[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Haspelanlage zum Haspeln eines metallischen
Bandes, wobei das Band in einem Haspelständer auf einen Haspeldorn zu einem Coil gehaspelt
wird.
[0002] Metallische Bänder wie Stahlbänder werden zum Transport und zur Lagerung in der Regel
zu so genannten Coils gehaspelt. In dem gehaspelten Band wirken Rückstellkräfte, die
zu einem Enthaspeln, das heißt zu einem Aufspringen des Coils, führen können. Es sind
verschiedene Verfahren und Vorrichtungen bekannt, um ein Band zu einem Coil zu haspeln
und gegen ein Enthaspeln zu sichern.
[0003] EP 2 648 860 B1 offenbart eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Handhaben eines Metallbandes, wobei
ein Coil mit Hilfe eines Bundausfahrwagens von einem ortsfesten Haspeldorn abgezogen
und dabei von einem ersten Niederhaltearm sowie von einem zweiten Niederhaltearm,
welcher im Coilauge des Coils angreift, gegen Aufspringen gesichert wird.
[0004] EP 2 644 290 A1 offenbart ein Haspelverfahren und eine Haspelanlage für ein Band, wobei das Band
in einer Haspeleinrichtung um eine Coilachse zu einem Coil mit einer Anzahl radial
übereinander liegender Windungen gehaspelt wird. Das Coil wird noch in der Haspeleinrichtung
durch Fixieren der radial äußersten Windung mittels einer Sicherungseinrichtung relativ
zu mindestens einer weiter innen gelegenen Windung gegen ein Enthaspeln gesichert.
Das gegen ein Enthaspeln gesicherte Coil wird zusammen mit der Sicherungseinrichtung
mittels einer Beförderungseinrichtung aus der Haspeleinrichtung entnommen.
[0005] US 3 527 425 A offenbart einen Spannaufroller mit einem spreizbaren Haspeldorn zum Haspeln eines
metallischen Bandes zu einem Coil. Der Haspeldorn ist mittels eines Schlittens auf
Schienen in axialer Richtung entlang einer teleskopierbaren Antriebswelle verfahrbar,
um den Haspeldorn von dem Coil abzuziehen, wobei der eigentliche Antrieb räumlich
fixiert bleibt.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Haspelanlage zum
Haspeln eines metallischen Bandes zu einem Coil anzugeben, die insbesondere hinsichtlich
der Sicherung des Coils gegen ein Enthaspeln verbessert sind.
[0007] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
1 und eine Haspelanlage mit den Merkmalen des Anspruchs 8 gelöst.
[0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0009] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Haspeln eines metallischen Bandes wird das
Band in einem Haspelständer auf einen Haspeldorn zu einem Coil mit einem Coilauge,
durch das der Haspeldorn verläuft, gehaspelt und während des Haspelns durch wenigstens
ein Andrückelement an den Haspeldorn gedrückt. Der Haspeldorn wird nach dem Haspeln
entlang einer Längsachse des Haspeldorns wenigstens teilweise aus dem Coilauge des
Coils herausgefahren, wobei das Coil durch das wenigstens eine Andrückelement in seiner
Position gehalten und gegen ein Enthaspeln gesichert wird. Das Coil wird nach dem
Herausfahren des Haspeldorns aus dem Coilauge durch eine Sicherungsvorrichtung gegen
ein Enthaspeln gesichert, und das durch die Sicherungsvorrichtung gegen ein Enthaspeln
gesicherte Coil wird von dem wenigstens einen Andrückelement freigegeben und aus dem
Haspelständer abtransportiert.
