[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Rückgewinnung von Formsand aus einer Gießereisandmischung,
die mindestens einen Anteil an Formstoffbruchstücken oder losen Formstoffkörnern umfasst,
die bei der Entformung eines Gussteils aus einer Gießform in Folge der Zerstörung
von das Gussteil abbildenden Gießkernen oder Formteilen anfällt, welche aus dem Formsand
(F) sowie einem anorganischen Binder und einem oder mehreren Additiven zur Einstellung
der Eigenschaften des Formstoffs geformt worden sind. Bei diesem Verfahren wird die
Gießereisandmischung mit Reinigungswasser zu einer Schlemme vermischt, um die in der
Gießereisandmischung enthaltenen anorganischen Binderreste sowie vorhandenen Additive
von dem Formsand zu lösen und aus der Gießereisandmischung auszuspülen. Anschließend
wird das mit den anorganischen Binderresten kontaminierte Reinigungswasser von dem
in der Schlemme enthaltenen Formsand getrennt.
[0002] Ein derartiges Verfahren ist beispielsweise aus der
WO 2007/082747 A1 bekannt, wobei sich dieses Verfahren insbesondere zur Aufbereitung von Gießereisandmischungen
eignen soll, in denen ein anorganischer Binder, insbesondere ein Wasserglasbinder,
vorhanden ist. Bei dem bekannten Verfahren werden in einem ersten Schritt die beim
Entformen eines Gussteils aus einer so genannten "verlorenen", d.h. beim Entformen
zerstörten Form anfallenden Gießkerne oder Formteile mechanisch zerkleinert. Aus den
zerkleinerten Bruchstücken wird durch Zugabe von Wasser eine Suspension gebildet.
Darauf folgt eine Separierung der Bestandteile der Suspension. Aus dem bei der Separation
erhaltenen Formsand wird eine neue gebrauchsfertige Kern- oder Formsandmischung bereitgestellt.
Die zuerst erfolgende Zerkleinerung der Kern- und Formteilbruchstücke soll dabei dazu
dienen, Verunreinigungen, die an den Formsandkörnern, aus denen die betreffenden Kerne
und Formteile gebildet waren, haften, möglichst weitgehend von den Formsandkörnern
zu trennen. Indem anschließend den so zerkleinerten Bruchstücken Wasser zugeführt
wird, sollen sich die enthaltenen Verunreinigungen entfernen lassen und die einzelnen
Bestandteile der Mischung ihrer jeweils vorgesehenen Weiterverarbeitung zuführen lassen
Ein anderes bekanntes Dokument des Standes der Technik ist das
DE102005041519.
[0003] Vor dem Hintergrund des voranstehend erläuterten Standes der Technik hat sich die
Aufgabe ergeben, ein Verfahren anzugeben, mit dem sich eine Aufbereitung von Gießereisandmischungen
der eingangs angegebenen Art für eine Weiterverwendung kosteneffektiv, ressourcensparend
und mit erhöhter Produktivität durchführen lässt.
[0004] Die Erfindung hat diese Aufgabe durch das in Anspruch 1 angegebene Verfahren gelöst.
[0005] In Übereinstimmung mit dem eingangs erläuterten Stand der Technik dient das erfindungsgemäße
Verfahren zur Rückgewinnung von Formsand aus einer Gießereisandmischung, die mindestens
einen Anteil an Formstoffbruchstücken oder losen Formstoffkörnern umfasst, die bei
der Entformung eines Gussteils aus einer Gießform in Folge der Zerstörung von das
Gussteil abbildenden Gießkernen oder Formteilen anfällt, welche aus dem Formsand sowie
einem anorganischen Binder und einem oder mehreren Additiven zur Einstellung der Eigenschaften
des Formstoffs geformt worden sind, wobei das Verfahren die Arbeitsschritte
- a) Vermischen der Gießereisandmischung mit Reinigungswasser zu einer Schlemme, um
die in der Gießereisandmischung enthaltenen anorganischen Binderreste sowie vorhandenen
Additive von dem Formsand zu lösen und aus der Gießereisandmischung auszuspülen, und
- b) Trennen des mit den anorganischen Binderresten kontaminierten Reinigungswassers
von dem in der Schlemme enthaltenen Formsand,
umfasst.
[0006] Erfindungsgemäß beträgt nun die Prozesstemperatur der aus dem Reinigungswasser und
der Gießereisandmischung gebildeten Schlemme im Arbeitsschritt a) 80 - 100 °C.
[0007] Überraschend hat sich gezeigt, dass sich durch Einstellung einer deutlich gegenüber
der Raumtemperatur erhöhten Prozesstemperatur der in einer erfindungsgemäß aufzubereitenden
Gießereisandmischung enthaltene anorganische Binder weitestgehend vollständig in dem
zugeführten Reinigungswasser lösen lässt. Dieser Effekt setzt nach den der Erfindung
zu Grunde liegenden Erkenntnissen ein, wenn die Prozesstemperatur der Schlemme im
Arbeitsschritt a) mindestens 80 °C beträgt, wobei eine Prozesstemperatur von mindestens
80 °C in der Praxis sich besonders günstig auf die Produktivität und die Vollständigkeit
der Ablösung des anorganischen Binders von dem Formsand auswirkt. Temperaturen von
bis zu 100 °C, haben sich dabei im Hinblick auf den erforderlichen Energieeinsatz
und die Anforderungen, die von der benötigten Anlagentechnik zu erfüllen sind, als
besonders vorteilhaft erwiesen.
[0008] Das durch die Erfindung vorgegebene Temperaturfenster ist dabei so eingestellt, dass
sich die Aufbereitung der Gießereisandmischung in einen wasser- und energiesparenden
Kreislauf einbinden lässt.
