[0001] Die vorliegende Erfindung ist auf eine Schichtanordnung gerichtet, welche der Herstellung
eines kartenförmigen Datenträgers, insbesondere einer Kreditkarte, dient. Erfindungsgemäß
ist es besonders vorteilhaft, dass ein besonders ansprechender optischer Effekt geschaffen
wird, der auch als Sicherheitsmerkmal eingesetzt werden kann. Die Erfindung ist ferner
auf den kartenförmigen Datenträger an sich gerichtet sowie auf ein Verfahren zur Herstellung
einer Schichtanordnung für den kartenförmigen Datenträger. Darüber hinaus wird ein
Computerprogrammprodukt vorgeschlagen, mit Steuerbefehlen, welche das Verfahren betreiben.
[0002] DE 19809085 A1 zeigt ein optisches Sicherheitsmerkmal zum Schutz von Produkten und Informationen
gegen Fälschungen.
[0003] EP 2 892 730 B1 zeigt ein Sicherheitsdokument bzw. ein Wertdokument, das aus mindestens zwei miteinander
verbundenen Dokumentenlagen gebildet wird und alle Dokumentenlagen aus Glas bestehen.
[0004] DE 10 2009 007 779 B3 zeigt ein Verfahren zur Herstellung eines ohne technische Hilfsmittel visuell wahrnehmbaren
Sicherheitsmerkmals.
[0005] Bekannt ist es, Kreditkarten als einen sogenannten Kartenverbund bereitzustellen,
welcher mehrere Schichten aufweist. Diese Schichten können entweder aufgestapelt und
heiß verpresst, also laminiert, werden, oder aber auch mittels eines Koextrusionsverfahrens
hergestellt werden. Hierbei kommen diverse Sicherheitsmerkmale zum Einsatz. So werden
beispielsweise gemäß Stand der Technik optisch variable Farben, auch als Optical Variable
Ink OVI bezeichnet, mittels Siebdruck lediglich angedruckt. Dies ist nur im Siebdruckverfahren
möglich und nicht im Offsetdruck, da die Farbpigmente eine bestimmte Größe haben müssen,
damit der optische Effekt erzielt werden kann. Diese Farben bestehen meist aus anorganischen
Pigmenten.
[0006] Darüber hinaus sind Farben bekannt, welche Glitzereffekte erzeugen, also keine Farbveränderung
durch Änderung des Blickwinkels. Ein optischer Effekt, wie er beispielsweise bei funkelnden
Diamanten auftritt, kann somit jedoch nicht erzielt werden. Um dies zu erreichen,
müsste man echte oder Kunststeine applizieren, was aufwändig und teuer ist.
[0007] Generell ist es somit bekannt, Glaskörper bei der Verwendung von Sicherheitselementen
einzusetzen, wobei diese jedoch typischerweise auf einer opaken Fläche angeordnet
werden und somit stets nur von einer Seite der Schichtanordnung zu erkennen sind.
Dies kann technisch einfach durchgeführt werden, wobei dies jedoch im Wesentlichen
nicht zur Fälschungssicherheit beiträgt. Im Stand der Technik ist das Verwenden von
Glaskörpern gezeigt, wobei jedoch nicht das Anwendungsszenario von Kreditkarten behandelt
wird. So sind Kreditkarten bauartbedingt und bezüglich ihrer Abmessungen deutlich
von weiteren Anwendungsszenarien zu unterscheiden.
[0008] Generell besteht bezüglich der Herstellung von Kreditkarten mit Sicherheitsmerkmalen
ein Bedarf, alternative Ausgestaltungen zu schaffen. Mit solchen Ausgestaltungen soll
nicht nur die Fälschungssicherheit erhöht werden, sondern vielmehr soll auch eine
optisch ansprechende Kreditkarte geschaffen werden. Mit einer derart ausgestalteten
Kreditkarte können sodann Premiumkunden ausgestattet werden.
[0009] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Schichtanordnung zur Herstellung
eines kartenförmigen Datenträgers bereitzustellen, die einen besonders ansprechenden
optischen Effekt erzeugt, der auch als Sicherheitsmerkmal Verwendung finden kann.
Ferner ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen entsprechenden kartenförmigen
Datenträger bereitzustellen sowie ein Verfahren zur Herstellung der Schichtanordnung.
Darüber hinaus ist es eine Aufgabe, ein Computerprogrammprodukt vorzuschlagen, mit
Steuerbefehlen, welche das Verfahren ausführen.
