[0001] Die Erfindung betrifft einen Saugroboter, eine Ladestation für einen Saugroboter
und ein Verfahren zum Betreiben eines Saugroboters
[0002] Um ein Hindernis erkennen zu können, kann ein Saugroboter eine Sensoreinrichtung
aufweisen, die sowohl vertikal beweglich als auch rotatorisch drehbar ausgeführt ist.
Die Bewegung des Sensorgehäuses wird dabei üblicherweise über eine motorische Antriebseinrichtung
erzeugt.
[0003] Die
US 9 283 670 B2 beschreibt einen solchen Saugroboter mit einem mittels einer Antriebseinrichtung
beweglichen Sensorgehäuse, das bewegt werden kann, um einen Erfassungsbereich des
Sensors einzustellen.
[0004] Der Erfindung stellt sich die Aufgabe, einen verbesserten Saugroboter, eine verbesserte
Ladestation für einen Saugroboter und ein verbessertes Verfahren zum Betreiben eines
Saugroboters zu schaffen.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch einen Saugroboter, eine Ladestation für
einen Saugroboter und ein Verfahren zum Betreiben eines Saugroboters mit den Merkmalen
bzw. Schritten der Hauptansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
[0006] Die mit der Erfindung erreichbaren Vorteile bestehen darin, dass ein Sensorgehäuse
des Saugroboters zum Ermöglichen einer Rundumsicht eines Umfeldsensors über eine Geräteoberfläche
des Saugroboters hinausragen kann. Um unter niedrige Hindernisse wie ein Sofa oder
einen Schrank zu kommen, kann das Sensorgehäuse in den Saugroboter eingezogen werden.
Vorteilhafterweise ist es damit einerseits möglich, ein über die Geräteoberfläche
hinausragendes Sichtfeld eines in dem Sensorgehäuse aufgenommenen Umfeldsensors zum
Navigieren des Saugroboters zu nutzen, und anderseits ist es möglich zum Erreichen
und Reinigen von Flächen unter niedrigen Hindernissen das Sensorgehäuse einzuziehen.
Dies ermöglicht vorteilhafterweise ein effizientes Navigieren sowie ein effizientes
Erreichen und Reinigen trotz Hindernissen und eine kompakte Bauweise des Saugroboters.
Das Einziehen des Sensorgehäuses kann ohne motorisierte Antriebseinrichtung erfolgen,
und ist dadurch vorteilhafterweise energiesparend.
[0007] Auch wenn der beschriebene Ansatz anhand eines Haushaltgeräts beschrieben wird, kann
der hier beschriebene Ansatz entsprechend im Zusammenhang mit einem gewerblichen oder
professionellen Gerät, beispielsweise einem medizinischen Gerät eingesetzt werden.
[0008] Ein Saugroboter weist gemäß dem hier beschriebenen Ansatz ein Robotergehäuse, ein
Sensorgehäuse und ein elastisches Element auf. Das Sensorgehäuse zum Aufnehmen eines
Umfeldsensors für den Saugroboter ist zumindest teilweise in dem Robotergehäuse angeordnet.
Das elastische Element ist dazu ausgebildet, das Sensorgehäuse von einer Einfahrposition
in Richtung einer Ausfahrposition vorzuspannen. In der Ausfahrposition ragt ein Teilabschnitt
des Sensorgehäuses aus dem Robotergehäuse hervor. In der Einfahrposition ist der Teilabschnitt
des Sensorgehäuses zumindest teilweise in dem Robotergehäuse angeordnet. Das elastische
Element ist durch eine Einfahrkraft verformbar, um eine Bewegung des Sensorgehäuses
von der Ausfahrposition in Richtung der Einfahrposition zu ermöglichen. Somit kann
ein höhenvariabler Sensor realisiert werden.
[0009] Bei dem elastischen Element kann es sich beispielsweise um eine Feder wie eine Druckfeder
oder eine Schraubenzugfeder handeln, oder um ein Elastomer-Element. Die Ausfahrposition
kann beispielsweise bei einem Navigieren des Saugroboters in einer unbekannten Umgebung
verwendet werden, wenn in dem Sensorgehäuse ein Umfeldsensor, beispielsweise ein Lidar-Sensor
aufgenommen ist. Die Einfahrposition kann beispielsweise zum Erreichen eines Bereichs
unterhalb eines niedrigen Hindernisses wie einem niedrigen Möbel verwendet werden.
In der Ausfahrposition kann das Sensorgehäuse beispielsweise um zehn bis vierzig Prozent
einer Gerätehöhe des Saugroboters über eine Oberfläche das Robotergehäuse hervorragen.
In der Einfahrposition kann ein oberes Ende des Sensorgehäuses beispielsweise auf
der gleichen Höhe wie das Robotergehäuse sein, oder weniger als zehn Prozent der Gerätehöhe
über das Robotergehäuse hervorragen. Bei der Einfahrkraft kann es sich beispielsweise
um eine mechanische Druckeinwirkung handeln, oder um eine andere Krafteinwirkung,
beispielsweise eine magnetische Kraft.
[0010] Gemäß einer Ausführungsform kann das Sensorgehäuse in dem Teilabschnitt eine Auflaufschräge
zum Einleiten der Einfahrkraft auf das Sensorgehäuse und das elastische Element aufweisen.
Die Auflaufschräge kann beispielsweise eine umlaufende Abschrägung des Teilabschnitts
sein. Durch ein Zusammenwirken der Auflaufschräge mit einem Hindernis oder einer entsprechend
ausgeformten Struktur, beispielsweise an einer Ladestation des Saugroboters, kann
die Einfahrkraft in Form eines mechanischen Drucks auf das Sensorgehäuse ein Verformen
des elastischen Elements bewirken, wodurch das Sensorgehäuse in Richtung der Einfahrposition
bewegt werden kann. Auf diese Weise kann der Saugroboter beispielsweise an ein Hindernis
heranfahren und durch ein Anfahren des Hindernisses das Sensorgehäuse in dir Richtung
der Einfahrposition bewegen. Dabei wird das Sensorgehäuse mittels der Auflaufschräge
nach unten gedrückt. Vorteilhafterweise kann auf diese Weise eine Beschädigung des
Sensorgehäuses durch das Hindernis vermieden werden. Zudem kann das Sensorgehäuse
bei einem Unterfahren eines niedrigen Objekts in das Robotergehäuse gedrückt werden,
und nach einem Passieren des Hindernisses kann das Sensorgehäuse mittels des elastischen
Elements automatisch wieder in die Ausfahrposition bewegt werden, was vorteilhafterweise
energiesparend ist.