[0010] Die Erfindung sieht also einen verfahrbaren Haspeldorn vor, der nach dem Haspeln
des Bandes ganz oder teilweise aus dem Coilauge des Coils herausgefahren wird. Es
wird also, beispielsweise im Unterschied zu dem aus
EP 2 648 860 B1 bekannten Stand der Technik, nicht das Coil von dem Haspeldorn abgezogen, sondern
der Haspeldorn wird aus dem Coil herausgezogen. Erfindungsgemäß wird das Coil nach
dem Herausziehen des Haspeldorns durch wenigstens ein Andrückelement, das auch zum
Haspeln des Bandes verwendet wird, vorübergehend gehalten und gegen ein Enthaspeln
gesichert. Zum Abtransport des Coils aus dem Haspelständer wird das Coil anschließend
durch eine Sicherungsvorrichtung gegen ein Enthaspeln gesichert. Auf diese Weise wird
das Coil nach dem Haspeln und während des Abtransports gegen ein Enthaspeln gesichert.
[0011] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass durch die Sicherungsvorrichtung
eine von dem Coilauge radial nach außen gerichtete Sicherungskraft auf das Coil ausgeübt
wird. Mit anderen Worten greift die Sicherungsvorrichtung gemäß dieser Ausgestaltung
der Erfindung von dem Coilauge aus an dem Coil an und übt eine radial nach außen gerichtete
Sicherungskraft auf das Coil aus. Diese Ausgestaltung der Erfindung nutzt aus, dass
das Coilauge nach dem Herausziehen des Haspeldorns frei ist und die Sicherungsvorrichtung
daher von dem Coilauge aus an dem Coil angreifen kann. Die Sicherung des Coils gegen
ein Enthaspeln von dem Coilauge aus ist gegenüber einer an einem Außenumfang des Coils
angereifenden Sicherung platzsparend, da keine Komponenten der Sicherungsvorrichtung
außen an dem Coil positioniert werden müssen.
[0012] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Coil auf einem Ausfahrwagen
aus dem Haspelständer abtransportiert wird. Beispielsweise wird das Coil beim Abtransport
aus dem Haspelständer auf wenigstens einem Auflager des Ausfahrwagens gelagert und
durch die Sicherungsvorrichtung gegen das wenigstens eine Auflager gedrückt. Dies
ermöglicht eine Sicherung des Coils gegen ein Enthaspeln bei einem Abtransport des
Coils auf einem Ausfahrwagen.
[0013] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass jedes Andrückelement als
eine Andrückrolle ausgebildet ist, die an das Coil angestellt wird, um das Coil zu
halten und gegen ein Enthaspeln zu sichern. Andrückrollen sind besonders geeignete
Andrückelemente, da sie vorteilhaft auch das Haspeln des Bandes unterstützen können,
insbesondere wenn sie um ihre Längsachsen drehbar ausgeführt sind.
[0014] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Haspeldorn einen veränderbaren
Durchmesser in einer zu seiner Längsachse senkrechten Ebene aufweist und der Durchmesser
des Haspeldorns vor und bei dem Herausfahren des Haspeldorns aus dem Coilauge verkleinert
wird. Die Verkleinerung des Durchmessers des Haspeldorns vereinfacht vorteilhaft das
Herausfahren des Haspeldorns aus dem Coilauge des Coils, da sie eine Reibung zwischen
dem Haspeldorn und dem Coil während des Herausfahrens des Haspeldorns aus dem Coilauge
vermeidet oder wenigstens reduziert.
[0015] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Haspeldorn während des
Haspelns durch einen Motor über ein Getriebe um seine Längsachse gedreht wird und
der Motor und das Getriebe bei dem Herausfahren des Haspeldorns aus dem Coilauge gemeinsam
mit dem Haspeldorn verfahren werden. Das gemeinsame Verfahren des Haspeldorns, des
Motors und des Getriebes ermöglicht gegenüber einer ortsfesten Anordnung des Motors
und des Getriebes die Übertragung höherer Drehmomente, da keine teleskopierbare Antriebswelle
vorgesehen werden muss, um den Haspeldorn anzutreiben. Dadurch sind insbesondere ein
Haspeln von Bändern, die aus höherfesten Materialien gefertigt sind, und/oder eine
Herstellung von Coils mit höheren Coilgewichten möglich.
