[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Messwagen mit vier Laufrädern, wobei jeweils
zwei Räder einer Seite miteinander verbunden und diese zueinander verdrehbar sind
und der Messwagen an den Rahmen einer Gleisbaumaschine angelenkt ist. Der Messwagen
weist fünf Freiheitsgrade auf. Der Messwagen trägt eine inertiale Messeinheit und
dient dem Aufmessen von Eisenbahngleisen. Der Messwagen kann um die Hochachse (z)
gedreht (Gier Winkel) und linear auf und ab bewegt werden und quer (y) zum Gleis verschoben
werden, er ist um die Gleislängsachse (x) verdrehbar (Rollwinkel) und um die Gleisquerachse
verdrehbar (Nickwinkel) ausgeführt.
[0002] Die meisten Gleise für die Eisenbahn sind als Schotteroberbau ausgeführt. Die Schwellen
liegen dabei im Schotter. Durch die wirkenden Radkräfte der darüberfahrenden Züge
werden unregelmäßige Setzungen im Schotter und Verschiebungen der seitlichen Lagegeometrie
des Gleises hervorgerufen. Durch die Setzungen des Schotterbettes treten Fehler in
der Längshöhe, der Überhöhung (im Bogen) und der Richtlage auf. Werden bestimmte Komfortgrenzwerte
oder Sicherheitsgrenzwerte dieser geometrischen Größen überschritten, dann werden
Instandhaltungsarbeiten durchgeführt.
[0003] Die Behebung und Berichtigung dieser geometrischen Gleisfehler wird heute meist mit
Gleisbaumaschinen durchgeführt. Damit das Gleis nach derartigen Gleisgeometrieverbesserungsarbeiten
wieder dem Betrieb frei gegeben werden kann, sind die Gleisbaumaschinen mit so genannten
Abnahmemessanlagen und Abnahmeschreiberanlagen ausgestattet. Für die Qualität der
Gleislage nach der Verbesserung durch Oberbaumaschinen oder sonstiger Methoden sind
Abnahmetoleranzen festgelegt. Diese stellen die Mindestanforderungen der Qualität
der erzeugten geometrischen Verbesserungen dar. Nachgewiesen werden diese durch die
Abnahmemessanlagen und Abnahmeschreiberanlagen.
[0004] Eine Gleisbaumaschine wie eine Gleisstopfmaschine stellt die Gleisgeometrie, die
durch die Belastung der Züge verschlechtert wurde, wieder her. Dazu wird das Gleis
mittels elektrohydraulisch gesteuerten Hebe- Richteinrichtungen in die Sollposition
gehoben und gerichtet. Die Berichtigung der Seitenlage des Gleises (Richtung) geschieht
über seitliche Verschiebung der Referenzschiene des Gleises mit Hilfe von Hydraulikzylindern.
Als Referenzschiene für die Richtung wird die bogenäußere Schiene verwendet. Als Referenzschiene
für die Längshöhe wird die bogeninnere Schiene benutzt. Die bogenäußere Schiene wird
über die Sollüberhöhung in Bezug auf die bogeninnere Schiene höhenmäßig berichtigt.
[0005] Stand der Technik sind neben Messsehnen auch Trägheitsnavigationssysteme bzw. inertiale
Navigationssysteme (INS) die aus einer zentralen Sensoreinheit mit meist drei Beschleunigungs-
und drei Drehratensensoren bestehen. Durch Integration der von der IMU (inertiale
Messeinheit) gemessenen Beschleunigungen und Drehraten werden in einer INS laufend
die räumliche Bewegung des Fahrzeugs und daraus die jeweilige geografische Position
bestimmt. INS-Systeme arbeiten mit Datenraten von etwa 100-1000 Hz und hohen Genauigkeiten
und geringer Drift (< 0,01° bis 0,05°/ Stunde). Der Hauptvorteil eines INS ist, dass
dieses referenzlos betrieben werden kann. Die Beschleunigung kann mittels fahrzeugfester
Beschleunigungssensoren ("strap-down") gemessen werden. Vorteile dieser Messsysteme
sind unabhängig von der Zentrifugalbeschleunigung messbare Rollwinkel, eine in weiten
Fehlerwellenlängenbereichen geltende Übertragungsfunktion des Systems von =1, d.h.
