[0001] Die Erfindung betrifft ein Baugerät mit einem Trägergerät, einem etwa vertikalen
Mast, welcher an dem Trägergerät gelagert ist, ein Verfahrelement, welches entlang
einer linearen Führung an dem Mast vertikal verfahrbar ist, und mindestens einer GPS-Empfangseinheit,
welche im Bereich des Mastes angeordnet ist, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Betreiben eines solchen Baugerätes.
[0002] Derartige Baugeräte sind etwa als Bohrgeräte zum Erstellen von Gründungspfählen im
Boden seit langem bekannt. Für eine Positionsbestimmung des Bohrgerätes ist es bekannt,
diese mit einem GPS-System auszustatten. Dabei befindet sich üblicherweise an einem
Mastkopf eine GPS-Antenne. Die GPS-Antenne erstreckt sich dabei in der Regel vertikal
nach oben, wobei durch die erhöhte Position eine möglichst gute GPS-Positionsbestimmung
ermöglicht wird.
[0003] Zugleich soll mit einer derartigen Positionierung einer GPS-Empfangseinheit am oberen
Mastbereich auch eine Positionsbestimmung des im Boden erstellten Bohrloches erfolgen.
Bei einem Bohrgerät ist dabei entlang des Mastes ein Bohrantrieb mit einem Bohrwerkzeug
linear verfahrbar geführt.
[0004] Bohrgeräte weisen jedoch häufig einen Mast mit einer Masthöhe von 20 m oder mehr
auf. Aufgrund der Höhe dieses Mastes sowie eines nicht vermeidbaren Spieles der Schwenklager
des gegenüber dem Trägergerät können sich Verschiebungen einer GPS-Antenne am oberen
Ende des Mastes gegenüber einem am Boden erstellten Bohrloch von mehreren cm ergeben.
Derartige Messschwankungen können etwa bei Erstellen sogenannter Bohrpfahlwände, bei
welchen eine Vielzahl von Bohrpfählen eng miteinander mit einer definierten Überschneidung
erstellt werden müssen, dazu führen, dass zur Kompensation dieser Messschwankungen
entsprechend größere Überschneidungsbereiche zwischen nebeneinanderliegenden Bohrpfählen
vorgesehen sein müssen. Dies führt zu einem erhöhten Materialverbrauch sowie zur Erstellung
einer größeren Anzahl von Bohrpfählen bei zu erstellenden Bohrpfahlwänden.
[0005] Mit dieser Problematik befasst sich die gattungsbildende
EP 3 296 467 A1, welche ein Bohrgerät mit Mast offenbart, an welchem eine GPS-Antenne angebracht
ist. Zum Feststellen von Abweisungen ist zusätzlich an einem Trägergerät eine Messeinrichtung
angeordnet, mit welcher ein Abstand des Bohrwerkzeugs zum Trägergerät ermittelt werden
kann.
[0006] Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, ein Baugerät und ein Verfahren zum Betreiben eines Baugerätes anzugeben,
bei welchen bei einem möglichst einfachen Aufbau eine besonders gute Positionsbestimmung
mittels GPS-System ermöglicht werden.
[0007] Die Aufgabe wird nach der Erfindung durch ein Baugerät mit den Merkmalen des Anspruchs
1 beziehungsweise durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Verfahrensanspruchs 11
gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0008] Das erfindungsgemäße Baugerät ist dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine
GPS-Empfangseinheit an dem Verfahrelement angebracht ist und dass die mindestens eine
GPS-Empfangseinheit mit dem Verfahrelement zwischen einer oberen ersten Messposition
und einer unteren zweiten Messposition verfahrbar ist.
[0009] Eine Grundidee der Erfindung kann darin gesehen werden, die GPS-Empfangseinheit am
Mast verfahrbar zwischen vertikal unterschiedlichen Messpositionen zu lagern. Wesentliche
Vorteile ergeben sich dadurch, dass bei einem nach oben ausgefahrenen System, das
Anfahren des Bohrpunktes erfolgen kann. Dabei ist die mindestens eine GPS-Empfangseinheit
möglichst weit oben am Baugerät angeordnet, so dass in eng bebauten Bereichen eine
gute Signalqualität erreicht werden kann.
