[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Einrichtung zum
verstärkten Beheizen von Fahrwegelementen, wobei an zumindest einem Fahrwegelement
zumindest ein Hauptheizelement zum regulären Beheizen vorgesehen ist.
[0002] Fahrwegelemente, insbesondere Weichen, von schienengebundenen Fahrzeugen wie Eisenbahnen
(Vollbahnen, Nebenbahnen, Schmalspurbahnen) oder Straßenbahnen werden bedarfsabhängig
beheizt, um vor allem im Winter ein Einfrieren der beweglichen Teile bzw. deren Blockieren
durch eingedrungenen Schnee und Eis zu verhindern und damit die Betriebssicherheit
zu gewährleisten. Bekannte Weichenheizungen beruhen auf Systemen mit Heißwasserdampf,
Gasbeheizung oder elektrischer Energie.
[0003] Klimaforscher warnen schon seit vielen Jahren vor dem weltweiten Klimawandel, der
in Deutschland vor allem zu weniger Schnee im Winter und ganzjährig zu höheren Durchschnittstemperaturen
führen wird. Die Niederschlagsmenge wird nach diesen Prognosen im Winter um bis zu
30 % steigen, jedoch sinken die Tage mit mehr oder weniger geschlossener Schneedecke
deutlich. Allerdings bedeutet dies nicht, dass Weichenheizungen zukünftig nicht mehr
benötigt werden, denn obwohl die Winter im Allgemeinen milder und schneeärmer werden,
sind gleichzeitig Wetterextreme wahrscheinlicher.
[0004] Laut dem Deutschen Wetterdienst sind Hagelereignisse öfter zu erwarten, ebenso steigen
Temperaturextreme im Winter um das bis zu 20-fache an. Das heißt, dass in Zukunft
die meiste Zeit der Heizperiode Energie gespart werden kann, in Extremfällen aber
auch die notwendige Leistung abrufbar sein muss, um den störungsfreien Betrieb aufrechtzuerhalten.
Aus diesen Gründen werden in neuen Weichenheizungssteuerungen die Funktionen für ein
verstärktes Beheizen der Weichen (auch als "Powerheizen" bezeichnet) notwendig.
[0005] Gattungsgemäße Verfahren und Einrichtungen sind aus dem Stand der Technik, beispielsweise
aus
DE 198 32 535 C2 sowie
DE 198 49 637 C1 an sich bekannt. Diese bekannten elektrischen Weichenheizungen bestehen unter anderem
aus einer elektrischen Verteilung mit Steuer- und Regeleinrichtungen zum Schalten,
Steuern, Regeln und Überwachen jedes einzelnen Heizabganges, einer witterungsabhängigen
Steuerung, die bei Eis und Schnee die Heizung aktiviert, und elektrischen Heizelementen
an den Schienen der Weichen, die dadurch erwärmt werden und ein Festfrieren der beweglichen
Teile der Weichen verhindern. Die Detektion von Schnee und Eis erfolgt über die Erfassung
und Auswertung von Lufttemperatur und Niederschlag. Bei zusätzlichem Unterschreiten
der Schienen-Isttemperatur unter eine parametrierbare Schienen-Solltemperatur, zum
Beispiel + 4 °C, wird die gesamte Weichenheizung eingeschaltet und dadurch werden
alle Weichen mit einer durch die Masse der Schienen bedingten Verzögerung erwärmt.
Über einen Schienentemperatursensor an einer Führungsweiche erfolgt die Regelung der
Schienentemperatur auf eine bestimmte Schienensolltemperatur.
[0006] Aus dem Untersuchungsbericht 06-P-3408-TZF92-UN-0780 der DB AG vom 12.12.2006 sind
Versuche zum Heizverhalten von herkömmlichen elektrischen Weichenheizungen bekannt.
Bei diesen Untersuchungen wurden an den Weichen wie im standardgemäßen Gebrauch Heizstäbe
mit einer Heizleistung von 330 W/m mit Hilfe von Klemmbügeln am Fuß der Backenschienen
befestigt. Die Temperaturregelung erfolgte wie in der Praxis üblich mittels eines
Temperaturfühlers an der Unterseite der Backenschiene. Im Ergebnis dieser Untersuchungen
war ein Temperaturabfall zwischen beheizter Backenschiene und abliegender unbeheizter
Zungenschiene zu erkennen. Im Detail geht aus dieser Untersuchung hervor, dass für
bestimmte Umgebungsbedingungen, z.B. - 5 °C, eine alleinige Beheizung der Backenschiene
(Messpunkt X1) auf eine Schienen-Solltemperatur von z.B. + 7 °C die abliegende Zungenschiene
(z.B. Messpunkt X6) nicht ausreichend beheizt wird, um Schnee an diesen Bereichen
zu tauen. Des Weiteren geht aus diesen Untersuchungen hervor, dass bei handelsüblichen
Weichenheizungen mit einer Zweipunktregelung durch das Abkühlen auf den unteren Schienentemperatursollwert
Heizpausen entstehen, in denen keine elektrische Energie für das Beheizen der Backenschiene
benötigt wird.
[0007] Aus dem Patent
DE 195 02 125 C2 sind zusätzlich zu der handelsüblichen Heizstabbestückung am Fuß der Backenschiene
verschiedene Anordnungen von Heizelementen an der Backenschiene, der beweglichen Zungenschiene
und am Gleitstuhl bekannt. Durch diese zusätzlichen Bestückungen können offensichtlich
gleichmäßigere Erwärmungen der für eine Funktion der Weiche notwendigen Weichenbestandteile
erreicht werden.
[0008] Aus
DE 10 2016 011 117 A1 ist ein Energiemanagementsystem bekannt, welches auf den optimalen Energieeinsatz
bei einer maximalen Anschlussleistung je Weiche ausgelegt ist. Dabei wird zumindest
ein aktives Leistungsverhältnis (La) ausgeführt. Mit Leistungsverhältnis (La) wird
das Verhältnis bzw. der Quotient aus der Anzahl eingeschalteter bzw. ausgeschalteter
Heizabgänge zur gesamten Anzahl an Heizabgängen der elektrischen Weichenheizungsanlage
bezeichnet. Dabei erfolgt während jeder Taktzeit entsprechend eines spezifischen Leistungsverhältnisses
das Aktivieren bzw. Deaktivieren der Heizabgänge der elektrischen Weichenheizung.
Die Anpassung des spezifischen aktiven Leistungsverhältnisses erfolgt in Abhängigkeit
eines Vergleichs der tatsächlichen Regelabweichung mit einer gespeicherten maximalen
Regelabweichung. Nachteilig ist in diesem System, dass bei Überschreiten einer gespeicherten
maximalen Regelabweichung (XWmax) die Anpassung des zumindest einen aktiven Leistungsverhältnisses
auf 100 % erfolgt. Dadurch ist keine Lösung zur sicheren Erwärmung der Weichen bei
Wetterextremen und damit bei größeren Regelabweichungen vorhanden.
[0009] Aus den Fachartikeln "Energieeinsparung bei Weichenheizungen" aus der Zeitschrift
"Signal + Draht", Ausgabe 12 aus dem Jahr 2017, und "Moderne Reglung für maximale
Energieeffizienz bei elektrischer Weichenheizung" aus der Zeitschrift "Signal + Draht",
Ausgabe 7+8 aus dem Jahr 2012, ist eine Zonenheizung zur Reduzierung der Anschlussleistung
bekannt, welche die Weiche in priorisierte Zonen wie die Zungenspitze und nicht priorisierte
Zonen wie die Zungenwurzel oder das Verschlussfach einteilt. Nachteilig an diesem
System ist, dass es ausschließlich auf die Reduzierung der gleichzeitig abgerufenen
Anschlussleistung und nicht auf eine Erhöhung der Verfügbarkeit der Weiche im Winter
ausgelegt ist. Des Weiteren werden zum Beheizen der einzelnen Zonen zusätzliche Schienentemperaturfühler
für die Regelung der einzelnen Zonen benötigt. Dies ist für die Instandhaltung der
Anlagen ungünstig, da sich durch zusätzliche Temperatursensoren zusätzliche Fehlerquellen
ergeben und gleichzeitig einen erhöhten Instandhaltungsaufwand hervorrufen.
[0010] Die aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren und Einrichtungen haben folglich
teilweise einen sehr hohen technischen Installations- und Wartungs-Aufwand bei gleichzeitig
ungleichmäßiger und/oder unzureichender Beheizung wesentlicher funktioneller Teile
von Fahrwegelementen. Es besteht daher die Notwendigkeit, für die zukünftig vermehrt
auftretenden Wetterextreme mehr Heizleistung sowie gleichzeitig eine ausgeglichenere
Beheizung an den für die Funktion der Weiche relevanten Weichenbestandteilen zu erreichen,
ohne den technischen Aufwand weiter zu erhöhen.