[0011] Zudem kann das Sensorgehäuse in dem Teilabschnitt gemäß einer Ausführungsform zumindest
ein Auflaufrad zum Einleiten der Einfahrkraft auf das Sensorgehäuse und das elastische
Element aufweisen. Das Auflaufrad kann beispielsweise feststehend an dem Teilabschnitt
angeordnet werden. Der Teilabschnitt kann auch mehrere Auflaufräder aufweisen, die
beispielsweise um den Teilabschnitt umlaufend angeordnet sind. Wenn der Teilabschnitt
die Auflaufschräge aufweist, kann das Auflaufrad an der Auflaufschräge angeordnet
sein. Das Auflaufrad kann bei einem Anfahren des Hindernisses oder der Struktur zum
Einleiten der Einfahrkraft in Form eines mechanischen Drucks vorteilhafterweise eine
Beschädigung, beispielsweise ein Zerkratzen des Sensorgehäuses verhindern. Zudem kann
mittels des Auflaufrads vorteilhafterweise ein Einklemmen des Sensorgehäuses in dem
Hindernis oder in der Struktur vorgebeugt werden.
[0012] Der Saugroboter kann gemäß einer Ausführungsform auch eine Arretierungseinheit aufweisen.
Die Arretierungseinheit kann dazu ausgebildet sein, das Sensorgehäuse in der Einfahrposition
zu arretieren. Dies ist beispielsweise von Vorteil, wenn das Sensorgehäuse während
eines Reinigungsvorgangs des Saugroboters unter einem Hindernis wie einem niedrigen
Schrank in der Einfahrposition verbleiben soll, um ein Erreichen der Fläche unter
dem Hindernis zu ermöglichen und einer Beschädigung des Sensorgehäuses durch das Hindernis
zu verhindern.
[0013] Ferner kann das Robotergehäuse des Saugroboters gemäß einer Ausführungsform benachbart
zu dem Sensorgehäuse eine Nut zum Einleiten der Einfahrkraft aufweisen, um das Sensorgehäuse
in dem Robotergehäuse zu versenken. Die Nut kann beispielsweise um das Sensorgehäuse
umlaufend ausgeformt sein. Die Nut kann dazu ausgeformt sein, ansprechend auf die
Einfahrkraft eine Bewegung des Sensorgehäuses in eine Arretierungsposition zu ermöglichen,
wobei das Sensorgehäuse in der Arretierungsposition innerhalb des Robotergehäuses
angeordnet und somit versenkt ist. Die Einfahrposition kann zwischen der Ausfahrposition
und der Arretierungsposition angeordnet sein. Dazu kann das Sensorgehäuse mittels
der Einfahrkraft beispielweise in das Robotergehäuse versenkt werden, und zum Arretieren
in die Einfahrposition zurückschnellen, ähnlich eines Druck-Schnapp-Mechanismus, auch
"push-to-open"-Mechanismus (Drücken zum Öffnen-Mechanismus) genannt.
[0014] Auch kann der Saugroboter gemäß einer Ausführungsform einen optischen Umfeldsensor
aufweisen, der drehbar in dem Sensorgehäuse aufgenommen ist. Bei dem optischen Umfeldsensor
kann es sich beispielsweise um eine Kameraeinrichtung handeln, oder um einen Lidar-Sensor,
der beispielsweise als rotierender Punktsensor ausgeführt sein kann, oder als rotierender
Punktsensor mit oszillierendem Spiegel. Vorteilhafterweise kann der Saugroboter gemäß
dieser Ausführungsform seine Umgebung umfassend und effizient erfassen, wobei durch
die Ausformung des Sensorgehäuses und des elastischen Elements eine kompakte Bauweise
ermöglicht wird.
[0015] Außerdem kann der Saugroboter gemäß einer Ausführungsform eine Einfahrkrafteinheit
aufweisen, die ausgebildet ist, die Einfahrkraft auf das Sensorgehäuse und das elastische
Element zu übertragen. Bei der Einfahrkrafteinheit kann es sich beispielsweise um
einen Elektromagneten handeln, der von einem Steuergerät des Saugroboters angesteuert
werden kann. Dazu kann das Sensorgehäuse beispielsweise ein magnetisches oder ferromagnetisches
Element umfassen. Das Sensorgehäuse kann nach einem Aktivieren des Elektromagneten,
der beispielsweise in dem Robotergehäuse unter dem Sensorgehäuse angeordnet sein kann,
in Richtung der Einfahrposition eingezogen werden. Nach einem Deaktivieren oder erneuten
Aktivieren des Elektromagneten kann das Sensorgehäuse mittels des elastischen Elements
wieder in Richtung der Ausfahrposition vorgespannt werden. Alternativ kann auch die
Ladestation des Saugroboters einen Elektromagneten aufweisen. Vorteilhafterweise ist
es somit möglich, das Einfahren und Ausfahren des Sensorgehäuses anzusteuern.
[0016] Mit diesem Ansatz wird auch eine Ladestation für eine Ausführungsform des vorstehend
genannten Saugroboters vorgestellt. Die Ladestation weist einen Andockbereich zum
Andocken des Saugroboters auf. Der Andockbereich ist ausgebildet, die Einfahrkraft
auf das Sensorgehäuse und das elastische Element des Saugroboters zu übertragen. Unter
der Ladestation kann beispielsweise eine Station zum automatischen Aufladen eines
Energiespeichers des Saugroboters verstanden werden, die von dem Saugroboter bei Bedarf
automatisch angefahren werden kann. Die Ladestation kann im Andockbereich zum Übertragen
der Einfahrkraft beispielsweise einen beweglichen Hebel aufweisen, der beim Andocken
des Saugroboters an die Ladestation das Sensorgehäuse in Richtung der Einfahrposition
in das Robotergehäuse des Saugroboters hineindrückt. Vorteilhafterweise ist es somit
möglich, Die Einfahrkraft mittels der Ladestation auf das Sensorgehäuse und das elastische
Element zu übertragen, was eine kompakte Bauweise ermöglicht.
[0017] Der Andockbereich der Ladestation kann gemäß einer Ausführungsform auch ausgebildet
sein, um eine Arretierung des Sensorgehäuses zu lösen, um eine Bewegung des Sensorgehäuses
von der Einfahrposition in Richtung der Ausfahrposition zu ermöglichen. Dazu kann
die Ladestation beispielsweise einen Stempel aufweisen, der ausgeformt ist, das arretierte
Sensorgehäuse hinunterzudrücken, um die Arretierung des Sensorgehäuses zu lösen. Die
Arretierung kann in diesem Fall den Druck-Schnapp-Mechanismus, auch "push-to-open"
genannt, aufweisen. Vorteilhafterweise kann die Arretierung auf diese Weise einfach
gelöst werden.