[0010] Zum Erfassen der Position des zu erstellenden Elementes, etwa eines Gründungspfahles
oder eines einzurammenden Elementes, ist es vorteilhaft, wenn die mindestens eine
GPS-Empfangseinheit möglichst nahe zur Bodenfläche angeordnet ist. Hierdurch kann
eine erhöhte Messgenauigkeit mit der bestehenden GPS-Empfangseinheit erreicht werden,
ohne dass eine zusätzliche Messeinrichtung zwingend benötigt wird. Mit einem nach-unten-Fahren
der GPS-Empfangseinheit entlang des Mastes werden auch Ungenauigkeiten vermindert,
die durch Mastauslenkungen und Lagerspiel bewirkt werden.
[0011] Eine Erhöhung der Messgenauigkeit kann nach einer Weiterbildung der Erfindung dadurch
erzielt werden, dass mehrerer GPS-Empfangseinheiten angeordnet werden. Besonders vorteilhaft
ist es dabei, dass zwei GPS-Empfangseinheiten vorgesehen sind, welche an gegenüberliegenden
Seite des Verfahrelementes angeordnet sind. Die Anordnung mehreren GPS-Empfangseinheiten
erlaubt eine Kompensation von Messungenauigkeiten einzelner Empfangseinheiten, so
dass insgesamt eine sehr exakte Messung erreicht werden kann.
[0012] Besonders zweckmäßig ist es nach einer Ausführungsform der Erfindung, dass die mindestens
eine GPS-Empfangseinheit einen sich etwa horizontal zum Verfahrelement weg erstreckenden
Antennenhalter aufweist, an dessen freiem Ende ein Empfangselement beabstandet von
dem Verfahrelement angeordnet ist. Dabei kann das Empfangselement lediglich eine Antenne
oder die GPS-Empfangseinheit mit einer entsprechenden Elektronik sein. Eine Beabstandung
der GPS-Empfangseinheit von dem Verfahrelement ermöglicht einen verbesserten Signalempfang.
[0013] Besonders vorteilhaft ist es dabei, dass der Antennenhalter einen ersten stangenförmigen
Abschnitt und einen zweiten stangenförmigen Abschnitt aufweist, welche mit einem stumpfen
Knickwinkel zueinander angewinkelt angeordnet sind. Dabei ist der Knickwinkel vorzugsweise
in einer horizontalen Richtung so ausgebildet, dass die GPS-Empfangseinheit nach vorne
vom Mast weg gerichtet ist.
[0014] Grundsätzlich kann das Verfahrelement, welches entlang des Mastes verfahrbar gelagert
ist, ein separater Schlitten oder vorzugsweise ein am Mast bereits vorgesehener Arbeitsschlitten,
etwa für einen Bohrantrieb, sein. Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist es besonders
zweckmäßig, dass das Verfahrelement ein balkenförmiges Mäklerelement ist und dass
die mindestens eine GPS-Empfangseinheit in einem oberen Bereich des Mäklerelementes
angebracht ist. Ein Mäkler ist ein grundsätzlich zweiteilig aufgebauter Mast mit einem
Grundmast, an dem ein vertikales balkenförmiges Mäklerelement entlang dem Grundmast
vertikal verfahrbar gelagert ist. An dem balkenförmigen Mäklerelement selbst kann
eine weitere Linearführung vorgesehen sein, entlang welcher ein Arbeitsschlitten verfahrbar
gelagert ist. Bevorzugt ist die mindestens eine GPS-Empfangseinheit am oberen Ende
des Mäklerelementes angebracht.
[0015] Eine Weiterbildung der Erfindung besteht darin, dass das Mäklerelement an einer vom
Mast abgewandten Vorderseite eine lineare Schlittenführung aufweist und dass ein Schlitten
vorgesehen ist, welcher entlang der Schlittenführung des Mäklerelementes vertikal
verfahrbar gelagert ist. Der Schlitten kann dabei grundsätzlich ein Arbeitsschlitten
zur Aufnahme eines Bauarbeitsgerätes sein. Grundsätzlich könnte mindestens eine GPS-Empfangseinheit
an diesem Schlitten vorgesehen sein. Bevorzugt ist der Schlitten jedoch frei von einer
GPS-Empfangseinheit, wobei diese an dem verfahrbaren Mäklerelement angeordnet ist.
