[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Betrieb einer Siebdruckmaschine
gemäß Anspruch 1 bzw. 15.
[0002] WO 2016/102187 A1 offenbart eine Rotationssiebdruckmaschine mit einem ersten und einem zweiten Siebzylinder,
die mit einem Gegendruckzylinder zwei Druckstellen bildet. Zwischen erster und zweiter
Druckstelle ist ein auf die Mantelfläche des Gegendruckzylinders gerichteter Strahlungstrockner
vorgesehen. Eine im Siebdruckzylinder angerordnete Rakel ist durch einen Antrieb mechanisch
unabhängig von der Rotation von Sieb- und Gegendruckzylinder von innen gegen die Siebdruckform
an- und von dieser abstellbar.
[0003] Durch die
DE 10 2015 208 919 A1 ist ein Siebdruckwerk mit einem an einen Gegenzylinder an- und abstellbaren Siebzylinder
und einer im Siebzylinder an das Sieb an- und abstellbaren Rakel bekannt.
[0004] Die
EP 1 582 349 A1 offenbart ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Bedrucken von durch einen Kettenförderer
geförderten Bogen nach dem Siebdruckverfahren, wobei der den Bogen ziehende Greifer
beim Einlaufen in die Druckstelle von einem Kanal am Umfang eines Gegendruckzylinders
aufgenommen und anschließend durch Relativgeschwindigkeit zwischen Kettenförderer
und Gegendruckzylinder an das nachlaufenden Kanalende positioniert wird. Währenddessen
bleiben Rakel und Siebzylinder vorzugsweise noch vom Gegendruckzylinder abgestellt.
Während dieser Phase beginnen Rakel und Siebzylinder sich in die für das Drucken erforderliche
Position zu bewegen. Für das Drucken wird der Siebzylinder in Kontakt mit dem Gegendruckzylinder
und die Rakel in Kontakt mit dem Sieb verbracht.
[0005] Die
EP 3 210 777 A1 will Makulatur reduzieren, indem bereits auf dem ersten Bogen einer Produktion gedruckt
wird. Bei konventionellem Vorgehen sei dagegen ein Anstellen der Rakel erst nach einer
vollen Umdrehung des angestellten Siebzylinders vorgesehen.
[0006] Bei abgestelltem Siebdruckzylinder kann es mangels Farbabnahme und ggf. vorliegender
Rotation zu unerwünschtem Farbaufbau an der Siebaußenseite kommen, was am Ende bei
großen Schichtdicken durch Kontakt mit der Gegendruckzylinderoberfläche oder beim
Drucken erster Bogen zu unerwünschten Verunreinigungen auf dem Gegendruckzylinder
führen kann. Besonders schädlich ist dies für den Fall, dass eine Zwischentrocknung
durch einen auf die Zylindermantelfläche gerichteten Trockner erfolgt. Dies führt
schnell zu einem Farbaufbau. Die getrocknete Farbe wird insbesondere bei Zwischentrocknung
hart, bildet Spitzen und kann zu Beschädigungen an der Siebdruckform führen. Die derart
gehärtete Druckfarbe ist nur sehr schwer wieder von der Zylinderoberfläche zu entfernen.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren und eine verbesserte
Vorrichtung zum Betrieb einer Siebdruckmaschine zu schaffen.
[0008] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 bzw. bzw. 15
gelöst.
[0009] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass der
Aufwand die Reinigung des Gegendruckzylinders und/oder die Gefahr von Beschädigungen
der Siebdruckform erheblich reduziert werden kann. Durch die Anstellsequenz wird am
Siebdruckäußeren sich bei abgestelltem Siebdruckzylinder sammelnde Druckfarbe abgenommen,
bevor durch Anstellen der Rakel die aufgebaute Farbe an unerwünschten Stellen des
Bogens und/oder Gegendruckzylinders verteilt würde. Weiter Vorteilhaft ist es, wenn
durch geringere Betriebsgeschwindigkeiten im Druck-Ab das Durchdrücken der Druckfarbe
vermindert wird.
[0010] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
im Folgenden näher beschrieben.
[0011] Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Ausführungsbeispiel für eine ein Druckaggregat umfassende Druckmaschine;
- Fig. 2
- eine detailliertere vergrößerte Darstellung des Ausführungsbeispiels für ein Druckaggregat
aus Fig. 1 in a) bogenverarbeitender und b) in bahnverarbeitender Ausführung;
- Fig. 3
- eine schematische Querschnittsdarstellung durch ein Gegendruck- und/oder Transportzylindersegment;
- Fig. 4
- eine schematisch dargestellte Abwicklung eines Mantelflächensegmentes des Gegendruck-
und/oder Transportzylinders;
- Fig. 5
- eine Prinzipskizze für a) die Abfolge von Phasen innerhalb einer An- und Abstellsequenz
sowie b) der zugehörigen, den Antrieb betreffenden Betriebszustände;
- Fig. 6
- eine Prinzipskizze für die Abfolge von Phasen innerhalb einer An- und Abstellsequenz
für a) ein größeres und b) ein kleineres Bedruckstoffformat;
- Fig. 7
- eine Prinzipskizze für die Abfolge von Phasen innerhalb einer An- und Abstellsequenz
in Abhängigkeit von Lage und Länge der vorliegenden Druckbildlänge (LB);
- Fig. 8
- eine Prinzipskizze für die Abfolge von Phasen innerhalb einer An- und Abstellsequenz
in Abhängigkeit von Lage, Länge und Anzahl der in einer Druckbildlänge vorliegenden
Druckstreifen;
- Fig. 9
- eine schematischen Darstellung einer eine Antriebseinrichtung und eine Steuereinrichtung
umfassenden Rakeleinrichtung;
- Fig. 10
- eine schematische Darstellung für den Betrieb eines Siebdruckwerkes nach einer Produktionsunterbrechung;
- Fig. 11
- eine schematische Darstellung für das Herunterfahren eines Siebdruckwerkes bei fehlerbedingter
Produktionsunterbrechung.
[0012] Eine Druckmaschine, z. B. eine Bogendruckmaschine, umfasst eingangsseitig eine Zuführeinrichtung
01, durch welche die Druckmaschine mit einem bogenförmigen Bedruckstoff 02 versorgt
wird, wenigstens ein Druckaggregat 03, durch welches der Bedruckstoff 02 ein- oder
beidseitig ein oder mehrfach bedruck wird, und eine Produktauslage 04, an welcher
bedruckte Produkte oder Zwischenprodukte stapelartig oder kontinuierlich ausgelegt
werden (siehe z. B. Fig. 1).
[0013] In einer bevorzugten und in den Figuren dargelegten, nicht beanspruchten Ausführung
ist die Druckmaschine als Druckmaschine für den Wertpapierdruck, beispielsweise zum
Bedrucken von bahnförmigem Bedruckstoff 02, z. B. einer Bedruckstoffbahn, oder erfindungsgemäß
zum Bedrucken von bogenförmigem Bedruckstoff 02, z. B. Bedruckstoffbogen 02, ausgeführt.
Die Zuführeinrichtung 01 für letztgenannte Ausführung ist z. B. als Bogenanleger 01
ausgebildet, in welchem ein Stapel der zuzuführenden und zu bedruckenden Bedruckstoffbogen
02 anordnenbar ist.
[0014] Das Druckaggregat 03 der z. B. als Wertpapierdruckmaschine ausgebildeten Druckmaschine
ist den Bedruckstoff 02 im Bereich wenigstens einer Druckstelle 06; 07 auf wenigstens
einer Bedruckstoffseite im Rotationssiebdruck bedruckend ausgebildet. Der im Siebdruckverfahren
zu bedruckende Bedruckstoff 02 ist als Bedruckstoffbogen 02 und/oder als bereits nach
einem anderen Druckverfahren bedruckter Bedruckstoff 02 und/oder als z. B. Textil-,
Leinen-, Hanf- und/oder Synthetik-Fasern umfassendes Sicherheitspapier und/oder als
Kunststoffsubstrat (Polymersubstrat) oder als Hybridsubstrat ausgeführt.
[0015] Bevorzugt ist die Druckmaschine als Bogendruckmaschine für den Wertpapierdruck ausgeführt
und z. B. dazu ausgebildet, aus noch unbedruckten oder vorbedruckten Bedruckstoffbogen
02 bedruckte Bogen, insbesondere Wertpapierbogen, wie z. B. Bogen mit Banknoten, als
Produkte oder weiterzuverarbeitende Zwischenprodukte herzustellen.
[0016] Die Bedruckstoffbogen 02 sind hierbei z. B. als Lagen eines Bedruckstoffstapels in
der als Bogenanleger 01 ausgebildeten Zuführeinrichtung 01 vorgehalten, von welchem
sie durch eine nicht im Detail dargestellte, z. B. Saugnäpfe umfassende Greifeinrichtung
08 einzeln aufgenommen und vereinzelt über eine Förderstrecke 09, z. B. über ein vorzugsweise
als Bandsystem 09 ausgebildetes Fördersystem 09, und ggf. eine Anlagetrommel bis zu
einem Eintrittsbereich in das Druckaggregat 03 gefördert werden. Am Eintritt zum Druckaggregat
03, beispielsweise an einer Übergabetrommel 11 wird der Bedruckstoffbogen 02 an eine
dem Druckaggregat 03 zugeordnete Förderstrecke, z. B. ein dem Druckaggregat 03 zugeordnetes
Fördersystem übergeben, durch welche der Bedruckstoffbogen 02 entlang seines Transportweges
eine oder mehrere Druckstellen 06; 07 passiert, bevor er - beispielsweise über eine
Übernahmetrommel 12 - von der dem Druckaggregat 03 zugeordneten Förderstrecke in eine
dritte Förderstrecke 13 eintritt bzw. an eine dritte Förderstrecke 13, z. B. ein Bandsystem
13, übergeben und durch dieses bis zur Produktauslage 04, z. B. einer eine oder mehrere
Bogenablagen zur Stapelbildung umfassenden Produktauslage 04, transportiert wird.
[0017] Für den Fall einer nicht beanspruchten bahnverarbeitenden Ausführung der Druckmaschine
passiert der bahnförmige Bedruckstoff 02 im Bereich des Druckaggregates 03 eine Förderstrecke,
welche eine oder mehreren von der Bahn umschlungene Walzen und/oder Zylinder umfasst.
[0018] In der bevorzugten Ausführung ist die dem Druckaggregat 03 der Bogendruckmaschine
zugeordnete Förderstrecke vorzugsweise als Greifersystem ausgebildet, in welchem der
Bedruckstoffbogen 02 durch sukzessive Übergabe zwischen einer Mehrzahl von in Transportrichtung
aufeinander folgender Trommeln und/oder Zylinder entlang des Transportweges durch
das Druckaggregat 03 gefördert wird. Am Ende der z. B. als Greifersystem ausgebildeten
Förderstrecke wird der Bedruckstoffbogen 02 an die dritte Förderstrecke 13 abgegeben.
[0019] Im dem Druckaggregat 03 nachgeordneten Bedruckstoffweg können ein oder mehrere Konditioniereinrichtungen
14; 16; 17, beispielsweise eine oder mehrere Trockeneinrichtungen 14; 16 vorgesehen
sein, z. B. eine erste Trockeneinrichtung 14 und eine weitere Trockeneinrichtung 16,
und/oder eine Einrichtung 17 zur Beaufschlagung des Bedruckstoffs 02 mit gerichteten
Magnetfeldlinien.
[0020] Das Druckaggregat 03 umfasst zumindest auf einer Seite der Förderstrecke wenigstens
eine Druckstelle 06, durch welche der Bedruckstoff 02 auf einer seiner Bedruckstoffseiten
bedruckbar ist bzw. bedruckt wird. Die Druckstelle 06 ist durch eine Nippstelle 06
zweier Rotationskörper 18; 21 bzw. eine Nippstelle 06 zwischen einem Zylinders 18
eines ersten Druckwerks 19 und einem diesem Zylinder 18 als Widerlager dienenden Gegendruck-
und/oder Transportzylinder 21, gebildet.
[0021] Stromabwärts dieser wenigstens einen Druckstelle 06 kann im Bedruckstoffweg des Bedruckstoffs
02, insbesondere in der der Druckstelle 06 sich stromabwärts anschließenden Förderstrecke
durch das Druckaggregat 03, ein erster in Berührkontakt mit der durch die wenigstens
eine Druckstelle 06 bedruckten Bedruckstoffseite stehender, der Druckstelle 06 im
Bedruckstoffweg nachgeordneter Rotationskörper 22 angeordnet sein. Dieser mit der
frisch bedruckten Bedruckstoffseite zusammen wirkende Rotationskörper 22 kann z. B.
als eine Leit- und/oder Transportwalze des Fördersystems, als Konditionierwalze zur
Kühlung oder Erwärmung des Bedruckstoffs 02 oder insbesondere zur Ausbildung einer
weiteren Druckstelle 07 als Zylinder 22 eines dem erstgenannten Druckwerk 19 nachfolgenden
Druckwerks 23 ausgeführt sein.
