[0001] Die Erfindung betrifft einen Crashpuffer nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie
eine Tragstruktur bzw. ein Schienenfahrzeug nach den Oberbegriffen der Ansprüche 14
bzw. 15.
[0002] Aus dem Stand der Technik ist beispielsweise aus der
EP 1 740 435 B1 ein Crashpuffer bekannt, bei dem Führungsteile bzw. Abschnitte von Führungsteilen
untereinander über Sollbruchverbindungen verbunden sind und sich die Abschnitte im
Falle einer Kollision teleskopartig ineinander schieben können. Darüber hinaus ist
eines der Führungsteile bei diesem Stand der Technik dazu ausgebildet, über eine kontrollierte
Deformation Energie aus der Kollision zu verzehren. Um zusätzliche Energie aufzubrauchen,
können Pufferteile gemäß der
FR 2 789 358 A1 auch durch den Boden des Chassis bzw. der Tragstruktur an dafür vorgesehenen Sollbruchstellen
durchbrechen.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Crashpuffer bereitstellen zu können, der im Falle
einer Kollision auch beim Auftreten von Querkräften einer besonders kontrollierten
Stauchung bzw. Deformation unterworfen wird.
[0004] Die Aufgabe wird, ausgehend von einem Crashpuffer der eingangs genannten Art, durch
die kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche 1 sowie 14 bzw. 15 gelöst.
[0005] Durch die in den abhängigen Ansprüchen genannten Maßnahmen sind vorteilhafte Ausführungen
und Weiterbildungen der Erfindung möglich.
[0006] Der erfindungsgemäße Crashpuffer kann regelmäßig bei Lokomotiven, Güterwagen, Reisezugwagen
oder dergleichen als Seitenpuffer eingesetzt werden. Dabei werden grundsätzlich Stöße
in Fahrzeuglängsrichtung aufgenommen bzw. gedämpft, die auftreten können, wenn Wagen
bzw. Lokomotiven miteinander kollidieren. In der Praxis treten im Allgemeinen aber
nicht nur Kräfte in Fahrzeuglängsrichtung auf, sondern es muss grundsätzlich auch
mit schrägen oder exzentrischen Stößen gerechnet werden, welche Querkräfte bedingen.
Bei dem vorliegenden Crashpuffer besteht eine Wirkung unter anderem darin, in vorteilhafter
Weise diese Querkräfte in erhöhtem Maße auffangen oder dämpfen zu können, damit der
Puffer nicht abknickt und seine Wirkung verliert. Ein grundsätzlicher Ansatz kann
darin bestehen, die Überdeckungslänge zwischen einer festen Hülse und einem darin
beweglich gelagerten Stößel einzusetzen, um derartige Querkräfte abstützen zu können.
[0007] Der erfindungsgemäße Crashpuffer wird an der Tragstruktur, etwa eines Schienenfahrzeugs
befestigt, wobei es sich grundsätzlich sowohl unbewegliche als auch feste Tragstrukturen
handeln kann. Z.B. handelt es sich bei dem Fahrzeugrahmen um eine feste Tragstruktur,
eine bewegliche Tragstruktur könnte z.B. wiederum eine zusätzliche Deformationszone
zwischen Puffer und Fahrzeug sein. In der Praxis können bei Kollisionsunfällen sehr
hohe Kräfte wirken, die somit in der Regel auf die steife Fahrzeugstruktur übertragen
werden können und an der Tragstruktur regelmäßig erhebliche Schäden verursachen. Der
Crashpuffer dient dazu, diese bei Kollision auftretenden Kräfte zumindest teilweise
aufzufangen und die kinetische Energie unter anderem zum Beispiel in Verformungsarbeit
bzw. in Wärme umzusetzen. Schäden, vor allem an der Tragstruktur, können somit durch
den Crashpuffer reduziert oder sogar vermieden werden.
[0008] Allgemein wird im Sinne der Erfindung zwischen nachfolgend definierten Begriffen
unterschieden:
Unter einem Eisenbahnpuffer in der Bauform des sog. Seitenpuffers (zweimal am Fahrzeugende
vorhanden) und des sog. Hülsenpuffers wird ein Puffer(-Element) zur Übertragung, Abfederung
und Dämpfung von Stoßkräften in der Längsbeweglichkeit zwischen aneinander stoßenden
oder aneinander gereihten Schienenfahrzeugen verstanden.
[0009] Dabei bildet ein Pufferteller die Stoßfläche; diese ist typischerweise nach außen
gewölbt ausgeführt, sofern nicht eben/abgeplattet ausgebildet. Der Pufferteller kann
beim Hülsenpuffer mit einem Rohr hinterstützt sein. Ein zweites Rohr mit kleinerem
oder größerem Rohr bildet dazu ein Gegenstück, und zwar dahingehend, dass die beiden
Rohre eine längsbewegliche Gleitpaarung oder gegenseitige Führung bilden. Aufgrund
dieser Rohrabschnitte in Form von Hülsen spricht man regelmäßig von einem Hülsenpuffer.
Das fahrzeugseitig angeordnete Rohr ist an seinem Ende mit einem Befestigungsflansch
ausgestattet, mit dem Puffer am Fahrzeug befestigt ist.
[0010] Zur gefederten und gedämpften Übertragung der Stoßkräfte/Längskräfte hat der Hülsenpuffer
z.B. im Inneren ein reversibles Federsystem. Feder, inneres Rohr und äußeres Rohr
sind so aufeinander abgestimmt, dass ein bestimmter reversibler Federhub, der sog.
Pufferweg, eingerichtet wird. Aus funktionalen Überlegungen heraus wird die Feder
im ausgefederten Zustand des Puffers unter Vorspannung gehalten, Stößel und Hülse
demnach im maximal ausgefederten Zustand mit einem sogenannten Verschluss versehen,
der den Endanschlag der Ausfederbewegung darstellt. In entgegengesetzter Richtung
bildet die mechanische Blockbildung den Endanschlag für die maximale Einfederung beim
Erschöpfen des Pufferhubs.
[0011] Der bewegliche Teil mit dem Pufferteller wird typischerweise Stößel genannt, das
Gegenstück Hülse. Das ist aber nicht unbedingt eindeutig, da zuweilen eine abweichende
Begriffswahl verwendet wird, indem etwa das Rohr mit größerem Durchmesser, unabhängig
von dessen Position, als Hülse bezeichnet wird. Üblicherweise ist es das große Rohr,
das den Pufferteller hinterstützt, während das kleine zum Fahrzeug hin positioniert
ist. Der von außen sichtbare Pufferhub ist demnach am fahrzeugseitigen Flansch.