[0016] Eine erfindungsgemäße Haspelanlage zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens
umfasst einen Haspelständer, in dem das Band zu dem Coil haspelbar ist, einen Haspeldorn,
der zwischen einer ersten Endstellung, in der er in den Haspelständer eingefahren
ist, und einer zweiten Endstellung, in der er wenigstens teilweise aus dem Haspelständer
herausgefahren ist, entlang seiner Längsachse verfahrbar ist, wenigstens ein Andrückelement,
das in dem Haspelständer an das Coil andrückbar ist, um das Band während des Haspelns
an den Haspeldorn zu drücken und das Coil nach dem Haspeln in seiner Position zu halten
und gegen ein Enthaspeln zu sichern, und eine Sicherungsvorrichtung, durch die das
Coil während des Abtransports des Coils aus dem Haspelständer gegen ein Enthaspeln
sicherbar ist.
[0017] Eine erfindungsgemäße Haspelanlage ermöglicht die Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens. Die Vorteile einer erfindungsgemäßen Haspelanlage entsprechen daher den
oben bereits genannten Vorteilen des erfindungsgemäßen Verfahrens und werden hier
nicht noch einmal gesondert aufgeführt.
[0018] Eine Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Haspelanlage sieht vor, dass die Sicherungsvorrichtung
einen Niederhaltearm aufweist, der in das Coilauge einfahrbar ist und mit dem eine
von dem Coilauge radial nach außen gerichtete Sicherungskraft auf das Coil ausübbar
ist. Diese Ausgestaltung der Haspelanlage ermöglicht die oben bereits genannte platzsparende
Sicherung des Coils von dem Coilauge aus.
[0019] Alternativ oder zusätzlich kann die Sicherungsvorrichtung einen Anstellarm aufweisen,
der an eine Außenoberfläche des Coils anstellbar ist und mit dem eine zu dem Coilauge
gerichtete Sicherungskraft auf das Coil ausübbar ist. Diese Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Haspelanlage kann beispielsweise vorteilhaft sein, wenn ein in das Coilauge einfahrbarer
Niederhaltearm zur Sicherung des Coils nicht ausreicht oder die Haspelanlage bereits
einen an eine Außenoberfläche des Coils anstellbaren Anstellarm aufweist, der zur
Sicherung des Coils verwendet werden kann.
[0020] Eine weitere Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Haspelanlage sieht einen Ausfahrwagen
zum Abtransport des Coils aus dem Haspelständer vor. Insbesondere kann die Sicherungsvorrichtung
an dem Ausfahrwagen angeordnet sein. Die Anordnung der Sicherungsvorrichtung an dem
Ausfahrwagen ermöglicht eine besonders platzsparende und effiziente Ausführung der
Sicherungsvorrichtung, da keine separate Verfahrvorrichtung für die Sicherungsvorrichtung
vorgesehen werden muss.
[0021] Eine weitere Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Haspelanlage sieht einen Motor und
ein Getriebe vor, mit denen der Haspeldorn um seine Längsachse drehbar ist und die
gemeinsam mit dem Haspeldorn verfahrbar sind. Eine weitere Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Haspelanlage sieht vor, dass der Haspeldorn in einer zu seiner Längsachse senkrechten
Ebene spreizbar ist und die Haspelanlage eine Spreizvorrichtung aufweist, mit der
der Haspeldorn spreizbar ist. Insbesondere kann die Spreizvorrichtung gemeinsam mit
dem Haspeldorn verfahrbar sein. Diese Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Haspelanlage
entsprechen Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens, deren Vorteile oben
bereits genannt wurden.
[0022] Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie
die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich
im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen, die im Zusammenhang
mit den Zeichnungen näher erläutert werden. Dabei zeigen:
FIG 1 eine Haspelanlage mit einem in einen Haspelständer eingefahrenen Haspeldorn,
FIG 2 die in Figur 1 gezeigte Haspelanlage mit aus dem Haspelständer teilweise herausgefahrenen
Haspeldorn,
FIG 3 eine erste Schnittdarstellung eines Ausfahrwagens, auf dem ein Coil gelagert
ist,
FIG 4 eine zweite Schnittdarstellung des in Figur 3 gezeigten Ausfahrwagens,
FIG 5 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Haspeln eines metallischen Bandes.
