[0001] Die Erfindung betrifft eine krückenähnliche Vorrichtung, um Personen mit Unterschenkel-,
Knöchel- oder Fußverletzung das Gehen zu erleichtern, welche bei Nichtgebrauch zusammenklappbar
ist.
[0002] Krücken werden üblicherweise dazu benutzt, es Personen, welche an einer Verletzung
an oder der unteren Extremitäten leiden, zu ermöglichen, sich trotz einer daraus resultierenden
Gehbehinderung ohne Hilfe Dritter gehend fortbewegen zu können. Beispielsweise sind
Krücken bekannt, welche sich von der Schulter bzw. dem Unteram der verletzten Person
bis hin zum Boden erstrecken, um das Gewicht der verletzten Person zu tragen. Als
nachteilig bei derartigen Krücken erweist sich jedoch, dass diese die Bewegungsfreiheit,
beispielsweise die Benutzung der Hände der verletzten Person für andere Aktivitäten
beschränken und deren Benutzung oftmals als ermüdend und unkomfortabel empfunden wird.
Auch ist es erforderlich, die Muskeln des Oberschenkels und des unteren Rückens zu
benutzen, um den Unterschenkel in einer leicht rückwärtigen Art zu stützen und dabei
einen ausreichenden Abstand vom Boden aufrecht zu erhalten, um eine Belastung der
verletzten Extremität zu vermeiden, was zu schmerzhaften Folgeerkrankungen führen
kann. Folglich besteht Bedarf an einer krückenähnlichen Vorrichtung, welche es dem
Benutzer ermöglicht, einen gesundheitlichen Level körperlicher Aktivität aufrecht
zu erhalten, und mit welcher insbesondere die Bewegungsfreiheit des verletzten Benutzers
verglichen mit herkömmlichen Krücken erheblich verbessert wird.
[0003] Aus der Druckschrift
DE 699 22 935 T2 ist eine Gehvorrichtung bekannt, welche ein langgestrecktes, im Wesentlichen vertikales
unitäres Beinelement mit einem oberen Abschnitt und einem unteren Abschnitt, eine
im Wesentlichen horizontale Auflageplattform, die an dem Beinelement befestigt ist,
um das Knie eines Benutzers und einen zugehörigen Unterschenkelabschnitt in einer
abgewinkelten Position zu lagern, einen Stabilisierungsträger, der an dem oberen Abschnitt
des Beinelements befestigt ist, um das obere Bein eines Benutzers in Position zu halten,
und ein Fußelement an dem anderen Ende des Beinelementes aufweist, wobei der untere
Abschnitt des Beinelementes so versetzt ist, dass das Ausmaß des Versatzes eine kontinuierliche
Längsachse von der Hüfte durch das obere Bein hervorruft, und das Fußelement schneidet.
[0004] Als nachteilig bei derartigen Vorrichtungen erweist sich jedoch, dass diese aufgrund
ihrer räumlichen Abmessungen wenig transportabel sind und beispielsweise die Mitnahme
einer derartigen Gehvorrichtung in einem herkömmlichen PKW nicht ohne weiteres möglich
ist. Dies resultiert jedoch wiederum in einer Einschränkung der Bewegungsfreiheit
der verletzten Person.
[0005] Aufgabe von Ausführungsformen der Erfindung ist es, eine krückenähnliche Vorrichtung
anzugeben, mit welcher die Bewegungsfreiheit der verletzten Person weiter verbessert
werden kann.
[0006] Gelöst wird diese Aufgabe durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs. Weitere
vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0007] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung, wird diese Aufgabe gelöst durch eine krückenähnliche
Vorrichtung, um Personen mit Unterschenkel-, Knöchel- oder Fußverletzungen das Gehen
zu erleichtern, wobei die Vorrichtung ein langgestrecktes, im Wesentlichen vertikales
Beinelement mit einem oberen Abschnitt und einem unteren Abschnitt, eine im Wesentlichen
horizontale Auflageplattform, welche an dem Beinelement zwischen dem oberen und dem
unteren Abschnitt des Beinelements befestigt ist, zum Lagern eines Knies und eines
zugehörigen Unterschenkelabschnitts eines Benutzers der Vorrichtung in einer abgeknickten
Position, Stabilisierungsmittel, welche an dem oberen Abschnitt des Beinelements befestigt
sind, zum Halten der Vorrichtung an einem Oberschenkel des Benutzers, mit der Auflageplattform
verbundene Befestigungsmittel zum Befestigen des Unterschenkelabschnitts des Benutzers
an der Vorrichtung, und ein an einem unteren Ende des unteren Abschnitts des Beinelements
angeordnetes, bei Gebrauch der Vorrichtung den Boden berührendes Fußelement aufweist.
