TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die vorliegende Beschreibung betrifft eine Zylindereinheit der in den Ansprüchen
dargelegten Art. Sie betrifft weiterhin eine Pumpeneinheit und ein Sprühgerät.
TECHNOLOGISCHER HINTERGRUND
[0002] In zahlreichen gewerblichen und bei alltäglichen Verrichtungen müssen Flüssigkeiten
zerstäubt werden. Bei der Zerstäubung von Brennstoffen werden beispielsweise hohe
Anforderungen an die Feinheit der Zerstäubung, das erzeugte Tropfengrössensprektrum,
den Impuls der an einer Düse austretenden Tropfen, den Massenstrom bzw. die Dosierung
usw. gestellt. Andere Bereiche, wie zum Beispiel das Benetzen von Oberflächen, beispielsweise
für die Reinigung, oder das Aufbringen von Insektiziden und Herbiziden in der Landwirtschaft,
stellen geringere Anforderungen bezüglich der Parameter des erzeugten Sprühnebels.
Hingegen müssen Sprühgeräte für diese Einsatzzwecke möglichst einfach zu handhaben,
autonom einsetzbar, robust, sowie zu adäquaten Preisen in einer ansprechenden Qualität
und Langlebigkeit herstellbar und zu warten sein. Die Pumpen solcher Sprühgeräte werden
beispielsweise durch kleine, akkugespeiste Motoren oder durch Muskelkraft angetrieben
und umfassen einen Tank für das Sprühgut und wenigstens einen Sprühkopf bzw. eine
Sprühlanze mit einem Sprühkopf. Durch eine Akkuspeisung des Pumpenantriebs oder Antrieb
durch Muskelkraft - in anderen Fällen auch durch den Antrieb mittels eines Verbrennungsmotors
oder eines anderen autarken Antriebssystems - und die lokale Speicherung eines Vorrats
an Sprühgut ist ein autonomer Betrieb des Sprühgeräts, unabhängig von Versorgungsnetzen
für Energie und Sprühgut, ermöglicht.
[0003] Hinsichtlich der Herstell- und Wartungskosten und der Robustheit kommt der Pumpeneinheit
des Sprühgeräts mit den beweglichen Teilen zentrale Bedeutung zu. Verschleissfestigkeit
der relativ zueinander beweglichen Teile, Zugänglichkeit für Wartungszwecke und einfache
Austauschbarkeit von Komponenten sind einige der Kernforderungen. Die Wartung und
Instandhaltung erfolgt üblicherweise durch den Benutzer, und soll möglichst ohne Spezialwerkzeug
und durch Laien möglich sein.
[0004] Es sind Pumpeneinheiten für Sprühgeräte der Anmelderin bekannt, bei denen ein beweglicher
Kolben in einer Messing-Laufbüchse als Zylinder läuft. Der Kolben ist ähnlich einer
Stopfbüchse ausgeführt. Somit kann die Abdichtung des Kolbens in der Zylinderlaufbahn
bis zu einem gewissen Verschleisszustand leicht durch einen Benutzer nachjustiert
werden; ansonsten ist der Kolben leicht, schnell und preisgünstig austauschbar. Auf
die Messing-Laufbüchse ist ein Kunststoffgehäuse aufgesetzt. Dieses fungiert als Zylinderkopf
der Pumpeneinheit und umfasst Elemente und Merkmale zur Steuerung der Strömung in
den und aus dem Zylinder. Beispielsweise umfasst der Zylinderkopf Einlass- und Auslasskanäle.
Weiterhin ist ein Ventil, welches die Strömung des zu zerstäubenden Fluids von einem
Tank durch die Einlasskanäle in die Pumpe bzw. aus der Pumpe durch die Auslasskanäle
zu einem Sprühkopf und/oder einem Druckspeicher steuert, in dem Kunststoffgehäuse
montiert. Dabei ist die Laufbüchse gegen das Kunststoffgehäuse durch eine Dichtung
abgedichtet, welche eine Abdichtung gegen Drücke von bis zu mehreren bar gewährleisten
muss.
DARSTELLUNG DES GEGENSTANDES DER VORLIEGENDEN BESCHREIBUNG
[0005] Es soll eine Zylindereinheit der eingangs genannten Art angegeben werden. Gemäss
bestimmter Aspekte der vorliegend beschriebenen Gegenstände soll der Montageaufwand
bei der Montage der Zylindereinheit reduziert werden. Gemäss weiterer Aspekte soll
die Abdichtung zwischen der Laufbüchse und dem Ventilgehäuse insbesondere im Zylinderkopfbereich
vereinfacht werden. In einer anderen Sichtweise soll das Leckagerisiko im Zylinderkopfbereich
einer Pumpe, an der Nahtstelle zwischen der Laufbüchse und dem Ventilgehäuse, reduziert
werden.
[0006] Weiterhin werden eine Pumpeneinheit und ein Sprühgerät angegeben, welche eine Zylindereinheit
der beschriebenen Art umfassen.
[0007] Weitere Wirkungen und Vorteile der hier beschriebenen Gegenstände, ob explizit angegeben
oder nicht, ergeben sich im Lichte der vorliegenden Beschreibung.
[0008] Dies wird mittels des im Anspruch 1 beschriebenen Gegenstands erreicht.
[0009] Angegeben ist demnach eine Zylindereinheit, welche sich zwischen einem Zylinderfussende
und einem Zylinderkopfende erstreckt. Diese umfasst eine Laufbüchse und ein Aussengehäuse,
wobei das Aussengehäuse aus einem Kunststoff besteht und die Laufbüchse aus einem
von dem Kunststoff verschiedenen Werkstoff besteht. Der Kunststoff hat dabei den Vorteil
einer einfachen und flexiblen Formgebung. Der Kunststoff des Aussengehäuses kann zum
Beispiel ein Thermoplast sein. Damit können Strömungskanäle im Zylinderkopfbereich
der Zylindereinheit und/oder Strukturmerkmale für die Befestigung an bzw. die Befestigung
von weiteren Komponenten sehr einfach, mit einer flexiblen Formgebung, sowie preisgünstig
hergestellt werden. Für die Laufbüchse hingegen finden Werkstoffe Verwendung, welches
sich durch eine im Vergleich zu dem Werkstoff des Aussengehäuses höhere Abrieb- und
Verschleissfestigkeit und fallweise auch geringere Reibkoeffizienten auszeichnen.