[0023] Einander entsprechende Teile sind in den Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen.
[0024] Die Figuren 1 bis 4 zeigen ein Ausführungsbeispiel einer Haspelanlage 1 zum Haspeln
eines metallischen Bandes zu einem Coil 3. Die Haspelanlage 1 weist unter anderem
einen Haspelständer 5, einen Haspeldorn 7, mehrere Andrückelemente 9, eine Sicherungsvorrichtung
11 und einen Ausfahrwagen 13 auf. Der Haspeldorn 7 ist zwischen einer ersten Endstellung,
in der er in den Haspelständer 5 eingefahren ist, und einer zweiten Endstellung, in
der er teilweise aus dem Haspelständer 5 herausgefahren ist, entlang einer Längsachse
15 des Haspeldorns 7 verfahrbar. Die Figuren 1 und 2 zeigen jeweils eine teilweise
geschnittene Darstellung der Haspelanlage 1 ohne die Sicherungsvorrichtung 11 und
den Ausfahrwagen 13, wobei Figur 1 den Haspeldorn 7 in seiner ersten Endstellung zeigt
und Figur 2 den Haspeldorn 7 in seiner zweiten Endstellung zeigt. Die Figuren 3 und
4 zeigen das Coil 3, die Sicherungsvorrichtung 11 und den Ausfahrwagen 13 jeweils
in einer Schnittdarstellung, wobei die Schnittebene der Figur 3 senkrecht zu einer
Coilachse 17 des Coils 3 ist und die Schnittebene der Figur 3 die Coilachse 17 enthält.
[0025] Der Haspeldorn 7 ist über ein Getriebe 19 von einem Motor 21 um seine Längsachse
15 drehbar. Ferner ist der Haspeldorn 7 in einer zu seiner Längsachse 15 senkrechten
Ebene durch eine Spreizvorrichtung 23 spreizbar. Durch das Spreizen des Haspeldorns
7 wird der Durchmesser des Haspeldorns 7 vergrößert. Die Spreizvorrichtung 23 ist
als eine Keilspreizvorrichtung ausgebildet, mit der entlang der Längsachse 15 verlaufende
Längssegmente 25 des Haspeldorns 7 nach außen spreizbar sind.
[0026] Der Haspeldorn 7, das Getriebe 19, der Motor 21 und die Spreizvorrichtung 23 sind
auf einem Verfahrschlitten 27 angeordnet, der parallel zu der Längsachse 15 des Haspeldorns
7 durch einen ersten Hydraulikzylinder 29 verfahrbar ist. Bei dem Verfahren des Haspeldorns
7 zwischen seinen beiden Endstellungen werden also der Verfahrschlitten 27, das Getriebe
19, der Motor 21 und die Spreizvorrichtung 23 mitbewegt.
[0027] Jedes Andrückelement 9 ist als eine parallel zu der Längsachse 15 des Haspeldorns
7 verlaufende Andrückrolle ausgebildet, die in dem Haspelständer 5 angeordnet und
von zwei Andrückelementlagern 31 gelagert ist. Jede Andrückrolle 9 ist über eine Kardanwelle
33 von einem Rollenantrieb 35 um ihre Längsachse drehbar und mittels eines zweiten
Hydraulikzylinders 37 senkrecht zu ihrer Längsachse verschwenkbar, um sie während
und nach dem Haspeln des Bandes in dem Haspelständer 5 an das Coil 3 anzudrücken.
Beispielsweise weist die Haspelanlage 1 fünf Andrückrollen 9 auf. Die Andrückrollen
9 sind beispielsweise jeweils an einer Anstellplatte angeordnet, die durch einen zweiten
Hydraulikzylinder 37 verschwenkbar ist.