[0022] Eine derartige zweite Druckstelle 07 kann hierbei durch eine Nippstelle 07 zwischen
dem Zylinder 22 des zweiten Druckwerks 23 und einem als Widerlager wirksamen Zylinder
gebildet sein, der z. B. durch den dem ersten Druckwerk 19 als Gegendruck- und/oder
Transportzylinder 21 dienenden Zylinder 21 oder einen davon verschiedenen weiteren,
als Gegendruck- und/oder Transportzylinder wirksamen Zylinder gebildet ist. Im Bedruckstoffweg
der Druckmaschine und/oder des Druckaggregates 03 können stromauf- oder stromabwärts
noch ein oder mehrere weitere derartige auf diese selbe Bedruckstoffseite wirkende
Druckwerke und/oder ein oder mehrere weitere auf die andere Bedruckstoffseite wirkende
Druckwerke vorgesehen sein.
[0023] In der bevorzugten Ausführung der Bogendruckmaschine umfasst der wenigstens eine
Gegendruck- und/oder Transportzylinder 21 an seinem Umfang wenigstens eine, vorzugsweise
hintereinander mehrere, z. B. drei, Halteeinrichtungen 24, z. B. eine einen oder eine
Gruppe mehrerer Greifer umfassende Greifereinrichtung 24, durch welche eingangsseitig
das vorlaufende Ende eines Bedruckstoffbogen 02 aufnehmbar und ausgangsseitig an die
stromabwärtige Förderstrecke wieder abgebbar ist. Die Greifereinrichtung 24 ist hierbei
z. B. in einer in der ansonsten zylindrischen Mantelfläche 27 des Zylinders 21 vorgesehenen
Grube 26 angeordnet, deren radial nach außen gerichtete Öffnung 28, z. B. Grubenöffnung
28, die zylindermantelförmige Mantelfläche 27 unterbricht und stört (siehe z. B. Fig.
2a)).
[0024] Für den Fall einer nicht beanspruchten bahnverarbeitenden Ausführung der Druckmaschine
können derartige Halteeinrichtungen 24 entfallen (siehe z. B. Fig. 2b)). Umgangssprachlich
umfasst der n-fach große Zylinder 21 n Nutzen, d. h. n jeweils ohne Unterbrechung
zum Druck nutzbare Umfangsabschnitte U
D.
[0025] Unabhängig von Art und Anzahl n der im Fall des Bogendruckes in Umfangsrichtung vorgesehenen
Halteeinrichtungen 24 ist durch die jeweilige Grubenöffnung 28 am Umfang des Gegendruck-
und/oder Transportzylinders 21 eine Unterbrechung der ansonsten ungestörten zylindrisch
verlaufenden Mantelfläche 27 bedingt.
[0026] In n-fach-, d. h. ein- oder mehrfachgroßen Ausführung umfasst der Gegendruck- und/oder
Transportzylinder 21 in Umfangsrichtung betrachtet n, d. h. einer oder mehrerer als
Widerlager beim Drucken nutzbare Umfangsabschnitte U
D, insbesondere Zylinderumfangsabschnitte U
D und n, d. h. eine oder mehrere die Halteeinrichtungen 24 umfassende, nicht als Widerlager
beim Drucken nutzbare Umfangsabschnitte U
N, insbesondere Zylinderumfangsabschnitt U
N mit gestörter Mantelfläche 27. Die als Widerlager beim Drucken nutzbare Umfangsabschnitte
U
D werden umgangssprachlich auch als sog. "Sattel" bezeichnet
[0027] Der die Öffnung 28 umfassende, nicht für den Druck geeignete und/oder vorgesehene
Umfangsabschnitt U
N weist entlang der fortgesetzten Kreislinie eine bei Abrollung wirksame Länge L
N auf, die der über die Öffnung reichende Kreisbogenlänge entspricht. Der zum Druck
nutzbare Umfangsabschnitt U
N weist dementsprechend eine Länge L
N auf, die gleichzeitig die mögliche Druckbildlänge L
B nach oben begrenzt.
[0028] Der nicht als Druckwiderlager nutzbare Umfangsabschnitt U
N kann grundsätzlich allein durch die Öffnung 28 der die Halteeinrichtung 24 aufnehmenden
Grube 26 oder ggf. durch diese Öffnung 28 und - falls vorgesehen - einen sich vorlauf-
und/oder nachlaufseitig anschließenden Funktionsabschnitt, beispielsweise einen Überlappungsbereich
einer ggf. vorlaufseitig vorgesehenen Einfärbhilfe 29 (s.u.) und/oder einen durch
Festlegung einzuhaltenden Abstand zur nachlaufenden Kante der folgenden Grubenöffnung,
gegeben sein. Umgekehrt kann der für das Drucken nutzbare Umfangsabschnitt U
D grundsätzlich durch den zwischen einem vorlaufenden Ende der Unterbrechung, beispielsweise
dem vorlaufenden Ende der Öffnung 28, und dem nachlaufenden Ende der in Umfangsrichtung
folgenden selben oder nächstfolgenden Öffnung 28 Zylindermantelanschnitt gegeben selben.
Für den Fall einer unregelmäßigen Ausbildung der die Störung auf der Mantelfläche
27 vorlauf- und/oder nachlaufseitig begrenzenden Kontur ist als Länge L
N des nicht beim Drucken nutzbaren Umfangsabschnittes U
N beispielsweise die in Umfangsrichtung betrachtete Bogenlänge zwischen der vorlaufseitig
ersten und der nachlaufseitig letzten Stelle der durch die selbe Halteeinrichtung
24 bedingten Unterbrechung in der ungestörten Mantelfläche 27 zu verstehen.
[0029] Das wenigstens eine Druckwerk 19 und insbesondere auch das wenigstens eine weitere,
mit der selben Bedruckstoffseite zusammen wirkende Druckwerk 23 ist als nach dem Siebdruck
arbeitendes Druckwerk 19; 23, kurz als Siebdruckwerk19; 23, und der dem Druckwerk
19; 23 zugeordnete Zylinder 18; 22 als Formzylinder 18; 22 bzw. als sog. Siebzylinder
18; 22, insbesondere als Siebdruckzylinder 18; 22 ausgebildet.
[0030] Der Siebzylinder 18; 22 rollt an der Mantelfläche des Gegendruck- und/oder Transportzylinders
21 ab und bildet im Bereich seiner o. g. Nippstelle 06; 07 mit dem Gegendruck- und/oder
Transportzylinders 21 die Druckstelle 06; 07 aus. Der Siebzylinder 18; 22 umfasst
im Bereich seiner Mantelfläche als Druckform 31; 32 eine konzentrisch zur realen oder
gedachten Zylinderachse angeordnete Siebdruckform 31; 32, insbesondere Siebdruckschablone
31; 32,. Diese ist im montierten Zustand beispielsweise stirnseitig auf nicht näher
dargestellten Ringflanschen lösbar befestigt. Die Siebdruckschablone 31; 32 kann grundsätzlich
als endlose zylindermantel- bzw. hülsenförmige Siebdruckschablone oder als endliche,
jedoch im montierten Zustand zu einer unter Ausbildung eines geringfügigen Stoßes
im Umfang geschlossenen Siebdruckschablone 31; 32 ausgeführt sein.
[0031] Im Innern des Siebzylinders 18; 22 ist eine Rakel 34 einer - z. B. in Fig. 9 schematisch
dargestellten - Rakeleinrichtung 33 vorgesehen, welche in einer Anstelllage "AN" in
einem Umfangsbereich des Siebzylinders 18; 22 von innen gegen die Siebdruckschablone
18 angestellt ist, in welchem dieser die Druckstelle 06; 07 mit dem Gegendruck- und/oder
Transportzylinders 21 ausbildet. Diese Stelle kann beispielsweise - bezogen auf die
Betriebsdrehrichtung - maximal bis zu 5° vor oder hinter der Nippstelle 06; 07 mit
dem Gegendruck- und/oder Transportzylinders 21 vorgesehen sein. Die derart angestellte
Rakel 34 häuft einen Wulst Druckfarbe an, den sie vor sich her wälzt und durch die
durchlässigen Stellen der Siebdruckschablone 31; 32 nach außen hindurchdrückt.
[0032] Um nach dem Durchgang oben genannter Öffnung 28 am Gegendruck- und/oder Transportzylinders
21 durch die Nippstelle 06; 07 im nachfolgenden Umfangsabschnitt U
D eine möglichst baldige Wiederaufnahme für das Drucken zu ermöglichen, kann zur vorübergehenden
und zumindest teilweisen Abdeckung der Öffnung 28 eine o. g. Einfärbhilfe 29, z. B.
ein als Klappe 29 ausgebildetes Abdeckelement 29, vorgesehenen sein, durch welche
die Öffnung 28 zumindest im vorlaufenden Bereich der Öffnung 28 vorübergehend abdeckbar
ist. Hierdurch ist ein vorzeitiges Anstellen der beispielsweise beim Nippdurchtritt
des offenen Bereichs der Öffnung 28 abgehobenen Rakel 34 ermöglicht. Das Abdeckelement
29 kann beispielsweise geringfügig mit dem ungestörten Zylindermantelumfangsabschnitt
überlappen und verkleinert für diesen Fall die Länge L
D des zum Drucken maximal nutzbaren Umfangsabschnittes U
D. Diese geometrische Verkürzung wird durch das vorzeitige Anstellen z. B. mehr als
ausgeglichen. Durch das vorzeitige Anstellen kann ein - in Bezug auf die Abrollung
im Betrieb - vorlaufseitiger Druckbereichsanfang sich im Idealfall unmittelbar, ggf.
jedoch zusätzlich über einen geringfügigen Sicherheitsabstand an das Abdeckelement
29 anschließen. Ein beispielsweise durch die geringfügige Überdeckung und ggf. einen
geringfügigen Sicherheitsabstand im Anschluss an das Abdeckelement 29 bedingte Verlängerung
des nicht zum Druck nutzbaren Umfangsabschnittes U
N über die vorlaufende Öffnungskante hinaus und/oder der Abstand des frühestmöglichen
Druckbereichsanfangs zur nachlaufseitigen Öffnungskante kann beispielsweise zwischen
10 mm und 50 mm, bevorzugt bei höchstens 30 mm liegen.
[0033] Die maximal für den Druck nutzbare Länge L
D ist durch den maschinen- und/oder sicherheitsbedingt frühest möglichen Druckbereichsanfang
und ein maschinen- und/oder sicherheitsbedingt nachlaufseitig spätest mögliches Druckbereichsende
begrenzt. Dabei kann das spätest mögliche Druckbereichsende grundsätzlich mit dem
vorlaufenden Ende der folgenden Öffnung 28, z. B. der vorlaufenden Öffnungskante der
folgenden Öffnung 28, zusammenfallen oder aber - z. B. aus Gründen der Sicherheit
und/oder Verschmutzungsgefahr und/oder unten genannter Länge einer Phase P
ab für das Abstellen - um einen einzuhaltenden Abstand a
S zur nachlaufenden Kante der folgenden Grubenöffnung beabstandet sein (siehe z. B.
schematisch in Fig. 3 und Fig. 4). Die maximal für den Druck nutzbare Länge L
D kann beispielsweise durch die Länge des ungestörten Umfangs am Widerlager, z. B.
dem Gegendruck- und/oder Transportzylinder 21, oder durch sonstige am Druck und/oder
am Transport beteiligten Maschinenelemente oder durch die in Transport- und/oder Umfangsrichtung
betrachtete, für den Druck maximal nutzbare Länge der für das Druckwerk 19; 23 vorgesehenen
Druckformen 31; 32, im Folgenden auch kurz als Drucklänge bezeichnet, begrenzt sein.
Regelmäßig sind diese Größen aufeinander abgestimmt und entsprechen sich im Wesentlichen.
[0034] In 1-facher Ausführung des Gegendruck- und/oder Transportzylinders 21 ist unter der
nachfolgenden Grubenöffnung 28 hier die selbe einzige Grubenöffnung 28 zu verstehen
.
[0035] Zwischen der mindestens einen Druckstelle 06 und der stromabwärtigen Stelle im Bedruckstoffweg,
an welcher der Bedruckstoff 02 auf seiner durch die Druckstelle 06 bedruckten Seite
in Berührkontakt zum nachfolgenden Rotationskörper 22 gelangt, ist in bevorzugter
Ausführung eine weitere Trockeneinrichtung 36, z. B. ein Trockner 36, insbesondere
Zwischentrockner 36 vorgesehen, der bevorzugt als Strahlungstrockner 36 ausgebildet
ist. Um eine entlang des Bedruckstoffweges räumlich eng begrenzte Wirkzone für den
Trockner 36 zu schaffen, kann eine die Strahlungswirkung stromaufwärts und/oder insbesondere
stromabwärts begrenzende Abschattung 37 vorgesehen sein, welche beispielsweise durch
eine Wandung 37 einer den Trockner 36 aufnehmenden und zur Seite des Bedruckstoffes
02 hin offenen Einhausung gegeben ist. In der als Strahlungstrockner 36 ausgebildeten
Ausführung umfass dieser eine ein- oder mehrteilige Strahlungsquelle 38 für elektromagnetische
Strahlung, z. B. für Licht, insbesondere für UV-Licht, d. h. von Licht mit zumindest
einem überwiegend im UV-Spektralbereich liegenden Anteil an emittierter Strahlungsleistung.
