[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Rezirkulationseinrichtung für ein Gas einer
Prozesseinrichtung umfassend eine Rezirkulationspumpe. Die Erfindung betrifft außerdem
ein System umfassend eine Prozesseinrichtung mit einem Raum und/oder einer Leitung
zur Aufnahme eines Gases und eine Rezirkulationseinrichtung für das Gas.
[0002] Gasrezirkulationen werden in verschiedenen technischen Bereichen benötigt. Üblicherweise
wird aus einem größeren Volumen, in dem ein Prozess stattfindet, Gas entnommen, in
geeigneter Weise aufbereitet und dann dem Prozess wieder zugeführt. Zur Überwindung
der in den Gasführungen und einer gegebenenfalls vorhandenen Aufbereitung entstehenden
Druckverluste wird eine Pumpe eingesetzt, die den nötigen Überdruck und Volumenstrom
bereitstellen kann. Dabei sind die Eigenschaften der Gase oder Gasgemische, das generelle
Druckniveau, das Gasvolumen und die Gastemperatur einige, aber nicht alle Parameter,
die es zu berücksichtigen gilt.
[0003] Üblicherweise finden sich in solchen bekannten Rezirkulationseinrichtungen Membrankompressoren
oder Drehschieberkompressoren, manchmal auch zweiwellige Kompressoren, wie Roots-,
Schrauben- oder Klauenkompressoren (die Begriffe "Kompressor" und "Pumpe" werden hierin
synonym verwendet).
[0004] Membran- und Drehschieberkompressoren sind reibungs- und verschleißbehaftet und bedürfen
deshalb regelmäßiger Wartung. Membrankompressoren weisen eine pulsierende Förderung
aufgrund diskreter Schöpfraumvolumina, schlechte Skalierbarkeit durch begrenzte Drehzahlvariabilität
und diskrete Volumina, Verschleiß an Lagern, Membranen, Kurbelwellen, Pleueln und
Ventilen sowie Vibrationen durch oszillierende Bewegung von Membranen und Pleueln
auf. Drehschieberkompressoren weisen je nach Bauart Öl oder Abrieb im Schöpfraum auf,
wobei beides nachteilig für die Prozesse sein kann. Die eingeschränkte Skalierbarkeit
durch Drehzahl wegen diskreter Volumina und Reibung im System kann ebenfalls nachteilig
sein.
[0005] Roots-, Schrauben-, bzw. Klauenkompressoren sind als berührungslose Pumpen weniger
verschleißbehaftet, allerdings sind die Herstellkosten dieser zweiwelligen Systeme
mit Synchrongetrieben erheblich höher. Rootskompressoren weisen allgemein eine relativ
große Baugröße und hohe Kosten aufgrund des zweiwelligen Aufbaus mit erforderlicher
Synchronisation der Wellen auf. Das Kompressionsverhältnis ist bei relativ großem
Schöpfraum relativ gering. Dadurch sind Rootskompressoren über Drehzahlvariation nur
beschränkt skalierbar. Der Wirkungsgrad ist außerdem wegen erheblicher Spaltverluste
relativ gering. Außerdem müssten die Wellendurchführungen aufwendig abgedichtet werden.
[0006] Im Stand der Technik sind also eine Vielzahl von Pumpen zur Gasrezirkulation bekannt,
die jeweils spezifische Vorteile, aber auch, wie dargelegt, zahlreiche Nachteile aufweisen.
[0007] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine Gasrezirkulationseinrichtung bereitzustellen,
die bei guter Wirksamkeit einfach und kostengünstig ausgeführt ist. Insbesondere sollen
außerdem die vorstehend dargelegten Nachteile überwunden werden.
[0008] Diese Aufgabe wird durch eine Rezirkulationseinrichtung nach Anspruch 1 gelöst, und
insbesondere dadurch, dass die Rezirkulationspumpe eine Seitenkanalpumpe ist. Die
Seitenkanalpumpe weist eine besonders gute Wirksamkeit bei einfacher und kostengünstiger
Ausführung in Herstellung und Betrieb auf.
[0009] Die Seitenkanaltechnik ist insbesondere aufgrund ihrer strömungsdynamischen Eigenschaften,
des nahezu mechanisch reibungsfreien Betriebs und ihrer Anpassbarkeit an verschiedene
Prozesse über Drehzahl, Seitenkanal- und Rotorschaufelgeometrie, Anzahl der Stufen
und einer Vielzahl zur Verfügung stehender Materialkombinationen vorteilhaft. Die
Seitenkanalpumpe arbeitet im Wesentlichen berührungslos, ermöglicht somit lange Lebensdauern
und ist nahezu verschleißfrei. Die Seitenkanalpumpe erlaubt eine bedarfsgerechte Anpassung
und präzise Einstellung des bereitgestellten Drucks und des Durchflusses, z.B. durch
Wahl einer ein- oder mehrstufigen Ausführung und/oder durch eine Drehzahlregelung.
