Höhe aufweist, als die Arbeitsplattform. Vorzugsweise kann
sich der Bereich oberhalb der Arbeitsplattform direkt über der Arbeitsplattform und/oder
neben der Arbeitsplattform erstrecken. Durch die Hubeinheit ist somit insbesondere
ein Lift gebildet, durch welchen das Farbführungsteil an der Druckmaschine in eine
für den Bediener günstige Position zum Auswechseln bzw. Rüsten des Farbführungsteils
in der Druckmaschine anhebbar ist. Durch den Befestigungsabschnitt ist die Hubeinheit
ferner an der Druckmaschine gelagert, insbesondere sodass der Befestigungsabschnitt
in einer festen Position zur Druckmaschine montiert ist. Dadurch kann sichergestellt
sein, dass zum einen eine sichere Lagerung der Hubeinheit gewährleistet ist, da das
Tragelement der Druckmaschine einen festen Bezugspunkt darstellt. Ferner führen äußere
Einflüsse während der Produktion innerhalb des Produktionsbereichs durch die Befestigung
des Befestigungsabschnittes am Tragelement insbesondere nicht oder mit geringerer
Wahrscheinlichkeit zu einer Verstellung der Hubvorrichtung. Insbesondere kann die
Lagerung der Hubeinheit somit an die übrige Druckmaschine und die Produktionsbedingungen
angepasst werden. Bei der Druckmaschine kann es sich vorzugsweise um eine Flexodruckmaschine
handeln. Insbesondere kann die Hubeinheit an dem Befestigungsabschnitt verstellt werden,
um zwischen der Zufuhrposition und der Entnahmeposition zu wechseln. Unter der Höhe
der Arbeitsplattform kann insbesondere ein Abstand der Arbeitsplattform, vorzugsweise
einer Trittebene der Arbeitsplattform, zu einem Bodenbereich verstanden werden. Dass
die Entnahmeposition zur Zufuhrposition erhöht ist, bedeutet insbesondere, dass die
Hubeinheit in der Entnahmeposition einen größeren Abstand zu einem Bodenbereich der
Druckmaschine aufweist als in der Zufuhrposition. Dadurch kann in der Zufuhrposition
die Hubeinheit vom Boden in einfacher Art und Weise bedienbar sein und in der Entnahmeposition
eine einfache Entnahme des Farbführungsteils stattfinden. Dadurch kann ein zu bestückendes
Aufnahmelager der Druckmaschine über die Arbeitsplattform erreichbar sein, insbesondere
auch wenn das Aufnahmelager vom Boden aus unerreichbar ist.
[0008] Somit ist die Hubeinheit beispielsweise noch während der laufenden Produktion der
Druckmaschine mit dem Farbführungsteil beladbar und von der Zufuhrposition in die
Entnahmeposition bringbar. Anschließend kann die Druckmaschine gestoppt werden und
das Farbführungsteil in einer für den Bediener komfortablen Position in der Druckmaschine
montiert werden. Dadurch ist zum einen die Arbeitssicherheit des Bedieners gesteigert,
da dieser das Farbführungsteil lediglich in einem bestimmten Bereich handhabt und
zum anderen kann ein Teil der Rüstzeit zum Rüsten der Druckmaschine mit der Produktionszeit
zur Herstellung der Druckerzeugnisse durch die Druckmaschine überlappen, sodass der
effektive Produktionsausfall reduziert sein kann.
[0009] Der Befestigungsabschnitt kann vorzugsweise eine Verschraubung mit dem Tragelement
umfassen. Das Tragelement ist insbesondere dazu ausgebildet, eine Last der Hubvorrichtung
zumindest teilweise aufzunehmen und/oder zu tragen. So kann das Tragelement beispielsweise
eine Wand der Druckmaschine umfassen. Insbesondere kann es sich bei dem Tragelement
auch um eine, insbesondere an einem Frontbereich der Druckmaschine, montierte Arbeitsplattform
handeln. Vorzugsweise kann das Tragelement ein Strukturbauteil der Druckmaschine,
wie einen Träger, umfassen. Insbesondere kann das Tragelement ohnehin an der Druckmaschine
vorhanden sein, beispielsweise um einen Dachaufbau abzustützen. Der Befestigungsabschnitt
ist dann vorzugsweise an der Druckmaschine befestigt, ohne dass an der Druckmaschine
beispielsweise größere Umrüstungen erforderlich sind. Somit kann die Hubvorrichtung
insbesondere auch zur einfachen Nachrüstung an vorhandenen Druckmaschinen geeignet
sein. Insbesondere bietet die Befestigung des Befestigungsabschnittes an dem Tragelement
den Vorteil, dass die Hubvorrichtung an der Druckmaschine fixiert ist, sodass eine
günstige Relativposition der Hubeinheit zur Druckmaschine gewährleistet sein kann
und das Farbführungsteil definiert aufnehmbar ist.
[0010] Im Rahmen der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Hubeinheit zumindest ein Ablageelement
aufweist, auf welchem das Farbführungsteil ablegbar ist. Vorzugsweise kann die Hubeinheit
zumindest zwei Ablageelemente aufweisen, die ein Ablagepaar bilden, sodass jeweils
ein Ende des Farbführungsteils auf den Ablageelementen ablegbar ist. Dadurch kann
die Aufnahme des Farbführungsteils in der Hubeinheit deutlich vereinfacht sein. So
kann beispielsweise vorgesehen sein, dass ein Bediener das Farbführungsteil einem
Hubwagen entnimmt und auf dem Ablageelement, insbesondere dem Ablagepaar, ablegt.
Insbesondere kann dadurch auch ein Zugang zur Hubeinheit vereinfacht sein, wenn der
Bediener das Farbführungsteil an beiden Enden greift und das Farbführungsteil senkrecht
oder im Wesentlichen senkrecht zur Haupterstreckungsrichtung des Farbführungsteils
in die Hubeinheit einlegen kann. Dadurch kann die benötigte Zeit zum Beladen der Hubeinheit
reduziert sein, sodass die Rüstzeit der Druckmaschine insgesamt weiter reduziert sein
kann. Dadurch, dass ferner die Enden auf den Ablageelementen ablegbar sein können,
kann beispielsweise sichergestellt sein, dass eine äußere Fläche des Farbführungsteils,
welche empfindliche Elemente, wie beispielsweise eine Druckbildstruktur aufweisen
kann, nicht mit der Hubeinheit kontaktiert und somit keinem Verschleiß unterliegt
bzw. nicht beschädigt wird.
[0011] Vorzugsweise kann bei einer erfindungsgemäßen Druckmaschine vorgesehen sein, dass
die Hubeinheit mehrere Ablageelemente, insbesondere mehrere Ablagepaare, aufweist,
die übereinander angeordnet sind. Dadurch kann die Hubeinheit beispielsweise mit mehreren
Farbführungsteilen gleichzeitig beladen werden und die mehreren Farbführungsteile
gleichzeitig in die Entnahmeposition befördert werden. Dadurch kann beispielsweise
ein Bediener anschließend an die Verstellung der Hubeinheit in die Entnahmeposition
eine Arbeitsplattform betreten und von der Arbeitsplattform aus mehrere Farbführungsteile
gleichzeitig in der Druckmaschine montieren, ohne dass er die Arbeitsplattform verlassen
muss. Dadurch kann die Rüstzeit insgesamt weiter reduziert sein, insbesondere während
welcher die Druckmaschine still steht. Zusätzlich oder alternativ kann vorgesehen
sein, dass durch die mehreren Ablageelemente oder mehreren Ablagepaare ein Austausch
eines Farbführungsteils in der Druckmaschine erleichtert ist, da beispielsweise ein
auszutauschendes Farbführungsteil entnommen werden kann, auf einem der Ablageelemente
bzw. Ablagepaare abgelegt werden kann und einem anderen Ablageelement bzw. Ablagepaar
das darauf folgende Farbführungsteil entnommen werden kann und in der Druckmaschine
montiert werden kann. Auch dadurch kann der Bedienkomfort beim Rüsten der Druckmaschine
deutlich verbessert sein.