Dabei ist der obere Abschnitt des Beinelements mittels eines ersten Klappmechanismus
an der Auflageplattform befestigt ist, um den oberen Abschnitt des Beinelements bei
Nichtgebrauch der Vorrichtung auf die Auflageplattform zu klappen, und ist der untere
Abschnitt des Beinelements mittels eines zweiten Klappmechanismus an der Auflageplattform
befestigt ist, um den unteren Abschnitt des Beinelements bei Nichtgebrauch der Vorrichtung
auf die Auflageplattform zu klappen.
[0008] Eine derartige Vorrichtung hat den Vorteil, dass diese es dem Benutzer ermöglicht,
einen gesundheitlichen Level körperlicher Aktivität aufrecht zu erhalten, und mit
dieser insbesondere die Bewegungsfreiheit des verletzten Benutzers verglichen mit
herkömmlichen Krücken erheblich verbessert wird. So kann durch die Auflageplattform
für die verletzte untere Extremität, welche an dem aufrechten vertikalen Beinelement
als Stützeinrichtung befestigt ist, dass Gewicht der verletzten Person über die Hüfte,
den Oberschenkel und das Knie anstatt durch die Schulter übertragen werden, was in
einer natürlichen Verteilung des Gewichtes und einer Absenkung des Zentrums der Schwerkraft
der verletzten Person resultiert. Zudem ermöglicht die Vorrichtung dem Benutzer das
Gehen ohne hierzu seine Hände benutzen zu müssen, so dass dieser weiterhin normale
bzw. gewöhnliche Tätigkeiten mit seinen Händen ausführen kann. Hierdurch wiederum
kann die Beweglichkeit der verletzten Person bei gleichzeitiger Stabilisierung der
verletzten Extremität erheblich gesteigert werden. Anzumerken ist ferner auch, dass
eine derartigen Vorrichtung auch verwendet werden kann, um amputierten Personen, insbesondere
Unterschenkelamputierten das Gehen zu erleichtern.
[0009] Dadurch, dass die Vorrichtung ein bei Gebrauch der Vorrichtung aufwärts, das heißt
im Wesentlichen vertikal verlaufendes Beinelement aufweist, welches zweiteilig ausgebildet
ist, wobei der obere Abschnitt des Beinelements mittels eines ersten Klappmechanismus
an der Auflageplattform befestigt ist, um den oberen Abschnitt des Beinelements bei
Nichtgebrauch der Vorrichtung auf die Auflageplattform zu klappen, und der untere
Abschnitt des Beinelements mittels eines zweiten Klappmechanismus an der Auflageplattform
befestigt ist, um den unteren Abschnitt des Beinelements bei Nichtgebrauch der Vorrichtung
auf die Auflageplattform zu klappen, können weiter die räumlichen Abmessungen der
Vorrichtung bei deren Nichtgebrauch erheblich reduziert werden. Somit ist eine derartige
krückenähnliche Vorrichtung transportabel ausgebildet und ist beispielsweise die raumsparende
Mitnahme einer derartigen Vorrichtung in einem herkömmlichen PKW ohne weiteres möglich
ist. Dies resultiert wiederum in einer weiter optimierten Bewegungsfreiheit der verletzten
Person. Bevorzugt ist dabei zumindest einer der Klappmechanismen mit einer Arretierung
zum Sichern einer ausgeklappten Gebrauchsstellung und/oder einer eingeklappten Transportstellung
der Vorrichtung versehen. Mit Hilfe einer derartigen Arretierung kann ein versehentliches
Ausklappen bzw. ein versehentliches Einklappen der Vorrichtung vermieden werden, was
die Funktionssicherheit erhöht.
[0010] Weiter kann der erste Klappmechanismus und/oder der zweite Klappmechanismus mit einer
Rastvorrichtung ausgebildet sein, mittels welcher die Auflageplattform in verschiedenen
Winkelstellungen relativ zu dem oberen Abschnitt des Beinelements arretierbar ist.