Des Weiteren können eine Rotorschaufel- und eine Seitenkanalform an die zu fördernden
Gase angepasst werden. Für korrosive Medien können entsprechend beständige Materialien
eingesetzt werden.
[0010] Die Seitenkanalpumpe weist insbesondere lediglich eine Welle auf. Auch eine mehrstufige
Seitenkanalpumpe lässt sich mit einer einzigen Welle herstellen, beispielsweise mit
einer Mehrzahl an Rotoren, die auf ein und derselben Welle angeordnet sind. Die Seitenkanalpumpe
ist somit besonders einfach und kostengünstig herzustellen.
[0011] Bisher wurde anwendungsabhängig aus einer Vielzahl von Pumpen ausgewählt, sodass
die spezifischen Vorteile ausgenutzt wurden. Die erfindungsgemäße Rezirkulationseinrichtung
erlaubt nun eine besonders gute Anwendungsbreite bei einfachem Aufbau und geringen
Herstellungs- und Betriebskosten.
[0012] Die Rezirkulationseinrichtung kann beispielsweise eine Aufbereitungseinrichtung für
das Gas aufweisen. Die Aufbereitungseinrichtung kann beispielsweise dazu ausgebildet
sein, das Gas zu reinigen, bestimmte Gasanteile abzuscheiden oder anzureichern, dem
Gas etwas hinzuzufügen oder das Gas in sonstiger Weise für einen Prozess nutzbar zu
machen oder zu verbessern.
[0013] Generell kann das Gas auch nur teilweise zurück in die Prozesseinrichtung geführt
werden. Es kann beispielsweise das gesamte entnommene Gas zurückgeführt werden oder
nur ein Teil, insbesondere ein bestimmter Bestandteil.
[0014] Das Gas kann beispielsweise Wasserstoff, Temperierungsmittel, insbesondere Kühlmittel,
und/oder CO
2 enthalten oder sein. Weiter beispielsweise kann das Gas Luft, Helium und/oder Neon
enthalten oder sein. Generell ist das Gas insbesondere wenigstens im Betrieb in der
Prozesseinrichtung, insbesondere einem Raum oder einer Leitung, vorhanden.
[0015] Die Seitenkanalpumpe kann beispielsweise wenigstens einen Rotor mit einer Mehrzahl
an Rotorschaufeln umfassen. Vorteilhafterweise kann es vorgesehen sein, dass die Rotorschaufeln
jeweils wenigstens eines von gerade, pfeilförmig, gekrümmt, in Bewegungsrichtung geteilt
oder verbunden, oder in Bewegungsrichtung nach vorne oder nach hinten geneigt sind.
Auch Kombinationen dieser Merkmale je Rotorschaufel, je Rotor und/oder je Pumpstufe
sind vorteilhaft.
[0016] Ein Zwischenraum zwischen zwei in Bewegungsrichtung benachbarten Rotorschaufeln kann
beispielsweise flach sein oder eine spitzdachförmige Struktur aufweisen. Eine flache
Struktur ist besonders einfach herzustellen. Eine spitzdachförmige Struktur unterstützt
eine Vortexbildung des zu fördernden Gases im Seitenkanal und damit die Pumpwirkung.
Dabei kann eine Firstkante oder ein Firstbereich beispielsweise im Wesentlichen parallel
zur Bewegungsrichtung der Schaufeln verlaufen und/oder die Schaufeln verbinden oder
schräg verlaufen, insbesondere von einer Schaufel zu einem Grund einer benachbarten
Schaufel abfallen. Die spitzdachförmige Struktur kann ebene und/oder gekrümmte, insbesondere
konkave, Seitenflächen aufweisen.
[0017] Es kann zum Beispiel vorgesehen sein, dass wenigstens ein Seitenkanal der Seitenkanalpumpe
eine jeweils zumindest im Wesentlichen kreisförmige, ovale, elliptische, rechteckige
oder eiförmige Querschnittsgeometrie aufweist. Es sind auch weitere Querschnittsgeometrien
möglich, etwa abgerundete und/oder trapezförmige Querschnitte. Generell kann die Querschnittsgeometrie
eines Seitenkanals z.B. symmetrisch oder aber auch unsymmetrisch sein.