[0028] Der Ausfahrwagen 13 weist mehrere Auflager 41 auf, auf denen ein Coil 3 zu dessen
Transport lagerbar ist. Die Auflager 41 sind hydraulisch vertikal verschiebbar, um
sie an von unten an das Coil 3 anzustellen. Ferner weist der Ausfahrwagen 13 vier
Wagenräder 43 auf, mit denen der Ausfahrwagen 13 auf Schienen 45 verfahrbar ist.
[0029] Die Sicherungsvorrichtung 11 ist an dem Ausfahrwagen 13 angeordnet. Die Sicherungsvorrichtung
11 weist einen Niederhaltearm 47 auf, der in das Coilauge 49 eines auf dem Ausfahrwagen
13 angeordneten Coils 3 einfahrbar ist und mit dem eine von dem Coilauge 49 radial
nach außen gerichtete Sicherungskraft auf das Coil 3 ausübbar ist, die das Coil 3
auf die Auflager 41 drückt, auf denen das Coil 3 gelagert ist. Der Niederhaltearm
47 ist durch zwei dritte Hydraulikzylinder 51 vertikal verschiebbar, um ihn auf den
Durchmesser des Coils 3 einzustellen und an das Coil 3 zu drücken.
[0030] Figur 5 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Verfahrens zum Haspeln eines metallischen Bandes mit einer in den Figuren 1 bis 4
gezeigten Haspelanlage 1.
[0031] In einem ersten Verfahrensschritt 61 wird der Haspeldorn 7 mittels des durch den
ersten Hydraulikzylinder 29 angetriebenen Verfahrschlittens 27 in den Haspelständer
5 eingefahren bis er seine erste Endstellung erreicht und mit der Spreizvorrichtung
23 gespreizt.
[0032] In einem zweiten Verfahrensschritt 62 wird das Band in dem Haspelständer 5 auf den
Haspeldorn 7 zu einem Coil 3 gehaspelt, wobei der Haspeldorn 7 mit dem Motor 21 über
das Getriebe 19 um seine Längsachse 15 gedreht wird. Während des Haspelns wird das
Band durch die Andrückrollen 9 an den Haspeldorn 7 gedrückt und die Andrückrollen
9 werden mit den Rollenantrieben 35 um ihre Längsachsen gedreht.
[0033] Nach dem Haspeln wird die Spreizung des Haspeldorns 7 in einem dritten Verfahrensschritt
63 durch die Spreizvorrichtung 23 aufgehoben, wobei das Coil 3 von den Andrückrollen
9 in seiner Position gehalten und gegen ein Enthaspeln gesichert wird.
[0034] In einem vierten Verfahrensschritt 64 wird der Haspeldorn 7 mittels des durch den
ersten Hydraulikzylinder 29 angetriebenen Verfahrschlittens 27 aus dem Haspelständer
5 teilweise herausgefahren bis er seine zweite Endstellung erreicht. Dabei wird das
Coil 3 weiterhin von den Andrückelementen 9 in seiner Position gehalten und gegen
ein Enthaspeln gesichert.
[0035] In einem fünften Verfahrensschritt 65 wird das Coil 3 auf dem Ausfahrwagen 13 gelagert
und durch die Sicherungsvorrichtung 11 gegen ein Enthaspeln gesichert. Dazu wird der
Ausfahrwagen 13 zunächst zu dem Coil 3 gefahren, wobei der Niederhaltearm 47 in das
Coilauge 49 eingefahren wird und Auflager 41 des Ausfahrwagens 13 unter dem Coil 3
positioniert werden. Anschließend werden die Auflager 41 von unten an das Coil 3 angestellt,
und das Coil 3 wird durch den Niederhaltearm 47 an die Auflager 41 gedrückt.
[0036] In einem sechsten Verfahrensschritt 66 wird das Coil 3 von den Andrückrollen 9 freigegeben,
das heißt die Andrückrollen 9 werden mittels der zweiten Hydraulikzylinder 37 von
dem Coil 3 weggeschwenkt.