So wird bei bekannten Gehvorrichtungen die Auflageplattform im Wesentlichen dauerhaft
in einer Position horizontal, das heißt senkrecht zu dem vertikal verlaufenden Beinelement
der Gehvorrichtung gehalten. Somit wird die verletzte Extremität im Wesentlichen dauerhaft
in einem 90°Grad Winkel bezüglich des Oberschenkels der verletzten Person gehalten,
wodurch die Blutversorgung der verletzten Extremität beeinträchtigt werden kann. Dadurch,
dass der erste Klappmechanismus und/oder der zweite Klappmechanismus mit einer Rastvorrichtung
ausgebildet ist, mittels welcher die Auflageplattform in verschiedenen Winkelstellungen
relativ zu dem oberen Abschnitt des Beinelements arretierbar ist, kann der Winkel
zwischen der Auflageplattform und dem oberen Abschnitt des Beinelements temporär variabel
derart eingestellt und verändert werden, dass dauerhaft eine optimale Blutversorgung
der verletzten Extremität sichergestellt ist. Die Rastvorrichtung kann hierbei beispielsweise
eine an dem zweiten Klappmechanismus ausgebildete Rastverzahnung und ein mit dieser
in unterschiedlicher Neigungsstellung in Eingriff bringbares, an dem ersten Klappmechanismus
ausgebildetes Rastglied aufweisen. Ferner kann die Rastvorrichtung aber auch auf andere
Art und Weise ausgebildet sein, beispielsweise mittels eines in ein entsprechendes
Rastprofil eingreifenden Raststiftes.
[0011] Gemäß einer Ausführungsform weist das Fußelement zudem Mittel zur Stoßdämpfung auf.
Hierdurch können die Auswirkungen, welche das Aufsetzen des Fußteils auf den Boden
beim Laufen und insbesondere die Energie, welche entsteht, wenn das Fußelement den
Boden berührt, absorbiert werden. Das Mittel zur Stoßdämpfung kann dabei ein Federstoßdämpfer
sein. Ferner können die Mittel zur Stoßdämpfung aber auch durch geeignete Wahl des
Materials des Fußelements, beispielsweise Carbon realisiert werden.
[0012] Zudem kann die Auflageplattform mit einer gepolsterten Fläche versehen sein, welche
lösbar mit der Auflageplattform verbunden ist. Hierdurch kann der Komfort für den
Benutzer der Vorrichtung weiter verbessert werden. Dadurch, dass die gepolsterte Fläche
lösbar und somit austauschbar mit der Auflageplattform verbunden ist, können Druckstellen
vermieden werden und ist eine bessere Anpassung an individuelle Bedürfnisse möglich,
indem entsprechende Einsatzstücke gegeneinander austauschbar sind. Die gepolsterte
Fläche ist hierbei bevorzugt aus einem Schaumstoffmaterial, insbesondere einem offenzelligen,
viskoelastischen Schaumstoff gebildet, da die Eigenschaften derartiger Schaumstoffe
zu einer möglichst gleichmäßigen Druckbelastung aller auf der Fläche liegenden Körperbereiche
beitragen.
[0013] Gemäß einer Ausführungsform sind die Auflageplattform und die gepolsterte Fläche
dabei über wenigstens einen Klettverschluss miteinander verbunden. Derartige Klettverschlüsse
sind reversibel und können zudem ohne großen Aufwand geöffnet und geschlossen werden.
[0014] Zudem kann an dem oberen Abschnitt des Beinelements ein Handgriff zur Erleichterung
der Benutzung der Vorrichtung angeordnet sein. So ist die Vorrichtung zwar generell
derart ausgebildet, dass diese dem verletzten Benutzer das Gehen ermöglicht, ohne
dass dieser hierzu seine Arme benutzen muss, so dass dieser weiterhin normale beziehungsweise
gewöhnliche Tätigkeiten ausführen kann und die Bewegungsfreiheit des verletzten Benutzers
deutlich erhöht wird, jedoch verleiht ein derartiger Handgriff dem Benutzer bei bestimmten
Aktivitäten, beispielsweise einem Drehen der Vorrichtung, zusätzliche Stabilität.
Hierdurch kann der Komfort beim Tragen der Vorrichtung weiter erhöht werden.
[0015] Weiter kann die Auflageplattform vertikal verschiebbar entlang des Beinelements einstellbar
sein.
[0016] Auch können die Befestigungsmittel zum Befestigen des Unterschenkelabschnitts des
Benutzers an der Auflageplattform horizontal verschiebbar entlang der Auflageplattform
einstellbar sein.
[0017] Dass die Auflageplattform vertikal verschiebbar entlang des Beinelements sowie die
Befestigungsmittel zum Befestigen des Unterschenkelabschnitts des Benutzers an der
Auflageplattform horizontal verschiebbar entlang der Auflageplattform einstellbar
sind, hat den Vorteil, dass ein und dieselbe Vorrichtung individuell und optimal an
die physiologischen Gegebenheiten eines jeweiligen Benutzers angepasst werden kann.
[0018] Bevorzugt ist eine Unterseite des Fußelements zudem aus einem rutschfesten Material
gebildet. Beispielsweise kann das Fußelement einen Fuß aufweisen, der aus einem kompressiblen
Material wie Gummi besteht, um stoßdämpfend und rutschfest zu sein. Ferner kann das
Fußelement weiter auch eine bei Gebrauch der Vorrichtung den Boden berührende langgestreckte
horizontale Fläche zur zusätzlichen Stabilität bei Gebrauch der Vorrichtung aufweisen.