[0012] Es kann bei einer erfindungsgemäßen Druckmaschine ferner vorgesehen sein, dass das
zumindest eine Ablageelement eine Vertiefung aufweist, in welcher das Farbführungsteil
aufnehmbar ist und/oder dass eine Ablagefläche des Ablageelementes einen Kunststoff
oder ein Elastomer aufweist. Ferner kann die Ablagefläche Teflon aufweisen, durch
welches ein Verschleiß des Farbführungsteils vermindert sein kann. Durch die Vertiefung
kann beispielsweise sichergestellt sein, dass das Farbführungsteil während der Verstellung
der Hubeinheit von der Zufuhrposition in die Entnahmeposition nicht vom Ablageelement
herunterfällt. Insbesondere kann durch die Vertiefung somit ein erhöhter Rand des
Ablageelementes gebildet sein, sodass eine formschlüssige Sicherung des Farbführungsteils
auf dem Ablageelement gewährleistet sein kann. Dadurch können Beschädigungen des Farbführungsteils
vermieden werden und die Gefahr des Herunterfallens reduziert sein. Durch den Kunststoff
und/oder das Elastomer der Ablagefläche kann ferner ebenfalls eine Rutschsicherung
des Farbführungsteils auf dem Ablageelement gewährleistet sein, sodass die Gefahr
eines Herunterfallens des Farbführungsteils reduziert sein kann. Darüber hinaus kann
der Kunststoff und/oder das Elastomer weicher ausgebildet sein, als ein Material des
Endes des Farbführungsteils, welches auf der Ablagefläche des Ablageelementes abgelegt
wird. Dadurch kann sichergestellt sein, dass das Farbführungsteil durch die Ablagefläche
nicht beschädigt wird und/oder keinen Verschleiß erfährt.
[0013] Es kann vorzugsweise bei einer erfindungsgemäßen Druckmaschine vorgesehen sein, dass
das zumindest eine Ablageelement derart ausgestaltet ist, dass das Farbführungsteil
in höchstens zwei Orientierungen auf dem Ablageelement ablegbar ist. Vorzugsweise
kann das Farbführungsteil in lediglich einer Orientierung auf dem Ablageelement ablegbar
sein. So kann das Ablageelement beispielsweise eine geometrische Form aufweisen, welche
mit einer geometrischen Form des Farbführungsteils korrespondiert. Insbesondere kann
beispielsweise ein erstes Ende des Farbführungsteils einen Durchmesser aufweisen,
welcher sich von einem Durchmesser eines zweiten Endes des Farbführungsteils unterscheidet,
wobei das Ablageelement vorzugsweise zur formschlüssigen Aufnahme des kleineren Durchmessers
der beiden Enden ausgebildet ist. Dadurch ist es nicht möglich, den größeren Durchmesser
auf dem Ablageelement abzulegen, sodass eine Fehlorientierung verhindert wird bzw.
durch den Bediener schnell bemerkt wird. Dies kann insbesondere dadurch vorteilhaft
sein, dass der Bediener somit bei der Entnahme des Farbführungsteils sicher sein kann,
dass dieses korrekt orientiert ist und kann dieses somit schnell in der Druckmaschine
montieren, ohne die Orientierung beachten zu müssen.
[0014] Es kann bei einer erfindungsgemäßen Druckmaschine ferner vorgesehen sein, dass die
Hubeinheit in der Zufuhrposition in einem Arbeitsbereich und in der Entnahmeposition
außerhalb des Arbeitsbereiches sich befindet. Der Arbeitsbereich kann beispielsweise
einen Bereich vor der Druckmaschine umfassen, in welchem weitere Tätigkeiten ausgeführt
werden sollen. Insbesondere kann der Arbeitsbereich einen Zugangsbereich zur Druckmaschine
umfassen, welcher durch einen Bediener zum Betreten der Druckmaschine insbesondere
unterhalb der Arbeitsplattform genutzt wird. Durch das Verstellen der Hubeinheit von
der Zufuhrposition in die Entnahmeposition kann somit nicht nur das Farbführungsteil
angehoben werden, sondern auch die Hubeinheit in eine Ruheposition versetzt werden,
in welcher die Hubeinheit den Arbeitsbereich nicht blockiert. Insbesondere kann der
Arbeitsbereich somit einen Bereich vor der Druckmaschine bis zu einer Höhe, vorzugsweise
von 2,1 m, umfassen, die einem Bediener ein komfortables Hindurchgehen erlaubt. Dadurch
kann der Raum für die Produktion der Druckerzeugnisse insgesamt effektiv genutzt werden
und insbesondere um die Druckmaschine können ohne weitere Beschränkung durch die Hubeinheit
unterschiedliche Arbeiten durchgeführt werden, sodass die Rüstzeit der Druckmaschine
ein benötigter Produktionsraum insgesamt noch weiter reduziert sein kann.
[0015] Vorzugsweise kann bei einer erfindungsgemäßen Druckmaschine die Hubeinheit am Tragelement
über den Befestigungsabschnitt hängend gelagert sein. Somit kann sich der Befestigungsabschnitt
vorzugsweise oberhalb der Hubeinheit befinden, sodass diese beispielsweise in einem
Führungsmittel des Befestigungsabschnittes gelagert ist. Die hängende Lagerung bietet
den Vorteil, dass ein Bodenbereich unterhalb der Hubeinheit frei von der Hubvorrichtung
sein kann, insbesondere zumindest wenn sich die Hubeinheit in der Entnahmeposition
befindet. Darüber hinaus ist in einfacher Art und Weise zwischen der Hubvorrichtung
und der Druckmaschine eine Arbeitsplattform anordbar auf welcher sich ein Bediener
zur Entnahme des Farbführungsteils aus der Hubeinheit und zum Rüsten der Druckmaschine
mit dem Farbführungsteil bewegen kann, wobei sowohl die Hubeinheit, als auch ein Aufnahmelager
der Druckmaschine für das Farbführungsteil auf einfache und schnelle Art und Weise
durch den Bediener von der Arbeitsplattform aus erreichbar sein können. Eine strukturelle
Maßnahme, die Hubeinheit an der Arbeitsplattform vorbei an einer Seitenwand der Druckmaschine
zu montieren ist durch die hängende Lagerung insbesondere nicht notwendig.
[0016] Im Rahmen der Erfindung ist ferner denkbar, dass die Hubeinheit durch ein Führungsmittel
beweglich am Befestigungsabschnitt gelagert ist. Vorzugsweise kann das Führungsmittel
ein Schienenelement, vorzugsweise ein Schienenpaar, aufweisen. Insbesondere ist das
Führungsmittel somit zur linearen Führung der Hubeinheit zwischen der Entnahmeposition
und der Zufuhrposition ausgebildet. Dazu kann das Führungsmittel seitlich der Hubeinheit
angeordnet sein. Dadurch kann eine Führungsmöglichkeit mit hoher Zugangsfreiheit gewährleistet
sein. So kann der Befestigungsabschnitt beispielsweise von dem Tragelement der Druckmaschine
sich in Richtung eines Bodenbereiches vor der Druckmaschine erstrecken und dabei ein
Schienenelement aufweisen, welches zumindest einen Teil der Führung der Hubeinheit
bereitstellt. Insbesondere kann die Hubeinheit ebenfalls ein Schienen- oder Rollenelement
aufweisen, welches in dem Schienenelement des Befestigungsabschnittes geführt ist.
Das Schienenpaar weist insbesondere zwei Schienenelemente auf, die vorteilhafterweise
baulich getrennt oder strukturell miteinander verbunden sein können. Das Feststellmittel
kann vorzugsweise ein Rastmittel zur formschlüssigen Fixierung der Hubeinheit umfassen.
Zusätzlich oder alternativ kann das Feststellmittel steuerungstechnisch vorgesehen
sein. Insbesondere kann das Feststellmittel einen Anschlag umfassen.