[0010] Die Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Weitere vorteilhafte
Ausgestaltungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0011] Demgemäß wird eine Schichtanordnung zur Herstellung eines kartenförmigen Datenträgers
vorgeschlagen, aufweisend eine Substratschicht, auf der an mindestens einer Seite
eine Trägerschicht angeordnet ist, wobei in die Trägerschicht Glaskörper derart eingebracht
sind, dass ein passergenaues Abbild einer auf einer Vorderseite aufgebrachten Kontur
auf der Rückseite der Schichtanordnung erkennbar ist.
[0012] Die vorgeschlagene Schichtanordnung ist nicht abschließend zu verstehen, sondern
vielmehr ist es möglich, bezüglich der Schichtanordnung weitere Schichten zu integrieren,
derart, dass ein Kartenkörper für einen kartenförmigen Datenträger geschaffen wird.
Dieser kartenförmige Datenträger liegt besonders bevorzugt als eine Kreditkarte bzw.
eine Smartcard vor. Hierbei ist es möglich, dass diese Smartcard weitere elektronische
Komponenten aufweist, welche eine entsprechende Funktionalität bereitstellen. So ist
es bezüglich der Smartcards üblich, dass elektronische Komponenten, wie beispielsweise
ein Mikroprozessor, ein Speicher und eine Induktionsspule vorliegen. Erfindungsgemäß
werden diese elektronischen Komponenten derart angeordnet, dass sie den optischen
Effekt der vorgeschlagenen Schichtanordnung nicht stören. So werden diese Komponenten
derart angeordnet, dass stets das Abbild von der ersten Seite und der zweiten Seite
sichtbar ist. So kann eine Induktionsspule in der Smartcard, also dem kartenförmigen
Datenträger, umlaufend angeordnet werden, so dass in der Mitte der Smartcard der gewünschte
optische Effekt eintritt.
[0013] Die Substratschicht ist im vorliegenden Kontext breit zu interpretieren und kann
aus jeglichem Material gebildet werden, bevorzugt PVC. Die Substratschicht dient lediglich
dazu, der Karte bzw. dem kartenförmigen Datenträger eine gewisse Steifigkeit zu verleihen.
Auf mindestens einer Seite dieser Substratschicht ist eine Trägerschicht angeordnet.
Folglich kann eine Trägerschicht oder auch zwei Trägerschichten vorgesehen sein.
[0014] Erfindungsgemäß ist es möglich, dass mehrere Substratschichten vorliegen, und hierbei
ist es auch möglich, dass die Substratschichten die Trägerschicht umschließen. Anders
herum ist es denkbar, dass die Trägerschichten auf jeder Seite einer Substratschicht
angeordnet sind. Die Trägerschicht kann aus unterschiedlichen Materialien gebildet
werden, beispielsweise PVC, Kleber, Lack oder generell Kunststoff. Um den gewünschten
optischen Effekt zu erzielen, können die Substratschicht und die Trägerschicht transparent
oder transluzent ausgestaltet sein.
[0015] In die Trägerschicht bzw. die Trägerschichten sind Glaskörper derart eingebracht,
dass ein passergenaues Abbild einer auf einer ersten Seite aufgebrachten Kontur auf
einer zweiten Seite der Schichtanordnung erkennbar ist. Bei der ersten Seite und der
zweiten Seite der Schichtanordnung handelt es sich folglich um die Vorderseite und
um die Rückseite. Aufgrund der flachen Ausgestaltung des kartenförmigen Datenträgers
gibt es generell nur zwei Seiten, nämlich die Vorderseite und die Rückseite, da die
schmal ausgestalteten Ränder vernachlässigbar sind.
[0016] Die Glaskörper können erfindungsgemäß komplett in die Trägerschicht integriert werden
oder aber auch partiell integriert werden. Bei einem solchen partiellen Integrieren
stehen die Glaskörper mindestens teilweise aus der Trägerschicht heraus. Die aufgebrachte
Kontur muss haptisch nicht erfassbar sein, da diese Kontur auch im Inneren der Trägerschicht
bestehen kann und somit für den Karteninhaber nicht zu erkennen ist. Die Glaskörper
an sich schaffen jedoch eine solche Kontur und werden im Übrigen von der Trägerschicht
umschlossen.
[0017] Das Abbild entsteht dadurch, dass die Glaskörper innerhalb der Trägerschicht angeordnet
sind, und somit heben sich die Glaskörper optisch von dem Rest der Trägerschicht ab.