[0019] Zusammenfassend ist festzustellen, dass mit der vorliegenden Erfindung eine krückenähnliche
Vorrichtung angegeben wird, um Personen mit Unterschenkel-, Knöchel- oder Fußverletzungen
das Gehen zu erleichtern, mit welcher die Bewegungsfreiheit einer verletzten Person
weiter verbessert werden kann.
[0020] Insbesondere wird eine Vorrichtung angegeben, welche es dem Benutzer ermöglicht,
einen gesundheitlichen Level körperlicher Aktivität aufrecht zu erhalten, und mit
welcher insbesondere die Bewegungsfreiheit des verletzten Benutzers verglichen mit
herkömmlichen Krücken erheblich verbessert wird.
[0021] Dadurch, dass die Vorrichtung ein bei Gebrauch der Vorrichtung aufwärts, das heißt
im Wesentlichen vertikal verlaufendes Beinelement aufweist, welches zweiteilig ausgebildet
ist, wobei der obere Abschnitt des Beinelements mittels eines ersten Klappmechanismus
an der Auflageplattform befestigt ist, um den oberen Abschnitt des Beinelements bei
Nichtgebrauch der Vorrichtung auf die Auflageplattform zu klappen, und der untere
Abschnitt des Beinelements mittels eines zweiten Klappmechanismus an der Auflageplattform
befestigt ist, um den unteren Abschnitt des Beinelements bei Nichtgebrauch der Vorrichtung
auf die Auflageplattform zu klappen, können zudem die räumlichen Abmessungen der Vorrichtung
bei deren Nichtgebrauch erheblich reduziert werden. Somit ist eine derartige krückenähnliche
Vorrichtung transportabel ausgebildet und ist beispielsweise die raumsparende Mitnahme
einer derartigen Vorrichtung in einem herkömmlichen PKW ohne weiteres möglich.
[0022] Die Erfindung wird nun anhand der beigefügten Figuren näher erläutert.
- Figur 1
- zeigt eine schematische perspektivische Ansicht einer krückenähnlichen Vorrichtung
gemäß Ausführungsformen der Erfindung in einem komplett ausgeklappten Zustand;
- Figur 2
- zeigt eine schematische perspektivische Ansicht einer krückenähnlichen Vorrichtung
gemäß Ausführungsformen der Erfindung, wobei der obere Abschnitt des Beinelements
auf die Auflageplattform geklappt ist;
- Figur 3
- zeigt eine schematische perspektivische Ansicht einer krückenähnlichen Vorrichtung
gemäß Ausführungsformen der Erfindung in einem vollständig einge-klappten Zustand.
[0023] Figur 1 zeigt eine schematische perspektivische Ansicht einer krückenähnlichen Vorrichtung
1 gemäß Ausführungsformen der Erfindung in einem komplett ausgeklappten Zustand.
[0024] Insbesondere zeigt Figur 1 eine krückenähnliche Vorrichtung 1, um Personen mit Unterschenkel-,
Knöchel- oder Fußverletzungen, das heißt Verletzungen der unteren Extremitäten das
Gehen zu erleichtern.
[0025] Wie Figur 1 zeigt, weist die Vorrichtung 1 ein langgestrecktes, im Wesentlichen vertikales
Beinelement 2 mit einem oberen Abschnitt 3 und einem unteren Abschnitt 4 auf. Zu erkennen
ist weiter eine nach oben offene muldenähnlich horizontale Auflageplattform 5, welche
an dem Beinelement 2 zwischen dem oberen 3 und dem unteren Abschnitt 4 des Beinelements
2 befestigt ist.
[0026] Die Auflageplattform 5 dient dabei dazu, den unteren Teil des Beines der verletzten
Person unterhalb des Knies zu tragen. Insbesondere ist die Auslageplattform 5 zum
Lagern des Knies und eines zugehörigen Unterschenkelabschnitts eines Benutzers der
Vorrichtung 1 ausgebildet, wobei das Beinelement 2 als aufrechte vertikale Stützeinrichtung
dient.
[0027] Dabei weist die Vorrichtung 1 gemäß den Ausführungsformen der Figur 1 Stabilisierungsmittel
6 zum Halten eines Oberschenkels des Benutzers in der Vorrichtung 1 auf, welche an
dem oberen Abschnitt des Beinelements 2 befestigt sind. Figur 1 zeigt dabei einen
oberen Träger 7, um das obere Bein in der Vorrichtung 1 zu halten und auszurichten,
sowie einen unteren Träger 8, um das Knie des Benutzers in Position zu halten. Zu
erkennen ist auch ein mit der Auflageplattform 5 verbundenes Befestigungsmittel 9
zum Befestigen des Unterschenkelabschnitts des Benutzers an der Vorrichtung 1.