Hier können beispielsweise, aber nicht eingeschränkt auf, metallische oder keramische
Werkstoffe Verwendung finden. Die Bearbeitbarkeit und Formbarkeit des Werkstoffes
für die Laufbüchse ist von untergeordneter Bedeutung, da die Laufbüchse im einfachsten
Fall als einfacher Hohlzylinder ausgestaltet sein kann und nur wenige Strukturmerkmale
erforderlich sind. Die Laufbüchse ist radial innerhalb des Aussengehäuses angeordnet
und unlösbar zumindest in axialer Richtung formschlüssig in dem Aussengehäuse gehalten.
Das Aussengehäuse ist nahtlos einstückig. Das Aussengehäuse erstreckt sich am Zylinderkopfende
axial über die Laufbüchse hinaus und bildet einen Zylinderkopfbereich aus. Die Laufbüchse
weist in axialer Richtung eine kopfseitige und eine fussseitige Endkante auf. Dabei
ist die kopfseitige Endkante von dem Aussengehäuse umschlossen, derart, dass sich
am kopfseitigen Ende der Laufbüchse das Aussengehäuse in das Innere der Laufbüchse
hinein erstreckt, wodurch die Laufbüchse zum Zylinderkopfende hin axial in dem Aussengehäuse
abgestützt ist. Die Laufbüchse und das Aussengehäuse sind im Weiteren derart gestaltet,
dass die Laufbüchse zum Zylinderfussende hin axial in dem Aussengehäuse abgestützt
ist. Indem das Aussengehäuse eine kopfseitige Endkante der Laufbüchse umfasst, kann
auf eine Abdichtung zwischen der Laufbüchse und dem Kunststoffgehäuse durch aufwendig
zu montieren Dichtelemente verzichtet werden. Weiterhin ist die Laufbüchse in dem
nahtlos einstückigen Aussengehäuse aus Kunststoff fixiert.
[0010] Wie der Fachmann leicht nachvollziehen kann, ist es aufgrund der geometrischen Anordnung
der Laufbüchse innerhalb des Aussengehäuses und der nahtlos einstückigen Ausführungsform
des Aussengehäuses nicht möglich, die Laufbüchse in das Aussengehäuse einzusetzen
oder aber die Laufbüchse ohne Zerstörung des Aussengehäuses oder der Laufbüchse aus
dem Aussengehäuse zu entnehmen. Daher wird in bestimmten Ausführungsformen der vorliegend
beschriebenen Gegenstände die Zylindereinheit hergestellt, indem die Laufbüchse mit
dem Kunststoff umspritzt wird. Somit erfolgen die Abdichtung zwischen der Laufbüchse
und dem Aussengehäuse am kopfseitigen Ende der Laufbüchse wie auch die Fixierung der
Laufbüchse im Aussengehäuse unmittelbar beim Urformen des Aussengehäuses. Es ist daher
nicht nur nicht möglich, sondern auch nicht notwendig, die Laufbüchse mit dem Aussengehäuse
zu montieren und abzudichten. Dies spart aufwändige, teure und potenziell fehleranfällige
Arbeitsschritte bei der Herstellung der Zylindereinheit, da "Montage" und Abdichtung
unmittelbar beim Urformen des Aussengehäuses erfolgen.
[0011] "Ein" oder "eine" sind im Rahmen der vorliegenden Beschreibung als unbestimmte Artikel
und nicht als Zahlwort zu verstehen, sofern nicht explizit auf eine andere Bedeutung,
beispielsweise durch die Verwendung von "genau ein" oder "genau eine" hingewiesen
wird.
[0012] Die axiale Abstützung der Laufbüchse zum Zylinderfussende hin wird in beispielhaften
Ausführungsformen dadurch erzielt, dass das Aussengehäuse in seinem axialen Verlauf
vom Zylinderkopfende zum Zylinderfussende im Bereich des fussseitigen Endes der Laufbüchse
eine Verkleinerung seines Innenquerschnitts aufweist, wodurch ein Sims ausgebildet
ist, der eine radiale Überschneidung mit der Laufbüchse aufweist, wodurch die Laufbüchse
an dem Sims axial abgestützt ist. Insbesondere kann die fussseitige Endkante der Laufbüchse
an dem Sims anliegen. In spezifischeren Ausführungsformen weist der Sims in Umfangsrichtung
wenigstens eine Unterbrechung auf. Die Unterbrechungen des Simses können dadurch bedingt
sein, dass während der Fertigung der Zylindereinheit ein Werkzeug benötigt wird, welches
die Laufbüchse von der Zylinderfussseite her fixiert. An einer Stelle, an der das
Werkzeug von der Zylinderfussseite her die Laufbüchse fixiert, resultiert eine Unterbrechung
des Simses. Um die genannte axiale Abstützung der Laufbüchse zum Zylinderfußende hin
zu erzielen ist in beispielhaften, aber nicht einschränkenden Ausführungsformen die
fussseitige Endkante der Laufbüchse wenigstens an einem Teil ihres Umfangs von dem
Aussengehäuse bzw. von dem Sims des Aussengehäuses überdeckt und liegt weiterhin insbesondere
an dem Sims des Aussengehäuses an.
[0013] In weiteren spezifischen Ausführungsformen der hier beschriebenen Gegenstände kann
vorgesehen sein, dass das Aussengehäuse sich im Bereich des Zylinderfusses als Hohlkörper
axial vom fussseitigen Ende der Laufbüchse erstreckt und an einer Innenwand axial
verlaufende Rippen aufweist. Eine lichte Weite der Rippen ist kleiner ist als eine
äussere Querschnittsabmessung der Laufbüchse, derart, dass die Laufbüchse zum Zylinderfuss
hin von den Rippen axial abgestützt ist. Insbesondere können die Rippen und/oder die
zwischen den Rippen angeordneten Längsnuten am Umfang gleichmässig verteilt sein.
Der Innenquerschnitt des Aussengehäuses kann im genannten Bereich insbesondere eine
einer Keilnabe entsprechende Formgebung aufweisen.