[0018] Zudem kann der Andockbereich gemäß einer Ausführungsform eine Unterfahrschräge aufweisen,
die ausgeformt ist, bei einem Andockvorgang des Saugroboters die Einfahrkraft auf
das Sensorgehäuse und das elastische Element zu übertragen. Bei der Unterfahrschräge
kann es sich beispielsweise um einen abgeschrägten Bereich handeln. Durch ein mechanisches
Zusammenwirken der Unterfahrschräge mit dem Sensorgehäuse kann die Einfahrkraft übertragen
werden. Besonders wenn das Sensorgehäuse gemäß einer Ausführungsform eine Auflaufschräge
und zusätzlich oder alternativ ein Auflaufrad aufweist, kann die Einfahrkraft auf
diese Weise einfach übertragen werden.
[0019] Ferner kann der Andockbereich gemäß einer Ausführungsform eine Bewegungseinrichtung
aufweisen, die ausgebildet ist, die Einfahrkraft auf das Sensorgehäuse und das elastische
Element des Saugroboters zu übertragen. Bei der Bewegungseinrichtung kann es sich
beispielsweise um den Elektromagneten handeln, der ausgebildet ist, das ein ferromagnetisches
oder magnetisches Element umfassende Sensorgehäuse durch ein erzeugtes magnetisches
Feld zu bewegen. Zusätzlich oder alternativ kann die Ladestation auch ein Bewegungselement
zum Herunterdrücken des Sensorgehäuses und Lösen einer Arretierung des Sensorgehäuses
aufweisen, das beispielsweise mittels eines elektrischen Signals von der Ladestation
angesteuert werden kann.
[0020] Es wird mit diesem Ansatz auch ein Verfahren zum Betreiben einer Ausführungsform
des vorstehend genannten Saugroboters vorgestellt. Das Verfahren weist einen Schritt
des Betreibens des Saugroboters in einem Navigationszustand und einen Schritt des
Betreibens des Saugebotes in einem Reinigungszustand auf. Im Schritt des Betreibens
des Saugroboters in dem Navigationszustand ist das Sensorgehäuse in der Ausfahrposition.
Der Saugroboter ist ausgebildet, im Navigationszustand eine Umgebung abzufahren, die
Umgebung zu kartieren und zumindest einen Hindernisbereich zu ermitteln. Der Hindernisbereich
repräsentiert einen Bereich, der nicht mit dem Sensorgehäuse in der Ausfahrposition
erreicht werden kann. Im Schritt des Betreibens des Saugroboters in dem Reinigungszustand
ist der Saugroboter ausgebildet, zumindest den Hindernisbereich zu reinigen. Das Sensorgehäuse
verbleibt dabei in der Einfahrposition. In der Einfahrposition ist das Sensorgehäuse
zumindest teilweise von dem Robotergehäuse des Saugroboters umschlossen. Vorteilhafterweise
kann somit eine Reinigungsumgebung im Schritt des Betreibens des Saugroboters im Navigationszustand
erfasst werden, und anschließend kann ein Bereich im Schritt des Betreibens des Sauggebotes
im Reinigungszustand gereinigt werden, der mit dem Sensorgehäuse in Ausfahrposition
nicht erreicht werden kann, beispielsweise ein Bereich, der nur bei einer geringen
Gerätehöhe des Saugroboters erreicht werden kann.
[0021] Das Verfahren kann gemäß einer Ausführungsform zudem einen Schritt des Herbeiführens
einer Bewegung des Sensorgehäuses von der Einfahrposition in die Ausfahrposition umfassen,
wenn das Reinigen der ermittelten Bereiche abgeschlossen ist. Zusätzlich oder alternativ
kann der Schritt des Herbeiführens der Bewegung des Sensorgehäuses von der Einfuhrposition
in die Ausfuhrposition ausgeführt werden, wenn eine noch nicht im Navigationszustand
kartierte Umgebung erreicht wird. Vorteilhafterweise kann mit der Navigationszustand
bei Bedarf herbeigeführt werden, was ein effizientes Navigieren des Saugroboters und
damit ein vorteilhaftes Betreiben des Saugroboters ermöglicht. Der Schritt des Herbeiführens
kann optional nach dem Schritt des Betreibens des Saugroboters im Reinigungszustand
ausgeführt werden.
[0022] Zudem kann das Verfahren gemäß einer Ausführungsform einen Schritt des Bewirkens
einer Bewegung des Sensorgehäuses von der Ausfahrposition in die Einfahrposition aufweisen.
Der Schritt des Bewirkens kann optional nach dem Schritt des Betreibens des Saugroboters
im Navigationszustand und vor dem Schritt des Betreibens des Reporters im Reinigungszustand
ausgeführt werden.
[0023] Der Saugroboter kann gemäß einer Ausführungsform auch eine Antriebseinrichtung ein
Steuergerät aufweisen. Das Steuergerät kann dazu ausgebildet sein, die Schritte einer
Ausführungsform des vorstehend genannten Verfahrens anzusteuern. Auch durch diese
Ausführungsvariante der Erfindung in Form eines Steuergeräts zum Betreiben des Verfahrens
kann die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe schnell und effizient gelöst werden.
[0024] Das Steuergerät kann ausgebildet sein, um Eingangssignale einzulesen und unter Verwendung
der Eingangssignale Ausgangssignale zu bestimmen und bereitzustellen. Ein Eingangssignal
kann beispielsweise ein über eine Eingangsschnittstelle des Steuergeräts einlesbares
Sensorsignal darstellen. Ein Ausgangssignal kann ein Steuersignal oder ein Datensignal
darstellen, das an einer Ausgangsschnittstelle des Steuergeräts bereitgestellt werden
kann. Das Steuergerät kann ausgebildet sein, um die Ausgangssignale unter Verwendung
einer in Hardware oder Software umgesetzten Verarbeitungsvorschrift zu bestimmen.
Beispielsweise kann das Steuergerät dazu eine Logikschaltung, einen integrierten Schaltkreis
oder ein Softwaremodul umfassen und beispielsweise als ein diskretes Bauelement realisiert
sein oder von einem diskreten Bauelement umfasst sein.
[0025] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt
und werden nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt
- Figur 1
- eine schematische Darstellung eines Saugroboters gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- Figur 2
- eine schematische Darstellung eines Saugroboters gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- Figur 3
- eine schematische Darstellung eines Saugroboters mit einer Ladestation gemäß einem
Ausführungsbeispiel;
- Figur 4
- eine schematische Darstellung eines Saugroboters mit einer Ladestation gemäß einem
Ausführungsbeispiel;
- Figur 5
- eine schematische Darstellung eines Sensorgehäuses eines Saugroboters gemäß einem
Ausführungsbeispiel;
- Figur 6
- eine schematische Darstellung eines Sensorgehäuses eines Saugroboters gemäß einem
Ausführungsbeispiel;
- Figur 7
- eine schematische Darstellung eines Saugroboters gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- Figur 8
- eine schematische Darstellung eines Saugroboters gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- Figur 9
- eine schematische Darstellung eines Saugroboters gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- Figur 10
- eine schematische Darstellung eines Sensorbereichs eines Saugroboters gemäß einem
Ausführungsbeispiel;
- Figur 11
- eine schematische Darstellung eines Sensorbereichs eines Saugroboters gemäß einem
Ausführungsbeispiel; und
- Figur 12
- ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Betreiben eines Saugroboters gemäß einem Ausführungsbeispiel.