[0028] Figur 1 zeigt zudem ein an einem unteren Ende des unteren Abschnitts 4 des Beinelementes
2 angeordnetes Fußelement 10, welches bei Gebrauch bzw. Benutzung der Vorrichtung
1 den Boden berührt.
[0029] Eine derartige Vorrichtung 1 hat den Vorteil, dass diese es dem Benutzer ermöglicht,
einen gesundheitlichen Level körperlicher Aktivität aufrecht zu erhalten, und mit
dieser insbesondere die Bewegungsfreiheit des verletzten Benutzers verglichen mit
herkömmlichen Krücken erheblich verbessert wird. So kann durch die Auflageplattform
5 für die verletzte untere Extremität, welche an dem aufrechten vertikalen Beinelement
2 als Stützeinrichtung befestigt ist, dass Gewicht der verletzten Person über die
Hüfte, den Oberschenkel und das Knie anstatt durch die Schulter übertragen werden,
was in einer natürlichen Verteilung des Gewichtes und einer Absenkung des Zentrums
der Schwerkraft der verletzten Person resultiert. Zudem ermöglicht die Vorrichtung
1 dem Benutzer das Gehen ohne hierzu seine Hände benutzen zu müssen, so dass dieser
weiterhin normale bzw. gewöhnliche Tätigkeiten mit seinen Händen ausführen kann. Hierdurch
wiederum kann die Beweglichkeit der verletzten Person bei gleichzeitiger Stabilisierung
der verletzten Extremität erheblich gesteigert werden.
[0030] Als nachteilig bei einer derartigen Vorrichtung erweist sich jedoch, dass diese aufgrund
ihrer räumlichen Abmessungen wenig transportabel sind und beispielsweise die Mitnahme
einer derartigen Gehvorrichtung in einem herkömmlichen PKW nicht ohne weiteres möglich
ist. Dies resultiert jedoch wiederum in einer Einschränkung der Bewegungsfreiheit
der verletzten Person.
[0031] Gemäß den Ausführungsformen der Figur 1 ist der obere Abschnitt 3 des Beinelements
2 dabei mittels eines ersten Klappmechanismus 11 an der Auflageplattform 5 befestigt,
um den oberen Abschnitt 3 des Beinelements 2 bei Nichtgebrauch der Vorrichtung 1 auf
die Auflageplattform 5 zu klappen. Gemäß den Ausführungsformen der Figur 1 ist hierbei
ein erstes Drehgelenk 12 vorgesehen, um den oberen Abschnitt 3 des Beinelements 2
auf die Auflageplattform 5 zu klappen. Die entsprechende Drehbewegung wird dabei in
Figur 1 durch den mit Bezugszeichen 13 versehenen Pfeil symbolisiert. Der erste Klappmechanismus
11 gemäß den Ausführungsformen der Figur 1 ist dabei zudem mit einer Arretierung zum
Sichern einer ausgeklappten Gebrauchsstellung und/oder einer eingeklappten Transportstellung
versehen. Hierdurch kann ein versehentliches Ausklappen bzw. ein versehentliches Einklappen
des oberen Abschnitts 3 des Beinelements 2 vermieden werden, wodurch die Funktionssicherheit
erhöht wird.
[0032] Zudem ist der untere Abschnitt 4 des Beinelements 2 mittels eines zweiten Klappmechanismus
14 an der Auflageplattform 5 befestigt, um den unteren Abschnitt 3 des Beinelements
2 bei Nichtgebrauch der Vorrichtung 1 auf die Auflageplattform 5 zu klappen. Gemäß
den Ausführungsformen der Figur 1 ist hierbei ein zweites Drehgelenk 15 vorgesehen,
um den unteren Abschnitt 4 des Beinelements 2 auf die Auflageplattform 5 zu klappen.
Die entsprechende Drehbewegung wird dabei in Figur 1 durch den mit Bezugszeichen 16
versehenen Pfeil symbolisiert. Der zweite Klappmechanismus 14 gemäß den Ausführungsformen
der Figur 1 ist dabei wiederum mit einer Arretierung zum Sichern einer ausgeklappten
Gebrauchsstellung und/oder einer eingeklappten Transportstellung versehen. Hierdurch
kann wiederum ein versehentliches Ausklappen bzw. ein versehentliches Einklappen des
unteren Abschnitts 4 des Beinelements 2 vermieden werden, wodurch die Funktionssicherheit
weiter erhöht wird.