[0009] Die Erfindung erlaubt es dabei, die Prozesstemperatur und die Prozesszeiten so aufeinander
abzustimmen, dass bei minimalen Kosten eine effektive Aufbereitung des anfallenden
Gießereisandes möglich ist. So haben praktische Erprobungen gezeigt, dass bei Prozesstemperaturen,
die in einem Temperaturfenster von 80 - 100 °C liegen, die Trennung des Formsands
von dem anorganischen Binder in besonders kurzen Prozesszeiten erfolgen kann. So lässt
sich das Durchmischen der Gießereisandmischung mit dem Reinigungswasser unter Ausbildung
einer Schlemme und damit einhergehendes Lösen und Ausspülen der anorganischen Binderreste
(Arbeitsschritt a) des erfindungsgemäßen Verfahrens) typischerweise innerhalb von
5 min - 60 min erledigen.
[0010] Auch beim erfindungsgemäßen Verfahren kann es zweckmäßig sein, die in der Gießereisandmischung
enthaltenen Formstoffbruchstücke vordem Vermischen mit dem Reinigungswasser in einer
Zerkleinerungseinrichtung mechanisch zu zerkleinern. Allerdings dient diese Zerkleinerung
nicht an erster Stelle der Abtrennung von Binderresten von den Formsandkörnern, sondern
dazu, die Angriffsfläche für das Reinigungswasser möglichst zu vergrößern, um bei
der Vermischung der Gießereisandmischung mit dem Reinigungswasser das Inlösunggehen
des Binders zu beschleunigen.
[0011] Im Fall, dass die für die erfindungsgemäße Aufbereitung vorgesehene Gießereisandmischung
überwiegend grobe Bruchstücke beinhaltet, kann es zur Beschleunigung des im Arbeitsschritt
a) bezweckten Entstehens einer Schlemme vorteilhaft sein, die in der Gießereisandmischung
enthaltenen Formstoffbruchstücke vor dem Vermischen mit dem Reinigungswasser (Arbeitsschritt
a)) mechanisch kornzuvereinzeln. Für die mechanische Zerkleinerung der Gießereisandmischung
eignen sich alle aus dem Stand der Technik für diesen Zweck bekannten Einrichtungen,
wie beispielsweise ein Knollenbrecher oder desgleichen.
[0012] Insbesondere dann, wenn aus einem anderen Prozessabschnitt des erfindungsgemäßen
Verfahrens oder aus einem Prozess, der im Werk, in dem auch das erfindungsgemäße Verfahren
zur Anwendung kommt, Abwärme zur Verfügung steht, die andernfalls ungenutzt bliebe,
kann es im Hinblick auf die Minimierung des für die erfindungsgemäß vorgesehene Temperierung
erforderlichen Aufwands zweckmäßig sein, die Gießereisandmischung vor der Vermischung
mit dem Reinigungswasser vorzuerwärmen. Auf diese Weise können die für die Erwärmung
des Reinigungswassers oder der Schlemme auf die jeweilige Prozesstemperatur vorgesehenen
Heizeinrichtungen für kleine Leistungen ausgelegt und dementsprechend geringen Kosten
verwirklicht und betrieben werden.
[0013] So kann beispielsweise das aus dem Arbeitsschritt b) stammende kontaminierte Reinigungswasser
zur Erwärmung des Frischwassers eingesetzt werden. Hierzu kann das kontaminierte Reinigungswasser
durch einen Wärmetauscher geleitet werden, in dem vom kontaminierten Reinigungswasser
Wärme auf frisches Reinigungswasser übertragen wird, ohne dass es zur Vermischung
von kontaminiertem und frischem Reinigungswasser kommt.
[0014] Abhängig von dem Verschmutzungsgrad des kontaminierten Reinigungswassers wird das
kontaminierte Wasser für einen erneuten Durchlauf des Arbeitsschritts a) genutzt.
Diese Wiederverwendung wird wiederholt, bis die Löslichkeit des Binders im kontaminierten
Wasser erreicht ist, also im Wasser so viel Binder gelöst ist, dass kein weiterer
Binder mehr gelöst werden kann, oder der Anteil an Schwebstoffen überwiegt, also die
Belastung des Wassers mit darin transportierten Fremdkörpern so stark angestiegen
ist, dass beim Spülen des Formsands mit dem kontaminierten Wasser keine Reinigungswirkung
mehr erzielt wird.
[0015] Soll eine Vermischung der aufzubereitenden Gießereisandmischung mit kontaminiertem
Reinigungswasser vermieden werden, so kann die Gießereisandmischung vor dem Arbeitsschritt
a) einen Wärmetauscher durchlaufen, durch den von dem Formsand in Arbeitsschritt b)
getrenntes kontaminiertes und noch warmes Reinigungswasser geleitet wird, um die Gießereisandmischung
vorzuerwärmen. Diese Variante ist dann zweckmäßig, wenn das im Arbeitsschritt b) erhaltene,
gegebenenfalls zuvor mehrfach wiederverwendete Reinigungswasser so kontaminiert ist,
dass eine erneute Wiederverwendung nicht mehr sinnvoll ist.
[0016] Auch im Fall der Wiederverwendung von kontaminiertem Reinigungswasser kann es erforderlich
sein, frisches Reinigungswasser im Arbeitsschritt a) zuzuführen, um den erforderlichen
Volumenstrom an Reinigungswasser bereitzustellen.
[0017] Erforderlichenfalls kann das jeweils zugeführte frische Reinigungswasser auch mittels
einer zusätzlichen Wärmequelle, wie zum Beispiel mittels eines Durchlauferhitzers
oder desgleichen, so erwärmt werden, dass die im Arbeitsschritt a) durch Vermischen
mit der jeweils optional ebenfalls vorgewärmten Gießereisandmischung gebildete Schlemme
eine Prozesstemperatur erreicht, die im erfindungsgemäß vorgeschriebenen Bereich liegt.
