[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Alarmgeber, insbesondere einen nachrüstbaren
Alarmgeber, für ein Türverriegelungssystem mit einem in Richtung dessen Längserstreckung
zwischen einer Entriegelungsstellung und einer Verriegelungsstellung bewegbaren Schließriegel
und einem den Schließriegel in dessen Verriegelungsstellung aufnehmenden Schließkasten.
[0002] Ein Türverriegelungssystem ist grundsätzlich bekannt und dient dazu, eine Tür gegen
unbefugtes Öffnen bzw. vor einem gewaltsamen Einbruchversuch zu sichern. Hierfür umfasst
das Türverrieglungssystem üblicherweise ein an einem Türblatt der Tür montierbares
Gehäuse zur Aufnahme eines quer zur Tür ausgerichteten Schließriegels, welcher in
dessen Längserstreckung zwischen einer Entriegelungsstellung und einer Verriegelungsstellung
bewegbar ist. Dabei wird der Schließriegel bei einer Bewegung von der Entriegelungsstellung
in die Verriegelungsstellung aus dem Gehäuse des Türverriegelungssystems seitlich
herausbewegt. Im verriegelten Zustand des Türverriegelungssystems bzw. in der Verriegelungsstellung
des Schließriegels ist dieser in einem Schließkasten aufgenommen, welcher üblicherweise
ortsfest an einem Rahmen der Tür oder an einer Laibung, d.h. an einer die Tür einfassenden
Wand befestigt ist.
[0003] Das Türverriegelungssystem kann beispielsweise in Form eines kompakten Türzusatzschlosses
ausgebildet sein, bei welchem das den Schließriegel aufnehmende Gehäuse üblicherweise
seitlich an dem Türblatt der Tür und der in der Verriegelungsstellung den Schließriegel
aufnehmende Schließkasten an dem Türrahmen bzw. der Laibung befestigt sind. Ein Türverriegelungssystem
umfasst aber auch ein Panzerriegelsystem, bei welchem sich das Gehäuse zur Aufnahme
eines Panzerriegels in dessen Entriegelungsstellung im Wesentlichen über die gesamte
Türbreite erstreckt. Oftmals weist das Panzerriegelsystem dabei nicht nur einen Panzerriegel
auf, sondern zwei gegenläufig bewegbare Panzerriegel, welche im verriegelten Zustand
des Panzerriegelsystems jeweils in auf gegenüberliegenden Seiten des Türblatts angebrachten
Schließkästen aufgenommen sind, wodurch die Tür nicht mehr oder allenfalls nur mit
erhöhtem Kraftaufwand aufgebrochen werden kann.
[0004] Eine Aufgabe der Erfindung besteht darin, die Sicherheit eines Türverriegelungssystems
zu erhöhen.
[0005] Die Aufgabe wird durch einen Alarmgeber mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Der erfindungsgemäße Alarmgeber für ein Türverriegelungssystem mit einem in Richtung
dessen Längserstreckung zwischen einer Entriegelungsstellung und einer Verriegelungsstellung
bewegbaren Schließriegel und einem den Schließriegel in dessen Verriegelungsstellung
aufnehmenden Schließkasten umfasst einen ersten Schalter, welcher dazu dient, einen
Verriegelungszustand des Schließriegels zu erfassen, einen zweiten Schalter, welcher
dazu dient, eine Bewegung des Schließriegels in einer Richtung quer, insbesondere
zumindest annähernd senkrecht, zu dessen Längserstreckung zu erfassen, und eine Steuereinrichtung
zur Erfassung von Schaltzuständen der Schalter und Auslösung eines Alarms in Abhängigkeit
von den erfassten Schaltzuständen.
[0006] Der Erfindung liegt der allgemeine Gedanke zugrunde, einen Einbruchversuch an einer
mit einem Türverriegelungssystem ausgestatten Tür durch Erfassen eines dem Einbruchversuch
üblicherweise vorangehenden Aufhebelvorgangs der Tür mittels des erfindungsgemäßen
Alarmgebers rechtzeitig zu erkennen, indem ein erster Schalter des Alarmgebers zunächst
erfasst, ob sich ein Schließriegel eines Türverriegelungssystems in dessen Verriegelungsstellung
befindet, und ein zweiter Schalter des Alarmgebers eine durch den Aufhebelvorgang
verursachte Bewegung des Schließriegels in einer Richtung quer zu dessen Längserstreckung
erfasst, wobei eine Steuereinrichtung zur Erfassung der Schaltzustände des ersten
und zweiten Schalters in Abhängigkeit von den erfassten Schaltzuständen, insbesondere
bei positiver Auswertung der Schaltzustände, einen Alarm auslösen kann.