[0026] In der nachfolgenden Beschreibung günstiger Ausführungsbeispiele des vorliegenden
Ansatzes werden für die in den verschiedenen Figuren dargestellten und ähnlich wirkenden
Elemente gleiche oder ähnliche Bezugszeichen verwendet, wobei auf eine wiederholte
Beschreibung dieser Elemente verzichtet wird.
[0027] Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Saugroboters 100 gemäß einem Ausführungsbeispiel.
Der Saugroboter weist ein Robotergehäuse 105, ein Sensorgehäuse 110 und ein elastisches
Element 115 auf. Das Sensorgehäuse 110 zum Aufnehmen eines Umfeldsensors für den Saugroboter
100 ist zumindest teilweise in dem Robotergehäuse 105 angeordnet. Das elastische Element
115 ist dazu ausgebildet, das Sensorgehäuse 110 von einer Einfahrposition in Richtung
einer Ausfahrposition vorzuspannen. In der Ausfahrposition ragt ein Teilabschnitt
120 des Sensorgehäuses 110 aus dem Robotergehäuse 105 hervor. In der Einfahrposition
ist der Teilabschnitt 120 des Sensorgehäuses 110 zumindest teilweise in dem Robotergehäuse
105 angeordnet. Das elastische Element 115 ist durch eine Einfahrkraft verformbar,
um eine Bewegung des Sensorgehäuses 110 von der Ausfahrposition in Richtung der Einfahrposition
zu ermöglichen.
[0028] Das Sensorgehäuse 110 ist mittels des elastischen Elements 115, hier beispielhaft
als Feder gezeigt, gegenüber dem Robotergehäuse 105 beweglich, was durch den Pfeil
125 gezeigt ist. In dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Sensorgehäuse 110
in der Ausfahrposition gezeigt. Zudem ist beispielhaft ein Erfassungsbereich 130 eines
in dem Sensorgehäuse 110 aufgenommenen Sensors gezeigt.
[0029] Mittels des elastischen Elements 115 ist es möglich, bei Bedarf eine Höhe des Sensorgehäuses
110 durch ein Einfahren des Sensorgehäuses 110 in die Einfahrposition, die beispielweise
einer Höhe einer Geräteoberfläche des Basisgeräts, hier einer Höhe des Robotergehäuses
105, entspricht, zu verringern. Das Sensorgehäuse 110 ist mittels des elastischen
Elements 115 federnd gelagert. Wenn das elastische Element 115 eine Feder ist, kann
das Sensorgehäuse 110 von der Feder in den maximal ausgefahrenen Zustand in die Ausfahrposition
gedrückt werden. Die Lagerung des Sensorgehäuses 110 mittels des elastischen Elements
115 kann auch als bewegliche Lagerung des Sensorgehäuses 110 über eine passive Aktorik
bezeichnet werden.
[0030] Zum Herbeiführen der Einfahrposition des Sensorgehäuses 110 kann ein Anwender beispielsweise
manuell einen mechanischen Druck als Einfahrkraft auf das Sensorgehäuse 110 ausüben,
um das Sensorgehäuse 110 von der Ausfahrposition in die Einfahrposition einzudrücken.
Dabei kann das Sensorgehäuse 110 zum Arretieren über die Einfahrposition hinaus bewegt
werden, und über einen weiteren mechanischen Druck wieder aus der Arretierung gelöst
werden. Dies kann beispielsweise über einen Push-to-Open-Mechanismus realisiert sein,
wobei das Lösen durch ein leichtes Drücken (Entlastung) und/oder eine Drehung aus
der Arretierung erfolgt. Der Saugroboter 100 kann über ein Display oder eine externe
Bedieneinheit den Benutzer darüber informieren, wenn es vorteilhaft ist, das Sensorgehäuse
110 wieder manuell auszufahren. Alternativ kann das elastische Element 115 auch ohne
Eingriff des Benutzers verformt werden, um das Sensorgehäuse 110 von der Ausfahrposition
in Richtung der Einfahrposition und umgekehrt zu bewegen, wie anhand der nachfolgenden
Figuren beschrieben.
[0031] Das Ein- und Ausfahren des Sensorgehäuses 110 von der Ausfahrposition in die Einfahrposition
und umgekehrt mittels des elastischen Elements 115 kann auch als passives Ein- und
Ausfahren bezeichnet werden. Das Sensorgehäuse 110 wird dazu von dem elastischen Element
115, beispielsweise einer Feder, in der Ausfahrposition gehalten, und das Sensorgehäuse
110 kann zum Einnehmen der Einfahrposition gegen die Federkraft des elastischen Elements
115 verschoben werden, wo es in der Einfahrposition einrasten kann.
[0032] Figur 2 zeigt eine schematische Darstellung eines Saugroboters 100 gemäß einem Ausführungsbeispiel.
Das Sensorgehäuse 110 weist gemäß dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel in dem Teilabschnitt
120 eine Auflaufschräge 205 zum Einleiten der Einfahrkraft auf das Sensorgehäuse 110
und das elastische Element 115 auf. Die Auflaufschräge 205 ist hier beispielhaft als
umlaufende Abschrägung des Teilabschnitts 120 gezeigt. Bei einem Unterfahren eines
Objekts, das niedriger als der Saugroboter 100 mit dem Sensorgehäuse 110 in der Auffahrposition
ist, kann das Sensorgehäuse 110 automatisch in das Robotergehäuse 105 eingedrückt
werden, ohne dabei zu arretieren. Hat der Saugroboter 100 das unterfahrene Objekt
passiert, wird das Sensorgehäuse 110 mittels des elastischen Elements 115 wieder automatisch
in die Ausfahrposition bewegt.
[0033] In dem Sensorgehäuse 110 ist gemäß dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel ein optischer
Umfeldsensor 210 drehbar aufgenommen. Der Umfeldsensor 210 kann beispielsweise ein
Lidarsensor sein, der als rotierender Punktsensor ausgeführt ist. Navigieren sowie
eine Objekt- und Umfelderkennung sind zum Betreiben eines Saugroboters 100 vorteilhaft.
Wenn der Umfeldsensor 210 ein Lidar-Sensor ist, kann eine Umgebung des Saugroboters
100 mittels des rotierenden Punktsensors abgetastet und die Entfernung mit einem Verfahren
der Licht-Laufzeitmessung (Time-of-Flight) bestimmt werden. Der Umfeldsensor 210 kann
dabei als 2D-Sensor, als rotierender Punktsensor oder auch als 3D-Sensor, als rotierender
Punktsensor mit oszillierendem Spiegel ausgeführt sein.