es wird die tatsächliche Spur des Fahrzeuges im Raum gemessen ohne Verzerrungen der
Form, der Verstärkung bzw. der Phasenlage der Gleisfehler. Aus dieser dreidimensionalen
Spur des Fahrzeuges im Raum und einer äquidistanten Messung über Odometer werden 3D-Koordinaten
gewonnen. Stand der Technik sind auch so genannte "Nord"-basierte INS-Systeme (Navigationssysteme)
die absolute Winkelabweichungen des Roll-, Gier- und Nickwinkels bezogen auf ein nach
Nord ausgerichtetes System liefern. Der x-Einheitsvektor zeigt dabei nach Norden,
der z-Einheitsvektor in Richtung der Schwerkraft und der y-Einheitsvektor ist dann
so ausgerichtet, dass sich ein Orthonormalsystem ausbildet. Die absoluten Winkelabweichungen
stellen einen Einheitsvektor dar der die räumliche Lage des Messwagens auf welchem
sich das INS-System befindet zeigt.
[0006] Stand der Technik ist der Aufbau solcher Trägheitsnavigationssysteme auf elektronischen
Gleismesswagen. Dabei wird das Trägheitsnavigationssystem auf einem Trägerrahmen aufgebaut
der über steife Federelemente an den Achslagern eines Drehgestells befestigt ist.
Da das Drehgestell sich bei der Fahrt in Folge der Spurerweiterungen kinematisch auf
den Schienen hin und her bewegt muss die relative Position des Messrahmens am Drehgestell
zu den Schienen mittels Spurweitenmesser gemessen werden. Die Federung des Messrahmens
und die auftretenden dynamischen Schwingungen während der Fahrt, die indirekte fehlerbehaftete
Ermittlung der Seitenlage des Messrahmens über Spurweitenmesser zum Gleis und die
Ungenauigkeiten in der Höhenlage in Folge des Radprofiles führen zu erheblichen Ungenauigkeiten
der Messung. Ein weiterer Nachteil dieser Ausführung ist, dass der Messrahmen zwangsverwunden
wird und daher nur eine mittlere verlaufende Längshöhe des Gleises gemessen werden
kann. Interessant ist aber der Verlauf der Längshöhen beider Schienen. Für die Ermittlung
von Gleislagefehlern die durch Gleisbaumaschinen berichtigt werden sollen ist eine
mathematische Unsicherheit (entspricht der zweifachen Standardabweichung) von ≤ 1mm
gefordert. Diese Genauigkeiten sind mit der vorgenannten Anordnung des Messrahmens
nur schwer zu erfüllen. Stand der Technik sind auch hoch genaue Winkelencoder und
in Zylinder (Hydraulik oder Pneumatik) integrierte Messgeber zur Wegerfassung.
[0007] Stand der Technik der Messwagen für Gleisgeometriemesssysteme die mit Stahlsehnen
arbeiten sind über Parallellenker am Wagenkasten von Gleisbaumaschinen befestigte
zweirädrige Messwagen. Diese Messwagen werden über zwei schräg außen am Messwagen
angreifende Zylinder entweder links oder rechts an der Schiene je nach Bogenrichtung
angepresst. Für die Kräfte gelten zwei Kriterien die erfüllt sein müssen. Zum einen
das Entgleisungsskriterium

[0008] Das heißt das Verhältnis der Querkraft Y die das Rad an die Schiene anpresst zur
Vertikallast Q (gebildet aus der Gewichtskraft und der Kraftkomponente des schräg
arbeitenden Zylinders) muss kleiner gleich 1,2 sein, damit ein Aufklettern des Spurkranzes
und damit ein Entgleisen des Rades sicher vermieden wird. Das zweite Kriterium lautet

[0009] Dieses Kriterium fordert, dass die wirkende Querkraft größer sein muss als die Reibungskraft
(Reibungskoeffizient µ) zwischen Rad und Schiene. Das Kriterium stellt sicher, dass
der Messwagen auf der Schiene sicher umgepresst werden kann. Diese beiden Bedingungen
schränken die zulässigen Anlenkwinkel und die Zylinderkräfte erheblich ein. Andererseits
werden die Messwagen in Bögen und durch Gleisfehler ausgelenkt, weshalb sich die Anlenkwinkel
und damit die Kraftverhältnisse ständig ändern. Es ist daher schwierig für alle auftretenden
Fälle gleichzeitig das Entgleisungssicherheitskriterium und das Umpresskriterium zu
erfüllen.