[0014] In bestimmten Ausführungsformen der vorliegend beschriebenen Gegenstände weist die
Laufbüchse wenigstens eine Hinterschneidung mit dem Aussengehäuse auf, welche Hinterschneidung
insbesondere an einer äusseren Mantelfläche der Laufbüchse angeordnet ist. Insbesondere
ist diese Hinterschneidung benachbart zum zylinderkopfseitigen Ende der Laufbüchse
angeordnet. Die Hinterschneidung ist insbesondere als umlaufende Umfangsnut auf der
äusseren Mantelfläche der Laufbüchse gebildet, wobei diese mit dem Kunststoff des
Aussengehäuses gefüllt ist. Auf diese Weise kann die Hinterschneidung besonders einfach
ausgeformt werden, indem die Nut beispielsweise durch Drehen in die äussere Mantelfläche
der Laufbüchse eingearbeitet wird. Beim Umspritzen der Laufbüchse zur Bildung des
Aussengehäuses fliesst sodann der Kunststoff in die Umfangsnut ein und bildet zusammen
mit der Umfangsnut die Hinterschneidung. Die Hinterschneidung zwischen der Laufbüchse
und dem Aussengehäuse trägt zusätzlich zur Abdichtung des innerhalb der Laufbüchse
gebildeten Zylinderinnenraums bei, wenn dieser unter Druck steht.
[0015] Es kann vorgesehen sein, dass der Bereich des Aussengehäuses, der sich am Zylinderkopfende
der Laufbüchse in die Laufbüchse hinein erstreckt, an der Innenfläche der Laufbüchse
anliegt und in seiner Erstreckung in Richtung zum Zylinderfussende hin mit seiner
radialen Dicke keilförmig verjüngt ausgeführt ist. Wenn der Zylinderinnenraum am Zylinderkopfende
der Laufbüchse unter Druck steht, wird der genannte Bereich des Aussengehäuses durch
den Druck im Zylinderinnenraum zusätzlich an die Innenwand der Laufbüchse angedrückt,
wodurch eine selbstverstärkende Dichtwirkung hervorgerufen wird.
[0016] Gemäss weiterer Aspekte kann vorgesehen sein, dass das Aussengehäuse im Zylinderkopfbereich
wenigstens einen Einlasskanal und einen Auslasskanal aufweist, welche beide mit einem
Innenvolumen der Laufbüchse in Fluidverbindung stehen. Hierbei ist es unerheblich,
ob eine Fluidverbindung durch ein Steuerorgan selektiv unterbrechbar ist. Im Rahmen
der vorliegenden Beschreibung wird bei der Beschreibung von Vorrichtungen davon ausgegangen,
dass eine Fluidverbindung ganz grundsätzlich besteht, wenn die Möglichkeit besteht,
eine solche Fluidverbindung durch ein Steuerorgan selektiv herzustellen oder auch
zu unterbrechen. Insofern sind auch Ausführungsformen beschrieben, bei denen im Zylinderkopfbereich
wenigstens ein Steuerorgan angeordnet ist, welches dazu ausgebildet und konfiguriert
ist, um einen Einlassfluidstrom von einem Einlasskanal zum Inneren der Laufbüchse
und/oder einen Auslassfluidstrom von Inneren der Laufbüchse zu einem Auslasskanal
selektiv freizugeben und abzusperren. Dabei ist insbesondere das wenigstens eine Steuerorgan
bereitgestellt, um den Einlassfluidstrom freizugeben wenn der Druck innerhalb der
Laufbüchse kleiner ist als der Druck im Einlasskanal bzw. an einem Einlassanschluss,
und den Einlassfluidstrom abzusperren wenn der Druck innerhalb der Laufbüchse grösser
ist als der Druck im Einlasskanal bzw. an einem Einlassanschluss, und/oder, um den
Auslassfluidstrom freizugeben wenn der Druck innerhalb der Laufbüchse grösser ist
als der Druck in einem Auslasskanal bzw. an einem Auslassanschluss und den Auslassfluidstrom
abzusperren wenn der Druck innerhalb der Laufbüchse kleiner ist als der Druck im Auslasskanal
bzw. an einem Auslassanschluss. Damit wird sichergestellt, dass bei der Bewegung eines
Kolbens in der Laufbüchse ein Fluid stets vom Einlasskanal bzw. Einlassanschluss zum
Auslasskanal bzw. Auslassanschluss gefördert wird.
[0017] Die Zylindereinheit kann weiterhin wie folgt ausgebildet sein: Im Zylinderkopfbereich
ist an einem zylinderkopfseitigen Ende des Aussengehäuses eine Kavität angeordnet,
welche mit wenigstens einem Auslasskanal in Fluidverbindung steht. Zwischen der Kavität
und dem kopfseitigen Ende der Laufbüchse ist eine Durchgangsöffnung ausgebildet, welche
sich quer durch die Zylindereinheit erstreckt. Ein Einlasskanal erstreckt sich zwischen
der Durchgangsöffnung und der Kavität. Wenigstens ein Überströmkanal ist ausgebildet,
der sich seitlich an der Durchgangsöffnung vorbei erstreckt und mit dem Inneren der
Laufbüchse in Fluidverbindung steht und insbesondere auch mit der Kavität in Fluidverbindung
steht. Dabei ist insbesondere auch ein Auslasskanal bzw. Ausgangsanschluss in Fluidverbindung
mit der Kavität angeordnet. Es kann weiterhin vorgesehen sein, dass innerhalb der
Kavität ein Sitz für ein Steuerorgan der vorstehend beschriebenen Art angeordnet ist
bzw. ein Steuerorgan der vorstehend beschriebenen Art angeordnet ist.
[0018] Im Weiteren sind Ausführungsformen der Zylindereinheit beschrieben, bei denen aussen
am Aussengehäuse ein Kopplungselement angeordnet ist. In spezifischeren Ausführungsformen
ist dieses integral mit dem Aussengehäuse ausgestaltet. Ein derartiges Kopplungselement
kann insbesondere vorgesehen sein, um die Zylindereinheit ein einer anderen Struktur
zu befestigen bzw. die Befestigung der Zylindereinheit an einer anderen Struktur zu
unterstützen. So kann die Zylindereinheit beispielsweise mittels des Kopplungselementes
an einem Tank befestigt werden. Weiterhin können insbesondere an einem Aussenumfang
des Aussengehäuses zwei zueinander um mehr als 90°, insbesondere 120° oder mehr und
weiter insbesondere um wenigstens näherungsweise 180°, d.h. in Umfangsrichtung sich
gegenüberliegend angeordnete, in Umfangsrichtung versetzte Kopplungselemente angeordnet
sein. Damit ist es möglich, die Zylindereinheit in unterschiedlichen Orientierungen
relativ zu einer Struktur, also beispielsweise zu einem Tank, an der genannten Struktur
zu befestigen. Dies kann zum Beispiel nützlich sein, um im Falle einer Pumpeneinheit
einen Anschlussstutzen wahlweise auf einer linken oder rechten Seite bezogen auf den
Tank anzuordnen.