[0012] Es gibt aber auch die invertierte Bauweise, bei welcher der Pufferteller mit dem
kleineren Rohr hinterstützt ist und das größere zum Fahrzeug hin positioniert ist.
Hier zeichnet sich der Pufferhub äußerlich an den Pufferteller anschließend ab.
[0013] Typischerweise sind solche Eisenbahnpuffer z.B. 620 mm lang und haben dabei 100 mm
bis 105 mm Federweg bzw. Pufferhub. Der Pufferhub beträgt demnach rund 15 % der anfänglichen
Baulänge. Nach Erschöpfen des Pufferhubs bilden sie einen mechanischen Block, der
zur Überlastung und damit zur (ungewollten und unkontrollierten) Schädigung des Fahrzeugs
führen kann.
[0014] Ein sog. Crashpuffer oder auch Seitenpuffer mit zusätzlichem irreversiblem Energieverzehr,
von manchen mittlerweile auch Hochleistungspuffer genannt, zeichnet sich in der Regel
dadurch aus, dass er bei Erschöpfen des reversiblen Pufferhubs (bzw. bei Überschreiten
einer bestimmten Längskraft) in eine gewollte irreversible Verformung übergeht, mit
der zusätzliche Energie absorbiert wird - jenseits der mit der Kompression des Federsystems
einhergehenden Energieaufnahme. Ein solcher Crashpuffer kann demnach im Anschluss
an den regulären, alltäglichen Pufferhub (in Höhe von ca. 100 mm) einen zusätzlichen
Deformationsweg in Längsrichtung der Einfederbewegung (von ca. 150mm - 200 mm) bereitstellen.
Die damit mögliche Gesamtdeformation, bei z.B. typischerweise 620 mm Ausgangslänge,
kann damit, je nach Bauform bis zu 300 mm oder mehr erreichen, was nahezu 50 % der
anfänglichen Baulänge entspricht, wobei insbesondere die Kompaktierung innerhalb der
ursprünglichen Baulänge erfolgt und kein Durchtauchraum ins Fahrzeug in Anspruch genommen
wird.
[0015] Ferner existieren auch Bauformen von Crashpuffern, die abweichend gebaut sind und
schon im Ausgangszustand oder spätestens während der Crashdeformation zusätzlichen
Bauraum oder Durchtauchraum hinter der Befestigungsebene in Anspruch nehmen, wobei
diese in der Regel ein Gesamtdeformation von z.B. 440 mm von 620 mm äußerer überstehenden
Länge erreichen, was 70 % Deformationsgrad entspricht.
[0016] Es werden bei dem erfindungsgemäßen Crashpuffer wenigstens ein erstes und zweites
Führungsteil verwendet, die jeweils in Form einer Hülse und eines Stößel auftreten.
Die Hülse ist ortsfest an der Tragstruktur befestigbar und besitzt zu diesem Zweck
einen Befestigungsflansch. Der Stößel wiederum ist relativ zur Hülse in Fahrzeuglängsrichtung
verschiebbar. Als Führungsteil dient die Hülse der Führung des Stößels bei der Verschiebebewegung.
Der Stößel kann eine Kraft auf die Tragstruktur übertragen. Eine Verbindung mit der
Tragstruktur ist grundsätzlich dabei nicht erforderlich, sondern es genügen in der
Regel die Druckkraft des Stößels in Richtung der Tragstruktur und die seitliche Führung,
etwa durch Hülse bzw. Führungsstange. Im Endanschlag setzt sodann eine mechanische
Blockade ein. Ein derartiges Kraftübertragungsglied zwischen Stößel und Tragstruktur
kann insbesondere federnde Elemente aufweisen.
[0017] In vorteilhafter Weise zeichnet sich die Erfindung dadurch aus, dass am Stößel ein
drittes Führungsteil in Form einer Führungsstange angebracht ist, die einen kleineren
Querschnitt als das erste und das zweite Führungsteil aufweist, wobei wiederum der
Befestigungsflansch eine Durchtauchöffnung aufweist, in welcher die Führungsstange
gelagert ist. Wird die Aufgabe einer Führung allein durch die Lagerung des Stößel
in Bezug auf die Hülse gewährleistet, hängt die Aufnahme von Querkräften bei einer
Kollision im Wesentlichen davon ab, wie groß die Überdeckungslänge zwischen Hülse
und Stößel gewählt wird. Eine große Überdeckungslänge kann es jedoch mit sich bringen,
dass bei einer Kollision schnell der Punkt erreicht ist, an dem eine Deformation eines
der Führungsteile oder die mechanische Blockade im Endanschlag eintritt, während bei
kürzerer Überdeckungslänge eine elastische oder zumindest teilelastische Deformation
des Kraftübertragungsglied stärker zum Tragen kommen kann.
[0018] Um die Querkräfte jedoch möglichst zuverlässig aufnehmen zu können, verwendet man
nach dem Stand der Technik meist größere Überdeckungslängen. Eine noch gezieltere
Führung, welche sich vor allem dadurch auszeichnet, dass sie bei Querkräften eine
gute Abstützfunktion erfüllt, kann dadurch erreicht werden, dass erfindungsgemäß eine
Führungsstange verwendet wird. Diese wird vorteilhafter Weise am Stößel angebracht,
d.h. sie ist über eine Art Festlager mit dem Stößel verbunden. Auf der gegenüberliegenden
Seite, also tragstrukturseitig, wird sie über ein Loslager gelagert. Zu diesem Zweck
besitzt der Befestigungsflansch eine Durchtauchöffnung, in welche die Führungsstange
gelagert ist.
[0019] Eisenbahnpuffer bieten im Allgemeinen einen Federweg, also eine Strecke, über die
sie elastisch zusammengedrückt werden können, wenn z.B. Loks bzw. Wagons gekoppelt
werden; typischerweise beträgt ein solcher Federweg z.B. ca. 10 cm Länge. Ein Crashpuffer
bietet einen zusätzlichen Weg, über den je nach Bauart eine elastische oder plastische
bzw. teilweise elastische oder plastische Verformung eintritt, bevor anschließend
eine Verformung, etwa der Hülse oder des Stößels auftritt. Beim Crashpuffer liegt
dabei in der Regel eine geringere Überdeckungs- bzw. Abstützlänge vor.
[0020] Die erfindungsgemäß nun im Zusammenhang mit einem Crashpuffer eingesetzte Führungsstange
überragt die Überdeckungslänge und erfährt tragstrukturseitig eine Querabstützung
und kann somit eine verbesserte Abstützung gegen Querkräfte und eine daraus resultierende,
verbesserte Führung ermöglichen. Die Führungsstange kann durch den gesamten Crashpuffer
laufen und gewissermaßen an beiden Enden abgestützt sein, sodass auch bei einer Kollision
eine gute Führung immer gewährleistet werden kann.