[0037] In einem siebten Verfahrensschritt 67 wird das durch die Sicherungsvorrichtung 11
gegen ein Enthaspeln gesicherte Coil 3 mit dem Ausfahrwagen 13 aus dem Haspelständer
5 abtransportiert, beispielsweise um das Coil 3 anschließend mit Umreifungsbändern
binden und dadurch abschließend gegen ein Enthaspeln sichern zu können.
[0038] Die oben anhand der Figuren beschriebenen Ausführungsbeispiele einer Haspelanlage
1 und des erfindungsgemäßen Verfahrens können in verschiedener Weise zu weiteren Ausführungsbeispielen
modifiziert werden. Beispielsweise kann die Sicherungsvorrichtung 11 anstelle des
Niederhaltearms 47 oder zusätzlich zu dem Niederhaltearm 47 wenigstens einen Anstellarm
aufweisen, der an die Außenoberfläche des Coils 3 anstellbar ist und mit dem eine
zu dem Coilauge 49 gerichtete Sicherungskraft auf das Coil 3 ausübbar ist. Ferner
kann vorgesehen sind, dass die Sicherungsvorrichtung 11 nicht an dem Ausfahrwagen
13 angeordnet ist, sondern separat verfahrbar ist. Des Weiteren können statt Hydraulikzylindern
29, 37, 41 andere Antriebe, beispielsweise elektrische oder pneumatische Antriebe,
zum Verfahren des Verfahrschlittens 27, Schwenken der Andrückrollen 9 oder/und Einstellen
des Niederhaltearms 47 und/oder eines Anstellarms vorgesehen sein.
[0039] Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher illustriert
und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele
eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden,
ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0040]
- 1
- Haspelanlage
- 3
- Coil
- 5
- Haspelständer
- 7
- Haspeldorn
- 9
- Andrückelement
- 11
- Sicherungsvorrichtung
- 13
- Ausfahrwagen
- 15
- Längsachse
- 17
- Coilachse
- 19
- Getriebe
- 21
- Motor
- 23
- Spreizvorrichtung
- 25
- Längssegment
- 27
- Verfahrschlitten
- 29, 37, 51
- Hydraulikzylinder
- 31
- Andrückelementlager
- 33
- Kardanwelle
- 35
- Rollenantrieb
- 41
- Auflager
- 43
- Wagenrad
- 45
- Schiene
- 47
- Niederhaltearm
- 49
- Coilauge
- 61 bis 67
- Verfahrensschritt
1. Verfahren zum Haspeln eines metallischen Bandes, wobei
- das Band in einem Haspelständer (5) auf einen Haspeldorn (7) zu einem Coil (3) mit
einem Coilauge (49), durch das der Haspeldorn (7) verläuft, gehaspelt wird und während
des Haspelns durch wenigstens ein Andrückelement (9) an den Haspeldorn (7) gedrückt
wird,
- der Haspeldorn (7) nach dem Haspeln entlang einer Längsachse (15) des Haspeldorns
(7) wenigstens teilweise aus dem Coilauge (49) des Coils (3) herausgefahren wird,
wobei das Coil (3) durch das wenigstens eine Andrückelement (9) in seiner Position
gehalten und gegen ein Enthaspeln gesichert wird,
- das Coil (3) nach dem wenigstens teilweisen Herausfahren des Haspeldorns (7) aus
dem Coilauge (49) durch eine Sicherungsvorrichtung (11) gegen ein Enthaspeln gesichert
wird, und
- das durch die Sicherungsvorrichtung (11) gegen ein Enthaspeln gesicherte Coil (3)
von dem wenigstens einen Andrückelement (9) freigegeben und aus dem Haspelständer
(5) abtransportiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei durch die Sicherungsvorrichtung (11) eine von dem
Coilauge (49) radial nach außen gerichtete Sicherungskraft auf das Coil (3) ausgeübt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Coil (3) auf einem Ausfahrwagen (13) aus
dem Haspelständer (5) abtransportiert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, wobei das Coil (3) beim Abtransport aus dem Haspelständer
(5) auf wenigstens einem Auflager (41) des Ausfahrwagens (13) gelagert und durch die
Sicherungsvorrichtung (11) gegen das wenigstens eine Auflager (41) gedrückt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei jedes Andrückelement (9)
als eine Andrückrolle ausgebildet ist, die an das Coil (3) angestellt wird, um das
Coil (3) zu halten und gegen ein Enthaspeln zu sichern.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Haspeldorn (7) einen
veränderbaren Durchmesser in einer zu seiner Längsachse (15) senkrechten Ebene aufweist
und der Durchmesser des Haspeldorns (7) vor und bei dem Herausfahren des Haspeldorns
(7) aus dem Coilauge (49) verkleinert wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Haspeldorn (7) während
des Haspelns durch einen Motor (21) über ein Getriebe (19) um seine Längsachse (15)
gedreht wird und der Motor (21) und das Getriebe (19) bei dem Herausfahren des Haspeldorns
(7) aus dem Coilauge (49) gemeinsam mit dem Haspeldorn (7) verfahren werden.