Der Trockner 36 kann insbesondere als UV-LED-Trockner ausgebildet sein.
[0036] Die Rakeleinrichtung 33 (siehe beispielsweise schematisch Fig. 2 und Fig. 9) umfasst
eine eine An-und-Abstellbewegung ermöglichende Lagereinrichtung der Rakel 34 und eine
Antriebseinrichtung 39, 41, 48, durch welche die Rakel 34 mit ihrer Rakelkante - zumindest
was die Länge und/oder Lage einer auf die Zykluslänge L
Z bezogenen An- und Abstellsequenz mit mindestens einer eine Anstelllage "AN" betreffenden
und mindestens einer eine Abstelllage "AB" betreffenden Phase P
AN; P
AB, kurz Sequenz, betrifft - im Betrieb zyklisch korreliert, insbesondere synchronisiert
bzw. getaktet, zur Drehlage des Gegendruck- und/oder Transportzylinders 21 und/oder
zyklisch korreliert, insbesondere getaktet, zur in Transportrichtung betrachteten
Lage des zu bedruckenden Bedruckstoffs 02, an die Siebdruckschablone 31; 32 des Siebdruckzylinders
18; 22 an- und abstellbar ist bzw. an- und abgestellt wird. Die Korrelation der Rakelbewegung
betrifft verallgemeinert eine mittel- oder unmittelbare Korrelation zur Maschinen-
und/oder Bedruckstoffphasenlage, d. h. beispielsweise zur Lage und/oder der Bewegung
einer Maschinenphase, insbesondere zu einer die Druckstelle 06; 07 betreffenden Phasenlage,
und/oder zu einer Lage und/oder einem Fortschritt des Bedruckstoffs 02 in der Druckmaschine.
Diese Maschinenphase kann durch die mittel- oder unmittelbar abgeleiteten Winkellage
eines der die betroffene Druckstelle 06; 07 bildenden Zylinders 18; 21; 22 sein. Die
den Fortschritt des Bedruckstoffs 02 betreffende Größe kann durch ein Winkellagesignal
eines den Bedruckstoff 02 registergerecht transportierenden Maschinenelementes oder
ein Durchtrittsignal einer auf dem Transportweg vorgesehenen Sensorik sein.
[0037] Die Zykluslänge L
Z, ist bevorzugt durch die Wiederhollänge zwischen zwei aufeinander folgenden Druckabschnitten,
d. h. den kürzest möglichen Abstand zwischen den vorlaufenden Enden zweier aufeinander
folgender Druckbildlängen gegeben. Je nach zu betrachtender physikalischer Größe kann
diese räumlich auf eine Weglänge zwischen zwei Orten oder einen Winkel oder aber zeitlich
auf die Dauer zwischen zwei Zeitpunkten bezogen sein. Unter Berücksichtigung der Geometrie
und des Transportgeschwindigkeitsprofils sind diese Größen ineinander überführbar
und beispielsweise auf eine Relativlage zur Maschinenphase zu beziehen. Die Zykluslänge
L
Z entspricht der Summe aus der Länge eines entlang des Transportweges betrachtet für
den Druck maximal nutzbaren Umfangsabschnittes U
D und einer Länge L
N eines zwischen zwei derartigen Umfangsabschnitten U
D liegenden, für den Druck nicht nutzbaren Umfangsabschnittes U
N. Letzterer kann für den Fall des Bogendruck u.a. durch die Mittel für den Bogentransport
und für den Rollendruck u. a. durch Unterbrechungen bedingt sein, die durch Stöße
oder gar Spalte zwischen den Enden von aufgespannten Druckformen bedingt sind. Für
das Vorliegen eines Gegendruck- und/oder Transportzylinders 21 entspricht die Zykluslänge
L
Z beispielsweise insgesamt der Summe aus der Länge eines für den Druck nutzbaren Umfangsabschnittes
U
D und der Länge L
N eines für den Druck nicht nutzbaren Umfangsabschnittes U
N und/oder dem n-ten Teil des Umfangs des n-fachgroßen bzw. n Sattel umfassenden Gegendruck-
und/oder Transportzylinders 21.
[0038] Eine derartige Zykluslänge L
Z bzw. die dieser zugeordnete An-Abstell-Sequenz umfasst z. B. mindestens eine Phase
P
AB mit abgestellter Rakel 34 sowie mindestens eine Phase P
AN mit angestellter Rakel 34. Hierbei kann der Begriff der Phase P
AN; P
AN wieder eine räumliche oder zeitliche Größe betreffen. Ein derartiger Zyklus kann
eine Sequenz mit lediglich einer einzigen Phase P
AB mit abgestellter Rakel 34 und einer Phase P
AN mit angestellter Rakel 34 oder in Weiterbildung auch eine Sequenz mit mehreren, von
jeweils einer Phase P
AB mit abgestellter Rakel 34 unterbrochenen Phasen P
AN mit angestellter Rakel 34 umfassen. Infolge der beschränkten Bewegungsgeschwindigkeit
beim An- und Abstellen der Rakel 34 kann zwischen der Phase P
AN mit in tatsächlicher Arbeitslage angestellter Rakel 34, bei welcher diese beispielweise
nicht lediglich direkt bis zu, sondern mit einer geringfügigen Durchfederung von z.
B. mindestens 0,5 mm, d. h. einem durch das Maß der über den ersten Berührkontakt
hinausgehenden Stellbewegung bestimmten negativen Abstand a
AN von a
AN = -0,5mm, gegen die Siebdruckschablone 31; 32 angestellt ist, und der Phase P
AB mit wirksam abgestellter Rakel 34, in welcher die Rakelkante einen geringfügigen
Abstand a
AB von z. B. a
AB ≥ 0,2 mm, insbesondere 1,2 mm ≥ a
AB ≥ 0,4 mm, zur Siebdruckschablone 31; 32 einnimmt, eine Phase P
an des Anstellens bzw. eine Phase P
ab des Abstellens gelegen sein.
[0039] Um den unscharfen Bereich zwischen tatsächlicher An- und Abstelllage "AN"; "AB" und/oder
den zum Druck nicht nutzbaren Bereich möglichst klein zu halten, jedoch hohe Betriebsgeschwindigkeiten
ohne allzu starke, durch die Rakelbewegung verursachte Impulse zu ermöglichen, liegt
eine - z. B. auf die in Umfangsrichtung im Innenumfang der Siebdruckschablone 31;
32 bezogene - Länge der Phase P
an des Anstellens und/oder der Phase P
ab des Abstellens z. B. zwischen 80 mm und 200 mm, insbesondere zwischen 110 mm und
150. Die Summe aus der Länge einer Phase P
ab des Abstellens und der Länge einer Phase P
an des Anstellens entspricht jedoch beispielsweise höchstens der Länge L
N des zum Drucken nicht nutzbaren Umfangsabschnittes U
N, welcher hier beispielsweise zumindest durch die in Umfangsrichtung gesehene Breite
der Öffnung 28 und den der nachlaufenden Grubenkante vorgeordneten Abstand a
S und ggf. durch die Länge der o. g. Überlappung eines ggf. vorgesehenen Abdeckelement
29 gegeben ist.
[0040] Die Rakeleinrichtung 33 umfasst (siehe z. B. Fig. 9) eine Steuereinrichtung 39, durch
welche die Rakel 34 in o. g. Korrelation zur Maschinenphase der Druckmaschine und/oder
zum Fortschritt des Bedruckstoffs 02 an- und abstellbar ist bzw. an- und abgestellt
wird. Durch die Steuereinrichtung 39 ist ein die An- und Abstellbewegung der Rakel
34 bewirkendes Antriebsmittel 41 in o. g. Korrelation zur Maschinenphase der Druckmaschine
und/oder zum Fortschritt des Bedruckstoffs 02 in der Weise ansteuerbar, dass sich
die Rakel 34 abwechselnd für eine der Länge der Phase P
AN mit angestellter Rakel 34 entsprechenden Dauer in Anstelllage "AN" und - insbesondere
nach einer durch die Dauer des Phasenwechsel bedingten Übergangsphase - für eine der
Länge der Phase P
AB mit abgestellter Rakel 34 entsprechenden Dauer in Abstelllage "AB" befindet. Hierzu
wird das Antriebsmittel 41 in der Weise durch die Steuereinrichtung 39 gesteuert,
dass sich die Antriebseinrichtung während der Phase P
AN mit angestellter Rakel 34 oder für die entsprechende Dauer T
AN in einem die Anstelllage "AN" bewirkenden Betriebszustand BZ
AN und während der Phase P
AB mit abgestellter Rakel 34 oder für die entsprechende Dauer in einem die Anstelllage
"AB" bewirkenden Betriebszustand BZ
AB befindet (siehe z. B. schematisch in Fig. 5).
[0041] Die Steuereinrichtung 39 kann hierbei durch eine zusammenhängende oder verteilte
Steuerschaltung 39 oder durch ein zusammenhängendes oder verteilte, untereinander
signaltechnisch verbundene Datenverarbeitungsmittel 39 ausgebildet sein, wobei es
Schalt- und/oder Datenverarbeitungsmittel zur Durchführung einer oben genannten Korrelation
umfasst. Die Steuereinrichtung 39 kann ganz oder teilweise in eine mit anderweitigen
Stell- und/oder Antriebsmittel der Druckmaschine steuerungstechnisch verbundenen Maschinensteuerung
integriert oder aber ganz oder teilweise eigens für die Steuerung der Rakel 34 vorgesehen
sein.
[0042] Die genannte Korrelation der auf eine Zykluslänge L
Z bezogenen Sequenz zur Maschinenphase und/oder zum Bedruckstofffortschritt erfolgt
z. B. durch Übermittlung von die Maschinenphase und/oder den Bedruckstofffortschritt
repräsentierenden Signalen S
K über eine Signalverbindung 35 zwischen der Steuereinrichtung 39 und einem die Maschinenphase
der Druckmaschine und/oder den Fortschritt des Bedruckstoffs 02 repräsentierenden
und der Rakelsteuerung z. B. als Master 42 dienenden Leitachsgeber 42. Dieser kann
beispielsweise durch eine die betreffende Maschinenphase der Druckmaschine und/oder
den Fortschritt des Bedruckstoffs 02 erfassende Sensorik 42 und/oder durch eine den
mittel- oder unmittelbaren Antrieb des Zylinders 21 steuernde Antriebssteuerung 42
gegeben sein. In einer zum Nachrüsten besonders geeigneten Ausführung kann dies eine
bereits in der Maschine vorgesehener, einem registergerecht anzutreibendem Bauteil,
z. B. der Anlagetrommel, zugeordnete Sensorik 42 sein. Für Maschinen, für die mehrere
den Transport und/oder das Drucken betreffende Bauteile oder Bauteilgruppen rotatorisch
durch mechanisch voneinander unabhängige Antriebsmotoren über eine gemeinsame elektronische
Leitachse angetrieben sind, kann der der Rakelsteuerung als Master 42 dienende Leitachsgeber
42 durch eine solche elektronische Leitachse 42 gebildet sein bzw. werden, die mehreren
weiteren Antriebsmotoren der Druckmaschine als Master dient. Diese Leitachse 42 kann
als reale elektronische Leitachse 42 der Drehbewegung eines realen Winkelsignals folgen
oder aber als virtuelle Leitachse durch Datenverarbeitungsmittel 39 generiert und
für sämtliche gekoppelten Folgeantriebe vorgegeben sein. Die Signalverbindung 35 wird
dann durch die Kopplung zur elektronischen Leitachse 42 gebildet und beispielsweise
als ein Bus- oder Netzwerksystem ausgeführt.
[0043] Die Rakeleinrichtung 33 - bzw. die genannte, die Rakel 34 in einer Korrelation zur
Maschinenphase der Druckmaschine und/oder zum Fortschritt des Bedruckstoffs 02 an-
und abstellende Steuereinrichtung 39 - umfasst Steuerungsmittel 43, durch welche eine
Länge und/oder Lage wenigstens einer die Anstelllage "AN" betreffenden Phase P
AN innerhalb eines sich widerholenden Zyklus für das An- und Abstellen in Abhängigkeit
von das Bedruckstoffformat und/oder das Druckbild betreffenden bzw. repräsentierenden
Informationen variierbar ist und/oder variiert wird. Insbesondere kann es sich bei
den das Bedruckstoffformat, insbesondere dessen Länge, und/oder das Druckbild betreffenden
bzw. repräsentierenden Informationen um Informationen zur in Transportrichtung betrachteten
Bedruckstofflänge L02 oder zur die den Bedruckstoffbogen 02 betreffenden Druckbildlänge
L
B oder zum durch das Druckwerk 19; 23 zu druckende Druckmusters. Hierbei kann die Länge
und Lage der Phase P
AN im Ergebnis sowohl für die in Umfangsrichtung am Innern der Siebdruckform 31; 32
gemessene Länge als auch für deren zeitliche Entsprechung als über die Umfangsgeschwindigkeit
verbundene Dauer bzw. zeitliche Einordnung stehen.