[0007] Eine positive Auswertung der Schaltzustände der Schalter durch die Steuereinrichtung
bedeutet dabei, dass der Schließriegel in dem Schließkasten aufgenommen ist und eine
Bewegung des in dem Schließkasten aufgenommenen Schließriegels in Richtung quer zu
dessen Längserstreckung erfolgt. Hierdurch erkennt die Steuereinrichtung des Alarmgebers
rechtzeitig einen bevorstehenden Einbruchversuch an der Tür und erzeugt einen warnenden
Alarm.
[0008] Vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen, der Beschreibung
und den beigefügten Zeichnungen zu entnehmen.
[0009] Der Alarm kann beispielsweise in Form eines akustischen und/oder optischen Signals
ausgegeben werden, wodurch nicht nur ein Bewohner oder Nachbar auf einen Einbruchversuch
aufmerksam gemacht wird, sondern auch die sich in unberechtigter Weise Zugang zu der
Wohnung verschaffende Person abgeschreckt werden kann. Zusätzlich oder alternativ
kann der Alarm auch an einem mobilen Endgerät des Bewohners oder eines Sicherheitspersonals
und/oder in einer entfernten Zentrale der Polizei oder eines Sicherheitsdienstleisters
ausgegeben werden.
[0010] Vorzugsweise ist der Alarmgeber zum Aufstecken auf den Schließkasten ausgebildet,
wodurch sich ein an einer Tür bereits vorhandenes Türverriegelungssystem auf einfache
Weise nachrüsten lässt.
[0011] Der Alarmgeber kann ein erstes Betätigungselement zur Betätigung des ersten Schalters
und ein zweites Betätigungselement zur Betätigung des zweiten Schalters umfassen,
wobei das erste Betätigungselement und das zweite Betätigungselement in einem aufgesteckten
Zustand des Alarmgebers in eine zur Aufnahme des Schließriegels dienende Riegelaufnahme
des Schließkastens hineinragen.
[0012] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des Alarmgebers ragt das erste Betätigungselement
in einem auf den Schließkasten aufgesteckten Zustand des Alarmgebers weiter in die
Riegelaufnahme des Schließkastens hinein als das zweite Betätigungselement. Das weiter
in die Riegelaufnahme hineinragende erste Betätigungselement dient zusammen mit dem
ersten Schalter zur Erfassung eines Verriegelungszustands des Schließriegels, indem
der Schließriegel im verriegelten Zustand das erste Betätigungselement aus der Riegelaufnahme
herausdrückt und einen Betätigungszustand des ersten Schalters ändert, d.h. den ersten
Schalter je nach dessen ursprünglichen Betätigungszustand betätigt oder freigibt.
[0013] Damit der Schließriegel bei einer Bewegung in Richtung dessen Längserstreckung leicht
in die Riegelaufnahme des Schließkastens hinein gleiten kann, weist das erste Betätigungselement
vorzugsweise eine Rampe bildende schräge Auflauffläche für den in die Riegelaufnahme
des Schließkastens einbringbaren Schließriegel auf. Insbesondere wird durch die schräge
Auflauffläche des ersten Betätigungselements verhindert, dass der Schließriegel beim
Einfahren in die Riegelaufnahme des Schließkastens mit dem ersten Betätigungselement
verkantet.
[0014] Dem ersten Betätigungselement und/oder dem zweiten Betätigungselement können bzw.
kann jeweils ein Federelement derart zugeordnet sein, dass das erste Betätigungselement
und/oder das zweite Betätigungselement jeweils entgegen einer Federkraft des zugeordneten
Federelements aus der Riegelaufnahme heraus verschiebbar sind bzw. ist. Hierdurch
wird erreicht, dass das erste Betätigungselement und/oder das zweite Betätigungselement
stets in die Riegelaufnahme des Schließkastens hineinragen bzw. hineinragt, sofern
der Schließriegel nicht gegen das erste und/oder zweite Betätigungselement drückt.