[0018] Gemäß einer Ausführungsform verjüngt sich ein Seitenkanal der Seitenkanalpumpe in
Strömungsrichtung in seinem Querschnitt, insbesondere von einem Einlass des Seitenkanals
bis zu einem Auslass des Seitenkanals. Hierdurch kann auf einfache Weise eine besonders
gute Kompression erreicht werden.
[0019] Generell kann ein Seitenkanal beispielsweise zwischen Auslass und Einlass des Seitenkanals
durch einen Unterbrecher unterbrochen sein bzw. Auslass und Einlass können durch einen
Unterbrecher voneinander getrennt sein.
[0020] Die Seitenkanalpumpe kann bevorzugt ein- oder mehrstufig ausgebildet sein, insbesondere
zwei-, drei-, vier- oder fünfstufig. Die Stufen können beispielsweise axial und/oder
radial versetz angeordnet sein. Die Leistungsdaten der Seitenkanalpumpe, insbesondere
Ausstoßdruck und Gasdurchfluss, können so besonders einfach an eine jeweilige Anwendung
angepasst werden.
[0021] Die Seitenkanalpumpe kann beispielsweise eine, insbesondere hermetische, Abdichtung,
insbesondere gegenüber der Umgebung, aufweisen. Dabei können insbesondere die zur
Erzeugung der Pumpwirkung beweglichen Teile der Pumpe, also insbesondere Welle, Rotor,
Motorläufer und/oder bewegliche Lagerteile, innerhalb der Abdichtung angeordnet sein,
also insbesondere aus Umgebungssicht hinter der Abdichtung. Die Seitenkanalpumpe kann
somit auf einfache Weise für den Einsatz mit korrosiven Medien ausgebildet werden.
Die beweglichen Teile können zwecks Abdichtung beispielsweise eingekapselt sein.
[0022] Gemäß einer Weiterbildung weist die Seitenkanalpumpe einen Motor mit einem Läufer
auf, wobei der Läufer in einem, insbesondere hermetisch, gegenüber der Umgebung abgedichteten
Raum angeordnet ist. Der Läufer kann dazu insbesondere in einem Rohr angeordnet sein.
Beispielsweise kann der Motor ein Spaltrohrmotor sein.
[0023] Generell vorteilhaft kann es sich bei dem Motor um einen Permanentmagnetmotor handeln,
insbesondere mit einem Permanentmagnetläufer.
[0024] Die Drehzahl der Seitenkanalpumpe kann vorteilhafterweise über einen Frequenzumrichter
steuerbar sein. Die Seitenkanalpumpe kann so besonders einfach und präzise an eine
jeweilige Anwendung und auch während eines Prozesses an bestimmte Betriebszustände
angepasst werden.
[0025] Gemäß einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass ein Rotor oder eine Rotorwelle der
Seitenkanalpumpe durch wenigstens ein fettgeschmiertes Lager gelagert ist. Dies ermöglicht
einen reibungsarmen Lagerlauf ohne ein aufwendiges, zusätzliches Schmierungssystem.
Außerdem lässt sich die Lagerung so wartungsarm ausführen und es ist im Wesentlichen
kein Betriebsmittelaustausch nötig, wie es bei einer Ölschmierung unter Umständen
der Fall wäre.
[0026] Generell kann die Pumpe eine, insbesondere hermetische, Abdichtung aufweisen. Bevorzugt
sind dabei alle Lager für die Rotorwelle im Bereich des rezirkulierten Gases angeordnet,
also aus Sicht des Umgebungsbereichs hinter der Abdichtung. Insbesondere fettgeschmierte
Lager ermöglichen hierbei, dass die Abdichtung der Pumpe möglichst selten, bestenfalls
über die Lebensdauer gar nicht aufgehoben werden muss. Hierdurch kann der Wartungsaufwand
erheblich verringert werden, da die Wiederherstellung einer, insbesondere hermetischen,
Abdichtung meist sehr aufwendig ist und besondere Sachkenntnis erfordert. Zudem sollten
bestimmte Gase aus verschiedenen Gründen nicht mit der Umgebung in Kontakt kommen.
[0027] Dies wird durch eine wartungsarme Pumpe deutlich erleichtert. Generell bevorzugt
sind Rotor, Rotorwelle, Motorläufer und/oder Lager im Bereich des rezirkulierten Gases
angeordnet.
[0028] Gegenstand der Erfindung ist ferner ein System umfassend eine Prozesseinrichtung
mit einem Raum und/oder einer Leitung zur Aufnahme eines Gases und eine Rezirkulationseinrichtung
nach vorstehend beschriebener Art, durch die das Gas aus der Prozesseinrichtung entnehmbar
und in die Prozesseinrichtung rückführbar ist.