[0021] Im Falle einer Kollision, bei der im Allgemeinen neben Kräften in Fahrzeuglängsrichtung
auch Querkräfte auftreten, werden somit gem. der Erfindung die Führungsstange und
mit ihr der Stößel in Richtung der Tragstruktur bewegt. Die Führung in Form eines
Loslagers ermöglicht eine Bewegung der Führungsstange in Richtung der Tragstruktur,
wobei die Durchtauchöffnung unter anderem die Lagerung der Führungsstange übernimmt.
Aufgrund dieser Lagerung innerhalb der Durchtauchöffnung können Querkräfte aufgenommen
werden, und der Stößel bewegt sich vor allem in Fahrzeuglängsrichtung und verbraucht
dabei Energie aus der Kollision.
[0022] In vorteilhafter Weise wird durch die erfindungsgemäße Führungsstange zudem das Risiko
verringert, dass sich der Stößel mit der Hülse verkeilt oder verkippt und die durch
die Kollision eingeleiteten Kräfte nicht mehr oder nicht in der beabsichtigten, überwiegend
längs ausgeprägten Deformationsrichtung, wie ursprünglich bei einem funktionsgemäßen
Crashpuffer gedacht, abgeführt werden können.
[0023] Der erfindungsgemäße Crashpuffer ermöglicht eine völlig neuartige Führung für Kollisionsfälle,
zeichnet sich aber auch dadurch aus, dass er an bestehende Tragstrukturen bzw. Schienenfahrzeuge
in der Regel ohne Weiteres angebaut bzw. nachgerüstet werden kann, ohne dass größere
bauliche Änderungen an der entsprechenden Tragstrukturen nötig sind. Gegebenenfalls
ist es allenfalls notwendig, eine Führungsöffnung in die Tragstruktur einzubringen,
damit die Führungsstange im Falle einer Kollision hier durchtauchen kann. Auf diese
Weise können auch Kosten bei der Nachrüstung eingespart werden. Zudem ist eine Kompaktierung
des Puffers möglich.
[0024] Die Führungsstange als drittes Führungsteil kann mit dem Stößel und/oder dem Pufferteller
fest verbunden bzw. auch einstückig ausgebildet sein. Denkbar ist aber auch, dass
die Führungsstange als gegenüber dem Stößel und/oder dem Pufferteller als separates
Bauteil ausgebildet und nur am Stößel und/oder Pufferteller gelagert wird. Die Führungsstange
kann also über ein Los- oder ein Festlager mit dem Stößel oder Pufferteller verbunden
bzw. an den Stößel bzw. Pufferteller gekoppelt sein.
[0025] In besonders vorteilhafter Weise ist die Führungsstange biegesteif im Stößel bzw.
Pufferteller gelagert.
[0026] In bevorzugter Weise ist die Führungsstange auf der Mittenachse bzw. Längsachse des
Crashpuffers, insbesondere der Hülse und des Stößel, gelagert. Die Führungsstange
bildet also in vorteilhafter Weise bereits geometrisch ein zentrales Führungselement,
und zeigt daher grundsätzlich auch eine gewisse Symmetrie in ihrer Wirksamkeit, gleichgültig,
von welcher Seite entsprechende Querkräfte auftreten.
[0027] Die Führungsstange kann somit insbesondere am Pufferteller des Stößels befestigt
sein. Diese Anbringung ermöglicht es, dass die Führungsstange möglichst weit durch
den Stößel, die Hülse bzw. den Crashpuffer reicht, wodurch der Stößel über eine möglichst
große Strecke geführt werden kann. Der Pufferteller wird im Falle einer Kollision
als erstes Bauteil getroffen, sodass die Kraft unmittelbar in das Kraftübertragungsglied
geleitet bzw. vom Befestigungsflansch bzw. der Tragstruktur abgestützt wird.
[0028] Nach einer Ausführungsform kann die Führungsstange als Rohr oder als Stab, insbesondere
auch aus Vollmaterial ausgebildet sein. Ein Rohr zeichnet sich zum Beispiel durch
vergleichsweise hohe Biegemomente bzw. Widerstandsmomente aus, wird also bei auftretenden
Querkräften nur mit großer Krafteinwirkung gebogen bzw. abgeknickt. Kräfte, insbesondere
Querkräfte können also gut über die Führungsstange aufgenommen werden.
[0029] Das Kraftübertragungsglied kann bei einer Ausführungsvariante der Erfindung zum Beispiel
als Feder ausgebildet sein. Ein Teil der kinetischen Energie aus dem Stoß kann somit
in Verformungsarbeit der Feder umgesetzt werden. In der Praxis liegt in der Regel
keine rein elastische Feder vor. Ein Teil der Energie wird infolge der Verformung
in Wärme umgesetzt. Durch all diese Maßnahmen kann ein Teil der Stoßenergie bzw. kinetischen
Energie aufgezehrt werden. Der Crashpuffer wird dabei in der Regel zerstört, kann
aber Schäden an der Tragstruktur reduzieren oder sogar vermeiden.
[0030] Die Führungsstange muss nicht unmittelbar durch den Befestigungsflansch geführt werden.
Im Befestigungsflansch kann auch eine Öffnung ausgebildet sein, in welcher wiederum
ein Führungseinsatz gelagert wird. Die eigentliche Durchtauchöffnung kann dann in
diesen Führungseinsatz implementiert werden. Ein derartiger Führungseinsatz bietet
insbesondere den Vorteil, dass er die Tragstruktur vor Beschädigungen bei der Kollision
schützen kann. Ferner bestehen hier größere Möglichkeiten bei der Materialauswahl,
da der Befestigungsflansch in der Regel aus einem Stahl gefertigt wird, um die Kosten
nicht hochzutreiben. Die Materialwahl des Führungseinsatzes kann insbesondere auch
eine Rolle in Bezug auf die Reibung zwischen Führungsstange und Führungseinsatz spielen.
In der Regel kann es sich als vorteilhaft erweisen, wenn zum Beispiel Führungsstange
und Führungseinsatz nicht beide die gleiche Stahloberfläche aufweisen, da dies grundsätzlich
die Reibungseigenschaften verschlechtert und ein Verkleben wahrscheinlicher werden
lässt.
[0031] Darüber hinaus kann ein Führungseinsatz in Bezug auf seine Länge bzw. die Länge der
Durchtauchöffnung so gewählt werden, dass die geometrischen Führungseigenschaften
des Führungseinsatzes und die Möglichkeit, gezielt Querkräfte aufzunehmen, verbessert
werden können.