Vorteilhafterweise ist mindestens ein Federelement in Form einer Schraubendruckfeder
ausgebildet.
[0015] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Alarmgebers sind bzw. ist der
erste und/oder zweite Schalter auf einem Auslenkelement derart angebracht, dass sich
durch eine Auslenkung des Auslenkelements unterschiedliche Schaltzustände des ersten
und zweiten Schalters bewirken lassen. Bevorzugt dient zumindest eines der Betätigungselemente
dazu, den Auslenkelement auszulenken. Vorteilhafterweise dient das zu einer Lagerstelle
des Auslenkelements am weitesten beabstandete Betätigungselement, insbesondere das
zweite Betätigungselement, zur Auslenkung des Auslenkelements. Bevorzugt ist das Auslenkelement
als ein, insbesondere einseitig eingespannter, Biegebalken ausgebildet. Es ist aber
auch denkbar, dass das Auslenkelement ein um eine Drehachse drehbar gelagerter Hebel
ist. Vorzugsweise ist der Hebel einseitig gelagert.
[0016] Zusätzlich zu dem ersten und/oder zweiten Schalter kann auch die Steuereinrichtung
auf dem Auslenkelement angeordnet sein. Es versteht sich, dass die Steuereinrichtung
aber auch an einem anderen Bauteil des Alarmgebers, wie zum Beispiel an einer Gehäusewand
des Alarmgebers, angeordnet sein kann.
[0017] Die Erfindung betrifft auch ein Türverriegelungssystem mit einem in Richtung dessen
Längserstreckung zwischen einer Entriegelungsstellung und einer Verriegelungsstellung
verschiebbaren Schließriegel, einem den Schließriegel in einem verriegelten Zustand
aufnehmenden Schließkasten und einem auf den Schließkasten aufgesteckten erfindungsgemäßen
Alarmgeber.
[0018] Der erste Schalter und der zweite Schalter können im aufgesteckten Zustand des Alarmgebers
und bei in Entriegelungsstellung befindlichem Schließriegel einen ersten Schaltzustand
definieren. In diesem Schaltzustand, in welchem sich der Alarmgeber in einem neutralen
Zustand befindet, nehmen der erste Schalter und der zweite Schalter vorzugsweise jeweils
eine erste Schalterstellung ein.
[0019] Befindet sich der Schließriegel in seiner Verriegelungsstellung, so können der erste
Schalter und der zweite Schalter im aufgesteckten Zustand des Alarmgebers einen zweiten
Schaltzustand definieren. Im zweiten Schaltzustand ist der Alarmgeber gewissermaßen
scharf geschaltet. Dabei kann der erste Schalter eine zweite Schalterstellung einnehmen,
während der zweite Schalter weiterhin seine erste Schalterstellung einnimmt.
[0020] Eine Bewegung des sich in der Verriegelungsstellung befindlichen Schließriegels quer
zu dessen Längserstreckung auf den Alarmgeber zu, z.B. bei einem Versuch des Aufhebelns
der Tür, kann einen dritten Schaltzustand der Schalter bewirken. Insbesondere wird
hierbei der in der Riegelaufnahme aufgenommene Schließriegel in Richtung des zweiten
Betätigungselements ausgelenkt, wodurch der Schließriegel und das zweite Betätigungselement
in Kontakt geraten und das zweite Betätigungselement aus der Riegelaufnahme herausgedrückt
wird, so dass der erste und zweite Schalter jeweils eine zweite Schalterstellung einnehmen.
[0021] Erfasst die Steuereinrichtung diesen dritten Schaltzustand der Schalter, so löst
die Steuereinrichtung die Ausgabe eines Alarms aus.
[0022] Es hat sich gezeigt, dass ein Versuch zum Aufhebeln der Tür besonders gut erkannt
werden kann, bei gleichzeitiger Reduzierung von Fehlalarmen, welche beispielsweise
durch leichtere Erschütterungen ausgelöst werden können, wenn ein Abstand zwischen
dem in der Riegelaufnahme aufgenommenen Schließriegel und einer dem Schließriegel
zugewandten Innenseite der Riegelaufnahme, auf welcher das erste und zweite Betätigungselement
in die Riegelaufnahme hineinragen, mindestens 0,8 mm, vorzugsweise mindestens 1,0
mm und besonders bevorzugt mindestens 1,5 mm beträgt.
