[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Akustikdeckenelement, einen Deckenträger für
ein derartiges Akustikdeckenelement sowie ein aus derartigen Akustikdeckenelementen
und Deckenträgern zusammengesetztes Akustikdeckensystem.
[0002] Bei Akustikdeckensystemen handelt es sich um abgehängte Decken, die u.a. die akustischen
Eigenschaften eines Raumes verbessern, andererseits aber auch optisch vorteilhaft
wirken sollen. Mit Akustikdecken können beispielsweise bauseitig unansehnliche oder
"durchhängende" Decken verborgen werden oder angesichts der sonstigen Raumproportionen
zu hoch erscheinende Decken optisch erniedrigt werden. Durch Akustikdecken können
weiterhin Konstruktionselemente wie deckenseitige Stahlträger oder gebäudetechnische
Installationen, wie Kabelträger, Lüftungskanäle, Sanitär- oder Heizungsrohren od.
dgl., verborgen werden.
[0003] Akustikdecken mit einer geschlossenen, planen Oberfläche erweisen sich vielfach sowohl
akustisch als auch optisch als suboptimal. Denn plane Oberflächen reflektieren den
Schall großflächig und führen zu Reflexionen und Interferenzen im Raum und beeinträchtigen
somit die Raumakustik. Auch optisch wird durch eine geschlossene Oberfläche der Charakter
eines Raumes stark - oft negativ - beeinflusst, da die ursprüngliche bauseitige Decke
für den Raumnutzer unsichtbar bleibt. Es sind zwar vielfältige Oberflächengestaltungen
von Akustikdeckenpaneelen bekannt, wie z.B. regelmäßige Bohrungen, mittels derer großflächige
Schallreflektionen verhindert werden sollen; die Wirkung dieser Elemente ist jedoch
begrenzt.
[0004] Auch sind geschlossene abgehängte Decken brandschutztechnisch aufgrund der Möglichkeit
einer unbemerkten Brandausbreitung kritischer als offene Decken und bedürfen daher
in öffentlichen Gebäuden besonderer brandschutztechnischer Maßnahmen.
[0005] Es sind zwar auch einzelne, an der Decke eines Raumes mit Abhängern oder speziellen
Gestellen befestigbare sog. Akustiksegel bekannt. Diese Lösung ist jedoch nur für
bestimmte Anwendungszwecke geeignet und lässt keine exakte Ausrichtung zu.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Akustikdeckensystem mit Akustikdeckenelementen
und entsprechend abgestimmten Deckenträgern zu schaffen, das mit überschaubarem konstruktiven
Aufwand eine sowohl akustisch als auch optisch ansprechende Deckenabhängung gewährleistet.
[0007] Die Lösung der vorgenannten Aufgabe erfolgt mittels eines Akustikdeckenelements mit
den Merkmalen des Patentanspruchs 1, mittels eines hierauf abgestimmten Deckenträgers
mit den Merkmalen des Anspruchs 4 sowie mittels eines Akustikdeckensystems mit den
Merkmalen des Patentanspruchs 8, mittels eines Abstandshalters mit den Merkmalen des
Patentanspruches 14 sowie mittels eines Montageverfahrens mit den Merkmalen des Patentanspruchs
15.
[0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen erläutert.
[0009] Ein erfindungsgemäßes Akustikdeckenelement besteht im Wesentlichen aus einem plattenförmigen
Flächengebilde mit einer für jedes Akustikdeckenelement vorgegebenen - vorzugsweise
polygonalen - Kontur, wobei das Akustikdeckenelement zu einer von der bauseitigen
Raumdecke beabstandeten Montage und zu einer Ausrichtung in Bezug auf benachbarte
Akustikdeckenelemente oder sonstigen Raumbegrenzungselementen mit einem definierten
(konstanten oder entlang des Umfangs variierendem) Spaltmaß ausgebildet ist.
[0010] Durch die Montage auf exaktem Abstand mit einem vorgegebenen, definierten Spaltmaß
kann der Raumnutzer in den Unterbau der Akustikdeckenelemente hineinschauen und dort
ggf. beispielsweise Teile der bauseitigen Decke sehen, was eine interessante optische
Tiefenwirkung erzeugt und auch akustisch günstig ist, da durch die Spalten die akustische
Reflexionsfläche der Deckenkonstruktion regelmäßig aufgebrochen wird und der Raum
oberhalb der Akustikdecke als zusätzlicher Resonanzraum einbezogen wird. Auch ist
diese Konstruktion brandschutztechnisch vorteilhaft, da die Akustikdecke nicht geschlossen
ist, so dass auf separate Brandschutzmaßnahmen, wie sie sonst innerhalb einer Zwischendecke
erforderlich sind, unter Umständen verzichtet werden kann.