[0010] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde einen Messwagen zu schaffen der an
einer Oberbaumaschine befestigbar ist, der ein Trägheitsnavigationssystem trägt, welches
so gebaut ist, dass es den Längshöhenverlauf beider Schienen, den Richtungsverlauf
der Referenzschiene (bogenäußere Schiene) und die Überhöhung möglichst präzise messen
kann. Die Erfindung hat aber auch die Aufgabe sicher zu stellen, dass die Erfüllung
sowohl des Entgleisungskriteriums als auch des Umpresskriteriums sichergestellt werden
können.
[0011] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass ein Messwagen mit vier Laufrädern
gebaut wird der über fünf Freiheitsgrade verfügt. Damit der Längshöhenverlauf der
linken und rechten Schiene gleichzeitig erfasst werden sind die beiden Räder jeder
Seite miteinander verbunden und diese Räderpaare zueinander drehbar ausgeführt. Die
Verdrehung wird über einen hoch auflösenden Encoder gemessen. Die Navigationseinheit
ist erfindungsgemäß mit einem Radpaar fest verbunden und misst den Verlauf dieses
Radpaares höhenmäßig entlang der Schiene. Über den Verdrehwinkel wird der Längshöhenverlauf
der anderen Schiene ermittelt. Die Räder sind zylindrisch ausgeführt so dass kein
Höhenfehler infolge einer etwaigen Radprofilkonizität auftreten kann. Der Wagen folgt
frei in Höhenrichtung (z-Achse) dem Gleis. Der Richtungswinkel (Gier Winkel) wird
erfasst indem sich der Messwagen frei um die z-Achse dreht. Zur Erfassung des Überhöhungswinkels
(Rollwinkel) wird der Wagen frei um die Gleisquerachse (x-Achse) drehbar ausgeführt.
Zur Erfassung des Längshöhenwinkel (Nickwinkel) kann sich der Wagen zudem frei um
die Gleisquerachse (y-Achse) drehen. Die Winkel bzw. die Winkeländerungen werden durch
das Trägheitsnavigationssystem gemessen und einer Recheneinheit zur Berechnung der
räumlichen Spur der beiden Schienen übergeben. Der Wagen selbst wird während der Fahrt
an die Referenzschiene (bogenäußere Schiene) angepresst und mit einer Vertikalkraft
zusätzlich zum Eigengewicht belastet. Dazu kann der Wagen in Gleisquerrichtung frei
bewegt werden. Die Hub- und Anpressbewegungen werden durch Aktoren wie z.B. Hydraulik-,
Elektro- oder Luftzylinder bewirkt. In zumindest eines der Laufräder wird ein Drehencoder
zur Erfassung des Vorfahrweges integriert. Damit die Laufräder möglichst schlupffrei
laufen wird die Laufradfläche vom Spurkranz über Wälzlager entkoppelt ausgeführt.
Die Linearbewegungen. (Hübe der Aktoren) des Messwagens werden über Wegsensoren erfasst.
Damit ergibt sich die Möglichkeit beim Umpressen die Spurerweiterung zu ermitteln.
Über die Erfassung der vertikalen Zylinderhübe und eine entsprechende Steuerelektronik
kann der Messwagen leichter zu Arbeitsbeginn eingegleist werden. Erfindungsgemäß werden
die Anpresszylinder nicht schräg angelenkt sondern die Y- und Q-Kräfte werden separiert
ausgeführt und angesteuert. Dadurch kann das Entgleisungskriterium und das Umpresskriterium
immer sicher erfüllt werden. Erfindungsgemäß werden die Zylinder als Hydraulik-, Elektro-
oder Pneumatik zylinder ausgeführt. Damit das Entgleisungskriterium und das Umpresskriterium
erfüllt werden können, werden die Drücke in den Zylindern durch Drucksensoren gemessen
und über Steuerventile (Proportional - oder Servoventile) so angesteuert und geregelt,
dass sich die optimalen Kräfte Y, Q ergeben.
[0012] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise schematisch dargestellt.
Es zeigen
Fig. 1 eine Ansicht eines IMU-Messwagens von oben,
Fig. 2 Schnitt des IMU-Messwagens aus Fig. 1,
Fig. 3 einen vergrößerten Schnitt B-B durch ein Messrad mit Encoder für die Wegmessung
aus Fig. 1 und
Fig. 4 eine Übersicht über die Koordinaten und die Freiheitsgrade des Messwagens.