[0044] In einer ersten Variante kann für die format- oder durchbildabhängigen Steuerung
der Phasenlänge und/oder -lage zwei oder mehreren diskreten Werten oder Wertebereichen
für die betreffenden Informationen eine entsprechende Anzahl von diskreten Phasenlängen
und/oder -lagen für die Phase P
AN mit angestellter Rakel 34 und/oder eine entsprechende Anzahl von - z. B. zumindest
teilweise einander beabstandeten - Phasenlagen für das Ende der Phase P
AN mit angestellter Rakel 34 - beispielsweise in bzw. durch die Steuerungsmittel 43
- vorgehalten sein bzw. bereitgestellt werden.
[0045] In einer Alternative kann jedoch vorgesehen sein, dass durch die Steuerungsmittel
43 in Abhängigkeit von einem aus einem kontinuierlichen Wertebereiches der betreffenden
Information stammenden Wert ein Wert für die Phasenlänge und/oder -lage der Phase
P
AN mit angestellter Rakel 34 oder für die Phasenlage des Endes der Phase P
AN mit angestellter Rakel 34 aus einem kontinuierlichen - und z. B. nach oben und unten
begrenzten - Wertebereich vorgesehen ist bzw. bereitgestellt wird. Dabei soll als
"kontinuierlich" auch eine Folge äquidistanter diskreter Schritte verstanden sein,
die beispielsweise durch Beschränkung oder Rundungen auf kleinste zu betrachtende
und/oder handgehabte Schritte in der zu betrachtenden Größe bedingt ist.
[0046] Durch die Steuereinrichtung 39 erfolgt eine Verarbeitung von die o. g. Korrelation
betreffenden Signalen S
K zu die An- und Abstellbewegung der Rakel 34 steuernden Signalen S
R unter Berücksichtigung einer spezifischen Phasenlänge und/oder -lage für die die
Anstelllage "AN" betreffende Phase P
AN oder Phasen P
AN innerhalb eines Zyklus bzw. einer Zykluslänge L
Z. Die Gewinnung und Bereitstellung der spezifischen Phasenlänge und/oder -lage erfolgt
durch die Steuerungsmittel 43 in Abhängigkeit von das Bedruckstoffformat, insbesondere
dessen Länge, und/oder das Druckbild charakterisierenden und/oder betreffenden Informationen,
hier beispielsweise auch unter der übergeordneten Bezeichnung der das Drucken betreffender
Informationen I zusammen gefasst (siehe z. B. Fig. 9).
[0047] Die z. B. von der Steuereinrichtung 39 für den korrelierten, insbesondere synchronisierten
Antrieb umfassten Steuerungsmittel 43 zur Bereitstellung der format- und/oder druckbildabhängigen
Phasenlänge und/oder Lage können ihrerseits durch ein oder mehrere zusammenhängende
oder verteilte Schaltungs- und/oder Datenverarbeitungsmittel gebildet sein, wobei
es Schaltungs- und/oder Datenverarbeitungsmittel zur Ermittlung einer die Anstelllage
"AN" betreffenden Phasenlänge und/oder des Phasenlage in Abhängigkeit von der erhaltenen
o. g. Information zu Format und/oder Druckbild umfasst.
[0048] Die von der Steuereinrichtung 39 umfassten Steuerungsmittel 43 können - entsprechend
der Steuereinrichtung 39 selbst - ganz oder teilweise in eine mit anderweitigen Stell-
und/oder Antriebsmittel der Druckmaschine steuerungstechnisch verbundenen, z. B. einer
Planungs- und/oder Leitebene 47 zuzurechnenden Maschinensteuerung integriert oder
dezentral und räumlich nah zum zu steuernden Antriebsmittel 41 vorgesehen sein.
[0049] Die Länge und/oder Lage der mindesten einen Phase P
AN mit angestellter Rakel 34 bzw. die entsprechende bzw. zeitliche Anordnung oder eine
diese Länge oder Dauer berücksichtigende Bewegungsprofil wird anhand einer von den
Steuerungsmitteln 43 umfassten Zuordnungsvorschrift in Abhängigkeit von der heranzuziehenden
Information ermittelt und/oder bereitgestellt. Die Zuordnungsvorschrift kann dabei
tabellarisch oder als funktionaler Zusammenhang in einem von den Steuerungsmitteln
43 umfassten Rechen- und/oder Speichermittel 52 vorgehalten sein. Hierunter soll auch
eine komplexe Vorschrift verstanden sein, durch welche in Abhängigkeit von der heranzuziehenden
Information ein die spezifische Länge und/oder Lage berücksichtigendes Bewegungsprofil
ermittelt und/oder erstellt wird.
[0050] Die die Phasenlänge und/oder das Phasenende bzw. die Phasenlage bestimmenden Informationen
kann den Steuerungsmitteln 43 z. B. über eine Signalverbindung 45 von der Planungs-
und/oder Leitebene 47 her zur Verfügung gestellt werden. Dies kann beispielsweise
- insbesondere für den Fall einer das Bedruckstoffformat F und/oder das Druckbild
betreffenden bzw. repräsentierenden Informationen - von einem der Planungs- und/oder
Leitebene 47 zuzurechnenden Leitstand her erfolgen. An diesem sind die entsprechenden
Informationen selbst oder zu diesen Informationen zu verarbeitende Angaben beispielsweise
über eine Bedienerschnittstelle manuell auswählbar oder eingebbar. In einer stärker
automatisierten Form kann die Information bzw. die zu dieser Information zu verarbeitende
Angabe aus bereits elektronisch in der Planungs- und/oder Leitebene 47 oder einer
Druckvorstufe vorliegenden Daten zur Produkt- und/oder Produktionsplanung gewonnen
werden bzw. sein. In einer - insbesondere bei Verwendung von die Drucklänge oder das
Druckmuster betreffenden Informationen vorzuziehenden - Variante können die betreffenden
Informationen aus bereits in der Druckvorstufe für den betroffenen Druckbildauszug
vorliegenden Daten gewonnen werden bzw. sein.
[0051] Unter dem Begriff der "Phasenlänge" bzw. "Phasenlage" kann hier, falls nicht erkennbar
unterschieden wird, als Kurzform für die o. g. "Länge" bzw. "Lage" sowohl die Größe
bzw. die Lage der betreffenden Phase in räumlicher Hinsicht (Position, Winkel) wie
auch - über das Geschwindigkeitsprofil - deren zeitliche Entsprechung als Dauer bzw.
Relativlage innerhalb der synchronisierten Zykluslänge L
Z gefasst werden bzw. sein. Die Zeitpunkte für den jeweiligen Phasenwechsel und damit
die Phasenlänge und die Phasenlage werden z. B. relativ zur Maschinenphasenlage und/oder
zur Bedruckstoffphasenlage bestimmt.
[0052] In einer ersten Ausführung zur Ausgestaltung der Steuerungsmittel 43 bzw. zur Steuerung
der Rakelbewegung, z. B. in Fig. 6 schematisch anhand einer Seitenansicht einer einen
nutzbaren Umfangsabschnitt U
D umfassenden Zylindermantelabwicklung angedeutet, sind beispielsweise in einer ersten
Betriebssituation Bedruckstoffabschnitte eines ersten Formates F.1, d. h. mit einer
ersten Bedruckstoffläge L02,1, und in einer zweiten Betriebssituation Bedruckstoffabschnitte
02 eines zweiten Formates F.2, d. h. mit einer zweiten Bedruckstoffläge L02,1 bedruckbar
bzw. werden bedruckt. In Abhängigkeit von der jeweiligen Bedruckstoffläge L02,1; L02,2
bzw. einer diese Länge repräsentierenden Information wird die Phasenlänge der Phase
P
AN mit angestellter Rakel 34 oder - für diesen Fall bevorzugt - ein Endes der Phase
P
AN mit angestellter Rakel 34 durch die Steuereinrichtung 39 bestimmt und/oder es erfolgt
in Abhängigkeit von der jeweiligen Bedruckstoffläge L02,1; L02,2 bzw. einer diese
Länge repräsentierenden Information ein An- und Abstellen der Rakel 34 in einem jeweiligen
Zyklus Z1; Z2 (siehe z. B. Fig. 5), in welchem den voneinander abweichenden Bedruckstofflägen
L02,1; L02,2 voneinander abweichende Phasenlängen für die jeweilige Phase P
AN mit angestellter Rakel 34 oder - für diesen Fall bevorzugt - voneinander abweichende
Phasenlagen für das Endes der jeweiligen Phase P
AN mit angestellter Rakel 34 zugewiesen sind bzw. werden. Die Phasenlage für den Beginn
der jeweiligen Phase P
AN mit angestellter Rakel 34 kann hierbei jeweils eine Selbe und z. B. fest, jedoch
ggf. änderbar vorgegeben sein. Diese kann beispielsweise in oben dargelegter Weise
bereits vor dem Beginn des für den Druck nutzbaren Umfangsabschnittes U
N liegen.
[0053] In einer zweiten, ggf. anstelle oder wahlweise zur ersten Ausführung durchführbaren
oder vorsehbaren Ausführung , z. B. in Fig. 7 schematisch anhand einer Seitenansicht
einer einen nutzbaren Umfangsabschnitt U
D umfassenden Zylindermantelabwicklung angedeutet, wird die Phasenlänge der Phase P
AN mit angestellter Rakel 34 oder zumindest ein Endes der Phase P
AN mit angestellter Rakel 34 durch die Steuereinrichtung 39 in Abhängigkeit von der
jeweiligen Druckbildlänge L
B bzw. einer diese Länge repräsentierenden Information bestimmt. Unter der Druckbildlänge
L
B soll z. B. hierbei diejenige Länge verstanden sein, die vorlaufseitig durch den ersten
und rücklaufseitig durch den letzten durch die Druckstelle 06; 07 zu erbringenden
Farbauftrag begrenzt ist. Der dazwischen liegende Druckbereich 44 kann kontinuierlich
oder diskontinuierlich Druckbereiche 44 aufweisen. Es erfolgt für Betriebssituationen
mit voneinander abweichender Druckbildlänge L
B in Abhängigkeit von der jeweiligen Druckbildlänge L
B bzw. einer diese Länge repräsentierenden Information ein An- und Abstellen der Rakel
34 in einem jeweiligen Zyklus Z1; Z2, in welchem den voneinander abweichenden Druckbildlängen
L
B voneinander verschiedene Phasenlängen für die jeweilige Phase P
AN mit angestellter Rakel 34 oder voneinander abweichende Phasenlagen für das Endes
der jeweiligen Phase P
AN mit angestellter Rakel 34 zugewiesen sind bzw. werden. Die Phasenlage für den Beginn
der jeweiligen Phase P
AN mit angestellter Rakel 34 kann hierbei jeweils eine jeweils selbe und z. B. fest,
jedoch ggf. änderbar vorgegeben sein. Diese kann beispielsweise in oben dargelegter
Weise bereits vor dem Beginn des für den Druck nutzbaren Umfangsabschnittes U
N liegen. Die Phasenlage für den Beginn der jeweiligen Phase P
AN mit angestellter Rakel 34 kann hierbei wie oben jeweils eine jeweils selbe oder eine
vom Druckbildanfang abhängige Phasenlage sein.