[0023] Zum Wechseln einer Stromversorgungseinheit des Alarmgebers, wie zum Beispiel einer
Batterie oder eines Akkus, kann es erforderlich sein, den Alarmgeber von dem Schließkasten
abzunehmen. Ist der Alarmgeber von dem Schließkasten abgenommen, so können der erste
und zweite Schalter einen vierten Schaltzustand definieren, in welchem vorzugsweise
der erste Schalter seine erste Schalterstellung und der zweite Schalter seine zweite
Schalterstellung einnimmt.
[0024] Nachfolgend wird die Erfindung rein beispielhaft anhand einer vorteilhaften Ausführungsform
unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Teilschnittansicht eines auf einen Schließkasten aufgesteckten erfindungsgemäßen
Alarmgebers aus einer ersten Perspektive;
- Fig. 2
- eine Teilschnittansicht des Alarmgebers von Fig. 1 aus einer zweiten Perspektive;
und
- Fig. 3
- eine Explosionsdarstellung eines Alarmgebers mit Schließkasten.
[0025] Die Figuren zeigen einen Alarmgeber 10 für ein Türverriegelungssystem, welches einen
in den Figuren nicht dargestellten Schließriegel umfasst. Der Schließriegel des Türverriegelungssystems
kann in Richtung seiner Längserstreckung zwischen einer Entriegelungsstellung und
einer Verriegelungsstellung bewegt werden, wobei der Schließriegel in seiner Verriegelungsstellung
von einem Schließkasten 12 aufgenommen ist. Der Schließkasten 12 umfasst hierfür eine
Riegelaufnahme 14, welche den Schließriegel in der Verriegelungsstellung aufnimmt.
[0026] Der Alarmgeber 10 ist als Nachrüstlösung für ein bereits an einer Tür montiertes
Türverriegelungssystem geeignet und kann auf einfache Weise auf den Schließkasten
12 aufgesteckt werden.
[0027] Der Schließkasten 12 bildet ein unbewegliches Gegenstück zu dem Schließriegel und
ist zu diesem Zweck an einem Rahmen der Tür oder an einer Laibung ortsfest befestigt.
Hierfür weist der Schließkasten 12 zwei Paare von Bohrungen 16 auf, durch welche nicht
dargestellte Befestigungsmittel zur Befestigung des Schließkastens 12 an dem Türrahmen
bzw. an der Laibung hindurchgesteckt werden können. Dabei dient das dem Türrahmen
bzw. der Laibung zugewandte Paar von Bohrungen 16 zur Befestigung des Schließkastens
12 an dem Türrahmen bzw. an der Laibung mittels der Befestigungsmittel.
[0028] Im aufgesteckten Zustand des Alarmgebers 10 ragen ein erstes Betätigungselement 18
und ein zweites Betätigungselement 20 des Alarmgebers 10 jeweils durch eine Bohrung
16 des Paares von Bohrungen 16 in die Riegelaufnahme 14 hinein, welche im befestigten
Zustand des Schließkastens 12 von dem Türrahmen bzw. der Wand abgewandt sind.
[0029] Das erste Betätigungselement 18 dient zur Betätigung eines ersten Schalters 22 des
Alarmgebers 10, mittels welchem sich ein Verriegelungszustand des Schließriegels erfassen
lässt. Dahingegen dient das zweite Betätigungselement 20 zur Betätigung eines zweiten
Schalters 24, welcher dazu vorgesehen ist, eine Bewegung des in der Riegelaufnahme
14 aufgenommenen Schließriegels in einer Richtung quer, insbesondere zumindest annähernd
senkrecht, zu dessen Längserstreckung zu erfassen, d.h. bezogen auf die in Fig. 1
und 2 dargestellte Ausrichtung des Schließkastens 12 wird eine Bewegung des Schließriegels
nach oben erfasst. Sowohl der erste Schalter 22 als auch der zweite Schalter 24 sind
in dem dargestellten Ausführungsbeispiel jeweils in Form eines Tastschalters ausgestaltet.