[0029] Die Prozesseinrichtung ist generell zur Durchführung eines Prozesses ausgebildet,
wobei das Gas in irgendeiner Weise für den Prozess relevant ist. Generell muss das
Gas nicht Gegenstand des Prozesses sein. Das Gas kann auch lediglich katalytisch oder
anderweitig wirken, z.B. ein Temperierungsmedium sein. Bei dem Gas kann es sich um
ein im Wesentlichen reines Gas handeln oder auch um ein Gasgemisch, wie etwa Luft.
Grundsätzlich kann das Gas beispielsweise auch Partikel und/oder Tröpfchen enthalten.
[0030] Die Rückführung des Gases kann beispielsweise zwecks Aufbereitung, z.B. Reinigung,
Temperierung, Abscheidung und/oder Anreicherung durchgeführt werden. Insbesondere
kann die Rezirkulationseinrichtung eine entsprechend ausgebildete Aufbereitungseinrichtung
aufweisen. Die Rückführung kann aber beispielsweise auch im Wesentlichen ohne Beeinflussung
oder Veränderung des Gases zurückgeführt werden. Generell kann das Gas beispielsweise
an einem Auslass der Prozesseinrichtung entnommen werden, insbesondere wobei nur ein
Teil des Gasstromes am Auslass zurückgeführt wird, und/oder das Gas kann beispielsweise
zu einem Einlass der Prozesseinrichtung zurückgeführt werden, insbesondere wobei ein
weiterer Gasstrom in den Einlass eintritt.
[0031] Insbesondere kann es sich bei dem System um ein geschlossenes System handeln und/oder
es kann ein geschlossener Gaskreislauf vorgesehen sein.
[0032] Die Vorteile der Erfindung entfalten sich im besonderen Maße bei einer Prozesseinrichtung,
die einen Laser umfasst. Bei dem Laser kann es sich bevorzugt um einen Gaslaser, insbesondere
einen Excimer- oder CO
2-Laser, handeln.
[0033] Ebenfalls vorteilhaft ist eine Prozesseinrichtung, die eine Temperierungsvorrichtung,
insbesondere Klima- und/oder Kühlvorrichtung, umfasst. Dabei kann beispielsweise mittels
der Rezirkulationseinrichtung eine Gasumwälzung bewirkt werden. Hierdurch kann die
Temperierungswirkung der Vorrichtung verbessert werden, wobei die erfindungsgemäßen
Vorteile besonders gut ausgenutzt werden.
[0034] Die Prozesseinrichtung kann beispielsweise eine Brennstoffzelle umfassen, welche
z.B. zur Stromerzeugung eingesetzt werden kann, beispielsweise zum Antrieb eines Fahrzeugmotors.
Die Rezirkulationseinrichtung kann vorteilhaft zur Rückführung von überschüssigem
Prozessgas der Brennstoffzelle, insbesondere Wasserstoff, angeordnet sein.
[0035] Gemäß einem weiteren vorteilhaften Beispiel umfasst die Prozesseinrichtung eine Verbrennungseinrichtung,
insbesondere eine Brennkraftmaschine, beispielsweise eines Fahrzeugantriebs. Die Rezirkulationseinrichtung
kann dabei beispielsweise zur Rückführung eines Abgases der Verbrennungseinrichtung,
insbesondere zu einem Einlass der Verbrennungseinrichtung, angeordnet sein.
[0036] Generell kann die Prozesseinrichtung also vorteilhaft Teil eines Fahrzeugantriebs
sein. Weiter generell kann die Prozesseinrichtung beispielsweise eine beliebige Art
von Reaktor, z.B. Brennstoffzelle oder Verbrennungseinrichtung, mit zumindest teilweise
gasförmigem Ausstoß umfassen.
[0037] Schließlich können alle zur Rezirkulationseinrichtung beschriebenen Ausführungsformen
und Einzelmerkmale zur vorteilhaften Weiterbildung des Systems herangezogen werden
und umgekehrt.
[0038] Gegenstand der Erfindung ist außerdem die Verwendung einer Seitenkanalpumpe als Rezirkulationspumpe
einer Rezirkulationseinrichtung für ein Gas einer Prozesseinrichtung, insbesondere
einer erfindungsgemäßen Rezirkulationseinrichtung wie hierin offenbart, und insbesondere
einer Rezirkulationseinrichtung, die ein Bestandteil eines erfindungsgemäßen Systems
ist, wie es hierin offenbart ist.
[0039] Die Erfindung wird nachfolgend lediglich beispielhaft anhand der schematischen Zeichnung
erläutert.