[0054] In einer dritten, ggf. anstelle oder wahlweise zur ersten und/oder zweiten Ausführung
durchführbaren oder vorsehbaren Ausführung, z. B. in Fig. 8 schematisch anhand einer
Seitenansicht einer einen nutzbaren Umfangsabschnitt U
D umfassenden Zylindermantelabwicklung angedeutet, können je Zykluslänge L
Z mehrere Phasen P
AN mit angestellter Rakel 34 und mehrere Phasen P
AB mit angestellter Rakel 34 vorgesehen sein. Dabei wird ein Anfang und ein Endes der
jeweiligen Phasen P
AN mit angestellter Rakel 34 durch die Steuereinrichtung 39 in Abhängigkeit von Information
bestimmt, die die in Transportrichtung betrachtete Phasenlage von durch nicht zu bedruckende
Streifen unterbrochenen Druckstreifen 46 eines Druckbereichs 44 repräsentieren. Es
erfolgt für Betriebssituationen mit voneinander abweichendem Muster von zu bedruckenden
und nicht zu bedruckenden Streifen eine individuelle, in Abhängigkeit von der jeweiligen
Verteilung der Druckstreifen 46 bzw. von einer diese Verteilung repräsentierenden
Information ein mehrfaches An- und Abstellen der Rakel 34 in einem jeweiligen Zyklus,
in welchem den voneinander in der Verteilung der Druckstreifen 46 abweichenden Druckbereichen
44 voneinander verschiedene Muster für die Phasenlagen und/oder-längen, d. h. der
Lage der jeweiligen Anfänge und Enden, der jeweiligen Phase P
AN mit angestellter Rakel 34 zugewiesen sind bzw. werden. Die Information zu Anzahl
und/oder Lage der Druckstreifen 46 beruht beispielsweise auf Daten, die durch Auswertung
des durch die Druckstelle 06; 07 zu druckenden Druckbildes, insbesondere durch Auswertung
des z. B. in der Druckvorstufe in Datenform vorliegenden Soll-Druckbildes gewonnen
werden bzw. sind. Dabei können zu bedruckende Streifen, die durch z. B. schmalere
nicht zu bedruckende Streifen unterbrochen sind trotz deren Diskontinuität zu größeren
Druckstreifen 46 zusammengefasst sein bzw. werden.
[0055] Insbesondere im Zusammenhang mit der ersten und der zweiten Ausführung ist durch
die Steuerungsmittel 43 innerhalb der bevorzugt festen Zykluslänge L
Z ein Verhältnis zwischen der auf die Länge des überstrichenen Innenumfangs am Siebdruckschablone
bezogenen Phasenlänge der die Anstelllage "AN" betreffenden Phase P
AN und der die Abstelllage "AB" betreffenden Phase P
AB variierba.
[0056] Die die An-und-Abstellbewegung in den o. g. Ausführungen ermöglichende Lager- und
Antriebseinrichtung der Rakel 34 kann grundsätzlich beliebig ausgeführt sein, sofern
sie bevorzugt zumindest eine entsprechend an- und abstellbare Rakel 34 und einen vom
rotatorischen Antrieb des Siebdruckzylinders 18; 22 und/oder des Gegendruck- und/oder
Transportzylinder 21 mechanisch unabhängig betreibbaren und/oder betriebenen Antrieb
41, 48 umfasst. Dieser ist beispielsweise - insbesondere ohne mechanische Kopplung
an den Antrieb des Siebdruckzylinders 18; 22 oder des Gegendruck- und/oder Transportzylinder
21 - wahlweise in einen die Anstelllage "AN" der Rakel 34 bewirkenden Betriebszustand
BZ
AN und in einen die Abstelllage "AB" der Rakel 34 bewirkenden Betriebszustand BZ
AB verbringbar (siehe z. B. Fig. 5b)) mit 5a)).
[0057] Der vom rotatorischen Antrieb des Siebdruckzylinders 18; 22 und/oder des Gegendruck-
und/oder Transportzylinders 21 mechanisch unabhängig betriebene und/oder betreibbare
und/oder ohne mechanische Antriebskopplung zum rotatorischen Antrieb des Siebdruckzylinders
18; 22 und/oder des Gegendruck- und/oder Transportzylinders 21 ausgebildete Antrieb
41, 48 kann grundsätzlich beliebig ausgebildet sein um ein An- und Abstellen der Rakel
34 in der genannten Weise zu ermöglichen. Dabei kann die Art der Bewegung der Rakel
34 und/oder die Ausbildung des Antriebes grundsätzlich beliebig ausgeführt sein. Nachfolgende
Beispiele spiegeln besonders vorteilhafte Ausführungen wieder, sollen die funktional
zugrunde liegende Lösung jedoch nicht notwendiger Weise beschränken.
[0058] Ein derartiger Antrieb 41, 48 umfasst zumindest ein steuerbares Antriebsmittel 41.
Dieses kann beispielsweise als ein durch Beaufschlagung mit einem Druckfluid betätigbares
Antriebsmittel 41, wie z. B. ein mit Druckfluid beaufschlagbares Zylinder-Kolben-System,
beispielsweise ein Hydraulik- oder Pneumatikzylinderantrieb, oder - wie hier bevorzugt
- als ein - bevorzugt winkellageregelbarer - Motor 41, wie z. B. ein Elektromotor
41, beispielsweise als Linearmotor oder als rotatorischer Elektromotor 41, ausgebildet
sein.
[0059] Das Antriebsmittel 41 steht ausgangsseitig mittel- oder unmittelbar über eine entsprechende
Kopplung mit der zu bewegenden Rakel 34 in Wirkverbindung. Die Wirkverbindung kann
direkt ohne jegliches Getriebe oder über ein Getriebe 48 auf die Rakel 34 wirken.
[0060] Ein derartiges Getriebe kann dabei in einer ersten Ausführung z. B. durch ein eine
Linearbewegung eines linear wirkenden Antriebsmittels 41, z. B. eines mit einem Druckfluid
betätigbares Antriebsmittel 41, in eine An-/Abstellbewegung der Rakel 34 übertragendes
Getriebe 48, beispielsweise umfassend einen Stößel und/oder einen ein- oder zweiarmigen
Hebel, gebildet sein. In einer anderen vorteilhaften Ausführung des Antriebes kann
die Kopplung über ein eine Rotationsbewegung eines rotatorisch wirkenden Antriebsmittels
41, z. B. eines Elektromotors 41, in eine An-/Abstellbewegung der Rakel 34 wandelndes
Getriebe 48 erfolgen bzw. realisiert sein. In einer dritten, vorteilhaften Ausführung
kann der Antrieb als Linearantrieb ausgeführt sein, und das Getriebe 48 als ein eine
rotative Rotorbewegung eines - bevorzugt winklellagegeregelt ausgebildeten - Elektromotors
41 in eine Linearbewegung eines die Rakel 34 tragenden Trägers umformendes Getriebe
48, z. B. ein Spindelgetriebe, ausgeführt sein.
[0061] Beim Siebdruck kann ein Druck-An "DN" in der Nippstelle 06; 07 grundsätzlich auch
dadurch erfolgen, dass mit dem Verbringen der Rakel 34 in deren Anstelllage "AN" das
in gewissen Grenzen elastische und/oder verformbare Rundsieb als Siebdruckform 31;
32 aus einer zur Mantelfläche 27 beabstandeten Lage in Berührkontakt mit dem Gegendruckzylinder
21 verbracht wird. Dabei sind die Siebdruckform 31; 32 und die Rakel 34 unabhängig
voneinander anstellbar und ist für das Bewegen zwischen Druck-An "DN" und Druck-Ab
"DB" des Siebzylinders 18; 22 ein weiteres, vom oben genannten Antriebsmittel 41 verschiedenes
Antriebsmittel 49, z. B. ein Motor 49, insbesondere Elektromotor 49, oder aber ein
druckmittelbetätigtes Antriebsmittel 40 wie beispielsweise ein Pneumatikzylinder 49.
vorgesehen. Dieses kann beispielsweise als ein durch Druckfluid betätigbares Antriebsmittel
41, z. B. einen Hydraulik- oder Pneumatikzylinder, als Elektromotor oder in sonstiger
Weise ausgeführt sein.
[0062] Neben der Steuereinrichtung 39, durch welche die Rakel 34 in o. g. Korrelation zur
Maschinenphase der Druckmaschine und/oder zum Fortschritt des Bedruckstoffs 02 an-und
abstellbar ist bzw. an- und abgestellt wird, und beispielsweise einem o. g., den Bedruckstoffvorschub
und/oder die Maschinenphasenlage liefernden Master 42, sind Steuerungsmittel 51 vorgesehen,
durch welche das An- und Abstellen des Siebzylinders 18; 22 über entsprechende Ansteuerung
des Antriebsmittels 41 bewirkt wird, indem von den Steuerungsmitteln 51 her dem Antriebmittel
49 ein entsprechendes Signal zugeleitet wird. Von Vorteil kann eine Ausführung sein,
wobei der gesamte Stellmechanismus für das Rakel 34 beim Stellen des Siebzylinders
18; 22 mit diesem mitbewegt wird. Damit kann beispielsweise vermieden werden, dass
die Siebdruckform 31; 32 beim Abstellen des Siebzylinders 18; 22 in die andernfalls
ggf. ortsfest verbleibende Rakel 34 hineingedrückt wird.
[0063] Von den Steuerungsmitteln 51 her kann auch der Steuereinrichtung 39 ein den Rakelbetrieb
schaltendes Signal zugeleitet werden. Durch dieses ist beispielsweise ein permanentes
oder das oben dargelegte zyklische Anstellen aktivierbar und deaktivierbar.
[0064] Durch die Ausführung, in welcher das An- und Abstellen der Rakel 34 und das Druck-An-
und Druck-Abstellen des Siebdruckzylinders 18; 22 unabhängig voneinander bewirkt werden,
ist eine besonders zu bevorzugende Betriebsweise des Druckwerks 19; 23 beim Anfahren
oder Wiederanfahren der Maschine bzw. des Druckwerks 19; 23 durchführbar. Hierbei
soll eine Verschmutzung der Oberfläche des Gegendruckzylinders 21 durch aus dem Siebzylinder
31; 32 stammende Druckfarbe weitgehend verhindert, zumindest jedoch deutlich verringert
werden. Besondern in Situationen, in welchen zwar noch oder bereits Druckfarbe im
Siebzylinderinnern ist, jedoch noch keine Farbabnahme durch zu bedruckenden Bedruckstoff
02 erfolgt, kann sich auf der Siebaußenseite durchsickernde Druckfarbe ansammeln,
welche nachfolgend zu Farbablagerungen auf der Mantelfläche 27 des Gegendruckzylinders
21 führen und dort zu Schädigungen oder zumindest zu großem Reinigungsaufwand führen
kann.
[0065] Beispielsweise kann bereits für die folgende Produktion in den Siebzylinder 18; 22
eingebrachte oder bei Produktionsunterbrechung noch verbliebene Druckfarbe durch die
Poren sickern. Dies erst recht, wenn der noch nicht angestellte bzw. noch abgestellte
Siebzylinder 18; 22 bei abgestelltem Rakel 34 bereits oder noch rotiert. Durch die
Zentrifugalkräfte kann die Druckfarbe noch stärker durch die Poren hindurchgedrückt
werden.
[0066] Die sich unerwünschter Weise auf der Außenseite ansammelnde Druckfarbe kann z. B.
durch entsprechendes Aufbauen über mehrere Umdrehungen hinweg, beispielsweise bei
mehr als drei Umdrehungen, eine gegenüber der in Druck-Ab DB gebildeten Spaltbreite
größere Schichtdicke erreichen, sodass sie zumindest zum Teil auf die Mantelfläche
27 des Gegendruckzylinders 21 gelangen kann. Auch kann bei Druckbeginn, d. h. nach
dem Verbringen des Siebzylinders 18; 22 in Druck-An und dem Anstellen der Rakel 34,
an der Siebaußenfläche eine Farbrolle gebildet werden, die im ungünstigsten Fall nicht
vom Bedruckstoff 02 aufgenommen werden kann und bis zum Bogenende transportiert wird.
Dort wird die Restfarbe auf der Oberfläche des Gegendruckzylinders 21 verteilt. Von
besonderem Nachteil sind derartige Farbverunreinigungen auf dem Gegendruckzylinder
21 für den o. g. Fall, dass eine Trockeneinrichtung 36, insbesondere ein Zwischentrockner
36, auf die Mantelfläche 27 gerichtet und beispielsweise nicht für den Anfahrvorgang
deaktivierbar ist.
[0067] Um derartige Verunreinigungen zu vermeiden, erfolgt erfindungsgemäß das Anfahren
oder Wiederanfahren oder das Weiterfahren nach einem störungsbedingten Anstellen des
Siebdruckzylinders 18; 22 nach folgenden Schritten:
Ausgehend von einer hier als erste Phase bezeichneten Betriebssituation, in welcher
der Siebzylinder 18; 22 bei abgestellter Rakel 34 vom Gegendruckzylinder 21 abgestellt
ist, werden in einer folgenden, erfindungsgemäßen zweiten Phase mehrere Bedruckstoffbogen
02 bei weiterhin abgestellter Rakel 34 mit - je Bedruckstoffbogen 02 - zumindest zeitweise
angestelltem Siebzylinder 18; 22 durch die Druckstelle 06; 07 gefördert. Dabei wird
der Siebzylinder 18; 22 beispielsweise bei Vorliegen oben beschriebener Öffnungen
28 in der Mantelfläche 27 des Gegendruckzylinders 21 im Bereich der Öffnungen 28 abgehoben
und danach wieder angestellt. In einer folgenden, dritten Phase erfolgt schließlich
für nachfolgende Bedruckstoffbogen 02 ein Betrieb mit permanent oder zyklisch je Bedruckstoffbogen
02 zumindest einmal angestellter Rakel 34. Bei letzterem soll es sich im Gegensatz
zu einem Betrieb ohne Rakel 34 ebenso wie beim permanent angestellten Rakel 34 um
einen betriebsmäßigen Rakelbetrieb handeln. In der Regel befindet sich während oder
zumindest zum Ende der ersten Phase hin noch oder bereits Druckfarbe im Siebzylinder
18; 22, durch welche sich die Gefahr oben genannter Verunreinigungen ergibt.