[0032] Bei einer möglichen Ausführungsform der Erfindung weist die Führungsstange zudem
einen kleineren Querschnitt auf als das Kraftübertragungsglied, sodass die Führungsstange
vom Kraftübertragungsglied umgeben werden kann und auch diese Anordnung zur Stabilisierung
beiträgt. Es ist auch vorteilhaft, wenn die Oberfläche der Führungsstange nicht zu
groß gewählt wird, sodass grundsätzlich die Reibung der Führungsstange in der Durchtauchöffnung
nicht zu groß ist oder beim Auftreten von Querkräften kein Verkanten erfolgt.
[0033] Eine besonders gegenüber Querkräften stabile Lagerung kann dann erfolgen, wenn die
Führungsstange vom Kraftübertragungsglied wenigstens teilweise, vorzugsweise vollständig
entlang ihrer Achse umgeben ist.
[0034] Grundsätzlich sind verschiedene Lagerungsarten der Führungsstange möglich: Bei einem
Ausführungsbeispiel der Erfindung kann die Führungsstange zum Beispiel durch die Durchtauchöffnung
hindurch geführt sein. Demgegenüber ist es denkbar, dass die Führungsstange nicht
vollständig durch die Durchtauchöffnung hindurch geführt ist, sondern lediglich in
die Durchtauchöffnung eingreift und dort aufliegt. Derartige Anordnungen können grundsätzlich
auch durch die baulichen Anforderungen an die Tragstruktur vorgegeben und bedingt
sein. Nicht alle Tragstrukturen ermöglichen es, dass der Puffer bzw. Teile des Puffers
durch den Befestigungsboden durchbrechen. In der Regel ist es jedoch ohne Weiteres
möglich, eine im Vergleich zum Crashpuffer dünne Führungsstange durch die Tragstruktur
hindurch treten zu lassen, ohne dass bauliche Änderungen an der Tragstruktur vorgenommen
werden müssen, höchstens in Form einer Durchgangsbohrung.
[0035] Um mehr Energie bei einer Kollision aufzubrauchen, kann auch ein Anschlag vorgesehen
sein, gegen den die Führungsstange bei einer Kollision, insbesondere bei Überschreitung
einer bestimmten Stoßkraft (Auslösekraft) auf den Crashpuffer, prallen kann, wodurch
kinetische Energie in Verformungsarbeit umgewandelt wird, wenn die Führungsstange
gegen den Anschlag drückt und diesen verformt. Durch die vorgegebene Lagerung in der
Durchgangsbohrung ist auch im Falle eines Anschlags als mechanisches Gegenlager die
Bewegungsrichtung der Führungsstange im Wesentlichen vorgegeben. Ist der Anschlag
bei diesem Ausführungsbeispiel der Erfindung in den Befestigungsflansch integriert,
wird beim Erreichen der Auslösekraft bzw. beim Auftreten höherer Kräfte dieser Teil
des Befestigungsflansch ist ebenfalls deformiert, es wird jedoch Energie verbraucht,
die nicht mehr zu einer Schädigung der Tragstruktur verwendet werden kann.
[0036] Statt einer Verformung des Anschlagbereichs infolge des Drucks der Führungsstange
bei einer Kollision kann die Energie gegebenenfalls auch anders verzehrt werden, z.B.
indem die Führungsstange spanabhebend eingeritzt oder geschlitzt wird, d.h. die Durchtauchöffnung
bzw. die Führungsöffnung ist insbesondere mit einem entsprechenden Werkzeug versehen.
Auf diese Weise wird ebenfalls die Führungsfunktion der Führungsstange beibehalten.
Grundsätzlich könnte die Führungsstange ab einer gewissen Durchtauchtiefe auch gestaucht
oder in sonstiger Weise mechanisch verformt werden, um Energie zu verzehren.
[0037] Eine weitere Ausgestaltung Möglichkeit der Durchtauchöffnung besteht darin, dass
sich diese in verschiedene Abschnitte einteilen lässt, beispielsweise einen ersten
und einen zweiten Abschnitt, die jeweils einen unterschiedlichen Querschnitt aufweisen,
wobei der 1. Abschnitt einen größeren Querschnitt als der 2. besitzt, d.h. die Führungsstange
wird in einer immer enger werdenden Öffnung gelagert und muss, um sich in Richtung
der Tragstruktur zu bewegen, diesen Teil entsprechend aufweiten und somit Verformungsarbeit
leisten. Auch eine solche Ausführungsform dient einem zusätzlichen Verzehr von Energie
aus der Stoßenergie.
[0038] Einer vorteilhaften Ausführungsform kann also die Führungsstange am zweiten Abschnitt
in Anschlag liegen, sodass der zweite Bereich durch plastische Verformung aufgeweitet
werden muss, wenn eine bestimmte Auslösekraft überschritten wird.
[0039] Um den Kraftfluss gezielter leiten zu können, kann das Kraftübertragungsglied bzw.
das als Feder aus gebildete Kraftübertragungsglied vorgespannt werden. Hierzu kann
die Führungsstange in dem Bereich, der hinter der Durchführungsöffnung gelagert ist,
eine Aufweitung bzw. Verdickung aufweisen, die als Anschlag im Bereich der Durchtauchöffnung
bzw. des Befestigungsflansch es oder des entsprechenden Teils der Tragstruktur dient.
Insofern könnte der Stößel bzw. der Pufferteller ohne diese in Anschlag liegende Ausweitung
grundsätzlich noch weiter von der Tragstruktur wegbewegt werden. Diese Bewegung wird
jedoch durch die als Anschlag dienende Aufweitung gehindert.
[0040] Bei der weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das erste Führungsteil bis zum
Befestigungsflansch, insbesondere in Anschlag geführt. Ferner kann das zweite Führungsteil
bis zum Pufferteller, insbesondere in Anschlag geführt sein. Beide Ausführungsformen
ermöglichen es, dass bei Überschreiten der Auslösekraft vergleichsweise rasch eine
Deformation der entsprechenden Führungsteile, also des Stößel oder der Hülse eintreten.
Bei Deformation des größeren Führungsteils, etwa der Hülse kann sich diese zum Beispiel
nach außen spreizen und auf diese Weise deformiert. Zum Beispiel kann der Pufferteller
in die Hülse gebohrt werden, während sich diese von innen nach außen wendet. Durch
diese Maßnahme wird relativ frühzeitig bei der Kollision ein hohes Maß an Energie
in Deformation umgesetzt, wobei der Crashpuffer bewusst geopfert wird.