[0011] Der Begriff "exaktes Spaltmaß" versteht sich selbstverständlich unter Berücksichtigung
technisch unvermeidlicher Toleranzen und soll ein zumindest derartig gleichbleibendes
Spaltmaß bedeuten, dass eventuelle Abweichungen für den Raumbenutzer nicht augenfällig
sind.
[0012] Zusätzlich können eventuelle technische Einrichtungen im Deckenbereich erfindungsgemäß
so gut wie unsichtbar verbaut werden.
[0013] Bautechnisch stellen jedoch derartige, auf einen definierten Abstand angeordnete
Deckenelemente eine Herausforderung dar, da das Auge auch kleine Abweichungen der
Spaltmaße deutlich wahrnimmt und Wände und Decken - insbesondere von Altbauten - in
der Realität oft nicht genau parallel bzw. senkrecht zueinander verlaufen.
[0014] Um das erfindungsgemäße Konzept der Anordnung der Akustikdeckenelemente mit definiertem
Spaltmaß in der Praxis überhaupt mit vertretbarem Aufwand realisieren zu können, ist
im Rahmen der Erfindung weiter vorgesehen, dass das plattenförmige Flächengebilde
an seiner der bauseitigen Raumdecke zugewandten Seite ein Magnethaltemittel aufweist,
wobei das Magnethaltemittel zur Zusammenwirkung mit wenigstens einem Deckenhalter
derart dimensioniert ist, dass in Zusammenwirkung mit einem Gegen-Magnethaltemittel
an dem wenigstens einem Deckenhalter das plattenförmige Flächengebilde an dem Deckenhalter
magnetisch fixiert und zwecks horizontaler Ausrichtung in einer im Wesentlichen horizontalen
Ebene innerhalb bestimmter Toleranzen verschoben werden kann.
[0015] Durch die magnetische Fixierung kann das Flächengebilde zunächst ungefähr positioniert
werden und dann bezüglich optimaler Spaltmaße nachjustiert werden, wobei auch - falls
erforderlich - die nachträgliche Ausrichtung benachbarter Akustikdeckenelemente unproblematisch
ist.
[0016] Alternativ - und dies ist bevorzugt - können eigens für das gewünschte Spaltmaß dimensionierte
Abstandhalter eingesetzt werden, wobei die Abstandshalter an den schon vorhandenen
Flächengebilden temporär befestigt und die neu einzusetzenden Flächengebilde an die
Abstandshalter anschlagend eingesetzt werden, so dass sich hierbei in der Regel eine
Nachjustierung der Platten erübrigt.
[0017] Das Magnethaltemittel weist bevorzugt wenigstens ein Permanentmagnetelement und/oder
wenigstens ein ferromagnetisches Element auf, wobei das Magnethaltemittel bei dem
Akustikdeckenelement bevorzugt als eine auf die zur bauseitigen Raumdecke weisende
Seite aufgebrachte Permanentmagnetfolie oder Permanentmagnetplatte ausgebildet ist.
[0018] Eine besonders geeignete und marktverfügbare Permanentmagnetfolie kann beispielsweise
eine Stärke von ca. 1 mm aufweisen.
[0019] Magnethaltemittel und Gegen-Magnethaltemittel sollten jeweils sich einander anziehende
Elemente aufweisen, also entweder Permanentmagnet und (ferromagnetische, also temporär
durch den Permanentmagneten magnetisierbare und damit den Magneten anziehende) Metallplatte,
oder auch zwei Permanentmagnete mit umgekehrter Polarität.
[0020] Die Magnethaltemittel sollten weiterhin so flächig ausgebildet sein, dass eine horizontale
Verschiebung in gewissen Grenzen möglich ist, ohne dass die Magnetverbindung unterbrochen
wird. Hierzu kann entweder das Magnethaltemittel oder das Gegen-Magnethaltemittel
vorzugsweise einen definierten Überlapp aufweisen, es kann aber auch in einer bevorzugten
Ausführungsform vorgesehen sein, dass das Magnethaltemittel nicht kleiner als die
Fläche der Profilabdeckung (Gegen-Magnethaltemittel) ist.