[0068] Die Anstellsequenz von Siebzylinder 18; 22 und Rakel 34 erfolgt also in der Weise,
dass zuerst ein oder mehrere Umdrehungen nur das Sieb angestellt wird. In dieser Zeit
wird die Druckfarbe außen an der Siebdruckform 31; 32 auf den Bedruckstoff 02 übertragen.
Bei Aufsetzen der Rakel 34 befindet sich dann nur noch so viel Druckfarbe außen an
der Siebdruckform 31; 32, dass der Bedruckstoff 02 die Farbmenge auch aufnehmen kann
und sich keine Farbrolle mehr in der Nippstelle 06; 07 aufbauen kann. Diese Vorgangsweise
kann zwar zu einer höheren Anzahl von Makulaturbogen bei Druckbeginn führen, hilft
jedoch aufwändige Reinigungsprozesse des Gegendruckzylinders 21 zu reduzieren oder
zu vermeiden.
[0069] Bevorzugt werden in der zweiten Phase mehrere Bedruckstoffbogen 02 bei jeweils zumindest
zeitweise angestelltem Siebzylinder 18; 22 durch die Druckstelle 06; 07 gefördert,
während die Rakel 34 für die hierzu benötigte Dauer abgestellt verbleibt. Insbesondere
werden in der zweiten Phase in dieser Weise zwei bis neun, bevorzugt zwei bis sechs
Bedruckstoffbogen 02 bei jeweils zumindest zeitweise angestelltem Siebzylinder 18;
22 durch die Druckstelle 06; 07 gefördert, während die Rakel 34 für die hierzu benötigte
Dauer abgestellt verbleibt, also nicht im Rakelbetrieb permanent oder zyklisch angestellt
ist bzw. wird.
[0070] Die in der zweiten Phase bei abgestellt verbliebener Rakel 34 durch die Druckstelle
06; 07 geförderten Bedruckstoffbogen 02 werden stromabwärts des Siebdruckwerks 19;
23 als Makulaturbogen von den Gutbogen bevorzugt separieret, insbesondere ausgeschleust
und/oder getrennt gesammelt.
[0071] In einer vorteilhaften Ausführung wird auch eine feste aber vorzugsweise vorgebbare
Anzahl von mindestens einem, insbesondere einer Anzahl von ein bis drei, erste in
der dritten Phase bei angestellter Rakel 34 mit angestelltem Siebzylinder 18; 22 durch
die Druckstelle 06; 07 geförderten Bedruckstoffbogen 02 unabhängig von deren Qualität
als Makulaturbogen von den Gutbogen separieret, insbesondere ausgeschleust und/oder
getrennt gesammelt.
[0072] In einer ersten Variante für die Ausgangslage in der ersten Phase befindet sich der
Siebzylinder 18; 22 und/oder der Gegendruckzylinder 21 im Stillstand, und wird in
einer zwischen erster und zweiter Phase liegenden Anfahrphase auf eine Betriebsgeschwindigkeit
beschleunigt und mit dieser Betriebsgeschwindigkeit zumindest bis auf Weiteres betrieben.
Diese Ausgangslage liegt beispielsweise vor, wenn geplanter Weise oder infolge eines
Fehlers eine Unterbrechung der Produktion mit beispielsweise einem Herunterfahren
der Maschine bis zum Stillstand erfolgt ist.
[0073] In einer möglichen zweiten Variante für die Ausgangslage könnte der Siebdruckzylinder
18; 21, beispielsweise lediglich für eine kürzere Zeitdauer, abgestellt sein, ohne
dass die Maschine und/oder der Siebzylinder 18; 22 tatsächlich zum Stillstand gebracht
wird. Für den Fall einer ggf. nach dem Abstellen des Siebzylinders 18; 22 zunächst
gegenüber einer gewünschten niedrigen Betriebsgeschwindigkeit höheren Geschwindigkeit
wird diese in einer zwischen erster und zweiter Phase liegenden Bremsphase auf die
niedrigere Betriebsgeschwindigkeit abgesenkt und anschließend mit der ggf. bereits
zuvor vorliegenden oder nach Absenkung erreichten niedrigeren Betriebsgeschwindigkeit
zumindest bis auf Weiteres betrieben.
[0074] Die genannte, in der zweiten Phase vorliegende oder erreichte niedrigere Betriebsgeschwindigkeit
ist gegenüber der Produktionszielgeschwindigkeit signifikant, d. h. um mindestens
ein Drittel der Produktionszielgeschwindigkeit, geringer. Sie entspricht beispielsweise
höchstens einer Bogenförderrate durch die Druckstelle 06; 07 von bis zu 4.000 Bogen/Stunde,
insbesondere von 2.000 bis 4.000 Bogen/Stunde.
[0075] Vorzugseise wird der Siebzylinder 18; 22 und/oder der Gegendruckzylinder 21 im Laufe
der zweiten und/oder der dritten Phase auf eine gegenüber der zuvor eingenommenen
niedrigeren Betriebsgeschwindigkeit auf eine demgegenüber um wenigstens die Hälfte
größere und/oder mindestens einer Bogenförderrate durch die Druckstelle 06; 07 von
wenigstens 6.000 Bogen/Stunde entsprechende Produktionszielgeschwindigkeit beschleunigt.
[0076] Für den Anwendungsfall, dass der die erste, zweite und dritte Phase umfassende Betrieb
im Rahmen einer Aufnahme oder Wiederaufnahme einer Produktion erfolgt, wird zwischen
erster und zweiter Phase vorzugsweise eine Bogenzufuhr in die Druckmaschine durch
den Bogenanleger 01 synchronisiert zur Drehwinkellage und/oder-geschwindigkeit des
Gegendruckzylinder 21 aufgenommen, wobei die zweite Phase mit dem Anstellen des Siebzylinders
18; 22 an einen, z. B. den ersten vom Bogenanleger 01 her im Rahmen einer Aufnahme
oder Wiederaufnahme in die Druckstelle 06; 07 geförderten Bedruckstoffbogen 02 beginnt.
[0077] Vorzugsweise wird beim Maschinenstart für ein Anfahren bzw. Wiederanfahren die Anzahl
der Maschinenumdrehungen, insbesondere zumindest die Siebzylinderumdrehungen bevor
der erste Bedruckstoffbogen 02 bedruckt wird auf ein Minimum reduziert. Zudem wird
die Maschinengeschwindigkeit vorzugsweise erst nach Druckbeginn, also nach dem Anstellen
des Siebzylinder 18; 22 und der Rakel 34, auf Produktionsgeschwindigkeit gesteigert.
Hierdurch wird in kürzerer Zeit bei möglichst geringerer Zentrifugalkraft weniger
Druckfarbe von innen durch die Siebdruckform 31, 32 nach außen gedrückt.
[0078] Der Wiederaufnahme der Produktion ist beispielsweise eine fehlerbedingte Produktionsunterbrechung
und ein Maschinenstopp mit geregeltem Herunterfahren vorausgegangen. Infolge eines
erkannten Fehlers, z. B. eines Anlagefehlers im Bogenanleger 01, erfolgt z. B. ein
Absenken der Maschinengeschwindigkeit, insbesondere der Geschwindigkeit des Sieb-
und/oder Gegendruckzylinders 18; 21; 22 von Produktionsgeschwindigkeit auf eine demgegenüber
signifikant, d. h. um mindestens ein Drittel der Produktionszielgeschwindigkeit, verminderte
und/oder höchstens einer Bogenförderrate durch die Druckstelle 06; 07 von bis zu 4.000
Bogen/Stunde entsprechende Betriebsgeschwindigkeit. Eine weitere Zufuhr von Bedruckstoffbogen
02 durch den Bogenanleger 01 wird beispielsweise gestoppt. Bereits im Transportpfad
der Druckmaschine befindliche Bedruckstoffbogen 02, z. B. eine Anzahl von zwei bis
fünfzehn, werden noch durch die Druckstelle 06; 07 gefördert und mit der verminderten
Betriebsgeschwindigkeit zur Produktauslage 04. Nach Ablage des letzten Bedruckstoffbogens
02 in der Produktauslage 04 kann die Maschine gänzlich stoppen.
[0079] Vorzugsweise erfolgt ein Abstellen der Rakel 34 noch vor dem Abstellen des Siebdruckzylinders
18; 22. Obgleich dazwischen nur wenige Sekunden oder gar Zehntelsekunden liegen können,
kann es in einer Weiterbildung vorteilhaft sein, wenn ein Abstellen des Siebdruckzylinders
18; 22 erst erfolgt, nachdem er bei abgestellter Rakel 34 zumindest mit einem Großteil,
z. B. mehr Zweidrittel seines Umfangs auf einem durch die Druckstelle 06; 07 geförderten
Bedruckstoffbogen 02 abgerollt ist.
[0080] Bei einem geplanten bzw. geregelten Maschinenstopp (beispielsweise bei Produktionsende
oder bei einer Produktionsunterbrechung, die auf Grund von Fehler, z. B. Anlagefehlern,
oder auch produktionsplanbedingt sein kann) wird also die Maschinengeschwindigkeit
- insbesondere während der letzten Bedruckstoffbogen 02 - bei angestellter Rakel 34
vorzugsweise soweit möglich reduziert. Der Bogentransport vom Druckspalt bis zur Auslage
findet bei reduzierter Betriebsgeschwindigkeit statt. Hierdurch wird bei geringerer
Zentrifugalkraft auch weniger Druckfarbe von innen durch die Siebdruckform 31; 32
nach außen gedrückt.
[0081] Obgleich für den Rakelbetrieb im genannten Verfahren ein permanentes Anstellen oder
ein mechanisch mit der Gegendruckzylinderwinkellage gekoppeltes zyklisches An- und
Abstellen vorgesehen sein kann, ist bevorzugt das oben zum An- und Abstellen der Rakel
34 durch ein mechanisch vom rotativen Antrieb unabhängiges Antriebsmittel 41 für den
Rakelantrieb anzuwenden.
[0082] Ebenfalls ist die Verfahrensweise sowohl auf einen Antrieb der Druckmaschine und/oder
des Siebdruckwerkes mit über eine Antriebskopplung gemeinsam angetriebenen Zylindern
18; 21; 22, als auch auf eine Ausführung mit einzeln oder gruppenweise angetriebenen
Zylindern 18; 21; 22 anzuwenden. Beispielsweise kann in einer vorteilhaften Ausführung
der Siebdruckzylinder 18; 22 unabhängig vom Gegendruckzylinder 21 angetrieben sein,
wodurch sich beim Herunterfahren der Maschine bei bereits abgestelltem Siebdruckzylinder
18; 22 dessen Nachlaufen und/oder beim Hochfahren der Maschine bei noch abgestelltem
Siebdruckzylinder 18; 22 dessen Vorlaufen verkürzen lässt. Auch hierdurch lassen sich
die Verunreinigungen verringern.
[0083] Die Vorrichtung zum Betreiben eines Siebdruckwerks 19; 23 in oben genannter Weise
umfasst oben genannte Steuerungsmittel 51, welche den Siebzylinder 18; 22 nach einer
ersten Phase, in welcher er bei abgestellter Rakel 34 vom Gegendruckzylinder 21 abgestellt
ist, in einer zweiten Phase bei permanent abgestellter Rakel 34 im Verlauf des Durchganges
mehrerer Bedruckstoffbogen 02 durch die Druckstelle 06; 07 je Bedruckstoffbogen 02
zumindest zweitweise anstellt, und in einer nachfolgenden dritten Phase, insbesondere
Produktionsphase, für eine Anzahl, insbesondere eine Vielzahl von z. B. mehr als 20,
von Bedruckstoffbogen 02 die Rakel 34 permanent oder je Bedruckstoffbogen 02 zumindest
einmal von innen gegen die Siebdruckform 31; 32 anstellt. Die Vorrichtung und/oder
das Steuerungsmittel 51 hierzu entsprechend eingerichtet, d. h. umfasst eine Steuerroutine,
die beispielsweise als Softwareprogramm in von den Steuerungsmitteln 51 umfassten
Datenverarbeitungsmitteln implementiert ist.