Somit formen also die Glaskörper das Abbild innerhalb der Trägerschicht. Folglich
schaffen die Glaskörper ein Abbild, welches auch als Sicherheitsmerkmal oder einfach
als optisches Element verwendet werden kann. So können die Glaskörper in einem bestimmten
Muster innerhalb der Trägerschicht angeordnet werden, und sodann kann dieses Muster
abgeprüft werden. Da es technisch aufwändig ist, Glaskörper derart in der Trägerschicht
anzuordnen, ist das vorgeschlagene Schichtenmodell besonders fälschungssicher. Somit
kann abgeprüft werden, ob tatsächlich das erwartete Muster von Glaskörpern, also das
Abbild, vorliegt, und falls dies nicht der Fall ist, kann der kartenförmige Datenträger
als Fälschung enttarnt werden.
[0018] Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Substratschicht transparent
oder transluzent ausgestaltet. Dies hat den Vorteil, dass alle Abstufungen von semitransparent
bis transparent umgesetzt werden können, und insbesondere wird hierdurch sichergestellt,
dass die Glaskörper bezüglich ihres Abbilds auf der Vorderseite und der Rückseite
der Schichtanordnung erkennbar sind. Folglich stellt sich also der optische Effekt
ein, dass die Glaskörper nicht durch die weitere Schicht verdeckt werden, sondern
dass sich der gewünschte optische Effekt des Abbilds auf beiden Seiten einstellt.
[0019] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung liegt das Abbild als ein Wasserzeichen
vor. Dies hat den Vorteil, dass das Abbild des Glaskörpers als eine Schattierung bzw.
schemenhaft erkennbar ist. Somit wird also ein Sicherheitsmerkmal geboten, welches
der Betrachter so noch nicht kennt. Folglich gibt dieses Muster der vorgeschlagenen
Schichtanordnung ein einzigartiges Erscheinungsbild.
[0020] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung liegen die Glaskörper als
Glassplitter vor. Dies hat den Vorteil, dass die Glaskörper in ihrer Größe variieren
können und zudem technisch wenig aufwändig hergestellt werden können. So kann ein
herkömmliches Glas aufgesplittert werden, und sodann können die resultierenden Splitter
in die Trägerschicht eingebracht werden. Auch hierdurch ergibt sich ein optischer
Effekt, der die vorgeschlagene Schichtanordnung deutlich von bekannten Anordnungen
abhebt.
[0021] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung liegt die Trägerschicht als
eine Lackschicht oder als eine Kunststoffschicht vor. Dies hat den Vorteil, dass die
Glaskörper ganz oder teilweise eingebettet werden können und je nach Herstellungsverfahren
in die Trägerschicht integriert werden können. So kann die Vielzahl der Glaskörper
in die Lackschicht eingemischt werden oder in die Kunststoffschicht beispielsweise
vor einem Laminieren eingebracht werden.
[0022] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Substratschicht härter
ausgestaltet als die Trägerschicht. Dies hat den Vorteil, dass die Trägerschicht einen
niedrigeren Schmelzpunkt aufweist und somit vorteilhafte Herstellungsverfahren Anwendung
finden können. Insbesondere kann dieses strukturelle Merkmal bei einem Herstellungsverfahren
im Rahmen der Koextrusion mit anschließendem Walzen vorteilhaft sein.
[0023] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst die Trägerschicht
Klarlack oder Kleber. Dies hat den Vorteil, dass folglich die Glaskörper in den Klarlack
eingebettet werden können, oder aber dass die Substratschicht mit Kleber beschichtet
werden kann und sodann die Glaskörper aufgestreut werden können. Somit lässt sich
die vorgeschlagene Schichtanordnung mit geringem technischen Aufwand unter Verwendung
herkömmlicher Mittel realisieren.
[0024] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist mindestens eine weitere
transparente oder transluzente Schutzschicht vorgesehen. Dies hat den Vorteil, dass
an einer oder an beiden Seiten der Schichtanordnung ein Schutz vorgesehen werden kann,
der verhindert, dass die Glaskörper beschädigt werden können. So können die Glaskörper
mittels Abrieb beschädigt werden oder sogar aus der Schichtanordnung herausbrechen.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch verhindert, dass eine transparente oder transluzente
Schutzschicht vorgesehen ist. Die Transparenz bzw. Transluzenz umfasst alle Zwischenstufen
zu opak, also auch semitransparent bzw. semitransluzent.