[0019] In spezifischen Ausführungsformen ist das Aussengehäuse in einem Zylinderfussbereich,
der sich zylinderfussseitig axial über die Laufbüchse hinaus erstreckt, geschlitzt.
Der Schlitz kann vorgesehen sein, um einen Antriebshebel für einen innerhalb der Laufbüchse
angeordneten Kolben hindurchzuführen. Insbesondere sind wenigstens zwei Schlitze in
Umfangsrichtung des Aussengehäuses voneinander beabstandet angeordnet. Dabei ist insbesondere
der Winkelabstand zwischen zwei Schlitzen in Umfangsrichtung wenigstens näherungsweise
gleich dem Winkelabstand in Umfangsrichtung zwischen zwei Kopplungselementen. Dabei
sind die Schlitze relativ zu dem Kopplungselement derart angeordnet, dass der genannte
Antriebshebel jeweils durch einen der Schlitze hindurchgeführt werden kann, wenn die
Zylindereinheit mit einem der Kupplungselemente mit dem Tank oder einer anderen Struktur
verbunden ist. In besonderen Ausführungsformen sind die Schlitze in Umfangsrichtung
deckungsgleich mit den Kopplungselementen angeordnet.
[0020] In bestimmten spezifischen Ausführungsformen sind zwei Kopplungselemente und/oder
zwei Schlitze sich in Umfangsrichtung gegenüberliegend angeordnet.
[0021] Wie oben bereits angedeutet, kann die Zylindereinheit insbesondere durch Umspritzen
der Laufbüchse mit Kunststoff hergestellt sein.
[0022] Weiterhin ist eine Pumpeneinheit offenbart, die eine Zylindereinheit der oben beschriebenen
Art sowie einen innerhalb der Laufbüchse beweglich angeordneten Kolben umfasst, wobei
der Kolben mit einem Pleuel gekoppelt ist, wobei der Pleuel zum Zylinderfuss hin axial
aus der Laufbüchse herausragt.
[0023] Ein Sprühgerät umfasst eine Pumpeneinheit der vorstehend beschriebenen Art, und weiterhin
einen Tank, wobei der Tank mit einem Einlasskanal der Zylindereinheit in Fluidverbindung
steht. Das Sprühgerät kann weiterhin einen Sprühkopf umfassen, der mit einem Auslasskanal
der Zylindereinheit in Fluidverbindung steht. Es kann weiterhin ein Druckspeicher
oder Windkessel angeordnet sein, der mit einem Auslasskanal der Zylindereinheit in
Fluidverbindung steht, wobei der Druckspeicher bzw. Windkessel und die Sprühlanze
mit der Kavität im Zylinderkopfbereich des Aussengehäuses sowie untereinander in Fluidverbindung
stehen. Auf an sich bekannte Weise besteht der Druckspeicher grundlegend aus einem
Behälter, welcher ein Gasvolumen einschliesst. Beim Betätigen der Pumpe hilft das
Gasvolumen durch Kompression und Expansion, Druck- und Volumenstromschwankungen aufgrund
der oszillierenden Kolbenbewegung auszugleichen; gleichzeitig kann durch Pumpen Druck
im Druckspeicher aufgebaut werden, der nachfolgend über einen Sprühkopf zum Zerstäuben
bzw. Versprühen des geförderten Fluids nutzbar ist. Auf an sich bekannte Weise kann
die Pumpeneinheit aussen am Tank befestigt sein, und kann insbesondere lösbar aussen
am Tank befestigt sein. Dabei kann vorgesehen sein, beispielsweise durch die Anordnung
der oben genannten am Umfang verteilten Kopplungselemente, die Pumpeneinheit in unterschiedlichen
Orientierungen relativ zum Tank an diesem zu befestigen. Weiterhin kann das Sprühgerät
auf an sich bekannte Weise Mittel zum Hand- oder Motorantrieb der Pumpeneinheit umfassen.
[0024] Die oben dargestellten Ausgestaltungen der beschriebenen Gegenstände können selbstverständlich
untereinander kombiniert werden. Weitere, nicht spezifisch offenbarte Ausführungsformen
der Lehre dieses Dokumentes erschliessen sich dem Fachmann ohne weiteres.
KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0025] Die hier dargelegten Sachverhalte werden nachfolgend anhand ausgewählter in der Zeichnung
dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Im Einzelnen zeigen
- Fig. 1
- ein Rücken-Sprühgerät:
- Fig. 2
- eine Aussenansicht einer Zylindereinheit der vorliegend beschriebenen Art;
- Fig. 3
- einen Längsschnitt der Zylindereinheit aus Figur 2 in einer ersten Schnittebene;
- Fig. 4
- einen Längsschnitt der Zylindereinheit aus Figur 2 in einer zweiten Schnittebene;
- Fig. 5
- einen Querschnitt der Zylindereinheit aus Figur 2 im Zylinderfussbereich;
- Fig. 6
- einen Querschnitt der Zylindereinheit aus Figur 2 im Zylinderkopfbereich;
- Fig. 7
- eine Detailansicht der Zylindereinheit im Bereich des kopfseitigen Endes der Laufbüchse;
und
- Fig. 8
- eine Schnittdarstellung des Rücken-Sprühgeräts aus Figur 1.
[0026] Die Zeichnungen sind stark schematisiert. Nicht für das Verständnis der beschriebenen
Gegenstände notwendige Einzelheiten sind weggelassen worden. Weiterhin zeigen die
Zeichnungen nur ausgewählte Ausführungsbeispiele und dürfen nicht zur Einschränkung
der in den Ansprüchen umschriebenen Gegenstände herangezogen werden. Nicht gezeigte
Ausführungsformen können durchaus von den Ansprüchen abgedeckt sein.
AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
[0027] Als Anwendungsbeispiel für die Verwendung einer Zylindereinheit und einer Pumpeneinheit
der oben beschriebenen Art ist in der Figur 1 ein Rücken-Sprühgerät 1 dargestellt.