[0021] Das plattenförmige Flächengebilde kann zur Verbesserung der akustischen Eigenschaften
wenigstens zur Raumseite hin eine nicht glatte Oberfläche aufweisen, die z.B. durch
Riefen, Bohrungen, Noppen oder durch anderweitige Oberflächenstrukturen ausgebildet
sein kann, wie im Stand der Technik im Akustikbau grundsätzlich bekannt.
[0022] Die plattenförmigen Flächengebilde können weiterhin aus verschiedenen Baustoffen
hergestellt sein, wie sie für abgehängte Deckenkonstruktionen grundsätzlich bekannt
sind, wobei auf ein relativ niedriges Flächengewicht geachtet werden muss, um die
magnetische Befestigung nicht zur überlasten; die Haltekraft entsprechender Magnetfolien
beträgt typischerweise maximal 3 N/cm
2.
[0023] Ein zur Fixierung der vorstehend beschriebenen Akustikdeckenelemente ausgebildeter,
erfindungsgemäßer Deckenhalter ist an der bauseitigen Raumdecke, z.B. mittels Verdübelung,
befestigbar und weist auf der gewünschten Abhängungshöhe wenigstens ein Gegen-Magnethaltemittel
zur Fixierung eines Akustikdeckenelements auf.
[0024] Abhängig von der Flächengröße und dem Gewicht der einzelnen Akustikdeckenelemente
können zu der Befestigung eines Akustikdeckenelements auch mehrere Deckenhalter erforderlich
bzw. zweckmäßig sein, insbesondere bei langgestreckten Akustikdeckenelementen. In
einer bevorzugten Ausgestaltung werden pro Flächengebilde mindestens drei Deckenhalter
zur Befestigung vorgesehen.
[0025] Im Rahmen der Erfindung wird der Deckenhalter bevorzugt derartig dimensioniert und
angeordnet, dass das fixierte plattenförmige Flächengebilde den Deckenhalter im montierten
Zustand soweit allseits überragen kann, dass der Deckenhalter für einen Raumnutzer
von unten - in der Regel - nicht sichtbar ist. Damit wird ein "schwebender" Eindruck
der Akustikdeckenelemente erzielt, was z.B. bei Akustiksegeln in der Regel nicht realisierbar
ist. "In der Regel" soll bedeuten, dass die Deckenhalter aus normaler Augenhöhe und
in den üblichen Verkehrsbereichen des Raumes nicht sichtbar sind. Es kann - je nach
vorgegebener Abhängungshöhe und Raumgeometrie - nicht immer gewährleistet werden,
dass die Deckenhalter aus ungewöhnlichen Perspektiven oder auch aus einem anderen
Raum heraus durch eine Türöffnung doch erkennbar sind.
[0026] Da die bauseitige Decke eines Gebäudes häufig nicht plan ist und Abweichungen in
der Abhängungshöhe optisch auffallen, können die Deckenhalter Verstellmittel zur Egalisierung
der gewünschten Abhängungshöhe aufweisen. Im einfachsten Falle können dies Unterlegscheiben
sein, die unter die Befestigungspunkte an der bauseitigen Decke gelegt werden; es
können aber auch kontrolliert verbiegbare oder mittels eines Gewindebolzens in der
Höhe verstellbare Elemente an den Deckenhaltern vorgesehen sein, um eine bequeme Höhenjustage
zu ermöglichen.
[0027] Ein erfindungsgemäßer Deckenträger kann als Stahl-Hutprofil mit einem mittleren Profilbereich
und mit zwei quer von dem mittleren Profilbereich ausgehenden Schenkeln, die jeweils
in im Wesentlichen parallel zum mittleren Profilbereich verlaufende Schenkelauskragungen
übergehen, ausgebildet sein, wobei die Schenkelauskragungen Befestigungsausnehmungen
zur Fixierung an der bauseitigen Raumdecke aufweisen, und wobei der mittlere Profilbereich
als Gegen-Magnethaltemittel für das Magnethaltemittel des Akustikdeckenelements ausgebildet
ist, was bei Verwendung eines ferromagnetischen Stahls als Werkstoff automatisch gegeben
ist. Somit kann der Deckenträger einstückig mit relativ geringem konstruktiven Aufwand
und großer Stabilität ausgebildet werden.