[0017] Es ist ferner denkbar, dass bei einer erfindungsgemäßen Druckmaschine ein Hebemechanismus
und/oder ein Antriebsmittel vorgesehen ist, wodurch die Hubeinheit zumindest von der
Zufuhrposition in die Entnahmeposition bringbar ist. Vorzugsweise kann das Antriebsmittel
dabei durch ein Bedienelement ansteuerbar sein. Das Antriebsmittel kann vorzugsweise
an dem Befestigungsabschnitt angeordnet sein, sodass dieses relativ zur Hubeinheit
feststehend ausgebildet ist. Dadurch ist das Antriebsmittel beispielsweise geringeren
Vibrationen ausgesetzt und es ist nicht notwendig, das Gewicht des Antriebsmittels
ebenfalls anzuheben. Das Antriebsmittel kann vorzugsweise einen Kettentrieb umfassen,
welcher Kraft auf die Hubeinheit zum Anheben der Hubeinheit mit dem Farbführungsteil
übertragen kann. Insbesondere kann das Antriebsmittel ferner einen Elektromotor und/oder
einen Pneumatikmotor und/oder einen Hydraulikmotor umfassen. Vorzugsweise kann der
Hebemechanismus einen Seilzug umfassen, über welchen die Hubeinheit bewegbar sein
kann. Der Hebemechanismus kann insbesondere dazu ausgebildet sein, eine Schieflage
der Hubeinheit zu vermeiden. So kann ein Seilzug vorzugsweise eine oder mehrere, bevorzugt
zwei, Seilzugrollen aufweisen, welche ein Seil des Seilzuges führen oder durch das
Seil geführt sind. Die Hubeinheit kann vorzugsweise direkt am Seil oder an den Rollen
angeordnet sein, so dass eine Veränderung einer bereichsweise freigegebenen Seillänge
zu einer Verstellung der Hubeinheit führt. Alternativ zum Seilzug ist beispielsweise
auch ein Kettentrieb denkbar. Das Antriebsmittel kann ferner mit einem Bedienelement
in Kommunikationsverbindung stehen, wobei vorzugsweise eine Steuereinheit zwischengeschaltet
sein kann. Das Bedienelement kann an der Hubvorrichtung selbst angeordnet sein, vorzugsweise
am Befestigungsabschnitt. Dadurch kann das Bedienelement beispielsweise von einer
Arbeitsplattform aus bedienbar sein, um die Hubeinheit von der Zufuhrposition in die
Entnahmeposition insbesondere mittels des Antriebsmittels zu verstellen. Zusätzlich
oder alternativ kann ein Bedienelement an der Druckmaschine angeordnet sein und somit
insbesondere von dem Arbeitsbereich aus das Antriebsmittel ansteuerbar sein. Insbesondere
kann sich das Bedienelement entfernt von der Zufuhrposition befinden, sodass sichergestellt
ist, dass ein Bediener sich nicht in einem Bereich aufhält, in welchem der Bediener
gegebenenfalls bei der Verstellung der Hubeinheit von der Zufuhrposition in die Entnahmeposition
von herunterfallenden Teilen verletzt wird.
[0018] Im Rahmen der Erfindung ist ferner denkbar, dass das Antriebsmittel mit einer Steuereinheit
in Kommunikationsverbindung steht, welche derart ausgestaltet ist, dass das Antriebsmittel
lediglich unter einer Sicherheitsbedingung aktivierbar ist. Vorzugsweise kann die
Sicherheitsbedingung eine Abfrage umfassen, ob ein Bediener sich in einem Bedienbereich
aufhält. Dabei kann die Abfrage beispielsweise umfassen, ob ein Bedienelement durch
den Benutzer gedrückt wird. So kann beispielsweise vorgesehen sein, dass lediglich
beim Halten des Bedienelementes eine Verstellung möglich ist und die Verstellung der
Hubeinheit stoppt, sobald der Bediener eine Betätigung des Bedienelementes stoppt.
Dadurch kann die Arbeitssicherheit weiter erhöht sein, da sichergestellt sein kann,
dass zumindest der Bediener selbst sich nicht innerhalb eines Bereiches um die Hubeinheit
aufhält, in welchem er durch herunterfallende Kleinteile oder dergleichen ggf. verletzt
werden könnte. Die Steuereinheit kann beispielsweise ein Mikrokontroller oder einen
Prozessor umfassen, durch welchen die Abfrage verarbeitbar ist und durch welchen Steuersignale
an den Antrieb abgebbar sind.
[0019] Es ist im Rahmen der Erfindung ferner denkbar, dass zumindest eine Hubunterstützung
vorgesehen ist, durch welche eine Kraft zur Unterstützung einer manuellen und/oder
automatischen Verstellung der Hubeinheit in der Zufuhrposition in die Entnahmeposition
aufbringbar ist. Dabei kann durch die Hubunterstützung vorzugsweise eine Verstellung
der Hubeinheit von der Entnahmeposition in die Zufuhrposition dämpfbar sein. So ist
es denkbar, dass die Hubunterstützung eine Gasdruckfeder umfasst, welche mit einem
unter Druck stehenden Gas gefüllt ist und bei welcher ein Zylinderkolben mit einer
Kolbenstange innerhalb des Zylinders geführt ist. Eine Verstellung der Kolbenstange
in den Zylinder hinein oder aus dem Zylinder heraus bewirkt damit eine Veränderung
des Druckes des Gases innerhalb des Zylinders, sodass durch die Hubunterstützung in
einer Richtung eine Kraft aufbringbar ist und in der anderen Richtung eine Bewegung
dämpfbar ist. Durch die Dämpfung kann insbesondere ein plötzliches Herunterfallen
der Arbeitsplattform und/oder der Hubeinheit verhindert werden, wenn diese aus der
Entnahmeposition entsichert wird. Ferner kann die Hubunterstützung ein Gegengewicht
zur Hubeinheit aufweisen. So kann die Hubeinheit vorzugsweise an einem Seilzug aufgehängt
sein und somit das Gegengewicht einem Teil der Gewichtskraft der Hubeinheit und/oder
des Farbführungsteils entgegenwirken. Dadurch ist eine manuelle oder automatische
Verstellung der Hubeinheit erleichtert. So kann bei einer automatischen Verstellung
der Hubeinheit beispielsweise das Antriebsmittel kleiner dimensioniert sein, da dieses
weniger Kraft aufzubringen braucht, um die Verstellung der Hubeinheit zu bewirken.
Die Hubunterstützung kann vorteilhafterweise z.B. am Befestigungsabschnitt und/oder
an der Hubeinheit angeordnet sein.
[0020] Vorteilhafterweise kann bei einer erfindungsgemäßen Druckmaschine die Hubeinheit
einen Auffangschutz zum Abfangen von herunterfallenden Teilen aufweisen. So kann beispielsweise
eine Auffangschale am unteren Ende der Hubeinheit vorgesehen sein, in welche Kleinteile,
welche möglicherweise aus dem Farbführungsteil oder von der Arbeitsplattform herunterfallen
könnten, aufgefangen werden können. Insbesondere kann der Auffangschutz ein Gitter
umfassen durch welches die herunterfallenden Teile aufgefangen werden können. Dadurch
kann die Arbeitssicherheit der Hubvorrichtung insgesamt gesteigert sein.
[0021] Im Rahmen der Erfindung ist ferner denkbar, dass ein Sicherungselement vorgesehen
ist, durch welches ein Herunterfallen des Farbführungsteils aus der Hubeinheit verhinderbar
ist. Vorzugsweise kann das Sicherungselement dabei derart angeordnet sein, dass das
Sicherungselement das Ablageelement zumindest einseitig versperrt, wenn sich die Hubeinheit
in der Entnahmeposition befindet. So kann das Sicherheitselement vorzugsweise eine
Wand oder einen Käfig aufweisen, welche oder welcher die Hubeinheit, insbesondere
das Ablageelement der Hubeinheit, zumindest in der Entnahmeposition einseitig sichert.
Dabei kann das Sicherungselement vorzugsweise am Befestigungsabschnitt angeordnet
sein oder an der Druckmaschine, insbesondere ebenfalls am Tragelement. Durch das Sicherungselement
kann somit ein zumindest bereichsweise geschützter Raum geschaffen werden, in welchen
die Hubeinheit hineinfährt, sodass ein Herunterfallen von Teilen verhindert werden
kann.