[0025] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist mindestens eine weitere
Substratschicht vorgesehen. Dies hat den Vorteil, dass auch eine Abfolge möglich ist,
in der zuerst eine Substratschicht, gefolgt von einer Trägerschicht, und wiederum
eine Substratschicht vorgesehen ist. Somit ist es auch möglich, die Trägerschichten
nicht um die Substratschicht herum anzuordnen, sondern vielmehr ist es auch möglich,
zwei außenliegende Substratschichten vorzusehen, die die Trägerschicht einbetten.
[0026] Die Aufgabe wird auch gelöst durch einen kartenförmigen Datenträger mit einer Schichtenanordnung,
wie sie bereits beschrieben wurde. Generell ist es möglich, dass neben der vorgeschlagenen
Schichtanordnung weitere Schichten vorgesehen werden und sodann die erfindungsgemäße
Schichtanordnung auf diese Schichten auflaminiert wird. Darüber hinaus kann der kartenförmige
Datenträger elektronische Komponenten zur Datenverarbeitung umfassen. Bevorzugt liegt
der kartenförmige Datenträger als eine Kreditkarte bzw. eine Smartcard vor.
[0027] Die Aufgabe wird auch gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung einer Schichtanordnung
für einen kartenförmigen Datenträger, aufweisend ein Bereitstellen einer Substratschicht,
auf der an mindestens einer Seite eine Trägerschicht angeordnet wird, wobei in die
Trägerschicht Glaskörper derart eingebracht werden, dass ein passergenaues Abbild
einer auf einer Vorderseite aufgebrachten Kontur auf der Rückseite der Schichtanordnung
erkennbar ist.
[0028] Der Fachmann erkennt hierbei, dass einzelne Schritte iterativ ausgeführt werden können
und/oder Unterschritte aufweisen können. Insbesondere ist es vorteilhaft, vor einem
Zusammenfügen des Schichtenmodells die Glaskörper in die Trägerschicht einzubringen.
Darüber hinaus können einzelne Schichten mehrfach bereitgestellt werden.
[0029] Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die Schichtanordnung mittels Koextrusion
bereitgestellt. Dies hat den Vorteil, dass die vorgeschlagene Erfindung anhand herkömmlicher
Produktionsverfahren umgesetzt werden kann und zudem ein besonders effizientes Verfahren
geschaffen wird. Somit wird auch erfindungsgemäß der Nachteil des Standes der Technik
überwunden, dass typischerweise zur Herstellung optisch variabler Elemente als Sicherheitsmerkmal
stets Siebdruck verwendet wird.
[0030] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung werden die Glaskörper in die
Schmelze eingebracht. Dies hat den Vorteil, dass wiederum ein sehr effizientes Verfahren
vorgeschlagen wird, bei dem die Glaskörper vor dem Extrusionsverfahren einfach einem
Kunststoffgranulat beigemischt werden bzw. in die Ausgangsmasse der Koextrusion eingebracht
werden.
[0031] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung werden die Glaskörper in ein
Bahnmaterial eingebracht. Dies hat den Vorteil, dass die Glaskörper effizient bereitgestellt
werden können, und insbesondere besteht der Vorteil, dass die Glaskörper sowohl in
das Bahnmaterial eingebracht werden können als auch in die Schmelze. Somit bestehen
mehrere Möglichkeiten, die Glaskörper zu applizieren, und es entsteht ein besonders
ansprechendes Schichtenmodell für einen kartenförmigen Datenträger.
[0032] Die Aufgabe wird auch gelöst durch ein Computerprogrammprodukt mit Steuerbefehlen,
welche das Verfahren implementieren.
[0033] Erfindungsgemäß ist es besonders vorteilhaft, dass die vorgeschlagene Schichtanordnung
mittels des vorgeschlagenen Verfahrens bereitgestellt werden kann. So umfasst die
Schichtanordnung strukturelle Merkmale, welche mittels des Verfahrens geschaffen werden
können. Ferner kann der kartenförmige Datenträger mittels des vorgeschlagenen Verfahrens
hergestellt werden. Das Computerprogrammprodukt dient der Ansteuerung entsprechender
Produktionsmittel, welche sodann die Schichtanordnung bzw. den kartenförmigen Datenträger
schaffen und hierbei das erfindungsgemäße Verfahren ausführen.