Die Anordnung am Mäklerelement stellt sicher, dass die empfindlichen GPS-Empfangseinheiten
auch in der nach unten gefahrenen Messposition einen gewissen Abstand vor der Arbeitsstelle
am Boden zum Schutz der GPS-Empfangseinheit haben.
[0016] Besonders bevorzugt ist es nach einer Ausführungsvariante der Erfindung, dass an
dem Schlitten ein Arbeitsgerät, insbesondere ein Bohrantrieb, ein Vibrationsbär oder
eine Rammeinheit angeordnet ist. Der Bohrantrieb ist insbesondere ein Hydraulikantrieb,
wie er im bekannter Weise zum Antreiben eines Bohrgestänges, eines Endlosbohrers,
eines Bohreimers etc. zum Erstellen eines Bohrloches im Boden zur Anwendung kommt.
Bei einem Vibrationsbär handelt es sich um ein Arbeitsgerät mit mehreren angetriebenen
Unwuchteinheiten, um eine gezielte Schwingung zu erzeugen, welche etwa zum Eintreiben
eines Pfahles, einer Bohle oder eines Trägers in den Boden eingesetzt wird. Die Rammeinheit
kann beispielsweise ein Dieselhammer oder eine hydraulische Ramme zum Erzeugen von
Schlagimpulsen zum Einschlagen oder Eintreiben von Pfählen, Bohlen oder Trägers sein.
Ein Vibrationsbär oder eine Rammeinheit kann auch grundsätzlich in Kombination mit
einem Bohrantrieb vorgesehen sein.
[0017] Ein besonders hoher Nutzwert des erfindungsgemäßen Baugeräts wird nach einer Weiterbildung
dadurch erzielt, dass an einem oberen Ende des Mäklerelementes oberhalb der mindestens
einen GPS-Empfangseinheit ein Hilfswindenbalken vorgesehen ist. Der Hilfswindenbalken
kann als ein sogenannter Mastkopf mit Umlenkrollen für mindestens ein Hilfsseil sein,
welches von einer Winde am Mast oder am Trägergerät angetrieben wird. Durch das Hilfsseil
können zusätzliche Hubaufgaben, etwa zum Anheben eines Bohrwerkzeuges, Bohrgestängeelementes,
Pfahles etc., durchgeführt werden.
[0018] Besonders vorteilhaft ist es dabei, dass der Hilfswindenbalken an dem Mäklerelement
drehbar um eine vertikale Drehachse gelagert ist. Dabei ist ein Drehwinkel derart
begrenzt und auf eine Antennenanordnung der GPS-Empfangseinheiten so abgestimmt, dass
das vertikal nach unten hängende Hilfsseil nicht mit den GPS-Empfangseinheiten oder
der Antennenanordnung kollidiert. Eine Verdrehung kann mittels eines Drehantriebes
erfolgen.
[0019] Entsprechend der Ausstattung des Baugerätes mit einem entsprechenden Arbeitsgerät
oder einer Arbeitseinheit ist es nach einer Weiterbildung der Erfindung bevorzugt,
dass das Baugerät, ein Bohrgerät, ein Vibrationsgerät oder ein Rammgerät ist. Die
Erfindung ist jedoch nicht auf diese bevorzugten Ausführungen eines Baugerätes beschränkt.
Vielmehr kann die Erfindung auch an allen anderen Baugeräten mit einem Mast zum Einsatz
kommen, wobei eine genaue Positionsbestimmung mittels GPS-Empfangseinheiten gewünscht
ist.
[0020] Die eingangs gestellte Aufgabe wird weiter durch ein Verfahren zum Betrieben eines
erfindungsgemäßen Bohrgerätes beschrieben, wobei mit der mindestens einen GPS-Empfangseinheit
eine erste Positionsmessung in einer oberen ersten Messposition, in welcher das Verfahrelement
an dem Mast in eine obere Position verfahren ist, und eine zweite Positionsmessung
in einer unteren zweiten Messposition durchgeführt werden, in welcher das Verfahrelement
in eine untere Position am Mast verfahren ist.