[0041] Es ist auch denkbar, Führungsteile mit unterschiedlichen Querschnitten bzw. Durchmessern
vorzusehen, sodass diese bei Überschreiten der Auslösekraft sich teleskopartig ineinander
schieben können. Sind zusätzlich einzelne längliche Abschnitte über solche Bruchstellen
miteinander verbunden, so kann das teleskopartige ineinanderschieben nur dann erfolgen,
wenn tatsächlich die Sollbruchstellen auch durchbrochen werden. Das Aufbrechen der
Sollbruchstellen verzehrt ebenfalls wiederum ein Teil, der bei der Kollision auftretenden
kinetischen Energie.
[0042] Die bereits beschriebenen Vorteile können entsprechend bei einer erfindungsgemäßen
Tragstruktur bzw. bei einem erfindungsgemäßen Schienenfahrzeug eingesetzt werden,
welches einen Crashpuffer gemäß der Erfindung bzw. eines der Ausführungsbeispiele
der Erfindung verwendet. Ein entsprechender Crashpuffer wird sodann an der Tragstruktur
im Bereich des Befestigungsflanschs befestigt. Es wird eine Führungsöffnung zur Führung
bzw. Lagerung der Führungsstange vorgesehen, die überlappend, insbesondere konzentrisch
zur Durchtauchöffnung angeordnet ist. Auf diese Weise kann die Führungsstange bis
in die Tragstruktur hinein durchtauchen, ohne dass in der Regel an der Tragstruktur
größere bauliche Änderungen notwendig sind. Gleichzeitig kann die Führungsstange auch
gegenüber der Tragstruktur zum Teil abgestützt werden, sodass eine bessere Kraftverteilung
auch bei auftretenden Querkräften ermöglicht wird. Eine derartige Führungsöffnung
kann in der Regel ohne Weiteres in Form einer Bohrung innerhalb der Tragstruktur nachgerüstet
werden. Auf diese Art und Weise ist der Crashpuffer gemäß der Erfindung weitgehend
universell einsetzbar.
[0043] Die Führungsstange kann bei einer Weiterbildung der Erfindung auch von Anfang an
durch die Führungsöffnung der Tragstruktur hindurch geführt sein. Hierdurch kann insbesondere
die Führung und Lagerung erleichtert werden.
[0044] Es wurde bereits im Hinblick auf ein Ausführungsbeispiel des Crashpuffers gemäß der
Erfindung aufgezeigt, dass die Führungsstange in der Lagerungsöffnung gelagert sein
kann und dort zum Beispiel in Anschlag an einer Stelle mit kleinerem Öffnungsquerschnitt
anliegt. Auch wenn die Führungsstange nicht unmittelbar in Anschlag liegt, können
dennoch Öffnungsquerschnitte verringert sein, sodass die Führungsstange beim Überschreiten
der Auslösekraft gegen diese Verjüngung prallt und sie zum Durchtauchen aufweiten
muss. Diese Verformungsarbeit vrzehrt zusätzliche Energie. Die Führungsstange kann
teilweise im zweiten Führungsabschnitt gelagert und insbesondere auch durch diesen
hindurch geführt sein, wodurch die Führung verbessert werden kann, da die Gefahr eines
Blockierens der Führungsstange beim Auftreten der Querkräfte geringer ausfällt.
[0045] Eine Vorspannung der Feder bzw. des Kraftübertragungsgliedes kann auch dadurch erreicht
werden, dass die Führungsstange hinter der Führungsöffnung eine entsprechende Aufweitung,
die als Anschlag dient besitzt und dieser Anschlag an die Tragstruktur stößt. Durch
diese Maßnahme wiederum kann die Kraftführung über die vor gespannt Feder verbessert
werden.
[0046] Die Führungsöffnung wiederum kann auch bei der Tragstruktur mit einem Einsatz ausgekleidet
werden bzw. die Führungsöffnung ist sodann in den Einsatz implementiert, wodurch die
Führung und Lagerung verbessert und insbesondere auch die Reibung verringert werden
kann.
[0047] Gegebenenfalls kann auch die Tragstruktur im Allgemeinen ein Anschlag aufweisen,
gegen den die Führungsstange prallt und sodann Verformungsarbeit leistet. In diesem
Fall ist damit zu rechnen, dass die Tragstruktur im Bereich dieses Anschlags beschädigt
wird, was jedoch gegebenenfalls hinzunehmen ist, dann nur ein sehr definierter und
begrenzter Bereich durch diese Verformungsarbeit beschädigt wird.
[0048] Ist bei einer Ausführungsform der Erfindung kein Befestigungsflansch vorgesehen oder
liegt der Befestigungsflansch nicht im Bereich der Führungsstange, so kann auch lediglich
eine Führungsöffnung in der Tragstruktur vorgesehen sein.
Ausführungsbeispiele
[0049] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
nachstehend unter Angabe weiterer Einzelheiten und Vorteile näher erläutert.
[0050] Im Einzelnen zeigen:
- Fig. 1:
- einen Crashpuffer gem. der Erfindung mit Führungsstange an einer Tragstruktur,
- Fig. 2:
- einen Crashpuffer an einer Tragstruktur gem. der Erfindung mit teleskopierbaren Führungsteil-Abschnitten,
- Fig. 3:
- einen Crashpuffer gem. der Erfindung mit kontrolliert deformierbarer Hülse,
- Fig. 4 bis 6:
- einen Crashpuffer gem. der Erfindung mit deformierbarem Stößel und Hülse, wobei der
Stößel gegenüber der Hülse außengelagert ist,
- Fig. 7 bis 9:
- Querschnitte durch Durchtauchöffnungen in einem Befestigungsflansch bzw. Führungsöffnungen
in einer Tragstruktur,
- Fig. 10:
- eine Führungsstange mit Anschlag zur Vorspannung der Feder, sowie
- Fig. 11:
- eine Durchtauchöffnung bzw. Führungsöffnung mit Einsatz.
[0051] Figur 1 zeigt eine Ausführungsform eines Crashpuffers 1 gem. der Erfindung mit einer
Hülse 2, die über einen Befestigungsflansch 2a an einer Tragstruktur 3 eines Schienenfahrzeugs
angebracht ist. Der Befestigungsflansch 2a und die Tragstruktur 3 sind mit einer Durchtauchöffnung
4 und einer Führungsöffnung 5 versehen. Am Stößel 6 bzw. am Pufferteller 6a des Stößels
6 ist die Führungsstange 7 befestigt, die in der Durchtauchöffnung 4 bzw. in der Führungsöffnung
5 gelagert ist und durch diese hindurch tritt. Der Stößel 6 besitzt einen kleineren
Durchmesser als die Hülse 2 und ist teilweise in der Hülse 2 gelagert. Beide, Hülse
2 und Stößel 6, überlagern sich auf einer bestimmten Überdeckungslänge. Durch ein
Kraftübertragungsglied in Form einer Feder 8 ist der Stößel 6 gegenüber dem Befestigungsflansch
2a bzw. der Tragstruktur 3 abgestützt.