[0011] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum verstärkten
Beheizen von Fahrwegelementen, vorzugsweise von elektrisch beheizten Weichen, ohne
Erhöhung der Anschlussleistung anzugeben und eine entsprechende Einrichtung bereitzustellen,
wodurch mit einfachen Mitteln eine ausgeglichene Beheizung der relevanten funktionellen
Teile von Fahrwegelementen auch bei Wetterextremen und ohne zusätzliche Sensoren realisiert
werden kann.
[0012] Diese Aufgabe wird in einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung durch ein Verfahren
zum verstärkten Beheizen von Fahrwegelementen (12) gelöst, wobei an zumindest einem
Fahrwegelement (12) zumindest ein Hauptheizelement (13) zum regulären Beheizen und
an mindestens einer funktionsrelevanten Komponente des Fahrwegelements (12) zumindest
ein Nebenheizelement (14) vorgesehen ist, umfassend die Schritte
- a) reguläres Beheizen eines Fahrwegelements (12) mittels des zumindest einen Hauptheizelements
(13),
- b) Beheizen der mindestens einen funktionsrelevanten Komponente des Fahrwegelements
(12) mittels des zumindest einen Nebenheizelements (14) an dem zumindest einen Fahrwegelement
(12) in Heizpausen des zumindest einen Hauptheizelements (13) oder nach Erreichen
einer Solltemperatur des Fahrwegelements (12) im Bereich des zumindest einen Hauptheizelements
(13) oder bei vorhandenen Leistungsreserven, wenn die an dem Fahrwegelement (12) erforderliche
Heizleistung größer ist als die Heizleistung des zumindest einen an dem Fahrwegelement
(12) installierten Hauptheizelements (13),
wobei das Beheizen mittels des zumindest einen Nebenheizelements (14) aktiviert wird
c1
) bei Überschreiten einer maximalen Regelabweichung Δmax für die mindestens eine funktionsrelevante
Komponente des Fahrwegelements (12), oder
c2) mittels eines zusätzlichen Schalters (26) in einer Steuerungseinrichtung (3) oder
c3) bei Unterschreiten eines vorgebbaren Umgebungsparameters.
[0013] Die vorstehend genannte Aufgabe wird in einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung
durch eine erste Einrichtung zum verstärkten Beheizen von Fahrwegelementen (12) gelöst,
umfassend
- eine Schaltverteilung (1), die eine Steuerungseinrichtung (3) aufweist, an der für
zumindest ein Fahrwegelement (12) ein Schaltgerät (5) für zumindest ein Hauptheizelement
(13) an dem zumindest einen Fahrwegelement (12) vorgesehen ist, wobei jedes Schaltgerät
(5) zumindest einen Heizabgang (7) für zumindest ein Fahrwegelement (12) aufweist,
- eine Umgebungsparameter-Einrichtung (2), die mit der Steuerungseinrichtung (3) verbunden
ist,
- zumindest einen Energie-Verteilkasten (4) für das zumindest eine Fahrwegelement (12),
der mit dem entsprechenden Heizabgang (7) für dieses zumindest eine Fahrwegelement
(12) verbunden ist und dieses mit Energie versorgt, und
- zumindest einen Temperatursensor (9) für mindestens ein Fahrwegelement (12), der mit
der Steuerungseinrichtung (3) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
an zumindest einem Fahrwegelement (12) ferner zumindest ein Nebenheizelement (14)
vorgesehen ist, wobei der Energie-Verteilkasten (4) ferner eine Schaltsteuerung (8)
und eine Schalteinrichtung (11) aufweist, mittels derer die Energieversorgung des
entsprechenden Heizabgangs (7) zwischen dem Hauptheizelement (13) und dem Nebenheizelement
(14) umschaltbar ist.
[0014] Die vorstehend genannte Aufgabe wird in einem dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung
durch eine zweite Einrichtung zum verstärkten Beheizen Fahrwegelementen (12) gelöst,
umfassend
- eine Schaltverteilung (1), die eine Steuerungseinrichtung (3) aufweist, an der zumindest
ein Schaltgerät (5) für zumindest ein Hauptheizelement (13) an zumindest einem Fahrwegelement
(12) vorgesehen ist, wobei das Schaltgerät (5) mit zumindest einem Kommunikationsmodul
(6) verbunden ist,
- eine Umgebungsparameter-Einrichtung (2), die mit der Steuerungseinrichtung (3) verbunden
ist,
- zumindest einen Energie-Verteilkasten (4) für das zumindest eine Fahrwegelement (12),
der mit einem entsprechenden Heizabgang (7) für dieses Fahrwegelement (12) verbunden
ist und dieses mit Energie versorgt, und
- zumindest einen Temperatursensor (9) für mindestens ein Fahrwegelement (12), der mit
der Steuerungseinrichtung (3) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
an zumindest einem Fahrwegelement (12) ferner zumindest ein Nebenheizelement (14)
vorgesehen ist, wobei der Energie-Verteilkasten (4) ferner eine Schaltsteuerung (8)
und eine Schalteinrichtung (11) aufweist, mittels derer die Energieversorgung des
entsprechenden Heizabgangs (7) zwischen dem Hauptheizelement (13) und dem Nebenheizelement
(14) umschaltbar ist.
[0015] Die Erfindung führt in vorteilhafter Weise zu einem optimalen Energieeinsatz bei
der Beheizung von Fahrwegelementen, ohne die Anschlussleistung erhöhen zu müssen,
bei gleichzeitig ausgeglichener Beheizung der relevanten funktionellen Teile mit Sicherstellung
der Funktion aller Fahrwegelemente. Zudem wird der Installations- und Wartungs-Aufwand
gering gehalten, da außer dem zumindest einen Nebenheizelement (14) keine zusätzlichen
Elemente vorgesehen werden müssen. Weiterhin werden keine zusätzlichen Sensoren für
die Steuerung und Reglung der Nebenheizelemente (14) benötigt, da die Heizdauer der
Nebenheizelemente (14) auf Basis von Berechnungen ermittelt wird. Des Weiteren wird
für die Wartungs- und Funktionsüberwachung der Nebenheizelemente (14) keine zusätzliche
Sensorik benötig, da in den Heizpausen der Hauptheizelemente (13) die Sensoren der
Wartungs- und Funktionsüberwachung der Hauptheizelemente (13) verwendet werden kann.
[0016] Nachstehend wird die Erfindung im Detail beschrieben. Wenn in der Beschreibung des
erfindungsgemäßen Verfahrens gegenständliche Merkmale genannt werden, so beziehen
sich diese insbesondere auf die erfindungsgemäße Einrichtung. Ebenso beziehen sich
Verfahrensmerkmale, die in der Beschreibung der erfindungsgemäßen Einrichtung angeführt
werden, auf das erfindungsgemäße Verfahren.
[0017] Im ersten Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum verstärkten
Beheizen von Fahrwegelementen (12). Dabei ist an zumindest einem Fahrwegelement (12)
zumindest ein Hauptheizelement (13) zum regulären Beheizen und an mindestens einer
funktionsrelevanten Komponente des Fahrwegelements (12) zumindest ein Nebenheizelement
(14) vorgesehen.
[0018] "Verstärkt" bedeutet in diesem Zusammenhang, dass ein Fahrwegelement (12), zumindest
aber Teile davon, gegenüber dem aus dem Stand der Technik bekannten regulären Heizbetrieb
zusätzlich beheizt wird.
[0019] Unter "Fahrwegelementen" werden im Sinne der vorliegenden Erfindung Einrichtungen,
insbesondere bewegliche Einrichtungen, verstanden, die im Schienenverkehr zur gezielten
Abwicklung des Verkehrs unterschiedliche und vorgebbare Zustände einnehmen können.
Zu den Fahrwegelementen werden Weichen, Gleissperren, Signale, spezielle Gleisabschnitte
oder Bahnübergangsanlagen gezählt. Als "Fahrwegelemente (12)" werden im Sinne der
vorliegenden Erfindung insbesondere Weichen verstanden (alle Arten von Weichen wie
einfache Weichen, Kreuzungsweichen, Doppelkreuzungsweichen, Dreiwegeweichen etc.).
Weichen umfassen dabei eine Reihe von funktionellen Elementen, vor allem die Backenschienen,
die Zungenschienen, das Verschlussfachgestänge, die Stützknaggen und die Gleitstühle
inkl. ggf. vorhandener Rolleneinrichtungen.
[0020] Unter "funktionsrelevante Komponente" des Fahrwegelements (12) werden insbesondere
die beweglichen Weichenzungen (Zungenschiene), Gleitstühle, Rolleneinrichtungen, Gestänge
usw. verstanden.