Das Rücken-Sprühgerät umfasst einen tragenden Rahmen 10 mit einem darauf angeordneten
Tank 11. Auf dem Rahmen 10 kann das Sprühgerät abgestellt werden, und dieses trägt
das gesamte Gewicht der darauf angeordneten Komponenten, insbesondere also des Tanks
mitsamt seiner Füllung. Weiterhin ist im Rahmen 10 der Antrieb für die Pumpeneinheit
gelagert, weshalb der Rahmen 10 formsteif ausgeführt ist, um sich während der Betätigung
des Pumpenantriebs möglichst wenig zu verformen. Der Rahmen kann daher insbesondere
aus einem hinreichend festen geeigneten Kunststoff und/oder aus Metall hergestellt
sein. Für den Tank hingegen findet insbesondere ein geeigneter Kunststoff als Werkstoff
Verwendung, dies aufgrund des Gewichts, der Korrosions-Unanfälligkeit, und nicht zuletzt
aufgrund der grossen Freiheiten in der Formgebung. Der Tank 11 ist durch einen Deckel
12 verschlossen und kann durch die vom Deckel verschlossene Öffnung befüllt oder auch
entleert werden. Von aussen zugänglich sind eine Pumpeneinheit 20 und ein Druckspeicher
oder Windkessel 30 angeordnet. An einem Auslassanschluss 201 kann ein Sprühkopf angeschlossen
werden. Der Auslassanschluss 201 weist zur Seite. Dabei kann die Orientierung, in
der die Pumpeneinheit am Sprühgerät montiert ist, derart geändert werden, dass der
Auslassanschluss 201 wahlweise nach rechts oder links zeigt. Dazu weist ein Zylindergehäuse
der Pumpeneinheit zwei in Umfangsrichtung gegenüberliegend angeordnete Kopplungselemente
202 auf. Die Pumpeneinheit kann mit einem dieser Kopplungselemente mit dem Tank und/oder
dem Rahmen verbunden werden. Der Druckspeicher 30 steht mit dem Ausgangsanschluss
201 der Zylindereinheit in Fluidverbindung und dient dem Ausgleich von Druck- und
Volumenstromschwankungen aufgrund des Pumpvorgangs mit einer Kolbenpumpe. Die Anordnung
der Pumpeneinheit aussen am Sprühgerät und die damit verbundene exzellente Zugänglichkeit
erlauben problemlose Montage- und Wartungsarbeiten an der Pumpeneinheit. Ein ergonomisch
gestalteter Pumphebel 13 ist mit einer in der vorliegenden Darstellung nicht sichtbaren,
dem Fachmann aber geläufigen, Pumpenwelle gekoppelt, die im Rahmen 10 gelagert ist,
und über einen in Verbindung mit Figur 8 näher erläuterten und dort mit dem Bezugszeichen
16 bezeichneten Antriebshebel einen in der Figur 8 mit 27 bezeichneten Kolben der
Pumpeneinheit antreibt. Dabei sind der Pumphebel 13 und die Pumpenwelle so gestaltet,
dass der Hebel an beiden axialen Enden der Pumpenwelle und damit sowohl rechts als
auch links am Rücken-Sprühgerät mit der Pumpenwelle gekoppelt werden kann.
[0028] Figur 2 zeigt eine Zylindereinheit der Pumpeneinheit 20 in einer detaillierteren
Ansicht. In einem Aussengehäuse 21 ist eine Laufbüchse 22 angeordnet. Das Aussengehäuse
ist aus einem Kunststoff hergestellt, was grosse Freiheiten in der Formgebung bei
gleichzeitig günstigen Herstellkosten ermöglicht. Die Laufbüchse hingegen besteht
aus einem Werkstoff, der abriebfester ist als der Kunststoff, und auch einen geringeren
Reibungskoeffizienten für einen innerhalb der Laufbüchse laufenden Kolben aufweist.
Als Werkstoff für die Laufbüchse kommen beispielsweise Metalle oder Keramiken in Frage,
beispielsweise Messing. Das Aussengehäuse 21 ist nahtlos einstückig ausgestaltet.
Die Laufbüchse 22 ist unlösbar und zumindest in axialer Richtung formschlüssig im
Aussengehäuse 21 gehalten. Dies kann insbesondere erreicht werden, indem die Laufbüchse
22 mit Kunststoff umspritzt wird. Die formschlüssige Integration der Laufbüchse in
der Zylindereinheit wird somit direkt beim Urformen des Aussengehäuses 21 hergestellt;
es sind keine weiteren Montageschritte notwendig. Die Fenster am Aussenumfang des
Aussengehäuses, durch die die Laufbüchse sichtbar ist, dienen beispielsweise der Fixierung
der Laufbüchse in einer Form während des Umspritzens der Laufbüchse mit Kunststoff.
Dabei erstreckt sich das Aussengehäuse in beide Richtungen über die axialen Enden
der Laufbüchse hinaus, und bildet einen Zylinderkopfbereich 23 sowie einen Zylinderfussbereich
24 aus. Die grosse Gestaltungsfreiheit des Aussengehäuses 21 aus Kunststoff ermöglicht
es, eine Vielzahl von Elementen und Merkmalen integral mit dem Aussengehäuse und damit
mit der Zylindereinheit anzuordnen und zur Verfügung zu stellen. Wie bereits im Zusammenhang
mit der Figur 1 angedeutet, sind in Umfangsrichtung gegenüberliegend zwei Kopplungselemente
202 angeordnet. Im Zylinderkopfbereich sind zwei Auslassanschlüsse 201 und 203 zur
Verfügung gestellt. Der Ausgangsanschluss 201 kragt im Zylinderkopfbereich seitlich
von der Zylindereinheit aus und ist mit einem Aussengewinde versehen, zum Anschluss
eines Sprühkopfes. Der Ausgangsanschluss 203 umfasst ein Innengewinde am oberen Ende
des Zylinderkopfbereichs 23. Über dieses Innengewinde kann der Druckspeicher angeschlossen
werden. Im Zylinderkopfbereich erstreckt sich weiterhin eine Durchgangsöffnung 206
quer durch die Zylindereinheit. Diese dient, wie unten dargelegt ist, zum Anschluss
an den Tank. Im Zylinderfussbereich sind in Umfangsrichtung einander gegenüberliegend
Schlitze 205 angeordnet, durch die der in Verbindung mit der Figur 1 genannte und
in der Figur 8 näher erläuterte Antriebshebel zum Antrieb eines Kolbens innerhalb
der Laufbüchse 22 hindurchgeführt werden kann. Ein Schmierstoffanschluss 204 ermöglicht
die Zuführung von Schmiermittel zur Schmierung des Kolbens.