[0052] Das Ausführungsbeispiel gem. Figur 2 zeigt einen Crashpuffer 11 mit einer Hülse 12,
der an einer Tragstruktur 13 über einen Befestigungsflansch 12a befestigt ist. In
der Hülse 12 wiederum ist ein Stößel 16 gelagert. Im Unterschied zu Figur 1 ist der
Stößel 16 mehrteilig aufgebaut: Zunächst umfasst er einen Pufferteller 16a, der in
einen hülsenartigen Teil 16b übergeht, welcher wiederum einen kleinen inneren Durchmesser
aufweist als die Hülse 12. Des Weiteren ist ein hülsenartiger Teil des Stößels 16c
vorhanden, der wiederum über eine Sollbruchstelle 19 mit der Hülse 12 verbunden ist.
Durch den Befestigungsflansch 12a und die Tragstruktur 13 geht eine Durchtauchöffnung
14 bzw. eine Führungsöffnung 15. Die Sollbruchstellen 19 dienen ebenfalls dem Energieverzehr
im Kollisionsfall. Die Bauteile 16b, 16c und 12 können sich teleskopartig ineinanderschieben,
wenn die Auslösekraft bei einer Kollision erreicht ist.
[0053] Ferner ist ein Abschnitt 16d des Stößels 16 vorgesehen, mit dem der Stößel 16 gegen
über dem Befestigungsflansch 12a bzw. Tragstruktur 13 über die Feder 18 abgestützt
ist. Gleichzeitig wird die Führungsstange 17 durch eine Öffnung des Abschnitts 16d
geführt bzw. darin gelagert. Die Führungsstange 17 ist mit dem Stößel 16 bzw. genauer
mit dem Pufferteller 16a verbunden und in der Durchtauchöffnung 14 gelagert, die als
Bohrung im Befestigungsflansch 12a vorgesehen ist. Diese Durchtauchöffnung 14 wird
fahrzeugseitig fortgesetzt durch die Führungsöffnung 15 in der Tragstruktur 13.
[0054] Figur 3 wiederum zeigt einen Crashpuffer 21 mit einer Hülse 22 und einem Stößel 26
sowie einem Pufferteller 26a. Der Stößel ist wiederum über die Feder 28 am Befestigungsflansch
22a abgestützt. Der Crashpuffer 21 ist an einer Tragstruktur 23 durch den Befestigungsflansch
22a angebracht. Durch den Befestigungsflansch 22a geht eine Durchtauchöffnung 24,
bzw. in die Tragstruktur 23 ist entsprechend eine Führungsöffnung 25 eingebracht,
durch welche die am Stößel 26 angebrachte Führungsstange 27 hindurch läuft.
[0055] Bei einer Ausführungsform gemäß Figur 3 und auch bei den Ausführungsbeispielen gemäß
den Figuren 1 und 2 sind die Führungsstangen 7, 17, 27 in der jeweiligen Durchtauchöffnung
4, 14, 24 bzw. Führungsöffnung 5, 15, 25 wie in einem Loslager gelagert und können
entsprechend bei Auftreten einer Kollision mit dem jeweiligen Pufferteller 6a, 16a,
26a in Richtung Tragstruktur bzw. Fahrzeug verschoben werden. Bei Vorliegen einer
Ausführungsform gemäß Figur 3 liegt der Pufferteller 26a unmittelbar an der Hülse
22 an. Der hülsenartige Teil des Stößels 26 überdeckt sich teilweise mit der Hülse
22, die einen größeren Durchmesser als der hülsenartige Teil Stößel 26 aufweist. In
einem Kollisionsfall kann die Hülse 22 somit verformt, d.h. in diesem Fall nach außen
gebogen werden und sich radial nach außen klappen.
[0056] Figur 4 unterscheidet sich dahingehend von Figur 3, dass ein Crashpuffer 31 gezeigt
wird, dessen Stößel 36 bzw. dessen hülsenartiger Teil des Stößels 36 einen größeren
Durchmesser aufweist als die Hülse 32. Der Stößel 36 bzw. der Pufferteller 36a sind
weiterhin über die Feder 38 gegenüber dem Befestigungsflansch 32a bzw. der Tragstruktur
33 abgestützt. Hülse 32 in Stößel 36 können sich also teleskopartig ineinanderschieben.
[0057] Ähnlich aufgebaut wie Figur 4 ist ein Ausführungsbeispiel gemäß Figur 5, bei dem
ebenfalls der Stößel 46 einen größeren Durchmesser aufweist als die Hülse 42. Allerdings
liegen diese beiden hülsenartigen Teile 42, 46 jeweils im Anschlag entsprechend mit
dem Pufferteller 46a und dem Befestigungsflansch 42a. Im Falle einer Kollision, welche
eine Auslösekraft übersteigt, können diese beiden hülsenartigen Teile 42 und 46 entsprechend
unmittelbar deformiert werden, auch wenn die Stoßkraft zu dem gegen die Kraft der
Feder 48 arbeitet, mit der der Stößel 46 gegenüber dem Befestigungsflansch 42 abgestützt
ist.
[0058] Der nach einer Kollision deformierte Crashpuffer 41 ist in Fig. 6 gezeigt: Die Führungsstange
47 ist nach einer Kollision weiter in Richtung Tragstruktur 43 bzw. Schienenfahrzeug
geschoben.
[0059] Die Figuren 7, 8 und 9 zeigen eine Führungsstange 7 in einer Druchtrittsöffnung 4
in einem Befestigungsflansch, wobei es sich auch um eine Lagerung in einer Führungsöffnung
einer Tragstruktur handeln könnte. Die Öffnung ist in zwei Abschnitte 4.1 bzw. 4.2
unterteilt, wobei der Abschnitt 4.2 einen kleineren Querschnitt aufweist als der Abschnitt
4.1. In Figur 7 ist die Führungsstange 7 längs beweglich und quer abgestützt gelagert.
In Fig. 8 bildet die Verjüngung in Abschnitt 4.2 einen mechanischen Anschlag gegenüber
der Führungsstange 7. In Fig. 9 wiederum weist auch die Führungsstange 7a einen verjüngten
Endabschnitt auf. Die Führungsstange 7a liegt mit dem breiteren Bereich im Übergang
zwischen Abschnitt 4.1 und 4.2 in Anschlag, während der verjüngte Bereich durch den
Abschnitt 4.2 hindurchragt. Wird die Führungsstange 7, 7a bei einer Kollision durch
den verjüngten Abschnitt 4.2 hindurchgedrückt, wird Energie verzehrt. Eine solche
Öffnung kann auch in eine Tragstruktur bzw. in die Verbindung aus Befestigungsflansch
und Tragstruktur integriert werden.