[0021] Mit "Hauptheizelement" wird erfindungsgemäß ein Heizelement bezeichnet, welches an
einem Teil des Fahrwegelements (12) angebracht ist und regulär mittels eines erfassten
Regelparameters (z.B. über einen Schienentemperaturfühler) EIN als auch AUS schaltbar
ist. Das Hauptheizelement (13) dient der regulären Beheizung des Fahrwegelements (12)
bei normalen Wetterbedingungen.
[0022] Demgegenüber wird mit "Nebenheizelement" erfindungsgemäß ein Heizelement bezeichnet,
welches an einem anderen Teil des Fahrwegelements (12) angebracht ist und in Abhängigkeit
des Hauptheizelements (13) ohne eigenen Regelungssensor EIN als auch AUS schaltbar
ist. Dabei kommt das Nebenheizelement (14) ausschließlich in den natürlichen bzw.
ggf. erzwungenen Heizpausen des Hauptheizelements (13) zum Einsatz, insbesondere nur
bei extremen Witterungsbedingungen.
[0023] Im Gegensatz zum bekannten Stand der Technik weist ein Nebenheizelement (14) keinen
eigenen Sensor auf. Erfindungsgemäß kann das Nebenheizelement (14) nie gleichzeitig
mit dem Hauptheizelement (13) auf EIN geschaltet sein.
[0024] Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst zunächst in Schritt a) das reguläre Beheizen
eines Fahrwegelements (12) mittels des zumindest einen Hauptheizelements (13). Mit
diesem Schritt a) wird das Ziel verfolgt, das zumindest eine Fahrwegelements (12)
in einem regulären Betrieb zu beheizen.
[0025] In Schritt b) wird dann die mindestens eine funktionsrelevante Komponente des Fahrwegelements
(12) mittels des zumindest einen Nebenheizelements (14) an dem zumindest einen Fahrwegelement
(12) beheizt. Dieses Beheizen erfolgt entweder in Heizpausen des zumindest einen Hauptheizelements
(13) oder nach Erreichen einer Solltemperatur des Fahrwegelements (12) im Bereich
des zumindest einen Hauptheizelements (13) oder bei vorhandenen Leistungsreserven.
Dieses Beheizen erfolgt zudem nur, wenn die an dem Fahrwegelement (12) erforderliche
Heizleistung größer ist als die Heizleistung des zumindest einen an dem Fahrwegelement
(12) installierten Hauptheizelements (13).
[0026] Erfindungsgemäß bevorzugt erfolgt das Beheizen in Heizpausen des zumindest einen
Hauptheizelements (13), wobei diese Heizpausen natürlich oder erzwungen sein können.
Darauf wird nachstehend noch eingegangen.
[0027] Das Beheizen kann aber auch erfolgen, wenn durch das reguläre Beheizen eines Bereichs
des Fahrwegelements (12) eine Solltemperatur dieses Fahrwegelements (12) in dem Bereich
erreicht ist, in dem das zumindest einen Hauptheizelements (13) angeordnet ist. Ferner
kann das Beheizen erfolgen, wenn Leistungsreserven im System vorhanden sind, beispielsweise
weil das zumindest eine Hauptheizelement (13) nicht mit voller Leistung betrieben
wird, um zum Beispiel eine aktuelle Temperatur nur zu halten, aber nicht weiter zu
erhöhen.
[0028] Das Beheizen mittels des zumindest einen Nebenheizelements (14) wird aktiviert
c1) bei Überschreiten einer maximalen Regelabweichung Δmax für die mindestens eine
funktionsrelevante Komponente des Fahrwegelements (12), oder
c2) mittels eines zusätzlichen Schalters (26) in einer Steuerungseinrichtung (3) oder
c3) bei Unterschreiten eines vorgebbaren Umgebungsparameters.
[0029] Die "Steuerungseinrichtung (3)" ist dabei zum Steuern von zumindest einem Schaltgerät
(5) und zum Regeln der Schienentemperatur des zumindest einen Hauptheizelements (13)
und des zumindest einen Nebenheizelements (14) vorgesehen.
[0030] In Schritt c1) wird insbesondere eine aktuelle absolute Regelabweichungen Δabs mit
einer gespeicherten maximalen Regelabweichung Δmax verglichen. Bei Überschreiten der
maximalen Regelabweichung Δmax für mindestens eine funktionsrelevante Komponente des
Fahrwegelements (12) wird dann das Beheizen der mindestens einen funktionsrelevanten
Komponente des Fahrwegelements (12) mittels zumindest eines Nebenheizelements (14)
an zumindest einem der Fahrwegelemente (12) aktiviert.
[0031] Alternativ erfolgt in Schritt c2) insbesondere das Aktivieren des Beheizens der mindestens
einen funktionsrelevanten Komponente des Fahrwegelements (12) mittels zumindest eines
Nebenheizelements (14) an zumindest einem der Fahrwegelemente (12) durch einen zusätzlichen
Schalter (26) in der Steuerungseinrichtung (3). Hiermit besteht die Möglichkeit, auch
manuell oder halbautomatisch das Beheizen zu aktivieren.
[0032] Ebenfalls alternativ wird in Schritt c3) insbesondere das Beheizen der mindestens
einen funktionsrelevanten Komponente des Fahrwegelements (12) mittels zumindest eines
Nebenheizelements (14) an zumindest einem der Fahrwegelemente (12) durch Unterschreiten
der vorgebbaren Umgebungsparameter aktiviert.
[0033] Bei den vorgebbaren Umgebungsparametern eines Fahrwegelements (12) handelt es sich
um die Umgebungstemperatur (Lufttemperatur), das Vorhandensein von Niederschlag und
dessen Art (Schnee, Regen, Eis), Wind, Windrichtung, Luftdruck, Sonneneinstrahlung,
vorhandener Schnee (bereits in der Vergangenheit gefallener Schnee). Die vorgebbaren
Umgebungsparameter können dabei bevorzugt von einer Wetterstation oder Wettervorhersage
stammen. Damit wird beispielsweise auf sich schnell ändernde Umgebungsparameter, insbesondere
einen starken Temperaturabfall, reagiert und das Beheizen aktiviert, bevor die Temperatur
einer funktionsrelevanten Komponente zu stark abfällt.
[0034] Um die Fahrwegelemente ohne Erhöhung der Anschlussleistung optimal und ausgeglichen
beheizen zu können, wird erfindungsgemäß zunächst das zumindest eine Nebenheizelement
(14) an zumindest einem der Fahrwegelemente (12) vorgesehen. Dieses Nebenheizelement
(14) befindet sich insbesondere an einer Stelle des Fahrwegelements (12), die von
dem zumindest einen Hauptheizelement (13) nur schwer beheizt werden kann. Zudem werden
Hauptheizelement (13) und Nebenheizelement (14) vorzugsweise nicht parallel zueinander
betrieben, sondern insbesondere abwechselnd, indem das Nebenheizelement (14) nur in
den Heizpausen des Hauptheizelements (13) aktiviert wird. Alternativen zu diesem abwechselnden
Betrieb wurden vorstehend schon genannt.
[0035] Die Heizpausen des zumindest einen Hauptheizelements (13) können dabei einerseits
"natürlich" sein, das heißt, die Pausen, die während des regulären Betriebs entstehen.
Andererseits können die Heizpausen des zumindest einen Hauptheizelements (13) "erzwungen"
sein, das heißt, das Beheizen des zumindest einen Hauptheizelements (13) wird bewusst
und gesteuert unterbrochen, um in dieser erzwungenen Heizpause das zumindest eine
Nebenheizelement (14) zu beheizen.
[0036] Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, dass bei der Beheizung von Fahrwegelementen
(12), ohne die Anschlussleistung erhöhen zu müssen, eine ausgeglichene Beheizung der
relevanten funktionellen Teile ermöglicht wird, wobei zudem ein optimaler Energieeinsatz
erreicht wird. Dabei ist das Verfahren von der zugeführten Energie vollkommen unabhängig
und kann für alle Arten von Fahrwegbeheizungen eingesetzt werden. Dies können beispielsweise
geothermische Weichenheizungen, Gasweichenheizungen, elektrische Weichenheizungen
usw. sein.
[0037] In einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens umfasst dieses parallel zu
Schritt b) und/oder zu den Schritten c1) oder c2) oder c3) das Berechnen der Einschaltdauer
des zumindest einen Nebenheizelements (14). Dabei erfolgt das Berechnen der Einschaltdauer
des zumindest einen Nebenheizelements (14)
- in Abhängigkeit der jeweiligen aktuellen absoluten Regelabweichungen Δabs an der mindestens
einen funktionsrelevanten Komponente des Fahrwegelements (12) und/oder
- auf Basis der Heizdauer des zumindest einen Hauptheizelements (13) und/oder
- auf Basis von aktuellen Umgebungsparametern und/oder
- auf Basis eines in der Steuerungseinrichtung (3) vorgegebenen parametrierbaren Verhältnisses
der Heizdauer des zumindest einen Hauptheizelements (13) zu dem zumindest einen Nebenheizelement
(14).