[0029] Figur 3 zeigt eine erste Schnittdarstellung der Zylindereinheit. Wie in der Zusammenschau
mit Figur 8 deutlich wird, ist vorgesehen, dass innerhalb der Laufbüchse ein Kolben
laufen soll, der in der vorliegenden Darstellung wie auch in der Darstellung der Figur
4 aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht gezeigt ist. In der Darstellung der Figur
8 ist der Kolben eingezeichnet und mit Bezugszeichen 27 bezeichnet. Die Laufbüchse
22 ist ein Hohlzylinder, der axial durch eine kopfseitige Endkante 221 und eine fussseitige
Endkante 222 begrenzt ist. Die kopfseitige Endkante der Laufbüchse ist von dem Aussengehäuse
umschlossen, derart, dass sich am kopfseitigen Ende der Laufbüchse das Aussengehäuse
21 mit einem Bereich 214 in das Innere der Laufbüchse hinein erstreckt. Dabei verjüngt
sich dieser Bereich 214 in seiner radialen Erstreckung in Richtung zum Zylinderfuss
hin keilförmig. Wenn nun innerhalb der Laufbüchse durch eine Aufwärtsbewegung eines
Kolbens Druck aufgebaut wird, wird der Bereich 214 des Aussengehäuses gegen die Innenseite
der Laufbüchse gedrückt und unterstützt somit eine Abdichtung zwischen der Laufbüchse
und dem Aussengehäuse an dem vom Aussengehäuse umschlossenen kopfseitigen Ende der
Laufbüchse. Das Aussengehäuse schliesst weiterhin den innerhalb der Laufbüchse gebildeten
Zylinder zur Zylinderkopfseite hin ab. Am fussseitigen Ende der Laufbüchse weist das
Aussengehäuse eine Verkleinerung des Innenquerschnitts auf, wodurch ein Sims 211 ausgebildet
ist, der die fussseitige Endkante 222 der Laufbüchse 22 in radialer Richtung wenigstens
teilweise überdeckt. Der Sims 211 stützt die Laufbüchse zum Zylinderfuss hin ab. Somit
ist die Laufbüchse 22 in axialer Richtung formschlüssig und unlösbar in dem nahtlos
einstückigen Aussengehäuse gehalten, und gleichzeitig ist am kopfseitigen Ende der
Laufbüchse eine Abdichtung zwischen der Laufbüchse und dem Aussengehäuse realisiert.
Der Sims 211 ist in Umfangsrichtung unterbrochen, und ist durch in Umfangsrichtung
alternierend angeordnete Rippen 212 und Nuten 213 ausgebildet. Die Nuten ermöglichen
es, während des Umspritzens der Laufbüchse mit Kunststoff die Laufbüchse von der Zylinderfussseite
her zu fixieren. Weiterhin sind in der vorliegenden Darstellung die sich in Umfangsrichtung
gegenüberliegenden Kopplungselemente 202 und Schlitze 205 gut zu erkennen. Im Zylinderkopfbereich
23 der Zylindereinheit ist eine Kavität 207 ausgebildet. Diese steht mit Auslasskanälen
218 und 219 in Fluidverbindung. Dabei erstreckt sich der Auslasskanal 218 zum Ausgangsanschluss
203, während sich der Auslasskanal 219, wie in der Figur 4 ersichtlich, zum Ausgangsanschluss
201 erstreckt. Zwischen der Kavität 207 und dem kopfseitigen Ende der Laufbüchse erstreckt
sich die Durchgangsöffnung 206 quer durch die Zylindereinheit. Überströmkanäle 216,
welche in Verbindung mit der Figur 4 näher erläutert werden, ermöglichen ein Überströmen
von Fluid zwischen der Kavität 207 und dem im Inneren der Laufbüchse gebildeten Zylinder.
Ein Einlasskanal 215 erstreckt sich zwischen der der Durchgangsöffnung 206 und der
Kavität 207 und stellt eine Fluidverbindung zwischen der Durchgangsöffnung 206 und
der Kavität 207 her.
[0030] Figur 4 zeigt einen Längsschnitt durch die Zylindereinheit in einer gegenüber der
Darstellung der Figur 3 um 90° gedrehten Schnittebene. Gut erkennbar ist in dieser
Darstellung, wie sich der Auslasskanal 219 in den Ausgangsanschluss 201 hinein erstreckt.
Weiterhin sind die Überströmkanäle 216 erkennbar, welche seitlich an der Durchgangsöffnung
206 vorbeigeführt sind und eine Fluidverbindung zwischen dem Zylinder und der Kavität
207 darstellen. Rippen 217, welche axial innerhalb des Aussengehäuses im Zylinderkopfbereich
23 und im Inneren der Kavität 207 verlaufen, bilden eine Aufnahme bzw. einen Sitz
für ein Steuerorgan. Das Steuerorgan selbst ist aus Gründen der Übersichtlichkeit
in der vorliegenden Darstellung nicht gezeigt. In der Figur 8 ist ein Beispiel für
ein derartiges Steuerorgan dargestellt und mit dem Bezugszeichen 29 bezeichnet. Das
Steuerorgan ist auf dem Fachmann an sich bekannte Weise geeignet, eine Einlassströmung
durch den Einlasskanal 215 und die Überströmkanäle 216 in den Zylinder sowie durch
die Überströmkanäle 216 aus dem Zylinder und in die Auslasskanäle 218 und 219 zu steuern.
Dabei ist das Steuerorgan, was dem Fachmann ebenfalls geläufig ist, derart ausgestaltet,
dass ein Strömungsweg zwischen dem Einlasskanal 215 und dem Zylinder freigegeben wird,
wenn der Druck innerhalb des Zylinders kleiner ist als derjenige in einem mit dem
Einlasskanal 215 verbundenen Tank, während ein Strömungsweg zwischen den Zylinder
und den Auslasskanälen 218 und 219 freigegeben wird wenn der Druck innerhalb des Zylinders
grösser ist als derjenige in einem an den Ausgangsanschluss 203 angeschlossenen Druckspeicher.