[0018] Nach dem Separierschritt (Arbeitsschritt b)) kann der von dem Binder und den anderen
Rückständen befreite, aus der Gießereisandmischung gewonnene Formsand in üblicher
Weise getrocknet, erforderlichenfalls entstaubt und in verschiedene Korngrößenklassen
aufgeteilt werden.
[0019] Da der Formsand jedoch für eine breitere Palette von Anwendungen genutzt werden soll,
insbesondere solchen, bei denen Formstoffe mit organischen Bindern bereitgestellt
werden sollen, wird der Formsand nach der erfindungsgemäß vorgesehenen Abtrennung
der Reste des anorganischen Binders (Arbeitsschritt b)) einer zusätzlichen Behandlung
unterzogen, bei der sein pH-Wert auf Werte von 7 - 8 - eingestellt wird, wobei dann,
wenn der im Arbeitsschritt b) gewonnene Formsand für Formstoffe mit einem organischen
Binder verwendet werden soll, der pH-Wert des Formsands auf 7 - 8 eingestellt wird.
[0020] Für die Einstellung seines pH-Werts wird der Formsand mit einer Neutralisierungslösung
gespült oder benetzt. Im Fall, dass der im Arbeitsschritt b) erhaltene Formsand stark
basisch ist, sind als Neutralisierungslösung wasserverdünnte Säuren, wie beispielsweise
wasserverdünnte Salzsäure, Schwefelsäure oder organische Säuren (Kohlensäure, Citronensäure),
geeignet. Darüber hinaus können zur Neutralisierung auch Puffersubstanzen wie zum
Beispiel Carbonatpuffer (z.B.: Natriumhydrogencarbonat) eingesetzt werden.
[0021] Zum Einstellen des pH-Werts kann der Formsand mit der Neutralisierungslösung verrührt
werden. Hierzu stehen im Markt erhältliche Rühreinrichtungen und desgleichen zur Verfügung.
[0022] Nach der Einstellung des pH-Werts kann der Formsand einen Spülschritt durchlaufen,
um überschüssige Neutralisierungslösung zu entfernen.
[0023] Der im Arbeitsschritt b) erhaltene und hinsichtlich seines pH-Werts eingestellte
Formsand kann einer mechanischen Entwässerung unterzogen werden. Hierzu kann der Formsand
beispielsweise auf Siebe aufgegeben werden, durch die im Formsand vorhandene Flüssigkeitsreste
tropfen, während die Formsandkörner zurückgehalten werden, oder es werden Pressen,
Trocknungsbänder und desgleichen eingesetzt, die im Stand der Technik für diesen Zweck
zur Verfügung stehen, um Feuchtigkeit aus einer rieselfähigen Masse, die mit dem erfindungsgemäß
erhaltenen Formsand vergleichbar ist, mechanisch auszutreiben. Durch die mechanische
Entwässerung kann der Aufwand reduziert werden, der erforderlichenfalls für die Trocknung
des Formsands vor seiner Weiterverarbeitung zu Formstoff aufgewendet werden muss.
[0024] Um zu Formstoff verarbeitet werden zu können, muss der erfindungsgemäß erhaltene
Formsand ausreichend trocken sein. Hierzu kann der im Arbeitsschritt b) erhaltene
Formsand durch Wärmezufuhr getrocknet werden, wobei typische Trocknungstemperaturen
im Bereich von 80 - 800 °C liegen. Im Fall, dass der Formsand aus einer Gießereisandmischung
gewonnen worden ist, die aus Gießkernen und -formteilen besteht, welche ausschließlich
aus Formstoff geformt worden sind, der einen anorganischen Binder enthielt, sind Trocknungstemperaturen
von weniger als 500 °C, insbesondere 100 - 300 °C, geeignet, wobei Temperaturen von
200 - 250 °C besonders praxisgerecht sind.
[0025] In vielen Gießereibetrieben fallen jedoch Gießereisande an, bei denen neben einem
Anteil, der von Gießkernen oder -formteilen aus Formstoffen mit anorganischen Bindern
stammt, auch ein Anteil an Bruchstücken oder Körnern von Gießkernen oder Formteilen
enthalten ist, die aus einem Formstoff geformt worden sind, der aus dem Formsand sowie
einem organischen Binder und einem oder mehreren Additiven zur Einstellung der Eigenschaften
des Formstoffs geformt worden sind. Die Reste des organischen Binders, die über die
erfindungsgemäß durchgeführten Arbeitsschritte a) und b) des erfindungsgemäßen Verfahrens
nicht von den Formsandkörnern gelöst worden sind, können durch eine Glühbehandlung
beseitigt werden, bei der der nach dem Arbeitsschritt b) vorliegende Formsand so stark
erwärmt wird, dass die organischen Binderreste verbrennen. Hierzu sind Temperaturen
von 500 °C oder mehr erforderlich, wobei ein typisches Temperaturfenster für diese
Behandlung bei 500 - 700 °C liegt. Dabei kann im Fall, dass eine thermische Trocknung
des im Arbeitsschritt b) erhaltenen Formsands durchgeführt wird, diese Glühbehandlung
auch im Zuge des Trocknungsschritts absolviert werden.
[0026] Schließlich kann der durch die erfindungsgemäße Aufbereitung erhaltene Formsand einer
Klassierung unterzogen werden, bei der er abhängig von der Größe seiner Körner aufgeteilt
wird. Gleichzeitig kann eine Entstaubung des Formsands erfolgen, um seine optimale
Eignung für die Formstofferzeugung zu gewährleisten.
[0027] Nachfolgend wird ein nicht erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel dargestellt.