[0034] Zum Navigieren mittels des Umfeldsensors 210 kann das Sensorgehäuse 110 in der Ausfahrposition
verbleiben, um dem Umfeldsensor 210 eine Rundumsicht zu ermöglichen. Zum Reinigen
von Bereichen unter niedrigen Hindernissen, wie einem Sofa oder einem Bett, ist es
vorteilhaft, das Sensorgehäuse 110 in Richtung der Einfahrposition zu bewegen. In
dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel kann die Gerätehöhe des Saugroboters 100 im
Bereich des rotierenden Umfeldsensors 210 mittels der Auflaufschräge 205, die ein
Einleiten der Einfahrkraft auf das Sensorgehäuse 110 und das elastische Element 115
fördert, fallspezifisch reduziert werden.
[0035] Der Saugroboter 100 umfasst gemäß dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel zudem eine
Antriebseinrichtung 215 und ein Steuergerät 220. Das Steuergerät 220 ist ausgebildet,
den Saugroboter 100 zu betreiben bzw. gemäß einem jeweiligen Betriebszustand anzusteuern.
Dazu ist das Steuergerät 220 ausgebildet, den Saugroboter 100 im Navigationszustand
zu betreiben bzw. einen Betrieb desselben im Navigationszustand zu bewirken. Im Navigationszustand
ist das Sensorgehäuse 110 in der Ausfahrposition. Der Saugroboter 100 ist dazu ausgebildet,
im Navigationszustand eine Umgebung abzufahren, die Umgebung zu kartieren und zumindest
einen Hindernisbereich zu ermitteln. Der Hindernisbereich repräsentiert einen Bereich,
der nicht mit dem Sensorgehäuse 110 in der Ausfahrposition erreicht werden kann. Das
Steuergerät 220 ist zudem ausgebildet, den Saugroboter 100 in einem Reinigungszustand
zu betreiben. Der Saugroboter ist dazu ausgebildet, in dem Reinigungszustand zumindest
den Hindernisbereich zu reinigen. Das Sensorgehäuse 110 verbleibt dabei in der Einfahrposition.
[0036] Gemäß dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel stellt der Umfeldsensor 210 dem Steuergerät
220 ein Sensorsignal 225 bereit. Das Sensorsignal 225 repräsentiert die kartierte
Umgebung und den zumindest einen Hindernisbereich. Das Steuergerät 220 ist zudem dazu
ausgebildet, ein Positionssignal 230 einzulesen, das eine Position des Sensorgehäuses
110 repräsentiert, beispielsweise die Ausfahrposition oder die Einfahrposition. Außerdem
ist das Steuergerät 220 ausgebildet, um zum Ansteuern der Antriebseinrichtung 215
unter Verwendung des Sensorsignals 225 und optional des Positionssignals 230 ein Steuersignal
235 bereitzustellen.
[0037] Optional ist das Steuergerät 220 zudem ausgebildet, eine Bewegung des Sensorgehäuses
110 von der Einfahrposition in die Ausfahrposition herbeizuführen, wenn das Reinigen
der ermittelten Bereiche abgeschlossen ist und zusätzlich oder alternativ wenn eine
noch nicht im Navigationszustand kartierte Umgebung erreicht wird. Gemäß einem weiteren
Ausführungsbeispiel ist das Steuergerät 220 ausgebildet, eine Bewegung des Sensorgehäuses
110 von der Ausfahrposition in die Einfahrposition zu bewirken.
[0038] Figur 3 zeigt eine schematische Darstellung eines Saugroboters 100 mit einer Ladestation
300 gemäß einem Ausführungsbeispiel. Der hier gezeigte Saugroboter 100 ähnelt oder
entspricht dem Saugroboter aus einer der vorstehend genannten Figuren.
[0039] Die Ladestation 300 weist einen Andockbereich 305 zum Andocken des Saugroboters 100
auf. Der Andockbereich 305 ist ausgebildet, die Einfahrkraft auf das Sensorgehäuse
110 und das elastische Element 115 des Saugroboters zu übertragen. Das Sensorgehäuse
110 kann entsprechend mittels des Andockbereichs ein- und ausgefahren werden.
[0040] Gemäß dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel weist die Ladestation 300 zum Übertragen
der Einfahrkraft eine Bewegungseinrichtung 310 auf. Die Bewegungseinrichtung 310 umfasst
hier einen Stempel 315 und ein Magnetelement 320, beispielsweise einen Elektromagneten.
Die Bewegungseinrichtung 310 ist ausgebildet, bei einem Andockvorgang des Saugroboters
100 das Magnetelement 320 zu aktivieren, um den Stempel 315 der Bewegungseinrichtung
310 zu bewegen. Das Magnetelement 320 kann als aktives Element zum Herunterdrücken
des Sensorgehäuses 110 bezeichnet werden.
[0041] Der Andockbereich 305 ist gemäß einem Ausführungsbeispiel zudem dazu ausgebildet,
eine Arretierung des Sensorgehäuses 110 zu lösen, um eine Bewegung des Sensorgehäuses
110 von der Einfahrposition in Richtung der Ausfahrposition zu ermöglichen. Dazu kann
der Stempel 315 der Ladestation 300 von oben auf das Sensorgehäuse 110 drücken, um
das Sensorgehäuse 110 von der Ausfahrposition in die Einfahrposition zu drücken. Durch
ein Eindrücken über die Einfahrposition hinaus kann ein Arretieren des Sensorgehäuses
110 erfolgen. Durch ein erneutes Hineindrücken des Stempels 315 kann das Sensorgehäuse
110 aus der Arretierung gelöst werden.
[0042] Das Ein- und Ausfahren des Sensorgehäuses 110 mittels der Bewegungseinrichtung 310
kann entsprechend auch als halbaktives Ein- und Ausfahren bezeichnet werden, da das
Sensorgehäuse 110 im ausgefahrenen Zustand von dem elastischen Element 115 nach oben
in die Ausfahrposition gedrückt wird und beispielsweise von einem Elektromagneten
bedarfsweise nach unten gezogen wird und dort entweder vom Elektromagneten oder über
eine Verrastung gehalten wird. Durch eine erneute Aktivierung des Elektromagneten
mittels des Magnetelements 320 der Bewegungseinrichtung 310 kann die Verrastung analog
zu der push-to-open-Technik wieder gelöst werden.