[0021] Dieses Verfahren kann mit dem zuvor beschriebenen Baugerät ausgeführt werden, wobei
die zuvor beschriebenen Vorteile erzielt werden. Insbesondere kann mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren bei Anordnung der GPS-Empfangseinheit in der oberen ersten Messposition
eine Justierung des Baugerätes durchgeführt werden, etwa beim Anfahren eines Bohrpunktes.
Wird mit dem Baugerät dann ein Bohrloch oder ein Gründungselement im Boden erstellt,
kann eine exakte Vermessung und Positionsbestimmung des so erstellten Elementes mit
erhöhter Genauigkeit durch die mindestens eine GPS-Empfangseinheit durchgeführt werden,
wenn sich diese in einer unteren zweiten Messposition nahe an dem Element oder dem
Arbeitspunkt befindet.
[0022] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen erläutert,
welche schematisch in den beigefügten Zeichnungen dargestellt sind. In den Zeichnungen
zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Baugerätes mit nach oben gefahrenem Mäklerelement;
- Fig. 2
- eine Vorderansicht des Baugerätes von Fig. 1;
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht des Baugerätes von Fig. 1 und Fig. 2;
- Fig. 4
- eine Seitenansicht des Baugerätes von Figuren 1 bis 3 mit nach unten gefahrenem Mäklerelement;
- Fig. 5
- eine Vorderansicht des Baugerätes von Fig. 4;
- Fig. 6
- eine perspektivische Ansicht des Baugerätes von Fig. 4 und Fig. 5;
- Fig. 7
- eine perspektivische vergrößerte Ansicht eines oberen Bereiches des Mäklerelementes
des Baugerätes der Figuren 1 bis 6; und
- Fig. 8
- eine vergrößerte Ansicht einer abgewandelten GPS-Empfangseinheit nach der Erfindung.
[0023] Ein erfindungsgemäßes Baugerät 10, welches als ein Bohrgerät ausgebildet ist, ist
schematisch in den Figuren 1 bis 3 dargestellt. Das Baugerät 10 weist ein Trägergerät
12 auf, welches ein Raupenfahrwerk 14 umfasst. Auf dem Raupenfahrwerk 14 ist ein Oberwagen
16 mit einer Bedienkabine und den Antrieben drehbar gelagert. In einem Frontbereich
des Oberwagens 16 ist über einen grundsätzlich bekannten Anlenkmechanismus 18 ein
Mast 20 oder eine Mastanordnung verstellbar angeordnet.
[0024] Der Mast 20 beseht in dem dargestellten Ausführungsbeispiel aus einem balkenförmigen
vertikalen Grundmast 22, welcher mittels eines Verfahrzylinders 19 relativ zu dem
Anlenkmechanismus 18 vertikal verfahrbar ist. Über den Anlenkmechanismus 18 kann der
Mast 20 in eine im Wesentlichen horizontale Position am Trägergerät 12 umgelegt werden.
[0025] An seiner Vorderseite weist der Grundmast 22 des Mastes 20 eine lineare Führung 24
auf, entlang welcher ein Verfahrelement 30 vertikal verfahrbar mittels eines Stellzylinders
26 gelagert ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Verfahrelement 30 als
ein balkenförmiges Mäklerelement 32 ausgebildet, so dass der Mast 20 beziehungsweise
die Mastanordnung einen sogenannten Mäkler bildet.
[0026] An dem balkenförmigen, entlang dem Grundmast 22 verfahrbaren Mäklerelement 32 ist
selbst an seiner Vorderseite eine lineare Schlittenführung 34 ausgebildet. Entlang
der Schlittenführung 34 ist ein Schlitten 40 verfahrbar gelagert, der ein Arbeitsgerät
44 aufnehmen kann. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Arbeitsgerät 44 als
ein Bohrgerät mit drei Abtriebswellen ausgebildet.
[0027] Am oberen End- oder Kopfbereich des Mäklerelementes 32 ist über ein Balkenlager 72
ein Hilfswindenbalken 70 drehbar um eine vertikale Drehachse gelagert. An dem Hilfswindenbalken
70 ist mindestens eine Umlenkrolle 74 angeordnet, über welche ein Hilfsseil 76 für
spezielle Hubaufgaben, etwa zum Anheben eines Bohrgestänges, vorgesehen ist.