[0030] Wie insbesondere anhand von Fig. 2 zu erkennen ist, ragen das erste Betätigungselement
18 und das zweite Betätigungselement 20 unterschiedlich weit in die Riegelaufnahme
14 hinein, wobei das erste Betätigungselement 18 weiter in die Riegelaufnahme 14 hineinragt
als das zweite Betätigungselement 20. Damit der Schließriegel dennoch leicht in die
Riegelaufnahme 14 des Schließkastens 12 eingeführt werden kann, weist das erste Betätigungselement
18 eine schräge Auflauffläche 26 für den in die Riegelaufnahme 14 des Schließkastens
12 einfahrenden Schließriegel auf.
[0031] Sowohl das erste Betätigungselement 18 als auch das zweite Betätigungselement 20
können jeweils entgegen der Federkraft eines Federelements 28 aus der Riegelaufnahme
14 herausverschoben werden. Dabei sind dem ersten Betätigungselement 18 zwei Federelemente
28 und dem zweiten Betätigungselement 20 ein Federelement 28 zugeordnet, wodurch eine
größere Kraft zum Bewegen des ersten Betätigungselements 18 aufgewendet werden muss
als zum Bewegen des zweiten Betätigungselements 20, vorausgesetzt, die Federelemente
28 weisen eine zumindest annähernd gleiche Federkraft auf. Außerdem bewirken die dem
ersten Betätigungselement 18 zugeordneten Federelemente 28, das ein an dem Betätigungselement
18 ausgebildeter Betätigungsabschnitt 29 den ersten Schalter 22 betätigt, wenn sich
der Schließriegel in der Entriegelungsstellung befindet. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ist jedes Federelement 28 in Form einer Schraubendruckfeder ausgebildet.
[0032] Ferner umfasst der Alarmgeber 10 eine in den Figuren nicht genauer dargestellte Steuereinrichtung
zur Erfassung von Schaltzuständen der Schalter 22, 24 und Auslösung eines Alarms in
Abhängigkeit von den erfassten Schaltzuständen.
[0033] Der erste und zweite Schalter 22, 24 sowie die Steuereinrichtung sind auf einem Auslenkelement
32 angebracht, welcher in dem dargestellten Ausführungsbeispiel in Form eines einseitig
auslenkbaren Biegebalkens 32 ausgebildet ist. Der Biegebalken 32 ist mittels Verbindungsmittel
30 einseitig eingespannt und entgegen der Federkraft des dem zweiten Betätigungselement
20 zugeordneten Federelements 28 auslenkbar.
[0034] An dem Biegebalken 32 sind der erste Schalter 22 und der zweite Schalter 24 auf jeweils
gegenüberliegenden Seiten des Biegebalkens 32 angeordnet, wobei die jeweiligen Taster
des ersten und zweiten Schalters 22, 24 jeweils nach außen von dem Biegebalken 32
wegweisen. Im aufgesteckten Zustand des Alarmgebers 10 weist der erste Schalter 22
außerdem von dem Schließkasten 12 weg, wohingegen der zweite Schalter 24 in Richtung
zu dem Schließkasten 12 hin ausgerichtet ist.
[0035] Im Folgenden wird die Funktionsweise des Alarmgebers 10 erläutert. Im entriegelten
Zustand des Türverriegelungssystems, d.h. wenn sich der Schließriegel in seiner Entriegelungsstellung
befindet, lässt sich der Alarmgeber 10 auf den Schließkasten 12 aufstecken. Hierbei
drückt der Schließkasten 12 gegen den zweiten Schalter 24, wodurch dieser betätigt
wird und eine erste Schalterstellung einnimmt. Wie bereits vorstehend erwähnt, bewirken
die dem ersten Betätigungselement 18 zugeordneten Federelemente 28, dass der Betätigungsabschnitt
29 des ersten Betätigungselements 18 im entriegelten Zustand des Türverriegelungssystems
den ersten Schalter 22 betätigt, wodurch dieser ebenfalls eine erste Schalterstellung
einnimmt. Sind der erste und zweite Schalter 22, 24 betätigt, definieren sie zusammen
einen ersten Schaltzustand.
[0036] Wird der Schließriegel in die Riegelaufnahme 14 eingebracht, läuft dieser auf die
schräge Auflauffläche 26 des ersten Betätigungselements 18 auf und bewegt das Betätigungselement
18 entgegen der Federkraft der Federelemente 28 aus der Riegelaufnahme 14 heraus.