[0043] Figur 4 zeigt eine schematische Darstellung eines Saugroboters 100 mit einer Ladestation
300 gemäß einem Ausführungsbeispiel. Die Ladestation 300 weist hier im Andockbereich
305 eine Unterfahrschräge 405 auf. Die Unterfahrschräge 405 ist ausgeformt, um bei
dem Andockvorgang des Saugroboters 100 die Einfahrkraft auf das Sensorgehäuse 110
und das elastische Element 115 zu übertragen. Durch ein mechanisches Zusammenwirken
der Unterfahrschräge 405 mit dem Sensorgehäuse 110 wird ein Verformen des elastischen
Elements 115 bewirkt, um das Sensorgehäuse 110 von der Ausfahrposition in Richtung
der Einfahrposition zu bewegen. Das Sensorgehäuse 110 weist hier im Teilabschnitt
120 die Auflaufschräge 205 auf, was für das Einfahren des Sensorgehäuses 110 entlang
der Unterfahrschräge 405 vorteilhaft ist.
[0044] Die Unterfahrschräge 405 ermöglicht ein passives Einfahren des Sensorgehäuses 110,
insofern, als das Verformen des elastischen Elements 115 durch einen mechanischen
Druck als Einfahrkraft erfolgt. Durch ein Anfahren des Saugroboters 100 an den Andockbereich
305 und ein Unterfahren der Unterfahrschräge 405 wird das Sensorgehäuse 110 in Richtung
der Einfahrposition gedrückt.
[0045] Figur 5 zeigt eine schematische Darstellung eines Sensorgehäuses 110 eines Saugroboters
gemäß einem Ausführungsbeispiel. Das Sensorgehäuse 110 ist in der Ausfahrposition
gezeigt. In dem Teilabschnitt 120 weist das Sensorgehäuse hier die Auflaufschräge
205 auf. Zudem weist das Sensorgehäuse 110 gemäß dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel
in dem Teilabschnitt 120 zumindest ein Auflaufrad 505 zum Einleiten der Einfahrkraft
auf das Sensorgehäuse 110 und das elastische Element 115 auf. Das Auflaufrad 505 ist
hier beispielhaft an einer Oberfläche des Sensorgehäuses 110 oberhalb der Auflaufschräge
205 des Teilabschnitts 120 angeordnet. Bei einem Auftreffen auf ein Hindernis 510
auf der Höhe der Ausfahrposition des Sensorgehäuses 110 wird durch ein Zusammenwirken
des Auflaufrads 505 mit dem Hindernis 510 die Einfahrkraft eingeleitet. Das Auflaufrad
505 auf oder an dem Sensorgehäuse 110 erleichtert das passive Einfahren des Sensorgehäuses
110 in die Einfahrposition. Das Auflaufrad 505 am oberen Ende des abgeschrägten Sensorgehäuses
110 ist feststehend am Teilabschnitt 120 angeordnet, in dem gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Umfeldsensor drehbar aufgenommen ist. Das Sensorgehäuse 110 kann auch mehrere
Auflaufräder 505 aufweisen, die beispielsweise an der Auflaufschräge 205 angeordnet
sein können. Zusätzlich oder alternativ kann auch die Ladestation in dem Andockbereich
ein oder mehrere Räder aufweisen, um Kratzer an dem Sensorgehäuse 110 oder der Ladestation
zu vermeiden und zusätzlich oder alternativ ein Klemmen des Sensorgehäuses 110 bei
einem Auftreffen auf das Hindernis 510 oder die Ladestation beim Einfahren von der
Ausfahrposition in Richtung der Einfahrposition zu vermeiden.
[0046] Figur 6 zeigt eine schematische Darstellung eines Sensorgehäuses 110 eines Saugroboters
gemäß einem Ausführungsbeispiel. Das hier gezeigte Sensorgehäuse 110 ähnelt oder entspricht
dem anhand der vorhergehenden Figuren beschriebenen Sensorgehäuse. Der Saugroboter
weist gemäß dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel eine Arretierungseinheit 605 auf,
die dazu ausgebildet ist, das Sensorgehäuse 110 in der Einfahrposition zu arretieren.
Zum Arretieren wird das Sensorgehäuse 110 mittels der Arretierungseinheit 605 über
die Einfahrposition hinaus in Richtung eines Bodens des Robotergehäuses 105 bewegt,
um nach dem Arretieren nur bis zu der Einfahrposition zurückschnappen zu können. In
dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Sensorgehäuse 110 beispielhaft in einem
Arretierungsvorgang gezeigt, in dem das Sensorgehäuse 110 von dem Robotergehäuse 105
seitlich umschlossen wird. In der Einfahrposition kann eine Höhe des Sensorgehäuses
110 beispielsweise einer äußeren Oberfläche des Robotergehäuses 105 entsprechen, und
damit der Gerätehöhe des Saugroboters. Zum Lösen der Arretierung wird die Einfahrkraft
erneut eingeleitet, um das Sensorgehäuse 110 durch ein erneutes Eindrücken über die
Einfahrposition hinaus in Richtung des Bodens des Robotergehäuses 105 zu bewegen.
Danach wird das Sensorgehäuse 110 an der Einfahrposition vorbei mittels des elastischen
Elements wieder in die Ausfahrposition bewegt.
[0047] Figur 7 zeigt eine schematische Darstellung eines Saugroboters 100 gemäß einem Ausführungsbeispiel.
Es ist eine Aufsicht auf den Saugroboter 100 gezeigt. Das Sensorgehäuse 110 ragt in
der Ausfahrposition aus dem Robotergehäuse 105 hervor. Das Robotergehäuse 105 weist
gemäß dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel benachbart zu dem Sensorgehäuse 110 eine
Nut 705 zum Einleiten der Einfahrkraft auf, um das Sensorgehäuse 110 in dem Robotergehäuse
105 zu versenken. Die Nut 705 kann auch als Kerbe in der Gehäuseoberfläche bezeichnet
werden. Die Nut 705 kann beispielsweise von einem Randbereich des Robotergehäuses
105 bis zu dem in dem Robotergehäuse 105 angeordneten Sensorgehäuse 110 verlaufen.
Die Nut 705 ermöglicht ein Herunterdrücken des Sensorgehäuses 110 unter die Oberfläche
des Robotergehäuses 105 und damit unter die Gehäuseoberfläche des Saugroboters 100.
Wenn der Saugroboter 100 eine Arretierungseinheit aufweist, ist die Nut 705 zum Ermöglichen
eines Druck-Schnapp-Mechanismus, einer Push-to-open Verriegelung, vorteilhaft. Die
Nut 705 in der Oberfläche des Robotergehäuses 105 kann dabei helfen, das Sensorgehäuse
110 unter die Oberfläche des Robotergehäuses 105 zu drücken und somit das Einrasten
erleichtern oder ermöglichen. Dazu kann in die Nut 705 beispielsweise ein Hebel oder
ein Stift einfahren, um das Sensorgehäuse 110 einzudrücken. Der Hebel oder Stift kann
beispielsweise im Andockbereich der Ladestation des Saugroboters 100 oder an der Unterfahrschräge
des Andockbereichs angeordnet sein.