- Fig. 1
- zeigt eine Seitenkanalpumpe in perspektivischer Ansicht.
- Fig. 2
- zeigt die Seitenkanalpumpe der Fig. 1 in einer Schnittansicht.
- Fig. 3
- zeigt eine weitere Seitenkanalpumpe in perspektivischer Ansicht.
- Fig. 4
- zeigt die Seitenkanalpumpe der Fig. 3 in einer Schnittansicht.
- Fig. 5
- zeigt eine dritte Ausführungsform einer Seitenkanalpumpe in einer perspektivischen
Schnittansicht.
- Fig. 6
- zeigt einen gegenüber Fig. 5 vergrößerten Teilbereich der Seitenkanalpumpe in Schnittansicht.
- Fig. 7 bis 12
- zeigen verschiedene Ausführungsformen von Rotoren für eine Seitenkanalpumpe.
- Fig. 13 bis 15
- zeigen verschiedene Systeme mit Prozesseinrichtung und Rezirkulationseinrichtung.
[0040] Fig. 1 zeigt eine Seitenkanalpumpe 20 zum Einsatz als Rezirkulationspumpe in einer
erfindungsgemäßen Rezirkulationseinrichtung für ein Gas einer Prozesseinrichtung.
Im oberen Bereich ist die Pumpe 20 freigestellt, sodass ein Rotor 22 sichtbar ist,
der zum Bereitstellen einer Pumpwirkung rotiert. Aus Fig. 2 ist ersichtlich, dass
die Pumpe 20 lediglich einen Rotor 22 aufweist, also einstufig ausgebildet ist. Der
Rotor 22 rotiert mit einer Mehrzahl von über seinen Umfang verteilten Rotorschaufeln
24 in einem Seitenkanal 26. Der Seitenkanal 26 ist ein ringförmiger Kanal, der in
seinem Querschnitt etwas größer als eine jeweilige Rotorschaufel ausgebildet ist.
In der vorliegenden Ausführungsform ist der Seitenkanal 26 im Querschnitt im Wesentlichen
rechteckig, jedoch mit abgerundeten Ecken ausgeführt.
[0041] Der Rotor 22 ist auf einer Welle 28 der Seitenkanalpumpe 20 angeordnet. Die Welle
28 und somit der Rotor 22 sind über einen Elektromotor rotatorisch angetrieben, welcher
einen Ständer 30 und einen Läufer 32 umfasst. Der Ständer 30 weist bestromte Wicklungen
auf, wohingegen der Läufer 32 in dieser Ausführungsform eine Mehrzahl an Permanentmagneten
aufweist. Der Läufer 32 ist fest mit der Welle 28 verbunden. Die Welle 28 und somit
der Rotor 22 werden also direkt vom Elektromotor 30, 32 angetrieben.
[0042] Der Rotor 22 ist in dieser Ausführungsform mit gekrümmten, in Bewegungsrichtung leicht
schräg nach hinten geneigten Rotorschaufeln 24 und mit einem flachen Zwischenraum
zwischen den Rotorschaufeln 24 ausgebildet.
[0043] Die Fig. 3 und 4 zeigen eine zweistufig ausgebildete Seitenkanalpumpe 20, welche
zwei Rotoren 22.1 und 22.2 aufweist, die auf einer gemeinsamen Welle 28 gelagert sind.
Die Rotoren 22.1 und 22.2 rotieren in jeweiligen Seitenkanälen 26.1 und 26.2, welche
hier ebenfalls einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt aufweisen. Im oberen
Bereich der Fig. 4 ist eine Verbindung 34 der Seitenkanäle 26.1 und 26.2 sichtbar.
[0044] Die Rotoren 22.1 und 22.2 weisen jeweils pfeilförmige Schaufeln 24 auf, die in Bewegungsrichtung
leicht schräg nach hinten geneigt sind. In den Zwischenräumen der Schaufeln 24 ist
der Rotor 22 jeweils flach ausgebildet. Die Bewegungsrichtung verläuft hier vorzugsweise
in Richtung der Spitzen der jeweiligen pfeilförmigen Schaufeln 24. Grundsätzlich ist
jedoch beispielsweise auch ein umgekehrter Betrieb möglich.
[0045] Die Welle 28, welche die Rotoren 22 trägt, ist durch einen Elektromotor angetrieben.