[0028] Die Figur zeigt schematisch einen Arbeitsablauf bei der Aufbereitung einer Gießereisandmischung,
wie sie typischerweise in einem Gießbetrieb auftritt, in dem aus einer Leichtmetallschmelze,
insbesondere einer Al-oder Al-Legierungsschmelze, hier nicht dargestellte Gussteile,
wie Komponenten für Fahrzeuge, in konventioneller Weise mit Hilfe von hier ebenfalls
nicht gezeigten Gießformen gießtechnisch erzeugt werden.
[0029] Ein Teil der Gießformen umfasst dabei Gießkerne oder Formteile, die aus einer Formstoffmasse
geformt sind, die einen in der Praxis hierfür bewährten Formsand und einen ebenso
bewährten anorganischen Binder, beispielsweise Wasserglas, enthalten. Im Zuge der
Herstellung des jeweiligen Gießkerns oder Formteils wird der Binder in der üblichen
Weise durch Wärmezufuhr aktiviert, um den formfesten Zusammenhalt der Körner des Formsands
zu gewährleisten.
[0030] Ein anderer Teil der Gießformen enthält dagegen Gießkerne oder Formteile, die aus
einer Formstoffmasse geformt sind, die einen in der Praxis hierfür bewährten Formsand
und einen ebenso bewährten organischen Binder enthalten. Im Zuge der Herstellung des
jeweiligen Gießkerns oder Formteils wird durch Zufuhr eines Reaktionsmediums, beispielsweise
eines Gases, eine chemische Reaktion des Binders bewirkt, durch die der Binder seine
verfestigende Wirkung entfaltet und den formfesten Zusammenhalt der Körner des Formsands
gewährleistet.
[0031] Beim Entformen der Gussteile werden die Gießkerne oder Formteile in bekannter Weise
durch thermische oder mechanische Behandlungen zerstört. Die dabei von dem Gussteil
abfallenden Formstoffbruchstücke und losen Formstoffkörner bilden eine Gießereisandmischung
G, in der Formsand F, ausgehärteter anorganischer und organischer Binder sowie möglicherweise
auch Verbrennungsrückstände vorhanden sind, die das Resultat der in Folge der Wärmezufuhr
während des Gießvorgangs oder der anschließenden thermischen Behandlung eintretenden
Verbrennung oder Zersetzung von Teilen des im jeweiligen Kerns oder Formteils vorhandenen
Binders sind. Ebenso können in der Gießereisandmischung G auch noch übliche Additive
vorhanden sein, die zur Herstellung von Kernen oder Formteilen vorgesehenen Formstoffmassen
in der Praxis zugegeben werden, um beispielsweise ein optimales Fließverhalten während
des Formens des jeweiligen Kerns oder Formteils ("Kernschießen") zu sichern.
[0032] Zur Rückgewinnung des Formsands aus der Gießereisandmischung G wird die aus einem
Anteil FAB von Bruchstücken oder Körnern, die von Formteilen oder Gießkernen aus Formstoff
mit anorganischem Binder stammen, und einem Anteil FOB von Bruchstücken oder Körnern,
die von Formteilen oder Gießkernen aus Formstoff mit organischem Binder stammen, in
den in Fig. 1 dargestellten Aufbereitungsprozess eingespeist.
[0033] Dabei durchläuft die Gießereisandmischung G zunächst eine Kornvereinzelungseinrichtung
1, in der die in der Gießereisandmischung G enthaltenen groben Bruchstücke in an sich
bekannter Weise zerkleinert werden, bis nur noch Körner und kleinere Bruchstücke vorliegen.
[0034] Die kornvereinzelte und optional in einem hier nicht dargestellten Wärmetauscher
vorgewärmte Gießereisandmischung G wird mit Hilfe der Schwerkraft oder beispielsweise
durch Druckluftunterstützung in eine Mischeinrichtung 2 eingebracht.
[0035] In der Mischeinrichtung 2 wird die Gießereisandmischung G beispielsweise mit Hilfe
einer Wirbelschicht oder eines Rührwerks mit zuvor beispielsweise in einem Durchlauferhitzer
erwärmtem Reinigungswasser RW durchströmt oder verrührt, um eine Schlemme S zu bilden.
In der Schlemme S lösen sich die an den Körnern klebenden anorganischen Binderreste
im Reinigungswasser RW. Die in der Mischeinrichtung 2 gebildete Schlemme S wird intensiv
umgewälzt, um für eine die Ablösung des anorganischen Binders und der sonstigen Verunreinigungen
unterstützende Turbulenz zu sorgen. Erforderlichenfalls wird Wärme zugeführt, um die
Schlemme S auf eine Prozesstemperatur zu bringen, die im optimalen Bereich von 80
- 100 °C liegt. Überschüssiges, mit anorganischen Binderresten und sonstigen Verschmutzungen,
wie Formstoffadditiven und Verbrennungsrückständen, kontaminiertes Reinigungswasser
RWK wird aus der Mischeinrichtung 2 abgeleitet.
[0036] Durch die erhöhte Prozesstemperatur verläuft die Vermischung des Reinigungswassers
RW mit der Gießereisandmischung G so intensiv, dass sich insbesondere der anorganische
Binder innerhalb kurzer Zeit im Wesentlichen vollständig in dem Reinigungswasser RW
löst. Gleichzeitig werden die Verbrennungsrückstände und gegebenen vorhandenen Additivrückstände
von dem Reinigungswasser RW aus der Gießereisandmischung G aufgenommen. Die hierzu
vorgesehenen Verweilzeiten der Schlemme S in der Mischeinrichtung 2 betragen 5 - 60
min.
