[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Siebmaschine zum Trennen eines pulverförmigen
Materials, mit einem Einlass für das pulverförmige Material, einem auf einem Träger
gehaltenen Sieb, einem ersten Auslass für das Überkorn und einem zweiten Auslass für
das durch das Sieb durchgefallene Gutkorn, wobei der Träger einen Rahmen umfasst,
an dem das Sieb gespannt ist, und der Träger über einen Ultraschallkonverter bewegbar
ist, und ein Verfahren zum Sieben von pulverförmigem Material in einer Siebmaschine.
[0002] Die
DE 10 2006 047 592 B4 offenbart eine Vorrichtung zur Reinigung eines in einem Siebrahmen eingefassten Siebgewebes
mittels Ultraschall, bei dem ein Ultraschall-Konverter über einem auf dem beweglichen
Teil des Siebrahmens angeordneten Schallleiter das Sieb zu Schwingungen anregt. Hierbei
ist der Schallleiter durch das Oberteil entkoppelt durchgeführt. Solche Ultraschall-Konverter
können das Sieb durch die Bewegung reinigen, wobei die Streben das Sieb nur lokal
anregen.
[0003] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Siebmaschine zu schaffen, mittels
der eine verbesserte Abreinigung eines Siebes ermöglicht wird, und ein Verfahren zum
Sieben von pulverförmigem Material zu schaffen, das ein effektives Sieben ermöglicht.
[0004] Diese Aufgabe wird mit einer Siebmaschine mit den Merkmalen des Anspruches 1 sowie
einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruches 13 gelöst.
[0005] Bei der erfindungsgemäßen Siebmaschine wird das pulverförmige Material auf ein Sieb
gegeben, das an einem Träger gespannt ist, wobei der Träger einen Rahmen und einen
innerhalb des Rahmens angeordneten Halter aufweist, an dem ein Ultraschallkonverter
über einen Schallleiter angeschlossen ist, wobei der Halter über mehrere Streben mit
dem Rahmen verbunden ist. Durch diese Gestaltung des Trägers kann der Ultraschallkonverter
das Sieb in einer größeren Fläche reinigen, da der Träger angetrieben wird und die
Bewegung des Trägers über verschiedene Bereiche in das Sieb eingeleitet wird. Dadurch
kann der Ultraschallkonverter das Sieb großflächig abreinigen.
[0006] Der Träger ist vorzugsweise plattenförmig mit Öffnungen ausgebildet, an denen das
Sieb zumindest teilweise gespannt ist. Das Sieb und der Träger können dabei rechteckförmig
in Draufsicht ausgebildet sein, wobei der Träger das Sieb vorzugsweise an einer Stirnseite
überragt, und an dem überragenden Abschnitt eine Öffnung zum Entsorgen des Überkorns
zu dem Auslass für das Überkorn ausgebildet ist. Alternativ kann die Öffnung zum Entsorgen
des Überkorns nicht innerhalb des Rahmens des Trägers, sondern außerhalb gebildet
sein.
[0007] Für eine einfache Herstellung des Trägers kann dieser vorzugsweise einstückig ausgebildet
sein, beispielsweise aus einem Metallblech, insbesondere aus einem Stahlblech. Die
Dicke des Trägers kann beispielsweise zwischen 1,5 mm bis 5 mm, vorzugsweise 2 bis
4 mm, betragen, so dass über den Träger das Sieb stabil abgestützt ist. Das Sieb kann
durch Verkleben an dem Träger festgelegt sein.
[0008] Von dem mittigen Halter erstrecken sich vorzugsweise mehrere Streben sternförmig
zu dem Rahmen, insbesondere können vier bis acht Streben zur Verbindung des mittigen
Halters mit dem äußeren Rahmen vorgesehen sein. Der Halter kann dabei exakt an einem
symmetrischen Mittelpunkt des Trägers vorgesehen sein, aber auch eine außermittige
Anordnung innerhalb des Rahmens ist möglich.
[0009] Die Siebmaschine umfasst bevorzugt zusätzlich einen Förderantrieb, um das pulverförmige
Material auf dem Sieb von dem Einlass zu dem ersten Auslass für das Überkorn zu fördern.
Der Förderantrieb kann dabei ein Gehäuse der Siebmaschine bewegen, um das pulverförmige
Material auf dem Sieb in kleinen Schritten vom Einlass zum ersten Auslass zu fördern,
sofern es nicht durch das Sieb fällt. Dadurch überlagern sich die Bewegungen des Förderantriebes
und die Bewegung des Siebes durch den Ultraschallkonverter zum Abreinigen des Siebes.
[0010] Das Sieb kann beispielsweise zum Trennen von pulverförmigem Material, insbesondere
Metallpulver, beispielsweise Aluminiumpulver für 3D-Drucker, ausgebildet sein. Die
Öffnungen des Siebes können in beide Richtungen eine Erstreckung von beispielsweise
zwischen 10 µm bis 200 µm, insbesondere zwischen 50 µm bis 100 µm, besitzen, wobei
die Größe der Öffnungen allerdings vom konkreten Anwendungsfall abhängt.