[0022] Es ist ferner denkbar, dass bei einer erfindungsgemäßen Druckmaschine die Hubeinheit
zur Aufnahme von Farbführungsteilen ausgebildet ist, welche eine Länge von 500 mm
bis 2.500 mm, vorzugsweise von 650 mm bis 2.200 mm, aufweisen. Somit kann die Hubeinheit
eine entsprechende Breite aufweisen, wobei beispielsweise ein Zwischenraum zwischen
Ablageelementen der Hubeinheit entsprechend ausgespart sein kann. Vorzugsweise kann
die Aufnahme von Farbführungsteilen dabei parallel zu einer Arbeitsplattform vorgesehen
sein, sodass die Farbführungsteile komfortabel auf der Arbeitsplattform der Hubeinheit
entnommen werden können. Durch die Ausbildung zur Aufnahme derart langer Farbführungsteile
kann somit eine spezielle Ausgestaltung der Hubvorrichtung für den Einsatz im Bereich
des Druckwesens gegeben sein.
[0023] Vorzugsweise kann bei einer erfindungsgemäßen Druckmaschine vorgesehen sein, dass
sich die Hubeinheit in der Entnahmeposition in einem Abstand größer 1500 mm, vorzugsweise
größer 2000 mm, besonders bevorzugt größer 2500 mmm, zu einem Bodenbereich befindet.
Dadurch kann gewährleistet sein, dass ein Arbeitsbereich unterhalb der Arbeitsplattform
frei von der Hubeinheit ist, so dass die Bewegungsfreiheit und/oder ein Zugang zur
Druckmaschine für einen Bediener erleichtert ist.
[0024] Es ist im Rahmen der Erfindung ferner denkbar, dass die Hubeinheit in der Zufuhrposition
zur Aufnahme des Farbführungsteils in einem Abstand zwischen 500 mm und 2000 mm, vorzugsweise
zwischen 1000 mm und 1400 mm, zu einem Bodenbereich ausgebildet ist. Der Bodenbereich
kann vorzugsweise ein Bereich des Bodens sein, auf welchem die Druckmaschine steht
und/oder über welchen die Druckmaschine zugänglich ist. Insbesondere ist der Bodenbereich
der Untergrund unterhalb der Hubeinheit. Somit können beispielsweise Gegenstände in
dem Bereich abgelegt werden und/oder ein Bediener sich in dem Bereich bewegen, wenn
die Hubeinheit sich in der Zufuhrposition befindet. Insbesondere kann ein Ablageelement
der Hubvorrichtung sich in der Zufuhrposition in dem Abstand zum Bodenbereich befinden,
sodass eine gut und schnell zugängliche Einleghöhe für den Bediener gegeben sein kann.
[0025] Vorteilhafterweise kann bei einer erfindungsgemäßen Druckmaschine vorgesehen sein,
dass ein Antriebsmittel zur Verstellung der Hubeinheit mit einer Zentralsteuereinheit
in Kommunikationsverbindung steht, welche derart ausgeschaltet ist, dass das Antriebsmittel
lediglich unter einer Sicherheitsbedingung aktivierbar ist. Vorzugsweise kann dabei
die Sicherheitsbedingung eine Abfrage umfassen, ob sich ein Bediener in einem Bedienbereich
aufhält. Das Antriebsmittel kann somit direkt an die Elektronik der Druckmaschine
angeschlossen sein, sodass ein Bediener auch die Hubvorrichtung insbesondere die Hubeinheit,
über die Zentralsteuereinheit und/oder ein Bedienelement ansteuern kann. Durch die
Sicherheitsbedingung kann ferner sichergestellt sein, dass sich ein Bediener nicht
im Bereich der Hubvorrichtung aufhält, wenn diese von der Zufuhrposition in die Entnahmeposition
verstellt wird.
[0026] Es ist ferner bei einer erfindungsgemäßen Druckmaschine denkbar, dass die Arbeitsplattform
zumindest bereichsweise zwischen einem Produktionsbereich der Druckmaschine und der
Hubvorrichtung angeordnet ist, wobei die Hubvorrichtung von einer ersten Seite der
Arbeitsplattform und das Aufnahmelager der Druckmaschine von einer zweiten Seite der
Arbeitsplattform zugänglich ist. Dabei kann die Arbeitsplattform verstellbar oder
feststehend ausgebildet sein. Der Produktionsbereich kann vorzugsweise einen Bereich
der Druckmaschine umfassen, in welchem die Druckerzeugnisse erzeugbar sind. Das Aufnahmelager
kann direkt oder indirekt von der zweiten Seite zugänglich sein. So kann beispielsweise
ein Trittbrett innerhalb der Druckmaschine vorgesehen sein, über welches das Aufnahmelager
von der Arbeitsplattform aus erreichbar ist. Auf der Arbeitsplattform kann sich der
Bediener bewegen, um das Farbführungsteil von der Hubvorrichtung in die Druckmaschine
einzusetzen. Somit kann der Bediener zu jedem Zeitpunkt auf einer für ihn gut erreichbaren
Höhe arbeiten, ohne in einem Überkopfbereich arbeiten zu müssen. Dadurch kann zum
einen die Arbeitssicherheit gesteigert sein und zum anderen die für den Bediener mögliche
Geschwindigkeit beim Rüsten der Druckmaschine erhöht sein. Die Arbeitsplattform kann
vorzugsweise fest mit oder an der Druckmaschine montiert sein oder verstellbar an
der Druckmaschine angeordnet sein. So kann die Arbeitsplattform beispielsweise als
Hubbühne ausgestaltet sein, welche anhebbar ist. Dadurch können über die Arbeitsplattform
verschiedene Höhen der Druckmaschine ansteuerbar sein. Insbesondere können auch unterschiedliche
Entnahmepositionen für die Hubvorrichtung vorgesehen sein, sodass zu jeder möglichen
Position der Arbeitsplattform auch eine Entnahmeposition der Hubvorrichtung existieren
kann.
[0027] Bei einer erfindungsgemäßen Druckmaschine kann ferner vorgesehen sein, dass auf der
ersten Seite der Arbeitsplattform ein Fallschutz angeordnet ist, welcher eine Durchgriffsöffnung
aufweist, durch welche das Farbführungsteil der Hubvorrichtung entnehmbar ist. Der
Fallschutz kann somit verhindern, dass ein Bediener von der Arbeitsplattform fällt.
Damit bietet der Fallschutz dem Bediener gleichzeitig eine Sicherheit, sodass sich
der Bediener auf der Arbeitsplattform freier bewegen kann, ohne das Risiko einzugehen,
herunterzustürzen. Dadurch kann der Bediener die Geschwindigkeit beim Bestücken der
Druckmaschine mit dem Farbführungsteil erhöhen, sodass die Rüstzeit insgesamt reduziert
sein kann. Durch die Durchgriffsöffnung stellt der Fallschutz ferner eine Möglichkeit
dar, den Fallschutz mit einer relevanten Höhe zu versehen, um dem Bediener auch in
kritischen Situationen eine hohe Sicherheit zu bieten. Dabei ist das Farbführungsteil
noch immer der Hubeinheit entnehmbar, wobei der Bediener durch die Durchgriffsöffnung
des Fallschutzes hindurchgreifen kann.
[0028] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist ein Rüstverfahren zum Rüsten einer
Druckmaschine mit einem Farbführungsteil beansprucht. Die Druckmaschine kann vorzugsweise
eine erfindungsgemäße Druckmaschine sein. Das Rüstverfahren umfasst ferner die folgenden
Schritte:
- Beladen einer Hubeinheit einer Hubvorrichtung mit dem Farbführungsteil,
- Verstellen der Hubeinheit von einer Zufuhrposition in eine zur Zufuhrposition erhöhte
Entnahmeposition,
- Betreten einer Arbeitsplattform durch einen Bediener zur Entnahme des Farbführungsteils
von der Hubeinheit,
- Entnehmen des Farbführungsteils zum Montieren des Farbführungsteils in der Druckmaschine.