[0034] Weitere vorteilhafte Aspekte werden anhand der beigefügten Figuren näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig.1:
- eine Schichtanordnung gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 2:
- einen Aspekt eines Herstellungsprozesses der erfindungsgemäßen Schichtanordnung;
- Fig. 3:
- ein weiterer Aspekt eines Herstellungsverfahrens mitsamt einem Querschnitt durch das
vorgeschlagene Schichtenmodell;
- Fig. 4:
- ein weiterer Aspekt eines Herstellungsverfahrens des erfindungsgemäßen Schichtenmodells;
- Fig. 5:
- die eingebrachten Glaskörper, welche einen Schatten bzw. ein Wasserzeichen schaffen;
- Fig. 6:
- ein Anwendungsbeispiel des vorgeschlagenen Verfahrens bzw. der Schichtanordnung mitsamt
einem Querschnitt der Schichtanordnung; und
- Fig. 7:
- ein schematisches Ablaufdiagramm des Verfahrens zur Herstellung einer Schichtanordnung
gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung.
[0035] Fig. 1 zeigt eine Applikation einer Beschichtung oder eines Lacks auf eine Folie,
was vorliegend vollflächig erfolgt. Im Beispiel gemäß Fig. 1 ist unten die Substratschicht
angeordnet, und darüber ist die Trägerschicht angeordnet, welche Glaskörper aufweist.
Durch das Aufbringen von Glaskörpern auf ein Kunststoffsubstrat, z. B. eine Folie
in einer definierten Größenordnung, lässt sich das Funkeln bzw. Glitzern eines bzw.
mehrerer Diamanten nachahmen. Zugleich kann man damit ein passergenaues Abbild der
auf der Vorderseite aufgebrachten Kontur, verursacht durch die Glassplitter, auf der
Rückseite der Substratschicht erkennen, was auch als Wasserzeicheneffekt bezeichnet
werden kann. Dieser ist abhängig von der Größe der Glaskörper.
[0036] Fig. 2 zeigt ein Aufbringen bzw. ein Einbringen von Glaskörpern auf die Folie, was
wiederum vollflächig erfolgen kann. Hierzu wird eine Extrusionsbeschichtung verwendet.
Die Glaskörper können entweder bereits in der Schmelze enthalten sein, oder das zulaufende
Bahnmaterial wird vorher mit Glaskörpern beschichtet. Die Kalanderwalzen bzw. zumindest
eine Walze sollten vorzugsweise gummiert sein. Wie in der vorliegenden Figur gezeigt
ist, wird in die Düse beispielsweise ein Granulat eingefüllt, welches aufgeschmolzen
wird. Sodann verlässt das aufgeschmolzene Substrat, also die Schmelze, die Düse und
wird derart in Form gepresst, dass Schichten entstehen. Hierzu wird ein Bahnmaterial
zugeführt. Die Glaskörper können also in der Schmelze bereits eingearbeitet sein und/oder
werden über das Bahnmaterial zugeführt. Unten sind die Kalanderwalzen eingezeichnet.
[0037] Fig. 3 zeigt ein Aufbringen bzw. Einbringen von Glaskörpern auf die Folie durch Koex-Extrusion,
wobei vorliegend der Glaskörper in der Außenschicht ist. Glaskörper können in die
Schichten A eingebracht werden. Das Kunststoffmaterial in A ist weicher und erweicht
bei niedrigeren Temperaturen als das Kunststoffmaterial in Schicht B. Die Kalanderwalzen
sollten vorzugsweise gummiert sein, zumindest eine Walze, da vorliegend die Glaskörper
außen liegen. Somit ist es besonders vorteilhaft, eine gummierte Walze zu verwenden,
da hierbei die Glaskörper nicht beschädigt werden.
[0038] Fig. 4 zeigt ein weiteres Beispiel eines Aufbringens bzw. Einbringens von Glassplittern
auf die Folie. Hier sind die Glaskörper in die Mittelschicht eingebracht und die Folie
ist transparent. Vorliegend sind also die Glaskörper in die Schicht B eingebracht.
Das Kunststoffmaterial in A deckt dann die Glaskörper ab. Dies hat einen Vorteil bei
der Herstellung, da keine Gummiwalzen verwendet werden müssen, da die Glaskörper innen
liegen. Folglich liegen also zwei Substratschichten vor, nämlich die Schichten A und
eine Trägerschicht B.