[0033] Anzumerken ist hierbei, dass unter einem Klappmechanismus hierin allgemein eine Vorrichtung
verstanden wird, welche die Ausschwenk- oder Klappbewegung eines klappbaren Elements
ermöglicht, wobei die Funktionen des ersten und des zweiten Klappmechanismus auch
auf andere, bekannte Art und Weise realisiert werden können.
[0034] Die Vorrichtung 1 gemäß den Ausführungsformen der Figur 1 hat dabei den Vorteil,
dass dadurch, dass der obere Abschnitt 3 des Beinelements 2 mittels des ersten Klappmechanismus
11 an der Auflageplattform 5 befestigt ist, um den oberen Abschnitt 3 des Beinelements
2 bei Nichtgebrauch der Vorrichtung 1 auf die Auflageplattform 5 zu klappen, und der
untere Abschnitt 4 des Beinelements 2 mittels des zweiten Klappmechanismus 14 an der
Auflageplattform 5 befestigt ist, um den unteren Abschnitt 4 des Beinelements 2 bei
Nichtgebrauch der Vorrichtung 1 auf die Auflageplattform 5 zu klappen, die räumlichen
Abmessungen der Vorrichtung 1 bei deren Nichtgebrauch erheblich reduziert werden können.
Somit ist die krückenähnliche Vorrichtung 1 gemäß den Ausführungsformen der Figur
1 transportabel ausgebildet und ist beispielsweise die raumsparende Mitnahme der Vorrichtung
1 in einem herkömmlichen PKW ohne weiteres möglich. Dies resultiert wiederum in einer
weiter optimierten Bewegungsfreiheit der verletzten Person.
[0035] Gemäß den Ausführungsformen der Figur 1 sind der erste Klappmechanismus 11 und der
zweite Klappmechanismus 14 dabei zudem mit einer Rastvorrichtung 17 ausgebildet, mittels
welcher die Auflageplattform 5 in verschiedenen Winkelstellungen relativ zu dem oberen
Abschnitt 3 des Beinelements 2 arretierbar ist. Dies hat den Vorteil, dass der Winkel
zwischen der Auflageplattform 5 und dem oberen Abschnitt 3 des Beinelements 2 temporär
variabel derart eingestellt und verändert werden, dass dauerhaft eine optimale Blutversorgung
der verletzten Extremität sichergestellt werden kann. Die Rastvorrichtung 17 gemäß
den Ausführungsformen der Figur 1 weist dabei eine in Figur 1 nicht gezeigte, an dem
zweiten Klappmechanismus ausgebildete Rastverzahnung und ein mit dieser in unterschiedlicher
Neigungsstellung in Eingriff bringbares, an dem ersten Klappmechanismus ausgebildetes
Rastglied auf. Ferner kann die Rastvorrichtung aber auch auf andere Art und Weise
ausgebildet sein, beispielsweise mittels eines in ein entsprechendes Rastprofil eingreifenden
Raststiftes.
[0036] Gemäß den Ausführungsformen der Figur 1 weist das Fußelement 10 weiter Mittel zur
Stoßdämpfung 18 auf, wobei es sich bei den Mitteln zur Stoßdämpfung gemäß Figur 1
um einen Federstoßdämpfer 19 handelt. Ferner können die Mittel zur Stoßdämpfung aber
auch durch geeignete Wahl des Materials des Fußelements, beispielsweise Carbon realisiert
werden.
[0037] Die Auflageplattform 5 der in Figur 1 gezeigten Vorrichtung 1 ist zudem mit einer
gepolsterten Fläche 20 versehen, welche lösbar mit der Auflageplattform 5 verbunden
ist. Die gepolsterte Fläche 20 ist hierbei bevorzugt aus einem Schaumstoffmaterial,
insbesondere einem offenzelligen, viskoelastischen Schaumstoff gebildet, da die Eigenschaften
derartiger Schaumstoffe zu einer möglichst gleichmäßigen Druckbelastung aller auf
der Fläche liegenden Körperbereiche beitragen.
[0038] Gemäß den Ausführungsformen der Figur 1 ist die gepolsterte Fläche hierbei mittels
eines in Figur 1 nicht gezeigten Klettverschlusses und somit austauschbar mit der
Auflageplattform verbunden.
[0039] Zu erkennen ist weiter ein an dem oberen Abschnitt 3 des Beinelements 2 angeordneter
Handgriff 21. Die Kraft des Gewichts, welches auf die Auflageplattform 5 aufgebracht
wird, wird dabei vom Knie hin zum Fußelement 1 übertragen, wobei ein Teilgewicht auch
durch eine Hand an dem Handgriff 21 getragen werden kann, wodurch die Bedienbarkeit,
beispielsweise das Drehen der Vorrichtung 1, weiter erleichtert wird.