Der Elektromotor weist einen Ständer 30 mit Wicklungen und einen permanentmagnetischen
Läufer 32 auf, welcher auf der Welle 28 sitzt. Der Läufer 32 bzw. die Welle 28 sind
innerhalb eines Rohres 36 angeordnet, welches Teil einer hermetischen Abdichtung der
Pumpe 20 ist. Ein derartiges Rohr 36 wird auch als Spaltrohr bezeichnet, da es sich
durch den Spalt zwischen Läufer 32 und Ständer 30 des Elektromotors erstreckt. Entsprechend
wird der Elektromotor als Spaltrohrmotor bezeichnet. Das Spaltrohr 36 kann zum Beispiel
aus Glasfaserkomposit hergestellt sein. Der Läufer 32 bzw. die Welle 28 befinden sich
also aus Umgebungssicht hinter der hermetischen Abdichtung und in einem Bereich, der
im Wesentlichen mit dem von der Pumpe zu förderndem Gas durchsetzt ist und ein entsprechendes
Druckniveau aufweist.
[0046] Hinter der Abdichtung bzw. im Bereich des zu fördernden Gases befinden sich außerdem
zwei Lager 38. Diese sind bevorzugt fett- und/oder dauergeschmiert.
[0047] Die im Gasbereich bzw. hinter der Abdichtung angeordneten Funktionselemente sind
also im Wesentlichen unabhängig funktionsfähig. Insbesondere müssen sie nicht leitungsgebunden
versorgt werden, etwa mit Strom oder einem Betriebsmittel. Die Rotoren 22 laufen zudem
berührungslos in den für sie vorgesehenen Gehäusespalten 40. Die Funktionsteile im
Gasbereich sind somit äußerst verschleiß- und wartungsarm. Die hermetische Abdichtung
der Pumpe 20 muss also nur äußerst selten bei einer Demontage aufgelöst werden, um
die Pumpe zu warten.
[0048] Eine dritte Ausführungsform einer Seitenkanalpumpe 20 ist in Fig. 5 gezeigt. Die
Seitenkanalpumpe 20 ist fünfstufig ausgebildet, es sind also fünf Rotoren 22 vorgesehen,
die in jeweiligen Seitenkanälen 26 rotieren. Die Rotoren 22 sind wiederum auf einer
gemeinsamen Welle 28 angeordnet. Ein in Fig. 5 angedeuteter Bereich A der Seitenkanalpumpe
20 ist in Fig. 6 vergrößert und um 90 Grad gedreht dargestellt.
[0049] Aus Fig. 6 ist ersichtlich, dass die Seitenkanäle 26.1 und 26.2 der ersten beiden
Pumpstufen im Wesentlichen rechteckig ausgebildet sind, wohingegen die Seitenkanäle
26.3, 26.4 und 26.5 der übrigen Pumpstufen einen im Wesentlichen ovalen oder eiförmigen
Querschnitt aufweisen. Wie es insbesondere aus Fig. 5 ersichtlich ist, weisen die
Rotoren 22.1 und 22.2 jeweils gekrümmte Rotorschaufeln auf. Die Rotoren 22.3, 22.4
und 22.5 sind hingegen pfeilförmig ausgebildet. Die Rotoren 22.3, 22.4 und 22.5 weisen
außerdem in den jeweiligen Zwischenräumen zwischen benachbarten Rotorschaufeln 24
eine spitzdachförmige Struktur 42 auf, welche die Pumpwirkung dadurch unterstützt,
dass sie eine Vortexbildung des Gasstromes im Seitenkanal 26 begünstig.
[0050] In den Fig. 7 bis 12 sind verschiedene vorteilhafte Ausführungsformen von Rotoren
22 gezeigt. Der Rotor 22 der Fig. 7 weist gekrümmte Rotorschaufeln 24 mit flachen
Zwischenräumen auf.
[0051] Der Rotor 22 der Fig. 8 weist ebene Rotorschaufeln 24 auf, die sich radial erstrecken.
Zwischen den Rotorschaufeln 24 sind jeweils dachartige Strukturen 42 vorgesehen, wobei
eine jeweilige Firstkante 44 sich parallel zur Bewegungsrichtung der Rotorschaufeln
24 erstreckt. Die Firstkante 44 verbindet dabei radial äußere Enden der Schaufeln
24. Es handelt sich somit um verbundene Rotorschaufeln 24. Die zur Firstkante 44 hin
zulaufenden Flächen 46 sind konkav ausgebildet.