[0037] Von der Mischeinrichtung 2 gelangt die Schlemme S in eine Spüleinrichtung 3, in der
sie mit Reinigungswasser RW gespült wird, um die in der Schlemme S von den Formsandkörnern
gelösten anorganischen Binderreste und sonstigen Verunreinigungen von den Formsandkörnern
F der Schlemme S abzuspülen. Die Spüleinrichtung 3 kann als konventionelle Siebmaschine
ausgebildet sein, bei der die Schlemme S auf ein Sieb gegeben und mit Reinigungswasser
RW besprüht wird, dass mittels oberhalb des Siebs angeordneter Düsen ausgebracht wird.
[0038] Das dabei entstehende, mit anorganischen Binderresten und sonstigen Verschmutzungen
kontaminierte Reinigungswasser RWK wird aufgefangen und einer Vorreinigungseinrichtung
4 zugeführt, in der die nicht löslichen anorganischen Binderreste von dem kontaminierten
Reinigungswasser RWK abgetrennt werden. Ebenso wird das aus der Mischeinrichtung 2
abgeleitete überschüssige kontaminierte Reinigungswasser RWK der Vorreinigungseinrichtung
4 zugeführt. Ein Teilstrom RWKV' des vorgereinigten kontaminierten Reinigungswassers
RWK kann wiederverwendet werden, indem es als Reinigungswasser RW der Mischeinrichtung
2 zugeführt wird. Dabei kann sich der Gesamtvolumenstrom des der Mischeinrichtung
2 zugeführten Reinigungswassers RW aus einem Teilstrom von frischen Reinigungswasser
RWF und dem Teilstrom RWKV' des vorgereinigten Reinigungswassers RWV zusammensetzen.
[0039] Genauso kann ein anderer Teilstrom RWKV" des vorgereinigten kontaminierten Reinigungswassers
RWK zum Spülen der Schlemme S der Spüleinrichtung 3 zugeführt werden. Auch hier kann
sich der Gesamtvolumenstrom des der Spüleinrichtung 3 zugeführten Reinigungswassers
RW aus einem Teilstrom von frischen Reinigungswasser RWF und dem Teilstrom RWKV' des
vorgereinigten Reinigungswassers RWV sowie einem weiteren Teilstrom RWK' von kontaminiertem
Reinigungswasser RWK zusammensetzen, das aus einem oder mehreren der nachfolgend erläuterten
Prozessschritte stammt.
[0040] Kontaminiertes Reinigungswasser RWKE, das so stark verschmutzt ist, dass es keine
Reinigungsfunktion mehr übernehmen kann, wird aus dem Prozess abgeleitet und einer
separaten Aufbereitung zugeführt.
[0041] Soll der in der Spüleinrichtung 3 aus der Schlemme S abgetrennte Formsand F für die
Herstellung von Formstoff verwendet werden, der einen organischen Binder umfasst,
so durchläuft der Formsand F eine Behandlungseinrichtung 5, in der er mit einer säurehaltigen
Neutralisierungslösung NL benetzt wird, um seinen pH-Wert auf einen für diesen Zweck
optimalen Wert von 7 - 8 einzustellen. Anschließend wird der so hinsichtlich seines
pH-Werts eingestellte Formsand F in einer Spüleinrichtung 6 mit frischem Reinigungswasser
RWF gespült, um überschüssige Neutralisierungslösung NL zu entfernen. Das dabei anfallende,
mit Neutralisierungslösung kontaminierte Reinigungswasser RWN wird aufgefangen und
entsorgt.
[0042] Die Einstellung des pH-Wertes in der Behandlungseinrichtung 5 und das anschließende
Spülen in der Spüleinrichtung 6 können übersprungen werden, wenn der Formsand F ausschließlich
für die Herstellung von Formstoff bestimmt ist, der einen anorganischen Binder umfasst.
[0043] Der noch mit Reinigungswasser RW beladene Formsand F wird nach dem Spülen in der
Spüleinrichtung 3 oder den optional durchlaufenen Stationen "Behandlungseinrichtung
5 und Spüleinrichtung 6" zu einer Entwässerungseinrichtung 7 transportiert, in der
eine Entwässerung mit mechanischen Mitteln durchgeführt wird. Die Entwässerungsmaschine
7 kann als für diese Zwecke im Stand der Technik bekannte Siebmaschine, als Vakuumbandtrockner
oder als Presse ausgestaltet sein. Durch die mechanische Entwässerung wird die Feuchtigkeit
des Formsands F soweit reduziert, dass bei der anschließenden thermischen Trocknung
deutlich weniger Energie zum Erreichen des geforderten Trocknungsgrads benötigt wird.
[0044] Das bei der mechanischen Entwässerung anfallende kontaminierte Reinigungswasser RWK
wird beispielsweise der Spüleinrichtung 3 als ein weiterer Teilstrom des dort eingespeisten
Reinigungswassers RW zugeführt. Für die thermische Trocknung wird der mechanisch entwässerte
Formsand F einer Trocknungseinrichtung 8 zugeführt, bei der es sich um einen Drehrohrofen,
einen Bandtrockner oder desgleichen handeln kann. Im Fall, dass die eingesetzte Gießereisandmischung
G einen Anteil an Formstoffbruchstücken und -körnern umfasst, die organische Binder
oder Binderreste enthalten, wird die Temperatur Tw, bei der die thermische Trocknung
stattfindet, auf >500 - 700 °C eingestellt, so dass die an dem entsprechenden Anteil
des Formsands F noch haftenden organischen Binderreste verbrennen.
[0045] Enthält dagegen der Formsand F keine organischen Binderbestandteile mehr, so kann
die thermische Trocknung bei Temperaturen durchgeführt werden, die im Bereich von
100 - 300 °C liegen.
[0046] Der bei der thermischen Trocknung anfallende Wasserdampf wird aufgefangen, kondensiert
und als frisches Reinigungswasser RWF in den Prozess zugeführt. Dabei bildet das bei
der thermischen Trocknung gewonnene frische Reinigungswasser RWF beispielsweise ebenfalls
einen Teilstrom des in die Spüleinrichtung 3 eingespeisten Reinigungswassers RW.