[0038] Mit dieser Maßnahme erfolgt vorteilhafterweise eine doppelte Überwachung und ein
unverhältnismäßiges Beheizen wird vermieden. Wenn keine thermische Unterversorgung
der funktionsrelevanten Komponente des Fahrwegelements (12) vorhanden ist, ist die
berechnete Zeit gleich 0. Weiterhin kann auf Basis der berechneten Zeit eine eventuelle
Unterversorgung des Fahrwegelements (12) erkannt werden. Dadurch ist auf Basis der
berechneten Zeit eine Abschätzung der Verfügbarkeit des Fahrwegelements (12) bei bestimmten
Wetterbedingungen möglich.
[0039] Sollte beispielsweise auf Grund der Berechnungen eine Heizzeit von mehreren Stunden
ermittelt werden, kann die Anlage bereits vor Beginn des Heizens des Nebenheizelementes
(14) eine Warnmeldung abgeben, da bei Schneefall das Fahrwegelement (12) in dieser
langen Zeit sicherlich einschneien würde.
[0040] Die vorstehende Weiterbildung kann vorteilhafterweise dahingehend ergänzt werden,
dass nach Ablauf der Einschaltdauer des zumindest einen Nebenheizelements (14) das
Aktivieren des Beheizens nach Schritt c1) oder Schritt c2) oder Schritt c3) neu bewertet
wird. Der Vorteil dieser ständigen Neubewertung liegt in der ständigen Neuberechnung
der Heizbedingungen und somit in einer Optimierung des Energieverbrauchs, da bei Wegfall
der Heizbedingung für das Nebenheizelement (14) dieses auch wieder ausgeschaltet wird
und nicht unnötig Energie benötigt wird.
[0041] Ferner kann bei dem Berechnen der Einschaltdauer die Masse der durch das zumindest
eine Hauptheizelement (13) erwärmten zumindest einen funktionsrelevanten Komponente
des Fahrwegelements (12) in Relation zu der Masse der durch das zumindest eine Nebenheizelement
(14) erwärmten zumindest einen funktionsrelevanten Komponente des Fahrwegelements
(12) oder in Relation zu den aktuellen Umgebungsparametern der durch das zumindest
eine Nebenheizelement (14) erwärmten zumindest einen funktionsrelevanten Komponente
des Fahrwegelements (12) gesetzt werden.
[0042] Aus diesem Berechnen der Einschaltdauer ergibt sich eine notwendige Heizdauer des
zumindest einen Nebenheizelements (14), wobei die Einschaltdauer kleiner oder größer
oder gleich der Heizpause des zumindest einen Hauptheizelements (13) ist.
[0043] In diesem Zusammenhang kann zudem parametriert werden, ob im Falle des Berechnens
einer längeren benötigten Heizdauer des zumindest einen Nebenheizelements (14) als
die natürliche Heizpause des zumindest einen Hauptheizelements (13) ist, diese Heizpause
künstlich, das heißt erzwungen, und bis zu welchem Maximum verlängert werden darf
und/oder soll.
[0044] Weiterhin kann in Abhängigkeit einer entsprechenden Parametrierung im Falle eines
ungeregelten Beheizens des zumindest einen Hauptheizelements (13) eine berechnete
und/oder parametrierte Zwangspause für die Beheizung des zumindest einen Nebenheizelements
(14). Dabei kann die Heizleistung des zumindest einen Nebenheizelements (14) größer
oder kleiner oder gleich jener des zumindest einen Hauptheizelements (13) sein.
[0045] Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, für den
Fall eines Kommunikationsverlustes zwischen einer Schaltsteuerung (8) und einem Kommunikationsmodul
(6) und somit der Steuerungseinrichtung (3) eine Notfallsteuerung zu aktivieren, indem
eine Schalteinrichtung (11) eine vordefinierte Notstellung einnimmt.
[0046] Der Vorteil dieser Ausführungsform liegt in der Sicherungsfunktion durch den definierten
Zustand, den die Schalteinrichtung (11) im Fehlerfall einnimmt. Somit wird im Fehlerfall
ein definiertes Beheizen des Fahrwegelements (12) durchgeführt und eine Grundfunktionalität
des Fahrwegelementes (12) kann gewährleistet werden.
[0047] Ein zu dieser Ausführungsform alternative bevorzugte Ausführungsform sieht vor, für
den Fall einer Störung innerhalb der Schaltsteuerung (8) eine Notfallsteuerung zu
aktivieren wird (sog. Watchdog), indem die Schalteinrichtung (11) eine vordefinierte
Notstellung einnimmt.
Die Vorteile dieser Ausführungsform sind im Wesentlichen gleich den Vorteilen der
vorangegangenen Ausführungsform.
[0048] Insbesondere kann bei den vorstehenden alternativen Ausführungsformen die vordefinierte
Notstellung umfassen
- alleiniges Beheizen des zumindest einen Hauptheizelements (13) und/oder
- zyklisches Umschalten des Beheizens des zumindest einen Hauptheizelements (13) und
des zumindest einen Nebenheizelements (14) in vorgebbaren Zeitintervallen (z.B. alle
2 Minuten).
[0049] Der Vorteil dieses Systems liegt darin, dass folgende beiden Varianten je nach Anlagenzustand
zum Tragen kommen.
[0050] Variante 1: Für den Fall eines Ausfalls eines Hauptheizelements (13) oder eines Nebenheizelements
(14) kann auf das Umschalten verzichtet werden und das noch funktionstüchtige Heizelement
zu 100 % mit Energie versorgt werden. Dies stellt eine Notversorgung im doppelten
Sinne dar. Fällt beispielsweise das Hauptheizelement (13) aus, kann dauerhaft auf
das Nebenheizelement (14) umgeschaltet und die Beheizung des Fahrwegelements (12)
bei normalen Wetterbedingungen trotz des Ausfalls weiter betrieben werden.
[0051] Variante 2: Im Regelfall werden Hautheizelement (13) und Nebenheizelement (14) zu
je 50 % mit Energie versorgt. Dies führt zu einer ausgeglichenen Beizung zwischen
den beheizten Fahrwegelementen (12).
[0052] Der zweite Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft eine erste Einrichtung zum
verstärkten Beheizen von Fahrwegelementen (12). Diese erste Einrichtung umfasst zunächst
eine Schaltverteilung (1), die eine Steuerungseinrichtung (3) aufweist, an der für
zumindest ein Fahrwegelement (12) ein Schaltgerät (5) für zumindest ein Hauptheizelement
(13) an dem zumindest einen Fahrwegelement (12) vorgesehen ist, wobei jedes Schaltgerät
(5) zumindest einen Heizabgang (7) für zumindest ein Fahrwegelement (12) aufweist.
[0053] "Schaltverteilung (1)" bezeichnet im Sinne der vorliegenden eine Energieverteilung,
mit der die für die Beheizung notwendige Energieversorgung der Hauptheizelemente (13)
und der Nebenheizelemente (14) auf verschiedene Heizabgänge (7) verteilt und diese
entsprechend zugeschaltet bzw. abgeschaltet werden.
[0054] Dies kann zum Beispiel elektrische Energie oder bei geothermischen Weichenheizungen
das Zuschalten der Zirkulation des wärmetragenden Fluids oder bei Gasweichenheizungen
die Gasversorgung der Brenner sein.
[0055] Mit "Schaltgerät (5)" wird vorliegend ein Gerät bezeichnet, welches die Energieversorgung
der Beheizung der Fahrwegelemente (12) zuschalten und abschalten kann. Dies können
beispielsweise Stellventile, Lastschütze, Halbleiterschaltgeräte oder Magnetschalter
sein.
[0056] Ferner umfasst die erste Einrichtung eine Umgebungsparameter-Einrichtung (2), die
mit der Steuerungseinrichtung (3) verbunden ist. Diese "Umgebungsparameter-Einrichtung
(2)" kann einerseits Wetterstation sein, welche die Umgebungsparameter erfasst, aber
auch zusätzlich oder alternativ eine Anbindung an einen Wetterdaten-Anbieter bzw.
Wetterdienst.
[0057] Weiter umfasst die erste Einrichtung zumindest einen Energie-Verteilkasten (4) für
das zumindest eine Fahrwegelement (12), der mit dem entsprechenden Heizabgang (7)
für dieses zumindest eine Fahrwegelement (12) verbunden ist und dieses mit Energie
versorgt, sowie zumindest einen Temperatursensor (9) für mindestens ein Fahrwegelement
(12), der mit der Steuerungseinrichtung (3) verbunden ist.