[0039] Fig. 5 zeigt ein Anwendungsbeispiel der vorliegenden Erfindung, bei dem ein Logo
bzw. ein Druckfeature vorgesehen ist. Hierzu kann beispielsweise Klarlack oder Kleber
aufgebracht werden, die Glaskörper aufgestreut werden, und nach einem Aushärten des
Lacks bzw. des Klebers kann das restliche Material abgeschüttelt werden. Das Ergebnis
ist in der oberen Abbildung von Fig. 5 gezeigt.
[0040] Unten in Fig. 5 ist ein Schatten bzw. ein Wasserzeichen dargestellt. Es entsteht
nach dem Laminieren ein passergenaues Abbild auf der Rückseite der Karte. Im unteren
Teil der Fig. 5 ist der kartenförmige Datenträger eingezeichnet, wobei hier das Abbild
von der Rückseite her gezeigt ist. Somit entsteht also ein passergenaues Abbild einer
auf einer Vorderseite aufgebrachten Kontur auf der Rückseite der Schichtanordnung.
[0041] Fig. 6 zeigt ein weiters Anwendungsbeispiel der vorliegenden Erfindung, wobei in
der oberen Abbildung der Fig. 6 eine Karte mit Schwanenlogo gezeigt ist. Hierzu wird
Klarlack oder Kleber aufgebracht, die Glaskörper aufgestreut, und bei einem Aushärten
des Lacks bzw. des Klebers wird das restliche Material abgeschüttelt. Optional kann
die Lackschicht auch verschiedenfarbige Glaskörper aufweisen. Dies ist insgesamt ein
Merkmal der vorliegenden Erfindung, und somit ist es generell möglich, dass die Glaskörper
eine unterschiedliche Färbung aufweisen. Es handelt es sich also um Glaskörper bzw.
Glassplitter in unterschiedlichen Farben. Ebenfalls in Fig. 6 gezeigt sind zusätzliche
Schutzschichten, sogenannte Overlayschichten.
[0042] Fig. 7 zeigt in einem schematischen Ablaufdiagramm ein Verfahren zur Herstellung
einer Schichtanordnung für einen kartenförmigen Datenträger, aufweisend ein Bereitstellen
100 einer Substratschicht, auf der an mindestens einer Seite eine Trägerschicht angeordnet
wird 101, wobei in die Trägerschicht Glaskörper derart eingebracht werden 102, dass
ein passergenaues Abbild einer auf einer Vorderseite aufgebrachten Kontur auf der
Rückseite der Schichtanordnung erkennbar ist.
1. Schichtanordnung zur Herstellung eines kartenförmigen Datenträgers, aufweisend eine
Substratschicht auf der an mindestens einer Seite eine Trägerschicht angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass in die Trägerschicht Glaskörper derart eingebracht sind, dass ein passergenaues Abbild
einer auf einer ersten Seite aufgebrachten Kontur auf einer zweiten Seite der Schichtanordnung
erkennbar ist.
2. Schichtanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Substratschicht transparent oder transluzent ausgestaltet ist.
3. Schichtanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Abbild als ein Wasserzeichen vorliegt.
4. Schichtanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Glaskörper als Glassplitter vorliegen.
5. Schichtanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerschicht als eine Lackschicht oder als eine Kunststoffschicht vorliegt.
6. Schichtanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Substratschicht härter ausgestaltet ist als die Trägerschicht.
7. Schichtanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerschicht Klarlack oder Kleber umfasst.
8. Schichtanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine weitere transparente oder transluzente Schutzschicht vorgesehen ist.
9. Schichtanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine weitere Substratschicht vorgesehen ist.
10. Kartenförmiger Datenträger mit einer Schichtanordnung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche.
11. Verfahren zur Herstellung einer Schichtanordnung für einen kartenförmigen Datenträger,
aufweisend ein Bereitstellen (100) einer Substratschicht auf der an mindestens einer
Seite eine Trägerschicht angeordnet wird (101), dadurch gekennzeichnet, dass in die Trägerschicht Glaskörper derart eingebracht werden (102), dass ein passergenaues
Abbild einer auf einer ersten Seite aufgebrachten Kontur auf einer zweiten Seite der
Schichtanordnung erkennbar ist.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Schichtanordnung mittels Koextrusion bereitgestellt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Glaskörper in die Schmelze eingebracht werden.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Glaskörper in ein Bahnmaterial eingebracht werden.
15. Computerprogrammprodukt mit Steuerbefehlen, welche das Verfahren gemäß einem der Ansprüche
11 bis 14 ausführen, wenn sie auf einem Computer zur Ausführung gebracht werden.