[0028] Die vorstehend beschriebenen Akustikdeckenelemente, zusammen mit den beschriebenen
Deckenhaltern, können zur Ausbildung eines erfindungsgemäßen Akustikdeckensystems
eingesetzt werden.
[0029] Als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme in Ergänzung zu der magnetischen Fixierung, die
sich z.B. bei unzulässig hoher Belastung eines Deckenelements lösen könnte, kann bei
dem Akustikdeckensystem wenigstens ein lösbares Sicherungsseil zur Sicherung der Verbindung
zwischen Deckenhalter und Akustikdeckenelement vorgesehen sein, durch das ein Herunterfallen
des Akustikdeckenelements bei Versagen der magnetischen Fixierung durch Fremdeinwirkung
verhindert wird. Das Sicherungsseil ist bevorzugt so lang bemessen, dass eine Justage
des Akustikdeckenelements hierdurch nicht behindert wird.
[0030] Besonders bevorzugt sind für ein Akustikdeckensystem im Rahmen der Erfindung mehrere
vorbeschriebene Akustikdeckenelemente mit variierender polygonaler Kontur vorgesehenen,
die durch Spalte mit näherungsweise konstanter Breite beabstandet sind, wobei wenigstens
die Mehrzahl benachbarter Spalte zueinander nicht parallel verlaufen und/oder die
Akustikdeckenelemente und die Spalte ein nicht periodisches Muster bilden. Durch diese
nicht periodische Anordnung und Konturierung der Akustikdeckenelemente wird die Raumakustik
weiter verbessert, da es keine oder kaum symmetrische Strukturen an der Raumdecke
gibt, was der Bildung von akustischen Interferenzen entgegenwirkt. Neben Polygonen,
bevorzugt Vielecke mit mehr als vier Kanten, sind im Rahmen der Erfindung auch runde
und bogenförmige Konturen einsetzbar.
[0031] Besonders bevorzugt ist durch die Spalte die bauseitige Raumdecke sichtbar. Hierzu
wird die Spaltbreite bevorzugt verhältnismäßig groß, d.h. zwischen 25 mm und 300 mm,
besonders bevorzugt in der Größenordnung zwischen 50 mm und 150 mm, gewählt, und dies
bezogen auf eine typische Fläche der Akustikdeckenelemente von 0,5 m
2 bis 5 m
2. Somit fallen die Spalte auch optisch sowie akustisch durchaus ins Gewicht und machen
typischerweise mehr als 3% der Gesamtfläche der Akustikdecke aus.
[0032] Die Gestaltung der Muster der Akustikdeckenelemente ist variabel und kann an die
jeweilige Raumsituation angepasst werden; beispielweise kann ein sog. Penrose-Tiling-Muster
vorgesehen werden, insbesondere ein aperiodisches Muster, welches, bis auf die entsprechenden
Spalte, eine Fläche/Ebene lückenlos abdeckt und nur durch die Deckengröße/Ausmaße
begrenzt wird, wobei an den Außenbegrenzungen die Musterformen (diesen Außenbegrenzungen
geschuldet) entsprechend beschnitten sind.
[0033] Ein erfindungsgemäßer Abstandhalter für die Montage der Flächengebilde ist an einer
Seite dahingehend mit einer Klemmvorrichtung ausgestattet, dass dieser an vorhandenen
Flächengebilden temporär befestigt zu werden, wobei die neu einzusetzenden Flächengebilde
an die andere Seite des Abstandshalters anschlagend eingesetzt werden, so dass sich
- ggf. unter Zusammenwirkung mehrerer Abstandshalter - eine definierte Lage der Platten
mit festem Spaltmaß ergibt. Der Abstandshalter kann wenn nicht mehr benötigt ggf.
durch Drehen aus dem Spalt entnommen werden, bzw. entlang eines Spaltes bis zu einem
freien Ende herausgezogen werden. Besonders bevorzugt werden die Abstandshalter im
3D-Druck hergestellt und können ggf. rechnergesteuert an vorgegebene Eckwinkel der
Platten individuell angepasst werden.
[0034] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen beispielhaft näher erläutert.