[0047] Nach dem thermischen Trocknen in der Trocknungseinrichtung 8 durchläuft der Formsand
F eine Entstaubungseinrichtung 9, in der in dem Formsand F vorhandener Feinstaub FS
von den restlichen Körnern des Formsands F abgetrennt wird. Der Feinstaub FS kann
nicht mehr für gießtechnische Zwecke verwendet werden und wird daher in üblicher Weise
deponiert oder einer anderen Verwendung zugeführt. Die Entstaubungseinrichtung 9 basiert
beispielsweise auf dem Prinzip des Stromklassierens, bei dem als Trennmedium Luft
eingesetzt wird (so genanntes "Windsichten"). Die hierbei eingesetzte Luft kann wiederverwendet
oder in die Umwelt abgegeben werden.
[0048] Der entstaubte Formsand F gelangt schließlich in eine Klassierungseinrichtung 10,
in der der Formsand F entsprechend mindestens zweier Formsandklassen in mindestens
zwei Formsandteilmengen Fk, Fm unterteilt wird, von denen die eine Formsandteilmenge
Fk den Teil des Formsands F umfasst, dessen Körner eine bestimmte Grenzgröße nicht
überschreiten, während die andere Formsandteilmenge Fm den Teil des Formsands F enthält,
dessen Körner eine Größe besitzen, die mindestens gleich dieser Grenzgröße ist. Der
Klassierungsschritt kann auch mit der Entstaubung kombiniert durchgeführt werden.
Dazu werden üblicherweise Fluidbecken verwendet, in denen der Formsand F von oben
zugeführt, durch eine am Boden angebrachte Sinterplatte mit Luft durchströmt und mithilfe
von Unwucht-Motoren in Vibration gesetzt wird. Gleichzeitig wird der Feinstaub FS
mittels der Luft über eine Absaugeinrichtung abtransportiert. Die Kornklassen werden
an gegenüberliegenden Enden des Beckens abgezogen. Die feineren Anteile steigen höher
und müssen eine Barriere überwinden. Die groben Anteile steigen nicht so hoch und
werden daher unter einer Barriere abgezogen.
[0049] Das in dem erfindungsgemäßen Aufbereitungsprozess benötigte frische Reinigungswasser
RWF und wiederverwendete kontaminierte Reinigungswasser RWK bzw. das daraus gegebenenfalls
durch Mischung gebildete Reinigungswasser RW kann erforderlichenfalls über hier nicht
gezeigte Wärmetauscher vorgewärmt werden, bei denen in dem erfindungsgemäßen Prozess
selbst oder in anderen Prozessen abfallende Abwärme genutzt wird, um das jeweilige
Reinigungswasser RWF, RWK, RW auf eine für den jeweiligen Prozessschritt optimale
Temperatur zu erwärmen.
[0050] In Fig. 1 ist der Prozesslauf, dem die Gießereisandmischung G, die daraus gebildete
Schlemme S 40 sowie der daraus enthaltene Formsand F folgen, in durchgezogenen Linien
dargestellt.
[0051] Dagegen ist der Lauf des Reinigungswassers RW, des frischen Reinigungswassers RWF,
des kontaminierten Reinigungswassers RWK, des vorgereinigten kontaminierten Reinigungswassers
RWKV, der Neutralisierungslösung NL und des mit Neutralisierungslösung kontaminierten
Reinigungswassers RWL in gestrichelten Linien dargestellt.
[0052] Aus den nach der Klassierung erhaltenen Formsandteilmengen FK, FM wird durch Mischung
mit organischem Binder oder anorganischem Binder sowie den jeweils erforderlichen
Additiven neuer Formstoff FA, der anorganischen Binder enthält, und neuer Formstoff
FO hergestellt, der organischen Binder enthält.
[0053] Aus den Formstoffen FA, FO lassen sich in konventioneller Weise Kerne oder Formteile
für Gießformen herstellen.