[0013] Fig. 1 zeigt erfindungsgemäß einen Gleismesswagen 1 mit einem Trägheitsnavigationssystem
2 das auf einem Messwagenrahmen 21 angeordnet ist. Der Messwagen 1 läuft auf vier
Rädern 3 auf den Schienen. Die Räder 3 einer Gleismesswagenseite sind jeweils miteinander
starr verbunden und dazu auf zweiarmigen Hebeln 5, 9 gelagert. Die zweiarmigen Hebel
5, 9 beider, gegenüberliegenden Radseiten sind über eine Achse 13 miteinander verbunden
und um die Achse 13 relativ zueinander verschwenkbar gelagert. Damit kann der Gleismesswagen
1 in Gleisverwindungen eine definierte Lage einnehmen und können die Räder 3 beider
Seiten ungehindert dem jeweiligen Höhenverlauf der Schiene folgen.
[0014] Der Messwagenrahmen 21 ist über zwei Zylinder (doppeltwirkend gezeichnet) 10, 6 mit
der Achse 13 verbunden. Dazu ist der Messwagenrahmen 21 zudem auf zwei, über die Rahmenbreite
durchgehenden, zylindrischen Führungen 4 gelagert. Vertikal gegenüber einer Konsole
14 wird der gesamte Messwagenrahmen 21 über zwei vertikal wirkende Zylinder 12 bewegt.
Über einen Winkelencoder 8 wird die Verdrehung des linken Radpaares gegenüber dem
mit dem Messrahmen starr verbundenen rechten Radpaar um die Achse 13 gemessen. Vertikal
wird der Messrahmen durch eine vertikale Führung 7 geführt. Über ein Kugelgelenkslager
11 kann der Wagen 1 um die Achsen x, y, z, insbesondere gegenüber der Konsole 14,
gedreht werden. Das Kugelgelenkslager 11 wird über eine auf der Führungssäule 7 gleitende
Büchse auf und ab bewegt.
[0015] Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch den Messwagen 1. Über die Konsole 14 ist der gesamte
Messwagen 1 mit dem Maschinenrahmen einer nicht näher dargestellten Gleisbaumaschine
verbunden. Über die Vertikalzylinder 12 die gelenkig mit dem Wagen und der Konsole
14 verbunden sind kann der Wagen 1 auf ein Gleis abgesenkt und vom Gleis angehoben
werden (Richtung V) und bei Messfahrten mit vorgegebener Kraft Qzli Qzre nach unten
gegen Schienen des Gleises gepresst werden. Über die doppeltwirkenden Anpresszylinder
6, 10 kann der Messwagenrahmen 21 auf den Führungen 4 nach links oder rechts verschoben
werden (Richtung H) und mit gewünschter Kraft FY an die Schiene angepresst werden.
Im Kugelgelenk 11 kann der Wagen um die Hochachse z um den Winkel GW (Gier Winkel)
verdreht werden. Das Kugelgelenklager 11 erlaubt auch Drehungen RW (Rollwinkel) um
die Längsachse x des Gleises. Darüber hinaus kann der Wagen über das Kugelgelenk 11
auch um die Querachse y gedreht werden NW (Nickwinkel). Damit ergeben sich die notwendigen
5 Freiheitsgrade des Messwagens. Die Drehachse 13 des Wagens geht über die Messwagenbreite
durch.
[0016] Auf der linken Seite ist eine Lagerung 16 des linken Radpaares im Schnitt dargestellt,
welches sich gegenüber dem mit der Drehachse 13 festverbundenen rechten Radpaare 15
verdrehen kann. Mit Hilfe des Drehgebers 8 kann der Verdrehwinkel ROT der beiden Radpaare
zueinander gemessen werden. Der untere, quer verschiebbare Teil des Messwagens gleitet
auf den horizontalen Führungen 4.
[0017] Fig. 3 zeigt den Schnitt B-B aus Fig.1 durch eines der als Wegmessräder ausgeführten
Räder. Alle Räder 3 sind zweiteilig ausgeführt und umfassen je ein Laufradteil 19
und ein gegenüber frei drehbares Spurkranzteil 20. Damit die Räder durch die Reibungskräfte
zwischen Spurkranz und Schiene nicht schlupfen sind Spurkranzteil 20 und Laufradteil
19 getrennt drehbar zueinander gelagert ausgeführt. Der Spurkranz weist im Übergang
zur Radlauffläche einen kleineren Durchmesser als die Radlauffläche auf, damit keine
mechanische Kopplung zwischen den beiden unabhängig zueinander drehbaren Teilen über
eine Schiene auftreten kann. Über einen Drehgeber 18 werden die Radbewegungen 19 gemessen
und in Impulsen ausgegeben. Der Drehgeber 8 für die Messung der Verdrehung zwischen
den Radpaaren links und rechts um die Achse 13 ist in dieser Ansicht rechts neben
dem Spurkranzteil 20.
