[0001] Die Anmeldung betrifft eine Balisensteuerungsvorrichtung zum Steuern mindestens einer
Balise, umfassend eine erste Verarbeitungseinrichtung, eingerichtet zum Generieren
eines ersten Datensignals, basierend auf einem bereitgestellten ersten Signalbegriff,
und eine zweite Verarbeitungseinrichtung, eingerichtet zum Generieren eines weiteren
ersten Datensignals, basierend auf dem bereitgestellten ersten Signalbegriff. Darüber
hinaus betrifft die Anmeldung ein System mit einer Balisensteuerungsvorrichtung und
ein Verfahren zum Betreiben einer Balisensteuerungsvorrichtung.
[0002] Zur Beeinflussung von Fahrzeugen, insbesondere von schienenbasierten Fahrzeugen,
ist es bekannt, Balisen einzusetzen. Unter einer Balise ist anmeldungsgemäß ein Sender
zu verstehen, der Daten an ein Fahrzeug sendet, das die Balise passiert. Insbesondere
kann eine Balise ein in oder an einem Gleisbett angeordneter Sender sein, der an darüber
hinweg oder vorbei fahrende Schienenfahrzeuge Daten sendet.
[0003] In dem Konzept des European Train Control System (ETCS; Europäisches Zugbeeinflussungssystem)
ist vorgesehen, dass eine Balise zumindest teilweise die Beeinflussung eines Schienenfahrzeugs
übernimmt. Die von einer Balise ausgesendeten Daten können zumindest teilweise durch
mindestens eine Anzeigenvorrichtung des Schienenfahrzeugs dem Fahrer angezeigt werden
und/oder zumindest teilweise automatisch von einer Steuervorrichtung des Schienenfahrzeugs
verarbeitet und zur Steuerung des Schienenfahrzeugs (z.B. zum automatischen Bremsen,
Beschleunigen etc.) verwendet werden.
[0004] Grundsätzlich kann zwischen zwei unterschiedlichen Arten von Balisen unterschieden
werden: Festdaten-Balisen und Transparentdaten-Balisen.
[0005] Unter einer Festdaten-Balise (auch statische Balise genannt) ist eine Balise mit
unverändertem Dateninhalt zu verstehen. Der unveränderliche Dateninhalt ist in der
Festdaten-Balise gespeichert. Zum Auslesen der Daten kann die Festdaten-Balise insbesondere
durch das Schienenfahrzeug bzw. durch eine an dem Schienenfahrzeug angeordneten Lesevorrichtung
mit Energie versorgt werden. Die Funktionsweise einer Festdaten-Balise ähnelt daher
einer kontaktlosen Transponderkarte. Eine derartige Balise weist keine Verbindung
zu einem Datennetz auf und besitzt auch keine eigene Stromversorgung. Als Dateninhalt
kann insbesondere der Abstand zur nächsten Balise gespeichert sein. Ein Schienenfahrzeug,
das diese Informationen von der Balise erhält, wird einen Nothalt einleiten, wenn
es nicht innerhalb des erhaltenen Abstands (ggf. mit einer bestimmten Toleranz) die
nächste Balise detektiert. Beispielhafte und nicht abschließende weitere Daten einer
Festdaten-Balise können Ortsangaben, Angaben zur Streckenbeschaffenheit des nachfolgenden
Streckenabschnitts und Geschwindigkeitssollwerte und/oder -grenzwerte sein.
[0006] Unter einer Transparentdaten-Balise ist anmeldungsgemäß eine Balise mit einem veränderlichen
Dateninhalt zu verstehen. Mit anderen Worten ist eine derartige Balise eingerichtet,
variable Daten, beispielsweise veränderliche Betriebssituationen (Angaben zur aktuellen
Streckenbeschaffenheit des nachfolgenden Streckenabschnitts und/oder aktuelle Geschwindigkeitssollwerte
und/oder -grenzwerte), an ein schienengebundenes Fahrzeug auszusenden. Um variable
Daten zu erhalten, ist eine Transparentdaten-Balise daher mit einen Datennetz verbunden.
[0007] Der veränderliche Dateninhalt wird in Form eines sogenannten Balisentelegramms von
einer (schienennahen) Balisensteuerungsvorrichtung (auch Balise Control Unit (BCU)
genannt) an die Balise übertragen. Die Balisensteuerungsvorrichtung wiederum erhält
den Dateninhalt in Form eines Signalbegriffs von einer (entfernt angeordneten) Datenquelle.
Beispielsweise kann der Signalbegriff von einem elektronischen Stellwerk über ein
Datennetz (z.B. CAN-Bus-Netzwerk) an die Balisensteuerungsvorrichtung übertragen werden.
Hierdurch können der Balise veränderliche und insbesondere stets aktuelle Daten übermittelt
werden, um diese an die Fahrzeuge zu übertragen, die die Balise passieren.
[0008] Die Energieversorgung der Transparentdaten-Balise erfolgt in der Regel kabelgebunden.
Insbesondere kann über ein Kabel eine Sinusspannung (z.B. 22V, 8,82 kHz) von der Balisensteuerungsvorrichtung
übertragen werden. Diese Sinusspannung wird vorzugsweise gleichzeitig als Trägersignal
für die Daten verwendet, die an die Balise übertragen werden sollen. Insbesondere
kann auf die Sinusspannung ein manchester-codiertes Datensignal (z.B. 16 V mit 564,48
kbit/s) aufaddiert bzw. aufmoduliert sein. Mit anderen Worten versorgt die Balisensteuerungsvorrichtung
die Balise mit Energie (Sinussignal) und Daten (Manchester-Signal) in Form eines Balisentelegramms.
[0009] Da eine Balise insbesondere für die Steuerung eines Schienenfahrzeugs eingesetzt
wird, werden hohe Sicherheitsanforderungen an ein solches System gestellt. So muss
sichergestellt sein, dass stets die korrekten Daten von der Balisensteuerungsvorrichtung
an eine Balise übertragen werden. Hierzu ist eine Balisensteuerungsvorrichtung zweikanalig
ausgeführt, so dass die Datenverarbeitung in der Balisensteuerungsvorrichtung der
sogenannten Sicherheitsstufe 4 (Safety-Integrity-Level SIL 4) entspricht.
[0010] Unter einer zweikanaligen Ausführung ist zu verstehen, dass zwei separate Verarbeitungseinrichtungen
vorgesehen sind, die jeweils über geeignete Rechenmittel, Speichermittel etc. verfügen.
Aus dem Stand der Technik ist es insbesondere bekannt, die zweikanalige Ausführung
dadurch umzusetzen, dass das Balisentelegramm, insbesondere das Datensignal des Balisentelegramms,
auf zwei (separaten) Hardware-Plattformen berechnet wird. Nur wenn das Ergebnis der
Berechnung auf den beiden Plattformen gleich ist, wird das Balisentelegramm als gültiges
Signal an die Balise übertragen. Wenn die beiden Berechnungen der Datensignale aus
dem gleichen Signalbegriff nicht zum gleichen Ergebnis führen, unterbricht die Balisensteuerungsvorrichtung
die Spannungsversorgung der Balise, und die Balise nimmt einen sicheren Betriebszustand
an.
[0011] Nachfolgend wird ein konventionelles System 100 mit einer aus dem Stand der Technik
bekannten Balisensteuerungsvorrichtung 102 mit Hilfe der Figur 1 näher beschrieben.
[0012] Das System 100 umfasst eine Datenquelle 106, eine Balisensteuerungsvorrichtung 102
und eine der Balisensteuerungsvorrichtung 102 fest zugeordnete Balise 104. Die Balisensteuerungsvorrichtung
102 umfasst zwei Verarbeitungseinrichtungen 108, 110 in Form von Mikroprozessoren
108, 110, zwei Vergleicher 112, 114, eine Abschalteinrichtung 116, ein UND-Glied 124,
eine Steuersignalerzeugungseinrichtung 126 in Form eines Addierers 126, einen Verstärker
128 und einen Sinussignalgenerator 130.
[0013] Die Datenquelle 106 stellt die an die Balise 104 auszusendenden Daten in Form eines
(schematisch dargestellten) Signalbegriffs 132 bereit. Der gleiche Signalbegriff 132
wird der ersten Verarbeitungseinrichtung 108 und der zweiten Verarbeitungseinrichtung
110 bereitgestellt. Aus dem bereitgestellten Signalbegriff 132 generiert die jeweilige
Verarbeitungseinrichtung 108, 110 jeweils ein Datensignal 136 bzw. einen Datenstrom
136. Das Datensignal 136 kann insbesondere ein manchester-codiertes Datensignal 136
sein.
[0014] Um sicherzustellen, dass die korrekten Daten für die Balise 104 erzeugt werden, ist
jeder Mikroprozessor 108, 110 eingerichtet, das jeweils erzeugte Datensignal 136 sowohl
an den ersten Vergleicher 112 als auch an den zweiten Vergleicher 114 weiterzuleiten.
Ein Vergleicher 112, 114 bzw. eine Vergleichslogikschaltung 112, 114 vergleicht die
beiden erhaltenen Datensignale 136 miteinander. Das Vergleichsergebnis (yes = Datensignale
sind identisch; no (nicht dargestellt) = Datensignale sind nicht identisch) wird von
jedem Vergleicher 112, 114 jeweils an das UND-Glied 118 der Abschalteinrichtung 116
weitergeleitet. Nur wenn beide Vergleichsergebnisse positiv sind (d.h. yes ausgegeben
wird), werden die Schalter 120 und 122 der Abschalteinrichtung 116 geschlossen. Durch
Schließen der Schalter 120, 122 können die jeweiligen Datensignale 136 an das UND-Glied
124 weitergeleitet werden.
[0015] Das resultierende Datensignal 136 wird an die Steuersignalerzeugungseinrichtung 126
ausgegeben. Die Steuersignalerzeugungseinrichtung 126 erzeugt aus dem Datensignal
136 und dem bereitgestellten Sinussignal 140 durch Addieren bzw. Aufmodulieren des
Datensignals 136 auf das Sinussignal 140 das Balisentelegramm 138. Vor einer Aussendung
des Balisentelegramms 138 kann dieses Signal 138 noch durch einen Verstärker 128 verstärkt
werden. Dann wird das Balisentelegramm 138 über eine Datenleitung an die Balise 104
übertragen.
[0016] Wie aus den vorherigen Ausführungen zu erkennen ist, sind der Aufbau und die Funktionsweise
einer bekannten Balisensteuerungsvorrichtung 102 aufwendig und komplex.
[0017] So umfasst die Abschalteinrichtung 116 für die Erfüllung der Erfordernisse der Zweikanaligkeit
zwei Schalter 120, 122, um sicherzustellen, dass zumindest ein Schalter 120, 122 bei
einem negativen Vergleichsergebnis geöffnet ist. Hinzu kommt bei derartigen Abschalteinrichtungen
116, dass regelmäßig ein Funktionstest durchzuführen ist, um die korrekte Funktionsweise
der Abschalteinrichtung 116 zu überprüfen. Beispielsweise ist es nicht sicher, dass
ein Schalter 120, 122, der mit dem Befehl "Öffnen" angesteuert wird, wirklich öffnet.
So kann bei der vorliegenden Abschalteinrichtung 116 die gewünschte Trennung nur durch
einen der beiden Schalter 120, 122 erfolgt sein, während der andere Schalter 120,
122 defekt ist und daher geschlossen sein kann.