[0060] Ein Crashpuffer 51 mit einer Führungsstange 57 mit Anschlag 57a ist in Figur 10 gezeigt,
wobei der Anschlag 57a einen größeren Durchmesser als die Durchtauchöffnung 54 bzw.
die Führungsöffnung 55 aufweist. Dadurch kann eine Feder, mit welcher der Stößel 56
(bzw. der Pufferteller 56a) gegen den Befestigungsflansch bzw. gegen die Tragstruktur
abgestützt ist, vorgespannt werden (d.h. die Feder 58 ist etwas zusammengedrückt),
sodass der Kräftefluss bei einer Kollision verbessert wird und die Feder unmittelbar
der Stoßkraft auch eine Kraft entgegensetzten kann.
[0061] Eine Bohrung im Befestigungsflansch bzw. in der Tragstruktur muss nicht ohne Weiteres
unmittelbar die Durchtauchöffnung bzw. Führungsöffnung zur Aufnahme und Lagerung der
Führungsstange bilden. Hierzu kann, wie anhand von Figur 11 erläutert, auch ein Einsatz
60 verwendet werden, der ebenfalls in zwei Abschnitte 61 und 62 aufgeteilt werden
kann, wobei hier der Abschnitt 62 eine Verjüngung gegenüber dem Abschnitt 61 aufweist.
Der Einsatz 60 kann die Tragstruktur bzw. den Befestigungsflansch schützen, kann aber
auch die Führung verbessern und, durch die Wahl des Materials, aus dem der Einsatz
gefertigt ist, die Reibung zwischen Führungsstange und Einsatz verbessern.
Bezugszeichen:
[0062]
- 1
- Crashpuffer
- 2
- Hülse
- 2a
- Befestigungsflansch
- 3
- Tragstruktur
- 4
- Durchtauchöffnung
- 5
- Führungsöffnung
- 6
- Stößel
- 6a
- Pufferteller
- 7
- Führungsstange
- 7a
- Führungsstange
- 8
- Feder
- 11
- Crashpuffer
- 12
- Hülse
- 13
- Tragstruktur
- 12a
- Befestigungsflansch
- 13
- Tragstruktur
- 14
- Durchtauchöffnung
- 15
- Führungsöffnung
- 16
- Stößel
- 16a
- Pufferteller
- 16b
- Stößelabschnitt
- 16c
- Stößelabschnitt
- 16d
- Stößelabschnitt / Federhalterung
- 17
- Führungsstange
- 18
- Feder
- 19
- Sollbruchstelle
- 21
- Crashpuffer
- 22
- Hülse
- 22a
- Befestigungsflansch
- 23
- Tragstruktur
- 24
- Durchtauchöffnung
- 25
- Führungsöffnung
- 26
- Stößel
- 26a
- Pufferteller
- 27
- Führungsstange
- 28
- Feder
- 31
- Crashpuffer
- 32
- Hülse
- 32a
- Befestigungsflansch
- 33
- Tragstruktur
- 36
- Stößel
- 37
- Führungsstange
- 38
- Feder
- 41
- Crashpuffer
- 42
- Hülse
- 42a
- Befestigungsflansch
- 43
- Tragstruktur
- 46
- Stößel
- 47
- Führungsstange
- 51
- Crashpuffer
- 54
- Durchtauchöffnung
- 55
- Führungsöffnung
- 56
- Stößel
- 57
- Führungsstange
- 57a
- Anschlag
- 58
- Feder
- 60
- Einsatz
- 61
- Einsatz-Abschnitt
- 62
- Einsatz-Abschnitt
1. Crashpuffer (1, 11, 21, 31, 41, 51) für bewegliche oder feste Tragstrukturen (3, 13,
23, 33, 43), insbesondere von Schienenfahrzeugen, mit einem ersten und zweiten Führungsteil
jeweils in Form einer Hülse (2, 12, 22, 32, 42) und eines Stößels (6, 16, 26, 36,
46, 56), wobei die Hülse einen Befestigungsflansch (2a, 12a, 22a, 32a, 42a) aufweist,
mit dem die Hülse ortsfest an der Tragstruktur befestigbar ist, und der Stößel relativ
zur Hülse in Fahrzeuglängsrichtung verschiebbar ist und bei seiner Verschiebebewegung
von der Hülse geführt wird, und mit einem Kraftübertragungsglied (8, 18, 28, 58) zum
nachgiebigen Koppeln des Stößels mit der Tragstruktur, dadurch gekennzeichnet, dass am Stößel ein drittes Führungsteil in Form einer Führungsstange (7, 7a, 17, 27, 47,
57) angebracht und/oder gelagert ist, die einen kleineren Querschnitt als das erste
und das zweite Führungsteil (2, 12, 22, 32, 42, 6, 16, 26, 36, 46, 56) aufweist, wobei
der Befestigungsflansch eine Durchtauchöffnung (4, 14, 24, 54) aufweist, in welcher
die Führungsstange gelagert ist.
2. Crashpuffer (1, 11, 21, 31, 41, 51) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsstange (7, 7a, 17, 27, 47, 57) als Rohr oder als Stab, insbesondere aus
massivem Vollmaterial, ausgebildet ist.
3. Crashpuffer (1, 11, 21, 31, 41, 51) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kraftübertragungsglied (8, 18, 28, 58) als Feder ausgebildet ist, sodass bei
einer Kollision, insbesondere bei Überschreitung einer bestimmten Stoßkraft (Auslösekraft)
auf den Crashpuffer, kinetische Energie bei der wenigstens teilweise elastischen Verformung
der Feder in Verformungsarbeit umwandelbar ist.
4. Crashpuffer (1, 11, 21, 31, 41, 51) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungsflansch (2a, 12a, 22a, 32a, 42a) einen Führungseinsatz (60) aufweist,
in welchen die Durchtauchöffnung ((4, 14, 24, 54)) implementiert ist.
5. Crashpuffer (1, 11, 21, 31, 41, 51) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsstange (7, 7a, 17, 27, 37, 47, 57) einen kleineren Querschnitt aufweist
als das Kraftübertragungsglied (8, 18, 28, 58) und/oder vom Kraftübertragungsglied
(8, 18, 28, 58) wenigstens teilweise, insbesondere vollständig entlang ihrer Längsachse
umgeben ist.
6. Crashpuffer (1, 21, 31, 41) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsstange (7, 7a, 27, 37, 47) durch die Durchtauchöffnung hindurchgeführt
ist.
7. Crashpuffer nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Anschlag vorgesehen ist, gegen das die Führungsstange (7, 7a) bei einer Kollision,
insbesondere bei Überschreitung einer bestimmten Stoßkraft (Auslösekraft) auf den
Crashpuffer, prallen kann, um kinetische Energie in Verformungsarbeit umzuwandeln.