[0058] Mit "Energie-Verteilkasten (4)" wird vorliegend eine Einrichtung zur Einspeisung
und Verteilung der (elektrischen) Energie auf das zumindest eine Hauptheizelement
(13) und das zumindest eine Nebenheizelement (14) bezeichnet.
[0059] Die erste Einrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass an zumindest einem Fahrwegelement
(12) ferner zumindest ein Nebenheizelement (14) vorgesehen ist, wobei der Energie-Verteilkasten
(4) ferner eine Schaltsteuerung (8) und eine Schalteinrichtung (11) aufweist, mittels
derer die Energieversorgung des entsprechenden Heizabgangs (7) zwischen dem Hauptheizelement
(13) und dem Nebenheizelement (14) umschaltbar ist.
[0060] "Schaltsteuerung (8)" bezeichnet im Sinne der vorliegenden Erfindung eine Einrichtung
zum Steuern der Schalteinrichtung (11) einschließlich der Überwachung der jeweiligen
Schaltstellungen.
[0061] Unter "Schalteinrichtung (11)" wird vorliegend eine Einrichtung zum Umschalten oder
Einschalten der Energieversorgung des zumindest ein Hauptheizelements (13) und des
zumindest einen Nebenheizelements (14) verstanden. Diese Schalteinrichtung (11) kann
beispielsweise ein Stellventil, Lastschütz, Halbleiterschaltgeräte oder Magnetschalter
sein.
[0062] Die erfindungsgemäße erste Einrichtung weist grundsätzlich die gleichen Vorteile
wie das vorstehend beschrieben erfindungsgemäße Verfahren auf. Ferner ermöglicht die
erfindungsgemäße erste Einrichtung einen verringerten Installations- und Wartungs-Aufwand,
da außer dem zumindest einen Nebenheizelement (14) im Wesentlichen keine zusätzlichen
Elemente vorgesehen werden müssen, um eine ausgeglichene Beheizung von Fahrwegelementen
ohne Erhöhung der Anschlussleistung zu gewährleisten.
[0063] Der dritte Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft eine zweite Einrichtung zum
verstärkten Beheizen von Fahrwegelementen (12), welche eine Alternative der ersten
Einrichtung gemäß der Erfindung ist. Diese zweite Einrichtung umfasst zunächst eine
Schaltverteilung (1), die eine Steuerungseinrichtung (3) aufweist, an der zumindest
ein Schaltgerät (5) für zumindest ein Hauptheizelement (13) an zumindest einem Fahrwegelement
(12) vorgesehen ist, wobei das Schaltgerät (5) mit zumindest einem Kommunikationsmodul
(6) verbunden ist
[0064] Mit "Kommunikationsmodul (6)" wird vorliegend ein Modul zu Kommunikation zwischen
der Schaltverteilung (1) bzw. der Schaltsteuerung (8) und dem Schaltverteilung und
dem Energie-Verteilkasten (4) über einen Heizabgang/Energieversorgungskabel (7) des
Fahrwegelements (12) bezeichnet.
[0065] Ferner umfasst die zweite Einrichtung eine Umgebungsparameter-Einrichtung (2), die
mit der Steuerungseinrichtung (3) verbunden ist, und zumindest einen Energie-Verteilkasten
(4) für das zumindest eine Fahrwegelement (12), der mit einem entsprechenden Heizabgang
(7) für dieses Fahrwegelement (12) verbunden ist und dieses mit Energie versorgt.
[0066] Darüber hinaus umfasst die zweite Einrichtung zumindest einen Temperatursensor (9)
für mindestens ein Fahrwegelement (12), der mit der Steuerungseinrichtung (3) verbunden
ist.
[0067] Die zweite Einrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass an zumindest einem Fahrwegelement
(12) ferner zumindest ein Nebenheizelement (14) vorgesehen ist, wobei der Energie-Verteilkasten
(4) ferner eine Schaltsteuerung (8) und eine Schalteinrichtung (11) aufweist, mittels
derer die Energieversorgung des entsprechenden Heizabgangs (7) zwischen dem Hauptheizelement
(13) und dem Nebenheizelement (14) umschaltbar ist.
[0068] Die erfindungsgemäße zweite Einrichtung weist grundsätzlich die gleichen Vorteile
wie das vorstehend beschriebene erfindungsgemäße Verfahren und die vorstehend beschriebene
erfindungsgemäße erste Einrichtung auf.
[0069] Der Unterschied zwischen der ersten Einrichtung und der zweiten Einrichtung besteht
im Wesentlichen darin, dass an einem Schaltgerät (5) mehrere Kommunikationsmodule
(6) als auch mehrere Heizabgänge (7) angebracht sein können. Jeder dieser Heizabgänge
(7) versorgt dann jeweils ein oder mehrere Energie-Verteilkästen (4), die wiederum
ein oder mehrere Hauptheizelemente (13) und Nebenheizelemente (14) an einem oder mehreren
Fahrwegelementen (12) versorgen.
[0070] In einer Weiterbildung der ersten Einrichtung umfasst diese ferner ein Kommunikationsmodul
(6) für einen oder mehrere Heizabgänge (7) für jedes Fahrwegelement (12), das mit
der Steuerungseinrichtung (3) verbunden ist.
[0071] Bei der erfindungsgemäßen ersten Einrichtung sowie der erfindungsgemäßen zweiten
Einrichtung kann vorteilhafterweise die Schalteinrichtung (11) als ein Umschaltelement
oder als zumindest zwei Einschaltelemente ausgeführt sein.
[0072] Ferner können die erfindungsgemäße erste Einrichtung sowie die erfindungsgemäße zweite
Einrichtung jeweils ferner einen Schalter (26) zum Aktivieren des verstärkten Beheizens
umfassen. Diese Variante hat den Vorteil, dass das verstärkte Beheizen durch ein manuelles
Eingreifen durch einen Bediener in die Steuerung aktiviert werden kann. Dies kann
beispielsweise vorsorglich oder um eventuelle Schnee-/Eis-Reste, welche nicht von
der Sensorik erfasst wurden, zu schmelzen, verwendet werden.
[0073] Weitere Ziele, Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung von die Erfindung nicht einschränkenden Ausführungsbeispielen
anhand der Figuren. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten
Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung, auch
unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung. Es
zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer elektrischen Weichenheizungsanlage nach dem Stand
der Technik,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung einer Temperatur-Messpunktanordnung einer Weiche 12a
mit abliegender Zungenschiene 19,
- Fig. 3
- ein Diagramm mit zeitlichen Temperaturverläufen bei einer Zweipunktreglung einer Weiche
12a mit abliegender Zungenschiene 19 bei einer Umgebungstemperatur von - 5 °C,
- Fig. 4
- eine schematische Schnittdarstellung einer Weiche 12a mit abliegender Zungenschiene
19,
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung einer erfindergemäßen elektrischen Weichenheizungsanlage
einschließlich der Funktion des verstärkten Beheizens von Fahrwegelementen 12 nach
einer ersten speziellen Ausführungsform,
- Fig. 6
- eine schematische Darstellung einer erfindergemäßen elektrischen Weichenheizungsanlage
einschließlich der Funktion des verstärkten Beheizens von Fahrwegelementen 12 nach
einer zweiten speziellen Ausführungsform,
- Fig. 7
- eine schematische Darstellung eines Bestückungsbeispiels für Hauptheizelemente 13
und Nebenheizelemente 14 an einer Weiche 12a vom Typ EW54-500 und
- Fig. 8
- ein Diagramm eines Beispiels für einen zeitlichen Verlauf eines Vorgangs zum verstärkten
Beheizen von Fahrwegelementen 12 (Powerheizen).
[0074] In der nachstehenden Beschreibung wird die vorliegende Erfindung insbesondere anhand
einer elektrischen Weichenheizungsanlage dargestellt. Die vorliegende Erfindung ist
jedoch nicht auf ein elektrisches System begrenzt und lässt sich ebenso auf Systeme
mit Heißwasserdampf, Gasbeheizung oder Geothermie anwenden. Zudem kann die vorliegende
Erfindung neben den nachstehend beispielhaft dargestellten Weichen 12a auf alle vorstehend
bereits genannten Fahrwegelemente 12 angewendet werden.
[0075] Die vorliegende Erfindung wird zunächst anhand der Figuren 1 bis 8 beschrieben.