[0052] Die Rotoren 22 der Fig. 9 bis 11 sind allesamt pfeilförmig ausgebildet und unterscheiden
sich im Wesentlichen in Größe und Schaufelanzahl bzw. relativem Schaufelabstand. Sie
besitzen außerdem in den Schaufelzwischenräumen eine dachartige Struktur 42 mit einer
jeweiligen Firstkante 44. Dabei sind die Firstkanten 44 der Rotoren 22 der Fig. 9
und 10 selbst gekrümmt ausgebildet, wohingegen die Firstkante 44 in Fig. 11 im Wesentlichen
gerade ausgebildet ist. Alle Firstkanten 44 der Fig. 9 bis 11 erstrecken sich von
einer jeweiligen Schaufelspitze zu einem Grund einer benachbarten Schaufel. Die Rotorschaufeln
24 sind somit unverbunden.
[0053] Die Schaufeln 24 des Rotors 22 der in Fig. 12 gezeigten Ausführungsform sind schließlich
gekrümmt ausgebildet, wobei sie sich insbesondere hinsichtlich Zahl und Größe von
der Ausführungsform der Fig. 7 unterscheiden.
[0054] In Fig. 13 ist ein System mit einer Prozesseinrichtung 50 und einer Rezirkulationseinrichtung
52 gezeigt, wobei das Rezirkulationssystem 52 eine als Seitenkanalpumpe 20 ausgebildete
Rezirkulationspumpe aufweist. Die Prozesseinrichtung 50 weist einen Einlass 54 und
einen Auslass 56 auf. Der Einlass 54 ist mit der Rezirkulationseinrichtung 52 derart
verbunden, dass ein zurückgeführtes Gas in den Einlass 54 zurückgeführt wird. Dem
Einlass 54 wird außerdem über eine weitere Leitung ein weiterer Massenstrom zugeführt.
In ähnlicher Weise ist der Auslass 56 sowohl mit der Rezirkulationseinrichtung 52
bzw. der Seitenkanalpumpe 20 verbunden, als auch mit einer weiteren Leitung, die einen
Teilmassenstrom des Auslasses 56 aufnimmt. Im System der Fig. 13 wird also ein Teil
eines Massenstromes, welcher die Prozesseinrichtung passiert, rezirkuliert. Bei der
Prozesseinrichtung 50 kann es sich beispielsweise um eine Brennstoffzelle handeln.
In diesem Fall kann der Massenstrom beispielsweise Wasserstoff enthalten. Überschüssiger
Wasserstoff, der von der Brennstoffzelle nicht verbraucht wurde, wird über die Rezirkulationseinrichtung
52 zum Einlass 54 zurückgeführt, um schließlich doch verbraucht zu werden. Somit kann
die Effizienz der Brennstoffzelle verbessert werden. Insbesondere kann dem Auslass
56 nachgeschaltet ein Separator vorgesehen sein, der der Seitenkanalpumpe 20 einen
möglichst großen Teil des überschüssigen Wasserstoffs zuführt.
[0055] Die Prozesseinrichtung 50 des Systems der Fig. 13 kann beispielsweise auch eine Verbrennungseinrichtung,
wie etwa eine Brennkraftmaschine sein. Die Rezirkulationseinrichtung 52 bildet dabei
eine Abgasrückführung, indem sie Abgas aus dem Massenstrom des Auslasses 56 entnimmt
und in den Zuluftstrom am Einlass 54 zurückführt.
[0056] Fig. 14 zeigt ein im Hinblick auf den Gasstrom geschlossenes System mit Prozesseinrichtung
50 und Rezirkulationseinrichtung 52 mit Seitenkanalpumpe 20. Das in der Prozesseinrichtung
50 befindliche Gas kann über die Rezirkulationseinrichtung 52 und deren Seitenkanalpumpe
20 umgewälzt werden, beispielsweise um Phasenbildung eines Gasgemisches in der Prozesseinrichtung
zu vermeiden.
[0057] Ein weiteres im Hinblick auf den Gasstrom geschlossenes System zeigt die Fig. 15.
Dieses System umfasst ebenfalls eine Prozesseinrichtung 50, eine Rezirkulationseinrichtung
52 und eine Seitenkanalpumpe 20. Die Rezirkulationseinrichtung 52 der Fig. 15 umfasst
außerdem eine Aufbereitungseinrichtung 58 zur Aufbereitung des zurückgeführten Gases.
Die Aufbereitungseinrichtung 58 kann beispielsweise zur Reinigung und/oder Temperierung
des Gases ausgebildet sein. Eine Aufbereitungseinrichtung kann beispielsweise Teil
der Rezirkulationseinrichtung der Fig. 13 sein. Insoweit im Zusammenhang mit den Systemen
der Fig. 14 und 15 von geschlossenen Systemen die Rede ist, versteht es sich, dass
die rein schematischen Zeichnungen weitere Gas- und Leitungssysteme nicht ausschließen.