8. Haspelanlage (1) zum Durchführen des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
die Haspelanlage (1) umfassend
- einen Haspelständer (5), in dem das Band zu dem Coil (3) haspelbar ist,
- einen Haspeldorn (7), der zwischen einer ersten Endstellung, in der er in den Haspelständer
(5) eingefahren ist, und einer zweiten Endstellung, in der er wenigstens teilweise
aus dem Haspelständer (5) herausgefahren ist, entlang seiner Längsachse (15) verfahrbar
ist,
- wenigstens ein Andrückelement (9), das in dem Haspelständer (5) an das Coil (3)
andrückbar ist, um das Band während des Haspelns an den Haspeldorn (7) zu drücken
und das Coil (3) nach dem Haspeln in seiner Position zu halten und gegen ein Enthaspeln
zu sichern, und
- eine Sicherungsvorrichtung (11), durch die das Coil (3) während des Abtransports
des Coils (3) aus dem Haspelständer (5) gegen ein Enthaspeln sicherbar ist.
9. Haspelanlage (1) nach Anspruch 8, wobei die Sicherungsvorrichtung (11) einen Niederhaltearm
(47) aufweist, der in das Coilauge (49) einfahrbar ist und mit dem eine von dem Coilauge
(49) radial nach außen gerichtete Sicherungskraft auf das Coil (3) ausübbar ist.
10. Haspelanlage (1) nach Anspruch 8 oder 9, wobei die Sicherungsvorrichtung (11) einen
Anstellarm aufweist, der an eine Außenoberfläche des Coils (3) anstellbar ist und
mit dem eine zu dem Coilauge (49) gerichtete Sicherungskraft auf das Coil (3) ausübbar
ist.
11. Haspelanlage (1) nach einem der Ansprüche 8 bis 10 mit einem Ausfahrwagen (13) zum
Abtransport des Coils (3) aus dem Haspelständer (5).
12. Haspelanlage (1) nach Anspruch 11, wobei die Sicherungsvorrichtung (11) an dem Ausfahrwagen
(13) angeordnet ist.
13. Haspelanlage (1) nach einem der Ansprüche 8 bis 12 mit einem Motor (21) und einem
Getriebe (19), mit denen der Haspeldorn (7) um seine Längsachse (15) drehbar ist und
die gemeinsam mit dem Haspeldorn (7) verfahrbar sind.
14. Haspelanlage (1) nach einem der Ansprüche 8 bis 13, wobei der Haspeldorn (7) in einer
zu seiner Längsachse (15) senkrechten Ebene spreizbar ist und die Haspelanlage (1)
eine Spreizvorrichtung (23) aufweist, mit der der Haspeldorn (7) spreizbar ist.
15. Haspelanlage (1) nach Anspruch 14, wobei die Spreizvorrichtung (23) gemeinsam mit
dem Haspeldorn (7) verfahrbar ist.