[0018] Um diesen Zustand zu detektieren, ist es erforderlich, regelmäßig einen Funktionstest
beider Schalter 120, 122 durchzuführen. Dazu wird, bei geschlossenem erstem Schalter
120, der weitere Schalter 122 geöffnet und verifiziert, dass kein Signal an seinem
Ausgang ankommt. Der Test wird bei geschlossenem Schalter 122 und geöffnetem Schalter
120 wiederholt. Diese Tests erfordern es, dass zwei (nicht gezeigte) Messgeräte verwendet
werden.
[0019] Somit sind der Aufbau und der Betrieb einer bekannten Balisensteuerungsvorrichtung
aufwendig und komplex.
[0020] Der Anmeldung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Balisensteuerungsvorrichtung
zur Verfügung zu stellen, die der sogenannten Sicherheitsstufe 4 entspricht sowie
einen weniger komplexen Aufbau aufweist und insbesondere in einfacherer Weise betreibbar
ist.
[0021] Die Aufgabe wird gemäß einem ersten Aspekt der Anmeldung durch eine Balisensteuerungsvorrichtung
zum Steuern mindestens einer Balise nach Anspruch 1 gelöst. Die Balisensteuerungsvorrichtung
umfasst eine erste Verarbeitungseinrichtung. Die erste Verarbeitungseinrichtung ist
eingerichtet zum Generieren eines ersten Datensignals, basierend auf einem bereitgestellten
ersten Signalbegriff. Die Balisensteuerungsvorrichtung umfasst eine zweite Verarbeitungseinrichtung.
Die zweite Verarbeitungseinrichtung ist eingerichtet zum Generieren eines weiteren
ersten Datensignals, basierend auf dem bereitgestellten ersten Signalbegriff. Die
zweite Verarbeitungseinrichtung umfasst einen zweiten Vergleicher. Der zweite Vergleicher
ist eingerichtet zum Vergleichen des von der zweiten Verarbeitungseinrichtung generierten
weiteren ersten Datensignals und des von der ersten Verarbeitungseinrichtung generierten
ersten Datensignals in einem zweiten Vergleichsschritt. Die erste Verarbeitungseinrichtung
ist eingerichtet zum Ausgeben des generierten ersten Datensignals an eine erste Steuersignalerzeugungseinrichtung.
Die zweite Verarbeitungseinrichtung ist eingerichtet zum Ausgeben eines zweiten Trägersignals
an die erste Steuersignalerzeugungseinrichtung. Die Ausgabe des zweiten Trägersignals
hängt von dem Vergleichsergebnis des zweiten Vergleichsschritts ab.
[0022] Im Gegensatz zum Stand der Technik wird anmeldungsgemäß eine Balisensteuerungsvorrichtung
bereitgestellt, die der Sicherheitsstufe 4 entspricht und einen weniger komplexen
Aufbau aufweist und insbesondere in einfacherer Weise betreibbar ist. Dies wird dadurch
erreicht, dass eine der zwei Verarbeitungseinrichtungen zusätzlich eingerichtet ist,
die mindestens eine Vergleichsoperation durchzuführen und ein Trägersignal abhängig
von dem Vergleichsergebnis auszugeben. Hierdurch wird ein zweikanaliger Betrieb einer
Balisensteuerungsvorrichtung ohne eine komplexe Abschalteinrichtung ermöglicht.
[0023] Die anmeldungsgemäße Balisensteuerungsvorrichtung umfasst für einen zweikanaligen
Betrieb eine erste Verarbeitungseinrichtung und eine zweite Verarbeitungseinrichtung.
Im Betrieb der Balisensteuerungsvorrichtung wird jeder Verarbeitungseinrichtung mindestens
ein erster Signalbegriff bereitgestellt. Einem ersten Signalbegriff ist ein Dateninhalt
zugeordnet, der von einer ersten Balise als Balisentelegramm ausgesendet werden soll.
Bei der anzusteuernden Balise handelt es sich insbesondere um eine Transparentdaten-Balise,
die der Balisensteuerungsvorrichtung insbesondere fest zugeordnet ist.
[0024] Die erste Verarbeitungseinrichtung und die zweite Verarbeitungseinrichtung umfassen
jeweils geeignete Rechenmittel, um aus dem bereitgestellten ersten (digitalen) Signalbegriff
ein erstes Datensignal bzw. einen ersten Datenstrom zu generieren. Das erste Datensignal
ist insbesondere derart gebildet, dass es mittels eines zweiten Trägersignals an die
erste Balise übertragen werden kann. Vorzugsweise kann das erste Datensignal ein manchester-codiertes
Datensignal sein (z.B. 16 V mit 564,48 kbit/s). Zur Generierung, insbesondere zur
Berechnung, des ersten Datensignals und des weiteren ersten Datensignals können in
der ersten Verarbeitungseinrichtung und in der zweiten Verarbeitungseinrichtung jeweils
(gleiche) Generierungsregeln (z.B. mindestens eine Umsetzungstabelle bzw. Look-Up-Tabelle
oder dergleichen) gespeichert sein.
[0025] Zumindest die zweite Verarbeitungseinrichtung umfasst einen zweiten Vergleicher bzw.
eine zweite Vergleichslogik. Der zweite Vergleicher ist eingerichtet, die zwei generierten
ersten Datensignale miteinander zu vergleichen. Insbesondere stellt die erste Verarbeitungseinrichtung
das durch die erste Verarbeitungseinrichtung generierte erste Datensignal der zweiten
Verarbeitungseinrichtung über eine Kommunikationsverbindung zwischen den Verarbeitungseinrichtungen
zur Verfügung. Der zweite Vergleicher führt in einem zweiten Vergleichsschritt einen
Vergleich durch zwischen diesem bereitgestellten ersten Datensignal und dem weiteren
ersten Datensignal, das von der zweiten Verarbeitungseinrichtung generiert wurde.
[0026] Die erste Verarbeitungseinrichtung ist ferner eingerichtet, das von der ersten Verarbeitungseinrichtung
erzeugte erste Datensignal an eine erste Steuersignalerzeugungseinrichtung auszugeben
bzw. weiterzuleiten. Die zweite Verarbeitungseinrichtung ist eingerichtet, ein zweites
Trägersignal an die erste Steuersignalerzeugungseinrichtung auszugeben bzw. weiterzuleiten.
Ein Trägersignal kann insbesondere ein sinusförmiges Signal sein, wie eine Sinusspannung
(z.B. 22V; 8,82 kHz). Eine anmeldungsgemäße Steuersignalerzeugungseinrichtung (z.B.
ein Addierer) ist insbesondere eingerichtet, ein erhaltenes Datensignal auf ein erhaltenes
Trägersignal aufzuschalten bzw. aufzumodulieren.
[0027] Anmeldungsgemäß ist vorgesehen, dass das zweite Trägersignal an die erste Steuersignalerzeugungseinrichtung
in Abhängigkeit vom Vergleichsergebnis des zweiten Vergleichsschritts ausgegeben wird.
Hierunter ist gemäß der vorliegenden Anmeldung insbesondere zu verstehen, dass eine
Ausgabe des zweiten Trägersignals nur bei einem positiven zweiten Vergleichsergebnis
erfolgt.
[0028] Bei einem negativen Vergleichsergebnis kann durch die zweite Verarbeitungseinrichtung
ein Ausgeben des zweiten Trägersignals verhindert werden. Dies hat zur Folge, dass
eine Ansteuerung der Balise unterbleibt und diese z.B. einen sicheren Betriebszustand
einnimmt.
[0029] Unter einem positiven Vergleichsergebnis ist vorliegend insbesondere zu verstehen,
dass ein Datensignal, welches durch die erste Verarbeitungseinrichtung, basierend
auf einem bestimmten Signalbegriff, generiert wurde, gleich einem Datensignal ist,
welches durch die zweite Verarbeitungseinrichtung, basierend auf dem gleichen bestimmten
Signalbegriff, generiert wurde. Hierdurch kann ein zweikanaliger Betrieb sichergestellt
werden.
[0030] Gemäß einer ersten und besonders bevorzugten Ausführungsform einer anmeldungsgemäßen
Balisensteuerungsvorrichtung kann die zweite Verarbeitungseinrichtung eingerichtet
sein zum Generieren eines zweiten Datensignals, basierend auf einem bereitgestellten
zweiten Signalbegriff. Die erste Verarbeitungseinrichtung kann eingerichtet sein zum
Generieren eines weiteren zweiten Datensignals, basierend auf dem bereitgestellten
zweiten Signalbegriff. Die erste Verarbeitungseinrichtung kann einen ersten Vergleicher
umfassen. Der erste Vergleicher kann eingerichtet sein zum Vergleichen des von der
ersten Verarbeitungseinrichtung generierten weiteren zweiten Datensignals und des
von der zweiten Verarbeitungseinrichtung generierten zweiten Datensignals in einem
ersten Vergleichsschritt. Die zweite Verarbeitungseinrichtung kann eingerichtet sein
zum Ausgeben des generierten zweiten Datensignals an eine zweite Steuersignalerzeugungseinrichtung.
Die erste Verarbeitungseinrichtung kann eingerichtet sein zum Ausgeben eines ersten
Trägersignals an die zweite Steuersignalerzeugungseinrichtung. Die Ausgabe des ersten
Trägersignals kann von dem Vergleichsergebnis des ersten Vergleichsschritts abhängen.
[0031] Anmeldungsgemäß ist insbesondere erkannt worden, dass ein besonders effizienter Betrieb
einer Balisensteuerungsvorrichtung erzielt werden kann, wenn die für einen zweikanaligen
Betrieb erforderlichen Hardwarekomponenten, insbesondere die zwei Verarbeitungseinrichtungen,
zur Ansteuerung von zwei Balisen verwendet werden. Vorzugsweise kann die Balisensteuerungsvorrichtung
zur (zumindest teilweisen) parallelen Verarbeitung eines ersten und eines zweiten
Signalbegriffs für eine erste und eine zweite anzusteuernde Balise eingerichtet sein.
Jede Verarbeitungseinrichtung kann, z.B. basierend auf gespeicherten Generierungsregeln,
(zumindest teilweise) parallel aus einem ersten Signalbegriff ein erstes Datensignal
und aus einem zweiten Signalbegriff ein zweites Datensignal generieren. Ebenso kann
jede Verarbeitungseinrichtung jeweils einen Vergleicher aufweisen, um den oben beschrieben
ersten bzw. zweiten Vergleichsschritt durchzuführen. Abhängig von dem Vergleichsergebnis
kann jede Verarbeitungseinrichtung ein Trägersignal ausgeben (oder nicht ausgeben).
Wie bereits beschrieben wurde, ist hierunter insbesondere zu verstehen, dass nur bei
einem positiven Vergleichsergebnis (d.h. wenn die jeweiligen Datensignale gleich sind)
ein Trägersignal ausgeben wird.
[0032] Gemäß dieser bevorzugten Ausführungsform kann die Balisensteuerungsvorrichtung wie
folgt gebildet sein: Die Balisensteuerungsvorrichtung umfasst eine erste Verarbeitungseinrichtung.
Die erste Verarbeitungseinrichtung ist zum Generieren eines ersten Datensignals, basierend
auf einem bereitgestellten ersten Signalbegriff, und zum Generieren eines weiteren
zweiten Datensignals, basierend auf einem bereitgestellten zweiten Signalbegriff,
eingerichtet. Die Balisensteuerungsvorrichtung umfasst eine zweite Verarbeitungseinrichtung.