[0028] Unterhalb des Hilfswindenbalkens 70 sind am oberen Endbereich des Mäklerelementes
32 seitlich zwei GPS-Empfangseinheiten 50 gemäß der Erfindung angebracht. Die GPS-Empfangseinheiten
50 sind zum Empfangen von GPS-Signalen ausgebildet und dienen zur Positionsbestimmung
in einem bestehenden GPS-System.
[0029] In den Figuren 1 bis 3 ist das Mäklerelement 32 gegenüber dem Grundmast 22 nach oben
ausgefahren, so dass sich die beiden GPS-Empfangseinheiten 50 in einer oberen ersten
Messposition befinden. In dieser oberen ersten Messposition ist in der Regel ein sehr
guter Empfang eines GPS-Signals gewährleistet, so dass in dieser Position insbesondere
ein Anfahren eines Arbeitspunktes ermöglicht wird.
[0030] In den Figuren 4 bis 6 ist das erfindungsgemäße Baugerät 10 aus den Figuren 1 bis
3 dargestellt, wobei jedoch das als Mäklerelement 32 ausgebildete Verfahrelement 30
gegenüber dem Grundmast 22 nach unten gefahren ist. Somit befinden sich die beiden
GPS-Empfangseinheiten 50 nunmehr entsprechend dem Verfahrweg am Grundmast 22, welcher
bis zu 10 Meter und mehr betragen kann, näher am Boden und somit näher an der eigentlichen
Bearbeitungsstelle des Baugerätes 10. Beim Erstellen etwa eines Gründungselementes,
wie eines Gründungspfahles, oder eines Bohrloches kann so in dieser unteren zweiten
Messposition eine besonders genaue Bestimmung der Position eines Arbeitspunktes mittels
der GPS-Empfangseinheiten 50 durchgeführt werden. In dieser eingefahrenen Position
des Mastes 20 werden auch Lagerspiele sowie unvermeidbare Auslenkungen des Mastes
20, die etwa durch eine Windlast auftreten können, erheblich verringert, was zu einer
Verbesserung der Positionsmessung beiträgt.
[0031] Gleichzeitig ist gemäß den Figuren 4 bis 6 auch der Schlitten 40 mit dem Arbeitsgerät
44 entlang des balkenförmigen Mäklerelementes 32 nach unten in eine bodennahe Position
verfahren.
[0032] Ein oberer Endbereich des als Mäklerelement 32 ausgebildeten Verfahrelementes 30
der Mastanordnung 20 ist in einer vergrößerten Ansicht in Fig. 7 dargestellt. An einem
oberen Ende des balkenförmigen Mäklerelementes 32 ist dabei über ein horizontales
drehbares Balkenlager 72 ein etwa T-förmiger Hilfswindenbalken 70 mit zwei seitlichen
Auslegern angeordnet. An einem Ende eines Auslegers an der Vorderseite des Mäklerelementes
32 ist eine Umlenkrolle 74 für ein Hilfsseil 76 drehbar gelagert. Am freien Ende des
Hilfsseiles 76 ist ein Lasthaken 78 für Hubaufgaben angebracht.
[0033] An einer Vorderseite des balkenförmigen Mäklerelementes 32 ist eine Schlittenführung
34 für den Schlitten 40 ausgebildet. Der Schlitten 40 mit dem in Fig. 7 nicht dargestellten
Arbeitsgerät kann über Stellzylinder oder eine nicht-dargestellte Seilanordnung vertikal
entlang des Mäklerelementes 32 verfahren werden.
[0034] Am oberen Endbereich des Mäklerelementes 32 unterhalb des Balkenlagers 72 des Hilfswindenbalkens
70 sind zwei erfindungsgemäße GPS-Empfangseinheiten 50 mit jeweils einem stangenförmigen
Antennenhalter 54 angebracht. Die beiden stangenförmigen Antennenhalter 54 erstrecken
sich seitlich zu gegenüberliegenden Seite des Mäklerelementes 32.