Es zeigen:
- Figur 1
- eine unterseitige Draufsicht auf ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Akustikdeckensystems;
- Figur 2
- eine vertikale Schnittdarstellung durch ein Akustikdeckenelement mit Deckenaufhängung;
- Figur 3
- eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Deckenelement-Hutprofils, und
- Figur 4
- eine Unteransicht auf ein erfindungsgemäßes Deckenelement-Hutprofil.
[0035] Figur 1 zeigt eine Unteransicht eines beispielhaften Akustikdeckensystems 10 für
einen rechteckigen Raum, wobei hinsichtlich des konkret verwendeten Musters vielfältige
Variationen in Abhängigkeit von der Raumform und in Abhängigkeit von der gewünschten
ästhetischen Wirkung möglich sind.
[0036] Die einzelnen Akustikdeckenelemente 12 haben jeweils eine polygonale Form mit wenigstens
vier oder auch mehr Kanten und sind - bevorzugt mittels eines angepassten Computersystems
und eines computergestützten Schneidsystems - so ausgeschnitten, dass zwischen ihnen
(und auch dem Rand des Raums, was in Figur 1 nicht dargestellt ist) jeweils ein Spalt
14 mit einer näherungsweise konstanten Breite von ca. 100 mm verbleibt. Es ist im
Rahmen der Erfindung nicht obligatorisch, dass der Spalt stets gleich breit ist, jedoch
ist dies ästhetisch vorteilhaft.
[0037] Durch die Spalte 14 wird die bauseitige Decke des Raumes (Ziffer 34 in Figur 2) für
den Raumnutzer sichtbar, was bei einer gewissen Abhängungshöhe von typischerweise
20 cm oder mehr einen interessanten dreidimensionalen Effekt und Licht- und Schattenwürfe
ergibt.
[0038] Dieser Effekt kann optional durch einen farblichen Kontrast - z.B. Akustikdeckenelemente
12 in weißer Farbe und bauseitige Decke dunkel oder farbig gestrichen - unterstützt
werden, wobei jedoch berücksichtigt werden sollte, dass zu starke Kontraste zu einer
möglicherweise zu unruhigen optischen Wirkung der Deckengestaltung führen können.
[0039] Auch wäre es grundsätzlich denkbar, die Decke innen, ggf. farbig, zu beleuchten oder
Beleuchtungsbänder (LED) in die Spalten zu integrieren, um eine entsprechende gleichmäßige
Raumbeleuchtung zu realisieren.
[0040] Die Spalte 14 können grundsätzlich auch als Auslässe einen Raumbelüftungs- oder Klimatisierungssystems
eingesetzt werden, wenn die Luftzufuhr- oder Absaugung oberhalb der Akustikdecke erfolgt.
[0041] Damit die dargestellten gleichmäßigen Spaltmaße auch angesichts von Toleranzen bei
den Raummaßen bzw. angesichts von Toleranzen beim Zuschnitt der einzelnen Akustikdeckenelemente
12 eingehalten werden können, werden entsprechende exakte Abstandhalter bereitgestellt
(beispielsweise ebenfalls mittels 3D-Druck hergestellt, in den Zeichnungen nicht dargestellt),
damit die Akustikdeckenelemente 12, wie in den Figuren 2 bis 4 dargestellt, magnetisch
in einer horizontalen Ebene so wenig wie möglich nachjustierbar gelagert werden müssen.
[0042] Ein Deckenhalter 16 besteht hierzu aus einem hutförmigen Stahlprofil, das einen mittleren
Profilbereich 18 aufweist. Gegen diesen mittleren Profilbereich, der aufgrund des
verwendeten Stahlmaterials ferromagnetische Eigenschaften aufweist, liegt das Akustikdeckenelement
12 mit einer dort rückseitig aufgebrachten flächigen Permanent-Magnetfolie 24 an und
wird durch die magnetische Anziehung so stark fixiert, dass das Akustikdeckenelement
12 zuverlässig gehalten wird, sich aber noch u.a. in der Doppelpfeilrichtung 30 und
in einer Richtung senkrecht dazu verschieben und ggf. auch drehen lässt, um eine optimale
Ausrichtung des Spaltmaßes zu erreichen. Die Magnetfolie 24 weist gegenüber dem Stahlprofilbereich
außerdem einen gewissen Überlapp auf, um eine Verschiebbarkeit ohne Reduktion der
Kontaktfläche in gewissen Maßen zu gewährleisten. Bei Verwendung der erwähnten Abstandshalter
baut sich das System bei der Montage von der ersten exakt ausgerichteten Platte aus
mit den vorgegebenen Spaltabständen auf.