Die zweite Verarbeitungseinrichtung ist zum Generieren eines zweiten Datensignals,
basierend auf dem bereitgestellten zweiten Signalbegriff, und zum Generieren eines
weiteren ersten Datensignals, basierend auf dem bereitgestellten ersten Signalbegriff,
eingerichtet. Die erste Verarbeitungseinrichtung umfasst einen ersten Vergleicher.
Der erste Vergleicher ist zum Vergleichen des von der ersten Verarbeitungseinrichtung
generierten weiteren zweiten Datensignals und des von der zweiten Verarbeitungseinrichtung
generierten zweiten Datensignals in einem ersten Vergleichsschritt eingerichtet. Die
zweite Verarbeitungseinrichtung umfasst einen zweiten Vergleicher. Der zweite Vergleicher
ist zum Vergleichen des von der zweiten Verarbeitungseinrichtung generierten weiteren
ersten Datensignals und des von der ersten Verarbeitungseinrichtung generierten ersten
Datensignals in einem zweiten Vergleichsschritt eingerichtet. Die erste Verarbeitungseinrichtung
ist zum Ausgeben des generierten ersten Datensignals an eine erste Steuersignalerzeugungseinrichtung
und zum Ausgeben eines ersten Trägersignals an eine zweite Steuersignalerzeugungseinrichtung
eingerichtet. Die Ausgabe des ersten Trägersignals hängt von dem Vergleichsergebnis
des ersten Vergleichsschritts ab. Die zweite Verarbeitungseinrichtung ist zum Ausgeben
des generierten zweiten Datensignals an die zweite Steuersignalerzeugungseinrichtung
und zum Ausgeben eines zweiten Trägersignals an die erste Steuersignalerzeugungseinrichtung
eingerichtet. Die Ausgabe des zweiten Trägersignals hängt von dem Vergleichsergebnis
des zweiten Vergleichsschritts ab.
[0033] Wie bereits beschrieben wurde, kann eine Steuersignalerzeugungseinrichtung zur Generierung
eines Balisentelegramms eingerichtet sein, indem ein erhaltenes Datensignal auf ein
erhaltenes Trägersignal aufaddiert bzw. aufmoduliert wird. Beispielsweise kann eine
Addierer-Schaltung als Steuersignalerzeugungseinrichtung vorgesehen sein. Vorzugsweise
kann die Balisensteuerungsvorrichtung die erste Steuersignalerzeugungseinrichtung
umfassen. Insbesondere kann die erste Steuersignalerzeugungseinrichtung in der Balisensteuerungsvorrichtung
integriert sein. Die erste Steuersignalerzeugungseinrichtung kann eingerichtet sein
zum Erzeugen eines ersten Balisentelegramms, basierend auf dem ersten Datensignal
und dem zweiten Trägersignal. Alternativ oder (bevorzugt) zusätzlich kann die Balisensteuerungsvorrichtung
die zweite Steuersignalerzeugungseinrichtung umfassen. Insbesondere kann die zweite
Steuersignalerzeugungseinrichtung in der Balisensteuerungsvorrichtung integriert sein.
Die zweite Steuersignalerzeugungseinrichtung kann eingerichtet sein zum Erzeugen eines
zweiten Balisentelegramms, basierend auf dem zweiten Datensignal und dem ersten Trägersignal.
Indem vorzugsweise beide Steuersignalerzeugungseinrichtungen in der Balisensteuerungsvorrichtung
integriert sind, kann eine kompakte Balisensteuerschaltung bereitgestellt werden.
[0034] Zum Erhalten eines besonders zuverlässigen Vergleichsergebnis kann gemäß einer weiteren
Ausführungsform der anmeldungsgemäßen Balisensteuerungsvorrichtung der erste Vergleicher
eingerichtet sein zum bitweisen Vergleichen des von der ersten Verarbeitungseinrichtung
generierten weiteren zweiten Datensignals und des von der zweiten Verarbeitungseinrichtung
generierten zweiten Datensignals. Alternativ oder (bevorzugt) zusätzlich kann der
zweite Vergleicher eingerichtet sein zum bitweisen Vergleichen des von der zweiten
Verarbeitungseinrichtung generierten weiteren ersten Datensignals und des von der
ersten Verarbeitungseinrichtung generierten ersten Datensignals. Indem die jeweiligen
Bits zweier Datensignale miteinander verglichen werden, kann auch eine Abweichung
in nur einem Bit zuverlässig erkannt werden. Insbesondere kann ein Vergleichsschritt
sequentiell (bit-für-bit) und in Echtzeit durchgeführt werden. Dies ermöglicht es,
dass das Ausgeben eines Trägersignals unmittelbar unterbrochen werden kann, sobald
eine Abweichung zwischen zwei Bits detektiert wird, also ein negatives Vergleichsergebnis
vorliegt. Mit anderen Worten kann das Trägersignal von einer Verarbeitungseinrichtung
(nur) so lange ausgegeben werden, wie das Vergleichsergebnis positiv ist/bleibt.
[0035] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der anmeldungsgemäßen Balisensteuerungsvorrichtung
kann die erste Verarbeitungseinrichtung einen ersten Trägersignalgenerator umfassen.
Der erste Trägersignalgenerator kann eingerichtet sein zum Erzeugen des ersten Trägersignals.
Insbesondere kann der erste Trägersignalgenerator ein Sinusgenerator sein, um als
erstes Trägersignal ein Sinussignal, insbesondere eine Sinusspannung, zu generieren.
Alternativ oder (bevorzugt) zusätzlich kann die zweite Verarbeitungseinrichtung einen
zweiten Trägersignalgenerator umfassen. Der zweite Trägersignalgenerator kann eingerichtet
sein zum Erzeugen des zweiten Trägersignals. Insbesondere kann der zweite Trägersignalgenerator
ein Sinusgenerator sein, um als zweites Trägersignal ein Sinussignal, insbesondere
eine Sinusspannung, zu generieren. Ein derartiges Trägersignal kann zusätzlich zur
Energieversorgung der entsprechenden Balise verwendet werden.
[0036] Vorzugsweise kann der erste Trägersignalgenerator eingerichtet sein zum Ausgeben
des ersten Trägersignals nur bei einem positiven Vergleichsergebnis (d.h. die verglichenen
zweiten Datensignale sind gleich) des ersten Vergleichsschritts. Alternativ oder (bevorzugt)
zusätzlich kann der zweite Trägersignalgenerator eingerichtet sein zum Ausgeben des
zweiten Trägersignals nur bei einem positiven Vergleichsergebnis (d.h. die verglichenen
ersten Datensignale sind gleich) des zweiten Vergleichsschritts. Insbesondere kann
der jeweilige Trägersignalgenerator mit dem jeweiligen Vergleicher kommunikativ verbunden
sein, derart, dass zumindest bei Detektion eines negativen Vergleichsergebnisses das
Generieren und/oder Ausgeben des jeweiligen Trägersignals (unmittelbar) unterbrochen
bzw. gestoppt wird.
[0037] Da der Vergleich der Datensignale vorzugsweise bit-für-bit geschieht, kann ein negatives
Vergleichsergebnis auch davon verursacht sein, dass die Verarbeitungsvorrichtungen
nicht synchron arbeiten oder die Synchronität der Verarbeitungsvorrichtungen durch
eine Störung verloren gegangen ist. Gemäß einer anmeldungsgemäßen Ausführungsform
kann daher bei einem negativen Vergleichsergebnis das weiter unten beschriebene Handshake-Verfahren
zur Synchronisierung durchgeführt werden und danach ein erneuter, zuvor beschriebener
Vergleichsschritt durchgeführt werden. Bei einem positiven Vergleichsergebnis kann
das Ausgeben des Trägersignals wieder gestartet werden. Bevorzugt kann die Balisensteuerungsvorrichtung
außer Betrieb genommen werden, wenn insbesondere nach mehreren, bspw. 10, Synchronisierungsversuchen
kein positives Vergleichsergebnis erzielt wurde.
[0038] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Balisensteuerungsvorrichtung
können die erste Verarbeitungseinrichtung und die zweite Verarbeitungseinrichtung
miteinander synchronisiert sein. Durch eine zeitliche Synchronisierung der Verarbeitungseinrichtungen
kann sichergestellt werden, dass in einem Vergleichsschritt die jeweils zueinander
korrespondierenden Bits der Datensignale verglichen werden. Zur Synchronisierung kann
insbesondere bei Initialisierung der Balisensteuerungsvorrichtung und/oder bei Wechsel
des Signalbegriffs und/oder bei einem negativen Vergleichsergebnis ein erstes Request-Signal
der ersten Verarbeitungseinrichtung von der ersten Verarbeitungseinrichtung an die
zweite Verarbeitungseinrichtung übertragen werden. Zusätzlich kann zur Synchronisierung
insbesondere ein zweites Acknowledgement-Signal der zweiten Verarbeitungseinrichtung
von der zweiten Verarbeitungseinrichtung an die erste Verarbeitungseinrichtung übertragen
werden. Alternativ oder zusätzlich kann ein zweites Request-Signal der zweiten Verarbeitungseinrichtung
von der zweiten Verarbeitungseinrichtung an die erste Verarbeitungseinrichtung übertragen
werden. Zusätzlich kann zur Synchronisierung insbesondere ein erstes Acknowledgement-Signal
der ersten Verarbeitungseinrichtung von der ersten Verarbeitungseinrichtung an die
zweite Verarbeitungseinrichtung übertragen werden.
[0039] Ferner ist erkannt worden, dass, beispielsweise aufgrund eines systematischen Fehlers
in einer Generierungsregel, sowohl die erste als auch die zweite Verarbeitungseinrichtung
das gleiche falsche Datensignal generieren können. Zur weiteren Erhöhung der Zuverlässigkeit
und Sicherheit wird gemäß einer weiteren Ausführungsform der anmeldungsgemäßen Balisensteuerungsvorrichtung
vorgeschlagen, dass die erste Verarbeitungseinrichtung einen ersten Prüfer umfassen
kann. Der erste Prüfer kann eingerichtet sein zum Prüfen der Plausibilität und/oder
zum Decodieren des von der zweiten Verarbeitungseinrichtung generierten zweiten Datensignals.
Alternativ oder (bevorzugt) zusätzlich kann die zweite Verarbeitungseinrichtung einen
zweiten Prüfer umfassen. Der zweite Prüfer kann eingerichtet sein zum Prüfen der Plausibilität
und/oder Decodieren des von der ersten Verarbeitungseinrichtung generierten ersten
Datensignals. Bei einer Plausibilitätsprüfung kann der Prüfer insbesondere ein generiertes
Datensignal dahin überprüfen, ob es in seinem Aufbau (z.B. Header, Checksummen, bestimmte
Bitfolgen oder dergleichen) dem Aufbau eines (standardmäßigen) Balisentelegramms entspricht.
Dazu kann der Prüfer das zu überprüfende Datensignal insbesondere durch ein Prüfpolynom
dividieren, und wenn die Polynomdivision das Ergebnis "null" liefert, entspricht der
Aufbau des überprüften Datensignals dem erwarten Aufbau eines Balisentelegramms. Alternativ
oder zusätzlich kann der Prüfer insbesondere mittels Decodierungsregeln (z.B. mindestens
eine Umsetzungstabelle bzw. Look-Up-Tabelle oder dergleichen), die in einer Verarbeitungseinrichtung
gespeichert sein können, ein generiertes Datensignal decodieren. Insbesondere kann
durch die Decodierung der Signalbegriff oder ein zu dem Signalbegriff korrespondierender
Datensatz bestimmt werden, der für die Generierung des Datensignals verwendet wurde.