[0018] Fig. 4 gibt einen Überblick über die Koordinaten und die genutzten Freiheitsgrade
des Messwagens. Z ist die Hochachse (Schwerachse). Y ist die Querachse und x zeigt
in Längsrichtung des Gleises. Der Messwagen kann vertikal V entlang der z-Achse bewegt
werden und horizontal H entlang der y-Achse. Die Drehung um die Hochachse z wird als
Gier Winkel GW (Richtungswinkel), die Drehung um die Querachse y wird als Nickwinkel
NW (Neigungswinkel) und die Drehung um die Längsachse x wird als Rollwinkel RW (Überhöhungswinkel)
bezeichnet und durch das Trägheitsnavigationssystem 2 erfasst.
1. Gleisfahrbarer Messwagen (1) zur Messung von Gleislagegeometrien mit einem auf einem
Fahrgestell angeordneten Messwagenrahmen (21), dem eine inertiale Navigationseinheit
(2) zugeordnet und der gegenüber einer, am Maschinenrahmen einer Oberbaumaschine befestigbaren,
Konsole (14) verstellbar verlagerbar ist, wobei dem Fahrgestell je Messwagenseite
zwei Räder (3) zugeordnet sind und wobei die zu Radpaaren zusammengefassten Räder
(3) jeder Messwagenseite an einem zweiarmigen Hebel (5, 9) angeordnet und die Hebel
(5, 9) um eine Achse (13) des Fahrgestells schwenkverstellbar gelagert sind, dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrgestell und der Meßwagenrahmen fünf Freiheitsgrade aufweist und zwar eine
Drehung um die Hochachse (z, GW) des Messwagenrahmens (21), eine Drehung um die Längsachse
(x, RW) des Messwagenrahmens (21), eine Drehung um die Querachse (y, NW) des Messwagenrahmen
(21), eine Linearbewegung entlang der z-Achse (V) und eine Linearbewegung des Messwagenrahmens
(21) entlang der y-Achse (H), insbesondere bezüglich des Fahrgestelles.
2. Gleisfahrbarer Messwagen (1) nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, dass zur Übertragung von Vertikalkräften (QZli, QZre) zwischen Fahrgestell und Konsole (14) ein der linken und ein der rechten Messwagenseite
zugeordneter hochachsenparalleler Zylinder 12 vorgesehen ist und dass der Messwagenrahmen
(21) zur Übertragung von y-achsenparallelen Horizontalkräften auf das Fahrgestell
entlang wenigstens einer Führung (4) geführt und mittels zwischen Fahrgestell und
Messwagenrahmen angeordneten Anpresszylindern (6,10) verlagerbar ist.
3. Gleisfahrbarer Messwagen (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einem der Messräder (3) ein Drehsensor (18) zur Wegmessung zugeordnet
ist.
4. Gleisfahrbarer Messwagen (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Achse (13) ein Drehsensor (8) zur Erfassung eines Verdrehwinkels (ROT) zwischen
den beiden Hebeln (5, 9) zugeordnet ist.
5. Gleisfahrbarer Messwagen (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet, dass die Räder (3) je ein Laufradteil (19) und ein dem Laufradteil (19) gegenüber frei
drehbares Spurkranzteil (20) aufweisen.
6. Gleisfahrbarer Messwagen (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5 gekennzeichnet dadurch, dass zur Erfassung von Linearbewegungen entlang der Vertikalen (V) und der Horizontalen
(H) Wegsensoren vorgesehen sind, die in die Zylinder (12, 6, 10) integriert oder die
den Zylindern (12, 5, 10) zugeordnet sind.
7. Gleisfahrbarer Messwagen (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6 gekennzeichnet dadurch, dass den Zylindern (6,10,12) Drucksensoren zugeordnet sind, wobei die Anpresszylinder
(6, 10) und die Vertikalzylinder (12) über Proportionalventile vorzugsweise derart
angesteuert und geregelt sind, dass das Verhältnis der Querkraft Y, die das Rad in
y-Richtung an die Schiene anpresst, zur Vertikallast Q, die das Rad in z-Richtung
an eine Schiene anpresst, kleiner gleich 1,2, und die Querkraft Y größer als die Reibkraft
Q·µ ist.