[0048] Figur 8 zeigt eine schematische Darstellung eines Saugroboters 100 gemäß einem Ausführungsbeispiel.
In dem Sensorgehäuse 110 des Saugroboters ist hier der Umfeldsensor aufgenommen, was
durch eine Markierung eines Erfassungsbereichs 805 des Umfeldsensors gezeigt ist.
Der Erfassungsbereich 805 wird im Folgenden auch Sensorbereich 805 genannt. Der Umfeldsensor
ist durch das Sensorgehäuse 110 geschützt, wodurch auch hier ein Herunterdrücken des
Sensorgehäuses 110 in der Auffahrposition durch ein Zusammenwirken der Auflaufschräge
205 des Sensorgehäuses 110 mit dem Hindernis 510 möglich ist. Dabei wird das abgeschrägte,
mittels des elastischen Elements 115 federgelagerte Sensorgehäuse 110 bei einem Auftreffen
auf das Hindernis 510 von der Ausfahrposition in die Einfahrposition heruntergedrückt,
wie hier durch den Pfeil 810 gezeigt.
[0049] Figur 9 zeigt eine schematische Darstellung eines Saugroboters 100 gemäß einem Ausführungsbeispiel.
In dem Robotergehäuse 105 des Saugroboters 100 ist hier in dem Bereich des Sensorgehäuses
110 ein Sensorfenster 905 angeordnet. Das Sensorgehäuse 110 ist hier beispielhaft
in der Einfahrposition gezeigt. Das Sensorfenster 905 ist ausgeformt, dem in dem Sensorgehäuse
110 aufgenommenen Umfeldsensor auch in der Einfahrposition einen Erfassungsbereich
zum optischen Erfassen des Umfelds zu ermöglichen. Das Sensorfenster 905 kann beispielsweise
aus dem Robotergehäuse 105 freigeschnitten sein. Das Sensorfenster 905 ist vorteilhaft,
um auch im Reinigungszustand des Saugroboters 100, in dem das Sensorgehäuse 110 in
der Einfahrposition ist, ein Navigieren mittels des in dem Sensorgehäuse 110 aufgenommenen
Umfeldsensors zu ermöglichen.
[0050] Figur 10 zeigt eine schematische Darstellung eines Sensorbereichs 805 eines Saugroboters
gemäß einem Ausführungsbeispiel. Als Sensorbereich 805 ist hier der vertikale Erfassungsbereich
β gezeigt. Der Erfassungsbereich β zeigt beispielhaft den Sensorbereich 805 des in
dem Sensorgehäuse 110 in der Einfahrposition aufgenommenen Umfeldsensors. Der Erfassungsbereich
β wird durch einen Freischnitt in dem Robotergehäuse 105 in Form des Sensorfensters
805 ermöglicht.
[0051] Figur 11 zeigt eine schematische Darstellung eines Sensorbereichs 805 eines Saugroboters
100 gemäß einem Ausführungsbeispiel. Als Sensorbereich 805 ist hier beispielhaft ein
horizontaler Erfassungsbereich α des in dem Sensorgehäuse 110 in der Einfahrposition
aufgenommenen Umfeldsensors gezeigt. Der Erfassungsbereich α wird durch einen Freischnitt
in dem Robotergehäuse 105 in Form des Sensorfensters 905 ermöglicht.
[0052] Figur 12 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens 1200 zum Betreiben eines Saugroboters
gemäß einem Ausführungsbeispiel. Der Saugroboter entspricht oder ähnelt hierbei dem
Saugroboter aus einer der vorstehend beschriebenen Figuren. Das Verfahren 1200 umfasst
einen Schritt 1205 des Betreibens des Saugroboters in einem Navigationszustand und
einen Schritt 1210 des Betreibers des Saugebotes in einem Reinigungszustand auf. Im
Schritt 1205 des Betreibens des Saugroboters in dem Navigationszustand ist das Sensorgehäuse
in der Ausfahrposition. Der Saugroboter ist ausgebildet, im Navigationszustand eine
Umgebung abzufahren, die Umgebung zu kartieren und zumindest eines Hindernisbereichs
zu ermitteln. Der Hindernisbereich repräsentiert einen Bereich, der nicht mit dem
Sensorgehäuse in der Ausfahrposition erreicht werden kann. Im Schritt 1210 des Betreibens
des Saugroboters in dem Reinigungszustand ist der Saugroboter ausgebildet, zumindest
den Hindernisbereich zu reinigen. Das Sensorgehäuse verbleibt dabei in der Einfahrposition.
[0053] Das Verfahren 1200 kann gemäß einem Ausführungsbeispiel zudem einen Schritt 1215
des Herbeiführens einer Bewegung des Sensorgehäuses von der Einfahrposition in die
Ausfahrposition umfassen, wenn das Reinigen der ermittelten Bereiche abgeschlossen
ist. Zusätzlich oder alternativ kann der Schritt 1205 des Herbeiführens der Bewegung
des Sensorgehäuses von der Einfahrposition in die Ausfahrposition ausgeführt werden,
wenn eine noch nicht im Navigationszustand kartierte Umgebung erreicht wird. Der Schritt
1215 des Herbeiführens kann optional nach dem Schritt 1210 des Betreibens des Saugroboters
in dem Reinigungszustand ausgeführt werden.
[0054] Zudem kann das Verfahren 1200 gemäß einer Ausführungsform einen Schritt 1220 des
Bewirkens einer Bewegung des Sensorgehäuses von der Ausfahrposition in die Einfahrposition
aufweisen. Der Schritt 1220 des Bewirkens kann optional nach dem Schritt 1205 des
Betreibens des Saugroboters im Navigationszustand und vor dem Schritt 1210 des Betreibens
des Reporters im Reinigungszustand ausgeführt werden.
[0055] Im Folgenden wird beispielhaft ein Ablauf des Verfahrens zum Betreiben eines Ausführungsbeispiels
des vorstehend genannten Saugroboters beschrieben: In der Einfahrposition des Sensorgehäuses
ist der Erfassungsbereich des Umfeldsensors eingeschränkt, insbesondere ist eine Sicht
nach hinten blockiert. In einem unbekannten Umfeld könnte dies ein Navigationsergebnis
negativ beeinflussen. Daher kann eine erste Reinigungsfahrt des Saugroboters mit ausgefahrenem
Sensor erfolgen. Dazu wird der Schritt 1205 ausgeführt: Es wird eine Karte der Umgebung
erstellt und es werden die Bereiche identifiziert, die mit ausgefahrenem Sensor nicht,
wohl aber mit eingefahrenem Sensor erreicht werden können. Im Anschluss an die erste
Reinigungsfahrt wird der Schritt 1220 ausgeführt, das Sensorgehäuse und damit der
Umfeldsensor wird eingefahren. Im anschließenden Schritt 1215 werden die entsprechenden
Bereiche, die nur mit der geringeren Gerätehöhe des Saugroboters erreicht werden können,
gezielt gereinigt. Dies ist möglich, da in einer bekannten Umgebung mit vorhandener
Umgebungskarte die verbleibende Navigationsleistung mit dem Blick nach vorne durch
das Sensorfenster in dem Robotergehäuse ausreichend ist. Nach der Reinigung dieser
Bereiche wird der Schritt 1215 ausgeführt: Das Sensorgehäuse und damit der Sensor
wird entweder wieder ausgefahren oder er verbleibt solange in eingefahrenem Zustand,
bis eine unbekannte Umgebung gereinigt werden soll.