Durch diese Decodierung kann eine Prüfung ermöglicht werden, ob eine korrekte Generierung
eines Datensignals durch eine Verarbeitungseinrichtung erfolgt ist.
[0040] Besonders bevorzugt kann die erste Verarbeitungseinrichtung ein erstes Auswertemodul
umfassen. Das erste Auswertemodul kann eingerichtet sein zum Prüfen, ob die durch
den ersten Prüfer aus dem zweiten Datensignal geprüften Daten dem Aufbau eines Balisentelegramms
entsprechen und/oder ob sie zu dem bereitgestellten zweiten Signalbegriff korrespondieren.
Alternativ oder (bevorzugt) zusätzlich kann die zweite Verarbeitungseinrichtung ein
zweites Auswertemodul umfassen. Das zweite Auswertemodul kann eingerichtet sein zum
Prüfen, ob die durch den zweiten Prüfer aus dem ersten Datensignal geprüften Daten
dem Aufbau eines Balisentelegramms entsprechen und/oder ob sie zu dem bereitgestellten
ersten Signalbegriff korrespondieren. Beispielsweise kann der erste Prüfer eingerichtet
sein, das von der zweiten Verarbeitungseinrichtung erhaltene zweite Datensignal durch
Polynomdivision dahingehend zu prüfen, ob es dem Aufbau eines (standardmäßigen) Balisentelegramms
entspricht. Zusätzlich kann der erste Prüfer eingerichtet sein, das zweite Datensignal
zu decodieren und die decodierten Daten dem ersten Auswertemodul zum Vergleich mit
dem zweiten Signalbegriff zu übermitteln. Prüfer Alternativ oder (bevorzugt) kann
der zweite Prüfer eingerichtet sein, das von der ersten Verarbeitungseinrichtung erhaltene
erste Datensignal durch Polynomdivision dahingehend zu prüfen, ob es dem Aufbau eines
(standardmäßigen) Balisentelegramms entspricht. Zusätzlich kann der zweite Prüfer
eingerichtet sein, das erste Datensignal zu decodieren und die decodierten Daten dem
zweiten Auswertemodul zum Vergleich mit dem ersten Signalbegriff zu übermitteln In
einem Vergleich kann festgestellt werden, ob der Signalbegriff, der für die Generierung
eines Datensignals bereitgestellt wurde, identisch ist mit dem Signalbegriff, der
durch eine Decodierung des Datensignals bestimmt wurde. Wenn bei der Generierung eines
Datensignals aus einem Signalbegriff in einem Zwischenschritt Zwischen-Daten generiert
werden, können auch diese Daten für die Prüfung, insbesondere den Vergleich, verwendet
werden.
[0041] Bei einem positiven Vergleichsergebnis, also wenn beispielsweise die Polynomdivision
den Wert "null" liefert oder/und wenn die jeweiligen Signalbegriffe (oder Zwischen-Daten)
gleich sind, kann von einer korrekten Erzeugung des Datensignals durch eine Verarbeitungseinrichtung
ausgegangen werden. Bei einem negativen Vergleichsergebnis, also bei Detektion einer
Abweichung zwischen den jeweiligen Signalbegriffen (oder Zwischen-Daten), kann auf
einen fehlerhaften Betrieb der Balisensteuerungsvorrichtung geschlossen werden. In
Reaktion auf ein negatives Vergleichsergebnis kann das Ausgeben eines Trägersignals
durch eine Verarbeitungseinrichtung unterbrochen werden. Vorzugsweise kann die Ausgabe
des ersten und des zweiten Trägersignals gestoppt werden. Gemäß einer anmeldungsgemäßen
Ausführungsform kann bei einem negativen Vergleichsergebnis das weiter unten beschriebene
Handshake-Verfahren zur Synchronisierung durchgeführt werden und danach ein erneuter
Vergleichsschritt durchgeführt werden. Bei einem positiven Vergleichsergebnis kann
das Ausgeben der ersten und des zweiten Trägersignals wieder gestartet werden. Bevorzugt
kann die Balisensteuerungsvorrichtung außer Betrieb genommen werden, wenn insbesondere
nach mehreren, bspw. 10, Synchronisierungsversuchen kein positives Vergleichsergebnis
erzielt wurde.
[0042] Wie bereits beschrieben wurde, kann eine Verarbeitungseinrichtung mindestens ein
Rechenmittel umfassen, um den Generierungsschritt und/oder den Vergleichsschritt auszuführen.
Besonders bevorzugt kann eine Verarbeitungseinrichtung zumindest einen Mikroprozessor
und ein damit gekoppeltes Field Programmable Gate Array (FPGA) umfassen. Gemäß einer
Ausführungsform kann zumindest der erste Vergleicher durch einen ersten Field Programmable
Gate Array gebildet sein. Alternativ oder (bevorzugt) zusätzlich kann zumindest der
zweite Vergleicher durch einen zweiten Field Programmable Gate Array gebildet sein.
Zudem kann die Berechnung des ersten Datensignals durch ein erstes Generierungsmodul
durchgeführt werden, welches zumindest teilweise durch den ersten Field Programmable
Gate Array gebildet ist. Alternativ oder (bevorzugt) zusätzlich kann die Berechnung
des zweiten Datensignals durch ein zweites Generierungsmodul durchgeführt werden,
welches zumindest teilweise durch den zweiten Field Programmable Gate Array gebildet
ist. Es versteht sich, dass das erste FPGA ein weiteres zweites Generierungsmodul
umfassen kann, eingerichtet zum zumindest teilweisen Generieren des weiteren zweiten
Datensignals, und dass das zweite FPGA ein weiteres erstes Generierungsmodul umfassen
kann, eingerichtet zum zumindest teilweisen Generieren des weiteren ersten Datensignals.
[0043] Insbesondere kann eine Verarbeitungseinrichtung bzw. ein Rechnerbaustein zweigeteilt
sein. Eine Verarbeitungseinrichtung kann vorzugsweise einen Mikroprozessor mit einem
eigenen Betriebssystem und eigenem Dateisystem umfassen. Hier können vorzugsweise
(Zwischen-)Daten gespeichert sein, die den verschiedenen Signalbegriffen entsprechen.
D.h. zu einem Signalbegriff A kann ein Mikroprozessor beispielsweise (Zwischen-)Daten
(A) auslesen, welche dem Dateninhalt eines Datensignals bzw. eines Datenstroms (A)
entsprechen, der für die zugehörige Balise A generiert werden muss.
[0044] Die (Zwischen-) Daten können von dem Mikroprozessor an ein FPGA weitergeleitet werden.
Das FPGA kann insbesondere eingerichtet sein, aus diesen (Zwischen-)Daten ein Datensignal,
insbesondere ein manchester-modulierten Datensignal, zu generieren.
[0045] Die Implementierung eines FPGAs hat mehrere Vorteile. Beispielsweise beträgt die
Busbreite eines Mikroprozessors typischerweise 32 oder 64 bit. Das Übertragen eines
manchester-codiertes Datensignals von 1024 bit Länge würde daher 16 oder 32 Prozessorschritte
beanspruchen. Vorzugsweise kann die Busbreite des FPGAs so programmiert sein, dass
dies in 2 oder 4 Schritten möglich ist. Damit kann das FPGA schneller und einfacher
als ein Mikroprozessor ein Datensignal von z.B. 564 kbit/s generieren. Insbesondere
erlaubt dies eine Generierung eines Datensignals in Echtzeit.
[0046] Ein generiertes Datensignal kann von dem jeweiligen FPGA in das jeweils andere FPGA
gespeist und von diesem geprüft werden. Insbesondere kann ein FPGA einen Vergleicher
umfassen, um zwei Datensignale, vorzugsweise bitweise, miteinander zu vergleichen.
Ferner kann ein FPGA den Trägersignalgenerator umfassen. Sollte der Vergleich der
beiden Datensignale eine Differenz ergeben, kann die Generierung des Trägersignals
eingestellt werden, wie zuvor beschrieben wurde.
[0047] Ein in einem FPGA digital erzeugtes Trägersignal, z.B. ein Sinus-Signal, kann vorzugsweise
durch einen Digital-/Analog-Wandler in ein analoges Trägersignal umgewandelt werden.
Das analoge Trägersignal kann anschließend insbesondere tiefpass-gefiltert werden,
um Störgrößen zu filtern. Es versteht sich, dass auch ein erzeugtes Datensignal tiefpass-gefiltert
werden kann, um Störgrößen zu filtern.
[0048] Die zwei FPGAs sind zunächst insbesondere zwei unabhängig voneinander operierende
Bausteine, so dass zwei erste oder zwei zweite Datensignale nicht ohne weiteres synchron
generiert bzw. codiert und verglichen werden könnten.
[0049] Deshalb wird zur Synchronisierung zwischen beiden FPGAs, gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform, folgendes Handshake-Verfahren vorgeschlagen: Wenn die Balisensteuerungsvorrichtung
initialisiert wird (z.B. eingeschaltet wird) und/oder wenn ein neuer erster Signalbegriff
an die erste Balise übermittelt werden soll, dann muss das erste FPGA ein neues erstes
Datensignal generieren. Ebenfalls muss dann das zweite FPGA ein neues weiteres erstes
Datensignal generieren und den zweiten Vergleichsschritt (bit-für-für) durchführen.
Das erste FPGA sendet eine (erste) Request-Nachricht an das zweite FPGA, mit dem Inhalt,
dass ein neues erstes Datensignal erzeugt werden soll. Sobald das zweite FPGA bereit
ist, seinerseits ein neues weiteres erstes Datensignal zu generieren und vom ersten
FPGA das neue erste Datensignal (zum Vergleichen) zu empfangen, sendet es eine (zweite)
Acknowledgement-Nachricht an das erste FPGA. Nach Empfang der Acknowledgement-Nachricht
sendet das erste FPGA ein Startsignal, zyklisch gefolgt vom neuen ersten Datensignal;
gleichzeitig sendet das erste FPGA zyklisch das erste Taktsignal. Gleichzeitig generiert
das zweite FPGA ebenfalls ein gleiches weiteres Startsignal, gefolgt vom neuen weiteren
ersten Datensignal, und zwar im Takt des ersten Taktsignals. Das zweite FPGA führt
dabei diese beide Datenströme bitsynchron dem zweiten Vergleicher zu, der beide Datenströme
nunmehr bit-für-bit in Echtzeit vergleicht. Als Startsignal kann bevorzugt eine definierte
Folge von Bits verwendet werden, besonders bevorzugt beispielsweise eine Folge von
einer bestimmten Anzahl von Nullen, z.B. 75 Nullen. Mit anderen Worten versetzt das
Handshake-Verfahren die Balisensteuerungsvorrichtung in die Lage, auch bei einer Initialisierung
und/oder bei einem Wechsel des ersten Signalbegriffs die bitweise Überprüfung des
(neuen) ersten Datensignals im zweiten Vergleicher sicherzustellen.
[0050] Es versteht sich, dass das Handshake-Verfahren analog und spiegelbildlich durchgeführt
werden kann, wenn ein neuer zweiter Signalbegriff an die zweite Balise übermittelt
werden soll.
[0051] Ein weiterer Aspekt der Anmeldung ist ein System, insbesondere ein Balisensteuerungssystem.
Das System umfasst mindestens eine zuvor beschriebene Balisensteuerungsvorrichtung.
Das System umfasst eine erste Balise, die mit der Balisensteuerungsvorrichtung, insbesondere
der ersten Steuersignalerzeugungseinrichtung, verbunden ist.