[0040] Zu erkennen sind zudem eine Reihe von in dem oberen Abschnitt 3 des Beinelements
ausgebildeten Befestigungslöchern 22, über welche die Auflageplattform 5 mittels eines
entsprechenden Befestigungs- oder Schraubstiftes vertikal verschiebbar entlang des
Beinelements 2 ausgebildet ist.
[0041] Auch zeigt Figur 1 eine in der Auflageplattform 5 ausgebildete längliche Nut 23,
über welche das Befestigungsmittel 9 zum Befestigen des Unterschenkelabschnitts des
Benutzers an der Vorrichtung 1 horizontal verschiebbar entlang der Auflageplattform
5 ausgebildet ist.
[0042] Hierdurch kann ein und dieselbe Vorrichtung 1 individuell und optimal an die physiologischen
Gegebenheiten eines jeweiligen Benutzers angepasst werden.
[0043] Gemäß den Ausführungsformen der Figur 1 ist zudem eine Unterseite 24 des Fußelements
10 aus einem rutschfesten Material gebildet. Gemäß den Ausführungsformen der Figur
1 weist das Fußelement 10 dabei einen Fuß auf, der aus einem kompressiblen Material
wie Gummi besteht, um stoßdämpfend und rutschfest zu sein. Ferner kann das Fußelement
aber auch beispielsweise eine langgestreckte horizontale Fläche zur zusätzlichen Stabilität
aufweisen.
[0044] Figur 2 zeigt eine schematische perspektivische Ansicht einer krückenähnlichen Vorrichtung
1 gemäß Ausführungsformen der Erfindung, wobei der obere Abschnitt 3 des Beinelements
2 auf die Auflageplattform geklappt ist. Komponenten und Bauteile mit gleicher Funktion
oder Konstruktion wie in Figur 1 tragen dabei dieselben Bezugszeichen und werden nicht
extra erörtert.
[0045] Figur 2 zeigt die krückenähnliche Vorrichtung 1 gemäß den Ausführungsformen der Figur
1, wobei der obere Abschnitt 3 des Beinelements 2 mittels des ersten Klappmechanismus
11 auf die Auflageplattform 5 geklappt ist.
[0046] Insbesondere wurde dabei der obere Abschnitt 3 des Beinelements 2 ausgehend von der
in Figur 1 gezeigten Gebrauchsstellung der krückenähnlichen Vorrichtung 1 durch Umklappen
entlang des ersten Drehgelenks 12 auf die Auflageplattform geklappt.
[0047] Wie Figur 2 zeigt, resultiert dies in einer deutlichen Reduzierung der räumlichen
Abmessungen der krückenähnlichen Vorrichtung 1 verglichen mit der in Figur 1 gezeigten
Gebrauchsstellung.
[0048] Figur 3 zeigt eine schematische perspektivische Ansicht einer krückenähnlichen Vorrichtung
1 gemäß Ausführungsformen der Erfindung in einem vollständig eingeklappten Zustand.
Komponenten und Bauteile mit gleicher Funktion oder Konstruktion wie in Figur 1 oder
Figur 2 tragen dabei dieselben Bezugszeichen und werden nicht extra erörtert.
[0049] Figur 3 zeigt die krückenähnliche Vorrichtung 1 gemäß den Ausführungsformen der Figur
1, wobei nunmehr auch der untere Abschnitt 4 des Beinelements 2 mittels des zweiten
Klappmechanismus 14 auf die Auflageplattform 5 geklappt ist.
[0050] Insbesondere wurde dabei neben dem oberen Abschnitt 3 des Beinelements 2 auch der
untere Abschnitt 4 des Beinelements 2 ausgehend von der in Figur 1 gezeigten Gebrauchsstellung
der krückenähnlichen Vorrichtung 1 durch Umklappen entlang des zweiten Drehgelenks
15 auf die Auflageplattform geklappt.
[0051] Wie Figur 3 zeigt, können die räumlichen Abmessungen der Vorrichtung 1 somit bei
deren Nichtgebrauch erheblich reduziert werden. Folglich ist die krückenähnliche Vorrichtung
1 transportabel ausgebildet und ist beispielsweise die raumsparende Mitnahme der Vorrichtung
1 in einem herkömmlichen PKW ohne weiteres möglich ist. Dies resultiert wiederum in
einer weiter optimierten Bewegungsfreiheit der verletzten Person.
[0052] Obwohl zumindest eine beispielhafte Ausführungsform in der vorhergehenden Beschreibung
gezeigt wurde, können verschiedene Änderungen und Modifikationen vorgenommen werden.