BEZUGSZEICHEN
[0054]
- 1
- Kornvereinzelungseinrichtung
- 2
- Mischeinrichtung
- 3
- Spüleinrichtung
- 4
- Vorreinigungseinrichtung
- 5
- Behandlungseinrichtung
- 6
- Spüleinrichtung
- 7
- mechanische Entwässerungseinrichtung
- 8
- thermische Trocknungseinrichtung
- 9
- Entstaubungseinrichtung
- 10
- Klassierungseinrichtung
- F
- Formsand
- FA
- neuer Formstoff, der anorganischen Binder enthält
- FAB
- Anteil von Bruchstücken oder Körnern mit anorganischem Binder an der Gießereisandmischung
G
- FK,FM
- Formsandteilmengen
- FO
- neuer Formstoff, der organischen Binder enthält
- FOB
- Anteil von Bruchstücken oder Körnern mit anorganischem Binder an der Gießereisandmischung
G
- FS
- Feinstaub
- G
- Gießereisandmischung
- NL
- Neutralisierungslösung
- RW
- Reinigungswasser
- RWKE
- zu entsorgendes kontaminiertes Reinigungswasser RW
- RWF
- frisches Reinigungswasser
- RWK
- kontaminiertes Reinigungswasser
- RWN
- mit Neutralisierungslösung N kontaminiertes Reinigungswasser RW
- RWKV'
- Teilstrom des vorgereinigten kontaminierten Reinigungswassers
- RWKV"
- Teilstrom des vorgereinigten kontaminierten Reinigungswassers
- S
- Schlemme
1. Verfahren zur Rückgewinnung von Formsand (F) aus einer Gießereisandmischung (G), die
mindestens einen Anteil (FAB) an Formstoffbruchstücken oder losen Formstoffkörnern
umfasst, die bei der Entformung eines Gussteils aus einer Gießform in Folge der Zerstörung
von das Gussteil abbildenden Gießkernen oder Formteilen anfällt, welche aus dem Formsand
(F) sowie einem anorganischen Binder und einem oder mehreren Additiven zur Einstellung
der Eigenschaften des Formstoffs geformt worden sind, wobei das Verfahren die Arbeitsschritte
a) Vermischen der Gießereisandmischung (G) mit Reinigungswasser (RW) zu einer Schlemme
(S), um die in der Gießereisandmischung (G) enthaltenen anorganischen Binderreste
(AB) sowie vorhandenen Additive von dem Formsand (F) zu lösen und aus der Gießereisandmischung
(G) auszuspülen,
und
b) Trennen des mit den anorganischen Binderresten kontaminierten Reinigungswassers
(RWK) von dem in der Schlemme (S) enthaltenen Formsand (F),
umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass
die Prozesstemperatur der aus dem Reinigungswasser und der Gießereisandmischung (G)
gebildeten Schlemme (S) (Arbeitsschritt a)) 80 - 100 °C beträgt,
dass das Vermischen der Gießereisandmischung (G) mit dem Reinigungswasser (RW) unter
Ausbildung einer Schlemme (S) und damit einhergehendes Lösen und Ausspülen der anorganischen
Binderreste (AB) (Arbeitsschritt a)) innerhalb von 5 min - 60 min durchgeführt wird,
dass das im Arbeitsschritt b) anfallende kontaminierte Reinigungswasser (RWK) für
den Arbeitsschritt a) mindestens einmal wiederverwendet wird, dass die Wiederverwendung
wiederholt wird, bis die Löslichkeit von Binder im Wasser erreicht ist oder der Anteil
an im Wasser enthaltenen Schwebstoffen überwiegt,
und dass der pH-Wert des im Arbeitsschritt b) erhaltenen Formsands (F) durch Spülen
oder Benetzen mit einer Neutralisierungslösung (NL) auf einen pH-Wert von 7 - 8 eingestellt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die in der Gießereisandmischung (G) enthaltenen Formstoffbruchstücke vor dem Vermischen
mit dem Reinigungswasser (Arbeitsschritt a)) mechanisch kornvereinzelt werden.
3. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gießereisandmischung (G) vor dem Arbeitsschritt a) einen Wärmetauscher durchläuft,
durch den von dem Formsand (F) in Arbeitsschritt b) getrenntes kontaminiertes und
noch warmes Reinigungswasser (RWK) geleitet wird, um die Gießereisandmischung (G)
vorzuerwärmen.
4. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das von dem Formsand (F) in Arbeitsschritt b) getrennte kontaminierte Reinigungswasser
(RWK) einen Wärmetauscher durchläuft, in dem für den Arbeitsschritt a) zuströmendes
Reinigungswasser (RW) erwärmt wird.
5. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Neutralisierungslösung (NL) eine verdünnte Säure eingesetzt wird.
6. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der im Arbeitsschritt b) erhaltene Formsand (F) mechanisch entwässert wird.
7. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der im Arbeitsschritt b) erhaltene Formsand (F) bei einer Trocknungstemperatur von
80 - 800 °C getrocknet wird.
8. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gießereisandmischung (G) einen Anteil (FOB) an Bruchstücken oder Körnern von
Gießkernen oder Formteilen enthält, die aus einem Formstoff geformt worden sind, der
aus dem Formsand (F) sowie einem organischen Binder und einem oder mehreren Additiven
zur Einstellung der Eigenschaften des Formstoffs geformt worden ist.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der im Arbeitsschritt b) erhaltene Formsand (F) auf eine mindestens 500 °C betragende
Temperatur erwärmt wird, um an dem Formsand (F) haftende organische Binderreste zu
verbrennen.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 und 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbrennung der organischen Binderreste während der Trocknung des Formsands (F)
erfolgt.
11. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der im Arbeitsschritt b) erhaltene Formsand (F) einer Klassierung unterzogen wird.
1. Method for recovering moulding sand (F) from a foundry sand mixture (G), which comprises
at least one proportion (FAB) of moulding material fragments or loose moulding material
grains, which accumulates when a cast part is demoulded from a casting mould as a
result of the destruction of casting cores or moulded parts representing the cast
part which have been formed from the moulding sand (F) and an inorganic binder and
one or a plurality of additives to set the properties of the moulding material, wherein
the method comprises the work steps
a) mixing the foundry sand mixture (G) with cleaning water (RW) to form a slurry (S),
in order to dissolve the inorganic binder residues (AB) contained in the foundry sand
mixture (G) and present additives from the moulding sand (F) and to rinse them out
of the foundry sand mixture (G),
and
b) separating the cleaning water (RWK) contaminated with the inorganic binder residues
from the moulding sand (F) contained in the slurry (S),
characterised in that
the process temperature of the slurry (S) formed from the cleaning water and the foundry
sand mixture (G) (work step a)) is 80 to 100°C,
the mixing of the foundry sand mixture (G) with the cleaning water (RW) to form a
slurry (S) and the associated dissolving and rinsing out of the inorganic binder residues
(AB) (working step a)) is carried out within 5 min - 60 min,
the contaminated cleaning water (RWK) produced in step b) is reused at least once
for step a),
the reuse is repeated until the solubility of binder in the water is reached or the
proportion of suspended materials contained in the water prevails, and
the pH value of the moulding sand (F) obtained in step b) is adjusted to a pH value
of 7 - 8 by rinsing or wetting with a neutralizing solution (NL).
2. Method according to claim 1, characterised in that the moulding material fragments contained in the foundry sand mixture (G) are mechanically
separated into grains prior to mixing with the cleaning water (work step a)).