[0011] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird das pulverförmige Material zu einem Einlass
zugeführt und auf ein an einem Träger gehaltenes Sieb gegeben. Das Sieb wird zum Fördern
des pulverförmigen Materials bewegt, wobei zusätzlich das Sieb durch einen Ultraschallkonverter
gereinigt wird. Der Ultraschallkonverter ist in Draufsicht in einem mittleren Bereich
an einem Halter mit dem Träger verbunden, so dass das pulverförmige Material aufgeteilt
wird. Das durch das Sieb gefallene Gutkorn wird an einem zweiten Auslass entfernt,
während das über das Sieb geförderte Überkorn an einem ersten Auslass entfernt wird.
[0012] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die
beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Siebmaschine;
- Figur 2
- eine Schnittansicht durch die Siebmaschine der Figur 1, und
- Figuren 3A und 3B
- zwei Ansichten eines Trägers der Siebmaschine der Figur 1.
[0013] Eine Siebmaschine 1 zum Sieben eines pulverförmigen Materials umfasst einen Einlass
2 zur Aufgabe des pulverförmigen Materials auf ein Sieb, das an einem Träger 8 gehalten
ist. Die Siebmaschine 1 besitzt ein Gehäuse mit einem Unterteil 3 zum Auffangen des
gesiebten Gutkorns, wobei an dem Unterteil 3 ein Auslass 10 für das Gutkorn vorgesehen
ist. Das Unterteil 3 umfasst ein Verbindungsteil 4, das mit einem Förderantrieb verbunden
ist, um das Gehäuse der Siebmaschine 1 zu bewegen und das pulverförmige Material auf
dem Sieb von einem Einlass 2 zu einem Auslass 9 für das Überkorn zu fördern. Ein solcher
Förderantrieb kann das pulverförmige Material schrittweise auf dem Sieb fördern.
[0014] Die Siebmaschine 1 umfasst eine auf dem Unterteil 3 angeordnete Abdeckung oder Oberteil
5, an der ein oder mehrere Sichtfenster 6 vorgesehen sind. Das Oberteil 5 ist abgedichtet
an dem Unterteil 3 angeordnet, und der Innenraum des Gehäuses kann mit einem Gas,
insbesondere einem Inertgas, befüllt sein.
[0015] Durch das Oberteil 5 ist ferner ein Schallleiter 11 durchgeführt, der das Sieb abreinigen
soll und mit einem Ultraschallkonverter 7 verbunden ist. Hierfür ist der Schallleiter
11 entkoppelt durch das Oberteil 5 durchgeführt und mit dem Träger 8 fest verbunden.
Der Ultraschallkonverter 7 kann somit über den Schallleiter 11 den Träger 8 bewegen,
an dem das Sieb aufgespannt ist, wobei sich die Bewegungen des Ultraschallkonverters
7 und die des Förderantriebs überlagern.
[0016] In den Figuren 3A und 3B ist der Träger 8 im Detail dargestellt. Der Träger 8 in
einstückig ausgebildet und weist eine Dicke zwischen 1,5 mm bis 5 mm, insbesondere
2 mm bis 4 mm, auf. Der Träger 8 umfasst einen äußeren Rahmen 13, der in Draufsicht
rechteckförmig ausgebildet ist und mindestens doppelt so lang wie breit ist. In einem
mittleren Bereich des Rahmens 13 ist ein Halter 12 vorgesehen, der als Knotenpunkt
ausgebildet ist und mit dem Schallleiter 11 verbunden ist. Der Halter 12 ist mittig
in dem Rahmen 13 angeordnet und über eine Vielzahl von sternförmig angeordneten Streben
14 mit dem Rahmen 13 verbunden. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind sechs
Streben 14 von dem Halter 12 mit dem Rahmen 13 vorgesehen, wobei die Anzahl der Streben
14 variiert werden kann, beispielsweise können vier bis acht Streben 14 vorgesehen
werden. Das Sieb ist auf dem Träger 8 gespannt, insbesondere verklebt, und dabei sowohl
an den Streben 14 als auch an dem Rahmen 13 fixiert. Das Sieb überdeckt den Träger
8 dabei nicht vollständig, sondern an einer Stirnseite ist eine Öffnung 16 ausgebildet,
die auf der zu dem Halter 12 gewandten Seite durch eine Querstrebe 17 begrenzt ist.
An dieser Querstrebe 17 ist ein stirnseitiges Ende des Siebes fixiert. Dadurch kann
das Überkorn, das auf dem Sieb gefördert wird, bei Übertreten der Querstrebe 17 durch
die Öffnung 16 in den Auslass 9 für das Überkorn fallen.