Die genannten Ausführungsformen sind lediglich Beispiele und nicht dazu vorgesehen,
den Gültigkeitsbereich, die Anwendbarkeit oder die Konfiguration in irgendeiner Weise
zu beschränken. Vielmehr stellt die vorhergehende Beschreibung dem Fachmann einen
Plan zur Umsetzung zumindest einer beispielhaften Ausführungsform zur Verfügung, wobei
zahlreiche Änderungen in der Funktion und der Anordnung von in einer beispielhaften
Ausführungsform beschriebenen Elementen gemacht werden können, ohne den Schutzbereich
der angefügten Ansprüche und ihrer rechtlichen Äquivalente zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0053]
- 1
- krückenähnliche Vorrichtung
- 2
- Beinelement
- 3
- oberer Abschnitt
- 4
- unterer Abschnitt
- 5
- Auflageplattform
- 6
- Stabilisierungsmittel
- 7
- oberer Träger
- 8
- unterer Träger
- 9
- Befestigungsmittel
- 10
- Fußelement
- 11
- erster Klappmechanismus
- 12
- erstes Drehgelenk
- 13
- Drehbewegung
- 14
- zweiter Klappmechanismus
- 15
- zweites Drehgelenk
- 16
- Drehbewegung
- 17
- Rastvorrichtung
- 18
- Mittel zur Stoßdämpfung
- 19
- Federstoßdämpfer
- 20
- gepolsterte Fläche
- 21
- Handgriff
- 22
- Befestigungsloch
- 23
- Nut
- 24
- Unterseite
1. Krückenähnliche Vorrichtung, um Personen mit Unterschenkel-, Knöchel- oder Fußverletzungen
das Gehen zu erleichtern, wobei die Vorrichtung (1) ein langgestrecktes, im Wesentlichen
vertikales Beinelement (2) mit einem oberen Abschnitt (3) und einem unteren Abschnitt
(4), eine im Wesentlichen horizontale Auflageplattform (5), welche an dem Beinelement
(2) zwischen dem oberen (3) und dem unteren Abschnitt (4) des Beinelements (2) befestigt
ist, zum Lagern eines Knies und eines zugehörigen Unterschenkelabschnitts eines Benutzers
der Vorrichtung (1) in einer abgeknickten Position, Stabilisierungsmittel (6,7,8),
welche an dem oberen Abschnitt (3) des Beinelements (2) befestigt sind, zum Halten
eines Oberschenkel des Benutzers in der Vorrichtung (1), mit der Auflageplattform
(5) verbundene Befestigungsmittel (9) zum Befestigen des Unterschenkelabschnitts des
Benutzers an der Vorrichtung (1), und ein an einem unteren Ende des unteren Abschnitts
(4) des Beinelements (2) angeordnetes Fußelement (10) aufweist, wobei der obere Abschnitt
(3) des Beinelements (2) mittels eines ersten Klappmechanismus (11) an der Auflageplattform
(5) befestigt ist, um den oberen Abschnitt (3) des Beinelements (2) bei Nichtgebrauch
der Vorrichtung (1) auf die Auflageplattform (5) zu klappen, und wobei der untere
Abschnitt (4) des Beinelements (2) mittels eines zweiten Klappmechanismus (14) an
der Auflageplattform (5) befestigt ist, um den unteren Abschnitt (4) des Beinelements
(2) bei Nichtgebrauch der Vorrichtung (1) auf die Auflageplattform (5) zu klappen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei der erste Klappmechanismus (11) und/oder der zweite
Klappmechanismus (14) mit einer Rastvorrichtung (17) ausgebildet ist, mittels welcher
die Auflageplattform (5) in verschiedenen Winkelstellungen relativ zu dem oberen Abschnitt
(3) des Beinelements (2) arretierbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Fußelement (10) Mittel zur Stoßdämpfung
(18,19) aufweist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Auflageplattform (5) mit einer
gepolsterten Fläche (20) versehen ist, welche lösbar mit der Auflageplattform (5)
verbunden ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, wobei die Auflageplattform (5) und die gepolsterte Fläche
(20) über wenigstens einen Klettverschluss miteinander verbunden sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei an dem oberen Abschnitt (3) des
Beinelements (2) ein Handgriff (21) zur Erleichterung der Benutzung der Vorrichtung
(1) angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Auflageplattform (5) vertikal
verschiebbar entlang des Beinelements (2) einstellbar ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei das Befestigungsmittel (9) zum
Befestigen eines Unterschenkels des Benutzers an der Auflageplattform (5) horizontal
verschiebbar entlang der Auflageplattform (5) einstellbar ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei eine Unterseite (24) des Fußelements
(10) aus einem rutschfesten Material gebildet ist.