[0029] Somit kann der Bediener von der Arbeitsplattform aus in einer für ihn komfortablen
Arbeitshöhe arbeiten und das gegebenenfalls schwere Farbführungsteil in die Druckmaschine
einfügen. Vorzugsweise kann das Rüstverfahren den folgenden Schritt umfassen:
- Verstellen der Hubeinheit von der Entnahmeposition in die Zufuhrposition.
[0030] Dadurch kann die Hubeinheit nach erfolgter Entnahme erneut für das nächste Anheben
eines Farbführungsteils bereitgemacht werden. Dies kann jedoch beispielsweise dann
nicht notwendig sein, wenn ein Arbeitsraum unterhalb der Hubeinheit frei bleiben soll,
nachdem das Farbführungsteil in der Druckmaschine angebracht worden ist. Somit ist
durch die Hubeinheit es einem Bediener deutlich erleichtert, die Druckmaschine mit
dem Farbführungsteil zu rüsten, da er durch die Hubeinheit eine Unterstützung hat,
mit welcher er das Farbführungsteil in einen Überkopfbereich befördern kann.
[0031] Im Rahmen der Erfindung ist ferner denkbar, dass das Betreten der Arbeitsplattform
durch den Bediener vor oder nach dem Verstellen der Hubeinheit von der Zufuhrposition
in die Entnahmeposition. Vorzugsweise kann daher vorgesehen sein, dass nach dem Verstellen
der Hubeinheit und insbesondere nach dem Betreten der Arbeitsplattform die Druckmaschine
angehalten wird, so dass möglichst viele Arbeitsschritte parallel zu einem Produktionsbetrieb
der Druckmaschine ablaufen können.
[0032] Es ist bei einem erfindungsgemäßen Rüstverfahren ferner denkbar, dass die Hubeinheit
beim Erreichen der Entnahmeposition gegen Herausfallen des Farbführungsteils zumindest
bereichsweise abgesichert wird. Dies kann beispielsweise einseitig durch ein Sicherungselement
durchgeführt werden, was beispielsweise als Wand oder Käfig ausgestaltet sein kann.
Somit kann die Absicherung insbesondere passiv durch ein vorhandenes Strukturbauteil
durchgeführt werden. Zusätzlich oder alternativ ist denkbar, dass der Bediener die
Hubeinheit manuell gegen Herausfallen des Farbführungsteils sichert, indem er beispielsweise
einen Käfig, welcher die Hubeinheit umspannt, zumindest teilweise abschließt.
[0033] Die Verfahrensschritte können teilweise parallel oder zeitlich nacheinander ablaufen.
Dabei können die Verfahrensschritte in der beschriebenen oder in einer anderen Reihenfolge
durchgeführt werden. Insbesondere können einzelne Schritte oder alle Schritte wiederholt
werden.
[0034] Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung zu einigen Ausführungsbeispielen der Erfindung, welche in den Figuren
schematisch dargestellt sind. Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung oder
den Zeichnungen hervorgehenden Merkmale und/oder Vorteile einschließlich konstruktiver
Einzelheiten, räumliche Anordnung und Verfahrensschritte, können sowohl für sich als
auch in den verschiedensten Kombinationen erfindungswesentlich sein. Dabei ist zu
beachten, dass die Figuren nur beschreibenden Charakter haben und nicht dazu gedacht
sind, die Erfindung in irgendeiner Form einzuschränken. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Hubvorrichtung einer erfindungsgemäßen Druckmaschine in schematischer Ansicht
in einem ersten Ausführungsbeispiel,
- Fig. 2
- die erfindungsgemäße Druckmaschine mit der Hubvorrichtung des ersten Ausführungsbeispiels
in einer Zufuhrposition,
- Fig. 3
- die erfindungsgemäße Druckmaschine des ersten Ausführungsbeispiels in einer Entnahmeposition,
- Fig. 4a u.
- b eine erfindungsgemäße Druckmaschine mit einer Hubvorrichtung in einem weiteren Ausführungsbeispiel,
- Fig. 5a u. b
- erfindungsgemäße Druckmaschinen mit einem Sicherungselement in weiteren Ausführungsbeispielen,
- Fig. 6
- Ablageelemente einer Hubvorrichtung einer erfindungsgemäßen Druckmaschine in weiteren
Ausführungsbeispielen,
- Fig. 7
- eine Hubeinheit mit einem Hebemechanismus in einem weiteren Ausführungsbeispiel,
- Fig. 8
- ein erfindungsgemäßes Rüstverfahren in schematischer Darstellung von Verfahrensschritten.
[0035] In den nachfolgenden Figuren werden für die gleichen technischen Merkmale auch von
unterschiedlichen Ausführungsbeispielen die identischen Bezugszeichen verwendet.
[0036] Figur 1 zeigt eine Hubvorrichtung 10 einer erfindungsgemäßen Druckmaschine 1 zum
Anheben eines Farbführungsteils 2 für die Druckmaschine 1. Insbesondere ist die Hubvorrichtung
10 für die Druckmaschine 1 nachrüstbar. So weist die Hubvorrichtung 10 einen Befestigungsabschnitt
50 auf, der zur Lagerung einer Hubeinheit 40 der Hubvorrichtung 10 an einem Tragelement
9 der Druckmaschine 1 befestigbar ist. Dazu ist der Befestigungsabschnitt 50 insbesondere
mit dem Tragelement 9 der Druckmaschine 1 verschraubbar. Anstelle einer Verschraubung
oder zusätzlich zur Verschraubung sind jedoch noch weitere Befestigungsmöglichkeiten
denkbar. So kann der Befestigungsabschnitt form-, stoff- und/oder kraftschlüssig mit
dem Tragelement 9 verbindbar sein, um die Hubvorrichtung 10 an der Druckmaschine 1
zu befestigen. Der Befestigungsabschnitt 50 ist dabei zur hängenden Lagerung der Hubeinheit
40 am Tragelement 9 der Druckmaschine 1 ausgebildet. So befindet sich die Lagerung
des Befestigungsabschnittes 50 oberhalb der Hubeinheit 40, insbesondere wenn sich
die Hubeinheit 40 in einer Zufuhrposition Z befindet. In der Zufuhrposition Z ist
eine Aufnahme des Farbführungsteils 2 durch die Hubeinheit 40 möglich, wobei die Hubeinheit
40 relativ zum Befestigungsabschnitt bewegbar ist und von der Zufuhrposition Z in
eine Entnahmeposition E bringbar ist, in welcher eine Entnahme des Farbführungsteils
2 von der Hubeinheit 40, insbesondere von einer Arbeitsplattform 20 aus, möglich ist.
Damit die Verstellbarkeit der Hubeinheit 40 von der Zufuhrposition Z zur Entnahmeposition
E möglich ist, weist der Befestigungsabschnitt 50 ein Führungsmittel 52 auf, welches
ein Schienenpaar, aufweisend zwei Schienenelemente 53, umfasst. Das Führungsmittel
52 wirkt dabei mit einem Gegenführungsmittel 48, welches durch die Schienenelemente
53 des Führungsmittels 52 geführt ist. Das Gegenführungsmittel 48 kann dazu vorzugsweise
eine Schiene, Rollen oder dergleichen umfassen. Dadurch ist die Hubeinheit 40 linear
entlang des Führungsmittels 52 verstellbar, sodass ein sicherer Halt des Farbführungsteils
2 in der Hubeinheit 40 zu jedem Zeitpunkt der Verstellung gesichert ist. Insbesondere
kann vorgesehen sein, dass die Hubeinheit 40 in einer Waagerechten stabil gehalten
wird. Zur Aufnahme des Farbführungsteils 2 weist die Hubeinheit 40 ferner mehrere
Ablagepaare 42 auf, wobei jedes Ablagepaar 42 zwei Ablageelemente 41 umfasst. Dabei
ist durch jeweils ein gegenüberliegendes Ablageelement 41 ein Ende 2.1 des Farbführungsteils
2 aufnehmbar, sodass eine äußere Oberfläche des Farbführungsteils 2, die beispielsweise
eine Druckbildstruktur aufweisen kann, nicht mit der Hubeinheit 40 kontaktiert. Dadurch
kann eine Beschädigung des Farbführungsteils 2 vermieden werden. Die Ablagepaare 42
sind ferner übereinander angeordnet, sodass die Hubeinheit 40 schmal baut und gleichzeitig
eine Entnahme der Farbführungsteile 2 vereinfacht ist, wenn diese übereinander angeordnet
sind, da zu jedem Zeitpunkt jedes der Farbführungsteile 2 von zumindest einer Seite
der Hubeinheit 40 zugänglich ist. Am unteren Ende der Hubeinheit 40 ist ferner ein
Auffangschutz 45 angeordnet, welcher vorzugsweise als Gitter ausgebildet ist. Dadurch
können Kleinteile, die gegebenenfalls von oben herunterfallen, aufgefangen werden.