[0031] Figur 5 zeigt einen Querschnitt durch die Zylindereinheit im Bereich des Zylinderfusses,
wie er in der Figur 3 bei V - V angedeutet ist. Erkennbar sind in diesem Querschnitt
die in Umfangsrichtung alternierend angeordneten Rippen 212, welche die Laufbüchse
22 radial überdecken, und Nuten 213. Das Innenprofil des Zylinderfussbereichs des
Aussengehäuses 21 ähnelt einer Keilnabe. Im Weiteren ist in dieser Darstellung gut
zu erkennen, wie die Überströmkanäle 216 in den Zylinder münden.
[0032] Figur 6 zeigt einen Querschnitt durch die Zylindereinheit im Bereich des Zylinderkopfes,
wie er in der Figur 3 bei VI - VI angedeutet ist. Gut erkennbar sind die Überströmkanäle
216, die seitlich an der Durchgangsöffnung 206 vorbeigeführt sind, sowie der Einlasskanal
215, der von der Durchgangsöffnung abzweigt.
[0033] Die Figur 7 zeigt eine detailliertere Ansicht des kopfseitigen Endes der Laufbüchse
22. Wie bereits erwähnt, ist eine kopfseitige Endkante 221 der Laufbüchse vom Aussengehäuse
umschlossen, derart, dass sich ein Bereich 214 des Aussengehäuses keilförmig ins Innere
der Laufbüchse hinein erstreckt. Weiterhin ist im Bereich des kopfseitigen Endes der
Laufbüchse an deren Aussenseite eine umlaufende Nut eingearbeitet. Beim Umspritzen
der Laufbüchse mit Kunststoff fliesst Kunststoff in diese umlaufende Nut ein. Somit
wird eine Hinterschneidung 223 zwischen der Laufbüchse und dem Aussengehäuse hergestellt,
welche einerseits die axiale Fixierung der Laufbüchse im Aussengehäuse und andererseits
die Abdichtung zwischen der Laufbüchse und dem Aussengehäuse weiter unterstützt und
verbessert. Im Zylinder weist das Aussengehäuse weiterhin einen Anschlag 207 für den
Kolben auf, der verhindert, dass der Kolben in den keilförmigen Bereich 214 getrieben
und dort blockiert und beschädigt wird.
[0034] Figur 8 schliesslich zeigt eine Schnittdarstellung durch den unteren Teil eines Sprühgeräts
der Art wie es in der Figur 1 gezeigt ist. Innerhalb des Tanks 11 befindet sich ein
Ansaugrohr 14, welches sich von einer Rückwand des Tanks in den Tank hinein erstreckt
und weiter nach unten nahezu bis zum Boden des Tanks geführt ist. Damit ist es möglich,
über das Ansaugrohr 14 den Tank praktisch vollständig zu entleeren. Im waagerechten
Teil des Ansaugrohrs ist ein Filter 15 angeordnet. In der bereits im Zusammenhang
mit der Figur 1 beschriebenen Weise sind eine Pumpeneinheit 20 und ein Druckspeicher
30 aussen am Tank befestigt. Innerhalb der Zylindereinheit der Pumpeneinheit ist ein
Kolben 27 angeordnet. Dieser ist mit einem Pleuel 25 gekoppelt, welches nach unten
aus der Laufbüchse der Pumpeneinheit heraus und in den Zylinderfussbereich der Pumpeneinheit
hineinragt. Der Pleuel ist mit einem Antriebshebel 16 gekoppelt, welcher wiederum
mit einer Antriebswelle gekoppelt ist, die im Rahmen 10 gelagert ist und an die sich
der Pumphebel 13 aus der Darstellung der Figur 1 anschliesst. Der Antriebshebel 16
ist dabei durch einen der Schlitze im Zylinderfussbereich des Aussengehäuses hindurchgeführt.
Durch eine oszillierende Auf- und Abbewegung des Pumphebels wird auf diese Weise der
innerhalb des Zylinders bzw. der Laufbüchse der Pumpeneinheit 20 angeordnete Kolben
bewegt. Durch die in anderen Figuren mit 206 bezeichnete Durchgangsöffnung der Zylindereinheit
hindurch erstreckt sich ein kanüliertes Gewindeelement 17, welches sich koaxial an
den waagerechten Teil des Ansaugrohrs 14 anschliesst und das auf geeignete Weise durch
eine Verschraubung mit dem Tank 11 verbunden ist. Die Verschraubung des Gewindeelementes
17 durch die Durchgangsöffnung in der Zylindereinheit hindurch fixiert gleichzeitig
die Pumpeneinheit 20 am Tank 11. Die zentrale Längsbohrung 171 des Gewindeelementes
17 schliesst dabei an den Filter 15 an. Über eine Querbohrung 172 steht die zentrale
Längsbohrung 171 mit dem Einlasskanal 215 der Zylindereinheit in Fluidverbindung.
Im Zylinderkopfbereich der Pumpeneinheit bzw. der Zylindereinheit ist ein geeignetes
Steuerorgan 29 eingebaut. Dies kann spezifischer ein Ventil sein. Das Steuerorgan
bzw. Ventil 29 ist derart konfiguriert, um die Strömung im Zylinderkopf der Pumpeneinheit
wie folgt zu steuern: Bei einer Abwärtsbewegung des Kolbens wird Sprühgut aus dem
Tank 11 über den Filter 15 sowie durch die zentrale Längsbohrung 171, die Querbohrung
172, den Ansaugkanal 215 sowie die in anderen Figuren dargestellten Überströmkanäle
216 von der Pumpeneinheit 20 angesaugt und bei einer Aufwärtsbewegung des Kolbens
in den Druckspeicher 30 oder zu einem Sprühkopf gefördert.
[0035] Obschon der Gegenstand der vorliegenden Beschreibung anhand ausgewählter Ausführungsbeispiele
erläutert wurde, sollen diese nicht einer Einschränkung der beanspruchten Erfindung
dienen. Die Ansprüche umfassen Ausführungsformen, die nicht explizit dargestellt sind,
und Ausführungsformen, die von den gezeigten Beispielen abweichen, sind dennoch von
den Ansprüchen gedeckt.