[0058] In den Figuren sind lediglich Ausführungsformen gezeigt, bei denen die Seitenkanäle
bzw. die Seitenkanal-Pumpstufen axial versetzt angeordnet sind. Es versteht sich,
dass die Seitenkanalpumpe der erfindungsgemäßen Rezirkulationseinrichtung auch beispielsweise
radial versetzte Seitenkanal-Pumpstufen aufweisen kann. Auch eine Kombination von
axial und radial versetzten Stufen ist möglich. Schließlich kann die Seitenkanalpumpe
auch vorteilhaft mit Pumpstufen verbunden werden, welche andere Pumpprinzipien aufweisen.
Bezugszeichenliste
[0059]
- 20
- Seitenkanalpumpe
- 22
- Rotor
- 24
- Rotorschaufel
- 26
- Seitenkanal
- 28
- Welle
- 30
- Ständer
- 32
- Läufer
- 34
- Verbindung
- 36
- Spaltrohr
- 38
- Lager
- 40
- Spalt
- 42
- spitzdachförmige Struktur
- 44
- Firstkante
- 46
- Fläche
- 50
- Prozesseinrichtung
- 52
- Rezirkulationseinrichtung
- 54
- Einlass
- 56
- Auslass
- 58
- Aufbereitungseinrichtung
1. Rezirkulationseinrichtung (52) für ein Gas einer Prozesseinrichtung (50) umfassend
eine Rezirkulationspumpe,
wobei die Rezirkulationspumpe eine Seitenkanalpumpe (20) ist.
2. Rezirkulationseinrichtung (52) nach Anspruch 1,
wobei das Gas Wasserstoff, ein Temperierungsmittel und/oder CO2 enthält.
3. Rezirkulationseinrichtung (52) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Seitenkanalpumpe
(20) wenigstens einen Rotor (22) mit einer Mehrzahl an Rotorschaufeln (24) umfasst,
und wobei die Rotorschaufeln (24) jeweils wenigstens eines von gerade, schräg, pfeilförmig,
gekrümmt, geteilt, ungeteilt, oder in Bewegungsrichtung nach vorne oder nach hinten
geneigt sind.
4. Rezirkulationseinrichtung (52) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Seitenkanalpumpe
(20) wenigstens einen Rotor (22) mit einer Mehrzahl an Rotorschaufeln (24) umfasst,
und wobei ein Zwischenraum zwischen zwei in Bewegungsrichtung benachbarten Rotorschaufeln
(24) flach ist oder eine spitzdachförmige Struktur (42) aufweist.
5. Rezirkulationseinrichtung (52) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei wenigstens
ein Seitenkanal (26) der Seitenkanalpumpe (20) eine kreisförmige, ovale, elliptische,
rechteckige oder eiförmige Querschnittsgeometrie aufweist.
6. Rezirkulationseinrichtung (52) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei sich wenigstens
ein Seitenkanal (26) der Seitenkanalpumpe (20) in Strömungsrichtung in seinem Querschnitt
verjüngt.
7. Rezirkulationseinrichtung (52) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Seitenkanalpumpe
(20) ein- oder mehrstufig ausgebildet ist.
8. Rezirkulationseinrichtung (52) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Seitenkanalpumpe
(20) eine Abdichtung aufweist, und wobei die zur Erzeugung der Pumpwirkung beweglichen
Teile der Pumpe (20) innerhalb der Abdichtung angeordnet sind.
9. Rezirkulationseinrichtung (52) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Drehzahl
der Seitenkanalpumpe (20) über einen Frequenzumrichter steuerbar ist.
10. Rezirkulationseinrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei ein Rotor (24)
der Seitenkanalpumpe (20) durch wenigstens ein fettgeschmiertes Lager (38) gelagert
ist.
11. System umfassend
eine Prozesseinrichtung (50) mit einem Raum und/oder einer Leitung zur Aufnahme eines
Gases und
eine Rezirkulationseinrichtung (52) nach einem der vorstehenden Ansprüche, durch die
das Gas aus der Prozesseinrichtung (50) entnehmbar und in die Prozesseinrichtung (52)
rückführbar ist, insbesondere wobei ein geschlossener Gaskreislauf vorgesehen ist.
12. System nach Anspruch 11,
wobei die Prozesseinrichtung (50) einen Laser umfasst.
13. System nach Anspruch 11 oder 12,
wobei die Prozesseinrichtung (50) eine Temperierungsvorrichtung umfasst.
14. System nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
wobei die Prozesseinrichtung (50) eine Brennstoffzelle umfasst.
15. System nach einem der Ansprüche 11 bis 14,
wobei die Prozesseinrichtung (50) eine Verbrennungseinrichtung umfasst.