Dadurch kann eine Arbeitssicherheit gesteigert sein und die Bewegungsfreiheit eines
Bedieners 3 gesteigert sein.
[0037] Figur 2 zeigt die Hubvorrichtung 10 des ersten Ausführungsbeispiels in schematischer
Ansicht in montiertem Zustand der Druckmaschine 1 zur Herstellung von Druckerzeugnissen.
Weiterhin weist die Druckmaschine 1 ein Aufnahmelager 5 zur Aufnahme des Farbführungsteils
2 auf. Der Befestigungsabschnitt 50 ist dazu an Tragelementen 9 der Druckmaschine
1 befestigt. Zwischen der Druckmaschine 1 und der Hubvorrichtung 10 ist ferner eine
feststehende Arbeitsplattform 20 vorgesehen, welche eine Aufstieghilfe 30 in Form
einer Treppe oder Rampe aufweist, durch welche ein Bediener 3 auf die Arbeitsplattform
20 gelangen kann. Ferner weist die Arbeitsplattform 20 einen Fallschutz 21 auf, durch
welchen ein Bediener 3 hindurchreichen kann, um ein Farbführungsteil 2 der Hubvorrichtung
10 zu entnehmen und der Druckmaschine 1 zuzuführen. In der Darstellung der Figur 2
befindet sich die Hubeinheit 40 der Hubvorrichtung 10 im Zufuhrzustand Z, wodurch
ein Bediener 3 vom Bodenbereich 1.1, auf welchem insbesondere auch die Druckmaschine
1 steht, die Hubeinheit 40 gut erreichen kann und in einfacher Art und Weise mit dem
Farbführungsteil 2 bestücken kann. Wie in Figur 2 dargestellt ist, ist die Hubeinheit
40 im Zufuhrzustand Z zumindest bereichsweise in einem Arbeitsbereich 11 der Druckmaschine
1 angeordnet, sodass ein Zugangsbereich 6 der Druckmaschine 1 zumindest teilweise
blockiert ist.
[0038] Figur 3 zeigt die Druckmaschine 1 mit der Hubvorrichtung 10 des ersten Ausführungsbeispiels,
welches in Figur 2 dargestellt ist, wobei sich jedoch die Hubeinheit 40 der Hubvorrichtung
10 in einer Entnahmeposition E befindet. Dazu ist ein Verstellen 102 der Hubeinheit
40 aus der Zufuhrposition Z erfolgt. Die Entnahmeposition E ist gegenüber der Zufuhrposition
Z erhöht, wobei die Hubeinheit in der Zufuhrposition Z sich zumindest teilweise unterhalb
einer Höhe H der Arbeitsplattform 20 und in der Entnahmeposition E sich zumindest
teilweise oberhalb der Höhe H der Arbeitsplattform befindet. Somit kann ein Bediener
3, der sich auf der Arbeitsplattform 20 aufhält in die sich in der Entnahmeposition
E befindende Hubeinheit 40 hineingreifen, um ein Farbführungsteil 2 zu entnehmen.
Dazu weist der Fallschutz 21 der Arbeitsplattform 20 eine Durchgriffsöffnung 21.1
auf, durch welche der Bediener 3 das Farbführungsteil 2 bequem der Hubeinheit 40 entnehmen
kann.
[0039] Die Figuren 4a und 4b zeigen ferner eine erfindungsgemäße Druckmaschine 1 mit einer
Hubvorrichtung 10 in einem weiteren Ausführungsbeispiel, wobei die Hubvorrichtung
10 im Wesentlichen gemäß der Hubvorrichtung des ersten Ausführungsbeispiels ausgestaltet
ist.
[0040] So ist die Hubvorrichtung 10 mit einem Befestigungsabschnitt 50 an einem Tragelement
9 der Druckmaschine 1 befestigt, wobei eine Hubeinheit 40 entlang eines Führungsmittels
52 der Hubvorrichtung 10 verstellbar ist. Figur 4a zeigt dabei die Hubeinheit 40 in
einem Zufuhrzustand Z, in welchem eine Hubeinheit 40, die sich unterhalb einer Höhe
H einer Arbeitsplattform 20 befindet ein Farbführungsteil 2 aufnehmen kann. Dadurch
ist die Hubeinheit 40 einem Bediener 3 einfach zugänglich. Daraufhin kann der Bediener
3 über eine Aufstieghilfe 30 die Arbeitsplattform 20 betreten, wobei die Arbeitsplattform
20 beispielsweise als Leiter ausgestaltet sein kann. Vor oder nach dem Betreten der
Arbeitsplattform 20 kann der Bediener 3 ein Antriebsmittel 43 über ein Bedienelement
44 ansteuern. Dabei kann das Antriebsmittel 43 beispielsweise am Befestigungsabschnitt
50 der Hubvorrichtung 10 angeordnet sein und/oder an der Druckmaschine 1. Ferner kann
das Bedienelement 44 an dem Befestigungsabschnitt 50 der Hubvorrichtung 10 und/oder
an der Druckmaschine 1 angeordnet sein. Vorzugsweise kann ferner eine Zentralsteuereinheit
60 der Druckmaschine 1 und/oder eine Steuereinheit 51, die an der Hubvorrichtung 10
angeordnet ist, vorgesehen sein. Durch die Steuereinheit 51 und/oder die Zentralsteuereinheit
60 kann eine Sicherheitsbedingung abgefragt werden, ob sich ein Bediener 3 außerhalb
eines Bedienbereiches 44.1, insbesondere in der bestimmten Nähe der Zufuhrposition
Z befindet, in welchem Teile bei der Verstellung der Hubeinheit 40 von der Zufuhrposition
Z in die Entnahmeposition E herunterfallen könnten. Dies kann beispielsweise dadurch
realisiert sein, dass die Hubeinheit 40 lediglich solange automatisch verstellt wird,
wie der Bediener 3 das Bedienelement 44 betätigt. Weiterhin weist die Hubvorrichtung
10 eine Hubunterstützung 46 auf, durch welche eine manuelle Verstellbarkeit der Hubeinheit
40 von der Zufuhrposition Z in die Entnahmeposition E unterstützt werden kann bzw.
durch welche das Antriebsmittel 43 unterstützt werden kann, sodass dieses kleiner
dimensioniert sein kann, als ohne Hubunterstützung 46. Insbesondere kann die Hubunterstützung
46 eine Gasdruckfeder umfassen und im Befestigungsabschnitt 50 angeordnet sein. Ferner
kann die Hubunterstützung 46 eine Dämpfungswirkung umfassen, bei welcher eine Bewegung
der Hubeinheit 40 von der Entnahmeposition E in die Zufuhrposition Z dämpfbar ist,
sodass auch beim Lösen der Hubeinheit 40 aus der Entnahmeposition E eine Bewegung
der Hubeinheit 40 dämpfbar ist und diese nicht mit hoher Geschwindigkeit herunterfällt.
Wie Figur 4a zu entnehmen ist, weist ferner zumindest ein Ablageelement 41 der Hubeinheit
40 in der Zufuhrposition Z einen Abstand A zu einem Bodenbereich 1.1 auf, der zwischen
500 mm und 2.000 mm, vorzugsweise zwischen 1.000 mm und 1.400 mm beträgt. Dadurch
ist dem Bediener 3 in der Zufuhrposition Z eine einfache Bestückung der Hubeinheit
40 möglich, ohne dass beispielsweise an einem Überkopfbereich arbeiten muss. Wie Figur
4b zu entnehmen ist, ist die Hubeinheit 40 ferner dazu ausgelegt, Farbführungsteile
2 mit einer Länge L von 500 mm bis 2.500 mm, vorzugsweise von 650 mm bis 2.200 mm
aufzunehmen. Dazu sind beispielsweise die Ablageelemente 41 entsprechend weit voneinander
entfernt, sodass das Farbführungsteil 2 mit jeweils einem Ende 2.1 auf jeweils einem
gegenüberliegenden Ablageelement 41 eines Ablagepaares 42 aufliegt.