[0035] An dem jeweils freien Ende der Antennenhalter 54 ist über eine plattenförmige Aufnahme
60 ein Empfangselement 52 für die GPS-Signale mit der entsprechenden Elektronik angeordnet.
Aufgrund der Antennenhalter 54 sind die Empfangselemente 52 beabstandet zu dem Mäklerelement
32 und dem Hilfswindenbalken 60 angeordnet, so dass hierdurch ein guter Empfang der
GPS-Signale erreicht wird.
[0036] Die Antennenhalter 54 sind in einem hinteren Bereich des Mäklerelementes 32 in einer
solchen Weise angeordnet, dass eine Kollision mit dem Hilfsseil 76 mit dem Lasthaken
78 bei einem Verschwenken des Hilfswindenbalkens 70 um zumindest 90° vermieden ist.
[0037] Eine abgeänderte GPS-Empfangseinheit 50 ist in Fig. 8 dargestellt. Dabei weist der
stangen- oder stabförmige Antennenhalter 54 einen geraden ersten Stangenabschnitt
58 auf. Am freien Ende des ersten stangenförmigen Abschnitts 58 ist ein plattenförmiger
Befestigungsflansch 56 zum lösbaren Anbringen der GPS-Empfangseinheit 50 an dem Verfahrelement
30 vorgesehen.
[0038] Ein zweiter stangenförmiger Abschnitt 59 des Antennenhalters 54 schließt sich mit
einem stumpfen Knickwinkel an den ersten stangenförmigen Abschnitt 58 an. Der zweite
stangenförmige Abschnitt 59 ist an seinem freien Ende etwa halbkreisförmig gebogen
und nimmt den dem bogenförmigen Bereich eine plattenförmige Aufnahme 60 auf, auch
welcher das eigentliche Empfangselement zum Empfang der GPS-Signale angebracht ist.
Der Antennenhalter 54 kann als ein hohles Rohr ausgebildet sein, so dass innerhalb
des stangenförmigen Halters eine Leitung zur Stromversorgung und zur Datenkommunikation
angeordnet werden kann.
1. Baugerät mit
- einem Trägergerät (12),
- einem etwa vertikalen Mast (20), welcher an dem Trägergerät (12) gelagert ist,
- einem Verfahrelement (30), welches entlang einer linearen Führung (24) an dem Mast
(20) vertikal verfahrbar ist, und
- mindestens einer GPS-Empfangseinheit (50), welche im Bereich des Mastes (20) angeordnet
ist,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die mindestens eine GPS-Empfangseinheit (50) an dem Verfahrelement (30) angebracht
ist und
- dass die mindestens eine GPS-Empfangseinheit (50) mit dem Verfahrelement (30) zwischen
einer oberen ersten Messposition und einer unteren zweiten Messposition verfahrbar
ist.
2. Baugerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwei GPS-Empfangseinheit (50) vorgesehen sind, welche an gegenüberliegenden Seiten
des Verfahrelementes (30) angeordnet sind.
3. Baugerät nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die mindestens einen GPS-Empfangseinheit (50) einen sich etwa horizontal zum Verfahrelement
(30) weg erstreckenden Antennenhalter (54) aufweist, an dessen freiem Ende ein Empfangselement
(52) beabstandet von dem Verfahrelement (30) angeordnet ist.
4. Baugerät nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Antennenhalter (54) einen ersten stangenförmigen Abschnitt (58) und einen zweiten
stangenförmigen Abschnitt (59) aufweist, welche mit einem stumpfen Knickwinkel zueinander
angewinkelt angeordnet sind.
5. Baugerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verfahrelement (30) ein balkenförmiges Mäklerelement (32) ist und dass die mindestens
eine GPS-Empfangseinheit (50) in einem oberen Bereich des Mäklerelementes (32) angebracht
ist.
6. Baugerät nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Mäklerelement (32) an einer vom Mast (20) abgewandten Vorderseite eine lineare
Schlittenführung (34) aufweist und
dass ein Schlitten (40) vorgesehen ist, welcher entlang der Schlittenführung (34) des
Mäklerelementes (32) vertikal verfahrbar gelagert ist.
7. Baugerät nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass an dem Schlitten (40) ein Arbeitsgerät (44), insbesondere ein Bohrantrieb, ein Vibrationsbär
oder eine Rammeinheit, angeordnet ist.