[0043] Der Deckenhalter16 weist entsprechend seinem Hutprofil ausgehend von dem mittleren
Profilbereich 18 zwei Schenkel 20a und 20b auf, die die Abhängungstiefe definieren.
Die Schenkel 20a,b gehen jeweils in einen Auskragungen 22a,22b, die Ausnehmungen 32
für eine Schrauben/Dübelbefestigung (vgl. Figur 4) an einer Raumdecke 34 aufweisen.
Um bei nicht konstanter Höhe der bauseitigen Decke die Akustikdecke zu nivellieren,
kann die Befestigung der Deckenhalter 16 mit geeigneten Unterlegscheiben erfolgen.
Es können aber auch (nicht dargestellte) Verstellmittel zur Höhenjustage an den Deckenhaltern
vorgesehen sein.
[0044] Als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme ist an dem Akustikdeckenelement 12 ein Sicherungsseil
28 fest angebracht, das z.B. mittels eines Karabinerhakens vor Herstellung der Magnetverbindung
in eine Befestigungslasche 26 an dem Deckenhalter eingeklinkt werden kann. Selbstverständlich
kann das Befestigungsseil 28 auch (ggf. zusätzlich) an dem Akustikdeckenelement 12
lösbar über einen nicht dargestellten Karabinerhaken od. dgl. verbunden sein.
[0045] Der Deckenhalter 16 ist vorzugsweise deutlich schmaler als die Akustikdeckenelemente
12 dimensioniert, so dass die Deckenhalter 16 durch die Spalten 14 für den Raumnutzer
in der Regel nicht sichtbar sind und so eine "schwebende" Wirkung der Akustikdeckenelemente
12 erreicht wird.
[0046] Durch die magnetische Befestigung und die gute "Greifbarkeit" aufgrund der vorhandenen
Spalte lassen sich einzelne Akustikdeckenelemente 12 leicht abnehmen und austauschen,
so dass die Erfindung grundsätzlich auch für Räume mit variabler Nutzung, z.B. Ausstellungsräume,
besonders geeignet ist, bei denen die Deckengestaltung häufiger an die Position von
Exponaten und variablen Trennwänden anzupassen ist.
1. Akustikdeckenelement (12), aufweisend ein plattenförmiges Flächengebilde mit einer
vorgegebenen, vorzugsweise polygonalen, Kontur, wobei das Akustikdeckenelement (12)
zu einer von der bauseitigen Raumdecke (34) beabstandeten Montage und zu einer Ausrichtung
in Bezug auf benachbarte Akustikdeckenelemente (12) oder sonstigen Raumbegrenzungselementen
mit festem oder variierendem Spaltmaß ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
das plattenförmige Flächengebilde an seiner der bauseitigen Raumdecke (34) zugewandten
Seite ein Magnethaltemittel (24) aufweist, wobei das Magnethaltemittel (24) zur Zusammenwirkung
mit wenigstens einem Deckenhalter (16) derart dimensioniert ist, dass in Zusammenwirkung
mit einem Gegen-Magnethaltemittel (18) an dem wenigstens einem Deckenhalter (16) das
plattenförmige Flächengebilde an dem Deckenhalter (16) magnetisch fixiert und zwecks
horizontaler Ausrichtung in einer im Wesentlichen horizontalen Ebene innerhalb bestimmter
Toleranzen verschoben werden kann.
2. Akustikdeckenelement (12) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Magnethaltemittel (24) wenigstens ein Permanentmagnetelement und/oder wenigstens
ein ferromagnetischen Element aufweist, wobei das Magnethaltemittel (24) bei dem Akustikdeckenelement
bevorzugt als eine auf die zur bauseitigen Raumdecke weisende Seite aufgebrachte Permanentmagnetfolie
oder Permanentmagnetplatte (24) ausgebildet ist.
3. Akustikdeckenelement nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
das plattenförmige Flächengebilde wenigstens zur Raumseite hin eine nicht glatte Oberfläche
aufweist, die durch Riefen, Bohrungen, Noppen oder durch anderweitige Oberflächenstrukturen
ausgebildet sein kann.