[0041] Die Figuren 5a und 5b zeigen ferner erfindungsgemäße Druckmaschinen 1 in weiteren
Ausführungsbeispielen. Dabei sind die Druckmaschinen 1 im Wesentlichen gemäß des Ausführungsbeispiels
der Figuren 4a und 4b ausgebildet, wobei jedoch die Hubvorrichtung 10 ferner ein Sicherungselement
47 aufweist, welches am Befestigungsabschnitt 50 und/oder am Tragelement 9 der jeweiligen
Druckmaschine 1 befestigt ist. Bewegt sich die Hubeinheit 40 der Hubvorrichtung 10
entsprechend von der Zufuhrposition Z in die Entnahmeposition E, sind die Ablageelemente
41 zu einer Seite hin verdeckt, sodass in der erhöhten Entnahmeposition E die Farbführungsteile
2 eine zusätzliche Sicherung erfahren und diese nicht aus der Hubeinheit 40 in einen
Bereich neben der Arbeitsplattform 20 fallen. Gleichzeitig ist jedoch der Zugang von
der Arbeitsplattform 20 zur Hubeinheit 40 sichergestellt, sodass von einer ersten
Seite 20.1 der Arbeitsplattform 20 die Hubvorrichtung 40 zugänglich ist und an einer
zweiten Seite 20.2 der Arbeitsplattform 20 ein Produktionsbereich 4 der Druckmaschine
1 zugänglich ist. Insbesondere kann sich die Arbeitsplattform 20 auf der Höhe eines
Trittbrettes 1.2 befinden, über welches der Produktionsbereich 4 der Druckmaschine
1 zugänglich sein kann und/oder ein Aufnahmelager 5 der Druckmaschine 1 zur Aufnahme
des Farbführungsteils 2 erreichbar sein kann. Im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 5a
ist das Sicherungselement 47 als Käfig ausgebildet, in welchen die Hubeinheit 40 in
der Entnahmeposition E zumindest teilweise hineinverstellt wird. Dadurch kann sich
auch zu den Seiten ein Schutz der Hubeinheit 40 in der Entnahmeposition E ergeben,
wobei die Hubeinheit 40 zugleich gut einsehbar ist. Im Ausführungsbeispiel gemäß Figur
5b ist das Sicherungselement 47 ferner als Wand ausgebildet, welche die Hubeinheit
40 einseitig in der Entnahmeposition E gegen Herausfallen der Farbführungsteile 2
schützt. Dies stellt eine besondere einfache Ausbildung des Sicherheitselementes 47
dar.
[0042] Figur 6 zeigt ferner ein Ablageelement 41 einer Hubeinheit 40 einer Hubvorrichtung
10 einer erfindungsgemäßen Druckmaschine 1 in einem weiteren Ausführungsbeispiel.
Dabei lagert ein Ende 2.1 eines Farbführungsteils 2 auf einer Ablagefläche 41.2 des
Ablageelementes 41 in einer Vertiefung 41.1 des Ablageelementes 41. Durch die Vertiefung
41.1 ist eine Sicherung gegen Herausfallen des Farbführungsteils 2 gegeben, da ein
hervorstehender Rand des Ablageelementes 41 das Farbführungsteil 2 sichert. Ferner
weist das Ablageelement 41 einen Kunststoff und/oder einen Elastomer in einer Beschichtung
41.3 auf. Durch die Beschichtung 41.3 kann zum einen verhindert sein, dass das Ende
2.1 des Farbführungsteils 2 einen Verschleiß erfährt, wenn dieses auf dem Ablageelement
41 aufliegt, wenn das Material der Beschichtung 41.3 weicher ausgebildet ist, als
das Material des Endes 2.1 des Farbführungsteils 2. Zum anderen kann auch die Beschichtung
41.3 eine Rutschfestigkeit gegeben sein.
[0043] Figur 7 zeigt ferner eine Hubeinheit 40 einer Hubvorrichtung 10 einer erfindungsgemäßen
Druckmaschine 1 in einem weiteren Ausführungsbeispiel in schematischer Ansicht. Dabei
weist die Druckmaschine 1 einen Hebemechanismus 54 in Form eines Seilzuges auf. Dazu
sind Seilzugrollen 54.1 vorgesehen, welche oberhalb der Hubeinheit 40 gespannte Seile
54.2 umlenken. Ferner umfasst der Hebemechanismus 54 eine Hubunterstützung 46, insbesondere
in Form von Gegengewichten 54.3, um eine Verstellung der Hubeinheit 40, insbesondere
zwischen einer Zufuhrposition Z und einer Entnahmeposition E zu erleichtern. Vorzugsweise
kann die Bewegung durch eine Länge der Seile 54.2 begrenzt sein.
[0044] Figur 8 zeigt ferner ein erfindungsgemäßes Rüstverfahren 100 in schematischer Darstellung
von Verfahrensschritten. Dabei ist zunächst ein Beladen 101 einer Hubeinheit 40 einer
Hubvorrichtung 10 mit einem Farbführungsteil 2 vorgesehen. Insbesondere kann das Farbführungsteil
2 dabei auf zumindest einem Ablageelement 41 der Hubeinheit 40 abgelegt werden. Anschließend
erfolgt ein Verstellen 102 der Hubeinheit 40 von einer Zufuhrposition Z in eine zur
Zufuhrposition Z erhöhte Entnahmeposition E. Insbesondere kann die Hubeinheit 40 dabei
manuell und zumindest teilweise automatisch angehoben werden. Dadurch kann ein Entnehmen
104 des Farbführungsteils 2 zum Montieren des Farbführungsteils in der Druckmaschine
deutlich erleichtert sein. Vorzugsweise vor dem Entnehmen 104 des Farbführungsteils
2 erfolgt ein Betreten 103 einer Arbeitsplattform 20 durch einen Bediener 3, sodass
dieser eine Position einnehmen kann, von welcher aus die Hubeinheit 40 auch in der
Entnahmeposition E in einfacher Art und Weise zugänglich ist. Anschließend kann vorzugsweise
ein Verstellen 105 der Hubeinheit 40 von der Entnahmeposition E in die Zufuhrposition
Z erfolgen, um die Hubeinheit 40 für den nächsten Rüstvorgang in der Druckmaschine
1 bereitzustellen. Insbesondere kann die Hubvorrichtung 10 gemäß einem der vorhergehenden
Ausführungsbeispiele ausgebildet sein.