[0052] Vorzugsweise kann das System eine zweite Balise umfassen, die mit der Balisensteuerungsvorrichtung,
insbesondere mit der zweiten Steuersignalerzeugungseinrichtung, verbunden ist.
[0053] Gemäß einer Ausführungsform des anmeldungsgemäßen Systems kann das System eine Datenquelle,
insbesondere ein elektronisches Stellwerk und/oder eine Lichtquelle und eine optische
Detektionseinrichtung, umfassen. Die Datenquelle kann eingerichtet sein zum Erzeugen
(und Bereitstellen) des ersten Signalbegriffs und/oder des zweiten Signalbegriffs.
Ein (digitaler) Signalbegriff kann von einem elektronischen Stellwerk generiert und
über ein Datennetz an die Balisensteuerungsvorrichtung übertragen werden. Auch kann
ein (digitaler) Signalbegriff von einem analogen Lichtsignal mit anschließender Digitalisierung
in einer streckenseitigen elektronischen Einheit (Lineside Electronic Unit, LEU) erzeugt
werden, die die optische Detektionseinrichtung bildet.
[0054] Die Balisensteuerungsvorrichtung kann insbesondere schienennah und damit in der Nähe
der vorzugsweise an den Schienen (z.B. im Gleisbett) angeordneten ersten und/oder
zweiten Balise angeordnet sein, während die Datenquelle entfernt hiervon angeordnet
sein kann.
[0055] Ein noch weiterer Aspekt der Anmeldung ist ein Verfahren zum Betreiben einer Balisensteuerungsvorrichtung,
insbesondere einer zuvor beschriebenen Balisensteuerungsvorrichtung. Das Verfahren
umfasst:
- Generieren, durch eine erste Verarbeitungseinrichtung, eines ersten Datensignals,
basierend auf einem bereitgestellten ersten Signalbegriff,
- Generieren, durch eine zweite Verarbeitungseinrichtung, eines weiteren ersten Datensignals,
basierend auf dem bereitgestellten ersten Signalbegriff,
- Vergleichen, durch einen zweiten Vergleicher der zweiten Verarbeitungseinrichtung,
des von der zweiten Verarbeitungseinrichtung generierten weiteren ersten Datensignals
und des von der ersten Verarbeitungseinrichtung generierten ersten Datensignals in
einem zweiten Vergleichsschritt,
- Ausgeben, durch die erste Verarbeitungseinrichtung, des generierten ersten Datensignals
an eine erste Steuersignalerzeugungseinrichtung, und
- Ausgeben, durch die zweite Verarbeitungseinrichtung, eines zweiten Trägersignals an
die erste Steuersignalerzeugungseinrichtung, wobei die Ausgabe des zweiten Trägersignals
von dem Vergleichsergebnis des zweiten Vergleichsschritts abhängt.
[0056] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des anmeldungsgemäßen Verfahrens kann das
Verfahren Folgendes umfassen:
- Generieren, durch eine erste Verarbeitungseinrichtung, eines ersten Datensignals,
basierend auf einem bereitgestellten ersten Signalbegriff, und eines zweiten Datensignals,
basierend auf einem bereitgestellten zweiten Signalbegriff,
- Generieren, durch eine zweite Verarbeitungseinrichtung, eines zweiten Datensignals,
basierend auf dem bereitgestellten zweiten Signalbegriff, und Generieren eines ersten
Datensignals, basierend auf dem bereitgestellten ersten Signalbegriff,
- Vergleichen, durch einen ersten Vergleicher der ersten Verarbeitungseinrichtung, des
von der ersten Verarbeitungseinrichtung generierten zweiten Datensignals und des von
der zweiten Verarbeitungseinrichtung generierten zweiten Datensignals in einem ersten
Vergleichsschritt,
- Vergleichen, durch einen zweiten Vergleicher der zweiten Verarbeitungseinrichtung,
des von der zweiten Verarbeitungseinrichtung generierten ersten Datensignals und des
von der ersten Verarbeitungseinrichtung generierten ersten Datensignals in einem zweiten
Vergleichsschritt,
- Ausgeben, durch die erste Verarbeitungseinrichtung, des generierten ersten Datensignals
an eine erste Steuersignalerzeugungseinrichtung und Ausgeben, durch die erste Verarbeitungseinrichtung,
eines ersten Trägersignals an eine zweite Steuersignalerzeugungseinrichtung, wobei
die Ausgabe des ersten Trägersignals von dem Vergleichsergebnis des ersten Vergleichsschritts
abhängt, und
- Ausgeben, durch die zweite Verarbeitungseinrichtung, des generierten zweiten Datensignals
an die zweite Steuersignalerzeugungseinrichtung und Ausgeben, durch die zweite Verarbeitungseinrichtung,
eines zweiten Trägersignals an die erste Steuersignalerzeugungseinrichtung, wobei
die Ausgabe des zweiten Trägersignals von dem Vergleichsergebnis des zweiten Vergleichsschritts
abhängt.
[0057] Die Merkmale der Balisensteuerungsvorrichtungen, Systeme und Verfahren sind frei
miteinander kombinierbar. Insbesondere können Merkmale der Beschreibung und/oder der
abhängigen Ansprüche, auch unter vollständiger oder teilweiser Umgehung von Merkmalen
der unabhängigen Ansprüche, in Alleinstellung oder frei miteinander kombiniert, eigenständig
erfinderisch sein.
[0058] Es gibt nun eine Vielzahl von Möglichkeiten, die anmeldungsgemäße Balisensteuerungsvorrichtung,
das anmeldungsgemäße System und das anmeldungsgemäße Verfahren auszugestalten und
weiterzuentwickeln. Hierzu sei einerseits verwiesen auf die den unabhängigen Ansprüchen
nachgeordneten Ansprüche, andererseits auf die Beschreibung von Ausführungsbeispielen
in Verbindung mit der Zeichnung. In der Zeichnung zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Ansicht eines Systems mit einer Balisensteuerungsvorrichtung gemäß
dem Stand der Technik,
- Fig. 2
- eine schematische Ansicht eines Ausführungsbeispiels einer Balisensteuerungsvorrichtung
gemäß der vorliegenden Anmeldung,
- Fig. 3
- eine schematische Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels einer Balisensteuerungsvorrichtung
gemäß der vorliegenden Anmeldung,
- Fig. 4
- eine schematische Ansicht eines Ausführungsbeispiels eines Systems gemäß der vorliegenden
Anmeldung,
- Fig. 5
- eine schematische Ansicht eines Ausführungsbeispiels einer Verarbeitungseinrichtung
einer Balisensteuerungsvorrichtung gemäß der vorliegenden Anmeldung, und
- Fig. 6
- ein Diagramm eines Ausführungsbeispiels eines Verfahrens gemäß der vorliegenden Anmeldung.
[0059] Nachfolgend werden für gleiche Elemente gleiche Bezugszeichen verwendet.
[0060] Die Figur 2 zeigt eine schematische Ansicht eines Ausführungsbeispiels einer Balisensteuerungsvorrichtung
202 gemäß der vorliegenden Anmeldung. Die Balisensteuerungsvorrichtung 202 umfasst
eine erste Verarbeitungseinrichtung 250 und eine zweite Verarbeitungsvorrichtung 252.
Darüber hinaus umfasst die Balisensteuerungsvorrichtung 202 vorliegend eine erste
Steuersignalerzeugungseinrichtung 266.
[0061] Die erste Verarbeitungseinrichtung 250 umfasst zumindest ein erstes Generierungsmodul
254. Das erste Generierungsmodul 254 ist eingerichtet, basierend auf einem bereitgestellten
ersten (digitalen) Signalbegriff 232 ein erstes Datensignal 236 zu generieren bzw.
codieren. Die zweite Verarbeitungseinrichtung 252 umfasst ein weiteres erstes Generierungsmodul
260. Das weitere erste Generierungsmodul 260 ist eingerichtet, basierend auf dem bereitgestellten
ersten (digitalen) Signalbegriff 232 ein weiteres erstes Datensignal zu generieren
bzw. codieren.
[0062] Darüber hinaus umfasst die weitere Verarbeitungseinrichtung 252 einen zweiten Vergleicher
264. Der zweite Vergleicher 264 ist eingerichtet, das erste, durch die erste Verarbeitungseinrichtung
250 generierte Datensignal 236 mit dem weiteren ersten Datensignal in einem zweiten
Vergleichsschritt zu vergleichen.
[0063] Darüber hinaus ist die zweite Verarbeitungseinrichtung 252 eingerichtet, ein zweites
Trägersignal 240, insbesondere ein Sinussignal 240, auszugeben. Insbesondere kann
das Trägersignal 240 an die erste Steuersignalerzeugungseinrichtung 266 weitergeleitet
werden. Wie zu erkennen ist, ist die erste Verarbeitungseinrichtung 250 eingerichtet,
das erste Datensignal 236 an die erste
[0064] Steuersignalerzeugungseinrichtung 266 auszugeben. Die erste Steuersignalerzeugungseinrichtung
266 ist eingerichtet, das bereitgestellte erste Datensignal 236 auf das bereitgestellte
zweite Trägersignal 240 aufzuschalten, um ein erstes Balisentelegramm 238 für eine
erste (nicht gezeigte) Balise zu erzeugen.
[0065] Um sicherzustellen, dass nur bei einer korrekten Generierung des ersten Datensignals
236 ein Balisentelegramm 238 generiert und ausgesendet wird, ist anmeldungsgemäß vorgesehen,
dass die zweite Verarbeitungseinrichtung 252 eingerichtet ist, dass zweite Trägersignal
240 in Abhängigkeit vom Vergleichsergebnis des zweiten Vergleichsschritts auszugeben.
Hierunter ist insbesondere zu verstehen, dass das zweite Trägersignal 240 nur bei
einem positiven Vergleichsergebnis durch die zweite Verarbeitungseinrichtung 252 ausgegeben
wird. Bei einem negativen Vergleichsergebnis wird die Ausgabe des zweiten Trägersignals
240 insbesondere gestoppt. Hierbei liegt ein positives Vergleichsergebnis insbesondere
dann vor, wenn das erste Datensignal 236 gleich dem weiteren ersten Datensignal ist.
Ein negatives Vergleichsergebnis ist insbesondere dann gegeben, wenn eine Abweichung
zwischen dem ersten Datensignal 236 und dem weiteren ersten Datensignal detektiert
wird. Weiter kann bei einem negativen Vergleichsergebnis das beschriebene Handshake-Verfahren
zur Synchronisierung durchgeführt werden und danach ein erneuter Vergleichsschritt
durchgeführt werden. Bei einem positiven Vergleichsergebnis kann das Ausgeben des
Trägersignals 240 wieder gestartet werden. Bevorzugt kann die Balisensteuerungsvorrichtung
202 außer Betrieb genommen werden, wenn nach mehreren, bspw. 10, Synchronisierungsversuchen
kein positives Vergleichsergebnis erzielt wurde.
[0066] Die Figur 3 zeigt eine schematische Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels einer
Balisensteuerungsvorrichtung 302 gemäß der vorliegenden Anmeldung. Zur Vermeidung
von Wiederholungen werden nachfolgend im Wesentlichen nur die Unterschiede zu dem
Ausführungsbeispiel nach Figur 2 beschrieben. Für die anderen Komponenten der Balisensteuerungsvorrichtung
302 wird insbesondere auf die obigen Ausführungen verwiesen.