[0017] Das pulverförmige Material wird zunächst in den Einlass 2 eingegeben, und beispielsweise
in einer Inertgas-Atmosphäre gefördert. Dann wird das pulverförmige Material über
das Sieb durch den Förderantrieb zu der Öffnung 16 gefördert, wobei das kleinere Gutkorn
durch das Sieb fällt und nur das größere Überkorn in die Öffnung 16 zu dem Auslass
9 für das Überkorn gefördert wird. Das Sieb wird während des Siebvorganges leicht
verstopft, so dass durch den Ultraschallkonverter 7 eine Abreinigung erzeugt wird,
indem der Träger 8 über den Ultraschallkonverter 7 bewegt wird, was zu einer Reinigung
des Siebes führt. Das durch das Sieb gefallene Gutkorn wird dann über den Auslass
10 weiterverarbeitet.
[0018] Der Träger 8 mit dem Sieb ist vorzugsweise geneigt zur Horizontalen ausgerichtet,
so dass das pulverförmige Material auf dem Sieb bergauf gefördert wird. Der Neigungswinkel
des Trägers mit dem Sieb liegt beispielsweise in einem Bereich von 1° bis 5°, vorzugsweise
2° bis 4°.
[0019] Eine solche Siebmaschine kann beispielsweise zum Trennen von Metallpulver eingesetzt
werden, beispielsweise für 3D-Druckanwendungen, auch im Rahmen der additiven Fertigung.
Auch in anderen Bereichen kann die Siebmaschine eingesetzt werden.
Bezugszeichenliste
[0020]
- 1
- Siebmaschine
- 2
- Einlass
- 3
- Unterteil
- 4
- Verbindungsteil
- 5
- Oberteil
- 6
- Sichtfenster
- 7
- Ultraschallkonverter
- 8
- Träger
- 9
- Auslass
- 10
- Auslass
- 11
- Schallleiter
- 12
- Halter
- 13
- Rahmen
- 14
- Strebe
- 16
- Öffnung
- 17
- Querstrebe
1. Siebmaschine (1) zum Trennen eines pulverförmigen Materials, mit einem Einlass (2)
für das pulverförmige Material, einem auf einem Träger (8) gehaltenen Sieb, einem
ersten Auslass (9) für das Überkorn und einem zweiten Auslass (10) für das durch das
Sieb durchgefallene Gutkorn, wobei der Träger (8) einen Rahmen (13) umfasst, an dem
das Sieb gespannt ist, und der Träger (8) über einen Ultraschallkonverter (7) bewegbar
ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Ultraschallkonverter (7) innerhalb des Rahmens (13) über einen Schallleiter (11)
an einem Halter (12) mit dem Träger (8) verbunden ist und der Halter (12) über mehrere
Streben (14) mit dem Rahmen (13) verbunden ist.
2. Siebmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (8) plattenförmig mit Öffnungen ausgebildet ist, an denen zumindest teilweise
das Sieb gespannt ist.
3. Siebmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass von dem Halter (12) vier bis acht Streben (40) sternförmig mit dem Rahmen (13) verbunden
sind.
4. Siebmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (8) in Draufsicht rechteckförmig ausgebildet ist.
5. Siebmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (8) einstückig ausgebildet ist.
6. Siebmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (8) aus einem Metallblech hergestellt ist.
7. Siebmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Förderantrieb vorgesehen ist, um das pulverförmige Material auf dem Sieb linear
von dem Einlass (2) zu dem ersten Auslass (9) zu fördern.
8. Siebmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Träger (8) eine Öffnung (16) ausgebildet ist, durch die das Überkorn zu dem
ersten Auslass (9) förderbar ist.
9. Siebmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sieb zur Horizontalen geneigt angeordnet ist, vorzugsweise in einem Winkel zwischen
1° und 5°.
10. Siebmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (8) eine Dicke zwischen 2 mm bis 5 mm besitzt.
11. Siebmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sieb in einem Gehäuse angeordnet ist und der Ultraschallantrieb (7) durch eine
obere Abdeckung (5) des Gehäuses durchgeführt ist.
12. Siebmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sieb Öffnungen zwischen 10 µ und 200 µ, insbesondere 50 µ bis 100 µ, besitzt.
13. Verfahren zum Sieben von pulverförmigem Material in einer Siebmaschine (1) mit den
folgenden Schritten:
- Zuführen von pulverförmigem Material an einem Einlass (2) auf ein an einem Träger
(8) gehaltenen Sieb;
- Bewegen des Siebes zum Fördern des pulverförmigen Materials entlang des Siebes zu
einer Auslassöffnung (16) an dem Träger (8);
- Reinigen des Siebes durch einen Ultraschallkonverter (7), der in Draufsicht in einem
mittleren Bereich an einem Halter (12) mit dem Träger (8) verbunden ist, und
- Entfernen des Überkorns an einem ersten Auslass (9) und des durch das Sieb gefallenen
Gutkorns an einem zweiten Auslass (10).