[0045] Die voranstehende Erläuterung der Ausführungsform beschreibt die vorliegende Erfindung
ausschließlich im Rahmen von Beispielen. Selbstverständlich können einzelne Merkmale
der Ausführungsform, sofern technisch sinnvoll, frei miteinander kombiniert werden,
ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0046]
- 1
- Druckmaschine
- 1.1
- Bodenbereich
- 1.2
- Trittbrett
- 2
- Farbführungsteil, insbesondere Rakelkammer und/oder Farbwanne
- 2.1
- Ende von 2
- 3
- Bediener
- 4
- Produktionsbereich
- 5
- Aufnahmelager
- 9
- Tragelement
- 10
- Hubvorrichtung
- 20
- Arbeitsplattform
- 20.1
- erste Seite von 20
- 20.2
- zweite Seite von 20
- 21
- Fallschutz
- 21.1
- Durchgriffsöffnung
- 30
- Aufstieghilfe
- 40
- Hubeinheit
- 41
- Ablageelement
- 41.1
- Vertiefung
- 41.2
- Ablagefläche
- 41.3
- Beschichtung
- 42
- Ablagepaar
- 43
- Antriebsmittel
- 44
- Bedienelement
- 44.1
- Bedienbereich
- 45
- Auffangschutz
- 46
- Hubunterstützung
- 47
- Sicherungselement
- 48
- Gegenführungsmittel
- 50
- Befestigungsabschnitt
- 51
- Steuereinheit
- 52
- Führungsmittel
- 53
- Schienenelement
- 54
- Hebemechanismus
- 54.1
- Seilzugrolle
- 54.2
- Seil
- 54.3
- Gegengewicht
- 60
- Zentralsteuereinheit
- 100
- Rüstverfahren
- 101
- Verfahrensschritt
- 102
- Verfahrensschritt
- 103
- Verfahrensschritt
- 104
- Verfahrensschritt
- 105
- Verfahrensschritt
- A
- Abstand
- B
- Abstand
- L
- Länge von 2
- H
- Höhe
- E
- Entnahmeposition
- Z
- Zufuhrposition
1. Druckmaschine (1) für die Herstellung von Druckerzeugnissen aufweisend
zumindest ein Aufnahmelager (5) zur Aufnahme eines Farbführungsteils (2), insbesondere
einer Farbwanne und/oder einer Rakelkammer,
eine Arbeitsplattform (20) und
eine Hubvorrichtung (10) zum Anheben des Farbführungsteils (2) für das Aufnahmelager
(5) mit
einer Hubeinheit (40) zur Aufnahme des Farbführungsteils (2) und einem Befestigungsabschnitt
(50), der an einem Tragelement (9) befestigt ist,
wobei die Hubeinheit (40) zumindest zwischen einer Zufuhrposition (Z) zur Aufnahme
des Farbführungsteils (2) durch die Hubeinheit (40) und einer zur Zufuhrposition (Z)
erhöhte Entnahmeposition (E), in welcher das Farbführungsteil (2) oberhalb einer Höhe
(H) der Arbeitsplattform (20) aus der Hubeinheit (40) entnehmbar ist, relativ zum
Befestigungsabschnitt (50) bewegbar gelagert ist.
2. Druckmaschine (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hubeinheit (40) zumindest ein Ablageelement (41) aufweist, auf welchem das Farbführungsteil
(2) ablegbar ist, vorzugsweise dass die Hubeinheit (40) zumindest zwei Ablageelemente
(41) aufweist, die ein Ablagepaar (42) bilden, so dass jeweils ein Ende (2.1) des
Farbführungsteils (2) auf den Ablageelementen (41) ablegbar ist und/oder
dass die Hubeinheit (40) mehrere Ablageelemente (41), insbesondere mehrere Ablagepaare
(42), aufweist, die übereinander angeordnet sind.
3. Druckmaschine (1) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das zumindest eine Ablageelement (41) eine Vertiefung (41.1) aufweist, in welcher
das Farbführungsteil (2) aufnehmbar ist und/oder dass eine Ablagefläche (41.2) des
Ablageelementes (41) einen Kunststoff und/oder ein Elastomer aufweist.
4. Druckmaschine (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das zumindest eine Ablageelement (41) derart ausgestaltet ist, dass das Farbführungsteil
(2) in höchstens zwei Orientierungen auf dem Ablageelement (41) ablegbar ist.
5. Druckmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die Hubeinheit (40) in der Zufuhrposition (Z) in einem Arbeitsbereich (11) und
in der Entnahmeposition (E) außerhalb des Arbeitsbereiches (11) befindet und/oder
dass die Hubeinheit (40) am Tragelement (9) über den Befestigungsabschnitt (50) hängend
gelagert ist.
6. Druckmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hubeinheit (40) durch ein Führungsmittel (52) beweglich am Befestigungsabschnitt
(50) gelagert ist, insbesondere wobei das Führungsmittel (52) ein Schienenelement
(53), vorzugsweise ein Schienenpaar (53, 53), aufweist.
7. Druckmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Hebemechanismus (54) und/oder ein Antriebsmittel (43) vorgesehen ist, wodurch
die Hubeinheit (40) zumindest von der Zufuhrposition (Z) in die Entnahmeposition (E)
bringbar ist, insbesondere wobei das Antriebsmittel (43) durch zumindest ein Bedienelement
(44) ansteuerbar ist.
8. Druckmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Antriebsmittel (43) mit einer Steuereinheit (51) in Kommunikationsverbindung
steht, welche derart ausgestaltet ist, dass das Antriebsmittel (43) lediglich unter
einer Sicherheitsbedingung aktivierbar ist, insbesondere wobei die Sicherheitsbedingung
eine Abfrage umfasst, ob sich ein Bediener in einem Bedienbereich (44.1) aufhält.
9. Druckmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest eine Hubunterstützung (46) vorgesehen ist, durch welche eine Kraft zur
Unterstützung einer manuellen und/oder automatischen Verstellung der Hubeinheit (40)
von der Zufuhrposition (Z) in die Entnahmeposition (E) aufbringbar ist, insbesondere
wobei durch die Hubunterstützung (46) eine Verstellung der Hubeinheit (40) von der
Entnahmeposition (E) in die Zufuhrposition (Z) dämpfbar ist und/oder
dass die Hubeinheit (40) einen Auffangschutz (45) zum Abfangen von herunterfallenden Teilen
aufweist.
10. Druckmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Sicherungselement (47) vorgesehen ist, durch welches ein Herausfallen des Farbführungsteils
(2) aus der Hubeinheit (40) verhinderbar ist, insbesondere wobei das Sicherungselement
(47) derart angeordnet ist, dass das Sicherungselement (47) das Ablageelement (41)
zumindest einseitig versperrt, wenn sich die Hubeinheit (40) in der Entnahmeposition
(E) befindet und/oder
dass die Hubeinheit (40) sich in der Entnahmeposition (E) in einem Abstand (B) größer
1500 mm, vorzugsweise größer 2000 mm, besonders bevorzugt größer 2500 mmm, zu einem
Bodenbereich (1.1) befindet.
11. Druckmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Antriebsmittel (43) zur Verstellung der Hubeinheit (40) mit einer Zentralsteuereinheit
(60) in Kommunikationsverbindung steht, welche derart ausgestaltet ist, dass das Antriebsmittel
(43) lediglich unter einer Sicherheitsbedingung aktivierbar ist, insbesondere wobei
die Sicherheitsbedingung eine Abfrage umfasst, ob sich ein Bediener (3) in einem Bedienbereich
(44.1) aufhält.
12. Druckmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Arbeitsplattform (20) zumindest bereichsweise zwischen einem Produktionsbereich
(4) der Druckmaschine (1) und der Hubvorrichtung (10) angeordnet ist, wobei die Hubvorrichtung
(10) von einer ersten Seite (20.1) der Arbeitsplattform (20) und das Aufnahmelager
(5) von einer zweiten Seite (20.2) der Arbeitsplattform (20) zugänglich ist, wobei
die Arbeitsplattform (20) verstellbar oder feststehend ausgebildet ist.
13. Druckmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf der ersten Seite (20.1) der Arbeitsplattform (20) ein Fallschutz (21) angeordnet
ist, welcher eine Durchgriffsöffnung (21.1) aufweist, durch welche das Farbführungsteil
(2) der Hubvorrichtung (10) entnehmbar ist.
14. Rüstverfahren (100) zum Rüsten einer Druckmaschine (1), insbesondere nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, mit einem Farbführungsteil (2) umfassend die folgenden Schritte:
- Beladen (101) einer Hubeinheit (40) einer Hubvorrichtung (10) mit dem Farbführungsteil
(2),
- Verstellen (102) der Hubeinheit (40) von einer Zufuhrposition (Z) in eine zur Zufuhrposition
(Z) erhöhte Entnahmeposition (E),
- Betreten (103) einer Arbeitsplattform (20) durch einen Bediener (3) zur Entnahme
des Farbführungsteils (2) von der Hubeinheit (40),
- Entnehmen (104) des Farbführungsteils (2) zum Montieren des Farbführungsteils (2)
in der Druckmaschine (1).
15. Rüstverfahren (100) nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hubeinheit (40) beim Erreichen der Entnahmeposition (E) gegen Herausfallen des
Farbführungsteils (2) zumindest bereichsweise abgesichert wird.