Dabei wird der erste Schalter 22 freigegeben, d.h. in eine zweite Schalterstellung
gebracht. Gleichzeitig verweilt der zweite Schalter 24 weiterhin in der ersten Schalterstellung,
d.h. er ist betätigt. In diesem Zustand definieren der erste und zweite Schalter 22,
24 einen zweiten Schaltzustand, in welchem der erste Schalter 22 freigegeben und der
zweite Schalter 24 betätigt und der Alarmgeber scharf geschaltet ist.
[0037] Bei einem Versuch des Aufhebelns der Tür wird der Schließriegel in einer Richtung
quer zu dessen Längserstreckung von dem Türrahmen bzw. der Laibung weg bewegt (in
Fig. 1 und 2 nach oben). Dabei bewegt sich der in der Riegelaufnahme 14 des Schließkastens
12 aufgenommene Schließriegel in Richtung des zweiten Betätigungselements 20, wodurch
dieses den Biegebalken 32 entgegen der Federkraft des dem zweiten Betätigungselements
20 zugeordneten Federelements 28 auslenkt. Infolgedessen wird auch der zweite Schalter
24 freigegeben, d.h. in eine zweite Schalterstellung gebracht. Sind sowohl der erste
als auch der zweite Schalter 22, 24 freigegeben, definieren sie gemeinsam einen dritten
Schaltzustand, welcher die Steuereinrichtung dazu veranlasst, ein Alarm auszulösen.
In dem dargestellten Ausführungsbeispiel wird der Alarm in Form eines akustischen
Signals mittels eines Tongebers 34 ausgegeben.
[0038] Ein Versuch des Aufhebelns der Tür lässt sich besonders zuverlässig detektieren,
wenn ein Abstand zwischen dem in der Riegelaufnahme 14 aufgenommenen Schließriegel
und einer dem Schließriegel zugewandten Innenseite 36 des Schließkastens 12, an welcher
das erste und zweite Betätigungselement 18, 20 in die Riegelaufnahme 14 hineinragen,
mindestens 0,8 mm, vorzugsweise mindestens 1,0 mm und besonders bevorzugt mindestens
1,5 mm beträgt.
[0039] Zum Wechsel einer Stromversorgungseinheit 38 kann der Alarmgeber 10 im entriegelten
Zustand des Türverriegelungssystems von dem Schließkasten 12 abgenommen werden. Da
der Schließriegel im entriegelten Zustand nicht gegen das erste Betätigungselement
18 drückt, bewirkt die Federkraft der dem ersten Betätigungselement 18 zugeordneten
Federelemente 28, dass der erste Schalter 22 seinen betätigten Zustand einnimmt (erste
Schalterstellung). Dahingegen wird die Betätigung des zweiten Schalters 24 beim Abnehmen
des Alarmgebers 10 aufgehoben, d.h. er nimmt seine zweite Schalterstellung ein. Letztendlich
definieren der erste und zweite Schalter 22, 24 dann einen vierten Schaltzustand,
in welchem sich die Stromversorgungseinheit 38 wechseln lässt, ohne dass ein Alarm
ausgelöst wird.
Bezugszeichenliste
[0040]
- 10
- Alarmgeber
- 12
- Schließkasten
- 14
- Riegelaufnahme
- 16
- Bohrung
- 18
- erstes Betätigungselement
- 20
- zweites Betätigungselement
- 22
- erster Schalter
- 24
- zweiter Schalter
- 26
- Auflauffläche
- 28
- Federelement
- 29
- Betätigungsabschnitt
- 30
- Verbindungsmittel
- 32
- Auslenkelement
- 34
- Tongeber
- 36
- Innenseite
- 38
- Stromversorgungseinheit
1. Alarmgeber (10), insbesondere nachrüstbarer Alarmgeber (10), für ein Türverriegelungssystem
mit einem in Richtung dessen Längserstreckung zwischen einer Entriegelungsstellung
und einer Verriegelungsstellung bewegbaren Schließriegel und einem den Schließriegel
in dessen Verriegelungsstellung aufnehmenden Schließkasten (12), umfassend:
einen ersten Schalter (22), welcher dazu dient, einen Verriegelungszustand des Schließriegels
zu erfassen,
einen zweiten Schalter (24), welcher dazu dient, eine Bewegung des Schließriegels
in einer Richtung quer, insbesondere zumindest annähernd senkrecht, zu dessen Längserstreckung
zu erfassen, und
eine Steuereinrichtung zur Erfassung von Schaltzuständen der Schalter (22, 24) und
Auslösung eines Alarms in Abhängigkeit von den erfassten Schaltzuständen.