[0076] In Figur 1 ist schematisch eine elektrische Weichenheizungsanlage entsprechend dem
Stand der Technik mit drei Heizabgängen 7, drei Weichen 12a und jeweils drei Heizelementen
13 darstellt. Bei entsprechender Witterung wird von der Wetterstation (Umgebungsparameter-Einrichtung
2) in der Steuerungseinrichtung 3 die Heizanforderung erzeugt und alle Heizabgänge
7 werden gleichzeitig eingeschaltet und wieder ausgeschaltet. Über mindestens einen
Schienentemperatursensor 9 erfolgt die Regelung der Schienentemperatur während der
Heizanforderung zwischen zwei parametrierbaren Sollwerten, z.B. zwischen + 4 °C und
+ 7 °C.
[0077] In Figur 2 ist eine Anordnung für Messpunkte x1 bis x9 zur Ermittlung von zeitlichen
Temperaturverläufen an verschiedenen für die Verfügbarkeit der Weiche 12a notwendigen
Bestandteilen zu sehen. Dabei ist der Messpunkt x1 die Position eines standardmäßigen
Schienentemperaturfühlers für die Regelung der Schienentemperatur. Des Weiteren wird
in dieser Figur die Position des standardisierten Hauptheizelements 13 dargestellt.
[0078] In Figur 3 sind für verschiedene Messpunkte entsprechend Figur 2 zeitliche Temperaturverläufe
ablesbar. Bei dieser Weiche 12a handelt es sich um eine Standardbestückung mit einem
Heizelement 17 am Fuß der Backenschiene 15 (siehe Figur 2). Die Temperatur wird mittels
Zweipunktregelung zwischen + 3 °C und + 7 °C geregelt. Dabei ist erkennbar, dass für
dieses Beispiel die Temperatur am Messpunkt x6 nicht über 0 °C ansteigt. Dies bedeutet
wiederum, dass Schneeablagerungen bzw. ein Gefrieren von Regen an dieser Stelle mit
dieser Art der Beheizung nicht verhindert werden kann. Weiterhin sind in Figur 3 die
natürlichen Heizpausen, welche durch die Zweipunktreglung entstehen, zu erkennen.
[0079] Figur 4 zeigt schematisch einen Querschnitt durch eine Weiche 12a umfassend eine
Backenschiene 15 sowie eine dieser zugeordnet und auf einem Gleitstuhl 22 verschiebbar
angeordnete Weichenzunge 19. Insoweit handelt es sich um einen üblichen Aufbau einer
Weiche 12a, so dass auf die weiteren Elemente nicht weiter einzugehen ist.
[0080] Die Backenschiene 15 ist zu beiden Seiten ihres Steges mit Heizelementen 16, 24 wie
beispielsweise Heizstäben ausgestattet. Weiterhin können beidseitig an der Zungenschiene
19 Heizelemente 20, 26 angebracht werden. Weiterhin kann zum Beispiel der Gleitstuhl
22, der Backenschienenkopf oder der Zungenschienenkopf direkt beheizt werden.
[0081] In Figur 5 ist schematisch eine Weichenheizungssteuerung mit sog. "Powerheizung"
nach einer ersten speziellen Ausführungsform dargestellt. In dieser Figur ist im Energie-Verteilkasten
4 die Schaltsteuerung 8 sowie das Schaltgerät 5 dargestellt. Durch diese Einrichtungen
können wechselseitig entweder die Hauptheizelemente 13 oder die Nebenheizelemente
14 mit Energie versorgt werden. Die Datenübertragung zwischen der Schaltverteilung
1 und der Schaltsteuerung 8 wird über ein Energieversorgungskabel des jeweiligen Heizabganges
7 realisiert. Hierzu ist mindestens ein Kommunikationsmodul 6 pro Schaltverteilung
1 und/oder pro Heizabgang/Energieversorgungskabel 7 notwendig.
[0082] Dieses Kommunikationsmodul 6 gewährleistet die Datenübertragung zwischen der Schaltverteilung
1 und der Schaltsteuerung 8 im Energie-Verteilkasten 4. Diese Kommunikation kann offline
(im ausgeschalteten Zustand der Energieversorgung) oder online (im eingeschalteten
Zustand der Energieversorgung) erfolgen.
[0083] In Figur 6 ist schematisch eine Weichenheizungssteuerung mit sog. "Powerheizung"
nach einer zweiten speziellen Ausführungsform dargestellt. In dieser Variante werden
beispielsweise von einem Schaltgerät 5 mehrere Kommunikationsmodule 6 sowie Heizabgänge/Energieversorgungskabel
7 versorgt, welche wiederum mehrere Energie-Verteilkästen 4 versorgen.
[0084] In Figur 7 ist eine Standard-Weiche 12a vom Typ EW54-500 inkl. einer Standardweichenbestückung
mit Hauptheizelementen 13 an den Innenseiten der Backenschiene 15 dargestellt. Des
Weiteren ist die Beheizung der Verschlussfächer 27, welche die Beheizung der Schiebegestänge
der Weichenzunge 19 sicherstellen, dargestellt.
[0085] Zusätzlich zu diesen Standard-Heizelementen sind in dieser Figur 7 zusätzliche Nebenheizelemente
14 für Zungenschienenheizung, Zungenspitzen-Heizung, Gleitstuhl-Heizung und Stützknaggen-Heizung
dargestellt.
[0086] In Figur 8 ist exemplarisch ein zeitlicher Verlauf eines Powerheizvorgangs (Vorgang
zum verstärkten Beheizen von Fahrwegelementen 12) dargestellt. In diesem ist erkennbar,
dass sich die Weichenheizung im normalen Regelbetrieb befindet. Zum Zeitpunkt t0 wird
der Schalter 26 für das Aktiveren der Powerheizfunktion eingeschaltet. Dies kann automatisch
z.B. durch eine parametrierte Wetterbedingung (bspw. Unterschreiten Lufttemperatur
oder Überschreiten einer voreingestellten Niederschlagsmenge oder Überschreiten der
maximalen Regelabweichung oder Handeinschaltung) erfolgen.
[0087] Zum Zeitpunkt t1 erfolgt das Umschalten der Energieversorgung von den Hauptheizelementen
13 auf die Nebenheizelemente 14, welche nun für den Zeitraum t1 bis t2 beheizt werden.
Diese Umschaltung der Energieversorgung kann unter Last, d.h. im zugeschalteten Zustand,
oder lastfrei, d.h. im abgeschalteten Zustand, der Energieversorgung erfolgen. In
diesem Fall sind die Nebenheizelement 14 genauso lange beheizt wie die Hauptheizelemente
13 und es existiert eine zusätzliche Heizpause im Zeitraum t2 bis t3, in der keine
Heizung aktiv ist. D.h., die Energieversorgung ist durch das Schaltgerät 5 in der
Schaltverteilung 1 abgeschaltet.
[0088] Im Zeitpunkt t3 erfolgt die Umschaltung der Energieversorgung von den Nebenheizelementen
14 auf die Hauptheizelemente 13. Im Zeitraum t3 bis t4 werden die Hauptheizelemente
13 mit Energie versorgt. Zum Zeitpunkt t4 erfolgt das Umschalten der Energieversorgung
von den Hauptheizelementen 13 auf die Nebenheizelemente 14, welche nun für den Zeitraum
t4 bis t5 beheizt werden. Dabei ist zu erkennen, dass die Nebenheizelemente 14 länger
als die Hauptheizelemente 13 heizen.
[0089] Zum Zeitpunkt t5 erfolgt die Umschaltung der Energieversorgung von den Nebenheizelementen
14 auf die Hauptheizelemente 13. In diesem Fall ist keine zusätzliche Heizpause vorhanden.
Im Zeitraum t5 bis t6 werden die Hauptheizelemente 13 mit Energie versorgt. Zum Zeitpunkt
t6 erfolgt das Umschalten der Energieversorgung von den Hauptheizelementen 13 auf
die Nebenheizelemente 14, welche nun für den Zeitraum t6 bis t7 beheizt werden. Dabei
ist zu erkennen, dass die Nebenheizelemente 14 genau so lang beheizt werden wie die
Hauptheizelemente 13 in der vorangegangenen Heizperiode.
[0090] Zum Zeitpunkt t7 erfolgt die Umschaltung der Energieversorgung von den Nebenheizelementen
14 auf die Hauptheizelemente 13. In diesem Fall ist keine zusätzliche Heizpause vorhanden.
Im Zeitraum t7 bis t8 werden die Hauptheizelemente 13 mit Energie versorgt. Zum Zeitpunkt
t8 erfolgt das Umschalten der Energieversorgung von den Hauptheizelementen 13 auf
die Nebenheizelemente 14, welche nun für den Zeitraum t8 bis t9 beheizt werden. Dabei
ist zu erkennen, dass die Nebenheizelemente 14 kürzer beheizt werden als die Hauptheizelemente
13 in der vorangegangenen Heizperiode. Auch in diesem Fall existiert keine zusätzliche
Heizpause.
[0091] Zum Zeitpunkt t9 erfolgt die Umschaltung der Energieversorgung von den Nebenheizelementen
14 auf die Hauptheizelemente 13. In diesem Fall ist keine zusätzliche Heizpause vorhanden.