8. Baugerät nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass an einem oberen Ende des Mäklerelementes (32) oberhalb der mindestens einen GPS-Empfangseinheit
(50) ein Hilfswindenbalken (70) vorgesehen ist.
9. Baugerät nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Hilfswindenbalken (70) an dem Mäklerelement (32) drehbar um eine vertikale Drehachse
gelagert ist.
10. Baugerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Baugerät (10) ein Bohrgerät, ein Vibrationsgerät oder ein Rammgerät ist.
11. Verfahren zum Betreiben eines Baugerätes (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
wobei mit der mindestens einen GPS-Empfangseinheit (50) eine erste Positionsmessung
in einer oberen ersten Messposition, in welcher das Verfahrelement (30) an dem Mast
(20) in eine obere Position verfahren ist, und eine zweite Positionsmessung in einer
unteren zweiten Messposition durchgeführt werden, in welcher das Verfahrelement (30)
in eine untere Position am Mast (20) verfahren ist.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Baugerät mit
- einem Trägergerät (12),
- einem etwa vertikalen Mast (20), welcher an dem Trägergerät (12) gelagert ist,
- einem Verfahrelement (30), welches entlang einer linearen Führung (24) an dem Mast
(20) vertikal verfahrbar ist, und
- mindestens einer GPS-Empfangseinheit (50), welche im Bereich des Mastes (20) angeordnet
ist,
dadurch gekennzeichnet,
- dass das Verfahrelement (30) ein balkenförmiges Mäklerelement (32) ist,
- dass das Mäklerelement (32) an einer vom Mast (20) abgewandten Vorderseite eine lineare
Schlittenführung (34) aufweist,
- dass ein Schlitten (40) vorgesehen ist, welcher entlang der Schlittenführung (34) des
Mäklerelementes (32) vertikal verfahrbar gelagert ist,
- dass die mindestens eine GPS-Empfangseinheit (50) in einem oberen Bereich des Mäklerelementes
(32) angebracht ist und
- dass die mindestens eine GPS-Empfangseinheit (50) mit dem Verfahrelement (30) zwischen
einer oberen ersten Messposition und einer unteren zweiten Messposition verfahrbar
ist.
2. Baugerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwei GPS-Empfangseinheit (50) vorgesehen sind, welche an gegenüberliegenden Seiten
des Verfahrelementes (30) angeordnet sind.
3. Baugerät nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die mindestens einen GPS-Empfangseinheit (50) einen sich etwa horizontal zum Verfahrelement
(30) weg erstreckenden Antennenhalter (54) aufweist, an dessen freiem Ende ein Empfangselement
(52) beabstandet von dem Verfahrelement (30) angeordnet ist.
4. Baugerät nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Antennenhalter (54) einen ersten stangenförmigen Abschnitt (58) und einen zweiten
stangenförmigen Abschnitt (59) aufweist, welche mit einem stumpfen Knickwinkel zueinander
angewinkelt angeordnet sind.
5. Baugerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass an dem Schlitten (40) ein Arbeitsgerät (44), insbesondere ein Bohrantrieb, ein Vibrationsbäroder
eine Rammeinheit, angeordnet ist.
6. Baugerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass an einem oberen Ende des Mäklerelementes (32) oberhalb der mindestens einen GPS-Empfangseinheit
(50) ein Hilfswindenbalken (70) vorgesehen ist.
7. Baugerät nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Hilfswindenbalken (70) an dem Mäklerelement (32) drehbar um eine vertikale Drehachse
gelagert ist.
8. Baugerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Baugerät (10) ein Bohrgerät, ein Vibrationsgerät oder ein Rammgerät ist.
9. Verfahren zum Betreiben eines Baugerätes (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
wobei mit der mindestens einen GPS-Empfangseinheit (50) eine erste Positionsmessung
in einer oberen ersten Messposition, in welcher das balkenförmige Mäklerelement (32)
an dem Mast (20) in eine obere Position verfahren ist, und eine zweite Positionsmessung
in einer unteren zweiten Messposition durchgeführt werden, in welcher das Mäklerelement
(32) in eine untere Position am Mast (20) verfahren ist.