2. Alarmgeber (10) nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
ein erstes Betätigungselement (18) zur Betätigung des ersten Schalters (22) und ein
zweites Betätigungselement (20) zur Betätigung des zweiten Schalters (24).
3. Alarmgeber (10) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Alarmgeber (10) zum Aufstecken auf den Schließkasten (12) ausgebildet ist, wobei
das erste Betätigungselement (18) und das zweite Betätigungselement (20) in einem
aufgesteckten Zustand des Alarmgebers (10) in eine zur Aufnahme des Schließriegels
dienende Riegelaufnahme (14) des Schließkastens (12) hineinragen.
4. Alarmgeber (10) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
das erste Betätigungselement (18) weiter in die Riegelaufnahme (14) des Schließkastens
(12) hineinragt als das zweite Betätigungselement (20).
5. Alarmgeber (10) nach zumindest einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
das erste Betätigungselement (18) eine schräge Auflauffläche (26) für den in die Riegelaufnahme
(14) des Schließkastens (12) einbringbaren Schließriegel aufweist.
6. Alarmgeber (10) nach zumindest einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
das erste Betätigungselement (18) und/oder das zweite Betätigungselement (20) jeweils
entgegen einer Federkraft eines Federelements (28) aus der Riegelaufnahme (14) heraus
verschiebbar sind bzw. ist.
7. Alarmgeber (10) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der erste Schalter (22) und/oder der zweite Schalter (24) auf einem Auslenkelement
(32), insbesondere einem einseitig eingespannten Biegebalken (32), angebracht sind
bzw. ist.
8. Türverriegelungssystem mit einem in Richtung dessen Längserstreckung zwischen einer
Entriegelungsstellung und einer Verriegelungsstellung verschiebbaren Schließriegel,
einem den Schließriegel in einem verriegelten Zustand aufnehmenden Schließkasten (12)
und einem auf den Schließkasten (12) aufgesteckten Alarmgeber (10) nach zumindest
einem der vorstehenden Ansprüche.
9. Türverriegelungssystem nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
der erste Schalter (22) und der zweite Schalter (24) im aufgesteckten Zustand des
Alarmgebers (10) und bei in Entriegelungsstellung befindlichem Schließriegel einen
ersten Schaltzustand definieren.
10. Türverriegelungssystem nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
der erste Schalter (22) und der zweite Schalter (24) im aufgesteckten Zustand des
Alarmgebers (10) und bei in Verriegelungsstellung befindlichem Schließriegel einen
zweiten Schaltzustand definieren.
11. Türverriegelungssystem nach zumindest einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass
eine Bewegung des sich in der Verriegelungsstellung befindlichen Schließriegels auf
den Alarmgeber (10) zu einen dritten Schaltzustand des ersten und zweiten Schalters
(22, 24) bewirkt.
12. Türverriegelungssystem nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuereinrichtung einen Alarm auslöst, wenn sich der erste und zweite Schalter
(22, 24) im dritten Schaltzustand befinden.
13. Türverriegelungssystem nach zumindest einem der Ansprüche 8 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
der erste und zweite Schalter (22, 24) einen vierten Schaltzustand definieren, wenn
der Alarmgeber (10) von dem Schließkasten (12) abgenommen ist.
14. Türverriegelungssystem nach zumindest einem der Ansprüche 8 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Abstand zwischen dem in dem Schließkasten (12) aufgenommenen Schließriegel und
einer dem Schließriegel zugewandten Innenseite (36) des Schließkastens (12), an welcher
ein erstes und zweites Betätigungselement (18, 20) in eine Riegelaufnahme (14) des
Schließkastens (12) hineinragen, mindestens 0,8 mm, vorzugsweise mindestens 1,0 mm
und besonders bevorzugt mindestens 1,5 mm beträgt.