Im Zeitraum t9 bis t10 werden die Hauptheizelemente 13 mit Energie versorgt. Zum Zeitpunkt
t10 erfolgt beispielsweise eine Zwangsheizpause der Hauptheizelemente 13 und gleichzeitig
das Umschalten der Energieversorgung von den Hauptheizelementen 13 auf die Nebenheizelemente
14, welche nun für den Zeitraum t10 bis t11 beheizt werden. Dabei ist zu erkennen,
dass die Nebenheizelemente 14 kürzer beheizt werden als die Hauptheizelemente 13 in
der vorangegangenen Heizperiode. Auch in diesem Fall existiert keine zusätzliche Heizpause.
[0092] Zum Zeitpunkt t11 erfolgt die Umschaltung der Energieversorgung von den Nebenheizelementen
14 auf die Hauptheizelemente 13. In diesem Fall ist keine zusätzliche Heizpause vorhanden.
Im Zeitraum t11 bis t13 werden die Hauptheizelemente 13 mit Energie versorgt. Im Zeitpunkt
t12 wird der Schalter für das aktiveren der Powerheizfunktion ausgeschaltet. Dies
kann automatisch z.B. durch parametrierte Wetterbedingung (bspw. Überschreiten einer
Lufttemperatur oder Unterschreiten einer voreingestellten Niederschlagsmenge oder
Unterschreiten der maximalen Regelabweichung oder Handausschaltung) erfolgen.
[0093] Die vorliegende Erfindung wird nun anhand der Figur 5 näher erläutert, welche exemplarisch
eine erfindungsgemäße Einrichtung, d.h. eine elektrische Weichenheizungsanlage mit
einer sog. "Powerheizung" nach einer ersten speziellen Ausführungsform dargestellt.
[0094] In dieser Figur ist eine Umgebungsparameter-Einrichtung 2 in Form einer Wetterstation
zum Erfassen der aktuellen Wetterdaten dargestellt. Zusätzlich oder auch alternativ
können diese aktuellen Wetterdaten durch einen Wetterprognosedienst bereitgestellt
werden. Ferner ist die Einbindung von zukünftigen Wetterdaten in die Einrichtung möglich.
[0095] Weiterhin ist eine Steuerungseinrichtung 3 zur Auswertung der Wetterdaten vorhanden,
welche zumindest ein Schaltgerät 5 aktiviert bzw. deaktiviert. Dieses zumindest eine
Schaltgerät 5 schaltet die Energieversorgung der Heizabgänge/ Energieversorgungskabel
7 zum Regeln der Temperatur der Standard-Weiche 12a ein bzw. aus. Die Temperaturregelung
erfolgt anhand der durch den Schienentemperatursensor 9 gemessenen Werte.
[0096] Weiterhin sind in Figur 5 der Energie-Verteilkasten 4, die Schaltsteuerung 8 sowie
das Schaltgerät 5 dargestellt. Durch diese Einrichtungen können wechselseitig entweder
die Hauptheizelemente 13 oder die Nebenheizelemente 14 mit Energie versorgt werden.
[0097] Die Datenübertragung zwischen der Steuerungseinrichtung 3 in der Schaltverteilung
1 und dem Kommunikationsmodul 6 kann binär oder busgebunden erfolgen.
[0098] Die Datenübertragung zwischen dem Kommunikationsmodul 6 in der Schaltverteilung 1
und der Schaltsteuerung 8 im Energie-Verteilkasten 4 wird über den Heizabgang/Energieversorgungskabel
7 realisiert. Hierzu ist mindestens ein Kommunikationsmodul 6 pro Schaltverteilung
1 und/oder pro Heizabgang/Energieversorgungskabel 7 notwendig. Diese Kommunikation
kann offline (im ausgeschalteten Zustand der Energieversorgung) oder online (im eingeschalteten
Zustand der Energieversorgung) erfolgen. Weiterhin kann diese Kommunikation binär
oder busgebunden erfolgen.
[0099] Die Regelabweichung definiert sich aus der Differenz der Solltemperatur Tsoll für
einen spezifischen Messpunkt bzw. Heizpunkt (z.B. X6 in Figur 2) und dem aktuellen
Wert der Temperatur T0 an diesem Messpunkt bzw. Heizpunkt in Abhängigkeit der maximalen
Aufheizdauer bis zum Erreichen der Solltemperatur Tsoll an diesem Messpunkt bzw. Heizpunkt
bei den aktuellen und oder zukünftigen Umgebungsbedingen.
[0100] Dabei stellt die maximale Regelabweichung Δmax die für die aktuellen und/oder zukünftigen
Wetterbedingungen maximale Temperaturdifferenz dar, welche in der vorgegebenen Zeitspanne
durch die Hauptheizelemente 13 an dem entsprechenden Messpunkt bzw. Heizpunkt überbrückt
werden kann, dar. Diese maximale Regelabweichung Δmax kann beispielsweise durch Vergleichswerte
und/oder eine Referenzierungsmessfahrt im Rahmen der Parametrierung der Anlage definiert
werden.
[0101] Nachstehend wird eine besonders bevorzugte Ausführungsform dargestellt, bei welcher
zwischen Schritt a) und Schritt b) des vorstehend beschriebenen erfindungsgemäßen
Verfahrens zunächst eine maximalen Regelabweichung Δmax zwischen einer Temperatur
T0 des Fahrwegelements 12 und einer parametrierbaren Solltemperatur Tsoll des Fahrwegelements
12 ermittelt sowie die maximale Regelabweichung in der Steuerungseinrichtung 3 gespeichert
werden.
[0102] Damit wird das Ziel verfolgt, alle für die Funktion eines Fahrwegelements 12 relevanten
Bestandteile in einer parametrierbaren Zeitspanne ausreichend durch das zumindest
eine Hauptheizelement 13 zu erwärmen. Hierzu kann beispielsweise eine Referenzierungsfahrt
durchgeführt oder Referenzen aus vergleichbaren Fahrwegelements herangezogen werden.
[0103] Die "Temperatur T0" bezeichnet dabei die Temperatur des jeweiligen Fahrwegeelementes
zum Zeitpunkt des jeweiligen einschalten des Hauptheizelementes. Unter "parametrierbarer
Solltemperatur Tsoll" wird erfindungsgemäß verstanden, dass diese Temperatur automatisch
oder manuell auf einen bestimmten Wert festgesetzt werden kann.
[0104] Anschließend wird ein aktueller Temperatursollwert Ta für jedes Fahrwegelement 12
ermittelt. Dieser kann manuell parametriert oder mittels mathematischen Gleichungen
in Abhängigkeit von vorgebbaren Parametern und/oder den aktuellen Umgebungsparametern
berechnet werden. Der Hauptunterschied zwischen dem parametrierbaren Solltemperatur
Tsoll und dem aktuellen Temperatursollwert Ta besteht in darin, dass die parametrierte
Schienentemperatur Tsoll fest eingestellt ist und die aktuelle Schienentemperatur
Ta zu jedem Zeitpunkt neu berechnet wird. Dabei kann die durch eventuelle Offsets
oder durch mathematische Gleichungen berechnete aktuellen Schienentemperatur Ta der
parametrierten Solltemperatur unter Umständen entsprechen.
[0105] Das Ermitteln des aktuellen Temperatursollwert Ta kann insbesondere in Abhängigkeit
von eingestellten Parametern und/oder von aktuellen sowie zukünftigen Wetterbedingungen
erfolgen.
[0106] Abschließend ist das Ermitteln einer aktuellen absoluten Regelabweichungen Δabs zwischen
einer aktuellen Temperatur T0a des Fahrwegelements 12 und der parametrierbaren Solltemperatur
Tsoll des Fahrwegelements 12 für mindestens eine funktionsrelevante Komponente des
Fahrwegelements 12 vorgesehen. Die aktuelle Temperatur T0a des Fahrwegelements 12
ist dabei die mittels eines Sensors or Ort gemessene Temperatur eines bestimmten Teils,
beispielsweise einer Schiene.