4. Deckenhalter (16) für ein Akustikdeckenelement (12) nach einem der Ansprüche 1 bis
3,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Deckenhalter (16) an der bauseitigen Raumdecke (34) fixierbar ist und auf der
gewünschten Abhängungshöhe ein Gegen-Magnethaltemittel (18) zur Fixierung eines Akustikdeckenelements
(12) aufweist.
5. Deckenhalter (16) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Deckenhalter (16) derartig dimensioniert und angeordnet ist, dass das fixierte
plattenförmige Flächengebilde den Deckenhalter (16) im montierten Zustand soweit allseits
überragen kann, dass der Deckenhalter (16) für einen Raumnutzer von unten in der Regel
nicht sichtbar ist.
6. Deckenhalter nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Deckenhalter (16) Verstellmittel zur Egalisierung der gewünschten Abhängungshöhe
aufweist.
7. Deckenhalter (16) nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
dieser als Stahl-Hutprofil mit einem mittleren Profilbereich (18) und mit zwei quer
von dem mittleren Profilbereich ausgehenden Schenkeln (20a,b), die jeweils in im Wesentlichen
parallel zum mittleren Profilbereich (18) verlaufende Schenkelauskragungen (22a,b)
übergehen, ausgebildet ist, wobei die Schenkelauskragungen (22a,b) Befestigungsausnehmungen
(32) zur Fixierung an der bauseitigen Raumdecke (34) aufweisen, und wobei der mittlere
ferromagnetische Profilbereich (18) als Gegen-Magnethaltemittel für das Magnethaltemittel
(24) des Akustikdeckenelements (12) ausgebildet ist.
8. Akustikdeckensystem (10),
dadurch gekennzeichnet, dass
dieses wenigstens ein Akustikdeckenelement (12) nach einem der Ansprüche 1 bis 3 und
wenigstens einen Deckenhalter (16) nach einem der Ansprüche 4 bis 7 aufweist.
9. Akustikdeckensystem (10) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
dieses wenigstens ein lösbares Sicherungsseil (28) zur Sicherung der Verbindung zwischen
Deckenhalter (16) und Akustikdeckenelement (12) aufweist.
10. Akustikdeckensystem (10) nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
dieses mehrere Akustikdeckenelemente (12) mit variierender polygonaler Kontur aufweist,
die durch Spalte (14) mit näherungsweise konstanter Breite beabstandet sind, wobei
wenigstens die Mehrzahl benachbarter Spalte (14) zueinander nicht parallel verlaufen
und/oder die Akustikdeckenelemente (12) und die Spalte (14) ein nicht periodisches
Muster bilden.
11. Akustikdeckensystem (10) nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dad
urch gekennzeichnet, dass
durch die Spalte (14) die bauseitige Raumdecke (34) sichtbar ist.
12. Akustikdeckensystem (10) nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Akustikdeckenelemente (12) ein mögliches aperiodisches Muster bilden, welches,
bis auf die entsprechenden Spalte, eine Fläche/Ebene lückenlos abdeckt und nur durch
die Deckengröße/Ausmaße begrenzt wird, wobei an den Außenbegrenzungen die Musterformen
- diesen geschuldet - entsprechend beschnitten sind.
13. Akustikdeckensystem (10) einem der Ansprüche 9 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Spaltbreite zwischen 25 mm und 300 mm gewählt ist.
14. Abstandshalter für die spaltmaßgenaue Montage eines Akustikdeckensystems nach einem
der Ansprüche 8 bis 13.
15. Montageverfahren für eine Akustikdeckensystem (10) nach einem der Ansprüche 8 bis
13,
gekennzeichnet durch die Schritte
a) Montage mehrerer Deckenhalter (16) nach einem der Ansprüche 4 bis 6 an der bauseitigen
Raumdecke und Einstellung der gewünschten Abhängungshöhe an den Deckenhaltern;
b) ungefähre Positionierung, magnetische Fixierung und optional zusätzliche Seilsicherung
mehrerer Akustikdeckenelemente (12) nach einem der Ansprüche 1 bis 3 an den Deckenhaltern
(16); sowie
c) Nachjustieren der magnetisch fixierten Akustikdeckenelemente (12) zur Einstellung
vorgegebener Spaltmaßen durch Verschieben der Akustikdeckenelemente (12) in einer horizontalen Ebene, optional
unter Verwendung von Abstandshaltern.