8. Crashpuffer (1, 11, 21, 31, 41, 51) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchtauchöffnung (4) wenigstens einen ersten und einen zweiten Abschnitt (4.1,
4.2) mit jeweils unterschiedlichem Querschnitt umfasst, wobei der erste Abschnitt
einen größeren Querschnitt als der zweite Abschnitt aufweist und die Führungsstange
im ersten Abschnitt gelagert ist, wobei die Führungsstange, insbesondere wenigstens
in dem im ersten Abschnitt gelagerten Teil der Führungsstange, einen größeren Querschnitt
aufweist als der zweite Abschnitt, sodass im Falle einer Kollision, insbesondere bei
Überschreitung einer bestimmten Stoßkraft (Auslösekraft) auf den Crashpuffer, die
Führungsstange durch plastisches Aufweiten des Öffnungsquerschnitts im zweiten Abschnitt
durch den Befestigungsflansch durchtauchen kann.
9. Crashpuffer nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsstange (7a) am zweiten Abschnitt in Anschlag liegt.
10. Crashpuffer nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsstange (7a) teilweise im zweiten Abschnitt gelagert, insbesondere durch
den zweiten Abschnitt hindurchgeführt ist.
11. Crashpuffer (51) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsstange (57) im Bereich hinter der Durchführungsöffnung (54) eine Aufweitung
(57a) aufweist, welche als Anschlag, insbesondere als Anschlag gegenüber dem Befestigungsflansch,
dient und so angeordnet ist, dass das Kraftübertragungsglied und/oder die Feder (58)
vorgespannt ist.
12. Crashpuffer (41) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Führungsteil (42) bis bis zum Pufferteller (46a), insbesondere in Anschlag,
geführt ist und/oder das zweite Führungsteil (46) zum Befestigungsflansch, insbesondere
in Anschlag, geführt ist, sodass vorzugsweise bei einer Kollision, insbesondere bei
Überschreitung einer bestimmten Stoßkraft (Auslösekraft) auf den Crashpuffer, das
erste und/oder das zweite Führungsteil durch Deformation einen Teil der kinetischen
Energie verzehren kann bzw. können.
13. Crashpuffer (11) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einer der Führungsteile aus wenigstens zwei hintereinander angeordneten
länglichen Rohrabschnitten (12, 16b, 16c) besteht, die im Bereich ihrer angrenzenden
Stirnseiten durch jeweils wenigstens eine Sollbruchverbindung (19) untereinander verbunden
sind und unterschiedliche Querschnittsabmessungen aufweisen, derart dass bei einer
Kollision, insbesondere bei Überschreitung einer bestimmten Stoßkraft (Auslösekraft)
auf den Crashpuffer, die wenigstens eine Sollbruchverbunding abreißt und/oder abreißen
und sich die länglichen Rohrabschnitte teleskopartig ineinander schieben.
14. Tragstruktur (3, 13, 23, 33, 43) eines Schienenfahrzeugs und/oder Schienenfahrzeug
mit Tragstruktur, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Crashpuffer (1, 11, 21, 31, 41, 51) nach einem der vorgenannten Ansprüche
an der Tragstruktur befestigt ist und die Tragstruktur im Bereich des Befestigungsflansches
eine Führungsöffnung (5, 15, 25, 55) zur Führung und/oder Lagerung der Führungsstange
(7, 7a, 17, 27, 47, 57) aufweist, die überlappend, insbesondere konzentrisch zur Durchtauchöffnung
(4, 14, 24, 54) angeordnet ist.
15. Tragstruktur eines Schienenfahrzeugs und/oder Schienenfahrzeug mit Tragstruktur, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Crashpuffer an der Tragstruktur befestigt ist, wobei der Crashpuffer
ein erstes und zweites Führungsteil jeweils in Form einer Hülse und eines Stößels
umfasst, und wobei der Stößel relativ zur Hülse in Fahrzeuglängsrichtung verschiebbar
ist und bei seiner Verschiebebewegung von der Hülse geführt wird, und mit einem Kraftübertragungsglied
zum nachgiebigen Koppeln des Stößels mit der Tragstruktur, dadurch gekennzeichnet, dass am Stößel ein drittes Führungsteil in Form einer Führungsstange angebracht ist, die
einen kleineren Querschnitt als das erste und das zweite Führungsteil aufweist, wobei
die Tragstruktur eine Führungsöffnung aufweist, in welcher die Führungsstange gelagert
ist.
16. Tragstruktur (1, 51) und/oder Schienenfahrzeug nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsstange (7, 57) durch die Führungsöffnung (5, 55) der Tragstruktur hindurchgeführt
ist.
17. Tragstruktur und/oder Schienenfahrzeug nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsöffnung wenigstens einen ersten und einen zweiten Führungsabschnitt mit
jeweils unterschiedlichem Querschnitt umfasst, wobei der erste Führungsabschnitt einen
größeren Querschnitt als der zweite Führungsabschnitt aufweist, und die Führungsstange
im ersten Führungsabschnitt gelagert ist, wobei die Führungsstange, insbesondere wenigstens
in dem im ersten Führungsabschnitt gelagerten Teil, einen größeren Querschnitt aufweist
als der zweite Führungsabschnitt, sodass im Falle einer Kollision, insbesondere bei
Überschreitung einer bestimmten Stoßkraft (Auslösekraft) auf den Crashpuffer, die
Führungsstange durch plastisches Aufweiten des Öffnungsquerschnitts im zweiten Führungsabschnitt
durch die Tragstruktur durchtauchen kann.
18. Tragstruktur und/oder Schienenfahrzeug nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsstange teilweise im zweiten Führungsabschnitt gelagert, insbesondere
durch den zweiten Führungsabschnitt hindurchgeführt ist.
19. Tragstruktur und/oder Schienenfahrzeug nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsstange im Bereich hinter der Führungsöffnung (55) eine Aufweitung (57a)
aufweist, welche als Anschlag, insbesondere als Anschlag gegenüber der Tragstruktur,
dient und so angeordnet ist, dass das Kraftübertragungsglied (58) und/oder die Feder
vorgespannt ist.
20. Tragstruktur und/oder Schienenfahrzeug nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragstruktur einen Einsatz (60) aufweist, welcher die Führungsöffnung implementiert.
21. Tragstruktur und/oder Schienenfahrzeug nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Anschlag vorgesehen ist, gegen das die Führungsstange bei einer Kollision, insbesondere
bei Überschreitung einer bestimmten Stoßkraft (Auslösekraft) auf den Crashpuffer,
prallen kann, um kinetische Energie in Verformungsarbeit umzuwandeln.