3. Method according to any one of the preceding claims, characterised in that the foundry sand mixture (G) passes through a heat exchanger prior to work step a),
through which cleaning water (RWK) that is contaminated, still hot and separated from
the moulding sand (F) in work step b) is channelled in order to pre-heat the foundry
sand mixture (G).
4. Method according to any one of the preceding claims, characterised in that the contaminated cleaning water (RWK) separated from the moulding sand (F) in work
step b) passes through a heat exchanger in which cleaning water (RW) flowing in for
work step a) is heated.
5. Method according to claim 8, characterised in that a diluted acid is used as the neutralisation solution (NL).
6. Method according to any one of the preceding claims, characterised in that the moulding sand (F) obtained in work step b) is mechanically dewatered.
7. Method according to any one of the preceding claims; characterised in that the moulding sand (F) obtained in work step b) is dried at a drying temperature of
80 to 800°C.
8. Method according to any one of the preceding claims, characterised in that the foundry sand mixture (G) contains a proportion (FOB) of fragments or grains of
casting cores or moulded parts, which have been formed from a moulding material, which
has been formed from the moulding sand (F) and an organic binder and optionally one
or a plurality of additives to set the properties of the moulding material.
9. Method according to claim 8, characterized in that the moulding sand (F) obtained in work step b) is heated to a temperature of at least
500°C in order to burn organic binder residues adhering to the moulding sand (F).
10. Method according to one of claims 7 and 9, characterised in that the burning of the organic binder residues takes place during the drying of the moulding
sand (F).
11. Method according to one of the preceding claims, characterised in that the moulding sand (F) obtained in work step b) is subjected to a classification.
1. rocédé de récupération de sable de moulage (F) à partir d'un mélange de sable de fonderie
(G) qui comporte au moins une proportion (FAB) de fragments de matériau de moulage
ou des granulés de matériau de moulage en vrac se produisant lors du démoulage d'une
pièce moulée hors du moule de coulage à la suite de la destruction des noyaux de coulée
ou des parties de moulage formant la pièce moulée, lesquels sont formés à partir du
sable de moulage (F) ainsi que d'un liant inorganique et d'un ou plusieurs additifs
pour ajuster les propriétés du matériau de moulage, le procédé comportant les étapes
de travail suivantes :
a) mélanger le mélange de sable de fonderie (G) avec de l'eau de nettoyage (RW) pour
former une boue (S) afin de dissoudre les résidus de liant inorganique (AB), contenus
dans le mélange de sable de fonderie (G), ainsi que les additifs présents dans le
sable de moulage (F) et de les rincer hors du mélange de sable de fonderie (G),
et
b) séparer l'eau de nettoyage (RWK) contaminée par les résidus de liants inorganiques
du sable de moulage (F) contenu dans la boue (S),
caractérisé en ce que
la température de procédé de la boue (S) formée par l'eau de nettoyage et le mélange
de sable de fonderie (G) (étape de travail a)) est de 80 - 100 °C,
le mélange de sable de fonderie (G) avec l'eau de nettoyage (RW) en formant une boue
(S) et la dissolution et le rinçage des résidus de liant inorganiques (AB) qui en
découlent (étape de travail a)) est effectué en l'espace de 5 min à 60 min, l'eau
de nettoyage (RWK) contaminée récupérée dans l'étape de travail b) est réutilisée
au moins une fois pour l'étape de travail a),
la réutilisation est répétée jusqu'à atteindre la solubilité du liant dans l'eau ou
jusqu'à ce que la proportion de matière en suspension contenue dans l'eau prédomine.
le pH du sable de moulage (F) obtenu dans l'étape de travail b) est réglé sur un pH
de 7 - 8 par rinçage ou mouillage avec une solution neutralisante (NL).
2. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que les fragments de matériau de moulage contenus dans le mélange de sable de fonderie
(G) sont granulés mécaniquement avant d'être mélangés avec l'eau de nettoyage (étape
de travail a)).
3. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le mélange de sable de fonderie (G) passe, avant l'étape de travail a), dans un échangeur
de chaleur, à travers lequel est dirigée de l'eau de nettoyage (RWK), encore chaude,
contaminée et séparée, dans l'étape de travail b), du sable de moulage (F) afin de
préchauffer le mélange de sable de fonderie (G).
4. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'eau de nettoyage (RWK) contaminée séparée, dans l'étape de travail b), du sable
de moulage (F) passe dans échangeur de chaleur dans lequel est réchauffée l'eau de
nettoyage (RW) affluente pour l'étape de travail a).
5. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'un acide dilué est utilisé en tant que solution neutralisante (NL).
6. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le sable de moulage (F) obtenu dans l'étape de travail b) est déshydraté mécaniquement.
7. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le sable de moulage (F) obtenu dans l'étape de travail b) est séché à une température
de séchage de 80 - 800 °C.
8. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le mélange de sable de fonderie (G) contient une proportion (FOB) de fragments ou
de granulats de noyaux de moulage ou de parties de moulage formés à partir d'un matériau
de moulage qui a été formé à partir du sable de moulage (F) ainsi que d'un liant organique
et éventuellement à partir d'un ou plusieurs additifs pour ajuster les propriétés
du matériau de moulage.
9. Procédé selon la revendication 8, caractérisé en ce que le sable de moulage (F) obtenu dans l'étape de travail b) est chauffé à une température
étant au moins de 500 °C afin de brûler des résidus de liant organique adhérant sur
le sable de moulage (F).
10. Procédé selon l'une des revendications 7 et 9, caractérisé en ce que la combustion des résidus de liant organique a lieu pendant le séchage du sable de
moulage (F).
11. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le sable de moulage obtenu dans l'étape de travail b) est soumis à une classification.