Bezugszeichenliste
[0084]
- 01
- Zuführeinrichtung, Bogenanleger
- 02
- Bedruckstoff, Bedruckstoffbogen
- 03
- Druckaggregat
- 04
- Produktauslage
- 05
- -
- 06
- Druckstelle, Nippstelle
- 07
- Druckstelle, Nippstelle
- 08
- Greifeinrichtung
- 09
- Förderstrecke, Bandsystem, Fördersystem
- 10
- -
- 11
- Übergabetrommel
- 12
- Übernahmetrommel
- 13
- Förderstrecke, Bandsystem
- 14
- Konditioniereinrichtung, Trockeneinrichtung
- 15
- -
- 16
- Konditioniereinrichtung, Trockeneinrichtung
- 17
- Konditioniereinrichtung, Einrichtung zur Beaufschlagung mit Magnetfeldlinien
- 18
- Rotationskörper, Zylinder, Formzylinder, Siebzylinder, Siebdruckzylinder
- 19
- Druckwerk, Siebdruckwerk
- 20
- -
- 21
- Rotationskörper, Zylinder, Gegendruck- und/oder Transportzylinder
- 22
- Rotationskörper, Zylinder, Formzylinder, Siebzylinder, Siebdruckzylinder
- 23
- Druckwerk, Siebdruckwerk
- 24
- Halteeinrichtung, Greifereinrichtung
- 25
- -
- 26
- Grube
- 27
- Mantelfläche
- 28
- Öffnung, Grubenöffnung
- 29
- Einfärbhilfe, Abdeckelement, Klappe
- 30
- -
- 31
- Druckform, Siebdruckform, Siebdruckschablone
- 32
- Druckform, Siebdruckform, Siebdruckschablone
- 33
- Rakeleinrichtung
- 34
- Rakel
- 35
- Signalverbindung
- 36
- Trockeneinrichtung, Trockner, Zwischentrockner, Strahlungstrockner
- 37
- Abschattung, Wandung
- 38
- Strahlungsquelle
- 39
- Steuereinrichtung, Steuerschaltung, Datenverarbeitungsmittel
- 40
- -
- 41
- Antriebsmittel, Motor, Elektromotor
- 42
- Leitachsgeber, Master, Leitachse, Sensorik, Antriebssteuerung
- 43
- Steuerungsmittel
- 44
- Druckbereich
- 45
- Signalverbindung
- 46
- Druckstreifen
- 47
- Planungs- und/oder Leitebene
- 48
- Getriebe,
- 49
- Antriebsmittel, Motor, Elektromotor, Pneumatikzylinder
- 50
-
- 51
- -
- 52
- Steuerungsmittel
- 53
- Rechen- und/oder Speichermittel
- aAN
- Abstand
- aAB
- Abstand
- aS
- Abstand
- AB
- Abstelllage
- AN
- Anstelllage
- BZAB
- Betriebszustand
- BZAN
- Betriebszustand
- DB
- Druck-Ab
- DN
- Druck-An
- F.1
- Format
- F.2
- Format
- I
- Information
- L02,1
- Bedruckstofflänge
- L02,2
- Bedruckstofflänge
- LB
- Druckbildlänge
- LD
- Länge
- LZ
- Zykluslänge
- LN
- Länge
- Pab
- Phase
- Pan
- Phase
- PAB
- Phase
- PAN
- Phase
- SK
- Signal
- SR
- Signal
- UD
- Umfangsabschnitt, Zylinderumfangsabschnitt (nutzbar für Druck)
- UN
- Umfangsabschnitt, Zylinderumfangsabschnitt (nicht nutzbar für Druck)
- Z1
- Zyklus
- Z2
- Zyklus
1. Verfahren zum Betrieb eines Siebdruckwerks (19; 23) in einer Druckmaschine mit einem
eine Siebdruckform (31; 32) tragenden Siebzylinder (18; 22), in welchem eine Rakel
(34) von innen gegen die Siebdruckform (31; 32) an- und abstellbar ist, und welcher
gegen einen Gegendruckzylinder (21) unter Ausbildung einer Druckstelle (06; 07) anstellbar
und von diesem unter Ausbildung eines Spaltes von diesem abstellbar ist, wobei
- der Siebzylinder (18; 22) in einer ersten Phase bei abgestellter Rakel (34) vom
Gegendruckzylinder (21) abgestellt ist dadurch gekennzeichnet, dass
- in einer zweiten Phase mehrere Bedruckstoffbogen (02) bei weiterhin abgestellter
Rakel (34) mit je Bedruckstoffbogen (02) zumindest zeitweise angestelltem Siebzylinder
(18; 22) durch die Druckstelle (06; 07) gefördert werden,
- bevor schließlich für nachfolgende Bedruckstoffbogen (02) in einer dritten Phase
ein Betrieb mit permanent oder zyklisch je Bedruckstoffbogen (02) zumindest einmal
angestellter Rakel (34) erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der zweiten Phase mehrere Bedruckstoffbogen (02) bei jeweils zumindest zeitweise
angestelltem Siebzylinder (18; 22) durch die Druckstelle (06; 07) gefördert werden,
während die Rakel (34) für die hierzu benötigte Dauer abgestellt verbleibt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass in der zweiten Phase zwei bis neun, bevorzugt zwei bis sechs Bedruckstoffbogen (02)
bei jeweils zumindest zeitweise angestelltem Siebzylinder (18; 22) durch die Druckstelle
(06; 07) gefördert werden, während die Rakel (34) für die hierzu benötigte Dauer abgestellt
verbleibt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass sich während oder zumindest zum Ende der ersten Phase hin Druckfarbe im Siebzylinder
(18; 22) befindet und/oder dass sich der Siebzylinder (18; 22) und/oder der Gegendruckzylinder
(21) in der ersten Phase im Stillstand befindet, in einer zwischen erster und zweiter
Phase liegenden Anfahrphase auf eine Betriebsgeschwindigkeit beschleunigt und mit
dieser Betriebsgeschwindigkeit zumindest bis auf Weiteres betrieben wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die in der zweiten Phase bei abgestellt verbliebener Rakel (34) durch die Druckstelle
(06; 07) geförderten Bedruckstoffbogen (02) stromabwärts des Siebdruckwerks (19; 23)
als Makulaturbogen von den Gutbogen separieret, insbesondere ausgeschleust und/oder
getrennt gesammelt, werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1, 2, 3, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine feste aber vorzugsweise vorgebbare Anzahl von mindestens einem, insbesondere
einer Anzahl von ein bis drei, erste in der dritten Phase bei angestellter Rakel (34)
mit angestelltem Siebzylinder (18; 22) durch die Druckstelle (06; 07) geförderten
Bedruckstoffbogen (02) unabhängig von dessen Qualität als Makulaturbogen von den Gutbogen
separieret, insbesondere ausgeschleust und/oder getrennt gesammelt, wird bzw. werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die in der zweiten Phase vorliegende oder erreichte Betriebsgeschwindigkeit gegenüber
der Produktionszielgeschwindigkeit signifikant, d. h. um mindestens ein Drittel der
Produktionszielgeschwindigkeit, geringer ist und/oder höchstens einer Bogenförderrate
durch die Druckstelle (06; 07) von bis zu 4.000 Bogen/Stunde entspricht.
8. Verfahren nach Anspruch 1, 2, 3, 4, 5, 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Siebzylinder (18; 22) und/oder der Gegendruckzylinder (21) im Laufe der zweiten
und/oder der dritten Phase auf eine gegenüber der zuvor eingenommenen niedrigeren
Betriebsgeschwindigkeit auf eine demgegenüber um wenigstens die Hälfte größere und/oder
mindestens einer Bogenförderrate durch die Druckstelle (06; 07) von wenigstens 6.000
Bogen/Stunde entsprechende Produktionszielgeschwindigkeit beschleunigt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der die erste, zweite und dritte Phase umfassende Betrieb im Rahmen einer Aufnahme
oder Wiederaufnahme einer Produktion erfolgt.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen erster und zweiter Phase eine Bogenzufuhr in die Druckmaschine durch einen
Bogenanleger (01) synchronisiert zur Drehwinkellage und/oder -geschwindigkeit des
Gegendruckzylinder (21) aufgenommen wird und die zweite Phase mit dem Anstellen des
Siebzylinders (18; 22) an den ersten vom Bogenanleger (01) her im Rahmen einer Aufnahme
oder Wiederaufnahme in die Druckstelle (06; 07) geförderten Bedruckstoffbogen (02)
beginnt.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Wiederaufnahme der Produktion eine fehlerbedingte Produktionsunterbrechung und
ein Maschinenstopp mit geregeltem Herunterfahren vorausgeht.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass ein Abstellen der Rakel (34) noch vor dem Abstellen des Siebzylinders (18; 22) erfolgt.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass ein Abstellen des Siebzylinders (18; 22) erfolgt, nachdem er bei abgestellter Rakel
(34) zumindest mit einem Großteil seines Umfangs auf einem durch die Druckstelle (06;
07) geförderten Bedruckstoffbogen (02) abgerollt ist.
14. Verfahren nach Anspruch 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass beim Betrieb mit zyklisch je Bedruckstoffbogen (02) zumindest einmal angestellter
Rakel (34) ein An- und Abstellen einer Rakel (34) an eine Siebdruckform (31; 32) in
einem sich wiederholenden, eine Sequenz mit einer oder mehreren eine Anstelllage ("AN")
betreffenden Phasen (PAN) und eine oder mehrere eine Abstelllage ("AB") betreffenden Phasen (PAB) umfassenden Zyklus erfolgt und /oder dass das An- und Abstellen der Rakel (34) durch
einen mechanisch vom rotativen Antrieb des Siebzylinders (18; 22) und/oder Gegendruckzylinders
(21) unabhängiges Antriebsmittel (41) erfolgt.
15. Vorrichtung zum Betreiben eines Siebdruckwerks (19; 23) in einer Druckmaschine, insbesondere
zur Verwendung in einem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, mit einem eine
Siebdruckform (31; 32) tragenden Siebzylinder (18; 22), in welchem eine Rakel (34)
durch eine erstes Antriebsmittel (41) von innen gegen die Siebdruckform (31; 32) an-
und abstellbar ist, und welcher Siebzylinder (18; 22) durch ein vom ersten Antriebsmittel
(41) verschiedenes zweites Antriebsmittels (49) gegen einen Gegendruckzylinder (21)
unter Ausbildung einer Druckstelle (06; 07) anstellbar und von diesem unter Ausbildung
eines Spaltes abstellbar ist, wobei ein mit den Antriebsmitteln (41; 49) signaltechnisch
verbundenes Steuerungsmittel (51) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerungsmittel (51) den Siebzylinder (18; 22) durch Ansteuerung des zweiten
Antriebsmittels (49) nach einer ersten Phase, in welcher der Siebzylinder (18; 22)
bei abgestellter Rakel (34) vom Gegendruckzylinder (21) abgestellt ist, in einer zweiten
Phase bei permanent abgestellter Rakel (34) im Verlauf des Durchganges mehrerer Bedruckstoffbogen
(02) durch die Druckstelle (06; 07) je Bedruckstoffbogen (02) zumindest zweitweise
anstellt, und in einer nachfolgenden dritten Phase für eine Anzahl von Bedruckstoffbogen
(02) durch Ansteuerung des ersten Antriebsmittels (41) die Rakel (34) permanent oder
je Bedruckstoffbogen (02) zumindest einmal von innen gegen die Siebdruckform (31;
32) anstellt.
1. A method for operating a screen printing unit (19; 23) in a printing press comprising
a screen cylinder (18; 22), which carries a screen printing form (31; 32), in which
a squeegee (34) can be engaged from the inside against the screen printing form (31;
32) and disengaged therefrom, and which screen cylinder can be thrown onto an impression
cylinder (21) such that a print position (06; 07) is formed and can be thrown off
of said impression cylinder such that a gap is formed, wherein
- in a first phase, the screen cylinder (18; 22) is thrown off of the impression cylinder
(21) while the squeegee (34) is in a disengaged position, characterized in that
- in a second phase, multiple printing substrate sheets (02) are conveyed through
the print position (06; 07) while the squeegee (34) remains in a disengaged position
and the screen cylinder (18; 22) is at least temporarily thrown on for each substrate
sheet (02),
- and finally, in a third phase, for subsequent printing substrate sheets (02) an
operation is carried out in which the squeegee (34) is in an engaged position, perpetually
or cyclically at least once for each printing substrate sheet (02).
2. The method according to claim 1, characterized in that in the second phase, multiple printing substrate sheets (02) are conveyed through
the print position (06; 07) with the screen cylinder (18; 22) thrown on at least temporarily
for each sheet, while the squeegee (34) remains in a disengaged position for the period
of time required for this.
3. The method according to claim 2, characterized in that in the second phase, two to nine, preferably two to six printing substrate sheets
(02) are conveyed through the print position (06; 07) with the screen cylinder (18;
22) thrown on at least temporarily for each sheet, while the squeegee (34) remains
in a disengaged position for the period of time required for this.
4. The method according to claim 1, 2 or 3, characterized in that during or at least toward the end of the first phase, printing ink is located inside
the screen cylinder (18; 22), and/or in that the screen cylinder (18; 22) and/or the impression cylinder (21) is/are in an idle
state in the first phase, are accelerated to an operating speed in a startup phase
between the first and the second phases, and are operated at this operating speed,
at least for a time.