Bezugszeichen
[0107]
- 1
- Schaltverteilung
- 2
- Umgebungsparameter-Einrichtung
- 3
- Steuerungseinrichtung
- 4
- Energie-Verteilkasten
- 5
- Schaltgerät
- 6
- Kommunikationsmodul
- 7
- Heizabgang/Energieversorgungskabel
- 8
- Schaltsteuerung
- 9
- Schienentemperatursensor
- 10
- Stromnetz
- 11
- Schalteinrichtung
- 12
- Fahrwegelement
- 12a
- Weiche
- 13
- Hauptheizelement
- 14
- Nebenheizelement
- 15
- Backenschiene
- 16
- Heizelement Backenschiene Steg innen
- 17
- Heizelement Backenschiene Fuß innen
- 18
- Heizelement Zungenschiene außen
- 19
- verschiebbar angeordnete Weichenzunge
- 20
- Heizelement Zungenschiene innen
- 21
- Fuß Zungenschienen
- 22
- Gleitstuhl
- 23
- Backenschienensteg
- 24
- Heizelement Backenschiene Steg außen
- 25
- Fuß Backenschiene
- 26
- Schalter
- 27
- Verschlussfach
- X1
- Messpunkt 1 Backenschiene Fuß unten
- X2
- Messpunkt 2 Backenschiene Fuß oben außen
- X3
- Messpunkt 3 Backenschiene Steg außen
- X4
- Messpunkt 4 Backenschiene Kopf
- X5
- Messpunkt 5 bei abliegender Zungenschiene
- X6
- Messpunkt 6 bei abliegender Zungenschiene
- X7
- Messpunkt 7 Zungenschiene Fuß
- X8
- Messpunkt 8 Zungenschiene Steg
- X9
- Messpunkt 9 Zungenschiene Kopf
- La
- Leistungsverhältnis
- XWmax
- maximalen Regelabweichung
1. Verfahren zum verstärkten Beheizen von Fahrwegelementen (12), wobei an zumindest einem
Fahrwegelement (12) zumindest ein Hauptheizelement (13) zum regulären Beheizen und
an mindestens einer funktionsrelevanten Komponente des Fahrwegelements (12) zumindest
ein Nebenheizelement (14) vorgesehen ist, umfassend die Schritte
a) reguläres Beheizen eines Fahrwegelements (12) mittels des zumindest einen Hauptheizelements
(13),
b) Beheizen der mindestens einen funktionsrelevanten Komponente des Fahrwegelements
(12) mittels des zumindest einen Nebenheizelements (14) an dem zumindest einen Fahrwegelement
(12) in Heizpausen des zumindest einen Hauptheizelements (13) oder nach Erreichen
einer Solltemperatur des Fahrwegelements (12) im Bereich des zumindest einen Hauptheizelements
(13) oder bei vorhandenen Leistungsreserven, wenn die an dem Fahrwegelement (12) erforderliche
Heizleistung größer ist als die Heizleistung des zumindest einen an dem Fahrwegelement
(12) installierten Hauptheizelements (13),
wobei das Beheizen mittels des zumindest einen Nebenheizelements (14) aktiviert wird
c1) bei Überschreiten einer maximalen Regelabweichung Δmax für die mindestens eine
funktionsrelevante Komponente des Fahrwegelements (12), oder
c2) mittels eines zusätzlichen Schalters (26) in einer Steuerungseinrichtung (3) oder
c3) bei Unterschreiten eines vorgebbaren Umgebungsparameters.
2. Verfahren nach Anspruch 1, ferner umfassend parallel zu Schritt b) und/oder zu den
Schritten c1) oder c2) oder c3) das Berechnen der Einschaltdauer des zumindest einen
Nebenheizelements (14),
wobei das Berechnen der Einschaltdauer des zumindest einen Nebenheizelements (14)
erfolgt
- in Abhängigkeit einer jeweiligen aktuellen absoluten Regelabweichungen Δabs an der
mindestens einen funktionsrelevanten Komponente des Fahrwegelements (12) und/oder
- auf Basis der Heizdauer des zumindest einen Hauptheizelements (13) und/oder
- auf Basis von aktuellen Umgebungsparametern und/oder
- auf Basis eines in der Steuerungseinrichtung (3) vorgegebenen parametrierbaren Verhältnisses
der Heizdauer des zumindest einen Hauptheizelements (13) zu dem zumindest einen Nebenheizelement
(14).
3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei nach Ablauf der Einschaltdauer des zumindest einen
Nebenheizelements (14) das Aktivieren des Beheizens nach Schritt c1) oder Schritt
c2) oder Schritt c3) neu bewertet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, wobei bei dem Berechnen der Einschaltdauer die Masse
der durch das zumindest eine Hauptheizelement (13) erwärmten zumindest einen funktionsrelevanten
Komponente des Fahrwegelements (12) in Relation zu der Masse der durch das zumindest
eine Nebenheizelement (14) erwärmten zumindest einen funktionsrelevanten Komponente
des Fahrwegelements (12) oder in Relation zu den aktuellen Umgebungsparametern der
durch das zumindest eine Nebenheizelement (14) erwärmten zumindest einen funktionsrelevanten
Komponente des Fahrwegelements (12) gesetzt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei für den Fall eines Kommunikationsverlustes
zwischen einer Schaltsteuerung (8) und einem Kommunikationsmodul (6) und somit der
Steuerungseinrichtung (3) eine Notfallsteuerung aktiviert wird, indem eine Schalteinrichtung
(11) eine vordefinierte Notstellung einnimmt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei für den Fall einer Störung innerhalb
der Schaltsteuerung (8) eine Notfallsteuerung aktiviert wird, indem die Schalteinrichtung
(11) eine vordefinierte Notstellung einnimmt.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, wobei die vordefinierte Notstellung umfasst
- alleiniges Beheizen des zumindest einen Hauptheizelements (13) und/oder
- zyklisches Umschalten des Beheizens des zumindest einen Hauptheizelements (13) und
des zumindest einen Nebenheizelements (14) in vorgebbaren Zeitintervallen.
8. Einrichtung zum verstärkten Beheizen von Fahrwegelementen (12), umfassend
- eine Schaltverteilung (1), die eine Steuerungseinrichtung (3) aufweist, an der für
zumindest ein Fahrwegelement (12) ein Schaltgerät (5) für zumindest ein Hauptheizelement
(13) an dem zumindest einen Fahrwegelement (12) vorgesehen ist, wobei jedes Schaltgerät
(5) zumindest einen Heizabgang (7) für zumindest ein Fahrwegelement (12) aufweist,
- eine Umgebungsparameter-Einrichtung (2), die mit der Steuerungseinrichtung (3) verbunden
ist,
- zumindest einen Energie-Verteilkasten (4) für das zumindest eine Fahrwegelement
(12), der mit dem entsprechenden Heizabgang (7) für dieses zumindest eine Fahrwegelement
(12) verbunden ist und dieses mit Energie versorgt, und
- zumindest einen Temperatursensor (9) für mindestens ein Fahrwegelement (12), der
mit der Steuerungseinrichtung (3) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
an zumindest einem Fahrwegelement (12) ferner zumindest ein Nebenheizelement (14)
vorgesehen ist, wobei der Energie-Verteilkasten (4) ferner eine Schaltsteuerung (8)
und eine Schalteinrichtung (11) aufweist, mittels derer die Energieversorgung des
entsprechenden Heizabgangs (7) zwischen dem Hauptheizelement (13) und dem Nebenheizelement
(14) umschaltbar ist.
9. Einrichtung zum verstärkten Beheizen von Fahrwegelementen (12), umfassend
- eine Schaltverteilung (1), die eine Steuerungseinrichtung (3) aufweist, an der zumindest
ein Schaltgerät (5) für zumindest ein Hauptheizelement (13) an zumindest einem Fahrwegelement
(12) vorgesehen ist, wobei das Schaltgerät (5) mit zumindest einem Kommunikationsmodul
(6) verbunden ist,
- eine Umgebungsparameter-Einrichtung (2), die mit der Steuerungseinrichtung (3) verbunden
ist,
- zumindest einen Energie-Verteilkasten (4) für das zumindest eine Fahrwegelement
(12), der mit einem entsprechenden Heizabgang (7) für dieses Fahrwegelement (12) verbunden
ist und dieses mit Energie versorgt, und
- zumindest einen Temperatursensor (9) für mindestens ein Fahrwegelement (12), der
mit der Steuerungseinrichtung (3) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
an zumindest einem Fahrwegelement (12) ferner zumindest ein Nebenheizelement (14)
vorgesehen ist, wobei der Energie-Verteilkasten (4) ferner eine Schaltsteuerung (8)
und eine Schalteinrichtung (11) aufweist, mittels derer die Energieversorgung des
entsprechenden Heizabgangs (7) zwischen dem Hauptheizelement (13) und dem Nebenheizelement
(14) umschaltbar ist.
10. Einrichtung nach Anspruch 8, ferner umfassend ein Kommunikationsmodul (6) für einen
oder mehrere Heizabgänge (7) für jedes Fahrwegelement (12), das mit der Steuerungseinrichtung
(3) verbunden ist.
11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, wobei die Schalteinrichtung (11) als
ein Umschaltelement oder als zumindest zwei Einschaltelemente ausgeführt ist.
12. Einrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, ferner umfassend ein Schalter (26)
zum Aktivieren des verstärkten Beheizens.