1. Zylindereinheit, welche sich zwischen einem Zylinderfussende und einem Zylinderkopfende
erstreckt, umfassend eine Laufbüchse (22) und ein Aussengehäuse (21), wobei das Aussengehäuse
aus einem Kunststoff besteht und die Laufbüchse aus einem von dem Werkstoff des Aussengehäuses
verschiedenen Werkstoff besteht, wobei die Laufbüchse radial innerhalb des Aussengehäuses
angeordnet und unlösbar zumindest in axialer Richtung formschlüssig in dem Aussengehäuse
gehalten ist, wobei weiterhin das Aussengehäuse nahtlos einstückig ist, und wobei
sich das Aussengehäuse am Zylinderkopfende axial über die Laufbüchse hinaus erstreckt
und einen Zylinderkopfbereich (23) ausbildet,
wobei die Laufbüchse (22) in axialer Richtung eine kopfseitige Endkante (221) und
eine fussseitige Endkante (222) aufweist, wobei die kopfseitige Endkante (222) von
dem Aussengehäuse umschlossen ist, derart, dass sich am kopfseitigen Ende der Laufbüchse
das Aussengehäuse in das Innere der Laufbüchse hinein erstreckt, wodurch die Laufbüchse
zum Zylinderkopfende hin axial in dem Aussengehäuse abgestützt ist,
und wobei die Laufbüchse und das Aussengehäuse derart gestaltet sind, dass die Laufbüchse
zum Zylinderfussende hin axial in dem Aussengehäuse abgestützt ist.
2. Zylindereinheit gemäss dem vorstehenden Anspruch, wobei das Aussengehäuse in seinem
axialen Verlauf vom Zylinderkopfende zum Zylinderfussende im Bereich des zylinderfussseitigen
Endes der Laufbüchse eine Verkleinerung seines Innenquerschnitts aufweist, wodurch
ein Sims (211) ausgebildet ist, der eine radiale Überschneidung mit der Laufbüchse
(22) aufweist, wobei die Laufbüchse (22) an dem Sims axial abgestützt ist.
3. Zylindereinheit gemäss einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der Sims (211) in Umfangsrichtung
wenigstens eine Unterbrechung aufweist.
4. Zylindereinheit gemäss einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die fussseitige Endkante
(222) der Laufbüchse (22) wenigstens an einem Teil ihres Umfangs von dem Aussengehäusse
(21) überdeckt ist.
5. Zylindereinheit gemäss einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Aussengehäuse (21)
sich im Bereich des Zylinderfusses (24) als Hohlkörper axial vom fussseitigen Ende
der Laufbüchse (22) erstreckt und an einer Innenwand axial verlaufende Rippen (212)
aufweist, wobei eine lichte Weite der Rippen kleiner ist als eine äussere Querschnittsabmessung
der Laufbüchse (22), derart, dass die Laufbüchse zum Zylinderfuss hin von den Rippen
axial abgestützt ist.
6. Zylindereinheit gemäss einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Laufbüchse (22)
wenigstens eine Hinterschneidung (223) mit dem Aussengehäuse (21) aufweist, welche
Hinterschneidung insbesondere an einer äusseren Mantelfläche der Laufbüchse angeordnet
ist.
7. Zylindereinheit gemäss einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der Bereich (214) des
Aussengehäuses, der sich am Zylinderkopfende (221) der Laufbüchse (22) in die Laufbüchse
hinein erstreckt, an der Innenfläche der Laufbüchse anliegt und in seiner Erstreckung
in Richtung zum Zylinderfussende hin mit seiner radialen Dicke keilförmig verjüngt
ausgeführt ist.
8. Zylindereinheit gemäss einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Aussengehäuse (21) im Zylinderkopfbereich (23) wenigstens einen Einlasskanal
(215) und einen Auslasskanal (218, 219) aufweist, welche beide mit einem Innenvolumen
der Laufbüchse in Fluidverbindung stehen.
9. Zylindereinheit gemäss dem vorstehenden Anspruch, wobei im Zylinderkopfbereich (23)
wenigstens ein Steuerorgan (29) angeordnet ist, welches dazu ausgebildet und konfiguriert
ist, um einen Einlassfluidstrom vom Einlasskanal (215) zum Inneren der Laufbüchse
und/oder einen Auslassfluidstrom von Inneren der Laufbüchse zu einem Auslasskanal
(218, 219) selektiv freizugeben und abzusperren.
10. Zylindereinheit gemäss einem der beiden vorstehenden Ansprüche, wobei im Zylinderkopfbereich
(23)
an einem zylinderkopfseitigen Ende des Aussengehäuses eine Kavität (207) angeordnet
ist, welche mit wenigstens einem Auslasskanal (218, 219) in Fluidverbindung steht;
in dem Aussengehäuse (21) zwischen der Kavität (207) und dem kopfseitigen Ende der
Laufbüchse eine Durchgangsöffnung (206) ausgebildet ist, welche sich quer durch die
Zylindereinheit erstreckt, wobei sich ein Einlasskanal (215) zwischen der Durchgangsöffnung
(206) und der Kavität (207) erstreckt; und
wenigstens ein Überströmkanal (216) ausgebildet ist, der sich seitlich an der Durchgangsöffnung
(206) vorbei erstreckt und mit dem Inneren der Laufbüchse (22) in Fluidverbindung
steht.
11. Zylindereinheit gemäss einem der vorstehenden Ansprüche, wobei aussen am Aussengehäuse
(21) ein Kopplungselement (202) angeordnet ist, welches insbesondere integral mit
dem Aussengehäuse ausgestaltet ist, und wobei insbesondere an einem Aussenumfang des
Aussengehäuses zwei zueinander um mehr als 90° in Umfangsrichtung versetzte Kopplungselemente
angeordnet sind.
12. Zylindereinheit gemäss einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Aussengehäuse in
einem Zylinderfussbereich (24), der sich zylinderfussseitig axial über die Laufbüchse
(22) hinaus erstreckt, geschlitzt ist, und wobei insbesondere wenigstens zwei Schlitze
(205) in Umfangsrichtung des Aussengehäuses voneinander beabstandet angeordnet sind.
13. Zylindereinheit gemäss einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Zylindereinheit
durch Umspritzen der Laufbüchse mit Kunststoff hergestellt ist.
14. Pumpeneinheit (20), umfassend eine Zylindereinheit gemäss einem der vorstehenden Ansprüche
sowie einen innerhalb der Laufbüchse beweglich angeordneten Kolben (27), wobei der
Kolben mit einem Pleuel (25) gekoppelt ist, wobei der Pleuel zum Zylinderfuss hin
axial aus der Laufbüchse herausragt.
15. Sprühgerät (1), umfassend eine Pumpeneinheit (20) gemäss dem vorstehenden Anspruch,
und weiterhin umfassend einen Tank (10), wobei der Tank mit einem Einlasskanal (215)
der Zylindereinheit in Fluidverbindung steht.