[0067] In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel umfasst die Balisensteuerungsvorrichtung
302 eine zweite Steuersignalerzeugungseinrichtung 368. Die erste Verarbeitungseinrichtung
350 umfasst neben dem ersten Generierungsmodul 354 ein weiteres zweites Generierungsmodul
356 und einen ersten Vergleicher 358. Die zweite Verarbeitungseinrichtung 352 umfasst
neben dem weiteren ersten Generierungsmodul 360 und dem zweiten Vergleicher 364 ein
zweites Generierungsmodul 362. Der Vorteil der Balisensteuerungsvorrichtung 302 des
vorliegenden Ausführungsbeispiels liegt darin, dass zwei (nicht gezeigte) Balisen
durch die Balisensteuerungsvorrichtung 302 steuerbar sind, ohne dass hierzu die eingesetzte
Hardware verdoppelt werden muss.
[0068] Die dargestellte Balisensteuerungsvorrichtung 302 ist eingerichtet, einen ersten
Signalbegriff 332 für eine erste Balise und einen zweiten Signalbegriff 334 für eine
zweite Balise zu erhalten und diese insbesondere parallel zu verarbeiten. Vorzugsweise
kann das weitere zweite Generierungsmodul 356, beispielsweise parallel zur Generierung
des ersten Datensignals 336, basierend auf dem bereitgestellten zweiten Signalbegriff
334, ein weiteres zweites Datensignal generieren. Das zweite Generierungsmodul 362
der zweiten Verarbeitungseinrichtung 352 kann ein zweites Datensignal 337 generieren,
basierend auf dem bereitgestellten zweiten Signalbegriff 334.
[0069] Um sicherzustellen, dass nur bei einer korrekten Generierung des zweiten Datensignals
337 ein zweites Balisentelegramm 344 generiert und ausgesendet wird, ist vorliegend
vorgesehen, dass die erste Verarbeitungseinrichtung 350 eingerichtet ist, dass erste
Trägersignal 342 in Abhängigkeit vom Vergleichsergebnis eines ersten Vergleichsschritts
auszugeben. In dem ersten Vergleichsschritt kann der erste Vergleicher 358 insbesondere
das zweite Datensignal 337 mit dem weiteren zweiten Datensignal vergleichen. Das erste
Trägersignal 342 kann insbesondere nur bei einem positiven Vergleichsergebnis durch
die erste Verarbeitungseinrichtung 350 ausgegeben werden. Bei einem negativen Vergleichsergebnis
kann die Ausgabe des ersten Trägersignals 342 gestoppt werden. Weiter kann bei einem
negativen Vergleichsergebnis das beschriebene Handshake-Verfahren zur Synchronisierung
durchgeführt werden und danach ein erneuter Vergleichsschritt durchgeführt werden.
Bei einem positiven Vergleichsergebnis kann das Ausgeben des ersten Trägersignals
342 wieder gestartet werden. Bevorzugt kann die Balisensteuerungsvorrichtung 302 außer
Betrieb genommen werden, wenn nach mehreren, bspw. 10, Synchronisierungsversuchen
kein positives Vergleichsergebnis erzielt wurde.
[0070] Die Figur 4 zeigt eine schematische Ansicht eines Ausführungsbeispiels eines Systems
400 gemäß der vorliegenden Anmeldung. Das System 400 umfasst ein Ausführungsbeispiel
einer Balisensteuerungsvorrichtung 402 gemäß der vorliegenden Anmeldung. Zur Vermeidung
von Wiederholungen werden nachfolgend im Wesentlichen nur die Unterschiede zu den
Ausführungsbeispielen nach den Figuren 2 und 3 beschrieben. Für die anderen Komponenten
der Balisensteuerungsvorrichtung 402 wird insbesondere auf die obigen Ausführungen
verwiesen.
[0071] Das System 400 umfasst ferner eine Datenquelle 406. Es versteht sich, dass zwei oder
mehr Datenquellen vorgesehen sein können. Die Datenquelle 406 ist beispielsweise ein
elektronisches Stellwerk 406 oder eine streckenseitige elektronische Einheit (Lineside
Electronic Unit, LEU). Insbesondere ist die Datenquelle 406 vorliegend eingerichtet,
zumindest einen ersten digitalen Signalbegriff 432 für eine erste Balise 404 und einen
zweiten digitalen Signalbegriff 434 für eine zweite Balise 405 zu generieren. Über
ein Datennetz (z.B. CAN-Bus-Netzwerk) kann/können der erste und/oder der zweite Signalbegriff
432, 434 an die mindestens eine Balisensteuerungsvorrichtung 402 des Systems 400 übertragen
werden.
[0072] Wie bereits beschrieben wurde, umfasst das System 400 vorliegend eine erste Balise
404, insbesondere eine Transparentdaten-Balise 404, und eine zweite Balise 405, insbesondere
eine Transparentdaten-Balise 405. Jede Balise 404, 405 ist mit der Balisensteuerungsvorrichtung
402 über eine Datenleitung verbunden.
[0073] Ferner ist aus der Figur 4 zu erkennen, dass eine Verarbeitungseinrichtung 450, 452
im Wesentlichen aus zwei Komponenten gebildet ist, nämlich einem Mikroprozessor 470,
474 und einem FPGA 472, 476. Jedes FPGA 472, 476 kann mit einem eigenen Uhrensignal
482, 484 versorgt werden. Die Funktionsweise der Verarbeitungseinrichtungen 450, 452
wird nachfolgend näher beschrieben.
[0074] Basierend auf einem ersten Signalbegriff 432 generiert der erste Mikroprozessor 470
erste (Zwischen-)Daten 478. Insbesondere können in dem ersten Mikroprozessor 470,
z.B. in seinem Dateisystem, erste (Zwischen-)Daten gespeichert sein, die ersten Signalbegriffen
entsprechen (z.B. in Form einer Umsetzungstabelle). Die ersten (Zwischen-)Daten 478
werden an das erste FPGA weitergeleitet. Das FPGA generiert aus den ersten (Zwischen-)Daten
478 ein erstes Datensignal 436. Das erste Datensignal 436 kann insbesondere ein manchester-codiertes
Datensignal 436 sein. Insbesondere kann ein erstes Datensignal 436 mit einem Datenstrom
von 564 kbit/s in Echtzeit generiert werden.
[0075] Das erste Datensignal 436 wird, durch die erste Verarbeitungseinrichtung 450, an
eine erste Steuersignalerzeugungseinrichtung 466 in Form eines Addierers 466 via einen
ersten Tiefpassfilter 492 ausgegeben. Der erste Tiefpassfilter 492 hat dabei bevorzugt
eine Grenzfrequenz von rund 50 MHz.
[0076] Ferner wird das erste Datensignal 436 an das zweite FPGA 476 der zweiten Verarbeitungseinrichtung
452 ausgegeben.
[0077] Der zweite Mikroprozessor 474 generiert, basierend auf dem ersten Signalbegriff erste
(Zwischen-)Daten 478 und leitet diese an das zweite FPGA 476 weiter. Das zweite FPGA
476 ist eingerichtet, ein weiteres erstes Datensignal aus den ersten (Zwischen-)Daten
478 zu generieren und dieses insbesondere mit dem ersten Datensignal 436 der ersten
Verarbeitungseinrichtung 450 zu vergleichen. Insbesondere ist der zweite FPGA 476
eingerichtet, einen bitweisen Vergleich der beiden ersten Datensignale durchzuführen.
[0078] Um den zweiten Vergleichsschritt, also den bitweisen Vergleich der beiden ersten
Datensignale im zweiten FPGA 476, synchron durchzuführen, wird im vorliegenden Ausführungsbeispiel
ein Handshake-Verfahren vorgeschlagen, das bei Initialisierung der Balisensteuerungsvorrichtung
400 und/oder beim Wechsel des ersten Signalbegriffs 432 und/oder bei einem negativen
Vergleichsergebnis durchgeführt werden kann: Das erste FPGA 472 sendet eine erste
Request-Nachricht 494 an das zweite FPGA 476, mit dem Inhalt, dass ein neues erstes
Datensignal 436 generiert werden soll. Sobald das zweite FPGA 476 bereit ist, seinerseits
ein neues weiteres erstes Datensignal zu generieren und vom ersten FPGA 472 das neue
erste Datensignal 436 (zum Vergleichen) zu empfangen, sendet es eine zweite Acknowledgement-Nachricht
495 an das erste FPGA 472. Nach Empfang der zweiten Acknowledgement-Nachricht 495
sendet das erste FPGA 472 zunächst ein Startsignal und dann zyklisch das neue erste
Datensignal 436 und zyklisch das erste Taktsignal 486. Gleichzeitig generiert das
zweite FPGA 476 ebenfalls das Startsignal, zyklisch gefolgt vom neuen weiteren ersten
Datensignal, und zwar im Takt des ersten Taktsignals 486. Das zweite FPGA 476 führt
dabei diese beide Datenströme bitsynchron dem zweiten Vergleicher zu, der beide Datenströme
nunmehr bit-für-bit in Echtzeit vergleicht. Als Startsignal kann bevorzugt eine definierte
Folge von Bits verwendet werden, besonders bevorzugt beispielsweise eine Folge von
75 Nullen.
[0079] Abhängig von dem Vergleichsergebnis des zweiten Vergleichsschritts wird, durch die
zweite Verarbeitungseinrichtung 452, ein digitales zweites Trägersignal 440 ausgegeben.
Insbesondere wird das zweite Trägersignal 440 nur bei einem positiven Vergleichsergebnis
ausgegeben. Wie zu erkennen ist, wird das zweite Trägersignal 440 an einen Digital
Analog Wandler 490 ausgegeben. Das durch den Digital Analog Wandler 490 erzeugte analoge
zweite Trägersignal wird an die erste Steuersignalerzeugungseinrichtung 466 via einen
zweiten Tiefpassfilter 493 weitergeleitet.
[0080] Die erste Steuersignalerzeugungseinrichtung 466 generiert ein erstes Balisentelegramm
438, indem das erste Datensignal 436 auf das zweite analoge Trägersignal 440 aufaddiert
wird. Optional kann das Balisentelegramm 438 durch einen Verstärker 428 verstärkt
werden.
[0081] Vorzugsweise parallel zur Verarbeitung des ersten Signalbegriffs 432 kann die Verarbeitung
des zweiten Signalbegriffs 434 durch die vorliegende Balisensteuerungsvorrichtung
402 durchgeführt werden. Die zweite Verarbeitungseinrichtung 452 generiert, entsprechend
den vorherigen Ausführungen, zweite (Zwischen-)Daten 480 und daraus ein zweites Datensignal
437. Dieses wird an die zweite Steuersignalerzeugungseinrichtung 468 und, zusammen
mit einem zweiten Taktsignal 488, an die erste Verarbeitungseinrichtung 450 ausgegeben,
um in einem ersten Vergleichsschritt das zweite Datensignal 437 mit dem weiteren zweiten
Datensignal zu vergleichen. Nur bei einem positiven Vergleichsergebnis des ersten
Vergleichsschritts kann ein erstes Trägersignal 442 an die zweite Steuersignalerzeugungseinrichtung
468 ausgegeben werden, um in zuvor beschriebener Weise ein zweites Balisentelegramm
444 zu generieren. Für die Synchronisierung des ersten Vergleichsschritts kann dasselbe
Handshake-Verfahren, wie oben für die Synchronisierung des zweiten Vergleichsschritts
beschrieben, spiegelbildlich angewandt werden.