5. The method according to claim 1, 2, 3 or 4, characterized in that the printing substrate sheets (02) conveyed through the print position (06; 07) in
the second phase while the squeegee (34) remains in a disengaged position are separated
from the good sheets as waste sheets, in particular are ejected and/or collected separately,
downstream of the screen printing unit (19; 23).
6. The method according to claim 1, 2, 3, 4 or 5, characterized in that a fixed but preferably pre-definable number of at least one, in particular a number
of one to three first printing substrate sheets (02) conveyed through the print position
(06; 07) in the third phase, with the squeegee (34) in an engaged position and the
screen cylinder (18; 22) thrown on, is or are separated from the good sheets as waste
sheets, in particular are ejected and/or collected separately, regardless of their
quality.
7. The method according to claim 6, characterized in that the operating speed existing or reached in the second phase is significantly lower
than the target production speed, i.e., at least one-third lower than the target production
speed, and/or is equal at most to a sheet feed rate through the print position (06;
07) of up to 4,000 sheets/hour.
8. The method according to claim 1, 2, 3, 4, 5, 6 or 7, characterized in that, during the second and/or the third phase, the screen cylinder (18; 22) and/or the
impression cylinder (21) is/are accelerated to a target production speed that is at
least 1.5 times greater than the lower operating speed previously assumed and/or that
is equal to a sheet feed rate through the print position (06; 07) of at least 6,000
sheets/hour.
9. The method according to claim 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 or 8, characterized in that the operation comprising the first, second, and third phases is carried out as part
of a commencement or a resumption of a production run.
10. The method according to claim 9, characterized in that between the first and second phases, a sheet feeder (01) begins feeding sheets into
the printing press in synchronization with the angular position and/or angular speed
of the impression cylinder (21), and the second phase begins when the screen cylinder
(18; 22) is thrown onto the first printing substrate sheet (02) that is conveyed from
the sheet feeder (01) into the print position (06; 07) as part of a commencement or
resumption.
11. The method according to claim 9 or 10, characterized in that the resumption of production is preceded by an error-induced interruption in production
and a machine stop in which shutdown is controlled.
12. The method according to claim 11, characterized in that the squeegee (34) is moved to a disengaged position before the screen cylinder (18;
22) is thrown off.
13. The method according to claim 12, characterized in that the screen cylinder (18; 22) is thrown off after it has rolled with at least a majority
of its circumferential surface along a printing substrate sheet (02) that is conveyed
through the print position (06; 07) while the squeegee (34) is in a disengaged position.
14. The method according to claim 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12 or 13, characterized in that during operation in which the squeegee (34) is engaged cyclically at least once per
printing substrate sheet (02), an engagement and disengagement of a squeegee (34)
against a screen printing form (31; 32) is carried out in a repeating cycle comprising
a sequence of one or more phases (PAN) relating to an engaged position ("AN") and one or more phases (PAB) relating to a disengaged position ("AB"), and/or in that the squeegee (34) is engaged and disengaged by a drive means (41) that is mechanically
independent of the rotary drive of the screen cylinder (18; 22) and/or the impression
cylinder (21).
15. A device for operating a screen printing unit (19; 23) in a printing press, in particular
for use in a method according to any of claims 1 to 14, comprising a screen cylinder
(18; 22), which carries a screen printing form (31; 32), in which a squeegee (34)
can be engaged from the inside against the screen printing form (31; 32) and disengaged
from said printing form by a first drive means (41), and which screen cylinder (18;
21) can be thrown by a second drive means (49), which is different from the first
drive means (41), onto an impression cylinder (21) such that a print position (06;
07) is formed and can be thrown off of said impression cylinder such that a gap is
formed, wherein a control means (51) is provided, which is connected in terms of signals
to the drive means (41; 49), characterized in that the control means (51) actuates the second drive means (49) to throw the screen cylinder
(18; 22) at least temporarily, after a first phase, in which the screen cylinder (18;
22) is thrown off of the impression cylinder (21) and the squeegee (34) is in a disengaged
position, in a second phase, in which the squeegee (34) is perpetually in a disengaged
position during the passage of multiple printing substrate sheets (02) through the
print position (06; 07) for each printing substrate sheet (02), and in a subsequent
third phase, for a number of printing substrate sheets (02), said control means actuates
the first drive means (41) to engage the squeegee (34) from the inside against the
screen printing form (31; 32), perpetually or at least once for each printing substrate
sheet (02).
1. Procédé pour faire fonctionner un mécanisme de sérigraphie (19 ; 23) dans une machine
à imprimer avec un écran cylindrique (18 ; 22), portant une forme de sérigraphie (31
; 32), dans lequel une raclette (34) peut être placée de l'intérieur contre la forme
de sérigraphie (31 ; 32) et éloignée, et lequel peut être placé contre un cylindre
de contre-pression (21) avec formation d'un point d'impression (06 ; 07) et peut être
éloigné de celui-ci avec formation d'un interstice, dans lequel
- l'écran cylindrique (18 ; 22), dans une première phase, lorsque la raclette (34)
est éloignée, est éloigné du cylindre de contre-pression (21), caractérisé en ce que
- dans une deuxième phase, toujours lorsque la raclette (34) est éloignée, plusieurs
feuilles de matériau d'impression (02) sont transportées à travers le point d'impression
(06 ; 07) avec l'écran cylindrique (18 ; 22) placé au moins temporairement à travers
le point d'impression (06 ; 07) pour chaque feuille de matériau d'impression (02),
- avant que, pour les feuilles de matériau d'impression (02) suivantes, dans une troisième
phase, un fonctionnement s'effectue finalement avec la raclette (34) placée au moins
une fois de manière permanente ou cyclique pour chaque feuille de matériau d'impression
(02).
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que, dans la deuxième phase, plusieurs feuilles de matériau d'impression (02), lorsque
l'écran cylindrique (18 ; 22) est respectivement placé au moins temporairement, sont
transportées à travers le point d'impression (06 ; 07), pendant que la raclette (34)
reste éloignée pendant la durée nécessaire à cet effet.
3. Procédé selon la revendication 2, caractérisé en ce que, dans la deuxième phase, deux à neuf, de préférence deux à six feuilles de matériau
d'impression (02), lorsque l'écran cylindrique (18 ; 22) est respectivement placé
au moins temporairement, sont transportées à travers le point d'impression (06 ; 07),
pendant que la raclette (34) reste éloignée pendant la durée nécessaire à cet effet.
4. Procédé selon la revendication 1, 2 ou 3, caractérisé en ce que, pendant ou au moins à la fin de la première phase, une encre d'impression se trouve
dans l'écran cylindrique (18 ; 22) et/ou que l'écran cylindrique (18 ; 22) et/ou le
cylindre de contre-pression (21), dans la première phase, se trouve à l'arrêt, est
accéléré dans une phase de démarrage située entre la première et la deuxième phase,
à une vitesse de fonctionnement et fonctionne à cette vitesse de fonctionnement au
moins jusqu'à nouvel ordre.
5. Procédé selon la revendication 1, 2, 3 ou 4, caractérisé en ce que les feuilles de matériau d'impression (02) transportées à travers le point d'impression
(06 ; 07), lorsque la raclette (34) est restée éloignée dans la deuxième phase, sont,
en tant que feuilles de rebut, séparées des feuilles de qualité satisfaisante en aval
du mécanisme de sérigraphie (19 ; 23), en particulier évacuées et/ou collectées de
manière séparée.
6. Procédé selon la revendication 1, 2, 3, 4 ou 5, caractérisé en ce qu'un nombre fixe mais de préférence pouvant être prédéfini d'au moins un, en particulier
d'un nombre de un à trois, de premières feuilles de matériau d'impression (02) transportées
à travers le point d'impression (06 ; 07) dans la troisième phase lorsque la raclette
(34) est placée avec l'écran cylindrique (18 ; 22) placé, est ou sont séparées des
feuilles de qualité satisfaisante, en particulier évacuées et/ou collectées de manière
séparée, indépendamment de leur qualité en tant que feuilles de rebut.
7. Procédé selon la revendication 6, caractérisé en ce que la vitesse de fonctionnement présente ou atteinte dans la deuxième phase est, par
rapport à la vitesse cible de production, considérablement plus petite, c'est-à-dire
d'au moins un tiers de la vitesse cible de production, et/ou correspond au maximum
d'un débit de transport de feuilles à travers le point d'impression (06 ; 07) allant
jusqu'à 4 000 feuilles/heure.
8. Procédé selon la revendication 1, 2, 3, 4, 5, 6 ou 7, caractérisé en ce que l'écran cylindrique (18 ; 22) et/ou le cylindre de contre-pression (21), au cours
de la deuxième et/ou de la troisième phase, est accéléré à une vitesse de fonctionnement
plus basse par rapport à celle précédemment occupée à une vitesse cible de production
d'au moins la moitié supérieure par rapport à celle-ci et/ou correspondant au moins
à un débit de transport de feuilles à travers le point d'impression (06 ; 07) d'au
moins 6 000 feuilles/heure.
9. Procédé selon la revendication 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 ou 8, caractérisé en ce que le fonctionnement comprenant la première, deuxième et troisième phase s'effectue
dans le cadre d'un commencement ou d'une reprise d'une production.
10. Procédé selon la revendication 9, caractérisé en ce que, entre une première et une deuxième phase, une amenée de feuilles dans la machine
à imprimer à travers un margeur (01) est commencée de manière synchronisée par rapport
à la position et/ou vitesse angulaire de rotation du cylindre de contre-pression (21)
et la deuxième phase commence avec le placement de l'écran cylindrique (18 ; 22) sur
la première feuille de matériau d'impression (02) transportée dans le point d'impression
(06 ; 07) à partir du margeur (01) dans le cadre d'un commencement ou d'une reprise.
11. Procédé selon la revendication 9 ou 10, caractérisé en ce qu'une interruption de production due à une erreur et un arrêt de la machine avec mise
hors service réglée précèdent la reprise de la production.
12. Procédé selon la revendication 11, caractérisé en ce qu'un éloignement de la raclette (34) s'effectue encore avant l'éloignement de l'écran
cylindrique (18 ; 22).
13. Procédé selon la revendication 12, caractérisé en ce qu'un éloignement de l'écran cylindrique (18 ; 22) s'effectue après que, lorsque la raclette
(34) est éloignée, il a roulé au moins avec une grande partie de sa périphérie sur
une feuille de matériau d'impression (02) transportée à travers le point d'impression
(06 ; 07).
14. Procédé selon la revendication 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12 ou 13, caractérisé en ce que, lors du fonctionnement avec la raclette (34) placée au moins une fois de manière
cyclique pour chaque feuille de matériau d'impression (02), un placement et éloignement
d'une raclette (34) sur une forme de sérigraphie (31 ; 32) s'effectuent dans un cycle
se répétant, comprenant une séquence avec une ou plusieurs phases (PAN) concernant une position de placement (« AN ») et une ou plusieurs phases (PAB) concernant une position d'éloignement (« AB ») et/ou que le placement et l'éloignement
de la raclette (34) s'effectue par un moyen d'entraînement (41) mécaniquement indépendant
de l'entraînement rotatif de l'écran cylindrique (18 ; 22) et/ou cylindre de contre-pression
(21).
15. Dispositif pour faire fonctionner un mécanisme de sérigraphie (19 ; 23) dans une machine
à imprimer, en particulier destiné à être utilisé dans un procédé selon l'une quelconque
des revendications 1 à 14, avec un écran cylindrique (18 ; 22), portant une forme
de sérigraphie (31 ; 32), dans lequel une raclette (34) peut être placée de l'intérieur
contre la forme de sérigraphie (31 ; 32) et éloignée par un premier moyen d'entraînement
(41), et lequel écran cylindrique (18 ; 22) peut être placé contre un cylindre de
contre-pression (21) avec formation d'un point d'impression (06 ; 07) et peut être
éloigné de celui-ci avec formation d'un interstice par un deuxième moyen d'entraînement
(49) différent du premier moyen d'entraînement (41), dans lequel un moyen de commande
(51) relié par technique de signalisation aux moyens d'entraînement (41 ; 49) est
prévu, caractérisé en ce que le moyen de commande (51) place au moins temporairement l'écran cylindrique (18 ;
22) par commande du deuxième moyen d'entraînement (49) après une première phase, dans
laquelle l'écran cylindrique (18 ; 22), lorsque la raclette (34) est éloignée, est
éloigné du cylindre de contre-pression (21), dans une deuxième phase, lorsque la raclette
(34) est éloigné de manière permanente, au cours du passage de plusieurs feuilles
de matériau d'impression (02) à travers le point d'impression (06 ; 07) pour chaque
feuille de matériau d'impression (02), et dans une troisième phase suivante, pour
un nombre de feuilles de matériau d'impression (02), par commande du premier moyen
d'entraînement (41), place la raclette (34) de manière permanente ou pour chaque feuille
de matériau d'impression (02) au moins une fois de l'intérieur contre la forme de
sérigraphie (31 ; 32).