1. Saugroboter (100) mit folgenden Merkmalen:
einem Robotergehäuse (105);
einem Sensorgehäuse (110) zum Aufnehmen eines Umfeldsensors (210) für den Saugroboter
(100), wobei das Sensorgehäuse (110) zumindest teilweise in dem Robotergehäuse (105)
angeordnet ist; und
einem elastischen Element (115), das dazu ausgebildet ist, das Sensorgehäuse (110)
von einer Einfahrposition in Richtung einer Ausfahrposition vorzuspannen, wobei in
der Ausfahrposition ein Teilabschnitt (120) des Sensorgehäuses (110) aus dem Robotergehäuse
(105) hervorragt, wobei in der Einfahrposition der Teilabschnitt (120) des Sensorgehäuses
(110) zumindest teilweise in dem Robotergehäuse (105) angeordnet ist, wobei das elastische
Element (115) durch eine Einfahrkraft verformbar ist, um eine Bewegung des Sensorgehäuses
(110) von der Ausfahrposition in Richtung der Einfahrposition zu ermöglichen.
2. Saugroboter (100) gemäß Anspruch 1, wobei das Sensorgehäuse (110) in dem Teilabschnitt
(120) eine Auflaufschräge (205) zum Einleiten der Einfahrkraft auf das Sensorgehäuse
(110) und das elastische Element (115) aufweist.
3. Saugroboter (100) gemäß einem der vorangegangen Ansprüche, wobei das Sensorgehäuse
(110) in dem Teilabschnitt (120) zumindest ein Auflaufrad (505) zum Einleiten der
Einfahrkraft auf das Sensorgehäuse (110) und das elastische Element (115) aufweist.
4. Saugroboter (100) gemäß einem der vorangegangen Ansprüche, mit einer Arretierungseinheit
(605), die dazu ausgebildet ist, das Sensorgehäuse (110) in der Einfahrposition zu
arretieren.
5. Saugroboter (100) gemäß einem der vorangegangen Ansprüche, wobei das Robotergehäuse
(105) benachbart zu dem Sensorgehäuse (110) eine Nut (705) zum Einleiten der Einfahrkraft
aufweist, um das Sensorgehäuse (110) in dem Robotergehäuse (105) zu versenken.
6. Saugroboter (100) gemäß einem der vorangegangen Ansprüche mit einem optischen Umfeldsensor
(210), der drehbar in dem Sensorgehäuse (110) aufgenommen ist.
7. Saugroboter (100) gemäß einem der vorangegangen Ansprüche mit einer Einfahrkrafteinheit,
die ausgebildet ist, die Einfahrkraft auf das Sensorgehäuse (110) und das elastische
Element (115) zu übertragen.
8. Saugroboter (100) gemäß einem der vorangegangen Ansprüche mit einer Antriebseinrichtung
(215) und mit einem Steuergerät (220), das dazu ausgebildet ist, die Schritte eines
Verfahrens (1200) gemäß einem der Ansprüche 13 bis 15 anzusteuern.
9. Ladestation (300) für einen Saugroboter (100) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche,
wobei die Ladestation (300) einen Andockbereich (305) zum Andocken des Saugroboters
(100) aufweist, wobei der Andockbereich (305) ausgebildet ist, die Einfahrkraft auf
das Sensorgehäuse (110) und das elastische Element (115) des Saugroboters (100) zu
übertragen.
10. Ladestation (300) gemäß Anspruch 9, wobei der Andockbereich (305) ausgebildet ist,
um eine Arretierung des Sensorgehäuses (110) zu lösen, um eine Bewegung des Sensorgehäuses
(110) von der Einfahrposition in Richtung der Ausfahrposition zu ermöglichen.
11. Ladestation (300) gemäß einem der Ansprüche 9 bis 10, wobei der Andockbereich (305)
eine Unterfahrschräge (405) aufweist, die ausgeformt ist, bei einem Andockvorgang
des Saugroboters (100) die Einfahrkraft auf das Sensorgehäuse (110) und das elastische
Element (115) zu übertragen.
12. Ladestation (300) gemäß einem der Ansprüche 9 bis 11, wobei der Andockbereich (305)
eine Bewegungseinrichtung (310) aufweist, die ausgebildet ist, die Einfahrkraft auf
das Sensorgehäuse (110) und das elastische Element (115) des Saugroboters (100) zu
übertragen.
13. Verfahren (1200) zum Betreiben eines Saugroboters (100) gemäß einem der vorangegangen
Ansprüche 1 bis 8, wobei das Verfahren (1200) folgende Schritte aufweist:
Betreiben (1205) des Saugroboters (100) in einem Navigationszustand, wobei das Sensorgehäuse
(110) im Navigationszustand in der Ausfahrposition ist, wobei der Saugroboter (100)
ausgebildet ist, im Navigationszustand eine Umgebung abzufahren, die Umgebung zu kartieren
und zumindest einen Hindernisbereich zu ermitteln, wobei der Hindernisbereich einen
Bereich repräsentiert, der nicht mit dem Sensorgehäuse (110) in der Ausfahrposition
erreicht werden kann; und
Betreiben des Saugroboters (100) in einem Reinigungszustand, wobei der Saugroboter
(100) ausgebildet ist, im Reinigungszustand zumindest den Hindernisbereich zu reinigen,
wobei das Sensorgehäuse (110) in der Einfahrposition verbleibt.
14. Verfahren (1200) gemäß Anspruch 13, mit einem Schritt (1215) des Herbeiführens einer
Bewegung des Sensorgehäuses (110) von der Einfahrposition in die Ausfahrposition,
wenn das Reinigen der ermittelten Bereiche abgeschlossen ist und/oder wenn eine noch
nicht im Navigationszustand kartierte Umgebung erreicht wird.
15. Verfahren (1200) gemäß einem der Ansprüche 13 bis 14, mit einem Schritt (1220) des
Bewirkens einer Bewegung des Sensorgehäuses (110) von der Ausfahrposition in die Einfahrposition.