[0082] Das jeweilige Balisentelegramm 438, 444 wird an die jeweilige Balise 404, 405 über
eine Datenleitung übertragen. Wird ein negatives Vergleichsergebnis detektiert, so
wird die Aussendung des entsprechenden Trägersignals 440, 442 gestoppt. Dies hat zur
Folge, dass auch die Aussendung des entsprechenden Balisentelegramms 438, 444 unterbleibt.
Weiter kann bei einem negativen Vergleichsergebnis das beschriebene Handshake-Verfahren
zur Synchronisierung durchgeführt werden und danach ein erneuter Vergleichsschritt
durchgeführt werden. Bei einem positiven Vergleichsergebnis kann das Ausgeben der
entsprechenden Trägersignale 440, 442 wieder gestartet werden. Dies hat zur Folge,
dass auch das Aussenden des entsprechenden Balisentelegramms 438, 444 wieder gestartet
wird. Bevorzugt kann die Balisensteuerungsvorrichtung 402 außer Betrieb genommen werden,
wenn nach mehreren, bspw. 10, Synchronisierungsversuchen kein positives Vergleichsergebnis
erzielt wurde.
[0083] Die Figur 5 zeigt eine schematische Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels einer
ersten Verarbeitungseinrichtung 550, die in Figuren 2 bis 4 als Verarbeitungseinrichtungen
250, 350, 450 verwendet werden kann. Eine zweite Verarbeitungseinrichtung (entsprechend
den Verarbeitungsvorrichtungen 252, 352, 452 aus Figuren 2 bis 4) kann gleich ausgeführt
sein und ist aus Gründen einer besseren Übersicht nicht dargestellt. Auch an dieser
Stelle werden zur Vermeidung von Wiederholungen nachfolgend im Wesentlichen nur die
Unterschiede zu den vorherigen Ausführungsbeispielen beschrieben und ansonsten auf
die vorherigen Ausführungen verwiesen.
[0084] Das erste FPGA 572 ist vorliegend über eine Schnittstelle 593 (z.B. ein CPU-Interface)
mit dem ersten Mikroprozessor 570 oder -controller 570 verbunden. Unter anderem ist
das erste FPGA 572 eingerichtet, von dem ersten Mikrocontroller 570 erste (Zwischen-)Daten
578 und zweite (Zwischen-)Daten 580 zu erhalten, die jeweils einem ersten Signalbegriff
und einem zweiten Signalbegriff entsprechen. Mit diesen Daten 578, 580 soll eine erste
(nicht gezeigte) Balise bzw. eine zweite (nicht gezeigte) Balise angesteuert werden.
Die Dateninhalte der Daten 578, 580 können in einem Speicherbereich 594 (z.B. Telegramme
Memory) abgelegt werden.
[0085] Ein erstes Generierungsmodul 554 bzw. ein erster Codierer 554 kann die ersten Daten
578 aus dem Speicher 594 und die in einem weiteren Speicherbereich 595 gespeicherten
Generierungsregeln auslesen, um hieraus das erste Datensignal 536 zu generieren. In
zuvor beschriebener Weise kann das erste Datensignal 536 an eine erste Balise, abhängig
von dem Vergleichsergebnis des zweiten Vergleichsschritts, übertragen werden.
[0086] Gleichzeitig kann dieser erste Datenstrom 536, vorzugsweise zusammen mit dem ersten
Taktsignal 586, an das zweite FPGA der zweiten Verarbeitungseinrichtung gesendet werden,
um dort in zuvor beschriebener Weise überprüft zu werden. Wenn die Überprüfung in
dem zweiten FPGA einen Fehler in dem ersten Datensignal 536 ergibt, kann das Ausgeben
des zweiten Trägersignals, das in dem zweiten FPGA erzeugt wird, in Echtzeit abgestellt
werden.
[0087] Ferner ist das vorliegende erste FPGA 572 eingerichtet, von der zweiten Verarbeitungseinrichtung,
also insbesondere von dem zweiten FPGA, ein zweites Datensignal 537, vorzugsweise
zusammen mit einem zweiten Taktsignal 588 der zweiten Verarbeitungseinrichtung, zu
erhalten. Mit dem zweiten Taktsignal 588 kann ein weiteres zweites Generierungsmodul
556 bzw. ein weiterer zweiter Codierer 556 aus zweiten (Zwischen-)Daten 580 und den
in einem weiteren Speicherbereich 596 gespeicherten Generierungsregeln ein weiteres
zweites Datensignal generieren, insbesondere berechnen.
[0088] In einem ersten Vergleichsschritt werden, in einem ersten Vergleicher 558, vorliegend
das zweite Datensignal 537 und das weitere zweite Datensignal bit-für-bit und insbesondere
in Echtzeit miteinander verglichen. Falls dieser Vergleich eine Abweichung aufzeigt,
d.h. ein negatives Vergleichsergebnis detektiert wird, kann der Trägersignalgenerator
598, insbesondere ein Sinus-Generator 598, der das erste Trägersignal 542 erzeugt,
abgestellt werden. Weiter kann bei einem negativen Vergleichsergebnis das beschriebene
Handshake-Verfahren zur Synchronisierung durchgeführt werden und danach ein erneuter
erster Vergleichsschritt durchgeführt werden. Bei einem positiven Vergleichsergebnis
kann das Ausgeben der entsprechenden Trägersignale 542 wieder gestartet werden.
[0089] Mit anderen Worten kann vorliegend das Ausgeben des ersten Trägersignals 542 insbesondere
in Echtzeit gestoppt werden, wenn in dem ersten Vergleichsschritt ein Fehler aufgetreten
ist. Damit kann erreicht werden, dass die Energieversorgung der zweiten Balise abgestellt
wird. Wird die zweite Balise dann von einem Schienenfahrzeug befahren, sendet sie
insbesondere ein voreingestelltes Signal an das Schienenfahrzeug aus. Dieses kann
die Störung erkennen und eine entsprechend sichere Reaktion einleiten.
[0090] Ferner ist es möglich, dass ein (erstes oder zweites) Datensignal in beiden Verarbeitungseinrichtungen
(gleich) falsch generiert wurde. Der bitweise Vergleich der beiden generierten Datensignale
würde dann keine Abweichung zeigen. Zur Detektion eines solchen Fehlers kann optional
ein erster Prüfer 597, vorzugsweise in dem ersten FPGA 572, vorgesehen sein. In entsprechender
Weise kann ein zweiter Prüfer in der zweiten Verarbeitungseinrichtung vorgesehen sein.
[0091] Wie der Figur 5 zu entnehmen ist, können in dem ersten FPGA 572 nicht nur zwei generierte
zweite Datenströme miteinander verglichen, sondern vorzugsweise der zweite Datenstrom
537, der durch das erste FPGA von dem zweiten FPGA empfangen werden kann, durch den
ersten Prüfer 597 auf Plausibilität geprüft oder decodiert bzw. zurückberechnet werden.
Insbesondere kann der erste Prüfer 597 vorliegend das zweite Datensignal 537 durch
Polynomdivision dahingehend prüfen, ob des dem Aufbau eines (standardmäßigen) Balisentelegramms
entspricht, und/oder der erste Prüfer 597 kann aus dem zweiten Datensignal die zweiten
(Zwischen-)Daten des zweiten Signalbegriffs 534 bestimmen. Wenn die Plausibilitätsprüfung
und/oder ein Vergleich der bestimmten zweiten (Zwischen-) Daten und der durch den
ersten Mikroprozessor 570 generierten zweiten (Zwischen-)Daten einen Fehler zeigt,
kann das Ausgeben des ersten Trägersignals 542 abgestellt werden.
[0092] Die Figur 6 zeigt ein Diagramm eines Ausführungsbeispiels eines Verfahrens gemäß
der vorliegenden Anmeldung. Vorliegend ist insbesondere ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
dargestellt, bei dem mit dem Verfahren zwei Balisen parallel angesteuert werden können.
Es versteht sich, dass bei anderen Varianten der Anmeldung auch nur eine Balise angesteuert
werden kann.
[0093] In Schritt 601 kann ein erstes Datensignal, basierend auf einem ersten Signalbegriff,
durch eine erste Verarbeitungseinrichtung berechnet werden. In diesem Schritt kann
zudem ein weiteres zweites Datensignal, basierend auf einem zweiten Signalbegriff,
durch die erste Verarbeitungseinrichtung berechnet werden, wie oben beschrieben wurde.
[0094] Beispielsweise parallel hierzu kann in Schritt 602 ein zweites Datensignal, basierend
auf dem zweiten Signalbegriff, durch eine zweite Verarbeitungseinrichtung berechnet
werden. Zudem kann die zweite Verarbeitungseinrichtung in diesem Schritt, basierend
auf dem ersten Signalbegriff, ein weiteres erstes Datensignal generieren.
[0095] In den Schritten 603 und 604 kann der erste Vergleichsschritt bzw. der zweite Vergleichsschritt
durchgeführt werden. Insbesondere kann die erste Verarbeitungseinrichtung in einem
ersten Vergleichsschritt das zweite Datensignal mit dem weiteren zweiten Datensignal
vergleichen. Die zweite Verarbeitungseinrichtung kann in einem zweiten Vergleichsschritt
das erste Datensignal mit dem weiteren ersten Datensignal vergleichen.
[0096] Im Schritt 605 kann die erste Verarbeitungseinrichtung das erste Datensignal an die
erste Steuersignalerzeugungseinrichtung und das erste Trägersignal an die zweite Steuersignalerzeugungseinrichtung
ausgeben. Die Ausgabe des ersten Trägersignals erfolgt hierbei in Abhängigkeit vom
Vergleichsergebnis des ersten Vergleichsschritts. Bei einem positiven Vergleichsergebnis
wird das erste Trägersignal ausgegeben, während bei einem negativen Vergleichsergebnis
die Ausgabe unterbrochen wird. Weiter kann bei einem negativen Vergleichsergebnis
das beschriebene Handshake-Verfahren zur Synchronisierung durchgeführt werden und
danach ein erneuter erster Vergleichsschritt durchgeführt werden. Bei einem positiven
Vergleichsergebnis kann das Ausgeben des ersten Trägersignals wieder gestartet werden.
Bevorzugt kann die Balisensteuerungsvorrichtung außer Betrieb genommen werden, wenn
nach mehreren, bspw. 10, Synchronisierungsversuchen kein positives Vergleichsergebnis
erzielt wurde.
[0097] In entsprechender Weise kann in Schritt 606 die zweite Verarbeitungseinrichtung das
zweite Datensignal an die zweite Steuersignalerzeugungseinrichtung und das zweite
Trägersignal an die erste Steuersignalerzeugungseinrichtung ausgeben. Die Ausgabe
des zweiten Trägersignals erfolgt in Abhängigkeit vom Vergleichsergebnis des zweiten
Vergleichsschritts. Bei einem positiven Vergleichsergebnis wird das zweite Trägersignal
ausgegeben, während bei einem negativen Vergleichsergebnis die Ausgabe unterbrochen
wird. Weiter kann bei einem negativen Vergleichsergebnis das beschriebene Handshake-Verfahren
zur Synchronisierung durchgeführt werden und danach ein erneuter zweiter Vergleichsschritt
durchgeführt werden. Bei einem positiven Vergleichsergebnis kann das Ausgeben des
zweiten Trägersignals wieder gestartet werden. Bevorzugt kann die Balisensteuerungsvorrichtung
außer Betrieb genommen werden, wenn nach mehreren, bspw. 10, Synchronisierungsversuchen
kein positives Vergleichsergebnis erzielt wurde.
[0098] Nur wenn ein Trägersignal ausgegeben wird, kann auch das entsprechende Balisentelegramm
an die entsprechende Balise ausgegeben werden, wie zuvor beschrieben wurde.
[0099] Anmeldungsgemäß ist insbesondere vorgesehen, dass ein erstes Datensignal und ein
zweites Datensignal jeweils in beiden Verarbeitungseinrichtungen generiert werden,
wobei die beiden Datensignale den jeweiligen Signalbegriff für die erste Balise und
die zweite Balise abbilden. Beide Datensignale können in einer der beiden Verarbeitungseinrichtungen,
vorzugsweise in Echtzeit und bitweise, miteinander verglichen. Wenn der Vergleich
eine Abweichung zeigt, kann das entsprechende Trägersignal bzw. Energieversorgungssignal
für die entsprechende Balise abgestellt und ein signaltechnisch sicherer Zustand hergestellt
werden. Dieser Vergleich und ggf. das Abschalten können insbesondere in Echtzeit während
der Generierung der Datensignale erfolgen.
1. Balisensteuerungsvorrichtung (202, 302, 402) zum Steuern mindestens einer Balise (404,
405), umfassend:
- eine erste Verarbeitungseinrichtung (250, 350, 450, 550), eingerichtet zum Generieren
eines ersten Datensignals (236, 336, 436, 536), basierend auf einem bereitgestellten
ersten Signalbegriff (232, 332, 432, 532),
- eine zweite Verarbeitungseinrichtung (252, 352, 452), eingerichtet zum Generieren
eines weiteren ersten Datensignals, basierend auf dem bereitgestellten ersten Signalbegriff
(232, 332, 432, 532),
- wobei die zweite Verarbeitungseinrichtung (252, 352, 452) einen zweiten Vergleicher
(264, 364, 464) umfasst, eingerichtet zum Vergleichen des von der zweiten Verarbeitungseinrichtung
(252, 352, 452) generierten weiteren ersten Datensignals und des von der ersten Verarbeitungseinrichtung
(250, 350, 450, 550) generierten ersten Datensignals (236, 336, 436, 536) in einem
zweiten Vergleichsschritt,
- wobei die erste Verarbeitungseinrichtung (250, 350, 450, 550) zum Ausgeben des generierten
ersten Datensignals (236, 336, 436, 536) an eine erste Steuersignalerzeugungseinrichtung
(266, 366, 466) eingerichtet ist, und
- wobei die zweite Verarbeitungseinrichtung (252, 352, 452) zum Ausgeben eines zweiten
Trägersignals (240, 340, 440) an die erste Steuersignalerzeugungseinrichtung (266,
366, 466) eingerichtet ist, wobei die Ausgabe des zweiten Trägersignals (240, 340,
440) von dem Vergleichsergebnis des zweiten Vergleichsschritts abhängt.
2. Balisensteuerungsvorrichtung (202, 302, 402) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die zweite Verarbeitungseinrichtung (252, 352, 452) eingerichtet ist zum Generieren
eines zweiten Datensignals (337, 437, 537), basierend auf einem bereitgestellten zweiten
Signalbegriff (334, 434),
- die erste Verarbeitungseinrichtung (250, 350, 450, 550) eingerichtet ist zum Generieren
eines weiteren zweiten Datensignals, basierend auf einem bereitgestellten zweiten
Signalbegriff (334, 434),
- wobei die erste Verarbeitungseinrichtung (250, 350, 450, 550) einen ersten Vergleicher
(358, 458, 558) umfasst, eingerichtet zum Vergleichen des von der ersten Verarbeitungseinrichtung
(250, 350, 450, 550) generierten weiteren zweiten Datensignals und des von der zweiten
Verarbeitungseinrichtung (252, 352, 452) generierten zweiten Datensignals (337, 437,
537) in einem ersten Vergleichsschritt,
- wobei die zweite Verarbeitungseinrichtung (252, 352, 452) eingerichtet ist zum Ausgeben
des generierten zweiten Datensignals (337, 437, 537) an eine zweite Steuersignalerzeugungseinrichtung
(368, 468), und
- wobei die erste Verarbeitungseinrichtung (250, 350, 450, 550) eingerichtet ist zum
Ausgeben eines ersten Trägersignals (342, 442, 542) an die zweite Steuersignalerzeugungseinrichtung
(368, 468), wobei die Ausgabe des ersten Trägersignals (342, 442, 542) von dem Vergleichsergebnis
des ersten Vergleichsschritts abhängt.
3. Balisensteuerungsvorrichtung (202, 302, 402) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Balisensteuerungsvorrichtung (202, 302, 402) die erste Steuersignalerzeugungseinrichtung
(266, 366, 466) umfasst, die eingerichtet ist zum Erzeugen eines ersten Balisentelegramms
(238, 338, 438), basierend auf dem ersten Datensignal (236, 336, 436, 536) und dem
zweiten Trägersignal (240, 340, 440),
und/oder
- die Balisensteuerungsvorrichtung (202, 302, 402) die zweite Steuersignalerzeugungseinrichtung
(343, 442, 542) umfasst, die eingerichtet ist zum Erzeugen eines zweiten Balisentelegramms
(344, 444), basierend auf dem zweiten Datensignal (337, 437, 537) und dem ersten Trägersignal
(342, 442, 542).
4. Balisensteuerungsvorrichtung (202, 302, 402) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der erste Vergleicher (358, 458, 558) eingerichtet ist zum bitweisen Vergleichen
des von der ersten Verarbeitungseinrichtung (250, 350, 450, 550) generierten weiteren
zweiten Datensignals und des von der zweiten Verarbeitungseinrichtung (252, 352, 452)
generierten zweiten Datensignals (337, 437, 537),
und/oder
- der zweite Vergleicher (264, 364, 464) eingerichtet ist zum bitweisen Vergleichen
des von der zweiten Verarbeitungseinrichtung (252, 352, 452) generierten weiteren
ersten Datensignals und des von der ersten Verarbeitungseinrichtung (250, 350, 450,
550) generierten ersten Datensignals (236, 336, 436, 536).
5. Balisensteuerungsvorrichtung (202, 302, 402) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die erste Verarbeitungseinrichtung (250, 350, 450, 550) einen ersten Trägersignalgenerator
(598) umfasst, der eingerichtet ist zum Erzeugen des ersten Trägersignals (342, 442,
542),
und/oder
- die zweite Verarbeitungseinrichtung (252, 352, 452) einen zweiten Trägersignalgenerator
umfasst, der eingerichtet ist zum Erzeugen des zweiten Trägersignals (240, 340, 440).
6. Balisensteuerungsvorrichtung (202, 302, 402) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der erste Trägersignalgenerator (598) eingerichtet ist zum Ausgeben des ersten Trägersignals
(342, 442, 542) nur bei einem positiven Vergleichsergebnis des ersten Vergleichsschritts,
und/oder
- der zweite Trägersignalgenerator eingerichtet ist zum Ausgeben des zweiten Trägersignals
(240, 340, 440) nur bei einem positiven Vergleichsergebnis des zweiten Vergleichsschritts.
7. Balisensteuerungsvorrichtung (202, 302, 402) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die erste Verarbeitungseinrichtung (250, 350, 450, 550) und die zweite Verarbeitungseinrichtung
(252, 352, 452) miteinander synchronisiert sind,
- wobei zur Synchronisierung insbesondere ein erstes Request-Signal (494) der ersten
Verarbeitungseinrichtung (250, 350, 450, 550) von der ersten Verarbeitungseinrichtung
(250, 350, 450, 550) an die zweite Verarbeitungseinrichtung (252, 352, 452) übertragen
wird,
und/oder
- wobei zur Synchronisierung insbesondere ein zweites Acknowledgement-Signal (495)
der zweiten Verarbeitungseinrichtung (252, 352, 452) von der zweiten Verarbeitungseinrichtung
(252, 352, 452) an die erste Verarbeitungseinrichtung (250, 350, 450, 550) übertragen
wird.
8. Balisensteuerungsvorrichtung (202, 302, 402) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die erste Verarbeitungseinrichtung (250, 350, 450, 550) einen ersten Prüfer (597)
umfasst, der eingerichtet ist zum Prüfen der Plausibilität und/oder zum Decodieren
des von der zweiten Verarbeitungseinrichtung (252, 352, 452) generierten zweiten Datensignals
(337, 437, 537),
und/oder
- die zweite Verarbeitungseinrichtung (252, 352, 452) einen zweiten Prüfer umfasst,
der eingerichtet ist zum Prüfen der Plausibilität und/oder zum Decodieren des von
der ersten Verarbeitungseinrichtung (250, 350, 450, 550) generierten ersten Datensignals
(236, 336, 436, 536).
9. Balisensteuerungsvorrichtung (202, 302, 402) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die erste Verarbeitungseinrichtung (250, 350, 450, 550) ein erstes Auswertemodul
umfasst, das eingerichtet ist zum Prüfen, ob die durch den ersten Prüfer (597) aus
dem zweiten Datensignal (337, 437, 537) decodierten Daten zu dem bereitgestellten
zweiten Signalbegriff (334, 434, 534) korrespondieren, und/oder
- die zweite Verarbeitungseinrichtung (252, 352, 452) ein zweites Auswertemodul umfasst,
das eingerichtet ist zum Prüfen, ob die durch den zweiten Prüfer aus dem ersten Datensignal
(236, 336, 436, 536) decodierten Daten zu dem bereitgestellten ersten Signalbegriff
(232, 332, 432, 532) korrespondieren.
10. System (400), umfassend:
- mindestens eine Balisensteuerungsvorrichtung (202, 302, 402) nach einem der vorherigen
Ansprüche,
- eine erste Balise (404), die mit der Balisensteuerungsvorrichtung (202, 302, 402,),
insbesondere der ersten Steuersignalerzeugungseinrichtung (266, 366, 466), verbunden
ist.
11. Verfahren zum Betreiben einer Balisensteuerungsvorrichtung (202, 302, 402), insbesondere
einer Balisensteuerungsvorrichtung (202, 302, 402) nach einem der Ansprüche 1 bis
8, umfassend:
- Generieren, durch eine erste Verarbeitungseinrichtung (250, 350, 450, 550), eines
ersten Datensignals (236, 336, 436, 536), basierend auf einem bereitgestellten ersten
Signalbegriff (232, 332, 432, 532),
- Generieren, durch eine zweite Verarbeitungseinrichtung (252, 352, 452), eines weiteren
ersten Datensignals, basierend auf dem bereitgestellten ersten Signalbegriff (232,
332, 432, 532),
- Vergleichen, durch einen zweiten Vergleicher (264, 364, 464) der zweiten Verarbeitungseinrichtung
(252, 352, 452), des von der zweiten Verarbeitungseinrichtung (252, 352, 452) generierten
weiteren ersten Datensignals und des von der ersten Verarbeitungseinrichtung (250,
350, 450, 550) generierten ersten Datensignals (236, 336, 436, 536) in einem zweiten
Vergleichsschritt,
- Ausgeben, durch die erste Verarbeitungseinrichtung (250, 350, 450, 550), des generierten
ersten Datensignals (236, 336, 436, 536) an eine erste Steuersignalerzeugungseinrichtung
(266, 366, 466), und
- Ausgeben, durch die zweite Verarbeitungseinrichtung (252, 352, 452), eines zweiten
Trägersignals (240, 340, 440) an die erste Steuersignalerzeugungseinrichtung (266,
366, 466), wobei die Ausgabe des zweiten Trägersignals (240, 340, 440) von dem Vergleichsergebnis
des zweiten Vergleichsschritts abhängt.